DE3906549C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Exzentertellerschleifer nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein derartiger Exzentertellerschleifer ist bekannt durch die DE
36 15 799 A1. Bei diesem werden mehrere Bearbeitungsstufen unterschiedlicher
Feinheit des Schliffs durch ein Wechselgetriebe realisiert,
bei dem mit unterschiedlichen Durchmessern aufeinander abrollende
Wälzkränze auswechselbar angeordnet sind. Dabei befindet sich einer
der Wälzkränze drehfest am Schleifteller, der andere drehfest am Gehäuse.
Die feinste Bearbeitungsstufe wird ohne Wälzkontakt zwischen
Schleifteller und Gehäuse eingestellt, indem der Wälzkranz des
Schleiftellers entnommen wird. Dabei kreist, ähnlich wie beim
Schwingschleifer, der Schleifteller auf dem zu bearbeitenden Werkstück,
ohne zu rotieren. Hierbei besteht beim Abheben des Schleiftellers
vom Werkstück bei arbeitendem Motor die Gefahr des unbeabsichtigten
Hochdrehens des Schleiftellers auf die Leerlaufdrehzahl des
Motors aufgrund der Lagerreibung zwischen Antrieb und Schleifteller.
Eine Sicherung in Form einer bei anderen Exzentertellerschleifern bekannten
Reibungsbremse ist nicht vorhanden, weil die nur ungenau definierbaren
Reibkräfte einer derartigen Bremse zwar ein Hochdrehen des
Schleiftellers verhindern, jedoch damit auch gleichzeitig dessen Abrollen
auf dem Bremsflächen erzwingen. Dadurch wiederum ist nicht
mehr die feinste, sondern eine, möglicherweise wechselnd, zwischen
Grob- und Feinschliff liegende Bearbeitungsstufe realisiert.
Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber, den bekannten Exzentertellerschleifer
so weiterzubilden, daß ein Feinschliff möglich ist, ohne den Wälzkranz zu demontieren
und damit das Hochdrehen des Schleiftellers auf Leerlaufdrehzahl des Motors
zu ermöglichen.
Gelöst ist diese Aufgabe bei dem Exzentertellerschleifer nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 durch die im Kennzeichen
des Anspruchs angegebenen Merkmale.
Die elastischen Vorsprünge ermöglichen einerseits einen Schlupf des am Schleifteller
befindlichen Wälzkranzes gegenüber dem gehäusefesten Zahnkranz, so daß beim
Feinschleifen die Eigendrehzahl des Schleiftellers gegen Null tendieren kann, andererseits
verhindern sie beim Abheben des Schleifers vom Werkstück aber
auch das unerwünschte Hochdrehen des Schleiftellers auf die Leerlaufdrehzahl des Motors.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines Exzenterschleifers,
Fig. 2 einen Schleifteller mit Wälzkranz mit ringartigem, noppenbesetztem Reibbelag,
Fig. 3 einen Schleifteller mit Wälzkranz mit borstenbesetztem Reibbelag
und
Fig. 4 einen Schleifteller mit einem aus einem Zahnriemen mit
felgenartigem Trägerbund bestehenden Zahnkranz.
Der in Fig. 1 dargestellte Exzenterschleifer 1 hat ein Exzentergetriebegehäuse
2 für einen Schleiftellerantrieb und ein Antriebsgehäuse
3. Das Exzentergetriebegehäuse 2 ist mit einem Stutzen
4 zum Anschluß einer Absaugvorrichtung 5 versehen und an das Antriebsgehäuse
3 mittels Schrauben 6 angeflanscht. Aus dem Antriebsgehäuse
3 ragt eine Antriebswelle 7 heraus. Auf diese ist ein Zwischenstück
8 aufgeschraubt. Das Zwischenstück 8 ist als Kurbel ausgebildet
und hat eine exzentrisch zur Antriebswelle 7 gelagerte, zylindrische
Ausnehmung 9. Die Exzentrizität, d.h. der Abstand zwischen der Achs
e der Antriebswelle 7 und der Achse der Ausnehmung 9 ist mit e be
zeichnet. In die Ausnehmung 9 sind zwei Kugellager 10 eingesetzt,
die einen Tragzapfen 11 für einen Schleifteller 12 aufnehmen. Der
Tragzapfen 11 besitzt ein Sechskantstück 13 und an seinem freien En
de eine Gewindebohrung, in die eine Innensechskantschraube 14 einge
schraubt werden kann. Das Mehrkantstück 13 und eine Sicherungs
scheibe 15 sichern den Tragzapfen 11 gegen axiales Verschieben in
den Kugellagern 10. Mit dem Tragzapfen 11 ist über die Innensechs
kantschraube 14 der Schleifteller 12 verbunden. Dieser trägt einen
Belag 16, beispielsweise mit Klettverschluß, der zur Aufnahme eines
entsprechend ausgebildeten Schleifblattes 17 dient.
Am Exzentergetriebegehäuse 2 ist undrehbar, konzentrisch zur An
triebswelle 7 ein als Innenzahnkranz ausgebildeter Wälzkranz 18 an
geordnet. An seiner dem Gehäuse 2 zugewandten Stirnfläche trägt der
Schleifteller 12 lösbar und drehfest einen als Außenreibkranz ausge
bildeten Wälzkranz 20, der konzentrisch zur Achse des Tragzapfens 11
und damit exzentrisch zur Antriebswelle 7 ausgerichtet ist. Zwischen
dem Wälzkranz 20 des Schleiftellers 12 und dem Wälzkranz 18 des Ex
zentergetriebegehäuses 2 besteht eine kraftschlüssige Verbindung zur
Übertragung einer Drehbewegung.
Der Exzenterschleifer arbeitet folgendermaßen: Ein nicht dargestell
ter Motor treibt die Antriebswelle 7 an. Diese dreht das Zwischen
stück 8 und läßt den darin exzentrisch gehaltenen Tragzapfen 11 und
mit diesem den Schleifteller 12 um die Achse der Antriebswelle 7
kreisen. Durch die in den Kugellagern 10 frei drehbare Lagerung des
Tragzapfens 11 ist auch der darauf befestigte Schleifteller 12 frei
drehbar. Der auf dem Tragzapfen 11 angeordnete Schleifteller 12
rollt bei von einer zu bearbeitenden Fläche abgehobenem Schleiftel
ler 12 mit minimalem Schlupf mit seinem Wälzkranz 20 im am Exzentergetriebegehäuse
2 drehfest angeordneten Wälzkranz 18 ab und erzwingt
eine zusätzliche Rotationsbewegung des Schleiftellers 12.
Bei auf eine zu bearbeitende Fläche aufgesetztem Schleifteller 12
ist die Reibung zwischen dem Schleifteller und der zu bearbeitenden
Fläche so groß, daß sich maximaler Schlupf zwischen dem Wälzkranz 20
und dem Wälzkranz 18 einstellt, so daß der Schleifteller 12 kaum
noch oder sogar nicht rotiert. Der Weg jedes einzelnen Schleifkornes
pro Exzenterumdrehung, das ebenso wie der Schleifteller 12 Kreise
mit dem Radius der Exzentrizität e beschreibt, ist dadurch kleiner
als bei einer zusätzlichen, erzwungenen Rotation. Daraus ergibt sich
infolge des geringen Abtrages an Schleifgut ein feines Schliffbild.
In Fig. 2 ist ein Wälzkranz 20 des Schleiftellers 12 in Zusammen
wirken mit dem Wälzkranz 18 gezeigt. Der Wälzkranz 20 ist mit einem
elastischen, ringartigen Reibbelag 21 mit Noppen 22 versehen.
Die Fig. 3 zeigt den Wälzkranz 40 mit einem elastischen Reibbelag
41, bestückt mit Borstenbündeln 42, die einen erhöhten Reibschluß zum ge
häusefesten Wälzkranz 38 bewirken, der allerdings durch das elasti
sche Umbiegen der Borstenbündel 42 und anschließendes Überrasten begrenzt
ist.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 und 3 ist ebenso wie bei
Fig. 1 der Wälzkranz 20, 40 so dimensioniert, daß bereits bei
leichtem Andruck des Schleiftellers 12 auf eine zu bearbeitende Flä
che, etwa mit dem Eigengewicht des Exzenterschleifers 1, keine er
zwungene Abrollbewegung des Wälzkranzes 20, 40 auf dem Zahnkranz 18,
38 erfolgen kann, sondern daß gemeinsam mit dem Wälzkranz 20, 40 der
Schleifteller 12 exzentrisch kreist, ohne zu rotieren. Bei Betreiben
des Exzenterschleifers 1 ohne Last, z.B. bei von einer Bearbei
tungsfläche abgehobenem Schleifteller 12, genügt die Reibung zwi
schen dem Wälzkranz 20, 40 und dem gehäusefesten Wälzkranz 18, 38 um den
Schleifteller 12 zum Rotieren in einem Übersetzungsverhältnis
von hier etwa 1 : 60 im Verhältnis zur Antriebswelle 7 zu zwingen.
Ein unerwünschtes, rotatorisches Hochdrehen des Schleiftellers 12
auf die Leerlaufdrehzahl der Antriebswelle 7 bzw. des Tragzapfens 11
infolge der Lagerreibung der Kugellager 10 ist somit ausgeschlossen.
Anderenfalls würde ein Hochdrehen des Schleiftellers 12 beim Auf
setzen auf das Werkstück so lange einen ungewollten Grobschliff be
wirken, bis die Rotation des Schleiftellers 12 völlig beendet ist.
Schäden an Feinschliffflächen und Reklamationen wären die negative
Folge.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Variante ist der Wälzkranz 50 ein Ver
zahnungsteil 51. Dieses ist aus einem ringartigen Zahnriemen 52 ge
bildet. Dieser sitzt an einem felgenförmigen Trägerbund 53 mit zu
mindest einem Teil seiner Breite auf. Der Trägerbund 53 stützt den
an sich flexiblen, biegeweichen, ringartigen Zahnriemen 52, der da
durch als festes Reibrad fungieren kann, wobei dessen Zähne 54 den
Wälzkranz 48 ohne Zahneingriff reibend berühren. Sogar eine zusätz
liche Verwendung sowohl der Zahnungsseiten als auch der Zahnriemen
rücken des Zahnriemens 52 als Reibkranz an einer nichtverzahnten
Gegenfläche hat sich als vorteilhaft erwiesen.
Für einen weiterentwickelten Exzenterschleifer ist eine Bearbei
tungsstufe Grobschliff unter Verwendung eines nicht dargestellten
Schleiftellers mit Innenzahnkranz realisierbar, der mit einem zu
sätzlichen, nicht dargestellten gehäusefesten Außenzahnkranz kämmt.
Mit einem ähnlichen, jedoch die Bewegung umkehrenden Getriebe ist
eine Bearbeitungsstufe Mittelschliff in bekannter Weise realisier
bar. Ein Wechsel zwischen Grob-, Mittel- und Feinschliff ist durch
Wechsel der Schleifteller mit entsprechenden Wälzkränzen möglich.
Auch hier ist für die Bearbeitungsstufe Feinschliff die Erfindung
vorteilhaft anwendbar.
Eine besonders vorteilhafte Variante ergibt sich für die Erfindung,
wenn der Wälzkranz 20, 40, 50 Teil eines Wenderades ist, so daß z.B.
auf der einen Seite ein Zahnriemen und auf der anderen Seite ein
Reibring in Form eines elastischen Ringes angeordnet ist. Durch Wen
den des Wenderades bei demontiertem Schleifteller 12 kann auf ein
fache Weise zwischen den bekannten Betriebsarten gewechselt werden.
Claims (4)
1. Exzenterschleifer (1) mit einem exzentrisch kreisenden
Schleifteller (12), der einen Wälzkranz (20, 40, 50) trägt, der an
einem gehäusefesten Wälzkranz (18; 38; 48) abrollt und dadurch eine
zusätzliche Rotationsbewegung des Schleiftellers (12) bewirkt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wälzkranz (20; 40; 50) in den Zahnkranz
(18; 38; 48) eingreifende elastische Vorsprünge (22; 42; 54)
aufweist uknd der Zahnkranz (18; 38; 48) durch einen endlosen Zahnriemen
gebildet wird.
2. Exzenterschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastischen Vorsprünge (22) als Noppen ausgebildet sind.
3. Exzentertellerschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastischen Vorsprünge (42) aus Borstenbündeln bestehen.
4. Exzentertellerschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wälzkranz (50) aus einem endlosen Zahnriemen (52) besteht,
der auf einem felgenartigen Trägerbund (53) des Schleiftellers (12)
sitzt.
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