DE3890C - Zwei Maschinen zum Festnageln und Beschneiden der Absätze und Sohlen bei Herstellung von Schuhwerk - Google Patents
Zwei Maschinen zum Festnageln und Beschneiden der Absätze und Sohlen bei Herstellung von SchuhwerkInfo
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- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
- A43D79/00—Combined heel-pressing and nailing machines
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Description
1878.
Klasse 71.
THOMAS COWBURN in BRISTOL (England).
Zwei Maschinen zum Festnageln und Beschneiden der Absätze und Sohlen bei Herstellung
von Schuhwerk.
Patentirt im Deutschen Reiche vom. 9. Juni 1878 ab.
Die nächstehend beschriebene Erfindung bezieht sich auf Maschinen zum Festnieten, Beschneiden
und Fertigmachen der Sohlen und Absätze von Stiefeln und Schuhen.
Um die feste Verbindung von Sohle und Oberleder herzustellen und um erstere zu beschneiden,
wird der Leisten, auf welchen der Schuh oder Stiefel gezogen ist, auf einen Zapfen
und Schieber befestigt. Der Schieber kann sich in unterhalb des Tisches angebrachten
Führungen hin- und herbewegen.
Die Sohle wird in die richtige Lage gebracht, die Schlitten heruntergeschoben, gehoben und
die Sohle jetzt fest gegen einen Klotz gedrückt, der über dem Tische am Gestell der Maschine
befestigt und mit Löchern versehen ist, deren Zahl und Lage mit der der Stifte für die Sohle,
die Schweifung und den Sitz für den Absatz übereinstimmen. Die Röhren für die Stifte sind
mit dem Klotze verbunden und führen dieselben nach den Löchern in dem Klotze.
Die oberen Enden der Nietröhren sind mit Zuführungsröhren verbunden, so dafs bei dem
Herunterdrücken eines Hebels je eine Niete in je eines der Löcher im Klotze eingeführt wird.
Die Nieten werden durch Punzen oder Stempel, die auf einem oder mehreren Schiebern oberhalb
des Klotzes befestigt sind, eingetrieben. Die Schieber werden durch Excenter und Hebel
bewegt, so . dafs alle Nieten auf einmal eingetrieben werden können oder auch in Abtheilungen,
um den Druck auf den Stiefel bezw. die Leisten zu verringern.
Die Excenter zum Herabdrücken der Rammen werden durch eine Reibungskupplung getrieben,
welche so angeordnet ist, dafs nach dem Eintreiben der Stifte und dem Zurückziehen der
Punzen dieselbe aufser Thätigkeit tritt.
Um die Sohle zu beschneiden und die obere Kante derselben abzuputzen, sind die Messer
auf einem Schieber befestigt, der von einem drehbaren Ringe getragen wird. Dieser Ring
dreht sich in einem Einschnitte des oberen Theiles des Tisches und wird durch Räderwerk
mit Reibungskupplung bewegt. Der Messerschieber bewegt sich frei auf dem Ring in radialer Richtung und ist mit einem runden
festen Zapfen versehen, auf dem der Messerhalter sich bewegt. Die gewünschte Form und
Gröfse wird durch eine an dem Klotze g angebrachte Führung ertheilt, die sowohl nach
der Seite, wie in verticaler Richtung genau der Form der Sohle entspricht.
Der Messerhalter wird durch eine Reibungsrolle in Berührung mit der Leitung gebracht.
Diese Reibungsrolle arbeitet im Innern gegen einen Flantsch, so dafs beim Rotiren des
Ringes und der damit verbundenen Führungen des Schiebers der Messerhalter herausgeschoben
bezw. zurückgezogen wird. Der Messerhalter ist hierbei mit der einen Seite und die Reibungsrolle mit der anderen Seite der Führung in
Berührung. Da überdies der Messerhalter in Berührung mit der Leitung gehalten wird, so
bildet die- Schneide des Messers stets den gleichen Winkel mit dem Schnitt, weil das
Messer auf dem runden Zapfen sich um denselben Winkel dreht, als der Schieber.
Das Messer macht eine vollständige Umdrehung, und wenn dasselbe nicht zum Schneiden
gebraucht wird,, wird die Führung vom Klotze abgerückt, der Ring macht nur eine Umdrehung,
worauf er von selbst stehen bleibt.
Der Messerschlitten kann entfernt und ein Glätteisen eingesetzt werden, um die Kanten zu
poliren, ebenso an dessen Stelle ein mit Verzierungen versehenes Rad, um diese auf der
Sohle einzudrücken.
Zum Vernieten und Beschneiden der Absätze benutzt Erfinder Stiefel- oder Schuhoberleder,
auf welchem die Sohle durch Vernieten, Nähen oder anderweitig befestigt ist und steckt diese
dann auf den danach geformten Kopf einer Ramme fest auf.
Das Material für den Absatz wird auf einen
Klotz gelegt und mittelst einer Stütze in entsprechender Lage erhalten. Wird die Maschine
in Bewegung gesetzt, so wird die nöthige Anzahl Nieten oder Nägel freigegeben, welche so-.
dann nach unten gleiten.
Diese Nieten oder Nägel sind in einem Rohre der Ramme enthalten und fallen auf das Innere
der Sohle, welche fest auf der Ramme sitzt. Die Ramme geht nach unten und drückt die
Sohle auf das Material für den Absatz und die Nieten in den Absatz und zwar unter dem ge-
wünschten Winkel und hält den Absatz auf dem Klotze fest. Durch ein selbsttätiges
Zurückgehen der den Absatz umfassenden Stütze kann das nach der äufseren Form des Absatzes
gebogene Messer ungehindert arbeiten.
Dieses Messer sitzt auf einem Schieber, welcher sich in einem Hebelarm führt, der sich
wiederum auf einer verticalen. Axe dreht, fast concentrisch mit dem Absatz, und eine wiederkehrende,
theil weise ,drehende Bewegung um drei Seiten des Absatzes' hat. Mittelst Führung
durch eine Curve, die die untere Kante des Messers aufnimmt und diese dem Centrum nähert
oder entfernt, erhält der untere Theil des Absatzes'
seine Form.
Der obere Theil des Absatzes kann eine andere Form erhalten durch Anwendung einer
zweiten Curvenführung am oberen Rande des Messers.
Die obere Kante des Absatzes wird durch ein besonderes adjustirbares Messer glatt geschnitten,
das entweder auf dem Hauptmesser befestigt wird oder auf einem Arm mit gleicher seitlicher Bewegung wie das Hauptmesser.
Nach Beendigung des Beschneidens des Absatzes und nachdem das Messer zurückgeführt
ist, wird selbstthätig ein anderes Messer, das auf einem krummlinig geführten Schieber befestigt
ist, gehoben, um den vorderen Theil des Absatzes zu beschneiden. Dieser Messerschieber
geht darauf zurück, die Ramme wird gehoben Und die Operation ist vollendet.
Um den Absatz zu poliren, wird an Stelle des Messerschiebers ein durch eine Gasflamme
erhitzter Polirstahl eingesetzt. Der Bewegungsmechanismus der Messer wird ausgerückt und
dem Kurbelarm zum Poliren der Fläche eine schnellere Bewegung gegeben.
Soll der obere Theil des Absatzes gleichzeitig angenietet werden, so werden die Nieten oder
Nägel in einen passenden Arm gebracht, der auf einem verticalen Zapfen oder Schieber sitzt.
Bevor nun das Material zum Absatz auf den Klotz gelegt wird, wird der Arm darüber gedreht
oder geschoben, ein Hebel heruntergedrückt und die Nieten oder Nägel fallen durch
Röhren in die Löcher des Klotzes hinein. Der Arm wird nun zurückgeschoben und die vorhin
beschriebene Operation ausgeführt. Während die obere Ramme den Absatz fest auf den
Klotz drückt, geht unterhalb eine andere Ramme nach oben und treibt dazu angewendete Punzen
gegen die Niete im Klotz, so dafs diese in den Absatz eingetrieben werden. Das Beschneiden
wird dann vorgenommen, die Ramme gehoben und der Stiefel kann entfernt werden.
Auf den Zeichnungen in den Fig. ι bis 12a
sind gleiche Stücke mit denselben Buchstaben bezeichnet.
Fig. ι ist eine Vorderansicht der einen Maschine.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht.
Fig. 3 ist ein Grundrifs.
Fig. 3 ist ein Grundrifs.
Fig. 4 ist ein im Durchschnitt gezeichneter Grundrifs mit abgenommenem oberem Theile
der Maschine.
Fig. 5 ist eine im Durchschnitt dargestellte Seitenansicht.
Fig. 6 ist eine im Durchschnitt dargestellte Vorderansicht.
Fig. 7 ist ein im Durchschnitt gezeichneter Grundrifs mit abgenommenem oberem Theile
des Tisches.
Fig. 7 a ist ein Durchschnitt der Ramme bezw. des Halters mit zugehörigen Theilen.
Fig. 8 und 9 stellen eine Modification des Messers dar.
Fig. 10, 11 und 12 sind vergröfserte Ansichten
der Federn und Niet-Speisevorrichtung.
Fig. 12a stellt eine Modification der Ramme und der zum Vernieten dienenden Theile dar.
Fig. 13 ist die Vorderansicht der zweiten Maschine zum Vernieten, Beschneiden und
Fertigstellen von Schuh- und Stiefelsohlen.
Fig. 14 ist eine Seitenansicht.
Fig. 15 ist ein Grundrifs.
Fig. 16 ist ein Grundrifs mit abgenommenem oberem Theile.
Fig. 17 ist ein Durchschnitt des Klotzes und
der Mechanismen zum Vernieten.
Auch in den Fig. 13 bis 17 bezeichnen gleiche
Zeichen gleiche Theile.
Die verschiedenen Maschinentlieile, welche in den Fig. 1 bis 12a dargestellt sind, werden von
einem Gestell oder Ständer A von passender Form getragen. Die einzelnen Theile erhalten
ihre Bewegung von der Welle B, die in den Lagern B1 ruht und welche durch die Riemscheibe
B2 und eine zweite Riemscheibe und Riemen von der Hauptbetriebskraft ihre Bewegung
erhält. Auf der Welle B ist eine Reibungskupplung B3 angebracht. Die eine
Seite dieser Kupplung schiebt sich auf Nuth und Federn auf der Welle, der andere Theil
ist lose und trägt am anderen Ende eine Schnecke .Z?4, welche ein Schneckenrad C bewegt,
das auf der Hauptwelle C1 festsitzt. Diese Welle C1 ist in C2, Fig. 6, gelagert und macht
eine Umdrehung für jede vollständige Operation der Maschine. Sie wird dadurch ausgerückt,
dafs der Anschlag C'\ Fig. 2, an die vorstehenden Nasen oder Stangen C4 stöfst. Diese
Stangen fassen durch lose Bolzen den Hebel B 5,
dessen Drehpunkt bei 1 am Gestell liegt und durch den die Reibungskupplung B3 ein- oder
ausgerückt wird. Durch die Feder B0 werden die Theile der Kupplung an einander geprefst.
Soll eine zweite Operation beginnen, so werden die Stangen C4 über den Anschlag C3
mittelst desFufshebels(Trittes)und derStangeni?7 hinweggehoben. Der Handhebel Bs ist mit dem
Hebel 2?5 so verbunden, dafs eine Bewegung des Hebels Ba die Maschine sofort anhält.
D ist die Ramme oder der Halter, Fig. 5, auf welche der obere Theil des Schuhes. oder
Stiefels α aufgesteckt wird, nachdem die Sohle durch Vernieten, Nähen etc. auf dem Oberleder
befestigt worden ist. Der Arm D' trägt diese
Ramme und bewegt sich in Führungen des Gestelles A bei 2 auf und ab und wird durch
die Excenter E und die Rolle E1 gehoben und durch die Excenter F und die Rolle F1 niedergedrückt.
Die Rollen werden durch das Gestell 3, welches am unteren Ende des Armes D'
sitzt, gehalten und sind für verschiedene Stärken der Arbeit durch die Schraube und das Rad 4
verstellbar. Die Excenter E und F sind so angeordnet, dafs die runde Seite von E mit
der flachen von F übereinstimmt und umgekehrt.
Die Ramme ist hohl und mit einer Spindel D2 versehen, gegen deren Flantsch 5 das untere
Ende der Spiralfeder 6 drückt, Fig. 5 und 6, und nach oben gegen die Kappe der Ramme
geprefst wird. An dem unteren Ende der Spindel D2 ist ein Stempel G, der gegen die
Brandsohle des darauf gesteckten Stiefels oder Schuhes α drückt. Dieser Stempel ist mit
Löchern G1 versehen, deren Zahl mit der von der Innenseite des Stiefels einzuschlagenden Anzahl
Nieten oder Nägel übereinstimmt. Die Löcher sind unter dem Winkel gebohrt, in den die
Nieten eingeschlagen werden sollen.
Die Ramme D ist mit einer Anzahl von' Rinnen 7 versehen, welche mit den Löchern
in dem Stempel correspondiren. Eine äufsere dünne Metallhülse bildet im Verein mit den
Rinnen Gänge für die Nieten. An dem unteren Ende der Ramme D sind die beweglichen
Punzen D1 angebracht, wie Fig. 7 a zeigt. Diese
Punzen haben flachen Querschnitt, sind jedoch am unteren Ende dicker, so dafs die beiden
Schultern 16 gebildet werden. Der mittlere flache Theil 17 pafst in eine Rinne 18 des
Stempels hinein, während das dickere Ende 16 sich in dem Nietengange G1 bewegt, welcher
breiter ist als die Rinne.
In der Nähe des oberen Theiles des Stempels G geht der Gang G' schräg nach der
Mitte zu, wie bei 19 zu sehen ist.
Wird die Ramme D gehoben, so drückt die Feder 6 die Spindel D2 herunter, die Punzen Z>3
fallen nach der Mitte in den schrägen Theil 19 am oberen Theile des Stempels und gestatten
den Nieten 9 nach unten zu fallen. Diese Stellung der Theile zu einander ist in der
Fig. 7 a dargestellt.
Die Nieten werden vermittelst kleiner Röhren üf
der Ramme zugeführt, je ein Rohr für je einen der Kanäle 7. Die Röhren sind in einen
bogenförmig ausladenden Arm Ή1 eingesetzt,
der auf dem, Gestell der Maschine befestigt ist. Bei dem Heben der Ramme gleiten die Kanäle
ungehindert über die Röhren. Die Nieten oder Nägel werden durch die Löcher 8 im Ständer /
vermittelst der Führungen der Arme /' den Kanälen übermittelt. Die Führungen /' sind
mit Rinnen versehen, um zu gestatten, dafs der Schaft des Nietes frei heruntergleiten kann,
während der Kopf, auf den Seiten aufliegend, heruntergleitet. Die Federn P (in Fig. 10 im
gröfseren Maafsstabe) halten die Niete 9 dadurch in dem Arme /', dafs der untere Arm 10 der
Feder unter den letzten Nietkopf in der Führung greift, während sich der kürzere, dem längeren
parallel gekrümmte Arm über diesem Nietkopfe befindet. Wenn die Stange /3 durch
das Heben der Ramme gleichfalls gehoben wird, drückt dieselbe gegen den kurzen Arm 1 r
der Feder, welcher die vorletzte Niete der Reihe durch Unterfassen über ihren Kopf in
ihrer Lage erhält. Bei weiterer Hebung der Stange /3 wird auch der längere Arm der
Feder 10 nach aufsen gedrückt und der letzten Niete in der Reihe gestattet, in den Führungen
frei hinunterzugleiten oder sofort in die Röhren zu fallen.
Der Hub der Stange /3 wird regulirt durch
die Muttern oder Schrauben bei 12, Fig. 6, auf dem oberen Ende der Stangen /' und durch
einen geschlitzten Hebel und Stellschraube /5 an dem Kopfe der Ramme.
Der Stempel G ist durch die Excenter F in enger Berührung mit der Brandsohle, während
Absatz al fest auf dem Klotze J, welcher auf
dem Tische A ruht, gehalten wird. Die Stütze U, Fig. i, wird angewendet, um die
Theile des Absatzes in der vor dem Senken' des Stempels G und während der Befestigung
des Absatzes an der Sohle eingenommenen Stellung festzuhalten.
Der Klotz J, Fig. 5, ist mit Löchern versehen, die an Zahl der für den unteren Theil
des Absatzes bestimmten Nieten gleich kommen; derselbe ist hohl und hat im Innern wieder
ein auf- und abgleitendes Klotzstück J\ dessen Hub gröfser als die längste Niete ist und auf
welchem sich kleine Stempelbolzen J'1 befinden (ähnlich den Stempeln D3 an der oberen
Ramme), die wiederum den Löchern im Klotz J entsprechend angebracht, sich in diesen frei
auf- und abbewegen. Der Gleitklotz /' ruht auf dem oberen Theile der Ramme K, welche
durch den Hebel Kz mit Reibungsrad K2 und
durch das Excenter K1 gehoben wird.
Die Nieten werden durch die Führung Z, Fig. 11, in die Löcher des Klotzes geleitet.
Diese Führung, wie Fig. 1 und 6 zeigen, ist um den verticalen Zapfen Z1 drehbar, und ist,
wenn die Ramme D gehoben, über den Klotz J zu bringen. Die Führung Z ist mit Federn L'1
und Röhren Z3 versehen (ähnlich, wie die für die obere Ramme D erforderlichen), nur mit
dem Unterschiede, dafs die Nieten 12, nachdem sie von den Federn nicht mehr gehalten werden,
die schräge Führung hinuntergleitend, mit dem unteren Theile des Schaftes an den Anschlag Z4
stofsen, sich herumdrehen und auf diese Art mit den Köpfen nach unten in die Röhren Z3
fallen, deren untere Oeffnungen den Löchern im Klotze J entsprechen. Beim Niederdrücken
des Hebels U" wird die Stange Z0 bewegt, ein
Niet pro Rohr wird freigegeben und gleitet mit dem Kopfe nach unten in die Löcher des
Klotzes hinein. Die Führung L wird sodann zur Seite gedreht.
Es ist hieraus ersichtlich, dafs der Absatz in einer Operation hergestellt und an der Sohle
befestigt werden kann. Das Senken der oberen Ramme D drückt die von der Führung L gelieferten
Nieten durch die Brandsohle und den Absatz.
Nachdem die obere Ramme die Nieten eingetrieben, wird die Stütze U zurückgezogen, so
dafs die Schneidevorrichtung mit dem Messer M Platz findet, um die drei Seiten des Absatzes
zu beschneiden. Diese Stellung der Theile zu einander ist in den Zeichnungen dargestellt.
Das Messer M, Fig. 2 und 4, hat die Form, die der hintere Theil des Absatzes erhalten
soll, und ist auf dem Doppelhebel M' befestigt, der sich um den Zapfen M2 dreht und dessen
anderes Ende eine Reibungsrolle trägt, die auf der flachen Führungsstange 2V ruht, welche
wiederum in N1 ihren Drehpunkt hat und durch den Gleitbolzen mit Mutter N2 adjustirt
werden kann. Der Zapfen M2, Fig. 5, wird durch den Schieber M3 getragen, der in der
Art beweglich ist, dafs das Messer je nach der Gröfse des Absatzes gestellt werden kann.
Das Messer M wird um drei Seiten des Absatzes herumgeführt, indem es seine erste Bewegung
durch das Excenter O, Fig. 1, auf der Hauptwelle C1 erhält, das in seiner Führung
den Hebel Oi durch ein Gleitstück und damit
die an dem Ende von O1 durch Bolzen verbundene Zahnstange O2, Fig. S, hin- und herbewegt.
Durch Eingriff in letztere wird auch das Zahnrad P bewegt, welches mit seiner
langen Hülse oder Nabe den runden Theil der Ramme K dreht und am oberen Ende der
Hülse einen radialen Gabelarm P1 hat, in
dessen Gabelöffnung das untere Gleitstück des Schiebers P1, Fig. 6, seine Führung findet. Die
Hauptrichtung und Gröfse der Bewegung des Schiebers P2 ist hierdurch bestimmt. Der
Schieber P2 ist oben cylindrisch, er folgt dem Einschnitt G, Fig, 4, des Tisches und bewegt
den Messerträger M der Form des Absatzes entsprechend. Dieser Einschnitt G befindet
sich in einem besonders im Tische eingelassenen Metallstück.,
Am unteren Ende des cylindrischen Ansatzes des Schiebers M'', Fig. 5, befindet sich eine
Kurbel R, Fig. 6, deren Ende mit der Reibungsrolle R1 in der Führungsrinne J?2 der Platte R3
sich bewegt.
Dieser Einschnitt R2 ist von ähnlicher Form wie der Einschnitt G und die äufsersten Enden
beider stehen in gleicher Entfernung von der Axe des Rades P.
Durch diese doppelte Führung des cylindrischen Schenkels am Messerschieber Mx wird
die Schneide des Messers M fortwährend unter dem gleichen Winkel zu dem Werkstücke erhalten.
Die Enden der Einschnitte G und R2 gehen
nach aufsen, um das Messer nach und vor dem Beschneiden weiter vom Absatze zu entfernen.
Die Führungsschiene N ist so angeordnet, dafs, wenn das Schwanzende des Hebels M{ sich
darauf fortbewegt, dieses gehoben oder gesenkt und damit die obere Messerkante dem oberen
Theile des Absatzes genähert oder von ihm entfernt wird, während die untere Messerkante ihre
Lage beibehält.
Auf dem oberen Theil des Hebels M1 sitzt ein stellbares kleines Messer S, Fig. 5, welches
den Sitz des Absatzes beschneidet.
Nachdem der Absatz beschnitten ist, geht das Messer M zurück und ein Messer T hebt
sich selbsttätig, um den vorderen verticalen Theil des Absatzes zu beschneiden. Dieses
Messer T, Fig. 5, sitzt in einem gebogenen Schieber T\ welcher durch das Excenter T2
die Rolle T3 und die Hebel T" T" und T"
gehoben und durch eine Feder 20 zurückgezogen wird. Die Ramme Ό wird nun gehoben
und die ganze Operation ist beendet, womit die Maschine s.elbstthätig stillsteht.
Die Klammerstütze U, welche dazu bestimmt ist, die Absatztheile vor und während des Vernietens
in gleicher Lage zu einander zu halten, wird auf folgende Weise von und zu dem Klotze J geführt.
Die Stütze U, Fig. 2, wird mittelst der Hand vorgezogen und in ihrer Stellung durch Schnepper
und Feder U1 gehalten. Der Schnepper U1
wird seinerzeit, um dem Messer M Platz zu. machen, von dem Hebel U2 zurückgedrückt,
der von dem Excenter U3 und der Rolle U'' gehoben wird.
Soll der Absatz polirt oder geglättet werden, wird der Messerschieber M3, Fig. 5, entfernt
und ein Glätteisen dafür eingesteckt, welches durch eine Gasflamme oder auf andere Art erwärmt
wird. Seine Bewegung erhält es durch die Kurbel V, Fig. 1, die Stange V1 und den
Winkelhebel V2, der sich auf demselben Zapfen wie O1 dreht, so dafs der Gleitbolzen, der sich
auf dem Excenter O führt, aus diesem herausgenommen und in die Bohrungen des Hebels V2
und O gesteckt werden kann; hierdurch erhält der Polirstahlschieber, welcher dem Schieber M3
ähnelt, eine schnellere Bewegung.
Die Fig. 8 und 9 stellen eine Modification des Halters für das Messer M dar. Der Messerhalter
M bewegt sich frei gleitend in der gekrümmten Führung W1, welche fest mit dem
Schieber MA verbunden ist. Der Messerhalter M
wird durch den um M3 drehbaren Doppelhebel X in der Führung auf- und abbewegt.
Dieser Hebel ist an dem einen Ende mit dem Messerhalter M verbunden und führt am anderen
Ende zwei Reibungsrollen, und zwar 13 Unterhalb und 14 oberhalb der Führungsschiene Y.
Diese ist gebogen, um den oberen Theil des Messers dem Sitze des Absatzes zu nähern oder
davon zu entfernen.
Das Messer £ zum Beschneiden des Sitzes des Absatzes befindet sich an dem Ende des
Hebels Z, welcher seinen Drehpunkt auf dem
Schlitten M'A hat und dem Sitze genähert wird,
wenn sich das Gleitstück W, an welchem sich ein Zapfen Z1 befindet, hebt. Der Zapfen Z'
greift in einen Diagonalschlitz des Hebels Z.
.Fig. 12 zeigt eine Modification der Nietenoder
Nägelzuführung, in welcher an Stelle der schrägen Zuführungsvorrichtung zu den Federn,
die Nieten in einer Röhre H1 von entsprechender
Weite für die Köpfe sich einer über dem anderen befinden, und die Röhre JP an der
Stelle, wo die Federn I- für · die Zuführung arbeiten, eine seitliche Oeffnung hat. Die
Thätigkeit der Federn /2 wird ■ durch die Stange /3 hier in gleicher Weise wie in Fig. io
und Ii benutzt.
Fig. I2.a ist ein Verticalschnitt, welcher die
Anwendung einer Ramme und eines Nieteneinschlägers zeigt und wobei die Bewegung nach
unten von der des Nietens getrennt ist.
D ist die Ramme, durch den Arm D' geführt.
Der Stempel G ist an der Ramme fest und für den Durchgang der Niete durchbohrt.
Die Schlagstempel £>3 sind durch die Ramme
hindurchgeführt und bewegen sich auf den geneigten Flächen D\ Der Neigungswinkel ist
demjenigen, in welchem die Nieten eingetrieben werden sollen, gleich. Der obere Theil der
Schlagstempel ist an einem auf einer Fortsetzung der Ramme gleitenden Flantsch und Ring £>'ü
angebracht. D* ist .an den Arm D0 befestigt,
welcher gleichzeitig mit dem Arm D1 durch ein Excenter auf der Welle C bewegt wird.
: Nachdem der Stempel G den Absatz fest auf den Klotz gedrückt hat, senkt sich der Arm £>ü herab und treibt den Niet vollständig ein.
: Nachdem der Stempel G den Absatz fest auf den Klotz gedrückt hat, senkt sich der Arm £>ü herab und treibt den Niet vollständig ein.
Wenn die Schlagstempel wieder in die Höhe gehen, gleiten sie auf den schiefen Flächen Di
und lassen hierbei einen Raum zwischen dem Boden des Einschnittes, in welchem sie sich
bewegen, und der Rückseite der Stempel frei, so dafs die Nieten nach dem Stempel G hinuntergleiten
können.
Die Nietröhren sind in dem oberen Theile der Ramme angebracht und können · durch
irgend eine der vorerwähnten Einrichtungen zur Zuführung von Nieten benutzt werden.
Die Nieten zum Befestigen des Absatzes an der Sohle können vertical, anstatt in einem
Winkel eingetrieben werden; auch können sie je nach der Form des Absatzes von verschiedener
Länge sein.
Die Fig. 13 bis 17 der Zeichnungen. stellen
eine Maschine zum Vernieten, Beschneiden und Fertigmachen der Sohlen von Schuhen und
Stiefeln dar. .
Das Gestell α dient zur Aufnahme der verschiedenen Maschinentheile. Die Bewegung
wird durch die in den Lagern <5>' ruhende
Welle b vermittelt, auf welcher die feste und lose Riemscheibe b2 b'1 befestigt sind. Auf der
Welle b ist eine doppelte Reibungskupplung, deren Mitteltheil durch Federn und Nuth verschiebbar
ist. Der Theil a1 der Kupplung ist
mit der in ein Schneckenrad c auf Welle c'
eingreifenden Schraube ohne Ende bA versehen.
Die Welle ci ruht in den Lagern c2 und ist
mit Excentern d versehen, welche durch die Reibungsrollen dl und Hebel d1 die Rammen e
niederdrücken.
Die Rammen werden durch die Federn d3 wieder gehoben.
Die Kupplung bz wird durch Niederdrücken
des Hebels / mit dem Theile al in Eingriff
gebracht; dieser Hebel hat bei f1 seinen Drehpunkt
und wird dadurch im Eingriff erhalten, dafs die Rolle f1 innerhalb eines Stückes /J
einer centrischen Führung seitlich am Schneckenrade c festgehalten wird.
Sobald die Nägel oder Nieten eingeschlagen sind, hört die Führung /3 auf, die Rolle /2
wird frei und die Maschine kommt von selbst zum Stehen.
An den unteren Seiten der Rammen e sind die Platten e1 angebracht, um die Schlagstempel
e2, welche sich in den Löchern des Klotzes auf- und abbewegen, festzuhalten.
Der Klotz g ist mittelst der Bolzen g1 am
Gestell der Maschine befestigt.
Die Nietröhren e3 passen bequem in die Löcher
an der Seite des Klotzes, und in die des Gestelles e'\ so dafs sie leicht entfernt werden
können, um eine Auswechslung des Klotzes g und der Platten el zu gestatten.
Die Nieten werden durch die F"edern h' in
die Röhren h geführt, welche durch die Stange h ä
und den Hebel/?3 mittelst der Hand in Thätigkeit gesetzt werden.
Auf dem Klotze g ist ein Führungsflantsch, g'1
angebracht, welcher · das Messer i um die Sohle herumführt. An den Stellen, wo das Messer
nicht schneiden soll, ist dieser Flantsch seitwärts abgerückt. Das Messer i und das Abputzmesser
z1 sitzen auf dem Halter z2, welcher
letztere auf einem Zapfen des Schiebers j sitzt. Der obere Theil des Halters z'2 ruht auf dem
Führungsflantsch und trägt eine horizontale Reibungsrolle z'3, welche den Halter z2 gegen
den Flantsch drückt. Der Halter ist hohl, so dafs nur die beiden äufseren Kanten in zwei
Linien gegen die Führung drücken, um bei den verschiedenartigen Krümmungen der Sohle das
Messer stets unter gleichem Winkel schneiden zu lassen. Die Führung in verticnler Richtung
erfolgt durch die obere Kante des Führungsflantsches g-, welcher die Form der Sohle hat.
Durch das oberhalb und unterhalb stattfindende Uebergreifen an dem Flantsche von g durch
den Messerhalter i~ bewegt sich derselbe an dem cylindrischen Zapfen des Schiebestückes j
auf und ab.
Dieser Schlitten j bewegt sich in Führungen am Zahnkranzringe k, Fig. 16 und 15, welcher
sich im oberen Theile des Tisches in einer Vertiefung dreht.
Durch Eingriff der Stirnräder A' und k-, der
konischen Räder /£3 und k!l wird die Kupplung
k'% die mit k'' ein Stück bildet, herge-
stellt. Diese wird durch die Hülsenmuffe b3 und den Hebel f ein- und ausgerückt.
Bei dem Eingriff der Kupplung mufs der Hebel f nach oben stehen, die Rolle _/2 des
Hebels also durch eine der anderen entgegengesetzt, d. h. seitlich am Schneckenrade befindliche
Führung vom Centrum des Rades entfernt gehalten werden.
Ist das Beschneiden der Sohle vollendet, so wird die Rolle f~ frei, die Kupplung löst sich
und die Maschine steht still.
Der mit Leisten versehene Stiefel wird auf den Zapfen 18 gesteckt, welcher auf einem
Schlitten /befestigt ist und sich in den Führungen;« bewegt. Der vordere Theil des Stiefels wird
durch die Schraube ll gestützt, deren Kopf mit
■ Gummi oder anderem elastischen Material überzogen ist und welche mit Gewinde im Sockel P
sitzt. Ein Griff /'', an der Seite des Schlittens /
befestigt, dient zur bequemeren Entfernung desselben.
Die horizontale Führung in sitzt wieder auf einem hohlen Cylinder in', der behufs verticaler
Führung und Feststellung sich in einer starken Hülse am Gestell α bewegt.
Am unteren Ende des Cylinders befindet sich eine Rolle m 3 auf dem Zapfen m 2. Im Innern
des Gestelles ist ferner die Welle η' mit ihren
Lagern n2 und der Riemscheibe n. Auf letzterer wickelt sich ein Riemen auf und ab, der
unterhalb die Rolle ;«3 am Cylinder umfafst und bei ;«4 am Hülsenumfange durch eine Platte
befestigt ist.
Die Welle /z1 wird durch das Handrad ο bewegt,
wodurch ein Heben und Senken des Schlittens m ' erzielt wird. Ein Sperrrad ο' und
Sperrkegel ο2 sichern die Stellung desselben.
Bei der Anwendung dieses Apparates wird der auf die Leiste geschlagene Stiefel mit
diesem auf den,-Zapfen 18 des Schiebers / gesteckt und durch /2 gestützt. Sodann wird die
Sohle aufgelegt und der Schieber in die richtige Lage unter die Rammen e geschoben. Durch
Drehen des: Rades ο wird der Schieber / gehoben
und die Sohle fest gegen den Klotz gedrückt.
Die Nieten werden jetzt in die Röhren e3 durch Bewegen des Hebels h3 und damit in
die betreffenden Löcher im Klotze eingeführt. Die Schlagstempel £2 senken sich, drücken die
Nieten durch die Sohle und befestigen dieselbe somit auf dem Stiefel.
Nach dieser Operation steht die Maschine von selbst still und der Messerschieber j wird
durch Heben des Hebels f eingerückt; dadurch wird das Beschneiden der Sohle und das Abputzen
der oberen Kante ermöglicht. Der Schieber i, der die Messer iil trägt, geht
durch die Drehung des Ringes k einmal um die Sohle herum; die Maschine steht dann
wieder selbstthätig still und die Operation kann von neuem beginnen.
Claims (14)
1. Die Form und Anwendung des Mechanismus einer Maschine, mittelst welcher die
Theile eines Schuh- oder Stiefelabsatzes fest verbunden werden und der so hergestellte
Absatz gleichzeitig an dem Stiefel befestigt wird.
2. Den Klotz für den Absatz, welcher mit den Eintreibern bezw. Schlagstempeln versehen
ist.
3. Die Anordnung des dargestellten Messers in der Maschine zur Stiefelfabrikation, um
die Sohle und den Absatz in beliebig gewünschter Form zu beschneiden.
4. Die Combination eines Messers zum Beschneiden und Abputzen des Absatzsitzes
mit dem Messer zum Beschneiden der Seiten des Absatzes, wobei beide Operationen zugleich ausgeführt werden können, wie
beschrieben.
5. Die Anwendung und Anordnung eines Messers zum Beschneiden der vorderen
Seite des Absatzes, wie beschrieben.
6. Die Combination und Anordnung der Messer MST.
7. Die besondere Construction der Führungen für die Bewegungen der Messer zum Beschneiden
und Abputzen.
8. Den angewendeten Führungsmechanismus, welcher die Bewegungen des Messers zum
Formen und Beschneiden der Stiefelabsätze bestimmt und so construirt ist, dafs die
Form des oberen und unteren Theiles des Absatzes geändert werden kann.
9. Die Construction und Anordnung der Apparate, wodurch jede beliebige Anzahl
Nieten oder Nägel durch eine Operation in den Bereich der Vorrichtung zum Einschlagen
geführt werden. ,
10. Die besondere Anordnung des Apparates, wodurch die Nieten in schräger Richtung
eingeschlagen werden.
11. Die Combination einer Ramme oder eines
Halters für den oberen Theil des Stiefels, mit einem Klotz für den Absatz und einer
umklammernden Stütze, um den Absatz in seiner Lage zu erhalten.
12. Die Anwendung von Federn, die so construirt und angeordnet sind, dafs sie die
' Ablieferung der Nieten oder Nägel an der Einschlagevorrichtung reguliren und controliren.
13. Die allgemeine Anordnung und Combination der Theile in dem Apparate zum
Befestigen, Nachformen und Abschneiden der Stiefel- und Schuhabsätze, wie in den
Fig. ι bis 12a dargestellt.
14. Die allgemeine Anordnung und Combination der Theile in dem Apparate zum
Annieten und Schneiden der Sohlen an Schuhen und Stiefeln, wie in den Fig. 13
bis 17 dargestellt. -
Hierzu 9 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3890C true DE3890C (de) |
Family
ID=282777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT3890D Active DE3890C (de) | Zwei Maschinen zum Festnageln und Beschneiden der Absätze und Sohlen bei Herstellung von Schuhwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3890C (de) |
-
0
- DE DENDAT3890D patent/DE3890C/de active Active
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