DE3904610A1 - Waschmittel fuer waschkraftverstaerker - Google Patents
Waschmittel fuer waschkraftverstaerkerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Waschmittel, das sich insbesondere
auch mit kaltem Wasser verwenden läßt und sich durch einen Gehalt
an einem stickstofffreien Waschkraftverstärker auszeichnet.
Durch die zunehmende Beliebtheit von pflegeleichten Textilien aus
Synthesefasern, aber auch durch die ständig steigenden Energie
kosten verbunden mit dem wachsenden Umweltbewußtsein der Verbrau
cher von Waschmitteln, ist die früher übliche Kochwäsche mehr und
mehr durch das Waschen bei 60°C verdrängt worden. Bei vielen
Waschmitteln des Marktes wird auch die Verwendbarkeit Textil
wäsche bei 40°C oder 30°C bzw. bei Raumtemperatur ausgelobt. Um
bei derart niedrigen Temperaturen ein zufriedenstellendes und
der Kochwäsche vergleichbares Waschergebnis zu erzielen, werden
an die Zusammensetzung der Niedrig-Tempratur-Waschmittel beson
ders hohe Anforderungen gestellt. Während man zur besseren Ent
fernung von bleichbaren Anschmutzungen aus den Textilien dem üb
lichen Kochwaschmittel mit Perborat oder Percarbonat, bzw. der
damit zubereiteten Waschflotte, ein Kaltbleichaktivator zusetzte,
war es zur Verbesserung der Auswaschbarkeit von Fett- und
Pigmentanschmutzungen bei Temperaturen um 60°C und darunter nötig,
die Waschkraft der bisher verwendeteten Tenside durch bestimmte
Zusätze zu verstärken.
So wird in der deutschen Patentanmeldung 27 49 398 ein Waschmittel
offenbart, das wenigstens ein übliches Tensid, insbesondere
aus der Gruppe der anionischen und nichtionischen Tenside, und
einen die Waschkraft verstärkenden Zusatz enthält, wobei dieser
Zusatz Umsetzungsprodukte von langkettigen Epoxyalkanen (mit end
ständiger oder innenständiger Epoxygruppe) mit Monoethanolamin
oder Diethanolamin bzw. mit aliphatischen Polyaminen darstellt.
Außerdem können diese Umsetzungsprodukte gegebenenfalls auch eth
oxyliert oder propoxyliert vorliegen. Derartige Hydroxyalkylamine
sind in Wasser schwer löslich.
In der US-amerikanischen Patentschrift 39 25 224 aus dem Jahre
1975 werden hingegen Zusätze von wasserunlöslichen Tensidtypen
aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen und amphoteren
Tenside zu ansonsten üblichen Waschmittelformulierungen auf Basis
an sich wasserlöslicher Tenside empfohlen. Zu den beschriebenen
wasserunlöslichen nichtionischen Tensiden gehören auch ethoxy
lierte Alkylamine mit C₈-C₂₁-Alkylketten und deren Anlagerungs
produkte mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid, beispielsweise das mit
2 Mol Ethylenoxid umgesetzte Kokosalkylamin.
Diese Vorschläge weisen allerdings den Nachteil auf, daß Amine
einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Eigengeruch besitzen,
der bei einer Anwendung in anspruchsvollen Markenwaschmitteln
stört und auch durch besondere Parfümierungsmaßnahmen nicht in
allen Fällen hinreichend neutralisiert werden kann.
Aus DE 23 27 862 ist bekannt, daß aliphatische Polyethylengly
kolderivate aus der Gruppe der ethoxylierten C₁₂- bis C₂₀-Alko
hole und der innenständigen Alkandiole mit Ethoxylierungsgraden
von 2 bis 6 und 8 bis 20, beispielsweise innenständige C₁₅- bis
C₁₇-Alkandiole mit 5 bzw. 9 Mol Ethylenoxid, als nichtionische
Tenside Verwendung finden können.
Hingegen sind endständige, unverzweigte, gesättigte und nicht
ethoxylierte Alkandiole im allgemeinen als Schauminhibitoren
(Chemical Abstracts Vol. 91 (1979), Zitat 59226k und Chemical
Abstracts Vol. 93 (1980), Zitat 28164a) und als Bestandteile von
stark wasserhaltigen Reinigungsmitteln (mindestens 60% Wasser)
für harte Oberflächen (EP 2 27 195) bekannt. Höhere Diole mit C₁₅-
bis C₂₂-Kettenlängen gelten als Weichmacher (US 37 66 062), wäh
rend für die Ausbildung schäumender Eigenschaften bei niederen
C₁₀- bis C₁₄-Diolen die Anwesenheit kationischer, amphoterer oder
zwitterionischer Tenside zwingend ist (DE 22 07 476).
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß der Zusatz von unver
zweigten und gesättigten 1,2-Alkandiolen zu ansonsten üblichen
Waschmittelbestandteilen der Waschflotte bei Temperaturen von 10
bis 60°C insbesondere bei 20 bis 40°C eine wirksame syner
gistische Steigerung der Waschkraft gewährleistet.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Waschmittel, das
wenigstens ein Tensid aus der Gruppe der anionischen und nicht
ionischen Tenside und einen die Waschkraft verstärkenden Zusatz
enthält und das dadurch gekennzeichnet ist, daß der die Waschkraft
verstärkende Zusatz eine stickstofffreie Verbindung ist und
aus mindestens einem Diol aus der Gruppe der C₁₀-C₁₈-1,2-Alkan
diole besteht.
Die erfindungsgemäßen 1,2-Alkandiole mit 10 bis 18 Kohlenstoff
atomen besitzen unverzweigte und gesättigte Kohlenstoffketten.
Geeignet sind demnach beispielsweise 1,2-Decandiol, 1,2-Dodecan
diol, 1,2-Tetradecandiol, 1,2-Hexadecandiol und 1,2-Octandecan
diol, ebenso wie technische Gemische mit hauptsächlichen C₁₂- und
C₁₄-, aber auch mit C₁₂-, C₁₄- und C₁₆- sowie C₁₆- und C₁₈-
Kohlenstoffketten.
Die hier nicht besanspruchte Herstellung der erfindungsgemäßen
1,2-Alkandiole erfolgt im allgemeinen durch Umsetzung von Epoxy
verbindungen aus der Gruppe der epoxydierten ungesättigten Fett
alkohole, der epoxidierten Ester von ungesättigten Fettalkoholen
mit C₂- bis C₅-Monocarbonsäuren, der epoxidierten ungesättigten
Fettsäureester, der epoxidierten ungesättigten Fettsäureglyceride
und der epoxidierten Alkene mit Wasser bei Temperaturen von 180
bis 250°C und einem Druck von 15 bis 40 bar, wie es in der äl
teren Anmeldung P 38 14 850.1 beschrieben ist. Dabei muß streng
auf die Abwesenheit von Verbindungen geachtet werden, die die
Ringöffnung der Oxirangruppen katalysieren.
Als besonders geeignete Waschkraftverstärker haben sich vor allem
Diole mit C₁₀- bis C₁₄-Kettenzahlen erwiesen, wie 1,2-Decandiol,
1,2-Undecandiol, 1,2-Dodecandiol, 1,2-Tridecandiol und 1,2-Tetra
decandiol.
Dabei wird bereits durch die Verwendung geringer Mengen wie 1 bis
5 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
Waschmittel, der einzeln oder in Gemisch vorliegenden erfindungs
gemäßen Diole eine Steigerung der Waschkraft erreicht, die zumindest
vergleichbar oder insbesondere besser ist als die Steige
rung, die bei der Verwendung von gleichen Mengen an stickstoff
haltigen, die Waschkraft verstärkenden Zusätzen, wie beispielsweise
bei der Verwendung des mit 2 Mol Ethylenoxid umgesetzten
Kokosalkylamins, erhalten wird.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel liegen als pulverförmige, pastöse
oder flüssige Präparate vor. Im Falle der pulverförmigen
Mittel bestehen die Trägerstoffe aus pulverförmigen organischen
und anorganischen Gerüstsubstanzen, die wasserlöslich und wasser
unlöslich sein können und die wenigstens teilweise aus solchen
Substanzen bestehen, die gegenüber den Härtebildnern des Wassers
eine komplexierende und/oder fällende Wirkung aufweisen. Unter
die Begriffe "pulverförmige Trägerstoffe" bzw. "Gerüstsubstanzen"
fällt auch eine gegebenenfalls vorhandene, aktivsauerstoffabge
bende Bleichkomponente.
In dem möglichen Einsatz eines Bleichmittels liegt ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Diole gegenüber herkömmlichen,
Amingruppen enthaltenden Waschkraftverstärkern, deren chemisches
Verhalten keine gleichzeitige Verwendung von Bleichmitteln er
laubt.
Es folgt nun eine nähere Beschreibung der wichtigsten, in den
erfindungsgemäßen Waschmitteln enthaltenen Bestandteile, geordnet
nach Substanzklassen.
Als anionische Tenside sind z. B. Seifen aus natürlichen oder syn
thetischen, vorzugsweise gesättigten Fettsäuren brauchbar. Geeignet
sind insbesondere aus natürlichen Fettsäure, z. B. Kokos-,
Palmkern- und Talgfettsäuren abgeleitete Seifengemische. Bevorzugt
sind solche, die zu 50 bis 100% aus gesättigten C₁₂-C₁₈-
Fettsäureseifen und zu 0 bis 50% aul Ölsäureseife zusammenge
setzt sind.
Weiterhin geeignete synthetische anionische Tenside sind solche
vom Typ der Sulfonate und Sulfate.
Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Akylbenzolsulfonate (C₉-C₁₅-
Alkyl), Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyal
kansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus
C₁₂-C₁₈-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung
duch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende
alkalische und saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Dialkansulfonate, die aus
C₁₂-C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und
anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation bzw. durch Bisulfit
addition an Olefine erhältlich sind, sowie insbesondere die Ester
von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die α-sulfonierten
Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
Ebenso können sekundäre Sulfohydroxyester verwendet werden, die
durch Sulfonierung ungesättigter C₈-C₂₂-Fettsäureester erhalten
werden und deren Herstellung ausführlich am Beispiel der Ölsäure
niedrigalkylester-sulfonate in der älteren Anmeldung
P 38 28 892.3 beschrieben wird. Geeignete Fettsäuren sind außer
Ölsäure unter anderen Lauroleinsäure, Myristoleinsäure, Palmito
leinsäure, Gadoleinsäure, Erucasäure, ebenso Mischungen von die
sen sowie verschiedene aus Talgfettsäuren erhaltbare Oleatschnitte.
Besonders bevorzugt ist ein sekundärer Sulfohydroxyester auf
Basis von Ölsäureisobutylester.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs,
d. h. aus Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettal
koholen, Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl-, oder Stea
rylalkohol, oder den C₁₀-C₂₀-Oxoalkoholen, und diejenigen sekundärer
Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremono
ester der mit 1-6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten Alkohole, wie
2-Methyl-verzweigte C₉-C₁₁-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol
Ethylenoxid, bzw. Alkylphenole sind geeignet. Ferner eignen sich
sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
Ebenso können sekundäre Alkylethersulfate, wie sie in der älteren
Anmeldung P 38 39 016.7 beschrieben sind und der allgemeinen For
mel (I) entsprechen,
wobei R₁ und R₂ aliphatische Alkylreste mit zusammen 7 bis 28
Kohlenstoffatomen sind und p die Zahlen 1 bis 30 und n die Zahlen
2 bis 4 annehmen kann, verwendet werden. Ihre Herstellung erfolgt
durch Umsetzung der entsprechend ethoxylierten sekundären Hydroxy
dialkylether mit gasförmigem Schwefeltrioxid (P 37 23 323.8).
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
und Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie
Mono-, Di oder Triethanolamin vorliegen.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Waschmittel an anionischen Ten
siden bzw. an anionischen Tensidgemischen beträgt vorzugsweise 5
bis 40, insbesondere 8 bis 30 Gew.-%, wobei das eingesetzte Men
genverhältnis von Aniontensid zu dem die Waschkraft verstärkenden
Diol vorzugsweise zwischen 3 : 1 und 20 : 1 liegt.
Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 40,
vorzugsweise 2 bis 20 Mol Ethylenoxid an 1 Mol einer aliphatischen
Verbindung mit im wesentlichen 10 bis 20 Kohlenstoffatomen
aus der Gruppe der Alkohole, Alkylphenole, Carbonsäuren, Fett
amine, Carbonsäureamide oder Alkansulfonamide verwendbar.
Besonders wichtig sind die Anlagerungsprodukte von 8 bis 20 Mol
Ethylenoxid an primäre Alkohole, wie z. B. an Kokos- oder Talg
fettalkohole, an Oleylalkohol, an Oxoalkohole, oder an sekundäre
Alkohole mit 8 bis 18, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, sowie an
Mono- oder Dialkylphenole mit 6 bis 14 C-Atomen in den Alkylre
sten.
Neben den wasserlöslichen Nonionics sind aber auch nicht bzw.
nicht vollständig wasserlösliche Polyglykolether mit 2 bis 7 Ethylen
glykoletherresten im Molekül von Interesse, insbesondere, wenn
sie zusammen mit wasserlöslichen, nichtionischen oder anionischen
Tensiden eingesetzt werden.
Außerdem können als nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der
allgemeinen Formel (II)
R-O-(G) x (II)
eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder in
2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 10 bis 22,
vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet, G ein Symbol ist, das
für eine Glykose-Einheit mit 5 oder 6 C-Atomen steht, und der
Oligomerisierungsgrad x zwischen 1 und 10 liegt.
Der Ausdruck "nichtionische Tenside" (Nonionics) umfaßt demnach
nicht die erfindungsgemäßen 1,2-Alkandiole.
Der Gehalt der Mittel an nichtionischen Tensiden bzw. Tensidge
mischen beträgt vorzugsweise 0 bis 25 Gew.-% und insbesondere bis
zu 20 Gew.-%.
Der Gesamtgehalt der Mittel an Tensiden hängt vom Verwendungs
zweck ab und liegt zwischen 5 und 50 Gew.-%. In festen Mitteln
beträgt er vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% und insbesondere 8 bis 25 Gew.-%.
In flüssigen, buildersalzfreien Mitteln ist er in der
Regel höher und beträgt vorzugsweise 15 bis 50 Gew.-% und insbesondere
20 bis 45 Gew.-%.
Als organische und anorganische Gerüstsubstanzen eignen sich
schwach sauer, neutral oder alkalisch reagierende Salze, insbesondere
Alkalisalze, die Calciumionen auszufällen oder komplex zu
binden vermögen. Geeignete und insbesondere ökologisch unbedenk
liche Buildersalze, wie feinkristalline, synthetische wasserhal
tige Zeolithe vom Typ NaA, die ein Calciumbindevermögen im Be
reich von 100 bis 200 mg CaO/g (gemäß den Angaben in DE 22 24 837)
aufweisen, finden eine bevorzugte Verwendung. Ihre Teilchengröße
liegt üblicherweise im Bereich von 1 bis 10 µm. In festen oder
pastenförmigen Mitteln beträgt ihr Gehalt im allgemeinen 0 bis
40, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Sub
stanz.
Als weitere Bestandteile, die insbesondere zusammen mit den Zeo
lithen eingesetzt werden, kommen (co-)polymere Polycarboxylate in
Betracht, wie Polyacrylate, Polymethacrylate und insbesondere
Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure, vorzugsweise solche
aus 50% bis 10% Maleinsäure. Das Molekulargewicht der Homopo
lymeren liegt im allgemeinen zwischen 1000 und 100 000, das der
Copolymeren zwischen 2000 und 200 000, vorzugsweise 50 000 bis
120 000, bezogen auf freie Säure. Ein besonders bevorzugtes
Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist ein Molekulargewicht von
50 000 bis 100 000 auf. Geeignete, wenn auch weniger bevorzugte
Verbindungen dieser Klasse sich Copolymere der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether, in denen
der Anteil der Säure mindestens 50% beträgt. Brauchbar sind
ferner Polyacetalcarbonsäuren, wie sie beispielsweise in den US-
Patentschriften 41 44 226 und 41 46 495 beschrieben sind sowie
polymere Säuren, die durch Polymerisation von Acrolein und an
schließende Disproportionierung mittels Alkalien erhalten werden
und aus Acrylsäureeinheiten und Vinylalkoholeinheiten bzw. Acro
leineinheiten aufgebaut sind.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die
bevorzugt in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäu
ren, wie Citronensäure, und Nitrilotriacetat (NTA), sofern ein
derartiger Einsatz aus ökologichen Gründen nicht zu beanstanden
ist.
In Fällen, in denen ein Phosphat-Gehalt toleriert wird, können
auch Phosphate mitverwendet werden, insbesondere Pentanatrium
triphosphat, ggf. auch Pyrophosphate, die aufgrund ihrer Löslich
keitseigenschaften in Flüssigwaschmitteln eingesetzt werden können,
sowie Orthophosphate, die in erster Linie als Fällungsmittel
für Kalksalze wirken. Der Gehalt an Phosphaten, bezogen auf Penta
natriumtriphosphat, liegt unter 30 Gew.-%. Es werden jedoch bevor
zugt Mittel ohne Phosphatgehalt eingesetzt.
Geeignete anorganische, nicht komplexbildende Salze sind die -
auch als "Waschalkalien" bezeichneten - Biocarbonate, Carbonate,
Borate oder Silikate der Alkalien; von den Alkalisilikaten sind
vor allem die Natriumsilikate mit einem Verhältnis Na₂O : SiO₂
wie 1 : 1 bis 1 : 3,5 brauchbar.
Zu den sonstigen Waschmittelbestandteilen, deren Anteil je nach
Zusammensetzung der Mittel bis zu 80, vorzugsweise bis 50 Gew.-%
und insbesondere 5 bis 40 Gew.-% beträgt, zählen Vergrauungsin
hibitoren (Schmutzträger), Schauminhibitoren, Bleichmittel und
Bleichaktivatoren, optische Aufheller, Enzyme, textilweichmachen
de Stoffe, Farb- und Duftstoffe sowie Neutralsalze, Lösungsmittel
und Wasser.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den vor der Faser
abgelösten Schmutz in der Flotte zu halten und so das
Vergrauen zu verhindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide
meist organischer Natur geeignet, wie beispielsweise die wasser
löslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelantine, Salze von
Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder der
Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose
oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende
Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich
lösliche Stärkepräparate und andere als die oben genannten Stär
keprodukte verwenden, wie z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken
usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. Carboxymethylcellu
lose (Na-Salz), Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose und
deren Gemische werden bevorzugt eingesetzt.
Das Schäumvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination geeig
neter Tensidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung
läßt sich ebenfalls durch Zusätze nichttensidartiger organischer
Substanzen erreichen. Ein verringertes Schäumvermögen, das beim
Arbeiten in Maschinen erwünscht ist, erreicht man vielfach durch
Kombination verschiedener Tensidtypen, z. B. von Sulfaten und/oder
Sulfonaten mit Nonionics und/oder mit Seifen. Bei Seifen steigt
die schaumdämpfende Wirkung mit dem Sättigungsgrad und der C-Zahl
des Fettsäurerestes an. Als schauminhibierende Seifen eignen sich
daher solche Seifen natürlicher und synthetischer Herkunft, die
einen hohen Anteil an C₁₈-C₂₄-Fettsäuren aufweisen. Geeignete
nichttensidartige Schauminhibitoren sind Organopolysiloxane und
deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silianierter Kie
selsäure, Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren
Gemische mit silanierter Kieselsäure. Auch von C₁₂-C₂₀-Alkyl
aminen und C₂-C₆-Dicarbonsäuren abgeleitete Bisacylamide sind
brauchbar. Mit Vorteil werden auch Gemische verschiedener
Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Silikonen und Pa
raffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren an
eine granulare, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Träger
substanz gebunden.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden
Verbindungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat (NaBO₂ · H₂O₂ · 3 H₂O)
und das -monohydrat (NaBO₂ · H₂O₂) besondere Bedeutung.
Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxycarbonat
(Na₂CO₃ · 1,5 H₂O₂), Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie
H₂O₂ liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate,
Peroxaphthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure.
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine ver
besserte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in
die Präparate eingearbeitet werden. Beispiele hierfür sind mit
H₂O₂ organische Persäuren bildende N-Acyl- bzw. O-Acryl-Verbindungen,
vorzugsweise N,N′-tetraacylierte Diamine, wie N,N,N′,N′-
Tetraacetylethylendiamin, ferner Carbonsäureanhydride und Ester
von Polyolen, wie Glucosepentaacetat.
Die Waschmittel können als optische Aufheller Derivate der Di
aminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten.
Geeignet sind z. B. Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-
1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′-disulfonsäure oder gleich
artig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe
eine Diethanolaminogruppe, eine Methylamonigruppe, eine Anilino
gruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können
Aufheller vom Typ des substituierten 4,4′-Distyryl-diphenyls
anwesend sein; z. B. die Verbindung 4,4′-Bis-(4-chlor-3-sulfosty-
ryl)-diphenyl. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können
verwendet werden.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen
und Amylasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders geeignet
sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis,
Bacillus licheninformis und Streptomyces griseus gewonnene enzy
matische Wirkstoffe. Die Enzyme können an Trägerstoffe adsor
biert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen
vorzeitige Zersetzung zu schützen.
Als Stabilisatoren insbesondere für Perverbindungen und Enzyme
kommen die Salze von Polyphosphonsäuren, wie 1-Hydroxyethan-1,1-
diphosphonsäure und Aminotrimethylenphosphonsäure (ATP) in
Betracht.
Als wasserlösliche organische Lösungsmittel eignen sich vor allem
die niederen Alkohole, Etheralkohole und Glykole mit 1 bis 6 Koh
lenstoffatomen, wie z. B. Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropyl
alkohol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, Methyl
glykol, Ethylglykol und Butylglykol.
Die schüttfähigen pulverförmigen Präparate bestehen vorzugsweise
aus einem trockenen homogenen Gemisch von mindestens zwei Pul
verkomponenten, wovon die erste als sprühgetrocknetes Granulat
vorliegt. Es ist durch eine in konventioneller Weise durchgeführte
Sprühtrocknung eines Slurries erhältlich, der als Gerüstsubstanz
vorzugsweise Zeolith als wäßrige Suspension im Gemisch mit
dem Natriumsalz der (co)-polymeren Säuren enthält.
Vorhandene Bleichmittel wie Perborat werden wie üblich wegen ihrer
thermischen Empfindlichkeit nicht zusammen mit den Bestandteilen
der ersten Pulverkomponente sprühgetrocknet, sondern erst
nachträglich dem Sprühprodukt zugemischt. Sie dienen somit als
Basispulver für die zweite Pulverkomponente.
Die erfindungsgemäß als Waschkraftverstärker verwendeten 1,2-Al-
kandiole können sowohl mit jeder der genannten Pulverkomponenten,
gegebenenfalls nach vorhergehender Granulierung bzw. Sprühtrock
nung, als auch mit dem Gemisch der Pulverkomponenten vermischt
und anschließend granuliert werden. Vorzugsweise wird jedoch ein
bestimmter Pulverbestandteil auf diese Weise behandelt und an
schließend mit den übrigen Pulverbestandteilen vereinigt. Für
diesen Zweck eignen sich insbesondere ein zeolithhaltiges Sprü
produkt sowie nichtionische Tenside und Neutralsalze, beispielsweise
Natriumsulfat. Als zweckmäßig hat sich auch die Verwendung
des körnigen bzw. pulverförmigen Perborats als Ausgangsmaterial
für dieses Vorgemisch erwiesen, wobei ein gleichmäßiges Vermi
schen der Komponenten durch Aufsprühen des Waschkraftverstärkers
auf das Bleichmittel in Form eines feinen Sprühnebels dadurch
erleichtert wird, daß die 1,2-Alkandiole einen Zusatz an niedrig
ethoxylierten Alkoholen enthalten.
Die pulverförmigen Mittel können noch weitere Komponenten enthal
ten, die sich weder für eine gemeinsame Verarbeitung mit dem Per
borat noch für eine Heißsprühtrocknung eignen und die mit den
zuvor genannten Pulverkomponenten ebenfalls in trockener Form
vermischt werden. Hierzu zählen vor allem die erwähnten Bleich
aktivatoren.
Die anwendungstechnische Prüfung wurde sowohl in einem Laundero
meter als auch in einer Haushaltswaschmaschine mit horizontal
angeordneter Waschtrommel (Typ Miele W 760) unter Verwendung
verschiedener Waschmittel bei Temperaturen zwischen 40°C und 60°C
durchgeführt.
Bei der Auswertung der Tabellen 1 bis 5 ist zu berücksichtigen,
daß Remissionsunterschiede von 2% und mehr direkt vom Verbraucher
nachvollzogen werden können. Die optische Auswertung der
Waschergebnisse erfolgte mit einem Zeiß-Reflektometer bei 460 µm
(Ausblendung des Aufheller-Effektes).
Die geprüften Waschmittel besaßen folgende Zusammensetzung (An
gaben in Gew.-%):
Der verwendete synthetische Zeolith (wasserfrei gerechnet) wies
eine Teilchengröße zwischen 0,5 und 8 µm auf. Das Polycarboxylat
bestand aus dem Natriumsalz eines Copolymeren von Acrylsäure und
Maleinsäure mit einem Molekulargewicht von ca. 70 000 (Sokalan
CP5(R)).
TAED steht für Tetraacetylethylendiamin.
Beispiel 1 | |||||
Waschbedingungen | |||||
Atlas-Launderometer @ | Waschtemperatur | 40°C | |||
Wasserhärte | 16°d (160 mg CaO pro Liter) | ||||
Waschmittelkonzentration | 5,5 g/l | ||||
Waschflotte | 250 ml | ||||
Flottenverhältnis | 1 : 30 | ||||
3fach Bestimmung @ | Anschmutzung I, II und IV @ | I Fett/Pigment @ | II Mineralöl @ | IV make up @ | an Baumwolle, Baumwolle veredelt und Polyester/Baumwolle veredelt |
Die erfindungsgemäßen Waschmittel W11 bis W13 unterschieden sich
in ihrer Waschkraft nicht signifikant von der Wirkung des Stan
dardwaschmittels W1, das den stickstoffhaltigen Waschkraftver
stärker Kokosamin · 2EO enthielt. Dieser kann demnach durch die
erfindungsgemäßen 1,2-Alkandiole ohne Einbußen in der Waschkraft
ersetzt werden. im Gegensatz zu den erfindungsgemäßen Mitteln
entwickelte jedoch das Mittel W1 einen unangenehmen Geruch, der
auch durch Parfümierung nicht überdeckt werden konnte.
Beispiel 2 | |||||
Waschbedingungen | |||||
Atlas-Launderometer @ | Waschtemperatur | 60°C | |||
Wasserhärte | 16°d (160 mg CaO pro Liter) | ||||
Waschmittelkonzentration | 8,1 g/l | ||||
Waschflotte | 250 ml | ||||
Flottenverhältnis | 1 : 30 | ||||
3fach Bestimmung @ | Anschmutzungen II, III und V @ | II Mineralöl @ | III Kosmetik @ | V Lippenstift @ | an Baumwolle veredelt und Polyester/Baumwolle veredelt |
Aus den nachstehenden Zahlenwerten (Tabelle 2) des an den Test
geweben gemessenen Aufhellungsgrades geht eine durch den Einsatz
des erfindungsgemäßen Diols (W22) erheblich verbesserte
Waschkraft hervor. Die Wirkung des Waschmittels W21, das den
stickstoffhaltigen Waschkraftverstärker Kokosamin · 2EO enthält,
wurde eindeutig übertroffen.
Beispiel 3 | |||
Waschbedingungen | |||
Waschmaschine (Miele W 760) @ | Einlaugenverfahren @ | Waschtemperatur | 40°C |
Wasserhärte | 16°d (150 mg CaO pro Liter) | ||
Wachmitteldosierung | 141 g | ||
Textilproben | 3 kg saubere Füllwäsche | ||
3fach Bestimmung @ | Anschmutzungen II und III wie oben an Baumwolle, Baumwolle veredelt und Polyester/Baumwolle veredelt |
Wiederum wurde die Waschleistung durch den Einsatz des
erfindungsgemäßen 1,2-Dodecandiols erheblich verbessert. Ein
Vergleichsversuch gegenüber einem Waschmittel mit Kokosamin · 2EO
war in diesem Fall auf Grund der gleichzeitigen Existenz der
Bleichmittelkomponente nicht möglich.
Beispiel 4 | |
Waschbedingungen: | |
Waschtemperatur 60°C @ | alle anderen Bedingungen wie in Beispiel 3 |
Beispiel 5 | |||
Waschbedingungen: | |||
Atlas-Launderometer @ | Waschtemperatur 40°C @ | Waschmittelkonzentration 3,2 g/l @ | alle anderen Bedingungen wie in Beispiel 2 |
Auch in flüssigen Waschmitteln wurde durch den Einsatz der
erfindungsgemäßen Waschmittel W42 und W43 die Leistung des
Waschmittels W41 (mit Kokosamin · 2EO) erreicht und die des Wasch
mittels W4 ohne Waschkraftverstärker signifikant verbessert.
Claims (10)
1. Waschmittel, das wenigstens ein Tensid aus der Gruppe der
anionischen und nichtionischen Tenside und einen die Wasch
kraft verstärkenden Zusatz enthält und das dadurch gekennzeichnet
ist, daß der die Waschkraft verstärkende Zusatz eine
stickstoffhaltige Verbindung ist und aus mindestens einem Diol
aus der Gruppe der C₁₀-C₁₈-1,2-Alkandiole besteht.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die
Waschkraft verstärkende Zusatz im wesentlichen aus einem oder
mehreren Diolen mit 10 bis 14 C-Atomen besteht.
3. Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Aniontensid
zum waschkraftverstärkenden Zusatz zwischen 3 : 1 und 20 : 1
liegt.
4. Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an dem die Waschkraft
verstärkenden Zusatz 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-%
beträgt.
5. Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß es 5 bis 40, insbesondere 8 bis
30 Gew.-% anionische Tenside aus der Gruppe der Sulfate,
Sulfonate und Seifen enthält.
6. Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an nichtionischen
Tensiden zwischen 0 und 25 Gew.-% liegt.
7. Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein Tensid aus der
Gruppe der Estersulfonate, sekundären Sulfohydroxyester und
sekundären Alkylestersulfonate (I),
wobei R₁ und R₂ aliphatische Alkylreste mit zusammen 7 bis 28
Kohlenstoffatomen sind und p die Zahlen 1 bis 30 und n die
Zahlen 2 bis 4 annehmen kann, oder aus der Gruppe der mit 1
bis 6 Mol umgesetzten C₁₀-C₁₈-1,2-Alkandiole und C₁₀-C₂₂-Al
kylglykoside enthält.
8. Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß es Bleichmittel , vorzugsweise
Natriumperborat-tetrahydrat bzw. -monohydrat, enthält.
9. Verfahren zur Herstellung eines pulverförmigen Mittels gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Waschkraft verstärkende Zusatz mit
einer Pulverkomponente oder mit einem Gemisch von Pulverkom
ponenten vermischt wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines pulverförmigen Mittels gemäß
Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorgemisch aus
dem die Waschkraft verstärkenden Zusatz und mindestens einem
Niotensid mit den übrigen Bestandteilen des Mittels vermischt
wird.
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