DE390770C - Verfahren zum Abfuellen von Fluessigkeiten oder sonstigen luftunbestaendigen Guetern - Google Patents
Verfahren zum Abfuellen von Fluessigkeiten oder sonstigen luftunbestaendigen GueternInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN. AM 23. FEBRUAR 1924
■ REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 64 b GRUPPE 10 (B 107414 Illj64b)
Emil Brumm in Lyon, Frankr.
Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten oder sonstigen luftunbeständigen Gütern.
Patentiert im Deutschen Reiche vom I.Dezember 1922 ab.
Kür diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in Frankreich vom 3. Februar 1922 beansprucht.
Gewisse Gewerbe, die bei Luftberührung , Schon 1912 hat auf dieser Grundlage der
sich ändernde Flüssigkeiten, z. B. Schaum- j Erfinder eine Vorrichtung entworfen, durch |
wein, chemische Lösungen, Mineralwässer ' die vor dem Füllen die Flaschen mit Kohlen- |
usw., auf Flaschen ziehen, haben es seit lan- säure gefüllt werden. Sie verjagt die Luft, Jo
gem als zweckmäßig erkannt, beim Abziehen : ehe die Flüssigkeit eingefüllt wird. ' ·
neutrales Gas zu verwenden. ' Die vorliegende Erfindung, hat eine Ge-
samtanlage der zum Füllen von Flaschen oder Behältern unumgänglich nötigen Teile zum
Gegenstand. Hierbei wird irgendeine Flüssigkeit oder jeder andere, durch Gasdruck
S speisefähige Stoff in neutraler Atmosphäre abgefüllt. Die Erfindung findet ihr Anwendungsgebiet
immer dann, wenn es sich um gashaltende, gasentwickelnde, gegorene Flüssigkeiten
oder um Lösungen handelt, die bei der Berührung mit Luft irgendwelche Veränderungen, z. B. Gährüng oder organische
Oxydation, erleiden oder wobei gewisse gelöste Stoffe gefällt werden, kolloidale
Trübungen eintreten usw., insbesondere aber, is wenn es sich darum handelt, gewisse Mineralwässer
abzuziehen, die sich bei der Berührung mit Luft trüben. Die Zeichnungen
stellen ein Ausführungsbeispiel in Anwendung auf Mineralwässer dar, dessen Salze
sich niederschlagen, wenn in freier Luft abgefüllt wird. Abb. ι zeigt die Anordnung
für eine Flüssigkeitsquelie mit verhältnismäßig schwachem Ertrag, wobei außerhalb
der Abfüllstunden aufgepumpt werden ag muß. Abb. 2 ist in vergrößertem Maßstabe
ein Längsschnitt durch das Abfüllgefäß, Abb. 3 ein wagerechter Schnitt nach XX der
Abb. 2 bei einer Wandung um 90 ~ und in noch größerem Maßstabe. Abb. 4 zeigt in
wiederum vergrößertem Maßstabe einen Längsschnitt durch einen Füllhahn für eine
Flasche. Abb. 5 zeigt schematisch eine Pfropfeinrichtung mit einem einzigen drehbaren
Verteiler und zwei Verdichtungsräumen. Abb. 6 ist in vergrößertem Maßstabe ein
senkrechter Schnitt durch einen drehbaren 1 Verteiler, der erst Unterdruck herstellt und
dann neutrales Gas in die Pfropfmaschine ; sendet. Die Abb. 7 und 8 sind in gleichem
Maßstabe senkrechte Schnitte durch eine ; Einzelheit der Pfropfmaschine in verschiedenen
Stellungen.
Die Anlage nach Abb. 1 stellt ein in sich geschlossenes und isobarometrisches Ganzes
dar, d. h. mit gleichem Druck von der Speiseleitung (Mündung 1 der Quelle) bis zu den
verschiedenen notwendigen Einzelteilen. Im dargestellten Fall reicht die Bohrung bis
unter das Grundwasser. Ein Gasometer 2 irgendeiner bekannten Art ist mit seinem nach
den örtlichen Verhältnissen gebauten Boden 3 über einen an diesem Boden festsitzenden
Flansch 4 mit dem Flüssigkeitsspeiserohr 5 vereinigt. Er ist dicht und steht mit
dem Vorratsbehälter der Flüssigkeit in Verbindung. Die Glocke 6 ist mit einer Leitung
7 verbunden, in der das neutrale Gas umläuft, das allein mit der abzufüllenden
Flüssigkeit in Berührung bleiben darf. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist es Kohlensäure,
die axis der Ouellenmündung herauskommt. Es kann aber auch ein anderes Gas,
beispielsweise Stickstoff, aus einem geeigneten Erzeuger sein, wenn es sich um ein nicht
gashaltiges Wasser handelt. r>?
Das Rohr 7 verzweigt sich einerseits in einer Leitung 8, die in den Oberteil des Sammelbehälters
der isobarometrischen Abzugeinrichtung 9 führt und anderseits in eine Leitung 10, die in den selbsttätigen Verteiler
für Unterdruck und neutrales Gas tk des Yerdichtungsraumes 11 der Pfropfmaschine 12 führt. Zwischen dem Gasbehälter 2
und der Abzugeinrichtung 9 ist das Rohr 7 über eine Verbindung ya an einen Speicher 13
angeschlossen, in den, wenn nicht abgefüllt wird, täglich ein gewisser Flüssigkeitsvorrat
hineingefüllt wird, so daß man den Fassungsraum des Gasbehälters 2 nicht übermäßig
zu erhöhen braucht. Selbstverständ- so Hch kann man nach den örtlichen Verhältnissen
solche Speicher 13 in beliebiger Anzahl haben, und esi können diese Speicher 13 durch
zweckmäßig angeordnete Hähne 14 getrennt oder gleichzeitig benutzt werden.
Wenn die Quelle sehr reichlich fließt und genügend Kohlensäure abscheidet, kann man
die Speicher 13 fortlassen. Dann wird der Gasbehälter unmittelbar mit dem Abzieh-
: gefäß 9 über ein Rohr 15° verbunden, wie g0
es strichpunktiert in Abb. 1 dargestellt ist. Auf alle Fälle tritt die Flüssigkeit zum Abziehgefäß
9 über das Rohr 15. Vor dem Hahn 16 liegt eine Glaslaterne 17, durch die
man den Durchtritt der Flüssigkeit beobachten kann. Dann tritt die Flüssigkeit durch
ι das Rohr 22 und ergießt sich aus der Mündung 22". Eine Saugpumpe 18 irgendeiner
beliebigen Bauart, steht erstens durch das Rohr 19 mit einem Schalter 35 für den Saug- t00
zug im Innern des Sammelraumes des Abziehgefäßes 9 in Verbindung (Abb. 2) und zweitens über ein Rohr 20 mit dem umlaufenden
Saugzugverteiler 64 der Pfropfmaschine 12.
Das in Abb. 2 dargestellte Abziehgefäß ist isobarometrischer Bauart mit gleichförmigem
Umlauf und einem selbsttätigen Verteiler ohne irgendeinen Hahn oder ein Ventil. In
der Mitte befindet sich eine Hohlsäule 21, die uo
mit dem inneren Flüssigkeitsspeiserohr 22 fest verbunden ist und drei Kammern bildet.
Durch die Mittelkammer 24 tritt die oben am Schwimmer 26 befestigte Stange 25. Sinkt
der Flüssigkeitsspiegel im Abziehgefäß, so legt der Schwimmer 26 durch die Stange 25
die öffnung eines Ventils 27 frei, das das Abziehgefäß mit der Außenluft verbindet
und so einen Ausgleich im Innern des dichten Sammelgefäßes oder des Körpers des Abziehgefäßes
9 hervorruft, damit durch das isobarometrische Spiel eine Flüssigkeitsmenge
. zuströmt und ein recht beständiger Vorrat aufrecht erhalten bleibt. Die beiden anderen
Kammern sind halbringförmig (siehe den wagerechten Schnitt nach Abb. 3). Die eine
von ihnen (28) mündet unten in das Sammelgefäß und trägt oben ein Rohr 29 zum Anschluß
an die Leitung S für das neutrale Gas. Die zweite Kammer 30 ist einerseits mit einem oberen Rohr 31 für den Anschluß des
von der Saugpumpe kommenden Rohres 19 versehen und anderseits unten mit einem
Stutzen 32 ausgerüstet, an den der Verbindungsschlauch 33 für den festen Verteiler 34
des Abziehgefäßes 9 befestigt wird. Am unteren Teil ist die Säule 21 mit einem
Halter 35 ausgerüstet, der unten den Drükker 36 trägt und mit diesem dauernd den
festen Dichtungsschieber gegen die Flüssigkeitsaustrittsöffnungen 53 im umlaufenden
Sammler anlegt. Dieser Halter trägt des weiteren zwei Stäbe 40, von denen jeder oben
Drücker 41 trägt. Diese üben auf den festen Verteiler 34 eine gleiche Wirkung aus, wie sie j
für den festen Schieber 37 soeben beschrie- ' ben ist.
Das Abziehgefäß arbeitet wie folgt: Wenn man annimmt, daß sich die Vorrichtung im
Sinne des Pfeiles dreht, so sind auf den ganzen durch den Schieber 37 abgedichteten Ab-3©
schnitten 38, 39 die Flaschen vollständig sowohl von der inneren neutralen Gasatmosphäre
als auch von der eigentlichen Flüssig- ■ keit abgeschaltet. Man kann die gefüllten '
Flaschen fortnehmen und sie durch neue ersetzen.
Im Abschnitt 39 und 39a werden die · Flaschen durch eine Ausnehmung 34« des
Schiebers mit den Leitungen 33, 30 und 31 verbunden, die im Zusammenhang mit dem
Rohre 19 vor der Leerpumpe 18 stehen. Die 1
Länge der Ausnehmung 39 und 39" ist so be- 1
rechnet, daß im Innern der einzelnen Flasche ein genügender Unterdruck entsteht, wäh- '
rend sie durch den Umlauf des Sammlers mitgenommen wird.
Der Unterdruck entfernt die in der Flasche befindliche Luft um so vollkommener, als die ,
Flaschen oder der Behälter vorher mit Wasser ausgespült und daher im Innern HOCh7
feucht sind. Es beläßt der Unterdruck eine unmerkliche Wasserdampfspannung. Die ,
Verbindung wird durch die Leitung 43 hergestellt, die senkrecht zu jedem Mundstück 45
verläuft, mit dem die Flaschenhälse in Ver- . bindung kommen, wenn sie sich auf dem
Klappenstutzen 47 befinden. Die Federn 48 (Abb. 1) der Stutzen müssen genügend stark ;
sein, um die für den Saugzug nötige Dicht- : heit herzustellen. Jeder Flaschenhals legt '
sich gegen ein Kautschukdichtungsstück 49, j das fest an einem längs des Mundstückes beweglichen
Futter 50 liegt. Bei aufgesetzter Flasche legt sich dieses Futter gegen das am Sammlermundstück feste Dichtungsstück 51 ■
(Abb. 2). Im Innern eines jeden Mund-Stückes 45 verläuft eine Leitung 52 und stellt
die Verbindung des Flascheninnern mit der Leitung 43 im Sammler her. Die Mündung
der Leitung 43 liegt in der Höhe des Verteilers 34.
Nachdem Unterdruck in der Flasche erzeugt ist, hört diese von dem Augenblick an,
wenn der Vollteil 39" bis 42 des Schiebers 34 das Loch des zugehörigen Kanals 43 abdichtet,
auf, mit der Leerpumpe in Verbindung zu stehen. Hinter diesem Vollteil 39° bis 42
wird die Flasche mit dem im oberen Teil des Körpers A des Abzugsgefäßes befindlichen
Vorrat an neutralem Gas durch die Kanäle 52 und 43 des Mundstückes und des Abziehge- go
häuses in Verbindung gesetzt. In diesem Augenblick des Umlaufs ist die in jeder
Flasche enthaltene Luft durch eine gleiche Menge neutralen Gases unter dem isobarometrischen
Druck der ganzen Anlage er- gs setzt worden.
Kommt die Flasche zu dem Punkt 44 des festen Verteilers 37, so wird sie mit der im
Abziehgefäß vorhandenen Flüssigkeitsmenge durch den Kanal 53 des Sammelbehälters und go
den inneren Kanal 54 des Mundstückes 45 lir Verbindung gesetzt. Die Flasche wird gefüllt,
und es verdrängt', die in die Flasche fließende Flüssigkeit das neutrale Gas. Dieses
steigt über Leitungen 52 und 43 in den oberen Teil des Sammlers. Der Flüssigkeitseintritt
in die Flasche hört in dem Augenblick auf, wenn der obere Rand der Öffnung 52* die
Leitung 52 erreicht, durch die das neutrale Gas zurückströmt. Das geht derart vor sich,
daß die Füllung mit Bezug auf den oberen Teil des Flaschenhalses eine bestimmte,
gleichbleibende Höhe erreicht.
Dann wird durch Druck auf die Klappenstützen 47, sei es durch Hand, sei es durch iog
eine geeignete Einrichtung, die Flasche fortgenommen, wobei der Flaschenhals längs' des
Mundstückes 45 abgleitet, bis er ans Ende kommt. Während dieser Bewegung folgt das
bewegliche Futter So durch die Feder 55
dieser Bewegung und verhindert jeden Eintritt äußerer Luft in das Innere des Flaschenhalses
46 (siehe den linken Teil der Abb. 2). ■
Durch diese Einrichtung hat man erreicht, daß über der Flüssigkeit in der Flasche eine ng
bestimmte Menge neutralen Gases bis zum oberen Teil des Flaschenhalses liegt. Ist das /
„Gas schwerer als Luft, heispielaiYßise^Kolilen-^ J/
säufe^so verbleibt sie in der Flasche, die man /'
dann auf den" Stander der Pfropfmaschine "120
bringt.
Zu der Abzieheinrichtung gehört ein me-
chanischer Schneckenradantrieb der in einem Gehäuse angebracht ist, damit nicht
Flüssigkeit hinzutreten kann.
Der Teller 56 wird durch zwei symmetrisch angeordnete Mitnehmer 47 mitgenommen,
deren untere kegligen Enden in entsprechend gestaltete Ausnehmungen im oberen Teil
einer Krone 58 aus gehärtetem Stahl eindringen, die durch eine Schraube 59 mit der Mitnehmereinrichtung
vereinigt ist. Diese Anordnung mit den kegligen Fingern ist getroffen, um beim Bruch einer Flasche das zugehörige
Mundstück auf den toten Punkt zu bringen, ehe eine neue aufgesetzt wird, ohne daß man die Maschine abzukuppeln oder die
Riemenscheiben zurückzudrehen braucht.
Die in Abb. 1 dargestellte Pfropf maschine
12 hat zwei Pfropfplätze. Die Verdichtungseinrichtung 11 ist von irgendeiner bei
so Pfropfmaschinen üblichen Art. Jedes der beiden Verdichtungsgehäuse steht mit den
Aufgäbetrichtern 58 und einer Einrichtung in Verbindung, durch die Pfropfen für Pfropfen
einzeln niedergeht. Senkrecht unter ihnen befinden sich zwei Umlaufeinrichtungen 59"
üblicher Art, die durch eine Mittelwelle mitgenommen werden und eine Anzahl Näpfe 60
haben, auf die die von der Abziehvorrichtung kommenden Flaschen gesetzt werden. Jede
Mittelwelle der Umlaufeinrichtungen 59" wird durch Ritzel, Kette, Riemen, Seile
usw. von einer senkrechten Welle im Gestelle der Pfropf maschine 12 angetrieben. Diese
senkrechte Welle setzt auch den in den Abb. 6,7 und 8 des näheren dargestellten
Verteiler 64 in Bewegung, der den Saugzug zwischen dem Verdichtungsgehäuse r 1 und
der Flasche 46 steuert und schließlich die Luftleere durch neutrales Gas unmittelbar
nach dem Pfropfen der Flasche ersetzt.
Hat das Verdichtungsgehäuse 11 aus dem
zugehörigen Aufgabetrichter 58 einen Pfropfen 63 erhalten, so ergreift der mittlere
Stößer 67 entweder mechanisch angetrieben oder von Hand diesen Pfropfen in der Leitung
63° und beläßt nur einen kleinen Raum zwischen dem Pfropfen und dem unteren
Rande des Gehäuses 11. Dann wird eine Flasche 46 angehoben, und es legt sich ihr
Hals dicht gegen die am unteren Teil des Verdichtungsgehäuse» befindliche Dichtung
62°. Dadurch wird eine kleine, ganz dicht abgeschlossene Kammer gebildet, und
zwar durch den zwischen dem Pfropfen 63 und dem Halse der Flasche 46 gebildeten Teil
der Leitung 63°. In diese Kammer mündet der Kanal 61, 6i°, der vom Drehverteiler 64
abgeschlossen ist.
Wenn der Drehverteiler in die Stellung nach Abb. 6 kommt, so verbindet er über den
Gangoi'' den Kanal 6i" mit dem an die
Pumpe 18 angeschlossenen Rohr 20. Kräftiges Ansaugen stellt in der ganzen Rohrführung
Unterdruck her, also auch im Halse der Flasche 46. Der Verteiler 64 kommt dann in die Stellung nach Abb. 7. Der
Gang 6ia ist nicht mehr in Verbindung mit
der Leitung 20. Diese ist abgedichtet. Aber ein Gang 61 c setzt den Kanal 61 a mit dem
Zuströmrchr 10 des neutralen Gases in Verbindung. Die Luftleere am Flaschenhalse
wird dann durch neutrales Gas aufgefüllt. Dann senkt sich der Stößer 67 bis zum Ende
seines Hubes und treibt den Pfropfen in den Flaschenhals, wie aus Abb. 8 ersichtlich ist.
Aus dieser Darstellung ist auch zu entnehmen, daß der Verteiler 64 die Leitungen 10
und 20 vollständig abgedichtet hat, so daß die Flasche fortgenommen und durch eine
andere ersetzt werden kann. 8u
Bei der Abb. 1 ist angenommen worden, daß zwei Leute gleichmäßig an dem Verdichtungsgehäuse
11 arbeiten.
Bei der in der schematischen Abb. 5 dargestellten Anordnung braucht man nur einen
drehbaren Flaschenteller 59" zu haben. Die
beiden Verdichtungsgehäuse 11 sitzen dann auf einem Schieber 62, der sie abwechselnd
in die Mitte der Drehanordnung 59° bringt.
In diesem Falle können die Rohre 10 und 11 an dem wie oben beschriebenen Drehverteiler
64 angeschlossen sein oder unmittelbar unter dem Teller 65 münden.
Das Gehäuse 1 r wandert in senkrechter Richtung, um aus der äußersten Stellung 11
in die Mittelstellung iiu zu kommen und wirkt dann wie ein Verteilungsschieber, indem
es nacheinander die Leitung 61 mit dem Rohr 20 und dann mit dem Rohr 10 in Verbindung
setzt, um zuerst den zwischen dem Pfropfen und dem Flaschenhalse befindlichen
Raum unter Luft zu setzen und dann mit neutralem Gas anzufüllen. Die Flasche wird
schließlich dadurch gepfropft, daß man den Stößer 67 niedertreibt. _
Die Speicher 13 gemäß Abb. 1 werden
durch metallische Einheiten kreisförmiger oder quadratischer Gestalt gebildet, die durch
Flansch mit Dichtungen vereinigt sind und einen Boden sowie einen dichten verbolzten im
Deckel haben. Das Innere ist mit Zement ausgekleidet oder bei dafür empfindlicher
Flüssigkeit mit Platten irgendeiner neutralen Zusammensetzung, die mittels eines besonderen
neutralen Kittes gut gefugt sind. Je nach dem Einzelerfordernis können die Schrauben versilbert, verkupfert, vernickelt
oder verzinnt sein. Diese Behälter tragen die zu ihrer Verwendung nötige Hahn- und
Ventileinrichtung, ebenso ein Manometer 68 und ein Sicherheitsventil 68a, um den Unterdruck
zu messen und den begrenzten Druck
des neutralen Gases in der Gesamtanlage zu regeln.
Wird die Anlage in Betrieb genommen, so muß man die Behälter und das Abziehgefäß
erst mit gewöhnlichem Wasser füllen, um die Luft auszutreiben. Dann entleert man sie,
indem man die Hähne 14 öffnet und auch die zwischen den Verbindungsleitungen der Behälter
mit dem Leitungsnetz 7 des neutralen Gases. Von diesem Augenblick an sind die Behälter 13-voll neutralen Gases, und man
kann sie mit der Pumpe 69 füllen.
Die Grundzüge dieser Abzieh- und Pfropfeinrichtung können auch benutzt werden,
wenn es sich darum handelt, feste, pulverförmige oder sonstige Körper in Behälter zu
füllen, wobei diese Körper vor dem Abschluß nicht mit Luft in Berührung kommen dürfen,
um sie nicht zu schädigen, beispielsweise Pyrogallussäure.
Claims (6)
1. Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten oder sonstigen luftunbeständigen
Gütern bei gleichmäßigem, sogenanntem isobarometrischen Druck, dadurch gekennzeichnet, daß bei Luftabschluß
sowohl während des Abfüllens als auch des Pfropfens das Arbeitsgut in Berührung
mit einem neutralen Gase gehalten wird, wobei in dem zu pfropfenden Gefäß
erst Luftleere erzeugt, dann unter bestimmtem Druck ein neutrales Gas eingeführt,
dann das Gut so eingefüllt wird, daß über der Flüssigkeit eine bestimmte Menge neutralen Gases liegt und dann gepfropft
wird, nachdem der in der Pfropfmaschine zwischen dem unteren Pfropfenrande und dem Flaschenhalsrand berindliche
Raum erst entlüftet und dann bei bestimmtem Druck mit neutralem Gas
gefüllt ist.
2. Vorrichtung, um das Verfahren nach Anspruch 1 auszuführen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (6) für das neutrale Gas einerseits mit der Abziehvorrichtung (9), anderseits mit der
Pfropf maschine (12) durch geeignete Leitungsanlagen
(7, S, 10) verbunden ist.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftung und die Auffüllung mit neutralem Gase hintereinander in den einzelnen Flaschen durch ein
und denselben festen Verteiler (34)" bewirkt wird, der sich im Innern der Abziehvorrichtung
(9) befindet und mit der Entlüftungsleitung (30) und Zulaß (28) für das
neutrale Gas in einer Mittelsauge der Abziehvorrichtung verbunden ist.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flaschenfüllung· mittels eines in den Flaschenhals eingeführten und dort von einem Gleitfutter (50)
umgetenen Mundstück (45) geschieht, gegen welches Futter (50) sich abdichtend
das Flaschenhalsende legt, das beim Abheben der Flaschen ihrer Bewegung folgt
und jeden Lufteintritt von außen in den Flaschenhals verhütet.
5. Ausführungsform der Abziehvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung mittels kegliger Fin-Ser
(57) oder Feder riegel derart mitgenommen
wird, daß man beim Flaschenbruch die Abzugseinrichtung schnell zurückführen kann, um die Flasche auszuwechseln.
6. Ausführungsform der Pfropfmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß in
der nach teilweisem Niedertreiben des Pfropfens gebildeten Höhlung durch einen Verteiler (64) Luftleere erzeugt
wird und dann das zur Sicherung der Flüssigkeit nötige neutrale Gas eingeführt wird, wobei die Maschine mit zwei
unabhängig arbeitenden Pfropfenstellen ausgerüstet sein kann oder mit einem Pfropfständer mit zwei Verdichtungsgehäusen,
die auf einem mit dem Gasverteiler verbundenen Schieber sitzen.
Hierzu a Blatt Zeichnungen.
BEBUN. GEDRUCKT IN ORB
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR390770X | 1922-02-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE390770C true DE390770C (de) | 1924-02-23 |
Family
ID=8896056
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB107414D Expired DE390770C (de) | 1922-02-03 | 1922-12-01 | Verfahren zum Abfuellen von Fluessigkeiten oder sonstigen luftunbestaendigen Guetern |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE390770C (de) |
FR (1) | FR546931A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5111857A (en) * | 1990-12-20 | 1992-05-12 | Lawarre Precision Technologies, Inc. | Center supply tube for a container filling assembly |
-
0
- FR FR546931D patent/FR546931A/fr not_active Expired
-
1922
- 1922-12-01 DE DEB107414D patent/DE390770C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5111857A (en) * | 1990-12-20 | 1992-05-12 | Lawarre Precision Technologies, Inc. | Center supply tube for a container filling assembly |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR546931A (de) | 1922-11-27 |
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