DE3908588A1 - Einrichtung zum klemmen einer linear verschiebbaren baugruppe in einer fuehrungsbaugruppe - Google Patents
Einrichtung zum klemmen einer linear verschiebbaren baugruppe in einer fuehrungsbaugruppeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Klemmen einer li
near verschiebbaren Baugruppe in einer Führungsbaugruppe, die
insbesondere bei Werkzeugmaschinen einsetzbar ist, deren wäh
rend des Arbeitsprozesses nicht bewegte Achsen stillgelegt und
mit den Führungsbaugruppen verklemmt werden.
Es sind verschiedene Vorrichtungen zum Klemmen und Bremsen von
Maschinenachsen bekannt, die nach dem Reibschlußprinzip arbei
ten. Die manuell, elektrisch oder hydraulisch aufgebrachte
Kraft dient direkt oder über mechanische oder hydraulische
Zwischenelemente verstärkt zur Klemmung, wie beispielsweise in
DD-WP 2 871, DRP 7 37 133 und DE-AS 11 59 241 beschrieben.
Bei anderen Lösungen wird die Klemmkraft durch Federn unmit
telbar oder durch Zwischenglieder verstärkt aufgebracht und
die Klemmung durch hydraulische oder elektrische Antriebsglie
der gelöst. Eine solche hydraulisch-mechanische Klemmeinheit
ist durch DD-WP 74 164 und DD-WP 82 865 bekanntgeworden.
Der Nachteil derartiger Einrichtungen besteht darin, daß sehr
hohe Klemmkräfte entweder eine entsprechend groß ausgelegte
Kraftquelle oder einen Übersetzungsmechanismus zwischen Kraft
quelle und Klemmstelle verlangen. Daraus ergeben sich Bauraum
probleme sowie Reibungsverluste im Übersetzungsgetriebe und
damit ein geringer Wirkungsgrad.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Klemmvorrichtungen
besteht darin, daß durch diese selbst oder durch Einbau- und
Führungsfehler äußere Kräfte zwischen der verschiebbaren und
der Führungsbaugruppe entstehen.
Durch DD-AP 1 22 933 ist eine Vorrichtung zum Klemmen eines
stufenlos verstellbaren Teils einer Werkzeugmaschine bekannt
geworden, bei der die Klemmkraft dadurch erhöht wird, daß eine
formschlüssige Klemmung die kraftschlüssige ergänzt. Da sich
während des Klemmvorganges das bewegliche Spannstück zunächst
formschlüssig zentriert, bevor die von zwei Arbeitszylindern
aufgebrachte Klemmkraft über Keilflächen wirksam wird, werden
durch Formschluß mögliche Verspannungen zwischen verschieb
barer und Führungsbaugruppe klein gehalten. Die durch Reibung
an den Keilflächen bedingten Axialkräfte werden allerdings
nicht beseitigt. Außerdem ist die Parallelität der Klemm
flächen zur Führungsbahn zu gewährleisten, so daß Herstel
lungs- und Montagefehler zu unerwünschten äußeren Kraftwir
kungen führen. Weiterhin ist auch diese Klemmeinrichtung in
folge der beiden Arbeitszylinder bau- und platzaufwendig.
In DD-WP 1 31 234 ist eine Klemmeinrichtung zur beiderseitigen
Klemmung des Schlittens einer Werkzeugmaschine dargestellt,
deren auf einer Klemmspindel gegensinnig bewegte Klemmbacken
über ein in Führungsbolzen geführtes Stützrohr ein in sich
geschlossenes System bilden. Dadurch ist eine Parallelität der
Klemmflächen zur Führungsbahn nicht mehr erforderlich, so daß
die Anforderungen an die Herstellgenauigkeit sinken. Es treten
keine Stützkräfte auf das Maschinenbett auf. Nachteilig ist
jedoch, daß sich die Klemmkräfte im Schlitten abstützen und
diesen deformieren und daß trotz des hohen Wirkungsgrades eine
geringe Klemmkraft, bedingt durch alleinigen Reibschluß er
zielt wird. Diese Einrichtung kann deshalb an Genauigkeits
werkzeugmaschinen nicht eingesetzt werden und außerdem dann
nicht, wenn hohe Bearbeitungskräfte von der Klemmung aufgenom
men werden müssen.
Die Erfindung hat das Ziel, eine Einrichtung zum Klemmen einer
linear verschiebbaren Baugruppe in einer Führungsbaugruppe zu
schaffen, die mit einer kleinen Kraftquelle und ohne Über
setzungsglieder an der Klemmstelle hohe Klemmkräfte und große
Übertragungssteifen erzielt und gleichzeitig Montage- und
Führungsfehler kompensiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zweiseitige
Klemmung mittels auf einer Klemmspindel gegensinnig bewegter
Klemmbacken so auszuführen, daß sich die Klemmelemente während
des Klemmvorganges selbst zentrieren und eine kombinierte
form- und kraftschlüssige Verbindung ohne Zwischenglieder
erfolgt.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Klemmbacken zentrisch mit Spiel aufgenommen und zwischen An
schläge lose geführt sind und jede Klemmbacke drei Klemmkeile
aufweist, wobei die Keilflächen von zwei Klemmkeilen längs der
Führungsrichtung verlaufen und mit einer keilförmigen Klemmnut
der linear verschiebbaren Baugruppe korrespondieren und der
dritte Klemmkeil auf der Gegenseite mittig versetzt angeord
net, mit Keilflächen quer zur Führungsrichtung versehen und in
rechtwinklig zu den Klemmnuten verlaufenden Prismennuten der
Führungsbaugruppe grob fixiert ist. Während des Klemmvorganges
werden die Klemmbacken durch die Kraftquelle in Klemmkraft
richtung verstellt. Zunächst zentrieren sich die Klemmkeile
der Klemmbacken selbsttätig zwischen den rechtwinklig zueinan
der verlaufenden Prismennuten der Führungsbaugruppe und den
Klemmnuten der linear verschiebbaren Baugruppe, ohne äußere
Kräfte zwischen diesen Baugruppen hervorzurufen. Anschließend
führt ihre Keilwirkung zu einer Klemmkrafterhöhung gegenüber
der Kraft, mit der sie aufeinandergedrückt werden. Durch die
kombinierte kraft- und formschlüssige Klemmung entsteht eine
statisch stabile Verbindung in Art einer Dreipunktauflage,
wodurch eine sehr hohe Steife erzielt wird.
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die An
schläge für die eine Klemmbacke von einer mit einem Arbeitszy
linder verbundenen Führungsbuchse und die Anschläge für die
andere Klemmbacke von einer mit einer Kolbenstange verbundenen
Führungsbuchse gebildet. Ein an der Führungsbaugruppe befe
stigter, u-förmiger Grundkörper nimmt die Führungsbuchsen mit
der Kolbenstange zwischen Führungsbohrungen auf. Diese Anord
nung ermöglicht die Klemmung durch einen hydraulischen
Arbeitszylinder, eine zweite Kraftquelle für das Öffnen bzw.
Schließen erübrigt sich.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der
Führungsbuchse und einem radialen Vorsprung der Kolbenstange
eine Hubbegrenzung H voreinstellbar, so daß die Klemmung ge
öffnet wird, ohne daß vom Arbeitszylinder aufgebrachte Kräfte
auf den tragenden Grundkörper wirken.
In weiterer Ausbildung der Erfindung trägt ein mit der Füh
rungsbaugruppe verbundener Aufnahmebock die Prismennuten, und
Bohrungen im Aufnahmebock und in den Klemmbacken zu beiden
Seiten und in gleicher Höhe der Klemmkeile nehmen eine Schrau
ben-Mutter-Verbindung mit axialem und radialem Spiel auf.
Zweckmäßigerweise ist an der linear verschiebbaren Baugruppe
eine Klemmleiste mit den Klemmnuten befestigt.
Erfindungsgemäß können die Keilflächen der Klemmkeile als
Reibflächen mit entsprechenden Reibbelägen ausgebildet sein, um
die Klemmkraft weiter zu erhöhen.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels näher
dargestellt. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 die Klemmeinrichtung in Vorderansicht im Schnitt;
Fig. 2 eine Einzelheit der Verbindung der Klemmeinrichtung mit
der Führungsbaugruppe im Schnitt A-A der Fig. 1;
Fig. 3 eine Klemmbacke der Klemmeinrichtung in klemmseitiger
Draufsicht.
An einer Führungsbaugruppe 1, beispielsweise einem Werkzeugma
schinenbett, sind ein u-förmiger Grundkörper 2 mit den Füh
rungsbohrungen 3 und 4 und ein Aufnahmebock 5 angeschraubt.
Mit einer linear verschiebbaren Baugruppe 6, z. B. dem Schlit
ten einer Werkzeugmaschine, ist eine Klemmleiste 7 verbunden.
Die Klemmleiste 7 besitzt an beiden Seiten in Führungsrichtung
verlaufende Klemmnuten 8, während der Aufnahmebock 5 dazu
rechtwinklige Prismennuten 9 aufweist.
In den Führungsbohrungen 3 und 4 liegen Führungsbuchsen 10, 11
für die Kolbenstange 12. Die Kolbenstange 12 und die Führungs
buchse 11 bilden die innere bzw. äußere Aufnahme für den Ar
beitszylinder 13. Die Führungsbuchse 11 besitzt radial über
stehende Anschläge 14 und 15 und die Führungsbuchse 10 radiale
Anschläge 16 und 17. Koaxial zur Kolbenstange 12 ist zwischen
den Anschlägen 14 und 15 der Führungsbuchse 11 bzw. 16 und 17
der Führungsbuchse 10 je eine Klemmbacke 18 in einer zentri
schen Aufnahmebohrung 19 gelagert, deren Durchmesser größer
ist als der ihrer Lagerstelle. Die Klemmbacken 18 weisen eine
geringere Breite auf als der Abstand der Anschläge 14 und 15
bzw. 16 und 17.
Jede Klemmbacke 18 besitzt zwei Klemmkeile 20 mit Keilflächen
längs der Führungsrichtung und auf der gegenüberliegenden
Seite mittig versetzt einen Klemmkeil 21 mit Keilflächen quer
zur Führungsrichtung (Fig. 3). Die Klemmbacken 18 sind mittels
der Klemmkeile 21 in den Prismennuten 9 des Aufnahmebocks 5
grob fixiert, indem zu beiden Seiten der Klemmkeile 21 die
Klemmbacken 18 mit Bohrungen 22 und der Aufnahmebock 5 mit
Bohrungen 23 versehen sind, die einen wesentlich größeren
Durchmesser als Halteschrauben 24 aufweisen, die die Klemm
backen 18 und den Aufnahmebock 5 mittels Muttern 25 lose
verbinden (Fig. 2).
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:
Wird der Arbeitszylinder 13 mit Druck so beaufschlagt, daß
seine Kolbenstange 12 einfährt, werden die Klemmbacken 18 über
die Anschläge 14 und 17 aufeinander zu bewegt. Da sie aufgrund
ihrer Lagerung frei höhen- und seitenbeweglich sind, zentrie
ren sich die Klemmkeile 20 und 21 in den Klemmnuten 8 und
Prismennuten 9 und gleichen Ungenauigkeiten in den Führungs-
und Klemmflächen aus. Mit zunehmendem Kolbendruck entwickeln
die Klemmkeile 20, 21 die wirksame Klemmkraft, die umso größer
ist, je kleiner der Winkel Alpha ist. Es entsteht eine Art
statisch stabile Dreipunktauflage. Der Arbeitszylinder 13 übt
keine äußere Kraft auf die Führungsbaugruppe 1 und die linear
verschiebbare Baugruppe 6 aus, weil er sich über die Führungs
buchsen 10, 11 axial der Lage der Klemmbacken 18 anpaßt. Die
Klemmkraft kann weiter erhöht werden, wenn die Keilflächen der
Klemmkeile 20 und 21 mit Reibbelägen versehen werden. Soll
diese in Fig. 1 dargestellte Klemmung geöffnet werden, fährt
die Kolbenstange 12 aus dem Arbeitszylinder 13 heraus. Zu
nächst wird durch den Anschlag 16 die linke Klemmbacke 18 nach
außen gedrückt, bis sie sich an den Grundkörper 2 anlegt.
Dadurch wird die Kolbenstange 12 an einer Weiterbewegung in
dieser Richtung gehindert, die nunmehr den Arbeitszylinder 13
in die andere Richtung verschiebt. Dabei löst der Anschlag 15
die rechte Klemmbacke 18, und es ergibt sich die in Fig. 1
gestrichelt gezeichnete Stellung. Der Öffnungsvorgang wird
durch die Hubbegrenzung H beendet, indem die Führungsbuchse 11
gegen einen radialen Vorsprung der Kolbenstange 12 trifft.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Klemmen einer linear verschiebbaren Bau
gruppe in einer Führungsbaugruppe mit zwei auf einer Klemm
spindel gegensinnig bewegten Klemmbacken, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klemmbacken (18) zentrisch mit Spiel
aufgenommen und zwischen Anschlägen (14; 15; 16; 17) lose
geführt sind und jede Klemmbacke (18) drei Klemmkeile (20;
21) aufweist, wobei die Keilflächen von zwei Klemmkeilen
(20) längs der Führungsrichtung verlaufen und mit einer
keilförmigen Klemmnut (8) der linear verschiebbaren Bau
gruppe (6) korrespondieren und der dritte Klemmkeil (21)
auf der Gegenseite mittig versetzt angeordnet, mit Keil
flächen quer zur Führungsrichtung versehen und in recht
winklig zu den Klemmnuten (8) verlaufenden Prismennuten (9)
der Führungsbaugruppe (1) grob fixiert ist.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschläge (14; 15) für die eine Klemmbacke (18) von
einer mit einem Arbeitszylinder (13) verbundenen Führungs
buchse (11) und die Anschläge (16; 17) für die andere
Klemmbacke (18) von einer mit einer Kolbenstange (12) ver
bundenen Führungsbuchse (10) gebildet sind und daß ein an
der Führungsbaugruppe (1) befestigter, u-förmiger Grundkör
per (2) die Führungsbuchsen (10; 11) mit der Kolbenstange
(12) zwischen Führungsbohrungen (3; 4) aufnimmt.
3. Einrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Führungsbuchse (11) und einem radialen
Vorsprung der Kolbenstange (12) eine Hubbegrenzung H vor
einstellbar ist.
4. Einrichtung nach Patentanspruch 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein mit der Führungsbaugruppe (1) verbundener
Aufnahmebock (5) die Prismennuten (9) trägt und Bohrungen
(22; 23) im Aufnahmebock (5) und in den Klemmbacken (18) zu
beiden Seiten und in gleicher Höhe der Klemmkeile (21) eine
Schrauben-Muttern-Verbindung (24; 25) mit axialem und radia
lem Spiel aufnehmen.
5. Einrichtung nach Patentansprüchen 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der linear verschiebbaren Baugruppe (6)
eine Klemmleiste (7) mit den Klemmnuten (8) befestigt ist.
6. Einrichtung nach Patentansprüchen 1-5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Keilflächen der Klemmkeile (20; 21) als
Reibflächen mit entsprechenden Reibbelägen ausgebildet
sind.
Applications Claiming Priority (1)
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- 1988-06-03 DD DD88316383A patent/DD272817A1/de not_active IP Right Cessation
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MIKROMAT WERKZEUGMASCHINEN GMBH, O-8036 DRESDEN, D |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |