DE102011015205B3 - Lünette - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Lünette zum horizontalen und vertikalen Abstützen eines Werkstücks mittels zweier in seitlichem Abstand zueinander angeordneter relativ zum Werkstück verstellbarer Stützglieder (11, 11'), mit einem Sockel (1) und einem an diesem beweglich geführten Stellschieber (4), wobei der Stellschieber (4) in Richtung des Pfeils (13) in radialer Richtung zum Werkstück (18) beweglich ist und wobei beide Stützglieder (11, 11') gemeinsam über den Stellschieber (4) zum Werkstück (18) zustellbar sind.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Lünette gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
• Aus der DE 7136071 U ist eine Lünette mit einer oberen und einer unteren Stützbacke bekannt, die an schwenkbaren Armen am Gestell angeordnet sind. Die obere Backe stützt das Werkstück in seitlicher Richtung, die untere verhindert Abwärtsbewegungen. Jeder der beiden schwenkbaren Arme ist durch einen separaten hydraulisch gesteuerten Kolben verstellbar. Über schräge Nockenflächen ist eine mechanische Übersetzung vorgesehen, so dass gleiche Kolbenbewegungen auch gleiche Wegstrecken der Stützbacken bewirken. Die Anordnung der Stützbacken an den Schwenkarmen ist besonders bei der Bearbeitung von schweren Werkstücken problematisch, weil die Steifheit der Schleifmaschine beeinträchtigt ist. Die daraus resultierenden Verformungen sind nur schwer zu kontrollieren. Die DE 15 77 369 A betrifft eine Werkstückhalterung mit zwei Puffern, welche das Werkstück gegen die Schleifkräfte abstützen. Ein Fühler erfasst die Reduzierung der Werkstückabmessungen beim Schleifen. Sowohl der Fühler als auch die beiden Puffer stehen mit einem Regelventil in Verbindung, das über einen Hydraulikzylinder die Abstützkräfte an die jeweilige Belastung des Werksstücks anpasst. In der DE 39 09 411 A1 ist eine Tandem-Lünette mit drei Tragschalen zur hydrostatischen Abstützung von Werkstücken beschrieben, die im unbelasteten Zustand verstellt werden können. Die hydrostatische Druckbeaufschlagung erfolgt erst dann, wenn der richtige Abstand zum Werkstück vorhanden ist. Die Tragschalen sind auf einem Tragbalken angeordnet, der mit Hilfe von Keilen eingestellt werden kann. Die US 3 431 681 A zeigt eine Stützvorrichtung für Werkstücke mit konischer Oberfläche, beispielsweise für Innenringe von Kegelrollenlagern. Diese werden von einer Magnetkupplung in Achsrichtung gehalten und in Rotation versetzt. Zur Aufnahme der Schleifkräfte wird das Werkstück mit zwei Stützschuhen gestützt, wovon der eine unterhalb der Schleifscheibe und der andere dieser gegenüberliegend angeordnet ist. Die Stützschuhe selbst können jeweils zwei Gleitelemente aufweisen, die zur gleichmäßigen Anlage an das Werkstück um eine Achse schwenkbar sind. Schließlich ist aus der DD 9 072 A1 eine Rollenlünette bekannt. Dabei sind die Stützrollen um eine in einer zur Werkstückachse rechtwinkligen Ebene liegenden Achse schwenkbar gelagert, so dass die Rollenachsen sich selbsttätig parallel zur Werkstückachse einstellen.
• Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine besonders steife Stützvorrichtung für Werkstücke mit höchsten Rundheits- und Genauigkeitsanforderungen anzugeben. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, einen Weggeber zu schaffen der eine präzise Einstellung der Stützglieder ermöglicht.
• Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar. Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung sind die beiden in seitlichem Abstand zueinander angeordneten Stützglieder gemeinsam auf einem Stellschieber angeordnet und zusammen mit diesem zum Werkstück hin verstellbar. Dabei wird nur eine einzige motorisch angetriebene Verstelleinrichtung benötigt. Besonders steif wird die Anordnung dadurch, dass der Stellschieber über einen verstellbaren Keil direkt am Maschinengestell abgestützt ist. Damit wird selbst bei tonnenschweren Werkstücken eine Verformung der Werkstückabstützung zuverlässig verhindert. Weil die Abnutzung der beiden Stützglieder unterschiedlich ausfallen kann, ist eine entsprechende Korrekturmöglichkeit vorzusehen. Aus diesem Grund sind die Stützglieder auf einem Schwenkteil angeordnet, welches gegenüber dem Stellschieber verschwenkt werden kann. Vorteilhaft fällt die Schwenkachse nicht mit der Werkstückachse zusammen, sondern ist parallel zu dieser angeordnet. Auf diese Weise können Lagekorrekturen der Stützglieder relativ zueinander im Bereich weiniger um vorgenommen werden.
• Im Folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. 1 zeigt eine Lünette in schematischer Darstellung. Am Sockel 1 ist der Stellschieber 4 zwischen einer unteren Seitenführung 2 und einer oberen Seitenführung 3 in Richtung des Pfeils 13 verschiebbar geführt und radial zum Werkstück 18 zustellbar. Als Antrieb für eine selbsttätige Einstellung des Stellschiebers 4 ist Stellmotor 10 vorgesehen. Dieser treibt über das Winkelgetriebe 9 die Gewindespindel 8 an, die wiederum den Schiebekeil 7 bewegt. Über die schräge Fläche 17 des Scheibekeils 7 wird schließlich der Stellschieber 4 in die gewünschte Position gebracht. An der Oberseite des Stellschiebers 4 ist das Schwenkteil 5 um eine Schwenkachse 12 schwenkbar. Das Schwenkteil 5 trägt die beiden Stützglieder 11, 11', welche in den Gelenken 16, 16' frei drehbar gelagert sind und das Werkstück 18 an der Außenkontur abstützen. Zum Ausgleich unterschiedlichen Verschleißes an den Kontaktflächen der Stützglieder 11, 11' kann das Schwenkteil 5 in Richtung des Doppelpfeiles 6 manuell verstellt werden. Eine Feder 15 presst das Schwenkteil 5 gegen die Stellschraube 14. Durch Einstellen der Stellschraube 14 kann das Schwenkteil 5 in einer gewünschten Winkellage fixiert werden. Die höchst präzise Einstellung der Stützglieder 11, 11' mit einer Genauigkeit von wenigen um wird dadurch erreicht, dass die Schwenkachse 12 in einem Abstand parallel zur Werkstückachse angeordnet ist.
• Bezugszeichenliste

1

Sockel

2

Untere Seitenführung

3

Obere Seitenführung

4

Stellschieber

5

Schwenkteil

6

Doppelpfeil

7

Schiebekeil

8

Gewindespindel

9

Winkelgetriebe

10

Stellmotor

11 11'

Stützglied

12

Schwenkachse

13

Pfeil

14

Stellschraube

15

Feder

16 16'

Gelenk

17

Fläche

18

Werkstück

Claims (5)

1. Lünette zum horizontalen und vertikalen Abstützen eines Werkstücks mittels zweier in seitlichem Abstand zueinander angeordneter relativ zum Werkstück verstellbarer Stützglieder (11, 11'), mit einem Sockel (1) und einem an diesem beweglich geführten Stellschieber (4), wobei der Stellschieber (4) in Richtung des Pfeils (13) in radialer Richtung zum Werkstück (18) beweglich ist, wobei beide Stützglieder (11, 11') gemeinsam über den Stellschieber (4) zum Werkstück (18) zustellbar sind, wobei die Stützglieder (11, 11') an einem Schwenkteil (5) angeordnet sind und am Stellschieber (4) um eine Schwenkachse (12) schwenkbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (12) innerhalb des Werkstücks (4) liegt und in einem Abstand parallel zur Werkstückachse angeordnet ist.
2. Lünette nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Stützglieder (11, 11') gemeinsam über einen einzigen Motor (10) einstellbar sind.
3. Lünette nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil (5) manuell einstellbar und fixierbar ist.
4. Lünette nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützglieder (11, 11') am Schwenkteil (5) in Gelenken (16, 16') drehbar gelagert sind.
5. Lünette nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellschieber (4) über einen Keil (7) am Sockel (1) abgestützt ist.

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