DE3906640C2 - Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, insbesondere Baumwolle - Google Patents
Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, insbesondere BaumwolleInfo
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Faser
gut, insbesondere Baumwolle, mit wenigstens zwei einer Zuführeinrichtung
nachgeordneten Garniturwalzen, bei der wenigstens zwei Garniturwalzen je
weils mindestens eine Abscheidkante für Verunreinigungen mit zugehöriger
Abscheidöffnung zugeordnet sind und bei der die Fliehkräfte am Umfang
der zweiten Garniturwalze größer sind als bei der ersten Garniturwalze.
Bei einer bekannten Vorrichtung (DE 27 12 650 A1) ist nach einer ersten
Ausführungsform (Fig. 1) eine erste Garniturwalze vorgesehen, der eine
zweite Garniturwalze nachgeschaltet ist. Die Drehrichtung der beiden Walzen
ist entgegengesetzt. Die gegenüber der ersten Garniturwalze im Durchmesser
kleinere zweite Garniturwalze läuft mit einer wesentlich höheren Drehzahl
als die erste Garniturwalze um, wobei ihre Garniturspitzen in Abnahmestel
lung zu denen der ersten Garniturwalze stehen. Der Unterdruck von der
nachgeschalteten Siebtrommel setzt sich über einen Fasertransportkanal
bis zur zweiten Garniturwalze fort. Nach Passieren der Abscheidöffnung
löst sich das Fasermaterial, bedingt durch die über eine Öffnung im Gehäuse
und die Abscheidöffnung eintretende Zuluft, von der zweiten Garniturwalze
ab und gelangt zur Siebtrommel. Nach einer zweiten Ausführungsform (Fig. 2),
ist der ersten und der zweiten Garniturwalze eine Garniturwalze zugeordnet.
Die dritte Garniturwalze hat den gleichen Durchmesser wie die erste Gar
niturwalze und läuft wie diese entgegen dem Uhrzeigersinn um, jedoch mit
niedrigerer Drehzahl. Die Garniturspitzen der ersten und der dritten Garni
turwalze stehen in Kardierstellung zueinander. Die dritte Garniturwalze
ist von einem Gehäuse umschlossen, das durch eine Abscheidöffnung mit
Abscheidkante unterbrochen ist. In beiden Ausführungsformen arbeitet
die zweite Garniturwalze räumlich unmittelbar mit der ersten Garniturwalze
zusammen. Es hat sich gezeigt, daß der Absaugluftstrom, der das Faserma
terial von der zweiten Garniturwalze abnimmt, in nachteiliger Weise auf
die erste Garniturwalze rückwirkt. Insbesondere stört, daß dieser Absaug
luftstrom in den Zwischenraum zwischen der ersten Garniturwalze und
dem Gehäuse um die erste Garniturwalze hineinwirkt und dadurch die
Faserführung beeinträchtigt. Nachteilhaft ist weiterhin, daß über die Zuluft
von außen der Absaugluftstrom zusammen mit den von der zweiten Garnitur
walze abgelösten Gutfaserflocken auch Verunreinigungen aus der Abscheidöff
nung an der zweiten Garniturwalze mitnimmt. Der Saugluftstrom von der
Siebtrommel wirkt nachteilig auf die Abscheidöffnungen an der ersten
und zweiten Garniturwalze. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das
Fasermaterial beim Übergang unmittelbar bei der ersten auf die zweite
Garniturwalze nur durch besonders hohe Drehzahlen aufgelöst werden kann,
was konstruktiv aufwendig ist, insbesondere durch die sog. biegekritische
Drehzahl und die Walzenbreite begrenzt ist. Sofern das Fasermaterial durch
wesentlich geringere Drehzahlen zu wenig aufgelöst wird, ist die Reinigungs
wirkung der zweiten Garniturwalze insgesamt zu gering.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile ver
meidet, die insbesondere eine gleichmäßigere Faserführung gestattet und
eine verbesserte Ausreinigung des Fasermaterials erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
Durch die Zwischenschaltung der dritten Garniturwalze wird erreicht,
daß die erste und die zweite Garniturwalze räumlich voneinander entfernt
sind. Wesentlich ist, daß die drei Garniturwalzen hintereinander geschaltet
sind, d. h. die zweite Garniturwalze wirkt unmittelbar nur mit der dritten,
nicht jedoch mit der ersten Garniturwalze zusammen. Auf diese Weise
wirkt die zweite Garniturwalze nur in bezug auf die dritte und die dritte
Garniturwalze nur in bezug auf die erste Garniturwalze als Abnahme-
und Auflösewalze. Der räumliche Abstand der zweiten von der ersten Gar
niturwalze infolge der dritten Garniturwalze (Zwischenwalze) hat den Vor
teil, daß lufttechnisch störende Einflüsse vermieden werden. Dadurch,
daß die dritte Garniturwalze (Zwischenwalze) als Abnahme- und Auflöse
walze mit der ersten Garniturwalze zusammenwirkt, d. h., daß die Garni
turspitzen der ersten und der dritten Garniturwalze nicht in Kardierstellung
zueinanderstehen, entsteht der weitere Vorteil, daß das Fasermaterial
zusätzlich aufgelöst bzw. verstreckt wird, so daß die Reinigungswirkung
durch die zweite Garniturwalze verbessert ist. Die Zwischenwalze (dritte
Garniturwalze) hat somit einen Doppelvorteil, nämlich Vermeidung stören
der Luftströmungen auf die erste Garniturwalze und Verbesserung der
Fasermaterialauflösung, so daß eine insgesamt gleichmäßigere Fasermate
rialführung und eine verbesserte Ausreinigung des Fasermaterials erreicht
wird. Eine weitere Verbesserung des Faserstroms wird dadurch erreicht,
daß durch die zusätzliche Verstreckung auf der dritten Garniturwalze die
Faserbelegung auf der zweiten Garniturwalze vergleichmäßigt ist; ungleich
mäßige Stellen in der Fasermatte werden durch die zweite Garniturwalze
verstreckt (auseinandergezogen).
Je weiter örtlich die Abscheidöffnungen (Ausscheidestellungen) für beide
Garniturwalzen (erste und dritte Garniturwalze) auseinanderliegen, desto
besser ist die Trennung der Lufthaushalte und der Luftströmungen im Be
reich der Ausscheidestellen. Dadurch haben aufeinanderfolgende Abscheid
öffnungen keine Beeinflussung aufeinander in dieser Beziehung. Absaugluft
strom für das Fasermaterial und der Strom der ausgeschiedenen Verunrei
nigungen sind getrennt. Auch die Ausscheide- und Flugräume für den Ab
fall im Bereich unterhalb der beiden Abscheidöffnungen sind weit vonein
ander entfernt. Jede Abscheidöffnung erzeugt im Bereich darunter Tur
bulenzen, und zur Ausscheidung der Abfälle aus diesen turbulenten Strömun
gen braucht man große Beruhigungsräume. Auch diese werden größer ausge
führt und sind weiter voneinander entfernt. Somit kann der Abfallflug
aus der Abscheidöffnung an der zweiten Garniturwalze schwerer zu der
Abscheidöffnung an der ersten Garniturwalze gelangen und auch schwerer
in die Saugzonen, die an jeder Abscheidöffnung auch vorhanden sind.
Ein weiterer wichtiger Vorteil der Zwischenschaltung der dritten Garniturwalze besteht darin,
daß der Übergang des Fasermaterials beim Fluß von der ersten auf die zweite Garniturwalze wesentlich
verbessert ist. Ein zu starker Geschwindigkeitssprung wird dadurch vermieden, und die Geschwindigkeiten in
Arbeitsrichtung können besser abgestuft werden. Dadurch wird außerdem erreicht, daß - wegen der
Zwischenbeschleunigung durch die dritte Garniturwalze - eine höhere Geschwindigkeit bei der zweiten
Garniturwalze verwirklicht werden kann, als dies ohne die dritte Garniturwalze möglich wäre. Dadurch wird,
wie die Praxis gezeigt hat, bei der zweiten Garniturwalze wegen der hohen Geschwindigkeiten eine wesentlich
gesteigerte Trashausscheidung erzielt was ein ganz hervorragender Vorteil ist.
Vorzugsweise ist die Drehrichtung der dritten Garntiurwalze entgegenge
setzt zur Drehrichtung der ersten und zweiten Garniturwalze gerichtet.
Dadurch, daß der Materialfluß zur zweiten Garniturwalze oberhalb der
dritten Garniturwalze verläuft, ist nochmals eine stärkere lufttechnische
Trennung zwischen den Abscheidöffnungen an der ersten und zweiten Gar
niturwalze gegeben. Diese beiden Abscheidöffnungen werden ideal entkop
pelt. Zweckmäßig ist die dritte Garniturwalze von einem Gehäuse ohne
Abscheidöffnungen und Abscheidkanten umschlossen. Bevorzugt ist die Um
fangsgeschwindigkeit an der dritten Garniturwalze größer als an der ersten
Garniturwalze. Dadurch wird das Fasermaterial zusätzlich aufgelöst (ver
streckt), wodurch die nachfolgende Reinigung auf der zweiten Garnitur
walze verbessert wird. Vorteilhaft ist die Umfangsgeschwindigkeit an der
zweiten Garniturwalze größer als an der dritten Garniturwalze. Die Um
fangsgeschwindigkeit an der zweiten Garniturwalze ist durch die Einschal
tung der dritten Garniturwalze (Zwischenwalze) geringer als im bekannten
Fall, wodurch sich konstruktiv Vorteile ergeben. Zweckmäßig ist der zwei
ten Garniturwalze eine Einrichtung, die die Fasern von der Transportluft
trennt, z. B. Siebtrommel, Entstaubungsmaschine o. dgl., nachgeschaltet,
der das Fasergut, mittels eines Luftstroms durch eine Transportleitung
zugeführt wird. Vorzugsweise ist der zweiten Garniturwalze eine Faser
transportleitung mit einem Materialtransportventilator nachgeschaltet.
Bevorzugt ist in der Nähe der Faserabgabestelle der zweiten Garniturwalze
ein Luftansaugschlitz vorhanden. Dadurch wird eine Ansaugung der Trans
portluft in einem räumlichen Abstand zu der Abscheidkante und zu der
Abscheidöffnung der zweiten Garniturwalze erreicht, so daß nicht in un
erwünschter Weise aus der Abscheidöffnung abgeschiedene Verunreinigungen
angesaugt werden. Der Absaugluftstrom für das Fasermaterial ist von dem
Strom der Verunreinigungen (Trash) getrennt, so daß mit den Faserflocken
kein Trash abgesaugt wird. Die Verunreinigungen fallen zweckmäßig durch
Flieh- und Schwerkraft heraus. Zweckmäßig sind der Durchmesser der
zweiten Garniturwalze und der Durchmesser der dritten Garniturwalze
gleich oder nahezu gleich. Dadurch wird die sogenannte biegekritische
Drehzahl der zweiten Garniturwalze verbessert. Vorzugsweise ist die ge
meinsame Abdeckung oberhalb der zweiten Garniturwalze und der dritten
Garniturwalze als Ganzes von den Garniturwalzen wegbewegbar und wieder
zurückbewegbar. Dadurch ist die Herstellung der Abdeckung vereinfacht
und die Zugänglichkeit zu den Garniturwalzen verbessert. Nach einer weite
ren vorteilhaften Ausführungsform ist der Vorrichtung zum Öffnen und
Reinigen eine Faserspeisevorrichtung vorgeschaltet, die einen oberen Re
serveschacht und einen unteren Speiseschacht aufweist, von dem das Fa
sergut durch eine Überführungseinrichtung der Speiseeinrichtung zugeführt
wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Aus
führungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Speisewalze
und Speisetisch in Seitenansicht,
Fig. 2 eine Vorrichtung wie Fig. 1 mit zwei Speisewalzen,
zwei Abscheidöffnungen mit Abscheidkanten an der
ersten Garniturwalze und nachgeschalteter Entstau
bungsmaschine,
Fig. 3 eine Ausführungsform mit gleichem Durchmesser
der zweiten und dritten Garniturwalze und
Fig. 4 die Vorrichtung mit vorgeschalteter Faserspeiseeinrich
tung und Überführungsvorrichtung.
Der in einem geschlossenen Gehäuse 1 angeordneten Reinigungsvorrichtung
wird das zu reinigende Fasermaterial, das insbesondere Baumwolle ist,
in Flockenform zugeführt. Dies erfolgt beispielsweise durch einen (nicht
dargestellten) Füllschacht. Die Watte wird mittels eines Speisetisches 2
und einer Speisewalze 3 unter Klemmung einer ersten Garniturwalze 4 zuge
führt, die im Gehäuse 1 drehbar gelagert ist und entgegen dem Uhrzeigersinn
(Pfeil A) umläuft. Der Garniturwalze 4 sind eine dritte Garniturwalze 5
und eine zweite, kleine Garniturwalze 6 nachgeordnet. Die Garniturwalzen
4, 5 und 6 sind mit einer Sägezahngarnitur bezogen. Garniturwalze 4 hat
einen Durchmesser von ca. 360 bis 460 mm, z. B. 410 mm und eine Um
fangsgeschwindigkeit von ca. 15 bis 21 m/sec., z. B. 18 m/sec., Garnitur
walze 5 hat einen Durchmesser von ca. 135 bis 215 mm, z. B. 175 mm
und eine Umfangsgeschwindigkeit von ca. 19 bis 25 m/sec., z. B. 22 m/sec.
und Garniturwalze 6 hat einen Durchmesser von ca. 70 bis 130 mm, z. B.
100 mm und eine Umfangsgeschwindigkeit von ca. 23 bis 30 m/sec., z. B.
26,5 m/sec.
Die Garniturwalzen 4, 5 und 6 werden vom Gehäuse 1 bzw. Gehäuseteilen
17 bis 25 umschlossen. Die Garniturwalze 4 befindet sich damit in einem
geschlossenen Gehäuse, das eine Abscheidöffnung 7 für den Austritt von
Faserverunreinigungen freiläßt, deren Größere der jeweiligen Ausscheidungs
stufe angepaßt bzw. anpaßbar ist. Der Abscheidöffnung 7 ist eine Abscheid
kante 8, z. B. ein Messer, zugeordnet, das zweckmäßig einstellbar an dem
Gehäuseteil 1a befestigt ist. Durch die Öffnung 26 im Gehäuse 1 steht
die Abscheidöffnung 7 mit der Außenluft in Verbindung.
Die gegenüber der ersten Garniturwalze 4 und der dritten Garniturwalze 5
im Durchmesser kleinere zweite Garniturwalze 6 läuft mit einer höheren
Drehzahl als die Garniturwalzen 4 und 5 um, wobei ihre Garniturspitzen 6a,
wie angedeutet, in Abnahmestellung zu den Garniturspitzen Sa der dritten
Garniturwalze 5 stehen. Die Garniturwalze 6 kann daher von ihrer Wirkung
auf das Fasermaterial her als Abnahme- und Auflösewalze bezeichnet
werden. Die Garniturspitzen 5a der Garniturwalze 5 stehen, wie angedeutet,
in Abnahmestellung zu den Garniturspitzen 4a der ersten Garniturwalze 4.
Stehen beispielsweise die Durchmesser der Garniturwalze 4 und der Garni
turwalze 5 und die Durchmesser der Garniturwalze 5 und der Garniturwalze 6
in einem Verhältnis von jeweils 2 : 1, so entstehen bei der mit wesentlich
höherer Drehzahl als die Garniturwalze 4 rotierenden Garniturwalze 6 auf
grund der höheren Winkelgeschwindigkeit stärkere Beschleunigungen und
damit Fliehkräfte als bei der ersten Garniturwalze 4. Die auf das Faserma
terial einwirkenden Fliehkräfte steigen somit von Garniturwalze zu Garnitur
walze an. Die Garniturwalze 6 kann über eine Fasertransportleitung 14
an eine (nicht dargestellte) Siebtrommel angeschlossen sein. Das Faserma
terial wird durch den Luftstrom 16 pneumatisch transportiert. Die Sieb
trommel ist zur Erzeugung eines Unterdrucks in ihrem Inneren an eine
Saugvorrichtung (nicht gezeigt) angeschlossen. Der Unterdruck setzt sich
über die Fasertransportleitung 14 bis zur Garniturwalze 6 hinfort.
Die Funktionsweise ist folgende: Die aus Faserflocken bestehende Wickel
watte wird von der Speisewalze 3 unter Klemmung der ersten Garniturwal
ze 4 zugeführt, die das Fasermaterial durchkämmt und Faserbüschel auf
ihrer Garnitur mitnimmt. Beim Vorbeilauf der Garniturwalze 4 an der
Abscheidöffnung 7 mit Abscheidkante 8 werden, entsprechend der Umfangs
geschwindigkeit und Krümmung dieser Walze sowie der dieser ersten Aus
scheidungsstufe angepaßten Größe der Abscheidöffnung 7, Kurzfasern und
grobe Verunreinigungen durch die Fliehkraft aus dem Fasermaterial heraus
geschleudert, die nach Passieren der Abscheidöffnung 7 in eine Schmutzkam
mer 9 im Gehäuse 1 gelangen. Das derart vorgereinigte Fasermaterial
wird durch die Garniturspitzen der dritten Garniturwalze 5 von der ersten
Garniturwalze 4 abgenommen, wobei es weiter aufgelöst wird. Anschließend
wird das Fasermaterial durch die Garniturspitzen der zweiten Garniturwalze 6
von der dritten Garniturwalze 5 abgenommen, wobei es weiter aufgelöst
wird und an der Abscheidöffnung 10 mit Abscheidkante 11 vorbeigeführt
wird. Da bei der zweiten Garniturwalze 6, wie oben dargelegt, die er
zeugte Fliehkraft größer ist als bei der ersten Garniturwalze 4, werden
demnach an der Abscheidöffnung 10 nun die im Fasermaterial enthaltenen
feineren Schmutz- und Staubpartikel aus diesem ausgeschieden. Durch
die Auflösung des Fasermaterials in Einzelfasern oder zumindest sehr feine
Faserflocken mittels der Garniturwalze 6 wird die Trennung dieser feineren
Verunreinigungen vom Fasermaterial begünstigt. Die an den Abscheidöffnun
gen 7 und 10 ausgeschiedenen Verunreinigungen und Faserteile werden
zweckmäßig durch Rohrleitungen 12 bzw. 13 abgesaugt. Dies kann kontinuier
lich, oder auch diskontinuierlich erfolgen. Nach Passieren der Abscheidöff
nung 10 löst sich das Fasermaterial, bedingt durch die über den Ansaug
schlitz 15 eintretende Zuluft sowie die Fliehkraft, von der zweiten Garnitur
walze 6 ab und gelangt durch den Fasertransportkanal 14 zur Siebtrommel.
Feine und feinste Verunreinigungen, wie Staub- und Faserfragmente, treten
durch den perforierten Mantel der rotierenden Siebtrommel hindurch und
werden vom Saugluftstrom abgezogen, während die Fasern sich auf der
Siebtrommel ablagern und dort ein Faservlies bilden, das von der Siebtrom
mel abgelöst und der weiteren Verarbeitung zugeführt wird.
Nach Fig. 2 wird die Watte mittels zweier Einzugswalzen 3a, 3b (Drehrich
tung siehe Pfeile E, F) der ersten Garniturwalze 4 zugeführt. Unterhalb
der Garniturwalze 4 sind zwei Abscheidöffnungen 7 und 7a mit zugehörigen
Abscheidkanten 8 bzw. 8a angeordnet. Der zweiten Garniturwalze 6 könnte
auch eine weitere Abscheidöffnung 10a mit Abscheidkante 11a (nicht ge
zeigt) zugeordnet sein. Die Garniturwalze 6 ist über die Fasertransportleitung
14 an eine nachgeschaltete Entstaubungsmaschine 27, z. B. TRÜTZSCHLER
DUSTEX DX, angeschlossen. Das Fasermaterial wird an einer feststehenden
Siebfläche 28 von der Staubluft getrennt. Die Fasertransportleitung 14
mündet an der Ansaugseite eines Ventilators 29. Von der Blasseite des
Ventilators 29 geht eine Fasertransportleitung 30 ab.
Nach Fig. 3 sind der Durchmesser der zweiten Garniturwalze 6 und der
Durchmesser der dritten Garniturwalze 5 gleich. Die Fliehkraft an der
zweiten Garniturwalze 6 ist größer als die Fliehkraft an der ersten Garni
turwalze 4. Die Umfangsgeschwindigkeit an der zweiten Garniturwalze 6
ist größer als die Umfangsgeschwindigkeit an der dritten Garniturwalze 5.
Die gemeinsame Abdeckung 37 oberhalb der ersten Garniturwalze 4, zweiten
Garniturwalze 6 und dritten Garniturwalze 5 ist im Drehlager 38 gelagert
und als Ganzes weg- und wieder zurückbewegbar.
Fig. 4 zeigt die im Gehäuse 1 angeordnete Reinigungsvorrichtung, der
eine Faserspeisevorrichtung 31 vorgeschaltet ist, die einen oberen Reserve
schacht 32 und einen unteren Speiseschacht 33 aufweist. Zwischen dem
Reserveschacht 32 und dem Speiseschacht 33 sind eine langsam laufende
Einzugswalze 34 und eine schnellaufende Öffnerwalze 35 angeordnet. Von
dem unteren Ende des Speiseschachtes 33 wird das Fasergut durch eine
Überführung 36, z. B. ein Transportband, den Speisewalzen 3a, 3b der
Reinigungsvorrichtung zugeführt.
Ein weiterer Vorteil der dritten Garniturwalze 5 besteht darin, daß das
Fasermaterial von der ersten Garniturwalze 4 zur zwei Garniturwalze 6
über eine Zwischenstufe beschleunigt wird; es erfolgt keine abrupte,
sondern eine fasermaterialschonende Beschleunigung.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, insbesondere Baum
wolle, mit wenigstens zwei einer Zuführeinrichtung nachgeordneten
Garniturwalzen, bei der wenigstens zwei Garniturwalzen jeweils min
destens eine Abscheidkante für Verunreinigungen mit zugehöriger Ab
scheidöffnung zugeordnet sind und bei der die Fliehkräfte am Umfang
der zweiten Garniturwalze größer sind als der ersten Garniturwalze,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten Garniturwalze (4)
und der zweiten Garniturwalze (6) eine dritte Garniturwalze (5) ange
ordnet ist, daß die drei Garniturwalzen (4, 5, 6) hintereinandergeschal
tet sind und daß die dritte Garniturwalzen (5) mit der ersten Garnitur
walze (4) und die zweite Garniturwalze (6) mit der dritten Garnitur
walze (5) jeweils als Abnahme- und Auflösewalze zusammenarbeitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh
richtung (B) der dritten Garniturwalze (5) entgegengesetzt zur Dreh
richtung (A) der ersten Garniturwalze (4) und zur Drehrichtung (C)
der zweiten Garniturwalze (6) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenzeichnet, daß
die dritte Garniturwalze (5) von einem Gehäuse (21, 22) ohne Ab
scheidöffnungen und Abscheidkanten umschlossen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Umfangsgeschwindigkeit der dritten Garniturwalze (5)
größer als die Umfangsgeschwindigkeit der ersten Garniturwalze (4)
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Umfangsgeschwindigkeit an der zweiten Garniturwalze
(6) größer als an der dritten Garniturwalze (5) ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der zweiten Garniturwalze (6) eine Einrichtung, die die Fa
sern von der Transportluft trennt, z. B. Siebtrommel, Entstaubungsma
schine (27) o. dgl. nachgeschaltet ist, der das Fasergut mittels eines
Luftstromes (16) zugeführt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der zweiten Garniturwalze (6) eine Fasertransportleitung (14)
mit einem Materialtransportventilator (29) nachgeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß in der Nähe der Faserabgabestelle (14a) der zweiten Garni
turwalze (6) ein Luftansaugschlitz (15) vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Durchmesser der zweiten Garniturwalze (6) und der
Durchmesser der dritten Garniturwalze (5) gleich oder nahezu gleich
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die gemeinsame Abdeckung (37) oberhalb mindestens der zweiten Garni
turwalze (6) und der dritten Garniturwalze (5) als Ganzes von den
Garniturwalzen (5, 6) wegbewegbar und wieder zurückbewegbar ist.
11. Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, insbesondere Baum
wolle, nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Vorrichtung (1) eine Faserspeisevorrichtung (31)
vorgeschaltet ist, die einen oberen Reserveschacht (32) und einen
unteren Speiseschacht (33) aufweist, von dem das Fasergut durch eine
Überführungsvorrichtung (36) der Speiseeinrichtung (2, 3; 3a, 3b) zu
geführt wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Reserveschacht (32) und dem Speiseschacht (33) eine
Einzugswalze (34) und eine Öffnerwalze (35) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der ersten Garniturwalze (4) mindestens eine Abscheidöffnung (7, 7a)
und mindestens eine Abscheidkante (8, 8a) und der zweiten Garniturwalze
(6) mindestens eine Abscheidöffnung (10) und mindestens eine Abscheid
kante (11) zugeordnet ist.
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DE4018311C2 (de) * | 1990-06-08 | 1999-05-20 | Truetzschler Gmbh & Co Kg | Vorrichtung zum Reinigen und Öffnen von Textilfasermaterial, insbesondere Baumwolle, mit einer einer Zuführeinrichtung nachgeordneten rotierenden Stift- oder Nadelwalze |
DE4036014C2 (de) * | 1990-11-13 | 2001-07-05 | Truetzschler Gmbh & Co Kg | Vorrichtung zum Herstellen eines Faservlieses, z.B. aus Chemiefasern, Baumwolle, Zellwolle u. dgl. |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2931071A (en) * | 1956-08-16 | 1960-04-05 | Ray C Young | Fiber cleaner |
DE2712650A1 (de) * | 1977-03-23 | 1978-10-05 | Schubert & Salzer Maschinen | Vorrichtung zum ausscheiden von verunreinigungen aus fasergut, insbesondere aus baumwolle |
DE3503574A1 (de) * | 1985-02-02 | 1986-08-07 | Trützschler GmbH & Co KG, 4050 Mönchengladbach | Vorrichtung zum beschicken einer karde oder krempel mittels zweier fuellschaechte |
-
1989
- 1989-03-02 DE DE3906640A patent/DE3906640C2/de not_active Expired - Fee Related
- 1989-03-02 DE DE8902501U patent/DE8902501U1/de not_active Expired - Lifetime
- 1989-06-29 IN IN507/CAL/89A patent/IN170889B/en unknown
- 1989-07-05 DE DE89112264T patent/DE58907270D1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IN170889B (de) | 1992-06-06 |
DE58907270D1 (de) | 1994-04-28 |
DE8902501U1 (de) | 1989-11-30 |
DE3906640A1 (de) | 1990-02-15 |
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