DE3902386C2 - Vorrichtung zum Waschen von Textilien - Google Patents

Vorrichtung zum Waschen von Textilien

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Waschen von Textilien, insbesondere eine Industrie-Waschmaschine für stark verschmutzte Wäsche, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Es ist bereits bekannt, bei Industrie-Waschmaschinen für die Reinigung stark verschmutzter Wäsche Spülflüssigkeit aus einem vorangehenden Waschgang für eine Vorwäsche beim nachfolgenden Waschgang wiederzuverwenden. Auch ist es be­ kannt, zur Verminderung des Wasserverbrauchs Waschlauge im Kreislaufsystem einzusetzen, wobei die Waschlauge am Boden der Waschkammer abgezogen und mittels einer Pumpe in den Deckenbereich der Waschkammer zurückgefördert wird, von wo sie erneut auf das Waschgut aufgesprüht wird.
In der DE 26 32 543 C2 ist eine Vorrichtung zum Waschen von Textilien beschrieben, bei der eine Waschkammer mit einem Waschmitteleinlaß und einem Waschmittelauslaß versehen ist. Eine antreibbare Trommel zur Aufnahme des Waschgutes ist in einem Vorrichtungsgehäuse fliegend drehbar gelagert. Ein Waschflüssigkeitskreislauf umfaßt eine Pumpe, auf der saugseitig eine Siebeinrichtung vorgesehen ist.
Aus DE-GM 18 71 621 ist eine elektrische Waschmaschine mit elektrisch gesteuertem, zur Kanalisation führenden Ablauf für die Waschlauge bekannt. Unterhalb der Wascheinrichtung befindet sich ein Reservoir zur Aufnahme der nach Beendi­ gung eines Waschvorgangs aus dem Waschbehälter abfließenden Waschlauge sowie eine Förderpumpe zum Rückfördern der im Reservoir gespeicherten Waschlauge in den Waschbehälter vor Beginn des nächsten Waschvorgangs.
Über die Reinigung der Siebeinrichtung ist in der Entgegen­ haltung nichts angegeben. Üblicherweise sind solche Flusen­ fänger als Gitter aus Kunststoff ausgebildet, wobei das Gitter zur Reinigung aus dem Gehäuse entnommen werden muß. Je nach Flusenanteil in der Waschflüssigkeit und gegebenenfalls durch mit der zu waschenden Wäsche eingetragene feste Schmutzpartikel setzt sich die Siebein­ richtung rasch zu, so daß der Strömungswiderstand rasch ansteigt und die Pumpe in erheblichem Maße zusätzlich belastet wird, ohne effizient zu fördern. Häufig wird ein derartiges Flusensieb erst gereinigt, wenn festgestellt wird, daß die Waschmaschine nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert, beispielsweise eine erheblich längere Zeit zum Abpumpen der Waschflüssigkeit benötigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Gattung zu schaffen, bei der auf einfache Weise eine Reinigung der Siebeinrichtung automatisch erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die gewählte Teilkoppelung des Waschflüssigkeits- und des Spülflüssigkeitskreislaufs und die Ausbildung der beiden Kreisläufe lassen sich in Anpassung an den Verschmutzungsgrad des Waschgutes verschiedene Verfahrens­ folgen wählen.
Vorteilhafterweise können der Waschflüssigkeitskreislauf und der Spülflüssigkeitskreislauf in Umlaufrichtung hinter der gemeinsamen Förderpumpe sich verzweigen und der Waschflüssigkeitszweig über ein überbrückbares regenerierbares Emulsionsfilter und der Spülflüssigkeits­ zweig über einen Spülflüssigkeits-Speicherbehälter in die Waschkammer führen (Anspruch 2). Durch das Emulsionsfilter läßt sich ausgeflocktes, Fett und Schmutz bindendes Wasch­ mittel aussondern, während das unverbrauchte Waschmittel in die Waschkammer zurückgeleitet wird. Spülflüssigkeit läßt sich in dem Speicherbehälter sammeln und für einen nachfolgenden neuen Waschvorgang in die Waschkammer zurückfördern, wo Waschmittel zugegeben wird. Das Emulsionsfilter läßt sich als regenerierbares Filter ausbilden, und der Nadelfänger, der gleichzeitig als Flüssigkeitsweiche ausgebildet ist, ist als selbstreinigendes Filter oder Sieb ausführbar, aus welchem im Kreislaufbetrieb zurückgehaltene Flusen und andere Festkörper beim Umschalten auf Auslaß in einen Abwasser­ kanal von der ausfließenden Flüssigkeit in den Abwasser­ kanal ausgeschwemmt werden, unabhängig vom Verschmutzungrad der ausgeleiteten Flüssigkeit.
Vorteilhafterweise kann der Spülflüssigkeits-Speicher­ behälter in einem die Waschkammer nach zwei entgegen­ gesetzten und quer zur Trommeldrehachse gerichteten Seiten überragenden Gehäusesockel des stoßgedämpft gelagerten Vorrichtungsgehäuses ausgebildet sein (Anspruch 3) und dadurch zur Stabilisierung der Waschvorrichtung beitragen, was sich insbesondere beim Schleudergang vorteilhaft bemerkbar macht.
Die Siebwandung des Nadelfängers kann zweckmäßig aus abgewinkelten Lamellen bestehen, die zwischen sich abgewinkelte Durchgangskanäle begrenzen (Anspruch 4), in welchen sich Flusen oder andere Feststoffe festsetzen. Die abgewinkelten Lamellen können auf der Eintrittsseite der Siebwandung unter einem spitzen Winkel zur Ablaufrichtung in den Abwasserkanal verlaufen, so daß die auslaufende Flüssigkeit in den Durchgangskanälen eine Sogwirkung ergibt (Anspruch 5), die das Ausschwemmen der zurückgehaltenen Festkörper begünstigt.
Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Waschvorrichtung läßt sich das eingegebene Waschmittel optimal ausnutzen, indem verbrauchtes Waschmittel von unverbrauchtem Waschmittel getrennt werden kann. Außerdem läßt sich durch die Reinigung der Waschflüssigkeit im angewandten Kreis­ laufverfahren und durch die Umwälzmöglichkeit und die Speichermöglichkeit für Spülwasser die erforderliche Flüssigkeitsmenge noch weiter als bei bisher bekannten einschlägigen Vorrichtungen reduzieren.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs­ gemäß ausgebildeten Industrie-Waschvorrichtung anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Waschvorrich­ tung;
Fig. 2 eine Vorderansicht des Gehäuses in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1;
Fig. 3 eine in Fig. 1 mit III bezeichnete Einzelheit einer Siebwandung in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein kreiszylindrisches Vorrichtungsgehäuse 10, das auf einem nach zwei entgegengesetzen Seiten verbreiterten Gehäusesockel 11 angeordnet ist, und in welchem eine Trommel 12 zur Aufnahme des Waschgutes über ein außenliegendes Lager 13 fliegend gelagert ist. Der Trommelantrieb erfolgt über eine Riemen­ scheibe 14 an einem aus dem Gehäuse 10 herausragenden Trommelteil. Die in der im Vorrichtungsgehäuse 10 ausgebildeten Waschkammer 15 befindliche und um eine Achse 16 drehbare Trommel 12 weist auf einer Stirnseite eine große Öffnung 17 auf. An dieser Stelle befindet sich eine durch eine Tür 18 dicht verschließbare Gehäuseöffnung. Die Trommel 12 weist auch auf ihrer lagerseitigen Stirnseite eine Öffnung auf, die mittels eines Deckels 19 dicht verschließbar ist.
In den oberen Bereich der Waschkammer 15 münden eine Zuleitung 20 für Waschlauge und eine Zuleitung 21 für Spülwasser. Im Bodenbereich der Waschkammer 15 befindet sich eine verschließbare Auslauföffnung 22. Die Auslaßöffnung 22 führt in einen Nadelfänger 23, der zwei Ausgänge 24 und 25 aufweist, die durch eine schräg angeordnete Siebwandung 26 voneinander getrennt sind. Es versteht sich, daß alle Zugänge und Ausgänge der Vorrichtung und ihre angeschlossenen Teile mittels in der Zeichnung dargestellter, aber aus Übersichtlichkeitsgründen nicht gesondert bezeichneter Ventile verschließbar sind. Der Ausgang 25, an welchen eine zu einem Abwasserkanal führende Abwasserleitung 27 angeschlossen ist, kann mittels einer im Nadelfänger 23 angeordneten Klappe 28 verschlossen werden. Die Siebwandung 26 ist gemäß Fig. 3 aus einzelnen abgewinkelten Lamellen 29 gebildet, die zwischen sich abgewinkelte Durchlaßkanäle 30 begrenzen. Die Lamellen 29 sind so angeordnet, daß sie auf der Eingangsseite 26.1 der Siebwandung 26 unter einem spitzen Winkel zu der in Fig. 3 durch einen geradlinigen Pfeil 31 gekennzeichneten Flüssigkeitsablaufrichtung verlaufen, die vom Waschkammer­ auslaß 22 zur Nadelfänger-Auslaßöffnung 25 führt, und nach welcher die Flüssigkeit bei geöffneter Klappe 28 über die Siebwandung 26 hingwegfließt. Bei geschlossener Klappe 28 und geöffnetem Ausgang 24 fließt die aus der Waschkammer 15 kommende Flüssigkeit (Waschflüssigkeit oder Spülflüssigkeit) durch die abge­ winkelten Kanäle 30 hindurch, wie durch zwei geschwungene Pfeile 32 in Fig. 3 angedeutet ist. Flusen und Festkörper werden den abgewinkelten Durchgangskanälen 30 zurück­ gehalten und beim Ablaß von Flüssigkeit durch die in Rich­ tung des Pfeiles 31 strömende Flüssigkeit unter Sogwirkung aus der Siebwandung 26 ausgeschwemmt und in den Abwasser­ kanal 27 mitgerissen.
Die Waschvorrichtung weist einen Waschflüssigkeitskreis­ lauf und einen Spülflüssigkeitskreislauf auf. Beide Kreis­ läufe führen gemeinsam durch den Nadelfänger 27 und eine an Nadelfängerauslaß 24 anschließende Leitung 33 zu einer gemeinsamen Förderpumpe 314 bis zu einer Zweigstelle 35. Von dort führt der Waschflüssigkeitskreislauf über ein Emulsionsfilter 36, das mittels einer Bypass-Leitung 37 überbrückbar ist, zu einer Einlauföffnung 38 im oberen Bereich der Waschkammer 15. Der Spülflüssigkeitskreislauf führt von der Zweigstelle 35 über einen im Gehäusesockel 11 ausgebildeten Spülflüssigkeits-Speicherbehälter 39 zurück zu einem nicht dargestellten Einlaß in die Wasch­ kammer 15.
Die im Speicherbehälter 39 gesammelte Spülflüssigkeit ver­ stärkt das Gewicht des verbreiterten Gehäusesockels 11, der über Stoßdämpfer 40 und Kissen 41 stoßgedämpft auf einer Grundplatte 42 oder einem Gebäudeboden angeordnet ist.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Waschen von Textilien mit einer in einer mit einem Waschmitteleinlaß und einem Spülflüssigkeitsan­ schluß versehenen Waschkammer (15) des Vorrichtungsgehäuses fliegend drehbar gelagerten und antreibbaren Trommel (12) zur Aufnahme des Waschgutes und mit einem mit einer Pumpe (34) versehenen Flüssigkeitskreislaufsystem, das einen Waschflüssigkeitskreislauf umfaßt, und mit einer in diesem befindlichen Siebeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitskreislaufsystem zusätzlich einen Spülflüssigkeitskreislauf beinhaltet und die Siebeinrichtung als mit mindestens einer Siebwandung (26) versehener Nadelfänger (23) ausgebildet ist, durch den beide Flüssigkeitskreisläufe führen, und der Nadelfänger (23) einen mit dem Bodenbereich der Waschkammer (15) ver­ bundenen Eingang (22) und zwei wahlweise öffenbare Ausgänge (24, 25) aufweist, von denen einer (24) zur Saugseite der Pumpe (34) und der andere (25) in einen Abwasserkanal (27) führt und welche durch die Siebwandung (26) so voneinander getrennt sind, daß der Flüssigkeitsweg vom Eingang (22) zum Abwasserkanalausgang (25) entlang einer Seite (26.1) der Siebwandung (26) führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Waschflüssigkeitskreislauf und der Spülflüssig­ keitskreislauf in Umlaufrichtung hinter der gemeinsamen Förderpumpe (34) sich verzweigen und der Waschflüssig­ keitszweig über ein überbrückbares regenerierbares Emulsionsfilter (36) und der Spüllflüssigkeitszweig über einen Spülflüssigkeits-Speicherbehälter (39) in die Waschkammer (15) führen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülflüssigkeits- Speicherbehälter (39) in einem die Waschkammer (15) nach zwei entgegengesetzten und quer zur Trommeldreh­ achse (16) gerichteten Seiten überragenden Gehäuse­ sockel (11) des stoßgedämpft gelagerten Vorrichtungsge­ häuses ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebwandung (26) des Nadelfängers (23) aus abgewinkelten Lamellen (29) besteht, die zwischen sich abgewinkelte Durchgangs­ kanäle (30) begrenzen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die abgewinkelten Lamellen (29) auf der Eintrittsseite (26.1) der Siebwandung (26) unter einem spitzen Winkel zur Ablaufrichtung (31) in den Abwasserkanal (27) verlaufen, so daß die auslaufende Flüssigkeit in den Durchgangskanälen (30) eine Sogwirkung ergibt.
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