Die Erfindung betrifft eine Flügelzellen-Vakuumpumpe nach dem
Oberbegriff des Anspruch 1. Diese Pumpe ist durch die DE-OS
28 57 494 (Bag. 1170) bekannt.
Diese Erfindung ist eine Zusatzerfindung zu dem deutschen
Teil der europäischen Anmeldung P 37 42 277.4, angemeldet mit
Priorität vom 12.12.1987, sowie P 38 41 329.9, angemeldet am
8.12.1988.
Bei der bekannten Pumpe dient die Innenbohrung des Rotors der
Ölzufuhr, wobei die Ölzufuhr über eine Drossel derart
erfolgt, daß in dem Teil der Rotorinnenbohrung, der sich über
den axialen Arbeitsbereich des Rotors erstreckt, ein niedri
ger, steuerbarer Druck herstellbar ist. Bei der bekannten
Pumpe läßt sich eine nur geringe Druckdifferenz zwischen dem
Pumpengehäuse und der Rotorinnenbohrung herstellen, so daß
die Verluste nicht nur durch entsprechend eng tolerierte
Dichtspalte, sondern auch durch die niedrige Druckdifferenz
gering gehalten werden.
Dadurch wird gewährleistet, daß der Schmierölfluß zwischen
der Rotorinnenbohrung und der Saugseite der Vakuumpumpe
einerseits sehr stark herabgesetzt ist, andererseits aber so
vergleichmäßigt wird, daß trotz geringen Angebots stets eine
ausreichende Menge an Schmieröl in den Dichtspalten vorhanden
ist und verbleibt. Das beruht darauf, daß in der Rotorinnen
bohrung bei nur begrenztem Schmierölangebot ein Vakuum ent
steht, das im wesentlichen dem Vakuum auf der Saugseite bzw.
im Pumpeninnenraum entspricht. Dies beruht auf den unvermeid
lichen Leckagen der Dichtspalte, die zwischen den Flügel
schlitzen und den Flügeln sowie eventuell auf den Stirn
flächen des Rotors gebildet werden. Daher ist die Druckdiffe
renz zwischen der Saugseite der Pumpe und der Rotorinnen
bohrung sehr gering, so daß die Ölförderung und der Öltrans
port im wesentlichen nur durch Fliehkraft erfolgt.
Die Art der Ölzufuhr zu der Innenbohrung hängt im wesent
lichen von den baulichen Gegebenheiten des Kraftfahrzeug
motors ab, von dem aus die Flügelzellen-Vakuumpumpe mit
Schmieröl versorgt wird.
Wesentlich ist ein begrenztes Ölangebot. Das Ölangebot hängt
zum einen ab von der Förderkapazität der Ölpumpe und zum
anderen vom Verbrauch der anderen Schmierstellen. Bei großer
Förderkapazität der Ölpumpe und geringem sonstigen Verbrauch
wird das Ölangebot an die Flügelzellen-Vakuumpumpe dadurch
begrenzt, daß in die Schmierölzufuhrleitung zu der Innenboh
rung eine starke Drossel oder Blende oder ein Stromregel-
oder Strombegrenzungsventil eingebaut wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung von Betriebs
störungen beim Anlassen des Motors, insbesondere beim Kalt
start bei Temperaturen unter 0°C. Hierbei ist zu berück
sichtigen:
Beim Stillsetzen des Kraftfahrzeugmotors herrscht auf der
Saugseite und in der Rotorinnenbohrung der Flügelzellen-
Vakuumpumpe noch Unterdruck. Je nach Auslegung des Schmieröl
systems des Kraftfahrzeugmotors kann es sein, daß infolge
dieses Unterdrucks noch Schmieröl aus dem Schmierölsystem in
die Vakuumpumpe gesaugt wird. Dieses Schmieröl wird sich an
der untersten Stelle des Gehäuses sammeln. Diese Ölmenge muß
beim Anfahren ausgetrieben werden, was zu unzulässigen Druck
erhöhungen führen kann. Zur Vermeidung dieses Nachteils dient
die Maßnahme nach Anspruch 1.
Es ist zwar durch die nicht vorveröffentlichte EP 88 120 517.3
bekannt, die Rotorinnenbohrung mit einer Drosselbohrung zur
Atmosphäre zu versehen, welche stets geöffnet ist und welche
bei Stillstand dem schleunigen Druckausgleich dient. Diese
ständige Verbindung kann jedoch abhängig vom Einsatzfall
nachteilig sein für die Leistung der Vakuumpumpe. Ferner
ergibt sich je nach Ort der Anbringung der Vakuumpumpe die
Gefahr, daß die Drosselbohrung verstopft. Die Maßnahme nach
dieser Erfindung kann alternativ oder zusätzlich zu der
Drosselbohrung der vorangemeldeten Anmeldung verwandt
werden.
Die Ölzufuhr kann nach dieser Erfindung dadurch erfolgen, daß
die Rotorinnenbohrung über eine geeignete hydraulische Kupp
lung mit einer Ölpumpe oder einem Ölreservoir verbunden
wird. Es kann jedoch auch vor der Rotorinnenbohrung ein Öl
reservoir angeordnet sein oder vor der Rotorinnenbohrung ein
Ölpolster gebildet werden, aus dem mittels einer Verbindungs
bohrung Öl in die Rotorinnenbohrung angesaugt wird. Weiterhin
kann Öl zentral durch den ortsfesten, stirnseitigen Gehäuse
deckel in die Rotorinnenbohrung gepumpt werden.
Die Ausbildung des Rückschlagventils hängt weitgehend von dem
zur Verfügung stehenden Bauraum ab. Die Lösung nach Anspruch
2 kommt mit einem äußerst geringen Bauraum aus.
Die Lösung nach Anspruch 3 hat demgegenüber den Vorteil, daß
die Öffnungscharakteristik des Rückschlagventils nicht
alterungsabhängig ist. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß
das Rückschlagventil durch sein Eigengewicht geöffnet wird.
Hierbei läßt sich die Öffnungscharakteristik des Kugelventils
ein für allemal unveränderbar einstellen, wenn Eigengewicht
und Größe der Dichtfläche in gezielter Weise aufeinander so
abgestimmt werden, daß das Kugelventil bei einer vorberech
neten Druckdifferenz öffnet.
Insbesondere sollte die Auslegung von Eigengewicht und
Schließfläche so sein, daß die Grenz-Druckdifferenz bei
0,4 bar liegt, so daß das Ventil bei einer größeren Druck
differenz schließt.
Flügelzellen-Vakuumpumpen werden insbesondere für die Brems
kraftverstärkung in Verbindung mit Diesel-Motoren verwendet.
Betriebsstörungen beim Anlassen von Diesel-Motoren können
u.U. dadurch auftreten, daß diese dabei rückwärts drehend
anlaufen. Es ist in diesem Falle um so wichtiger, daß der
Bremskraftverstärker, der an die Flügelzellen-Vakuumpumpe
angeschlossen ist, funktionsfähig ist, daß mit anderen Worten
auch bei Rückwärtslauf durch die Flügelzellen-Vakuumpumpe ein
ausreichendes Vakuum erzeugt wird, was durch die Ausgestal
tung und Anordnung der Pumpe nach Anspruch 4 gewährleistet
ist.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Pumpe ist auch vorteil
haft für Motoren, bei denen die Gefahr des Rückwärtslaufens
beim Anlassen nicht besteht; denn beim Abstellen des Motors
kann der Rotor mit dem Flügel in einem kleinen Winkelbereich
auspendeln. Eine geringe Rückwärtsdrehung kann dadurch
Kompression und zu hohe Flügelbeanspruchung bewirken und
insbesondere bei großer Exzentrizität des Rotors im Gehäuse
zum Bruch führen.
Im übrigen gilt für die Ausbildung und Einbaulage der Pumpe
nach Anspruch 6 hinsichtlich des Austreibens von Restöl beim
Anfahren dasselbe wie bei der Anordnung der Pumpe nach
Anspruch 1 bereits vorbeschrieben.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt eines Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 einen Normalschnitt der Pumpe;
Fig. 3 einen Normalschnitt der Pumpe in einer definierten
Einbaulage.
Die Flügelzellenpumpe 1 ist an das Kurbelgehäuse 2 eines
Kraftfahrzeugs durch Flansch 13 angeflanscht. In dem Pumpen
gehäuse 4 ist der kreiszylindrische Rotor 5 drehbar gela
gert. Hierzu bildet der Flansch 13 des Pumpengehäuses, dessen
Querschnittsform später erläutert wird, die exzentrische
Lagerbohrung 37. Die Lagerbohrung 37 weist in das Kurbelge
häuse und ist dazu zentriert. Es sei erwähnt, daß die Lager
bohrung 37 eine Gleitlagerung für das Lagerende des Rotors 5
bildet. Der Rotor ist so gelagert, daß er an einer Stelle,
dem sogenannten unteren Totpunkt, in Umfangskontakt mit dem
Gehäuse steht.
Der Rotor ist fliegend an einer Welle 20 gelagert, die auf
einer Seite als Lagerende konzentrisch an dem Rotor angeformt
ist und einen geringeren Durchmesser als der Rotor besitzt.
Eine Innenbohrung 21 erstreckt sich über die gesamte Länge
des Rotors. Im Bereich des Gehäuses besitzt der Rotor einen
einzigen Führungsschlitz 6, der in einer Axialebene liegt,
der die Innenbohrung durchdringt und dessen axiale Länge
genau der axialen Länge des Pumpengehäuses 4 entspricht. In
dem Führungsschlitz 6 ist ein einziger Flügel 7 gleitend
geführt.
Die Breite des Flügels entspricht der axialen Länge des
Pumpengehäuses. Der Flügel 4 kann aus einem Stück gefertigt
sein. Er kann aber auch an seinen Enden Dichtleisten aufwei
sen, die in Nuten 9 des Flügels 7 - in radialer Richtung -
gleitend, jedoch dichtend geführt sind. Entlüftungsbohrungen
10, die den Grund der Nuten 9 mit der - in Drehrichtung gese
hen - Vorderseite des Flügels verbinden, gewährleisten, daß
in den Nuten 9 stets der höchste in der Pumpe herrschende
Druck vorhanden ist, so daß die Dichtleisten 8 nach außen
gedrückt werden. In jedem Fall ist der Flügel ggf. ein
schließlich der Dichtleiste so lang, daß er - dank der später
noch zu beschreibenden Querschnittsform des Gehäuses - in
jeder Drehstellung dichtend am Umfang des Gehäuses 4
anliegt. Ferner sind die Flügelenden in jedem Falle mit einem
Radius r abgerundet. Dieser Radius wird möglichst groß
gewählt.
Die Umfangswand des Pumpengehäuses 4 ist so bestimmt, daß sie
im Querschnitt eine Äquidistante zu einer Pascalschen Spirale
(Konchoide) mit dem Krümmungsradius der Flügelenden r als
Abstand darstellt.
Zur Konstruktion des Querschnitts der Flügelzellenpumpe wird
also zunächst die Flügellänge sowie der Außendurchmesser des
Rotors 5 festgelegt. Die Differenz zwischen der Flügellänge
und dem Außendurchmesser bestimmt sehr wesentlich das Förder
volumen der Pumpe. Die Differenz ist begrenzt durch Festig
keits- und sonstige Überlegungen. Da der Rotor im Gehäuse so
gelagert ist, daß er an einer Stelle, dem sog. unteren Tot
punkt, in Umfangskontakt mit dem Gehäuse steht, taucht der
Flügel 7 in dem unteren Totpunkt - wie in Fig. 2 darge
stellt - vollständig in den Führungsschlitz 6 des Rotors 5
ein. Es wird nunmehr für die Krümmungsmittelpunkte K der
Flügelenden die Pascalsche Spirale un den Mittelpunkt M des
Rotors 5 konstruiert. Die Umfangswand des Pumpengehäuses 4
ergibt sich sodann als die Äquidistante mit dem Abstand r.
Die Krümmungsmittelpunkte K der Flügelenden bewegen sich also
auf einer Pascalschen Spirale um den Mittelpunkt des Rotors.
Dadurch ist gewährleistet, daß der Flügel stets mit seinen
Flügelenden dichtend am Umfang des Pumpengehäuses 4 anliegt.
Wie Fig. 2 schematisch darstellt, besitzt das Pumpengehäuse 4
den Saugeinlaß 11 mit einem darin angeordneten Rückschlag
ventil 31 sowie einen Auslaß 12 mit einem darin angeordneten
Rückschlagventil 24. Der Einlaß 11 ist etwa um 90° gegenüber
der Totpunktlage versetzt und der Einlaß 12 liegt im Bereich
vor dem unteren Totpunkt - in Drehrichtung 35 gesehen.
Wie Fig. 1 zeigt, ist das Einlaßventil 31 als Pilzventil
ausgebildet. Es handelt sich um einen pilzförmigen Gummikör
per, der mit seinem Stil in eine gelochte Ventilplatte einge
setzt ist und der mit den Rändern seines Kopfes dichtend auf
der Ventilplatte aufliegt und dabei die Löcher der Ventil
platte umschließt. Bei eintretender Luft stülpt sich der Kopf
derart in Saugrichtung um, daß die Saugöffnung freigegeben
wird. In der Gegenrichtung sperrt der Kopf.
Der Einlaß 11 mit dem Einlaßventil 31 ist in Fig. 1 in
Umfangsrichtung versetzt gezeichnet. Seine geometrische Lage
ergibt sich aus Fig. 2. Der Auslaß, der in Fig. 1 und Fig. 2
lediglich schematisch angedeutet ist, mündet über ein Rück
schlagventil 24 in das Kurbelgehäuse des Kraftfahrzeug
motors. Das Rückschlagventil 24 ist als Federblattventil
ausgebildet, das einseitig eingespannt ist.
Der Rotor weist an seinem Lageransatz Kupplungslappen 16
auf. Mit diesen Kupplungslappen wird der Rotor durch
Antriebswelle 3 des Kraftfahrzeugmotors angetrieben. Bei der
Antriebswelle 3 kann es sich z.B. um die Antriebswelle für
die Einspritzpumpe handeln. An der Antriebswelle 3 ist eine
Kupplungsscheibe 15 befestigt, die auf dem Umfang verteilte
Einschnitte 17 aufweist. Die Kupplungslappen 16 des Lager
ansatzes des Rotors greifen in die Einschnitte 17 der Kupp
lungsscheibe ein, ohne die axiale Beweglichkeit des Rotors zu
hindern.
Der Rotor 5 wird durch Antriebswelle 3 mit Drehrichtung 35
angetrieben. Dabei führt der Flügel 7 in dem Führungsschlitz
eine Relativbewegung aus und liegt mit seinen beiden Enden
dichtend und gleitend am Gehäuseumfang des Pumpengehäuses 4
an.
Die Innenbohrung 21 des Rotors 5 wird auf der einen Seite
durch den Gehäusedeckel 25 verschlossen. Auf der anderen
Seite ist die Innenbohrung 21 durch Wand 18 verschlossen. Die
Wand 18 liegt - in axialer Richtung gesehen - am Rotorende
oder außerhalb des Rotors, so daß die Wand 18 den Flügel
durchlaß nicht behindert. Die Wand 18 besitzt eine Düse 23,
durch die die Innenbohrung 21 mit dem Inneren des Kurbel
gehäuses und darüber mit der Atmosphäre verbunden ist.
Die Schmierölzufuhr zu der Flügelzellen-Vakuumpumpe erfolgt
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel von der Schmierölpumpe
(nicht dargestellt) des Kraftfahrzeugmotors aus über Ölzu
fuhrleitung 19. Die Ölzufuhrleitung setzt sich als Bohrung 27
in dem Flansch 13 fort und mündet radial in der Lagerbohrung
37 des Pumpenflansches 13. Dabei kämmt die Mündung der
Bohrung 27 mit einem Ringkanal 26, der auf dem Umfang des
Lageransatzes des Rotors gebildet wird. Der Ringkanal liegt
vorzugsweise in der axialen Mitte des Lageransatzes. Der
Ringkanal steht durch einen Radialkanal 28 mit der Rotor
innenbohrung 21 in Verbindung.
Es ist jedoch auch eine Ölzufuhr durch den Gehäusedeckel 4
unmittelbar in die Rotorinnenbohrung möglich. Eine andere
Alternative besteht darin, daß durch eine zentrische Bohrung
der Welle 3 ein Ölstrahl auf die später noch zu beschreibende
Drosselbohrung 23 gerichtet wird, welche zentrisch oder auch
exzentrisch in der gegenüberliegenden Stirnwand 18 der Kupp
lungsinnenbohrung liegt.
Die Schmierölpumpe liefert an die dargestellte Flügelzellen-
Vakuumpumpe nur eine begrenzte Ölmenge. Hierzu können in der
Ölzufuhrleitung Volumenstrom-Begrenzungsventile oder Volumen
strom-Regelventile oder Blenden bzw. Drosseln vorgesehen
sein, die hier nicht dargestellt sind. Im dargestellten Falle
ist der Radialkanal 28 durch Bemessung seines Querschnittes
und seiner Länge als Drosselkanal ausgeführt.
Zur Funktion der Ölschmierung:
Das Schmieröl wird über Leitung 19 in dosierter, begrenzter
Menge zugeführt, wenn der Kraftfahrzeugmotor und damit auch
die Flügelzellen-Vakuumpumpe in Betrieb sind. Die Radialboh
rung 27 und der Ringkanal 26 bilden einerseits eine dichtende
Flüssigkeitskupplung für das Schmieröl. Durch diese Kupplung
wird das Schmieröl auf und in den rotierenden Rotor 5 über
tragen. Zum anderen dient der Ringkanal 26 der Verteilung des
Schmieröls auf das Gleitlager der Lagerbohrung 37. Durch die
gleichmäßige Verteilung des Öls erfolgt gleichzeitig auch
eine Abdichtung des Gleitlagers. Das Öl gelangt durch den
Radialkanal 28 in die Innenbohrung 21. Beim Betrieb der
Flügelzellen-Vakuumpumpe entsteht ein Unterdruck auf der
Saugseite der Pumpe. Unterdruck entsteht aber auch im übrigen
Pumpenraum, da der Auslaß 12 der Pumpe durch Rückschlagventil
24 gegenüber der Atmosphäre verschlossen ist. Über die Dicht
spalte zwischen dem Flügelschlitz 6 und dem Flügel 7 sowie
dem Pumpendeckel 25 und dem Rotor 5 entsteht dieser Unter
druck im Laufe des Betriebes auch in der Innenbohrung 21 des
Rotors. Die Höhe dieses Unterdrucks hängt ab von der Förder
kapazität der Schmierölpumpe und dem sonstigen Verbrauch
bzw. von der in die Flügelzellen-Vakuumpumpe gelieferten
Ölmenge bzw. von der Drosselung des der Flügelzellen-Vakuum
pumpe zur Verfügung gestellten Ölstroms. Bei sehr starker
Begrenzung der Schmierölmenge, d.h. z.B. sehr starker Drosse
lung des Schmierölflusses in dem Radialkanal 28 entsteht in
der Innenbohrung 21 ein sehr hohes Vakuum.
Die Druckdifferenz zwischen der Innenbohrung 21 und dem
übrigen Pumpengehäuse wird daher bei Betrieb auf nahezu Null
reduziert. Daher wird das Öl, das in die Innenbohrung 21
gefördert worden ist, nicht durch die Druckdifferenz in die
Dichtspalte getrieben, sondern lediglich durch Zentrifugal
kraft. Dadurch wird gewährleistet, daß das Öl nur einer
geringen Förderung unterworfen wird, so daß in dem Dichtspalt
ein gleichmäßiger Ölfilm mit nur geringer Bewegung entsteht.
Durch diese Maßnahme wird der Ölverbrauch stark herabgesetzt,
andererseits die Schmier- und Dichtwirkung des Öls aber auch
vergleichmäßigt.
Infolge der geringen Druckdifferenz zwischen dem durch Rück
schlagventil 24 verschlossenen Pumpenraum und der Innenboh
rung 21 wird andererseits auch die Leckage über den Dicht
spalt zwischen Rotor und Pumpendeckel 4 sowie die Dichtspalte
zwischen Flügel 7 und dem Führungsschlitz 6 auf ein Minimum
herabgesetzt, was dem Pumpenwirkungsgrad zugutekommt.
Wenn die Schmierölzufuhr beim Stillsetzen des Kraftfahrzeug
motors nicht durch ein Ventil verschlossen wird, besteht die
Gefahr, daß bei Stillstand des Kraftfahrzeugmotors infolge
des Unterdrucks im Pumpengehäuse und in der Innenbohrung 21
weiterhin Öl angesaugt wird, bis der Unterdruck abgebaut
ist. Das angesaugte Öl sammelt sich am tiefsten Punkt des
Pumpengehäuses. Beim Anlauf muß das Öl aus dem Pumpengehäuse
ausgetrieben werden. Dabei können Druckstöße auftreten, die
zum Bruch führen. Das gilt insbesondere, wenn der Kraftfahr
zeugmotor mit falscher Drehrichtung startet, wie es bei
Dieselmotoren vorkommen kann. Aus diesem Grunde kann die
Innenbohrung 21 mit einer Düse 23 versehen sein. Die Düse 23
ist so ausgelegt, daß sie nur geringe Luftmengen durchläßt.
Sie behindert daher den Aufbau des Unterdrucks in der Innen
bohrung 21 nicht. Andererseits gewährleistet sie, daß bei
Stillstand des Kraftfahrzeugmotors der Unterdruck in der
Innenbohrung 21 schnell abgebaut wird. Dadurch wird das
Ansaugen und das Ansammeln größerer Ölmengen im Stillstand
der Flügelzellen-Vakuumpumpe unterbunden.
Die Düse 23 kann aber auch mit größerem Querschnitt ausgelegt
werden, so daß auch während des Betriebes über die Düse 23
stets eine geringe Luftmenge derart angesaugt wird, daß das
in der Innenbohrung entstehende Vakuum nicht in voller Höhe
ausgebildet wird. Durch diese Maßnahme läßt sich gezielt die
Druckdifferenz zwischen der Innenbohrung und dem übrigen
Pumpenraum vergrößern, wenn eine größere Ölförderung zwischen
Innenbohrung und Pumpenraum erwünscht ist und daher die Öl
förderung nicht nur auf Zentrifugalkraft, sondern auch auf
Druckdifferenz beruhen soll.
Alternativ zu der Düse 23 oder - wie gezeigt - auch zusätz
lich zu der Düse 23 wird erfindungsgemäß ein Ölauslaßventil
33 vorgesehen. Das Ölauslaßventil ist ein Rückschlagventil,
welches den tiefsten Bereich des Innenraumes der Pumpe mit
dem Kurbelgehäuse verbindet. Dieses Ölauslaßventil ist nicht
identisch mit dem Auslaßventil 12, das in seiner genauen Lage
insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist. Das Auslaßventil 12
muß stets in einem bestimmten Bereich der Rotordrehung, und
zwar kurz vor dem unteren Totpunkt, in dem der Rotor das
Pumpengehäuse längs einer Mantellinie berührt, angeordnet
sein. Das Ölauslaßventil 33 liegt dagegen im tiefsten Bereich
des Pumpengehäuses und kommt insbesondere dann zur Anwendung,
wenn die Einbaulage der Pumpe so ist, daß der untere Totpunkt
der Pumpe, d.h. die Mantellinie des Pumpengehäuses, auf der
der Rotor das Pumpengehäuse berührt, oberhalb der Horizontal
ebene durch die Rotorachse liegt.
Das Ölauslaßventil dient dem Zweck, im Stillstand der Pumpe
den Ausfluß des Öls, das sich unten im Pumpengehäuse angesam
melt hat, ins Kurbelgehäuse zu ermöglich. Das Ölauslaßventil
33 ist so aufgebaut und eingerichtet, daß der Ölauslaß frei
gegeben wird, wenn an dem Ölauslaßventil keine Druckdifferenz
ansteht. Daher kann als Ölauslaßventil z.B. ein Zungenventil
dienen, das so vorgespannt ist, daß es im Ruhezustand unter
seiner eigenen Vorspannung von dem Ventilsitz abhebt. Als
Zungenventil sei hier ein Ventil bezeichnet, das eine einsei
tig eingespannte Metallzunge aufweist, welche sich auf einen
Ventilsitz auflegt.
Ein derartiges Zungenventil könnte je nach Ölbeschaffenheit
und Betriebsdauer zum Ankleben neigen, da es mit seinem Sitz
eine flächige Berührung hat. Andererseits darf die zum Öffnen
führende Vorspannung nicht so groß sein, daß dadurch das
Schließen des Ölauslaßventils auch bei geringer Druckdiffe
renz verhindert wird. Ein besonders geeignetes Ölauslaßventil
ist als Kugel-Rückschlagventil ausgebildet. Dabei ist jedoch
die Ventilkammer so ausgeführt, daß der untere Boden 34 der
Ventilkammer 36 von dem Zentrum des Kugelsitzes 38 einen
Abstand A hat, welcher größer ist als der Kugelradius.
Dadurch wird gewährleistet, daß die Kugel von ihrem Sitz
herabfallen kann, wenn die Druckdifferenz an der Kugel im
Stillstand zusammenbricht.
Fig. 3 zeigt eine bestimmte Einbaulage der erfindungsgemäßen
Pumpe. Die Pumpe ist dort derart eingebaut, daß die Mantel
linie, in der der Rotor das Innengehäuse berührt, im wesent
lichen die tiefste Stelle des Pumpengehäuses bildet. Der
Auslaß, in den das als Kugelventil ausgebildete Auslaßventil
33 eingebaut ist, liegt nahe der oben definierten Mantel
linie, und zwar in dem Bereich der Pumpe, der bei Normalbe
trieb des Motors und somit der Pumpe die Saugseite bildet.
Bei Normalbetrieb dreht der Rotor in der durch den Pfeil 35
definierten Drehrichtung.
Wie weiter oben bereits erläutert, kann der Motor beim Anlas
sen u.U. rückwärts anlaufen und der Rotor 5 sich dadurch in
der durch den gestrichelten Pfeil 39 definierten Richtung
drehen. Die Stellung der Ventile 24, 31 und 33 ist bei dieser
Drehrichtung gestrichelt dargestellt.
Zur Funktion der Pumpe bei eventuellem Rückwärtslauf des
Motors:
Bei Drehung des Rotors gemäß Pfeil 39 wird die in der Zeich
nung linke Pumpenkammer, die im normalen Betrieb als Auslaß
oder Druckseite wirksam ist, zur Saugseite. Dadurch schließt
sich das als Federblattventil ausgebildete Rückschlagventil
24 und vorerst auch das als Klappenventil dargestellte, im
normalen Betrieb als Einlaßventil fungierende Ventil 31.
Geöffnet ist jedoch das Ölauslaßventil 33. Diese Situation
wird in Fig. 3 dadurch dargestellt, daß die gestrichelt
dargestellte Ventilkugel 40 auf dem unteren Boden 34 der
Ventilkammer 36 ruht.
Sobald eine Dichtleiste 8 die Mündung des Einlasses 11 über
streicht, öffnet sich das Einlaßventil 31, und Luft strömt in
das hinter dem Flügel 7 erzeugte Vakuum und schafft somit den
für die Servowirkung am Bremskraftverstärker notwendigen
Unterdruck. Das Ventil 33 bleibt weiterhin als Auslaßventil
geöffnet.
Bei Normalbetrieb des Motors und der Pumpe dient das Auslaß
ventil 33 - wie bereits weiter oben beschrieben - zum
Austreiben des eventuell vorhandenen Restöles.
Bezugszeichenaufstellung
1 Flügelzellenpumpe
2 Motorgehäuse, Kurbelgehäuse
3 Antriebswelle, Motorwelle, Nockenwelle
4 Pumpengehäuse
5 Pumpenrotor
6 Rotorschlitz, Führungsschlitz
7 Flügel
8 Dichtleiste
9 Nut
10 Entlüftungsbohrung
11 Einlaß, Sauganschluß
12 Auslaß
13 Flansch
14 Dichtung
15 Kupplungsscheibe
16 Kupplungslappen
17 Einschnitt
18 Wand
19 Ölzufuhrbohrung
20 Rotorwelle
21 Innenbohrung des Rotors
22 Ausnehmung
23 Düse
24 Rückschlagventil, Auslaßventil
25 Gehäusedeckel
26 Ringnut, Ringkanal
27 Stichbohrung
28 Rotorbohrung, Radialbohrung
29 Äquidistante
30 Drehrichtung
31 Einlaßventil
32 kreisscheibenförmige Ausnehmung
33 Ölauslaßventil
34 unterer Boden
35 Drehrichtung
36 Ventilkammer
37 Lagerbohrung
38 Kugelsitz