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Werkstück-Haltevorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Werkstück-Haltevorrichtung für Werkzeugmaschinen,
insbesondere Fein -Bearbeitungsmaschinen, wie Honmaschinen, mit einem über deren
Werkstück-Tisch gegen die Oberseite des Werkstückes anzulegenden Halter.
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Oblicherweise werden Werkstücke mit solchen Haltevorrichtungen während
der Bearbeitung in ausgerichteter Lage festgespannt. Durch die Spannkraft wird somit
das Werkstück während der gesamten Bearbeitung einer dauernden mechanischen Belastung
unterworfen, die angesichts der heute beispielsweise bei der Feinst-Bearbeitung
angestrebten hohen Genauigkeiten zu Verformungen des Werkstückes in Größenordnungen
führen kann, welche den geforderten Bearbeitungstoleranzen entsprechen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Haltevorrichtung für
Werkstücke zu schaffen, welche einerseits
einen praktisch spielfreien
Halt des Werkstückes quer zu dessen Auflage gewährleistet und andererseits auf das
Werkstück während der Bearbeitung keinerlei verformende Spannkraft ausübt.
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Diese Aufgabe wird bei einer Werkstück-Haltevorrichtung der eingangs
genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Halter als unter einer
vorbestimmten Auflagekraft in Arbeitsstellung gegen das Werkstück absenkbar geführter
Niederhalter ausgebildet ist, der in Arbeitsstellung mit mindestens einer Spannvorrichtung
lagestarr und damit unabhängig vom Werkstück gegenüber diesem abstützungsfrei festsetzbar
ist. Die der Festsetzkraft des Niederhalters entgegengerichtete Reaktionskraft wird
dem Niederhalter somit nicht über das Werkstück, sondern unter Umgehung des Werkstückes
direkt über einen geeigneten Maschinenteil vermittelt, so daß das Werkstück praktisch
vollständig spannungsfrei und dennoch spielfrei gehalten werden kann. In aller Regel
dürfte eine Bewegung des Niederhalters in einer Höhenrichtung zu bevorzugen zu sein.
Es ist aber auch denkbar, die Anordnung so zu treffen, daß der Niederhalter in einer
von der vertikalen abweichenden bis horizontalen Richtung gegen das Werkstück bewegbar
geführt und das Werkstück gegen Abrutschen von der dem Niederhalter gegenüberlieaende
Tischfläche durch geeignete zusätzliche Auflagerflächen gesichert ist.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
besteht darin, daß die Unterseite, also die dem Werkstück-Tisch zugekehrte Seite
des Niederhalters eine in allen Richtungen parallel zum Werkstück-Tisch Freiheitsgrade
gebende Gleitfläche für das Werkstück aufweist. Insbesondere bei etwa horizontaler
und ebenfalls
als reibungsarmer Gleitfläche ausgebildeter Tischfläche
kann dadurch das Werkstück während der Bearbeitung parallel zur Tischfläche bzw.
zur Unterseite des Niederhalters, das heißt in der Regel rechtwinklig zur Bearbeitungsachse
Schwimmbewegungen in allen Richtungen der zugehörigen Ebene ausführen und dadurch
geringste Rundlaufungenauigkeiten der Maschine bzw. des Werkzeuges laufend ausgleichen,
wodurch die Bearbeitungsgenauigkeit nochmals wesentlich gesteigert werden kann.
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Es ist zwar denkbar, den Niederhalter in einer von einer geradlinigen
Bewegungsbahn abweichenden, beispielsweise schwenkbogenartigen Bewegungsbahn gegen
das Werkstück zu fahren, jedoch ergibt sich eine besonders sichere und wenig Raum
beanspruchende Führung, wenn der Niederhalter linear gegen das Werkstück anlegbar
gelagert ist. Des weiteren kann der Niederhalter unmittelbar am Werkstück-Tisch
gelagert sein, jedoch ist in der Regel eine wesentlich präzisere und hinsichtlich
ihrer Lagegenauigkeit starrere Führung möglich, wenn der Niederhalter mit in Lageröffnungen
des Maschinengestelles geführten und formstarr mit ihm verbundenen Gleitstangen
gelagert ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform stehen die Gleitstangen beiderseits
der Werkzeug-Arbeitszone und vorzugsweise in einer gemeinsamen Axialebene mit der
Werkzeugachse, so daß auf einfache Weise eine kippmomentfreie Lagerung des Niederhalters
unmittelbar benachbart zur Werkzeug-Arbeitszone möglich ist. Weiterhin kann es zweckmäßig
sein, daß der Niederhalter an den oberen Enden der darunter liegend geführten Gleitstangen
angeordnet ist, jedoch ergeben sich besonders günstige Raumverhältnisse für die
leichte Zugänglichkeit zum Werkstück-Tisch
und somit zum Werkstück,
wenn der Niederhalter hängend an den Gleitstangen angeordnet ist, so daß die Führungen
für die Gleitstangen ohne zu stören über die Zone des zu bearbeitenden Werkstückes
verlegt werden können.
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Bei einer einfachen Anordnung könnte der Niederhalter unmittelbar
von Hand angehoben und in Haltelage abgesenkt sowie beispielsweise dann in Haltelage
von Hand lagestarr festgesetzt werden. Ein besonders schonungsvolles Anfahren gegen
das Werkstück und Abheben vom Werkstück des Niederhalters bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit
kann erzielt werden, wenn der Niederhalter mit mindestens einem Antriebsglied heb-
und senkbar verbunden ist, das vorzugsweise durch einen Hubzylinder gebildet ist.
Auch in diesem Fall kann, je nach den Platzverhältnissen, der Niederhalter oberhalb
der Antriebsglieder angeordnet sein, jedoch ergeben sich in den meisten Fällen bessere
Platz- und Kräfteverhältnisse, wenn der Niederhalter hängend an dem Antriebsglied,
insbesondere an der Kolbenstange, gelagert ist. Eine ausgewogene Belastung des Niederhalters,
insbesondere während dessen Bewegungen, kann dabei in einfacher Weise dadurch erreicht
werden, daß zwei beiderseits der Werkzeug-Arbeitszone stehende Antriebsglieder vorgesehen
sind, die vorzugsweise rechtwinklig zur gemeinsamen Axialebene der Gleitstangen
undmittelbar benachbart zu jeweils einer Gleitstange stehen, wodurch sich auch ein
übersichtlicher Aufbau der Vorrichtung ergibt.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
besteht darin, daß der Niederhalter mit dem Antriebsglied über einen ihn am Ende
der Anfahrbewegung gegen das Werkstück freigebenden Freilauf oder dgl. gekuppelt
ist, wobei vorzugsweise die Kolbenstange den Niederhalter durchsetzt und ein Auflager
aufweist, auf
welchem der Niederhalter abhebbar ruht. Dadurch wird
am Ende der Absenkbewegung der Niederhalter hinsichtlich des Kraftflusses vollständig
vom Antriebsglied gelöst, so daß der Niederhalter nur noch von der Spannvorrichtung
bzw. den Spannvorrichtungen gehalten werden kann.
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Sowohl bei nach unten gerichteter Anfahrbewegung gegen das Werkstück
wie auch bei einer von der Höhenrichtung abweichenden bis horizontalen Anfahrbewegung
kann die Anlagekraft, mit welcher der Niederhalter gegen das Werkstück gefahren
wird, durch eine federnde Kraft bestimmt oder zumindest beeinflußt sein. Eine besonders
einfache und stets wiederholbar eine genau bestimmte Auflagekraft erzeugende Anordnung
ergibt sich jedoch, wenn als vorbestimmte Auflagekraft ausschließlich eine Gewichtskraft,
insbesondere die des Niederhalters und gegebenenfalls die der Gleitstangen vorgesehen
ist.
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Zur weiteren Erhöhung der Lagestabilität des Niederhalters in der
Haltestellung ist für jede Gleitstange eine gesonderte Spannvorrichtung vorgesehen.
Die Spann vor richtung kann in einfacher Weise eine Keilspannung, eine Zangenspannung,
eine Spannhülsenspannung und/oder dgl.
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aufweisen und wird vorzugsweise ebenfalls über einen Arbeitszylinder
betätigt, so daß eine direkte Handbetätigung der Spannvorrichtung nicht erforderlich
ist.
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Zur weiteren Vereinfachung der Vorrichtung und auch zur weiteren Erhöhung
der Lagegenauigkeit des Niederhalters greift die Spannvorrichtung zweckmäßig unmittelbar
an der Gleitstange, vorzugsweise zwischen zwei nahe benachbart übereinander liegenden
Lageröffnungen, an, so daß durch die Festsetzung des Niederhalters in der Haltestellung
keine verformenden Kräfte zu befürchten sind.
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Weist die Spannvorrichtung einen rechtwinklig zur Gleitstange bewegbaren
Spannkeil auf, der mit seiner Keilfläche vorzugsweise bei einer abgeflachten Umfangsfläche
der Gleitstange liegt und von dieser berührungsfrei abhebbar ist, so ergeben sich
bei einfacher Ausbildung günstige Raumverhältnisse, und während der Anfahrbewegung
des Niederhalters gegen das Werkstück wirken durch die Spannvorrichtung auf den
Niederhalter keinerlei Reibkräfte.
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Der Niederhalter kann in einfacher Weise sehr kompakt und raumsparend
ausgebildet werden, wenn er eine ebene Unter- und/oder eine ebene Oberseite aufweist,
insbesondere plattenförmig ausgebildet ist.
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Um eventuell auf den Niederhalter wirkende Kippkräfte noch besser
eliminieren zu können, sind die Führungen für den Niederhalter symmetrisch zu einer
vertikalen Schwereebene, vorzugsweise der vertikalen Schwereachse des, insbesondere
genau lotrecht geführten Niederhalters vorgesehen.
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Damit der Niederhalter das Werkstück gleichmäßig um die Mittelachse
der jeweils zu bearbeitenden Fläche, in der Regel einer Bohrungsfläche, halten kann,
weist er mindestens eine, insbesondere mit einer Werkzeug-Führungsbuchse versehene
Durchgangsöffnung für das Werkzeug auf, das heißt,der Niederhalter wird innerhalb
seiner Außenkanten, insbesondere in einer Schwereebene, von der Werkzeugachse bzw.
den Werkzeugachsen durchsetzt, so daß auch die Gleitfläche gleichmäßig um eine in
einer Schwereebene liegende und zur Schwereachse des Niederhalters parallele Achse
gleichmäßig verteilt sein kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Gleitfläche kleiner
als die Unterseite des Niederhalters, vorzugsweise auf eine Zone um die jeweilige
Durchgangsöffnung für das Werkzeug begrenzt, so daß die Gleitfläche auf einfache
Weise sehr reibungsarm gestaltet werden kann. Die Gleitfläche läßt sich dabei in
besonders einfacher Weise durch entsprechende Materialwahl und Feinstbearbeitung
herstellen, wenn sie ausschließlich durch die untere, über die Unterseite des übrigen
Niederhalters geringfügig vorstehende Stirnfläche mindestens einer Führungsbuchse
oder dgl. gebildet ist, so daß die übrige, dem Werkzeug zugekehrte Fläche des Niederhalters
keiner besonders genauen Bearbeitung bedarf.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung können gesteigerte Genauigkeiten
selbst bei empfindlichen, beispielsweise dünnwandigen Werkstücken erzielt werden,
da das Werkstück einerseits gegen die Bearbeitsungskräfte sowie gegen Schwingungen
spielfrei fixiert und trotzdem spannungsfrei gehalten ist. Die Auf- bzw. Anlagekraft,
mit welcher der Niederhalter unmittelbar vor seiner lagestarren Festsetzung am Werkstück
anliegt kann feinfühlig und genau an die Erfordernisse des jeweiligen Werkstückes
angepasst werden.
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Die Erfindung wird im folgenden mit weiteren EiDzelheiten anhand des
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es sind
dargestellt in Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen in einer
perspektivischen Prinzipskizze,
Fig. 2 eine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung versehene Honmaschine in Richtung des Durchlaufes der Werkstücke gesehen,
Fig. 3 die Honmaschine gemäß Figur 2 in Seitenansicht, Fig. 4 die Honmaschine gemäß
Figur 3 in teilweise aufgeschnittener Draufsicht.
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Wie Figur 1 zeigt, ist eine erfindungsgemäße Werkstück-Haltevorrichtung
1 über einem horizontalen Werkstück-Tisch 2 angeordnet und mit dem nicht näher dargestellten
Maschinenständer der zugehörigen Werkzeugmaschine integriert. Der Werkstück-Tisch
2, der verfahrbar sein kann, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel lagestarr
angeordnet bzw. mit dem Maschinenbett starr verbunden.
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Die Vorrichtung 1 weist einen über dem Tisch 2 heb- und senkbar liegenden,
plattenförmigen und zum Werkstück-Tisch 2 parallelen Niederhalter 3 auf, der in
einer solchen Lage oberhalb des Tisches 2 angeordnet ist, daß im gehobenen Zustand
das jeweilige, zu bearbeitende, strichpunktiert angedeutete Werkstück 4 unter dem
Niederhalter 3 berührungsfrei auf der Tisch-Oberfläche 5 weitergefahren werden kann
und der Niederhalter 3 im abgesenkten Zustand auf der oberen, zur Tischoberfläche
5 beispielsweise paparallelen Oberfläche 6 des Werkstückes 4 lose aufliegt.
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Das Werkstück 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Zylinderblock
mit vier in Reihe stehenden parallelen Zylinderbohrungen, die durch Honen feinstzubearbeiten
sind.
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Der Niederhalter, dessen Außenkanten rechteckig zueinander liegen
und dessen Größe etwa gleich der Größe der Oberseite
des Werkstückes
4 ist, weist sowohl eine ebene Unterseite 7 wie auch eine ebene Oberseite 8 auf,
und ist benachbart zu seinen Schmalkanten jeweils am unteren Ende einer massiven,
zur Unterseite 7 rechtwinkligen zylindrischen Haltestange befestigt, von denen in
Figur 1 nur eine dargestellt ist und die beispielsweise in Form einer Gleitstange
9 in Lageröffnungen 11 von übereinander liegenden hülsenförmigen Führungen 10 im
wesentlichen spielfrei geführt ist, wobei die Führungen 10 lagestarr an dem Maschinen-Ständer
12 angeordnet sind.
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Zwischen zwei Führungen 10 oder - wie dargestellt - oberhalb der oberen
Führung 10 ist jeder Gleitstange 9 eine gesonderte Spannvorrichtung 13 zugeordnet,
deren Gehäuse bzw. feststehender Teil ebenfalls starr am Maschinen-Ständer 12 angeordnet
ist. Die Spannvorrichtung 13 greift unmittelbar benachbart zu mindestens einer Führung
10 direkt an einer Längs- bzw. Umfangsfläche 15 der zugehörigen Gleitstange 9 mit
einer Keilfläche 16 ihres Spannkeiles 14 an, wobei die Umfangsfläche 15 durch eine
Abflachung der Gleitstange 9 gebildet ist und an der von der Mitte des Niederhalters
3 abgekehrten Seite der Gleitstange 9 liegt. Der in nicht näher dargestellten Widerlagern
gegen den Spanndruck abgestütze Spannkeil 14 ist rechtwinklig zur Mittelachse der
Gleitstange 9, nämlich horizontal verschiebbar gelagert, wobei seine Mittelachse
gegenüber der Mittelachse der Gleitstange 9 entsprechend seitlich versetzt ist und
der Umfangsfläche 15 mit Abstand gegenüberliegt. Der Spannkeil 14 ist mit dem der
Keilverjüngung zugehörigen Ende an der achsgleich zu ihm liegenden Kolbenstange
18 eines Arbeitszylinders 17 befestigt, welcher lagestarr am Maschinen-Ständer angeordnet
ist. Dadurch gelangt der Spannkeil 14 bei Zugbelastung in Spannstellung und bei
Druckbelastung in Freigabestellung,
in welcher seine Spann- bzw.
Keilfläche 16 gegenüber der Gegenfläche der Gleitstange 9, also gegenüber der Umfangsfläche
15 zweckmäßig berührungsfrei ist, so daß in diesem Zustand die Spannvorrichtung
13 keinerlei Einfluß auf die Leichtgängigkeit der Gleitstange 9 ausübt. Die Mittelachse
der Spannvorrichtung 13 liegt rechtwinklig zur gemeinsamen Axialebene 20 der beiden
Gleitstangen 9 des Niederhalters 3, welche gleichzeitig die zugehörige Schwereebene
des durch den Niederhalter 3 und die Gleitstangen 9 gebildeten Massekörpers darstellt.
Der Arbeitszylinder 17 liegt im Abstand von dieser lotrechten Axialebene 20.
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Der Niederhalter 3 ist mit zwei gesonderten Antriebsgliedern 19 heb-
und senkbar, welche in einer zur Axialebene 20 parallelen gemeinsamen Axialebene
mit lotrechten Mittelachsen stehen und auf der von den Arbeitszylindern 17 abgekehrten
Seite der Axialebene 20 unmittelbar benachbart zu den Gleitstangen 9 vorgesehen
sind. Jedes Antriebsglied 19 steht mit der zugehörigen Gleitstange 9 in einer gemeinsamen
Axialebene, welche rechtwinklig zur Axialebene 20 steht. Die Antriebsglieder 19
weisen in der genannten Mittelachse stehende Hubzylinder 21 auf, welche sich oberhalb
des Niederhalters 3 etwa in Höhe der Führungen 10 befinden und den Niederhalter
3 mit den unteren Enden ihrer nach unten ragenden Kolbenstange 22 tragen. Jedes
Antriebsglied 19 ist mit dem Niederhalter 3 über einen in dessen Bewegungsrichtung
wirksamen Freilauf 23 derart verbunden, daß der Niederhalter 3 vom zugehörigen Antriebsglied
19 freikommt, sobald dessen Absenkbewegung durch äußere Einflüße unterbrochen wird,
während das Antriebsglied 19 in der Absenkbewegung fortfährt. Zur Bildung des Freilaufes
23 durchsetzt jede Kolbenstange 22 den Niederhalter 3 im Bereich einer Bohrung,
wobei am unteren Ende der Kolbenstange 22 ein beispielsweise
kreisrund
über deren Umfang vorstehendes Auflager 24 mit einer nach oben weisenden ringförmigen
Auflageschulter vorgesehen ist, auf welcher der Niederhalter 3 mit einer Gegenfläche,
beispielsweise mit der Unterseite 7 oder einer gegenüber der Unterseite 7 höher
liegenden Gegenschulter abhebbar aufliegt. Beim Absenken des Niederhalters 3 mit
Hilfe der Antriebsglieder 19 wird der Niederhalter 3 auf der oberen Fläche 6 des
Werkstückes 4 abgelegt, wonach die Antriebsglieder die Absenkbewegung noch ein Stück
fortführen, so daß sie sich infolge des Wirksamwerdens der Freiläufe 23 im wesentlichen
berührungsfrei von dem Niederhalter 3 lösen. Der Niederhalter 3 liegt dann lose
unter den auf ihn wirkenden Gewichtskräften auf dem Werkstück 4 auf. Damit diese
Gewichtskräfte unter einem eventuellen Nachgeben des Werkstückes 4 nicht wie bei
einer Werkstückspannung zu einem Nachstellen des Niederhalters 3 führen, wird der
Niederhalter nach dem Ablegen auf dem Werkstück 4 mit den Spannvorrichtungen 13
lagestarr gegenüber dem Maschinen-Ständer 12 festgesetzt. Dadurch wird erreicht,
daß das Werkstück 4 einerseits mit hoher Genauigkeit spielfrei und andererseits
trotzdem spannungsfrei zwischen dem Niederhalter 3 und dem Werkstück-Tisch 2 gehalten
wird.
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Je nach Anzahl der gleichzeitig an dem Werkstück 4 zur Bearbeitung
einzusetzenden Werkzeuge weist der Niederhalter 3 eine entsprechende Anzahl von
Durchgangsöffnungen 25 auf, deren Mittelachsen mit den Werkzeug-Achsen 26 zusammenfallen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Durchgangsöffnungen 25 vorgesehen,
von denen jede durch eine in den Niederhalter 3 bzw. in dessen Platte eingesetzte
Werkzeug-Führungsbuchse 27 gebildet ist. Die Achsen 26 stehen beide in der Axialebene
20 und sind parallel zu den Mittelachsen der Führungen 10. Der Abstand
zwischen
den beiden Achsen 26 entspricht dem Abstand zwischen den beiden Mittelachsen zweier
Zylinder-Bohrungen des Werkstückes 4, zwischen denen eine weitere Zylinder-Bohrung
liegt. Es werden also zuerst zwei beiderseits einer Zylinder-Bohrung liegende Bohrungen
feinstbearbeitet, wonach das Werkstück 4 um den Achsabstand zwischen zwei Zylinder-Bohrungsachsen
verfahren wird und die beiden anderen der insgesamt vier Zylinder-Bohrungen feinstbearbeitet
werden. Die Führungsbuchsen 27 stehen, beispielsweise mit Ringbunden, geringfügig
über die Unterseite 7 des plattenförmigen Teiles des Niederhalters 3 vor und bilden
mit ihren unteren Stirnflächen ringförmige Auflage- bzw.
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Gleitflächen 28, welche die einzigen Berührungsflächen sind, mit welchen
der Niederhalter 3 das Werkstück 4 berühren kann. Die beiden Gleitflächen 28 liegen
symmetrisch beiderseits der vertikalen Schwereachse 29 des Niederhalters 3.
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Wie die Figuren 2 bis 4 ferner zeigen, ist eine beispielsweise mit
der erfindungsgemäßen Werkstück-Haltevorrichtung versehene Maschine 30 eine in Portalbauweise
ausgebildete Honmaschine, die - in Durchlaufrichtung Pfeil 31 der Werkstücke 4 gemäß
Figur 2 gesehen - zwei symmetrisch beiderseits der Axialebene 20 auf einem Maschinenbett
32 stehende Längsportale 33 aufweist, welche an ihren Portalbrücken 35 zwei in Durchlaufrichtung
Pfeil 31 hintereinander und zwischen ihnen liegende Spindel köpfe 36 für jeweils
zwei in den Werkzeugachsen 26 stehende Honspindeln 37 tragen. An den Honspindeln
37 sind hängend die durch Honstangen gebildeten Werkzeuge 38 anzuordnen. Dadurch
weist die Maschine 30 zwei in Durchlaufrichtung Pfeil 31 hintereinander liegende
Bearbeitungsstationen 34 auf, so daß gleichzeitig jeweils zwei Bohrungen in zwei
Werkstücken 4 feinstbearbeitet werden können. Zwischen den Säulen 39 der Längsportale
33 sind vier gleichmäßg verteilte,
niedrigere Querportale 40 angeordnet,
von denen jeweils zwei beiderseits der zugehörigen Bearbeitungsstation 34 stehen,
wobei die beiden mittleren Querportale 40 einen Abstand voneinander haben, der gleich
dem Abstand zwischen zwei äußeren Querportalen ist. An der Portal brücke 41 jedes
Querportales 40 sind einerseits die Führungen 10 für eine Gleitstange -9 vorgesehen
und ist andererseits ein Antriebsglied 19 angeordnet. Sowohl der Arbeitszylinder
17 wie auch der Hubzylinder 21 liegen oberhalb der zugehörigen Portalbrücke 41,
unterhalb welcher an der Gleitstange 9 und der Kolbenstange 22 der zugehörige Niederhalter
3 angeordnet ist.
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Zwischen den beiden, einer Bearbeitungsstation 34 zugehörigen Portal
brücken 41 ist jeweils eine weitere Werkzeug-Führungsplatte 42 starr befestigt,
die achsgleich zu den Führungsbuchsen 27 des zugehörigen Niederhalters 3 liegende
Werkzeug-Führungsbuchsen 43 aufweist, lagestarr an den Portal brücken 41 befestigt
ist und bei jeder Stellung des Niederhalters im Abstand oberhalb von diesem liegt.
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Dadurch wird eine noch verbesserte Führung der Werkzeuge 38 erreicht.
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Der auf dem Maschinenbett 32 vorgesehene, unter den Querportalen 40
verlaufende Werkstück-Tisch 2 weist zwei beiderseits der Axialebene 20 im Abstand
nebeneinander liegende Tischoberflächen 5 auf, die in einem Abstand voneinander
vorgesehen sind, welcher größer als der Arbeitsdurchmesser der Werkzeuge 34 ist,
so daß diese ungehindert durch das Werkstück 4 hindurch fahren können.
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Die Tischoberfläche 5 bildet ebenso wie der Niederhalter 3 Gleitflächen
für eine leichtgängig schwimmende Lagerung des Werkstückes 4.
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