DE3906823B4 - Flügel-Vakuumpumpe - Google Patents

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Abstract

Flügelzellen-Vakuumpumpe zum Betrieb von Servoantrieben in Kraftfahrzeugen, insbesondere zur Bremskraftverstärkung, mit einem fliegend gelagerten Rotor, der eine Innenbohrung aufweist, welche sich zumindest über die Rotorbreite erstreckt, welche an ihren Enden durch Stirnwände verschlossen ist und welche mit einer Schmierölzufuhrleitung derart verbunden ist, daß sich in der Innenbohrung, soweit sie sich über den axialen Arbeitsbereich des Rotors erstreckt, ein geringer Druck des Schmieröls aufbaut, nach dem europäischen Patent Nr. 0 320 795 dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelzellen-Vakuumpumpe (1) an das Motorgehäuse (2) des Kraftfahrzeugs mit im wesentlichen horizontaler Achse angeflanscht ist, und daß das Pumpengehäuse (4) im Bereich der tiefsten Stelle einen Auslaß (12) zum Motorgehäuse (2) aufweist, welcher in der Gegenrichtung durch ein im Ruhezustand der Vakuumpumpe (1) geöffnetes Rückschlagventil (24) verschließbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Flügelzellen-Vakuumpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Diese Pumpe ist durch die DE 28 57 494 A1 bekannt.
  • Diese Erfindung ist eine Zusatzerfindung zu dem Patent Nr. 0 320 795 , angemeldet am 8. Dezember 1988 mit Priorität vom 12. Dezember 1987.
  • Bei der bekannten Pumpe dient die Innenbohrung des Rotors der Ölzufuhr, wobei die Ölzufuhr über eine Drossel derart erfolgt, daß in dem Teil der Rotorinnenbohrung, der sich über den axialen Arbeitsbereich des Rotors erstreckt, ein niedriger, steuerbarer Druck herstellbar ist. Bei der bekannten Pumpe läßt sich eine nur geringe Druckdifferenz zwischen dem Pumpengehäuse und der Rotorinnenbohrunq herstellen, so daß die Verluste nicht nur durch entsprechend eng tolerierte Dichtspalte, sondern auch durch die niedrige Druckdifferenz gering gehalten werden.
  • Dadurch wird gewährleistet, daß der Schmierölfluß zwischen der Rotorinnenbohrung und der Saugseite der Vakuumpumpe einerseits sehr stark herabgesetzt ist, andererseits aber so vergleichmäßigt wird, daß trotz geringen Angebots stets eine ausreichende Menge an Schmieröl in den Dichtspalten vorhanden ist und verbleibt. Das beruht darauf, daß in der Rotorinnenbohrung bei nur begrenztem Schmierölangebot ein Vakuum entsteht, das im wesentlichen dem Vakuum auf der Saugseite bzw. im Pumpeninnenraum entspricht. Dies beruht auf den unvermeidlichen Leckagen der Dichtspalte, die zwischen Flügelschlitzen und den Flügeln sowie eventuell auf den Stirnflächen des Rotors gebildet werden. Daher ist die Druckdifferenz zwischen der Saugseite der Pumpe und der Rotorinnenbohrung sehr gering, so daß die Ölförderung und der Öltransport im wesentlichen nur durch Fliehkraft erfolgt.
  • Die Art der Ölzufuhr zu der Innenbohrung hängt im wesentlichen von den baulichen Gegebenheiten des Kraftfahrzeugmotors ab, von dem aus die Flügelzellen-Vakuumpumpe mit Schmieröl versorgt wird.
  • Wesentlich ist ein begrenztes Ölangebot. Das Ölangebot hängt zum einen ab von der Förderkapazität der Ölpumpeund zum anderen vom Verbrauch der anderen Schmierstellen. Bei großer Förderkapazität der Ölpumpe und geringem sonstigen Verbrauch wird das Ölangebot an die Flügelzellen-Vakuumpumpe. dadurch begrenzt, daß in die Schmierölzufuhrleitung zuder Innenbohrung eine starke Drossel oder Blende oder ein Stromregel- oder Strombegrenzungsventil eingebaut wird.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung von Betriebsstörungen beim Anlassen des Motors, insbesondere beim Kaltstart bei Temperaturen unter 0°C. Hierbei ist zu berücksichtigen:
    Beim Stillsetzen des Kraftfahrzeugmotors herrscht auf der Saugseite und in der Rotorinnenbohrung der Flügelzellen-Vakuumpumpe noch Unterdruck. Je nach Auslegung des Schmierölsystems des Kraftfahrzeugmotors kann es sein, daß infolge dieses Unterdrucks noch Schmieröl aus dem Schmierölsystem in die Vakuumpumpe gesaugt wird. Dieses Schmieröl wird sich an der untersten Stelle des Gehäuses sammeln. Diese Ölmenge muß beim Anfahren ausgetrieben werden, was zu unzulässigen Druckerhöhungen führen kann. Zur Vermeidung dieses Nachteils dient die Maßnahme nach Anspruch 1.
  • Es ist zwar durch die nicht vorveröffentlichte EP 0320795 B1 bekannt, die Rotorinnenbohrung mit einer Drosselbohrung zur Atmosphäre zu versehen, welche stets geöffnet ist und welche bei Stillstand dem schleunigen Druckausgleich dient. Diese ständige Verbindung kann jedoch abhängig vom Einsatzfall nachteilig sein für die Leistung der Vakuumpumpe. Ferner ergibt sich je nach Ort der Anbringung der Vakuumpumpe die Gefahr, daß die Drosselbohrung verstopft. Die Maßnahme nach dieser Erfindung kann alternativ oder zusätzlich zu der Drosselbohrung der vorangemeldeten Anmeldung verwandt werden.
  • Die Ölzufuhr kann nach dieser Erfindung dadurch erfolgen, daß die Rotorinnenbohrung über eine geeignete hydraulische Kupplung mit einer Ölpumpe oder einem Ölreservoir verbunden wird. Es kann jedoch auch vor der Rotorinnenbohrung ein Ölreservoir angeordnet sein oder vor der Rotorinnenbohrung ein Ölpolster gebildet werden, aus dem mittels einer Verbindungsbohrung Öl in die Rotorinnenbohrung angesaugt wird. Weiterhin kann Öl zentral durch den ortsfesten, stirnseitigen Gehäusedeckel in die Rotorinnenbohrung gepumpt werden.
  • Die Ausbildung des Rückschlagventils hängt weitgehend von dem zur Verfügung stehenden Bauraum ab. Die Lösung nach Anspruch 2 kommt mit einem äußerst geringen Bauraum aus.
  • Die Lösung nach Anspruch 3 hat demgegenüber den Vorteil, daß die Öffnungscharakteristik des Rückschlagventils nicht alterungsabhängig ist. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß das Rückschlagventil durch sein Eigengewicht geöffnet wird.
  • Hierbei läßt sich die Öffnungscharakteristik des Kugelventils ein für allemal unveränderbar einstellen, wenn Eigengewicht und Größe der Dichtfläche in gezielter weise aufeinander so abgestimmt werden, daß das Kugelventil bei einer vorberechneten Druckdifferenz öffnet.
  • Insbesondere sollte die Auslegung von Eigengewicht und Schließfläche so sein, daß die Grenz-Druckdifferenz bei 0,4 bar liegt, so daß das Ventil bei einer größeren Druckdifferenz schließt.
  • Flügelzellen-Vakuumpumpen werden insbesondere für die Bremskraftverstärkung in Verbindung mit Diesel-Motoren verwendet. Betriebsstörungen beim Anlassen von Diesel-Motoren können u.U. dadurch auftreten, daß diese dabei rückwärts drehend anlaufen. Es ist in diesem Falle um so wichtiger, daß der Bremskraftverstärker, der an die Flügelzellen-Vakuumpumpe angeschlossen ist, funktionsfähig ist, daß mit anderen Worten auch bei Rückwärtslauf durch die Flügelzellen-Vakuumpumpe ein ausreichendes Vakuum erzeugt wird, was durch die Ausgestaltung und Anordnung der Pumpe nach Anspruch 4 gewährleistet ist.
  • Die Anwendung der erfindungsgemäßen Pumpe ist auch vorteilhaft für Motoren, bei denen die Gefahr des Rückwärtslaufens beim Anlassen nicht besteht; denn beim Abstellen des Motors kann der Rotor mit dem Flügel in einem kleinen Winkelbereich auspendeln. Eine geringe Rückwärtsdrehung kann dadurch Kompression und zu hohe Flügelbeanspruchung bewirken und insbesondere bei großer Exzentrizität des Rotors im Gehäuse zum Bruch führen.
  • Im übrigen gilt für die Ausbildung und Einbaulage der Pumpe nach Anspruch 6 hinsichtlich des Austreibens von Restöl beim Anfahren dasselbe wie bei der Anordnung der Pumpe nach Anspruch 1 bereits vorbeschrieben.
  • Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
  • Es zeigen:
    • 1 einen Axialschnitt eines Ausführungsbeispiels;
    • 2 einen Normalschnitt der Pumpe;
    • 3 einen Normalschnitt der Pumpe in einer definierten Einbaulage.
  • Die Flügelzellenpumpe 1 ist an das Kurbelgehäuse 2 eines Kraftfahrzeugs durch Flansch 13 angeflanscht. In dem Pumpengehäuse 4 ist der kreiszylindrische Rotor 5 drehbar gelagert. Hierzu bildet der Flansch 13 des Pumpengehäuses, dessen Querschnittsform später erläutert wird, die exzentrische Lagerbohrung 37. Die Lagerbohrung 37 weist in das Kurbelgehäuse und ist dazu zentriert. Es sei erwähnt, daß die Lagerbohrung 37 eine Gleitlagerung für das Lagerende des Rotors 5 bildet. Der Rotor ist so gelagert, daß er an einer Stelle, dem sogenannten unteren Totpunkt, in Umfangskontakt mit dem Gehäuse steht.
  • Der Rotor ist fliegend an einer Welle 20 gelagert, die auf einer Seite als Lagerende konzentrisch an dem Rotor angeformt ist und einen geringeren Durchmesser als der Rotor besitzt. Eine Innenbohrung 21 erstreckt sich über die gesamte Länge des Rotors. Im Bereich des Gehäuses besitzt der Rotor einen einzigen Führungsschlitz 6, der in einer Axialebene liegt, der die Innenbohrung durchdringt und dessen axiale Länge genau der axialen Länge des Pumpengehäuses 4 entspricht. In dem Führungsschlitz 6 ist ein einziger Flügel 7 gleitend geführt.
  • Die Breite des Flügels entspricht der axialen Länge des Pumpengehäuses. Der Flügel 4 kann aus einem Stück gefertigt sein. Er kann aber auch an seinen Enden Dichtleisten aufweisen, die in Nuten 9 des Flügels 7 – in radialer Richtung – gleitend, jedoch dichtend geführt sind. Entlüftungsbohrungen 10, die den Grund der Nuten 9 mit der – in Drehrichtung gesehen – Vorderseite des Flügels verbinden, gewährleisten, daß in den Nuten 9 stets der höchste in der Pumpe herrschende Druck vorhanden ist, so daß die Dichtleisten 8 nach außen gedrückt werden. In jedem Fall ist der Flügel ggf. einschließlich der Dichtleiste so lang, daß er – dank der später noch zu beschreibenden Querschnittsform des Gehäuses – in jeder Drehstellung dichtend am Umfang des Gehäuses 4 anliegt. Ferner sind die Flügelenden in jedem Falle mit einem Radius r abgerundet. Dieser Radius wird möglichst groß gewählt.
  • Die Umfangswand des Pumpengehäuses 4 ist so bestimmt, daß sie im Querschnitt eine Äquidistante zu einer Pascalschen Spirale (Konchoide) mit dem Krümmungsradius der Flügelenden r als Abstand darstellt.
  • Zur Konstruktion des Querschnitts der Flügelzellenpumpe wird also zunächst die Flügellänge sowie der Außendurchmesser des Rotors 5 festgelegt. Die Differenz zwischen der Flügellänge und dem Außendurchmesser bestimmt sehr wesentlich das Fördervolumen der Pumpe. Die Differenz ist begrenzt durch Festigkeits- und sonstige Überlegungen. Da der Rotor im Gehäuse so gelagert ist, daß er an einer Stelle, dem sog. unteren Totpunkt, in Umfangskontakt mit dem Gehäuse steht, taucht der Flügel 7 in dem unteren Totpunkt – wie in 2 dargestellt – vollständig in den Führungsschlitz 6 des Rotors 5 ein. Es wird nunmehr für die Krümmungsmittelpunkte K der Flügelenden die Pascalsche Spirale um den Mittelpunkt M des Rotors 5 konstruiert. Die Umfangswand des Pumpengehäuses 4 ergibt sich sodann als die Äquidistante mit dem Abstand r. Die Krümmungsmittelpunkte K der Flügelenden bewegen sich also auf einer Pascalschen Spirale um den Mittelpunkt des Rotors. Dadurch ist gewährleistet, daß der Flügel stets mit seinen Flügelenden dichtend am Umfang des Pumpengehäuses 4 anliegt.
  • Wie 2 schematisch darstellt, besitzt das Pumpengehäuse 4 den Saugeinlaß 11 mit einem darin angeordneten Rückschlagventil 31 sowie einen Auslaß 12 mit einem darin angeordneten Rückschlagventil 24. Der Einlaß 11 ist etwa um 90° gegenüber der Totpunktlage versetzt und der Einlaß 12 liegt im Bereich vor dem unteren Totpunkt – in Drehrichtung 35 gesehen.
  • Wie 1 zeigt, ist das Einlaßventil 31 als Pilzventil ausgebildet. Es handelt sich um einen pilzförmigen Gummikörper, der mit seinem Stil in eine gelochte Ventilplatte eingesetzt ist und der mit den Rändern seines Kopfes dichtend auf der Ventilplatte aufliegt und dabei die Löcher der Ventilplatte umschließt. Bei eintretender Luft stülpt sich der Kopf derart in Saugrichtung um, daß die Saugöffnung freigegeben wird. In der Gegenrichtung sperrt der Kopf.
  • Der Einlaß 11 mit dem Einlaßventil 31 ist in 1 in Umfangsrichtung versetzt gezeichnet. Seine geometrische Lage ergibt sich aus 2. Der Auslaß, der in 1 und 2 lediglich schematisch angedeutet ist, mündet über ein Rückschlagventil 24 in das Kurbelgehäuse des Kraftfahrzeugmotors. Das Rückschlagventil 24 ist als Federblattventil ausgebildet, das einseitig eingespannt ist.
  • Der Rotor weist an seinem Lageransatz Kupplungslappen 16 auf. Mit diesen Kupplungslappen wird der Rotor durch Antriebswelle 3 des Kraftfahrzeugmotors angetrieben. Bei der Antriebswelle 3 kann es sich z.B. um die Antriebswelle für die Einspritzpumpe handeln. An der Antriebswelle 3 ist eine Kupplungsscheibe 15 befestigt, die auf dem Umfang verteilte Einschnitte 17 aufweist. Die Kupplungslappen 16 des Lageransatzes des Rotors greifen in die Einschnitte 17 der Kupplungsscheibe ein, ohne die axiale Beweglichkeit des Rotors zu hindern.
  • Der Rotor 5 wird durch Antriebswelle 3 mit Drehrichtung 35 angetrieben. Dabei führt der Flügel 7 in dem Führungsschlitz eine Relativbewegung aus und liegt mit seinen beiden Enden dichtend und gleitend am Gehäuseumfang des Pumpengehäuses 4 an.
  • Die Innenbohrung 21 des Rotors 5 wird auf der einen Seite durch den Gehäusedeckel 25 verschlossen. Auf der anderen Seite ist die Innenbohrung 21 durch Wand 18 verschlossen. Die Wand 18 liegt – in axialer Richtung gesehen – am Rotorende oder außerhalb des Rotors, so daß die Wand 18 den Flügeldurchlaß nicht behindert. Die Wand 18 besitzt eine Düse 23, durch die die Innenbohrung 21 mit dem Inneren des Kurbelgehäuses und darüber mit der Atmosphäre verbunden ist.
  • Die Schmierölzufuhr zu der Flügelzellen-Vakuumpumpe erfolgt in dem gezeigten Ausführungsbeispiel von der Schmierölpumpe (nicht dargestellt) des Kraftfahrzeugmotors aus über Ölzufuhrleitung 19. Die Ölzufuhrleitung setzt sich als Bohrung 27 in dem Flansch 13 fort und mündet radial in der Lagerbohrung 37 des Pumpenflansches 13. Dabei kämmt die Mündung der Bohrung 27 mit einem Ringkanal 26, der auf dem Umfang des Lageransatzes des Rotors gebildet wird. Der Ringkanal liegt vorzugsweise in der axialen Mitte des Lageransatzes. Der Ringkanal steht durch einen Radialkanal 28 mit der Rotorinnenbohrung 21 in Verbindung.
  • Es ist jedoch auch eine Ölzufuhr durch den Gehäusedeckel 4 unmittelbar in die Rotorinnenbohrung möglich. Eine andere Alternative besteht darin, daß durch eine zentrische Bohrung der Welle 3 ein Ölstrahl auf die später noch zu beschreibende Drosselbohrung 23 gerichtet wird, welche zentrisch oder auch exzentrisch in der gegenüberliegenden Stirnwand 18 der Kupplungsinnenbohrung liegt.
  • Die Schmierölpumpe liefert an die dargestellte Flügelzellen-Vakuumpumpe nur eine begrenzte Ölmenge. Hierzu können in der Ölzufuhrleitung Volumenstrom-Begrenzungsventile oder Volumenstrom-Regelventile oder Blenden bzw. Drosseln vorgesehen sein, die hier nicht dargestellt sind. Im dargestellten Falle ist der Radialkanal 28 durch Bemessung seines Querschnittes und seiner Länge als Drosselkanal ausgeführt.
  • Zur Funktion der Ölschmierungs:
    Das Schmieröl wird über Leitung 19 in dosierter, begrenzter Menge zugeführt, wenn der Kraftfahrzeugmotor und damit auch die Flügelzellen-Vakuumpumpe in Betrieb sind. Die Radialbohrung 27 und der Ringkanal 26 bilden einerseits eine dichtende Flüssigkeitskupplung für das Schmieröl. Durch diese Kupplung wird das Schmieröl auf und in den rotierenden Rotor 5 übertragen. Zum anderen dient der Ringkanal 26 der Verteilung des Schmieröls auf das Gleitlager der Lagerbohrung 37. Durch die gleichmäßige Verteilung des Öls erfolgt gleichzeitig auch eine Abdichtung des Gleitlagers. Das Öl gelangt durch den Radialkanal 28 in die Innenbohrung 21. Beim Betrieb der Flügelzellen-Vakuumpumpe entsteht ein Unterdruck auf der Saugseite der Pumpe. Unterdruck entsteht aber auch im übrigen Pumpenraum, da der Auslaß 12 der Pumpe durch Rückschlagventil 24 gegenüber der Atmosphäre verschlossen ist. Über die Dichtspalte zwischen dem Flügelschlitz 6 und dem Flügel 7 sowie dem Pumpendeckel 25 und dem Rotor 5 entsteht dieser Unterdruck im Laufe des Betriebes auch in der Innenbohrung 21 des Rotors. Die Höhe dieses Unterdrucks hängt ab von der Förderkapazität der Schmierölpumpe und dem sonstigen Verbrauch bzw. von der in die Flügelzellen-Vakuumpumpe gelieferten Ölmenge bzw. von der Drosselung des der Flügelzellen-Vakuumpumpe zur Verfügung gestellten Ölstroms. Bei sehr starker Begrenzung der Schmierölmenge, d.h. z.B. sehr starker Drosselung des Schmierölflusses in dem Radialkanal 28 entsteht in der Innenbohrung 21 ein sehr hohes Vakuum.
  • Die Druckdifferenz zwischen der Innenbohrung 21 und dem übrigen Pumpengehäuse wird daher bei Betrieb auf nahezu Null reduziert. Daher wird das Öl, das in die Innenbohrung 21 gefördert worden ist, nicht durch die Druckdifferenz in die Dichtspalte getrieben, sondern lediglich durch Zentrifugalkraft. Dadurch wird gewährleistet, daß das Öl nur einer geringen Förderung unterworfen wird, so daß in dem Dichtspalt ein gleichmäßiger Ölfilm mit nur geringer Bewegung entsteht.
  • Durch diese Maßnahme wird der Ölverbrauch stark herabgesetzt, andererseits die Schmier- und Dichtwirkung des Öls aber auch vergleichmäßigt.
  • Infolge der geringen Druckdifferenz zwischen dem durch Rückschlagventil 24 verschlossenen Pumpenraum und der Innenbohrung 21 wird andererseits auch die Leckage über den Dichtspalt zwischen Rotor und Pumpendeckel 4 sowie die Dichtspalte zwischen Flügel 7 und dem Führungsschlitz 6 auf ein Minimum herabgesetzt, was dem Pumpenwirkungsgrad zugutekommt.
  • Wenn die Schmierölzufuhr beim Stillsetzen des Kraftfahrzeugmotors nicht durch ein Ventil verschlossen wird, besteht die Gefahr, daß bei Stillstand des Kraftfahrzeugmotors infolge des Unterdrucks im Pumpengehäuse und in der Innenbohrung 21 weiterhin Öl angesaugt wird, bis der Unterdruck abgebaut ist. Das angesaugte Öl sammelt sich am tiefsten Punkt des Pumpengehäuses. Beim Anlauf muß das Öl aus dem Pumpengehäuse ausgetrieben werden. Dabei können Druckstöße auftreten, die zum Bruch führen. Das gilt insbesondere, wenn der Kraftfahrzeugmotor mit falscher Drehrichtung startet, wie es bei Dieselmotoren vorkommen kann. Aus diesem Grunde kann die Innenbohrung 21 mit einer Düse 23 versehen sein. Die Düse 23 ist so ausgelegt, daß sie nur geringe Luftmengen durchläßt. Sie behindert daher den Aufbau des Unterdrucks in der Innenbohrung 21 nicht. Andererseits gewährleistet sie, daß bei Stillstand des Kraftfahrzeugmotors der Unterdruck in der Innenbohrung 21 schnell abgebaut wird. Dadurch wird das Ansaugen und das Ansammeln größerer Ölmengen im Stillstand der Flügelzellen-Vakuumpumpe unterbunden.
  • Die Düse 23 kann aber auch mit größerem Querschnitt ausgelegt werden, so daß auch während des Betriebes über die Düse 23 stets eine geringe Luftmenge derart angesaugt wird, daß das in der Innenbohrung entstehende Vakuum nicht in voller Höhe ausgebildet wird. Durch diese Maßnahme läßt sich gezielt die Druckdifferenz zwischen der Innenbohrung und dem übrigen Pumpenraum vergrößern, wenn eine größere Ölförderung zwischen Innenbohrung und Pumpenraum erwünscht ist und daher die Ölförderung nicht nur auf Zentrifugalkraft, sondern auch auf Druckdifferenz beruhen soll.
  • Alternativ zu der Düse 23 oder – wie gezeigt – auch zusätzlich zu der Düse 23 wird erfindungsgemäß ein Ölauslaßventil 33 vorgesehen. Das Ölauslaßventil ist ein Rückschlagventil, welches den tiefsten Bereich des Innenraumes der Pumpe mit dem Kurbelgehäuse verbindet. Dieses Ölauslaßventil ist nicht identisch mit dem Auslaßventil 12, das in seiner genauen Lage insbesondere aus 2 ersichtlich ist. Das Auslaßventil 12 muß stets in einem bestimmten Bereich der Rotordrehung, und zwar kurz vor dem unteren Totpunkt, in dem der Rotor das Pumpengehäuse längs einer Mantellinie berührt, angeordnet sein. Das Ölauslaßventil 33 liegt dagegen im tiefsten Bereich des Pumpengehäuses und kommt insbesondere dann zur Anwendung, wenn die Finbaulage der Pumpe so ist, daß der untere Totpunkt der Pumpe, d.h. die Mantellinie des Pumpengehäuses, auf der der Rotor das Pumpengehäuse berührt, oberhalb der Horizontalebene durch die Rotorachse liegt.
  • Das Ölauslaßventil dient dem Zweck, im Stillstand der Pumpe den Ausfluß des Öls, das sich unten im Pumpengehäuse angesammelt hat, ins Kurbelgehäuse zu ermöglich. Das Ölauslaßventil 33 ist so aufgebaut und eingerichtet, daß der Ölauslaß freigegeben wird, wenn an dem Ölauslaßventil keine Druckdifferenz ansteht. Daher kann als Ölauslaßventil z.B. ein Zungenventil dienen, das so vorgespannt ist, daß es im Ruhezustand unter seiner eigenen Vorspannung von dem Ventilsitz abhebt. Als Zungenventil sei hier ein Ventil bezeichnet, das eine einseitig eingespannte Metallzunge aufweist, welche sich auf einen Ventilsitz auflegt.
  • Ein derartiges Zungenventil könnte je nach Ölbeschaffenheit und Betriebsdauer zum Ankleben neigen, da es mit seinem Sitz eine flächige Berührung hat. Andererseits darf die zum Öffnen führende Vorspannung nicht so groß sein, daß dadurch das Schließen des Ölauslaßventils auch bei geringer Druckdifferenz verhindert wird. Ein besonders geeignetes Ölauslaßventil ist als Kugel-Rückschlagventil ausgebildet. Dabei ist jedoch die Ventilkammer so ausgeführt, daß der untere Boden 34 der Ventilkammer 36 von dem Zentrum des Kugelsitzes 38 einen Abstand A hat, welcher größer ist als der Kugelradius. Dadurch wird gewährleistet, daß die Kugel von ihrem Sitz herabfallen kann, wenn die Druckdifferenz an der Kugel im Stillstand zusammenbricht.
  • 3 zeigt eine bestimmte Einbaulage der erfindungsgemäßen Pumpe. Die Pumpe ist dort derart eingebaut, daß die Mantellinie, in der der Rotor das Innengehäuse berührt, im wesentlichen die tiefste Stelle des Pumpengehäuses bildet. Der Auslaß, in den das als Kugelventil ausgebildete Auslaßventil 33 eingebaut ist, liegt nahe der oben definierten Mantellinie, und zwar in dem Bereich der Pumpe, der bei Normalbetrieb des Motors und somit der Pumpe die Saugseite bildet. Bei Normalbetrieb dreht der Rotor in der durch den Pfeil 35 definierten Drehrichtung.
  • Wie weiter oben bereits erläutert, kann der Motor beim Anlassen u.U. rückwärts anlaufen und der Rotor 5 sich dadurch in der durch den gestrichelten Pfeil 39 definierten Richtung drehen. Die Stellung der Ventile 24, 31 und 33 ist bei dieser Drehrichtung gestrichelt dargestellt.
  • Zur Funktion der Pumpe bei eventuellem Rückwärtslauf des Motors:
    Bei Drehung des Rotors gemäß Pfeil 39 wird die in der Zeichnung linke Pumpenkammer, die im normalen Betrieb als Auslaß- oder Druckseite wirksam ist, zur Saugseite. Dadurch schließt sich das als Federblattventil ausgebildete Rückschlagventil 24 und vorerst auch das als Klappenventil dargestellte, im normalen Betrieb als Einlaßventil fungierende Ventil 31. Geöffnet ist jedoch das Ölauslaßventil 33. Diese Situation wird in 3 dadurch dargestellt, daß die gestrichelt dargestellte Ventilkugel 40 auf dem unteren Boden 34 der Ventilkammer 36 ruht.
  • Sobald eine Dichtleiste 8 die Mündung des Einlasses 11 überstreicht, öffnet sich das Einlaßventil 31, und Luft strömt in das hinter dem Flügel 7 erzeugte Vakuum und schafft somit den für die Servowirkung am Bremskraftverstärker notwendigen Unterdruck. Das Ventil 33 bleibt weiterhin als Auslaßventil geöffnet.
  • Bei Normalbetrieb des Motors und der Pumpe dient das Auslaßventil 33 – wie bereits weiter oben beschrieben – zum Austreiben des eventuell vorhandenen Restöles.
  • 1
    Flügelzellenpumpe
    2
    Motorgehäuse, Kurbelgehäuse
    3
    Antriebswelle, Motorwelle, Nockenwelle
    4
    Pumpengehäuse
    5
    Pumpenrotor
    6
    Rotorschlitz, Führungsschlitz
    7
    Flügel
    8
    Dichtleiste
    9
    Nut
    10
    Entlüftungsbohrung
    11
    Einlaß, Sauganschluß
    12
    Auslaß
    13
    Flansch
    14
    Dichtung
    15
    Kupplungsscheibe
    16
    Kupplungslappen
    17
    Einschnitt
    18
    Wand
    19
    Ölzufuhrbohrung
    20
    Rotorwelle
    21
    Innenbohrung des Rotors
    22
    Ausnehmung
    23
    Düse
    24
    Rückschlagventil, Auslaßventil
    25
    Gehäusedeckel
    26
    Ringnut, Ringkanal
    27
    Stichbohrung
    28
    Rotorbohrung, Radialbohrung
    29
    Äquidistante
    30
    Drehrichtung
    31
    Einlaßventil
    32
    kreisscheibenförmige Ausnehmung
    33
    Ölauslaßventil
    34
    unterer Boden
    35
    Drehrichtung
    36
    Ventilkammer
    37
    Lagerbohrung
    38
    Kugelsitz

Claims (6)

  1. Flügelzellen-Vakuumpumpe zum Betrieb von Servoantrieben in Kraftfahrzeugen, insbesondere zur Bremskraftverstärkung, mit einem fliegend gelagerten Rotor, der eine Innenbohrung aufweist, welche sich zumindest über die Rotorbreite erstreckt, welche an ihren Enden durch Stirnwände verschlossen ist und welche mit einer Schmierölzufuhrleitung derart verbunden ist, daß sich in der Innenbohrung, soweit sie sich über den axialen Arbeitsbereich des Rotors erstreckt, ein geringer Druck des Schmieröls aufbaut, nach dem europäischen Patent Nr. 0 320 795 dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelzellen-Vakuumpumpe (1) an das Motorgehäuse (2) des Kraftfahrzeugs mit im wesentlichen horizontaler Achse angeflanscht ist, und daß das Pumpengehäuse (4) im Bereich der tiefsten Stelle einen Auslaß (12) zum Motorgehäuse (2) aufweist, welcher in der Gegenrichtung durch ein im Ruhezustand der Vakuumpumpe (1) geöffnetes Rückschlagventil (24) verschließbar ist.
  2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (24) ein durch seine Vorspannung im Ruhezustand der Pumpe (1) schwach geöffnetes Blattventil ist.
  3. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (24) ein Kugelventil ist, bei dem der Abstand der Kugelauflagefläche von dem Zentrum des Kugelsitzes größer ist als der Radius der Kugel.
  4. Pumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugelventil durch das Eigengewicht öffnet.
  5. Pumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfläche so dimensioniert ist, daß das Rückschlagventil (24) bei einer Druckdifferenz von weniger als 0,4 bar schließt.
  6. Pumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (1) so eingebaut ist, daß die Mantellinie, in der der Rotor (5) das Innengehäuse berührt, im wesentlichen die tiefste Stelle des Pumpengehäuses (4) bildet, und daß der Auslaß (12) mit dem Rückschlagventil (24) auf der Saugseite nahe der Mantellinie liegt.
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