DE3903127C2 - Vorrichtung zur Anzeige von Schlägen in Kampfsportarten - Google Patents

Vorrichtung zur Anzeige von Schlägen in Kampfsportarten

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige von Schlägen in Kampfsportarten nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.
Es gibt eine Reihe von Kampfsportarten, bei denen die einan­ der gegenüberstehenden Sportler versuchen müssen, bestimmte Körperteile des Gegners mit der Hand oder Faust zu treffen. Die Feststellung eines gültigen Treffers erfolgt durch einen Schiedsrichter. Eine von einem Schiedsrichter unabhängige, zuverlässige Trefferanzeige wäre jedoch wünschenswert. Sie könnte auch dazu verwendet werden, den Schiedsrichter nicht zu ersetzen, sondern lediglich zu unterstützen.
Eine Vorrichtung zur Anzeige von Schlägen in Kampfsportarten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der DE 27 17 104 A1 bekannt. Die mit dieser vorbekannten Vor­ richtung erzielbare Zuverlässigkeit und Genauigkeit lassen jedoch noch zu wünschen übrig.
Aus der DE 31 36 633 A1 ist ein Kampfsport-Übungssack mit beeinflußbarer Schlagaufnahme-Charakteristik bekannt, der im gefüllten Zustand mit einem Körperteil eines Sportlers während des Übens in Schlagberührung kommen kann und beinflußbar die Schlagkraft absorbiert. Es ist ein Behälter vorgesehen, der mit Druckfluid gefüllt ist und der eine Öffnung aufweist sowie ein mit dieser Öffnung in Verbindung stehendes Ventil, das wahlweise ein Durchfließen des Fluides erlaubt oder hin­ dert.
Aus der DE 27 41 090 A1 ist eine Einrichtung zur Kampfstand­ erfassung beim Kampfsport bekannt, bei der jeder der Kämpfer in seiner Kleidung einen Sender/Empfänger trägt, dessen Sende­ teil in den Handschuhen, den Schuhen, der den Kopf schützen­ den Maske, dem Rückenschutz und dem vorderen Köperschutz angeordnet ist. Zur Trefferanzeige werden elektronische Ele­ mente oder Dehn-Meßstreifen verwendet. Das soeben beschrie­ bene System ist aufwendig, teuer und kompliziert.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art die Zuverlässigkeit und Anzeigege­ nauigkeit zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeich­ nungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch einen Schlag auf den Hohlkörper verformt sich dieser. Durch die Verformung wird das Füllmedium verdrängt, welches seinerseits wiederum den Schalter betätigt, der auf das pneumatische bzw. hydraulische Signal anspricht. Beim Auf­ treffen eines Schlages auf den Hohlkörper wird die Membran durch den hervorgerufenen Druck verformt. Der Schalter ist derart in Bezug auf die Membran angeordnet, daß bei einer be­ stimmten Membranverformung der Schalter ausgelöst wird. Der durch die Verformung des Hohlkörpers in dem von diesem auf­ genommenen Füllmedium erzeugte Druck wird allseits innerhalb des Füllmediums weitergeleitet. Der Schalter spricht stets auf einen Schlag an, und zwar insbesondere unabhängig davon, an welcher Stelle der Schlag auf den Hohlkörper auftrifft. Die gesamte Vorrichtung ist sehr einfach aufgebaut, da sie lediglich aus einem mit einem Füllmedium gefüllten Hohl­ körper, einer verformbaren Membran und einem Schalter besteht.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be­ schrieben.
Vorzugsweise ist der Abstand zwischen der Membran und dem Schalter einstellbar, so daß durch eine Abstandsveränderung auch der Schaltpunkt verändert wird. Hierdurch wird die zur Auslösung des Schalters erforderliche Auftreffenergie des Schlages einstellbar.
Der Hohlkörper kann aus Rohren, Schläuchen und/oder Folien­ kammern bestehen. Vorzugsweise sind diese Bauteile aus Kunst­ stoff gefertigt. Durch den Grad der Elastizität des Materials bzw. dessen Härte kann eine Anpassung auf die festzustellende Schlagintensität erfolgen. Bei einem harten Material muß die Auftreffenergie bzw. der Auftreffimpuls des Schlages größer sein, um eine Schalterauslösung zu bewirken. Umgekehrt gilt dies für eine weicheres, elastischeres Material. Auch durch die Wahl der Stärke des Materials und die Wahl der Formge­ bung kann auf die zur Schalterauslösung erforderliche Auf­ treffenergie Einfluß genommen werden.
Vorzugsweise sind mehrere Hohlkörper vorhanden, die mitein­ ander zu einem Verbund geschlossen sind. Hierdurch ist eine gute Anpassung an die Körperform des Sportlers möglich.
Vorzugsweise wandelt der Schalter das hydraulische bzw. pneu­ matische Signal in ein elektrisches Signal um. Dies ist insbe­ sondere dann vorteilhaft, wenn das Signal des Schalters weiter­ verarbeitet werden soll, da elektrische Signale besonders gut zur Weiterverarbeitung geeignet sind.
Vorzugsweise ist der Schaltpunkt des Schalters einstellbar. Dies ist zum einen für die Einjustierung bei der Herstellung der Vorrichtung von Vorteil. Zum anderen ergeben sich hier­ durch wünschenswerte Beeinflussungsmöglichkeiten durch den Sportler selbst.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch eine Verarbeitungseinrichtung zur Weiterverarbeitung des, vorzugsweise elektrischen, Signals des Schalters. Die Verarbei­ tungseinrichtung kann ein Zählwerk zum Aufaddieren der Signale des Schalters aufweisen. Weiterhin ist vorzugsweise eine An­ zeigeeinrichtung vorgesehen zur akustischen und/oder optischen Anzeige des Signals des Schalters.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch eine Übertragungseinrichtung zur Übertragung des Signals des Schalters zu einer akustischen und/oder optischen Anzeige­ einrichtung. Die Übertragungseinrichtung kann eingerichtet sein, das Signal des Schalters mittels Funk, Ultraschall und/oder Licht zu übertragen.
Der Schalter kann ein induktiver, kapazitiver, mechanischer und/oder optischer Schalter und/oder ein Luftströmungsschalter sein.
Vorzugsweise ist der Hohlkörper in ein vom Sportler zu tragen­ des Schutzkleidungsstück integriert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Figur im einzelnen beschrieben. Die Figur zeigt auch ein Beispiel für einen Schalter.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung zur Anzeige von Schlägen in Kampfsportarten weist einen geschlossenen Hohl­ körper (1) aus elastischem Material auf. Der Hohlkörper (1) wird am Körper des Sportlers getragen. Er kann Bestandteil eines vom Sportler zu tragenden Schutzkleidungsstücks sein. In dem geschlossenen Hohlkörper (1) befindet sich ein flüssi­ ges oder gasförmiges Füllmedium (2). Der Hohlkörper (1) be­ steht aus vier Teil-Hohlkörpern, die zu einem Verbund geschlos­ sen sind. Sämtliche vier Teil-Hohlkörper sind durch schmale Stege (3) miteinander verbunden. Insgesamt wird lediglich ein einziger mit Füllmedium (2) gefüllter Hohlraum gebildet.
Am in der Figur rechts gezeigten Ende des Hohlkörpers 1 be­ findet sich ein Schalter (4), der auf das hydraulische oder pneumatische Signal anspricht, das durch einen Schlag auf den Hohlkörper (1) erzeugt wird. Durch einen Schlag auf den Hohl­ körper 1 verformt sich dieser. Das Füllmedium 2 wird dadurch verdrängt. Der durch die Verformung des Hohlkörpers 1 erzeugte Druck pflanzt sich innerhalb des Füllmediums (2) bis zum Schalter (4) fort und löst diesen Schalter (4) dadurch aus.
Die Einzelheiten der Betätigungselemente für den Schalter (4) sind wie folgt. An dem in der Figur rechts dargestellten Ende des Hohlkörpers (1) befindet sich ein relativ schmaler Steg (7), der ebenfalls mit dem Füllmedium (2) gefüllt ist und der durch eine Membran (8) abgeschlossen wird. Wenn ein Schlag auf den Hohlkörper (1) auftrifft, wird durch den dadurch er­ zeugten Druckstoß die Membran 8 in die gestrichelt gezeichnete Stellung (8) verformt. Bei einer noch etwas größeren als in der Figur dargestellten Verformung wird der Schalter (4) aus­ gelöst.
Der Schalter (4) ist ein Näherungsschalter. Der Abstand ′d′ zwischen der Membran (8) in deren Ruhezustand und dem Schalter (4) ist durch ein Gewinde einstellbar. Dieses ist im Inneren eines Fortsatzes (10) des Hohlkörpers (1) als Innengewinde (9) vorgesehen, in welches ein entsprechendes Außengewinde am Schalter (4) eingreift. Durch eine Verschraubung des Schalters (4) kann also der Abstand ′d′ verändert werden. Gleichzeitig ändert sich damit auch der Ansprechpunkt bzw. Schaltpunkt des Schalters (4).
An den Schalter (4) ist über eine Leitung (S) eine Signalver­ arbeitungseinrichtung (6) angeschlossen. Die vom Schalter (4) erzeugten, elektrischen Signale werden von der Signalverarbei­ tungseinrichtung (6) verarbeitet. Die Verarbeitungseinrichtung (6) weist ein Zählwerk zum Addieren der Signaie des Schalters (4) auf.

Claims (13)

1. Vorrichtung zur Anzeige von Schläge in Kampfsportarten
mit einem am Körper des Sportlers zu tragenden, elasti­ schen, mit einem flüssigen und/oder gasförmigen Füllme­ dium (2) gefüllten geschlossenen Hohlkörper (1)
und einem auf das durch einen Schlag auf den Hohlkörper (1) erzeugte hydraulische bzw. pneumatische Signal an­ sprechenden Schalter (4),
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1) eine durch den bei einem Schlag erzeugten hydraulischen bzw. pneumatischen Druck ver­ formbare Membrane (8) aufweist, durch deren Verformung (8′) der Schalter (4), vorzugsweise ein Näherungsschalter, betätigbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (d) zwischen der Membran (8) und dem Schalter (4) einstellbar (9) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (2) aus Rohren, Schläuchen und/oder Folienkammern, vorzugsweise aus Kunststoff, besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Hohlkörper (1) zu einem Ver­ bund geschlossen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Schalter (4) das hydrauli­ sche bzw. pneumatische Signal in ein elektrisches Signal umwandelt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Schaltpunkt des Schalters (4) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge­ kennzeichnet durch eine Verarbeitungseinrichtung (6) zur Weiterverarbeitung des, vorzugsweise elektrischen, Signals des Schalters (4).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (6) ein Zählwerk zum Auf­ addieren der Signale des Schalters (4) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge­ kennzeichnet durch eine Anzeigeeinrichtung zur akusti­ schen und/oder optischen Anzeige des Signals des Schal­ ters (4).
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge­ kennzeichnet durch eine Übertragungseinrichtung zur Über­ tragung des Signals des Schalters (4) zu einer akustischen und/oder optischen Anzeigeeinrichtung.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinrichtung geeignet ist, das Signal des Schalters (4) mittels Funk, Ultraschall und/oder Licht zu übertragen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Schalter (4) ein induktiver, kapazitiver, mechanischer und/oder optischer Schalter und/oder ein Luftströmungsschalter ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1) in ein vom Sportler zu tragendes Schutzkleidungsstück integriert ist.
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