DE3891069C2 - Metallkeramische Legierungen und unter deren Anwendung hergestellte mechanische Verbundstoffteile - Google Patents
Metallkeramische Legierungen und unter deren Anwendung hergestellte mechanische VerbundstoffteileInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf metallkeramische Legie
rungen mit hohem Haltbarkeitsgrad und Festigkeitsgrad bei
erhöhten Temperaturen und auf verschiedene Arten von
mechanischen Verbundstoffteilen mit einer festen Schicht
aus einer metallkeramischen Legierung, die auf der Außen-
oder Innenfläche eines Grundmaterials abgebildet ist.
Die Materialien, die zur Herstellung von Walzen für Walz
werke, Stempel bzw. Druckplatten bzw. Ziehdüsen, Loch
werkzeuge usw. verwendet werden, müssen einen hohen Grad
an Festigkeit, Schlagzähigkeit, Hochtemperaturfestigkeit
usw. aufweisen. Folglich war es üblich, für diese Zwecke
Stahlguß, Werkzeugstähle usw. einzusetzen. Diese Materia
lien weisen jedoch den Nachteil einer geringen Haltbar
keit auf und sind folglich nur für die Herstellung von
Teilen mit kurzer Lebensdauer geeignet.
Es wurden folglich Versuche unternommen, um den Nach
teil dieser Materialien zu verbessern, indem z. B. eine
extrem harte WC-Co-Legierung, die aus einer harten WC-
Phase und einer Verbindungsphase aus Co zusammengesetzt
ist, oder eine metallkeramische Legierung eingesetzt
wurden, die aus einer harten Phase, einer Titanverbin
dung, wie TiCN und einer Verbindungsphase aus Ni zu
sammengesetzt ist.
Diese extrem harte WC-Co-Legierung besteht hauptsächlich
aus WC und enthält 15 bis 25 Gew.-% Co, das WC bindet. Da
WC im wesentlichen von hoher Haltbarkeit ist, kann diese
Legierung z. B. Walzen mit hoher Haltbarkeit bilden, ver
glichen mit irgendwelchen herkömmlichen Materialien
gefertigten Materialien, z. B. Stahlguß oder Werkzeugstähle.
Diese extrem harte WC-Co-Legierung weist jedoch eine
Anzahl von Nachteilen auf, einschließlich (1) sie führt
zu einem Teil mit großem Gewicht, da WC, aus dem sie haupt
sächlich besteht, ein hohes spezifisches Gewicht aufweist
(etwa 15 g/cm³), (2) sie ist bei der Herstellung eines Teils
schwer anwendbar, das Wärme ausgesetzt werden soll, da WC
insbesondere bei hohen Temperaturen für eine Oxidation
anfällig ist, und (3) sie hat eine geringe Bruch- oder
Ausbruchbeständigkeit, da sie nur eine kleine Menge der
Verbindungsphase enthält und im wesentlichen eine Zusam
menballung von Carbidpartikeln ist.
Der Versuch zur Verbesserung der Ausbruchbeständigkeit
der extrem harten WC-Co-Legierung durch Erhöhung der
Menge der Verbindungsphase (und zwar der Co-Menge, die
sie enthält) führt nicht nur zu einer deutlichen Ver
ringerung der Haltbarkeit, sondern auch zu einer Ver
ringerung der Härte und Festigkeit, wenn ihr Co-Gehalt
25 Gew.-% übersteigt, wie es in der Technik allgemein
bekannt ist. Eine praktisch annehmbare, extrem harte WC-
Legierung ist folglich eine, die 15 bis 25 Gew.-% der
Verbindungsphase enthält.
Die erste metallkeramische Legierung erschien 1971 auf
dem Markt. Seitdem wurden sehr viele Versuche unternommen, um
verbesserte metallkeramische Legierungen zu erhalten,
indem Carbide von Metallen der Gruppen IVa, Va und VIa,
wie WC, TaC und NbC eingesetzt wurden, um einen Teil der
Titanverbindung, wie TiCN auszutauschen. Diese metall
keramischen Legierungen spielen bei der Herstellung von
Schneidwerkzeugen eine wichtige Rolle.
Es ist jedoch bekannt, daß, wenn die metallkeramische
Legierung über 40 Gew.-% einer Metallverbindungsphase
enthält, die hauptsächlich aus Ni besteht, die Verbin
dungsphase zwischen den harten Partikeln eine durch
schnittliche Dicke (mfp) aufweist, die den für diese
Legierung angemessenen Bereich überschreitet und somit zu
einer solch starken Reduzierung der Festigkeit der Legie
rung führt, so daß sie für eine praktische Verwendung
ungeeignet ist, und daß die Menge der Verbindungsphase in
irgendeiner solchen Legierung folglich auf den Höchstwert
von 40 Gew.-% begrenzt werden sollte (siehe z. B. Hisashi
Suzuki "Ultrahard Alloys and Sintered Hard Materials"
(von Maruzen veröffentlicht), Seiten 307 bis 372).
Die herkömmlichen metallkeramischen Legierungen weisen
folglich eine geringe Festigkeit und Schlagzähigkeit und
ebenfalls eine unbefriedigende Bruchbeständigkeit auf,
obwohl sie, verglichen mit den extrem harten WC-Co-
Legierungen, ein geringes Gewicht und eine hohe Oxida
tionsbeständigkeit haben. Folglich haben sie nur einen
begrenzten Anwendungsumfang bei Walzen zur Warmformgebung
und Kaltumformung, Extrusionsdüsen oder Drahtziehdüsen
gefunden.
Es ist üblich, der metallkeramischen Legierung eine
Komponente, wie Mo₂C oder WC hinzuzugeben, um die Be
netzungsfähigkeit ihrer harten Phase, die aus Partikeln
einer Titanverbindung (z. B. TiCN) zusammengesetzt ist,
mit ihrer Verbindungsmetallphase zu verbessern. Während des
Sinterverfahrens unterliegt diese Komponente einer Auf
lösung in der Verbindungsmetallphase und einer Fällung in
der harten Phase und bildet eine Struktur, die die Par
tikel der Titanverbindung umgibt und dadurch deren Be
netzungsfähigkeit mit der Verbindungsmetallphase ver
bessert. Folglich umfassen die herkömmlichen Metall-
Keramik-Werkstoffe üblicherweise ein zusammengesetztes
Carbonitrid mit einer Kernstruktur, die durch einen
Mittelabschnitt, der reich an Ti ist, und einen Umfangs
abschnitt gebildet wird, der z. B. reich an WC oder Mo₂C,
jedoch arm an Ti ist (siehe JP 51201/1981 oder
JP 73857/1986, JP 210150/1986 oder
JP 201750/1986).
Wenn irgendein solcher Metall-Keramik-Werkstoff verwendet
wird, um z. B. eine Walze herzustellen, kann bei dieser
Walze der Vorteil der Titanverbindung, die dieser ent
hält, nicht erzielt werden, da die Oberfläche des Carbo
nitrids, die als Ergebnis der Abnutzung der Verbindungs
metallphase freigelegt wird, leicht oxidierbar und weich
ist, da sie arm an Ti ist, während sie reich an W ist. Da
die Komponente, wie WC oder Mo₂C, den Umfangsabschnitt
bildet, wachsen die Carbonitrid-Partikel, bis sie einan
der berühren. Diese Kontaktabschnitte der Partikel werden
wahrscheinlich zur Quelle der feinen Risse und eröffnen
einen Weg zur Weiterbildung der Risse. Je mehr Kontakt
abschnitte diese Partikel haben, desto geringer wird die
Bruchzähigkeit der Legierung. Das Vorhandensein dieser
Kontaktabschnitte verringert ebenfalls die Bruchbestän
digkeit der Legierung. Wenn jedoch die Menge der zugege
benen Komponente, wie WC oder MO₂C, verringert wird, um
deren Kontaktabschnitte zu verringern, wird die Hoch
temperaturfestigkeit der Legierung stark verringert.
Folglich ist der Zusatz einer solchen Komponente wesent
lich und das Vorhandensein bis zu einem gewissen Ausmaß
oder anderer dieser Kontaktabschnitte sind unvermeidbar.
Es wurden ebenfalls Versuche unternommen, um Walzen und
andere Teile mit verbesserten Eigenschaften herzustellen,
indem Verbundstoffe unterschiedlicher Materialien an
stelle eines einzelnen Materials verwendet wurden.
Eine praktische Anwendung wurde z. B. bei Fertigwalzen
vorgenommen, die aus einer extrem harten WC-Co-Legierung
gefertigt werden, die wegen ihrer hohen Haltbarkeit als
einzelnes Material verwendet wird. Diese Legierung weist
jedoch ein hohes spezifisches Gewicht auf (etwa 15 g/cm³), wie
es bereits festgestellt wurde. Ihr spezifisches Gewicht
ist etwa doppelt so hoch wie das von Stahlguß oder Werk
zeugstahl. Die davon hergestellten Walzen haben folglich
ein größeres Gewicht, und es ist wahrscheinlicher, daß
sie rattern oder vibrieren, wenn sie betrieben werden. Das
größere Gewicht dieser Walzen ruft eine größere Massen
kraft hervor, was zu einem größeren Unterschied zwischen
der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen und der Geschwin
digkeit führt, bei der das zu walzende Material zwischen
ihnen hindurchgeführt wird. Dieser Unterschied erzeugt
zwischen den Walzen und dem zu walzenden Material einen
großen Schlupfwert, der auf die Qualität des walzenden
Materials einen nachteiligen Einfluß ausübt.
Es wurde eine Verbundwalze, deren Gewicht geringer ist,
vorgeschlagen, um die Nachteile der Walze zu überwinden,
die aus einem einzelnen Material gefertigt ist, und sie
umfaßt z. B. einen Kern (Innenschicht), der aus einem
leichten Metall-Keramik-Werkstoff aus TiC-Ni mit einem
spezifischen Gewicht von 5,1 und einer Außenschicht ge
fertigt ist, die aus einer abnutzungsbeständigen, extrem
harten WC-Co-Legierung gebildet ist (JP
56147/1978). Diese Walze bricht jedoch leicht, und es
mangelt ihr an Betriebssicherheit, da der die Innen
schicht bildende Metall-Keramik-Werkstoff der extrem
harten Legierung in der Festigkeit unterlegen ist. Die
Eigenspannung, die auf den Unterschied des thermischen
Ausdehnungskoeffizienten zwischen der Innen- und der
Außenschicht der Walze zurückzuführen ist, setzt sie
wahrscheinlich außerstande, eine geeignete Bindung
beizubehalten, und folglich wird die Walze wahrschein
lich brechen, insbesondere wenn sie zur Warmformgebung
verwendet wird.
Es ist ebenfalls eine Walze bekannt, die durch Anfügen
eines gepreßten Zylinders aus einer WC-Co-Legierung um
eine Säule einer WC-Co-Legierung und gemeinsames Sintern
gefertigt wird (JP 84711/1976). Diese Walze läßt
jedoch das Problem noch immer ungelöst, das auf das hohe
spezifische Gewicht der extrem harten WC-Co-Legierung
zurückzuführen ist, obwohl sie nicht mehr länger irgend
ein Problem aufweisen kann, das auf dem Unterschied des
thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen Innen-
und Außenschicht beruht.
Es ist auch ein zusammengesetztes, wärmebeständiges
Legierungsteil bekannt, das einen Kern umfaßt, der aus
einer wärmebeständigen Legierung gefertigt wird, und eine
Außenoberfläche aufweist, die durch isostatisches Heiß
pressen mit einem Pulver einer korrosionsbeständigen
Legierung beschichtet ist, wie einer auf Ni, Co oder Fe
basierenden Legierung mit höherem Chromgehalt als die
Kernlegierung (siehe japanische Patentanmeldung, unter
der Nummer 62103/1980 offengelegt). Dieses Teil hat
jedoch trotz verbesserter Festigkeit und Korrosionsbe
ständigkeit bei erhöhten Temperaturen keine völlig be
friedigende Haltbarkeit.
Unter diesen Umständen ist es der Gegenstand dieser Er
findung, eine metallkeramische Legierung mit hoher
Festigkeit, Schlagzähigkeit und Härte zu schaffen, die für
einen breiten Anwendungsbereich verwendet werden kann,
einschließlich der Herstellung von Walzen und Düsen.
Es ist ein weiterer Gegenstand dieser Erfindung, ein
mechanisches Verbundstoffteil mit verbesserter Bruchbe
ständigkeit zu schaffen, das durch Einsatz der erfin
dungsgemäßen metallkeramischen Legierung und eines
anderen geeigneten Materials gefertigt wird.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebe
ne metallkeramische Legierung erreicht. In den Unteransprü
chen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemä
ßen metallkeramischen Legierung gekennzeichnet.
Das mechanische Verbundteil dieser Erfindung umfaßt ein
Grundmaterial, das aus einer Legierung gebildet wird,
die durch das Schmelzverfahren gefertigt wird, und eine
metallkeramische Legierungsschicht, die auf der Außen-
oder Innenfläche des Grundmaterials aus einer metall
keramischen Legierung gebildet wird, die einen thermi
schen Ausdehnungskoeffizienten aufweist, der über einen
Temperaturbereich zwischen Raumtemperatur und 1000°C
innerhalb von plus oder minus 20% des der Grundlegierung
liegt. Zur Bildung des Grundmaterials kann eine Legierung
verwendet werden, die hauptsächlich aus Eisen besteht.
Diese Erfindung ist ebenfalls dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Grenzflächenphase umfaßt, die in der Grenz
fläche zwischen dem Grundmaterial und der metallkerami
schen Legierungsschicht gebildet wird und einen größeren,
auf das Gewicht bezogenen Anteil der Komponente enthält,
die die Verbindungsphase der metallkeramischen Legierung
bildet, als die Verbindungsphase. Die Grenzflächenphase
ermöglicht, daß die metallkeramische Legierungsschicht
eine besonders feste Bindung mit dem Grundmaterial bil
det, das aus dem geschmolzenen Material gefertigt wird,
um dadurch die Realisierung eines mechanischen Verbund
stoffteils mit besonders erwünschten Eigenschaften zu
sichern, wenn es als die die Verbindungsphase bildende
Komponente Eisen enthält.
Fig. 1 bis 3 sind Mikroaufnahmen, die die Metallstruktur
der Verbindung zwischen dem Kern und der Außenhautschicht
von drei entsprechenden metallkeramischen Verbundstoff
walzen zeigten, die diese Erfindung verkörpern.
Die erfindungsgemäße, metallkeramische Legierung enthält
30 bis 60 Gew.-% der harten Phase. Eine metallkeramische
Legierung, die weniger als 30 Gew.-% der harten Phase
enthält, weist nur einen geringen Haltbarkeitsgrad auf,
während eine, die mehr als 60 Gew.-% der harten Phase
enthält, einen sehr geringen Festigkeitsgrad aufweist.
Die erfindungsgemäße Legierung enthält vorzugsweise
40 bis 60 Gew.-% der Verbindungsphase. Eine befriedi
gende Festigkeit kann von einer Legierung kaum erwartet
werden, die mehr als 60 Gew.-% der Verbindungsbase ent
hält, und von einer Legierung, die weniger als 40 Gew.-%
der Verbindungsphase enthält, kann insbesondere bei er
höhten Temperaturen keine gewünschte Haltbarkeit oder
Festigkeit erwartet werden. Noch bevorzugter enthält sie
45 bis 60 Gew.-% der Verbindungsphase.
Die harte Phase der erfindungsgemäßen metallkeramischen
Legierung besteht aus Titan
carbonid und enthält ebenfalls ein oder mehrere
Carbide und Nitride der Elemente der Gruppe IVa, Va
und VIa des Periodensystems. Eine besonders erwünschte
harte Phase besteht hauptsächlich aus Titancarbonitrid
und enthält ein oder mehrere Carbide und Nitride von
Elementen der Gruppe IVa, Va und VIa, die einen Teil des
Titancarbonitrids ersetzen, da diese Substitution die
Festigkeit des Carbonitrids, seine Benetzungsfähigkeit
mit der Verbindungsphase und die Hochtemperaturfestigkeit
der Legierung verbessert. Diese Verbesserungen können je
doch nicht verwirklicht werden, wenn die Substitution nur
weniger als 1 Mol-% Titancarbonitrid beträgt, und
wenn sie mehr als 70 Mol-% davon beträgt.
Die Legierung verringert dann ihre Haltbarkeit und Oxidationsbestän
digkeit.
Nach dieser Erfindung weist
das Titancarbonitrid ein Atomverhältnis von Stick
stoff zu Kohlenstoff zwischen 0,05 und 5 auf. Wenn
dieses Verhältnis geringer als 0,05 ist, werden die
Partikel der harten Phase so grob, daß ihre Festigkeit
stark verringert wird. Wenn es 5 übersteigt, bildet sich aus
dem Carbonitrid dadurch N₂-Gas und es entstehen
Mikroporen. Das Titancarbonitrid verringert auch seine Be
netzungsfähigkeit mit der Verbindungsphase, was zu einem
Produkt mit geringer Biegefestigkeit führt.
WC ist eine Komponente, die die Festigkeit und Hochtempe
raturfestigkeit verbessert, und wird in einer Menge von 5
bis 40% eingesetzt. Vom Zusatz von nur weniger als 5%
WC kann keine beträchtliche Verbesserung erwartet werden,
während der Zusatz von mehr als 40% zu einer Verringe
rung der Haltbarkeit führt.
Ähnlich ist Chromcarbid eine Komponente, die die Festig
keit, Hochtemperaturfestigkeit und Oxidationsbeständig
keit verbessert, und es wird ebenfalls in einer Menge von
5 bis 40% eingesetzt. Vom Zusatz von Chromcarbid zur har
ten Phase kann die Verbesserung der Beständigkeit gegen
über Oxidation, Oberflächenbearbeitung und Haltbarkeit
erwartet werden. Vom Zusatz von nur weniger als 5% kann
jedoch keine beträchtliche Verbesserung erwartet werden,
während der Zusatz von mehr als 40% in der Bildung eines zu
großen Umfangsabschnittes resultiert, was zu einer Ver
ringerung der Festigkeit führt.
Mo₂C ist eine Komponente, die die Benetzungsfähigkeit
verbessert und zur Verbesserung der Festigkeit und zur
Bildung feiner Partikel beiträgt und wird vorzugsweise in
einer Menge von 1,5 bis 10% angewendet. Es ist ein weiches
Material, und der Zusatz von mehr als 10% davon
führt zu einer drastischen Verringerung der Haltbarkeit
bei erhöhten Temperaturen.
Das Carbid eines Elements der Gruppe Va, wie V, Nb oder
Ta, kann die Hochtemperaturfestigkeit und die bleibende
Verformungsbeständigkeit verbessern. Es wird manchmal
besser sein, anstelle eines Teils oder sogar des gesam
ten Chromcarbids NbC zu verwenden, da es zur Verbesserung
der Leistung des Werkzeugs wirksamer als Chromcarbid ist,
insbesondere eines solchen, das bei erhöhten Temperaturen
verwendet wird. Wenn ein solches Carbid eines Elementes
der Gruppe Va zugesetzt wird, wird es in einer Menge von
5 bis 40% verwendet. Von der Verwendung von nur weniger
als 5% davon kann keine beträchtliche Verbesserung er
wartet werden, wohingegen der Zusatz von mehr als 40% zu
einer Verringerung der Festigkeit führt, wie es bei
Chromcarbid der Fall ist.
Die Verbindungsphase in dieser erfindungsgemäßen, metall
keramischen Legierung enthält als wesentliche Komponenten
Ni und Cr. Sie kann darüber hinaus irgendein anderes
Element der Gruppe IVa, Va oder VIa und unvermeidbare
Verunreinigungen enthalten. Sie kann ebenfalls weniger
als 5% Co enthalten, ohne daß auf die Eigenschaften der
Legierung eine beträchtliche Wirkung ausgeübt wird. Die
erfindungsgemäße Legierung enthält 30 bis 70 Gew.-% der
Verbindungsphase. Wenn der Anteil der Verbindungsphase
kleiner als 30 Gew.-% ist, weist sie keine ge
eignete durchschnittliche Dicke auf und es kann folglich keine
verbesserte Festigkeit erwartet werden. Wenn der Anteil
der Verbindungsphase 70 Gew.-% übersteigt, weist sie
keine geeignete durchschnittliche Dicke auf, wobei die
harte Phase vergröbert ist, und die Festigkeit der Legie
rung zu gering ist, als daß sie praktisch akzeptabel
wäre. Der Anteil der Verbindungsphase sollte jedoch im
Bereich von 40 bis 60 Gew.-% und noch bevorzugter von 45
bis 60 Gew.-% gehalten werden, wenn geeignete Eigen
schaften, wie Festigkeit und Härte, von zum Beispiel
einem mechanischen Verbundstoffteil erhalten werden
sollen, das unter Einsatz eines Grundmaterials gefertigt
wurde, das aus dem geschmolzenen Material hergestellt
worden ist.
Das Vorhandensein von Chrom in der Verbindungsphase der
erfindungsgemäßen metallkeramischen Legierung verbessert
seine Haltbarkeit als auch seine Benetzungsfähigkeit.
Chrom ist eine sehr wichtige Komponente der erfindungs
gemäßen Legierung, da es aus diesem Grund oder einem
anderen eine starke Erhöhung der geeigneten durchschnittlichen
Dicke der Verbindungsphase ermöglicht, ohne trotz Erhöhung der
Dicke der Verbindungsphase irgendeine Verringerung der
Festigkeit hervorzurufen. Die Verbindungsphase enthält
5 bis 30 Gew.-% Cr. Wenn sie nur weniger als
5 Gew.-% Cr enthält, weist die Legierung eine geringere
Oxidationsbeständigkeit auf, während ihre Festigkeit
verringert wird, wenn die Verbindungsphase mehr als
30 Gew.-% Cr enthält.
Nickel ist eine weitere, die Verbindungsphase bildende
Komponente. Die Verbindungsphase enthält vorzugsweise 20
bis 40 Gew.-% Ni. Wenn sie nur weniger als 20 Gew.-% Ni
enthält, hat die Legierung eine geringe Oxidationsbe
ständigkeit, während ihre Festigkeit verringert wird,
wenn die Verbindungsphase mehr als 40 Gew.-% Ni enthält.
Chrom in der Verbindungsphase weist vorzugsweise ein
Gewichtsverhältnis zwischen 0,02 und 0,4 zur Gesamtmenge
an Nickel und Chrom auf. Wenn dieses Gewichtsverhältnis
kleiner als 0,02 ist, kann kein befriedigendes Ergebnis
erwartet werden, wenn es jedoch größer als 0,4 ist, ruft
eine übermäßige Fällung von Chromcarbid eine Verringerung
der Festigkeit hervor.
Die harte Phase kann 50 bis 90 Gew.-% von zusammengesetz
tem Carbonitrid aufweisen, das eine Kernstruktur
aufweist, und zwar zusammengesetztes Carbo
nitrid umfaßt, das relativ arm an Ti und reich an W
und/oder Mo ist und das von einem zusammengesetzten
Carbonitrid umgeben wird, das relativ reich an Ti und arm
an W und/oder Mo ist. Eine Legierung, die eine harte
Phase enthält, von der mindestens 50 Gew.-% aus einem
zusammengesetzten Carbonitrid der letzteren Kernstruktur
bestehen und die gewünschten Eigenschaften aufweist, kann
erhalten werden, wenn das Carbonitrid aus mehreren Carbonitridbildnern
zusammengesetzt ist, und damit mindestens W und Ti und ebenfalls ein oder
mehrere Elemente der Gruppe IVa, Va und VIa enthält, als
Ausgangsmaterial eingesetzt und mit TiN oder TiCN und,
falls erforderlich, den Pulvern der die Verbindungsphase
bildenden Metalle als auch anderen Carbiden, Nitriden
oder Carbonitriden gesintert wird.
Wenn das mehrfach zusammengesetzte Carbonitrid, das min
destens W und Ti enthält und weiterhin ein oder mehrere
Elemente der Gruppe IVa, Va und VIa enthält, die den
Umfangsabschnitt der harten Phase bilden, wie Cr₃C₂, NbC
oder Mo₂C, als Ausgangsmaterial eingesetzt wird, weist
die harte Phase eine gute Benetzungsfähigkeit mit der
Verbindungsmetallphase auf und bewirkt keine starke Ver
ringerung der Festigkeit oder Sinterfähigkeit, da die
Zusammensetzung des Ausgangsmaterials relativ nahe bei
der des Umfangsabschnittes liegt, wie es oben festge
stellt wurde. Soweit das Ausgangsmaterial einen Teil des
den Umfangsabschnitt bildenden Materials enthält, ist es
darüber hinaus möglich, die Menge des Umfangsabschnitts
zu verringern, der während des Sinterns gebildet werden
soll, und dadurch die Kontaktabschnitte der Partikel des
zusammengesetzten Carbonitrids zu verringern.
Es ist jedoch nicht ausreichend, das zusammengesetzte
Carbonitrid allein zu verwenden. Wenn es gesintert wird,
wird die Komponente, die die Oberflächenschicht bildet, die
dieses enthält, in der Verbindungsphase aufgelöst, um eine
feste Lösung zu bilden, die auf den Partikeln des Carbo
nitrids kontinuierlich ausgefällt wird, um deren Wachs
tum und dadurch die Bildung ihrer Kontaktabschnitte her
vorzurufen, die eine Realisierung der gewünschten Bruch
beständigkeit unmöglich machen. Darüber hinaus bildet das
gemischte Carbonitrid keine Schichtstruktur mit einem
Umfangsabschnitt, der reich an Ti ist. Folglich ist es
nach dieser Erfindung wichtig, TiCN zuzugeben.
Der Zusatz von TiCN wird aus den folgenden drei
Gründen als wirksam betrachtet:
- (1) TiCN ist bei erhöhten Temperatu ren thermodynamisch instabil und besonders instabil, wenn es in seiner Nachbarschaft eine Zufuhrquelle von Kohlenstoff gibt. Wenn TiCN zugesetzt wird, werden folglich seine Partikel während des Sinterns ther misch zersetzt, um vorwiegend in der Verbindungsmetall phase eine feste Lösung zu bilden. Als Ergebnis wird die die Oberflächenschicht bildende Komponente, die das zu sammengesetzte Carbonitrid enthält, wie Mo, Ta oder Nb, bei der Bildung der festen Lösung in der Verbindungsphase eingeschränkt. Die Bildung der Oberflächenschicht ist be grenzt, und der Kontakt der Carbonitridpartikel wird stark verringert.
- (2) Da Ti und N, die aus der thermischen Zersetzung von TiCN resultieren, verteilt sind, um in den Carbonitridpartikeln eine feste Lösung zu bilden, bilden die Carbonitridpartikel eine Schichtstruktur mit einem Umfangsabschnitt, der reich an Ti ist, und das Carbo nitrid hat somit eine Schichtstruktur mit einer harten und oxidationsbeständigen Oberfläche.
- (3) Wenn Ti und N, die in der Verbindungsmetallphase eine feste Lösung gebildet haben, in die Carbonitridpartikel verteilt werden, wird W, das gegenüber N keine Affinität aufweist, aus diesen Partikeln ausgetrieben und bildet in der Verbindungsmetallphase eine feste Lösung, um diese stark zu festigen.
Als Ergebnis wird es möglich, eine hervorragende
metallkeramische Legierung zu erhalten, die aus dem oben
unter (1) aufgezeigten Grund eine verbesserte Bruchbe
ständigkeit, aus dem unter (2) aufgeführten Grund eine
verbesserte Haltbarkeit bei Hochtemperatur und aus dem
unter (3) aufgezeigten Grund eine verbesserte Hochtempe
raturfestigkeit aufweist.
Nach dieser Erfindung wird ebenfalls ein
Verbundstoffteil geschaffen, das ein festes Grundmaterial
und eine leichte und harte metallkeramische Legierungs
schicht umfaßt, die auf der Außen- und Innenfläche des
Grundmaterials gebildet ist. Dieses Grundmaterial wird
vorzugsweise von einem geschmolzenen Material herge
stellt, z. B. einer Legierung, die als SCM440 bezeichnet wird,
damit es den gewünschten Festigkeitswert hat. Die Schicht der
metallkeramischen Legierung weist vorzugsweise einen ther
mischen Ausdehnungskoeffizienten auf, der über den gesam
ten Temperaturbereich zwischen Raumtemperatur und 1000°C
innerhalb plus oder minus 20% von dem des Grundmaterials
liegt, so daß keine große Eigenspannung zwischen dem
Grundmaterial und der metallkeramischen Legierungsschicht
existieren kann, sondern daß sie eine feste Verbindung
ohne Riß beibehalten. Wenn die erfindungsgemäße metall
keramische Legierung eingesetzt wird, bildet das Grund
material und die metallkeramische Legierungsschicht eine
feste Verbindung, was auf die Bildung der Grenzflächen
phase zwischen diesen zurückzuführen ist (die sich als
Austenit-Phase ausbildet), die einen größeren
Gewichtsanteil als die den Metall-Keramik-Werkstoff
bildende Verbindungsphase oder die Diffusionsphase auf
weist.
Wenn das Grundmaterial aus geschmolzenem Material her
gestellt wird, ist es bevorzugt Eisen anstelle eines
Teils oder des gesamten Nickels in der Verbindungsphase
des Metall-Keramik-Werkstoffs einzusetzen, um die wirk
same Bildung der Grenzflächenphase zu sichern.
Pulver von TiC0,8N0,2, WC und Mo₂C mit einer Partikel
größe von 1 bis 6 µ als die harte Phase bildende Materia
lien und Pulver von Ni und Cr als die Verbindungsphase
bildende Metalle wurden in unterschiedlichen Verhält
nissen vermischt, wodurch die Herstellung der Proben
Nr. 1 bis 10 der metallkeramischen Legierungen mit unter
schiedlichen Zusammensetzungen ermöglicht wurde, wie es
in Tabelle 1 gezeigt ist. Jede Mischung dieser Pulver
wurde hergestellt, indem in einer extrem harten Kugel
mühle gemischt wurde, die sich etwa 96 h lang bei hoher
Geschwindigkeit drehte, und nachdem die Mischung getrocknet wurde,
wurde sie in eine Form gepreßt, um ein verdichtetes
Produkt zu bilden. Jedes verdichtete Produkt wurde etwa
60 min im Vakuum mit einem Druck von 10-2 bis 10-3 mm Hg
bei einer Temperatur von 1300°C bis 1450°C gehalten,
wodurch die metallkeramische Legierung hergestellt wurde.
Bei jeder Probe wurde die Biegefestigkeit, Bruchzähig
keit, Energieabsorption und Härte geprüft. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt.
Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, waren die Proben Nr. 4
bis 8 dieser Erfindung mit einem Anteil der harten Phase
von 30 bis 60 Gew.-% den Vergleichsproben Nr. 1 bis 3 und 9,
10 in Bruchzähigkeit, Biegefestigkeit und Energieabsorption überlegen.
Die Proben Nr. 5 bis 7 mit einem Anteil der harten Phase
von 45 bis 55 Gew.-% zeigten besonders gute Eigen
schaften.
Die in Tabelle 2 gezeigten Werte der Bruchzähigkeit,
außer denen der Proben Nr. 1 bis 3, wurden durch den
Eindruckversuch bestimmt, der zur Messung der Länge des
Risses durchgeführt wurde, der bei einer Belastung von
50 kg durch einen Stempel für den Eindruckversuch nach
Vickers gebildet wurde. Die Festigkeit jeder der Proben
Nr. 1 bis 3 war zu gering, um durch dieses Verfahren
bestimmt zu werden.
Dem Beispiel 1 wurde gefolgt, um Proben von Legierungen
mit unterschiedlichen Zusammensetzungen herzustellen, wie
es in Tabelle 3 gezeigt ist. Bei jeder Probe wurde die
Biegefestigkeit, Bruchzähigkeit, Energieabsorption und
Härte bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, waren die Proben
Nr. 12 bis 16, 18 und 19, die Titancarbonitrid mit einem
N/C-Verhältnis zwischen 0,05/1 und 5/1 enthielten, den
anderen Proben (Nr. 11 und 17) in bezug auf Festigkeit
und Biegefestigkeit überlegen. Sie zeigten ebenfalls
einen höheren Wert der Energieabsorption, und es wurde
folglich eine höhere Bruchfestigkeit gefunden.
Dem Beispiel 1 wurde gefolgt, um Proben von metall
keramischen Legierungen mit unterschiedlichen Zusammen
setzungen herzustellen, wie es in Tabelle 5 gezeigt ist. Bei
jeder Probe wurde die Biegefestigkeit, Bruchzähigkeit,
Energieabsorption und Härte geprüft. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 6 gezeigt. Die Proben Nr. 21 bis 25 und 27 bis
36, in denen ein oder mehrere Carbide und Nitride von
Elementen der Gruppe IVa, Va und VIa der Übergangsmetalle 1 bis 70 Mol-%
Titancarbonitrid ersetzten, waren den anderen Proben in
Festigkeit und Biegefestigkeit überlegen, und zwar Probe
Nr. 20, bei der dieses Carbid nur anstelle von 1 Mol-%
eingesetzt wurde, und Probe Nr. 26, in der diese Carbide
und Nitride anstelle von mehr als 70 Mol-% eingesetzt
wurden.
Folglich ist es nach dieser Erfindung offensichtlich
bevorzugt, ein oder mehrere Carbide und Nitride der
Elemente der Gruppe IVa, Va und VIa anstelle von 1 bis
70 Mol-% TiCN einzusetzen.
Dem Beispiel 1 wurde gefolgt, um Proben von metallkera
mischen Legierungen mit unterschiedlichen Zusammensetzun
gen herzustellen, wie es in Tabelle 7 gezeigt ist. Bei
jeder Probe wurde die Biegefestigkeit, Bruchzähigkeit,
Energieabsorption und Härte geprüft. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 8 gezeigt.
Wie aus Tabelle 8 deutlich wird, waren die Proben Nr. 38
bis 43 mit einem Cr/Ni+Cr-Gewichtsverhältnis in der Ver
bindungsphase zwischen 0,02 und 0,4 den anderen
Proben in Festigkeit und Biegefestigkeit überlegen, und
zwar der Probe Nr. 37 mit einem geringeren Cr-Verhältnis
und der Probe Nr. 44 mit einem höheren Cr-Verhältnis.
Nach dieser Erfindung ist es folglich bevorzugt zu
sichern, daß die Verbindungsphase ein Gewichtsverhältnis
von Cr/Ni+Cr von zwischen 0,02 und 0,4 aufweist.
Handelsübliche Pulver von WC, TiC0,7N0,3, CrC, NbC und
Mo₂C mit einem durchschnittlichen Kristallkorndurchmesser
von 1,0 bis 1,5 µ wurden abgewogen und in einem feuchten
System vermischt, um mehrfach zusammengesetzte Carbo
nitride herzustellen, die verwendet wurden, um die Proben
Nr. 45 bis 48 herzustellen, wie es in Tabelle 9 gezeigt
ist. Jede Mischung wurde 1 h lang einer Lösungsbehandlung
bei einer Temperatur von 1800°C in einer Atmosphäre mit
einem N₂-Partialdruck von 20 bis 30 Torr unterzogen und
wurde dann in einer Revolvermühle zerklei
nert, um das mehrfach zusammengesetzte Carbonitrid als
Ausgangsmaterial herzustellen.
Eine Verbindung, wie TiCN oder NbC, und Verbindungsme
talle, wie in Tabelle 9 gezeigt, wurden mit jedem Carbo
nitrid vermischt, das hergestellt worden war, wodurch
Proben von metallkeramischen Legierungen mit unterschied
lichen Zusammensetzungen hergestellt wurden, wie es in
Tabelle 9 gezeigt ist. Tabelle 9 zeigt ebenfalls die Ver
gleichsproben Nr. 49 und 50, die durch einstündiges
Sintern bei einer Temperatur von 1400°C in einer Atmos
phäre mit einem N₂-Partialdruck von 1 Torr hergestellt
worden waren. Tabelle 10 zeigt die Ergebnisse, die aus
der Prüfung jeder Probe in bezug auf Härte, Bruchzähig
keit, Biegefestigkeit usw. erhalten wurden. Das in
Tabelle 10 erscheinende Kontaktverhältnis ist das Ver
hältnis der spezifischen Oberfläche der Kontaktabschnitte
der zusammengesetzten Carbonitridpartikel zu deren gesam
ter spezifischer Oberfläche, wie es durch das Gurland-
Verfahren bestimmt wurde. Die Bruchzeit wurde durch einen
Hochtemperatur-Kurzzeit-Zeitstandversuch bestimmt, der
durch Anwendung einer Belastung von 80 kg/mm² bei einer
Temperatur von 900°C durchgeführt wurde und ist in
Tabelle 10 aufgeführt, um die Hochtemperaturfestigkeit
jeder Probe zu zeigen.
Wie aus Tabelle 10 ersichtlich ist, hatten die Proben
Nr. 45 bis 48, die durch Zugabe von TiN oder TiCN zum
mehrfach zusammengesetzten Carbonitrid hergestellt worden
waren, ein geringeres Kontaktverhältnis und eine höhere
Bruchzähigkeit als die der Vergleichsproben Nr. 49 und 50
und zeigten ebenfalls eine längere Bruchzeit beim Hoch
temperatur-Kurzzeit-Zeitstandversuch, scheinbar wegen der
Verstärkung der Verbindungsmetallschicht durch das aus
dem zusammengesetzten Carbonitrid ausgestoßene W.
Pulver der in Tabelle 11 gezeigten Ausgangsmaterialien
wurden vermischt, um Proben der metallkeramischen Legie
rungen herzustellen, die jeweils 23 Gew.-% TiCN, 10 Gew.-%
WC, 7 Gew.-% Cr₃C₂, 3 Gew.-% NbC, 7 Gew.-% Mo₂C,
40 Gew.-% Ni und 20 Gew.-% Cr enthielten. Bei jeder Probe
wurde die Zusammensetzung jeweils des mittleren und des Um
fangsabschnittes ihrer Kernstruktur analysiert. Die Er
gebnisse sind in Tabelle 12 gezeigt. Die Analyse wurde
quantitativ durchgeführt, indem ein analysierendes Elek
tronenmikroskop vom Durchstrahlungstyp eingesetzt wurde.
Wie aus Tabelle 12 ersichtlich ist, führte die Verwendung
unterschiedlicher Ausgangsmaterialien zur Herstellung von
Legierungen mit einer Kernstruktur, die durch einen
Mittelabschnitt, der relativ arm an Ti und reich an W
ist, und einen Umfangsabschnitt gebildet wird, der reich
an Ti und arm an W ist (Proben Nr. 51 und 52), und Legie
rungen mit Kernstruktur der entgegengesetzten Art (Proben
Nr. 53 und 54).
Acht Proben der metallkeramischen Legierungen, wie sie in
Tabelle 13 gezeigt sind, wurden hergestellt und wurden
auf Oxidationsbeständigkeit geprüft. Jede Probe wurde bei
Raumtemperatur auf 1000°C erwärmt, und ihre Gewichtszu
nahme durch die Oxidation wurde bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 13 gezeigt.
Probe Nr. 55 zeigte eine Gewichtszunahme durch Oxidation
von 28 × 10-2 mg/mm², und zwar eine relativ geringe Oxi
dationsbeständigkeit, scheinbar wegen der Verbindungs
phase, die nur 6 Gew.-% Cr enthält, und ihrer harten
Phase, die nur 6 Gew.-% Cr₃C₂ enthält. Auf der anderen
Seite zeigte die Probe Nr. 56 mit einer harten Phase, die
21 Gew.-% Cr₃C₂ enthält, eine Gewichtszunahme durch Oxi
dation von 15 × 10-2 mg/mm², und zwar eine relativ hohe
Oxidationsbeständigkeit. Die Probe Nr. 57 mit einer Ver
bindungsphase, die 8 Gew.-% Cr enthält, und einer harten
Phase, die 24 Gew.-% Cr enthält, zeigte eine Gewichts
zunahme durch Oxidation von nur 11 × 10-2 mg/mm², und damit
eine hohe Oxidationsbeständigkeit.
Die Probe Nr. 58 enthielt 24 Gew.-% Cr₃C₂ in ihrer harten
Phase, hatte jedoch eine relativ geringe Oxidationsbe
ständigkeit, wie es durch eine Gewichtszunahme von
24 × 10-2 mg/m³ gezeigt ist. Ihre geringe Oxidations
beständigkeit beruht scheinbar auf ihrer Verbindungs
phase, die nur 4 Gew.-% Cr enthielt.
Die Probe Nr. 59 zeigte ebenfalls eine gute Oxidations
beständigkeit. Sie hatte jedoch eine Biegefestigkeit von
nur 51 kg/mm², da ihre Verbindungsphase 31 Gew.-% Cr ent
hielt. Übrigens zeigte die Probe Nr. 56, die eine ange
messene Menge Cr enthielt, eine Biegefestigkeit von
190 kg/mm². Alle Proben Nr. 60 bis 62, die in ihrer Ver
bindungsphase 8 Gew.-% Cr enthalten, zeigten eine geringe
Gewichtszunahme durch Oxidation, und zwar eine gute
Oxidationsbeständigkeit.
Aus diesen Ergebnissen wird deutlich, daß bei der
erfindungsgemäßen metallkeramischen Legierung bevorzugt
ist, daß sie in ihrer Verbindungsphase mindestens 5 Gew.-%
Cr enthalten soll, damit eine hohe Oxidationsbeständigkeit er
reicht wird, obwohl der geeignete Chromgehalt ihrer Ver
bindungsphase auch vom Chromcarbidgehalt ihrer harten
Phase abhängen kann.
Drei zylindrische Teile mit jeweils einem Außendurch
messer von 140 mm, einem Innendurchmesser von 50 mm und
einer Länge von 85 mm wurden als Kerne für Walzen aus
einer SCM440-Legierung geformt, die durch Schmelzen
gefertigt worden war. Durch das Gußeisen-Formen bei
einem Druck von 500 bis 1000 kg/cm² wurde eine Haut von
jeder der metallkeramischen Legierungen hergestellt, die
durch Vermischen der Materialien, wie sie in Tabelle 14
gezeigt sind, in einer Kugelmühle hergestellt worden
waren. Die Haut jeder Legierung wurde auf einen der Kerne
angepaßt und vorläufig bei einer Temperatur von 1000 bis
1300°C gesintert, wodurch ein Zusammenziehen hervorge
rufen wurde und sie einstückig am Kern sitzt. Danach
wurde der Aufbau aus Kern und Haut einer zweistündigen
isostatischen Heißpreß-Behandlung bei einer Temperatur
zwischen der vorläufigen Sintertemperatur und der Tempe
ratur, die 25°C unter dieser war, und einem Druck von
1000 atm unterzogen. Folglich wurden drei metallkerami
sche Verbundstoffwalzen erhalten. Jede Walze hatte einen
Außendurchmesser von 250 mm, einen Innendurchmesser von
140 mm und eine Länge von 85 mm.
Die Gesamtmenge von Carbid, Nitrid und Carbonitrid der
Elemente der Gruppe IVa, Va und VIa, die die harte Phase
der Metall-Keramik-Werkstoffe bilden, wurde im Bereich
von 40 bis 55 Gew.-% gehalten, so daß sie die geeignete
Festigkeit als auch eine befriedigende Haltbarkeit haben
können.
Jede Walze wurde in bezug auf den Unterschied des
thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen seinem Kern
und der Haut des Metall-Keramik-Werkstoffs geprüft. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 14 gezeigt. Tabelle 14 zeigt
den höchsten Unterschied, der bei jeder Walze bei einem
Temperaturbereich zwischen Raumtemperatur und 1000°C
gefunden wurde.
Die Verbindung zwischen dem Kern und der Haut jeder Walze
wurde durch ein optisches Mikroskop geprüft. Fig. 1 bis 3
sind jeweils Mikroaufnahmen eines Schnittes der Verbin
dung in einer der Walzen.
Fig. 1 ist eine Mikroaufnahme, die einen Schnitt der
Walze zeigt, die unter Anwendung der Probe Nr. 55 für die
Haut aus Metall-Keramik-Werkstoff gefertigt wurde. Sie
zeigt im Metall-Keramik-Werkstoff einen großen Riß.
Dieses Reißen beruht wahrscheinlich auf dem Unterschied
des thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem
Kern und der Haut von 25%.
Fig. 2 ist eine Mikroaufnahme, die einen Schnitt der
Walze zeigt, die unter Anwendung der Probe Nr. 56 ge
fertigt wurde. Sie zeigt eine gute Verbindung oder
Grenzfläche zwischen dem Kern und der Haut, wahrschein
lich durch die Tatsache, daß der Unterschied des
thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem Kern
und der Haut 18% betrug.
Fig. 3 ist eine Mikroaufnahme, die einen Schnitt der
Walze zeigt, die unter Anwendung der Probe Nr. 57 ge
fertigt wurde. Eine Diffusionsschicht und eine Austenit
schicht wurden zwischen dem Kern und der Haut gefunden
und bilden eine noch bessere Verbindung zwischen diesen,
wahrscheinlich durch die Tatsache, daß der Kern und die
Haut nur einen Unterschied des thermischen Ausdehnungs
koeffizienten von 5% aufwiesen, und daß der Gehalt an
Nickel und Chrom der Legierung jeweils im Bereich von
5 bis 30 Gew.-% lag.
Es ist folglich ersichtlich, daß die erfindungsgemäße
metallkeramische Verbundstoffwalze eine starke und
rißfreie Haut aufweist, die an ihren Kern verbunden ist,
wenn der Kern einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
aufweist, der innerhalb plus oder minus 20% von dem der
Haut liegt.
Obwohl der beschriebene Kern aus SCM440 gefertigt wurde,
ist es natürlich möglich, irgendein anderes Material zu
verwenden, das durch Schmelzen gefertigt wurde, und einen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist, der dem der
erfindungsgemäßen, metallkeramischen Legierung im wesent
lichen gleich ist. Noch spezifischer ist es möglich, zum
Beispiel eine SKD11- oder HR286-Legierung zu verwenden,
um einen geeigneten Kern zu fertigen, der eine Walze lie
fert, wenn die Haut auf ihm angepaßt ist. Obwohl die Er
findung mit einer Anwendung für Walzen beschrieben wurde,
ist diese Erfindung nicht auf Walzen begrenzt, sondern
ist in gleicher Weise auf verschiedene Arten anderer me
chanischer Verbundstoffteile, Komponente oder Bauteile
anwendbar.
Die erfindungsgemäße metallkeramische Legierung ist nicht
nur zur Herstellung von Schnittwerkzeugen vorteilhaft,
sondern kann auch wirksam für andere Zwecke verwendet
werden, einschließlich der Herstellung von Walzen, Düsen,
Zylindern und Führungsrollen, die bei geringer oder hoher
Temperatur verwendet werden, da sie hohe Werte der Biege
festigkeit und Härte aufweist und ebenfalls eine hervor
ragende Haltbarkeit und Festigkeit bei erhöhten Tempera
turen hat.
Claims (6)
1. Metallkeramische Legierung, die 30 bis 60 Gew.-% einer
harten Phase und als Rest einer Verbindungsphase sowie
unvermeidbare Verunreinigungen umfaßt, wobei die harte
Phase aus Titancarbonitrid und außer Titancarbonitrid aus
wenigstens einem der Carbide, Nitride und Carbonitride der
Übergangsmetalle der Gruppe IVa, Va und VIa besteht,
welche das Titancarbonitrid zu wenigstens 1 Mol-% ersetzen,
wobei das Titancarbonitrid ein atomares Verhältnis von
Stickstoff zu Kohlenstoff von 0,05 bis 5 aufweist, während
die Verbindungsphase, bezogen auf das Gewicht der
metallkeramischen Legierung, 20 bis 40 Gew.-% Nickel
und/oder Eisen und 5 bis 30 Gew.-% Chrom sowie als Rest
irgendein Übergangsmetall der Gruppe IVa, Va und VIa und
unvermeidbare Verunreinigungen enthält.
2. Metallkeramisch Legierung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Carbide, Nitride und Carbonitride
der Übergangsmetalle der Gruppe IVa, V und VIa bis zu 70
Mol-% des Titancarbonitrids der harten Phase ersetzen.
3. Metallkeramische Legierung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsphase außerdem
Cobalt mit einem Gehalt von weniger als 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der metallkeramischen Legierung, enthält.
4. Metallkeramische Legierung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Chrom in der
Verbindungsphase ein Gewichtsverhältnis von zwischen 0,02
und 0,4 zur Gesamtmenge von Nickel und Chrom aufweist.
5. Verwendung der metallkeramischen Legierung nach einem
der vorstehenden Ansprüche als harte Oberflächenschicht für ein
mechanisches Verbundstoffteil, wobei das Grundmaterial
aus einer durch Schmelzen hergestellten Eisenlegierung besteht.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Grundmaterial und der metallkeramischen
Legierungsschicht eine Grenzflächenphase vorgesehen ist,
die einen größeren Gewichtsanteil der die Verbindungsphase
bildenden Komponenten als die Verbindungsphase der metall
keramischen Legierung aufweist.
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