DE3900660A1 - Verfahren und vorrichtung zum anfahren/wiederanfahren des drucks bei einer rollenrotations-druckmaschine - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum anfahren/wiederanfahren des drucks bei einer rollenrotations-druckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Verfahrensanspruchs und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach dem entsprechenden Vorrichtungsanspruch.
Das Verfahren gattungsgemäßer Art bezieht sich auf den Begleit
prozeß, wonach der Bahnlauf beim In-Druck-Gehen der Druckwerke
mittels Druckhilfsmittel verstetigt werden soll. Als Druckhilfs
mittel dient eine Flüssigkeit, die auf die mit der Bahn in Kontakt
geratende Zylinderoberfläche, hier das Gummituch, aufgesprüht wird.
Von dieser manuellen Methode wird Gebrauch gemacht, wenn der nor
male Fortdruck anläßlich notwendigen Maschinenhalts zu Rüstzwec
ken oder wegen Gummituchwaschens unterbrochen worden ist oder der
Druck zu Produktionsbeginn hochgefahren wird. Dementsprechend
finden sich auf dem Gummituch folgende Zustände: Nach der Druck
unterbrechung sind die druckenden Flächenanteile nach dem stehen
den Farbablauf klebrig geworden mangels frischer Farb- und Feucht
mittelführung; nach dem Gummituchwaschen weist das blanke Gummi
tuch noch Spuren des vorhergehenden Drucks und der vorhergehenden
Reinigungsbehandlung auf; ein im Ausgangszustand befindliches,
gereinigtes blankes oder neues Gummituch zeigt möglicherweise inho
mogene, nicht eingefahrene Stellen.
Das Anfahren/Wiederanfahren des Drucks gestaltet sich kritisch
mit Risiko des Bahnbruchs und hohem Makulaturanfall, wogegen das
manuell aufgesprühte Mittel nur bedingt hilft.
Es besteht daher die Aufgabenstellung, den Bahnlauf gegenüber ver
stärktem Auslenken der Bahn zu sichern, den Bahnlauf beim Anfah
ren des Fortdrucks und nach dem Gummituchreinigen bei herabgesetz
ter Bahnrißgefahr zu gewährleisten.
Die entsprechende Lösung ist durch die Merkmale des Anspruches 1
angegeben.
Mit dieser Maßnahme in genauer, gesteuerter Sequenz des in
"Druck-An"-Gehens der Druckwerke und begleitenden Auftrag eines
flüssigen Mittels mit Antihaftwirkung und entsprechender Mengen
dosierung des Antihaftmittels wird der erhöhten Bahnrißgefahr ge
zielt entgegengewirkt. Damit werden die durch Bahnriß verschulde
ten Stillstandszeiten der Druckmaschine vermieden, das umständ
liche Wiedereinziehen der Bahn entfällt, daß Risiko der Druckwerks
schädigung wird herabgesetzt und bei geringer Anfahrmakulatur
schnell wieder das sogenannte Farb-, Wassergleichgewicht erreicht.
Es ist zwar bekannt, Medien beim Drucken aufzutragen, die zur
Konditionierung der Bahn, z. B. ihrer Feuchte, dienen oder Über
zug bildend ein Druckbildfinish geben, doch findet dieser Medien
auftrag in der Regel kontinuierlich statt. Aus der DE 33 21 324
A1 ist ein Schmiermittel und dessen Verwendung bekannt, das beim
Offsetverfahren nach dem Trocknen bzw. Aushärten der Druckfarbe
auf wenigstens eine Seite der Papierbahn aufgebracht wird. Werk
stoff und Maßnahme dienen offensichtlich dem verbesserten Ablauf
der Papierbahn im Falzapparat.
Die Verteilung des flüssigen Mittels wird vorteilhaft zonenweise
in Abhängigkeit der kommenden oder zurückliegenden zonenweisen
Farbführung bei bestimmter Flächendeckung des Druckbilds gestaltet.
Es besteht die Möglichkeit, die Auftragsmenge an Antihaftmittel
variabel mit im Verlauf des Auftragens zunehmendem, abnehmenden
oder kontinuierlichen Mengenstrom zu dosieren. Anstelle durchge
henden, kontinuierlichen Auftrags von Antihaftmittel auf die Bahn
wird das Antihaftmittel bei einer Verfahrensgestaltung querspur
weise gepulst, aufgetragen. Die Auftragung erfolgt in der Weise,
daß unter Berücksichtigung der Bahngeschwindigkeit und des Bahn
wegs auf jeden Fall der jeweilige Zylinderspalt der in Reinigung
gehenden Gummituchzylinder zeitrichtig und mengenrichtig beschickt
wird.
Nachdem die aufgetragene Menge über die volumetrisch arbeitenden
Zudosierglieder selbst oder über entsprechende Meßaufnehmer re
gistrierbar ist, besteht die Möglichkeit gezielter Variation der
Zudosiermenge im Hinblick auf sich unterschiedlich verhaltende
Papierqualitäten, Gummitucheigenschaften und eventuell vorange
hender Verschmutzungsverhältnisse. Die fluidischen Eigenschaften
des Antihaftmittels werden im Betrieb kontrolliert und mit Ver
dünnung, Zumischung, Erwärmung nacheingestellt oder durch eine
entsprechende stabile Einstellung für bereite Anwendung vorein
gestellt.
Die Auftragung erfolgt im sprühenden Verfahren mittels Sprührohr
oder im Kontaktverfahren mittels fester oder mitlaufender Auf
tragskörper. Zu Dosierzwecken ist Vor- oder Nacheilung der mit
laufenden Auftragskörper gegenüber der Bahngeschwindigkeit ein
stellbar.
Die zur Durchführung des Verfahrens dienende Vorrichtung weist
Bevorratungs-, Leitungs- und Verteilungseinrichtungen auf, die in
den Auftragungsköpfen münden. Kontrollglieder für Füllstand, Zu
sammensetzung, Viskosität, Temperatur des flüssigen Mittels sowie
für die Bemessung der jeweiligen Auftragsmenge bilden mit den
Stellgliedern (Ventile, Servomotore) einen Steuerschaltkreis.
Eine Auftragseinrichtung ist zwingend nach dem Streckwerk vor dem
ersten Druckwerk der meistens 4 bis 6 Druckwerke umfassenden Rol
lenrotationsdruckmaschine vorgesehen. In einer Ausführungsform ist
das Antihaftmittel zonenweise regulierbar, somit die Breite der
jeweils verarbeiteten Bahn einrechenbar. Das zonenweise Regulie
ren des Auftragsmengenstroms ist über entsprechende Dosierglieder
mit unterschiedlichem Ausströmquerschnitt wie bei Düsen, mit un
terschiedlichen Zuführdrucken vornehmbar. Zur raumsparenden An
ordnung ist die Vorrichtung zum Auftragen des Antihaftmittels im
Zwickel des Zylinder-Bahn-Spalts angeordnet.
Die Steuerung der Zufuhr des Antihaftmittels erfolgt in Verket
tung mit der Ablaufsteuerung der Rollendruckmaschine, d. h. der
Bahnablauf der mit Antihaftmittel beladenen Bahn ist auf die Ko
inzidenz mit dem betreffenden, auf Druckpressung und Klebung ge
henden Zylinderspalt eingerichtet. Die Zufuhr des Antihaftmittels
arbeitet sequenzmäßig in Verbindung mit dem Taktgeber, an den die
Ablaufsteuerung der Druckmaschine mit den Maschinenbefehlen und
ferner die Gummituchwascheinrichtung mit den entsprechenden Be
fehlen zum Reinigungsvorgang angeschlossen ist. Zur Komponenten
voreinstellung der Vorrichtung zum Auftragen des Antihaftmittels
und auch zur Beeinflussung der Dosierung der aufzutragenden Flüs
sigkeit im Betrieb besteht ferner eine Leitungsverbindung zum
Leitstand der Rollenrotationsdruckmaschine. Die Stellorgane für
die Zufuhr der Flüssigkeit, die Kontrollglieder für die Bevor
ratung sind in dem eigenen Steuerwerk verschaltet, das als Ein
heit einem größeren Prozessorverbund zuordenbar ist. Über den
Leitstand ist auch die Druckbelegung eingebbar, woraus in der
Folge selbständige Befehle bezüglich der Benetzungsverteilung des
flüssigen Mittels auf der Bahn abzuleiten sind.
Je nach Konsistenz und Verhalten der Flüssigkeit beim Drucksaal
einsatz ist die die Auftragung übernehmende Einrichtung als Schlitz
leiste, als poröser, sieb- oder membranförmiger Körper, als
Streichorgan mit oder ohne abwärts laufendem Verteilungsrakel,
zum Aufstreichen oder Aufsprühen ausgebildet.
Bei einer Druckwerksanordnung mit Schön- und Widerdruck und fer
ner auch Reinigens beider aneinander angestellter Gummituchzylin
der werden beide Seiten der Bahn mit der Behandlungsflüssigkeit
versehen. Andernfalls genügt die einseitige Auftragung. Bei
Satellitendruckwerken, bei denen die Klebeneigung stärker zum
angestellten Gummituchzylinder und weniger zum Satellitenzylin
der verläuft, ist die ein- oder beidseitige Auftragung im Prozeß
zu entscheiden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Figuren be
schrieben.
Es zeigt
Fig. 1 Rollenrotationsdruckmaschine mit Bahnabwick
lung schematisch;
Fig. 2 Anordnung einer erfindungsgemäßen Auftragsein
richtung jeweils vor den Gummituchzylinder
mit Reinigungseinrichtungen, dazu schematische
Steuerschaltung;
Fig. 3 Auftragseinrichtung mit Zonensteuerung parallel
vor Bahnquerachse;
Fig. 4 Anstellung der Auftragskörper an die Bahn.
Bei der Rollenrotationsdruckmaschine läuft die Bedruckstoffbahn
1 vom Rollenstand und Speicher über das Streckwerk
in die Druckwerke 3, anschließend durch den Trockner 2 zur Exem
plarisierung in den Falzapparat.
Zur Durchführung mehrbahnigen Drucks ist entsprechend eine weite
re Bahnabwicklung eingerichtet mit einem weiteren Streckwerk, mit
einem parallel angeordneten Trockner 2. Die in den einen Druck
werken 3 bedruckte eine Bahn 1 umfährt diejenigen anderen Druck
werke 3, in denen die andere Bahn 1 bedruckt wird. Im Falzapparat
werden die mehreren Bahnen zusammengeführt weiterverarbeitet.
Gegenüber den Gummituchzylindern 4 sind jeweils in achsparalleler
Anordnung Reinigungseinrichtungen 5 vorgesehen. Bei Farb- und
Papierstaubaufbau auf den Oberflächen der Gummitücher werden diese
Reinigungseinrichtungen 5 betätigt, wobei lösende Flüssigkeiten
aufgegeben werden und der Schmutz über eine Reinigungstuchab
wicklung (nicht gezeigt) abtransportiert wird.
Die Druckwerke 3 sind mit oder ohne Farb- und Feuchtmittelfluß
schaltbar. In der "Druck-An"-Stellung der Gummituchzylinder 4
wird im Zylinderspalt der Gummituchzylinder 4 Druckpressung zum
Übertragen der Farbe auf die Bahn 1 ausgeübt. Die Farbe fließt
über das Farbwerk, den Plattenzylinder und den Gummituchzylinder
4 auf die Bahn 1. Beim Anfahren des Drucks läuft die Druckfarbe
mit aus Fördergründen zunehmender Farbschichtdicke zur Bahn 1,
wo sich das Druckbild stärker werdend bis zur normalen Intensität
abbildet und der Farb-Bahn-Kontakt Klebung im Takt der Zylinder
rotation zeigt. Das Anfahren des Drucks nach dem Gummituchwa
schen ist dem Anfahren des Drucks mit von vornherein blanken
Gummitüchern vergleichbar. Beim Wiederanfahren des Drucks kommt
die Farbschicht am Gummituch, die dort noch vom vorherigen Druck
sitz, sofort beim "Druck-An"-Stellen der Gummituchzylinder 4 zur
Wirkung, wobei das Kleben durch die gealterte Farbe verstärkt ist.
Beim Anfahren des Drucks oder beim Wiederanfahren des Drucks nach
zwischenzeitlichem Maschinenstillstand zeigen sich somit unstetige
Bahnabwicklungsverhältnisse im Übergang bis zu den normalen Fort
druckbedingungen.
Bei Fortdruck zeigt die Bahn 1 in Abhängigkeit
von den vorliegenden Scherkräften zwischen Gummituchoberfläche
und Bahn 1 den sogenannten Nachlauf 21. Beim Anfahren des Drucks
oder Wiederanfahren mit eingefärbten, stehende Farbe tragenden
Gummituchzylindern 4 entstehen andere Kräfte am Gummituchzylinder
4, so daß der Nachlauf 21 anders ausgebildet ist als während des
kontinuierlichen Druckvorgangs und plötzliche Zugänderungen die
Bahn 1 zum Reißen bringen können.
Zur Beeinflussung der adhäsiven Verhältnisse im Zylinderspalt der
Druckwerke 3 ist bahnaufwärts, im Vorlauf zum Klebung ergebenden
Zylinderspalt, diesseits und jenseits der Bahn 1 eine Auftragsein
richtung 6, 6′, 7, 7′ angeordnet. Die Auftragseinrichtung 6, 6′
bezieht sich auf die eine Bahn 1, währenddessen die Auftragsein
richtung 7, 7′ zur Beschickung der anderen Bahn 1 hier bei zwei
bahnigem Betrieb der Rollenrotationsdruckmaschine vorgesehen ist.
Die Auftragseinrichtung 6, 6′, 7, 7′ ist als quer über die Bahn an
geordnetes Sprührohr 8 beabstandet zur Bahn 1 oder als in Kontakt
mit der Bahn 1 befindlicher Auftragskörper 9 ausgebildet. Aus
dem Sprührohr 8 oder dem Auftragskörper 9 tritt ein die Bahn 1
benetzendes Mittel aus mit der Wirkung, daß die Klebekräfte im
Zylinderspalt in erster Linie durch dieses Mittel bestimmt werden.
Die mechanische Wirkung des flüssigen Mittels beruht somit auf
Einstellung eines definierten, für Bahnriß unschädlichen Verlaufs
der Bahn 1 aus dem Zustand der reinen Zugabwicklung in den Zustand
mit beigestellten, unter Druckpressung stehenden Gummituchzylin
dern 4. Die Kraftschluß der Paarung Gummituchzylinder 4 - Bahn 1
wird gemindert durch Schmierung der Bahn 1 und wegen der Spaltung
des flüssigen Mittels auf das Gummituch durch Schmierung des Gum
mituches. Unstetiges, zu hohen Spannungsspitzen in der Bahn füh
rendes Haften/Kleben der Bahn 1 am Gummituch erscheint gedämpft.
Nach Bild 2 ist die Versorgung 11 des flüssigen Mittels mittels
Stellgliedern, hier Ventile 12, mit den jeweiligen Auftragsein
richtungen 6, 6′, 7, 7′ verbunden. Die Ventile 12 werden durch ein
erstes Steuerwerk 17 für die Auftragseinrichtungen 6, 6′, 7, 7′
gesteuert. Ein zweites Steuerwerk 18 übernimmt alle Steuerfunktio
nen der Gummituchreinigungseinrichtungen 5 mit Lösemittelaufsprü
hung auf die Gummituchzylinder 4 und Reinigungstuchvorschub. Aus
mechanischen Gründen in Bezug auf die "Druck-An"- und "Druck-Ab"-
Stellung der Gummituchzylinder 4, Farb-, Feuchtwerkanstellung und
Sicherheitsgründen besteht zwischen dem ersten Steuerwerk 17 und
dem zweiten Steuerwerk 18 eine Verbindung zum Steuerteil 19
für die Druckwerke.
Die zeitliche Anpassung des Auftragens des flüssigen Mittels auf
die Bahn 1 in Zusammenhang mit dem Hochfahren und in "Druck-An"-
Gehen der Gummituchzylinder 4 ist über (nicht gezeigte) Taktein
richtungen gewährleistet.
Für die Maschinenvoreinstellung, bei der die Bahnbreite und die
Anzahl der zu verarbeitenden Bahnen auftragsspezifisch berück
sichtigt wird, ist für die Belange der Flüssigkeitsauftragung
mittels der Auftragseinrichtungen 6, 6′, 7, 7′ ein Handeingabe
teil 23 mit Wirkverbindung zum ersten Steuerwerk 17 und zu einem
Leitstand 20 für die gesamte Druckmaschinensteuerung vorgesehen.
Gemäß Bild 3 strömt die Auftragsflüssigkeit von der Versorgung 11
über das Stellglied, Ventil 12 in das Sprührohr 8 oder den Auf
tragskörper 9, wobei über die Zonensteuerung 14 die über die Brei
te verteilten Düsen aktiviert werden. Die Zonensteuerung 14 über
nimmt das Öffnen und Schließen der Düsenzuleitungen und das Dosie
ren der Auftragsflüssigkeit in bestimmter Verteilung über die
Bahnbreite gemäß einem Auftragsprofil 10. Grundsätzlich kann das
Sprührohr 8 oder der Auftragskörper 9 auch über einen offenen
Stutzen 13 an der Versorgung 11 liegen, wenn dichtender, nicht
tropfender Betrieb bei Fortdruckbetrieb gewährleistet ist. Hier
für können nichttropfende Düsen im Sprührohr 8 oder nichtauslau
fende Auftragslippen im Auftragskörper 9 eingesetzt werden.
Da vor allem bei sogenannten LWC-Papieren erhebliche Bahnrißge
fahr besteht, sind die an die Bahn 1 anstellbaren Auftragskörper
9 mit einer Anstellanordnung gemäß Bild 4 versehen. Die Anstell
motore 15, 16 für die Schöndruck- bzw. Widerdruckseite wirken über
ausgewählte Übertragungsglieder, hier jeweils Feder und Dämpfer,
auf die Auftragskörper 9, womit sowohl die Zeitfolge der Anstel
lung des unteren Auftragskörpers 9 als auch die betreffenden An
stellkräfte beeinflußbar sind.
Der Nachlauf 21 der Bahn 1 an den einen oder anderen Gummituchzy
linder 4 ist über ein Kontrollglied 22 aufnehmbar. Das vom Kon
trollglied 22 resultierende Meßsignal ist unmittelbar auswertbar,
indem sein Signal dem ersten Steuerwerk 17 beaufschlagbar ist
und auf diese Weise ein geschlossener Wirkkreis zwischen dem Stell
glied, Ventil 12, der Zonensteuerung 14 und dem Kontrollglied 22
entsteht. Auf die Auslenkung 21 wird somit mittels einer entspre
chenden aufgetragenen Menge geantwortet. Die Mengenvorgabe über
Ventil 12, Zonensteuerung 14 kann kontinuierlich oder gepulst er
folgen, wobei in Bahnlaufrichtung jedes zeitlich und mengenmäßig
verteilte Profil 10 auf die Bahn 1 auftragbar ist.
Für den Austritt des Auftragsmittels aus dem Sprührohr 8 oder aus
dem Auftragskörper 9 und die Übertragung des Auftragsmittels auf
die Bahn 1 sind auch Porenkörper und Membranen vorsehbar.
Das Auftragsmittel gelangt über die Bahn 1 in den Trockner 2. Es
ist deshalb bevorzugt hochsiedend rezipiert. Die Übertragung des
Auftragsmittels auf die Bahn 1 mit dem Ziel der Entfaltung seiner
Wirkung im Zylinderspalt ist günstiger, wenn wenig Überrollungen
vorher stattfinden. Es ist zweckmäßig, wie in Bild 2 gezeigt, die
Auftragseinrichtungen 6, 6′, 7, 7′ unmittelbar vor dem Zylinder
spalt, gegenüber den Gummituchzylindern 4 anzuordnen.
Der Einsatz des Auftragsmittels bezieht sich auf die Phase der
Bahnabwicklung beim Druckanfahren. Das Verfahren ist dadurch vari
abel, daß der Flüssigkeitsauftrag an die Papierqualität, die Zylin
derbeistellung, den Gummituchreibungsbeiwert und die zonenweise
Flächendeckung des in Druck gehenden Druckbild angepaßt werden
kann. Es ist möglich, die Auftragsflüssigkeit kontinuierlich zu
steuern; bei bestimmten Bedingungen wie z. B. mit geringer Druck
belegung (niedrige Flächendeckung der Druckplatte, des Gummituchs
in Umfangsrichtung und axial) und daraus resultierenden geringen
Klebekräften kann es sich als günstig erweisen, den Flüssigkeits
film von einem Anfangswert ausgehend abfallend auszubilden. Dadurch
ist geringe und schnell zurückgehende Rückmischung des flüssigen
Mittels in die bei Druckbeginn wachsende Menge der Farb- und Feucht
mittelführung vorzufinden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Anfahren/Wiederanfahren des Drucks bei einer
Rollenrotationsdruckmaschine, deren Gummituchzylinder aufwei
sende Druckwerke in bestimmter Reihenfolge in Druck-An-Stel
lung geschaltet werden und Druckfarbe/Feuchtmittel über die
Gummizylinder auf die unter Spannung geführte Bahn übertra
gen, wobei das Anfahren/Wiederanfahren mit blankem oder gerei
nigtem oder eingefärbtem Gummizylinder erfolgt, dadurch ge
kennzeichnet, daß an einer dem Zylinderspalt der zu schalten
den Gummituchzylinder vorauslaufenden Stelle ein die Haftung
der Bahn am Gummituchzylinder herabsetzendes flüssiges Mittel
aufgegeben wird, daß die Mittelaufgabe mengenmäßig durch Do
sierung und zeitlich mindestens über den Zeitraum des Zu
schaltens der Druckwerke bis zum einsetzenden Farb- und Feucht
mittelfluß gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel stellenweise oder durchgehend filmartig
benetzend auf die Bahn aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel über die Bahnbreite zonenweise und über
die Bahnlänge mit veränderlichem Profil zudosierbar ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragung in Verknüpfung mit der Steuerung der das
Druck-An-Kommando, Farb- und Feuchtwerkanstellung umfassen
den Druckmaschinensteuerung von vor der ersten Druck-An-
Schaltung bis mindestens nach der letzten Druck-An-Schaltung
einer Zylinderschaltfolge gesteuert wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
einer die Zylinder-, Farbwerk-, und Feuchtwerkanstellung um
fassenden Ablaufsteuerung einer Rollenrotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zur Schön- und/oder Widerdruckseite der Bahn (1)
bahnaufwärts mindestens vor dem ersten befahrenen Druckwerk
(3) eine Einrichtung (6, 6′, 7, 7′) zum Auftragen eines flüs
sigen Mittels auf die Bahn (1) angeordnet ist, für deren Stell-
und Kontrollglieder ein Steuerkreis (17, 19, 20) vorgesehen
ist, der der Druckmaschine (19) zuschaltbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Auftragen aus einem Sprührohr (8) be
steht oder ein in Kontakt mit der Bahn (1) befindlicher Auf
tragskörper (9) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragung des flüssigen Mittels zonenweise mittels
Zonensteuerung (14) und in Bahnablaufrichtung mittels Stell
takten des Stellgliedes Ventil (12) regulierbar ist.
8. Anordnung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragseinrichtung (6, 6′, 7, 7′) in die Bahnführungs
ebene ein- und herausschwenkbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiermenge und der Dosierzeitraum des Antihaftmittels
in Abhängigkeit von Signalen einer im auslaufenden Zylinder
zwickel angeordneten Bahnlauf-Kontrolleinrichtung (22) für
Bahnriß und Bahnauslenkung steuerbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragseinrichtung (6, 6′, 7 7′) bei aktivierter
Bahnabschlageinrichtung stillsetzbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Gummituchzylindern (4) jeweils eine durch ein zweites
Steuerwerk (18) steuerbare Reinigungseinrichtung (5) zugeord
net ist und die Auftragseinrichtung (6, 6′, 7, 7′) nach dem
Gummituchwaschen über den Steuerkreis (17, 18, 19, 20) schalt
bar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893900660 DE3900660A1 (de) | 1989-01-11 | 1989-01-11 | Verfahren und vorrichtung zum anfahren/wiederanfahren des drucks bei einer rollenrotations-druckmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893900660 DE3900660A1 (de) | 1989-01-11 | 1989-01-11 | Verfahren und vorrichtung zum anfahren/wiederanfahren des drucks bei einer rollenrotations-druckmaschine |
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DE3900660A1 true DE3900660A1 (de) | 1990-07-12 |
DE3900660C2 DE3900660C2 (de) | 1991-08-01 |
Family
ID=6371893
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893900660 Granted DE3900660A1 (de) | 1989-01-11 | 1989-01-11 | Verfahren und vorrichtung zum anfahren/wiederanfahren des drucks bei einer rollenrotations-druckmaschine |
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DE (1) | DE3900660A1 (de) |
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