DE388789C - Verfahren zur Herstellung von Chlorkalium aus Carnallit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorkalium aus Carnallit

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DE388789C
DE388789C DEK82532D DEK0082532D DE388789C DE 388789 C DE388789 C DE 388789C DE K82532 D DEK82532 D DE K82532D DE K0082532 D DEK0082532 D DE K0082532D DE 388789 C DE388789 C DE 388789C
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Kali Forschungs Anstalt GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/04Chlorides
    • C01D3/08Preparation by working up natural or industrial salt mixtures or siliceous minerals

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorkalium aus Carnallit. . Das auf dem größten Teil der Kaliwerke übliche Löseverfahren fürCarnallit ist das nach Pfeif f er, Handbuch d. Kaliindustrie i887, S.132 ; I und 134 und folgende (siehe auch Michels-Przibylla zgr6). Bei einer Überprüfung der für die Fabrikation aufzuwendenden Wärme stellt sich heraus, daß der Wärmeverbrauch, für die zwecks Gewinnung des größten Teiles der in den Mutterlaugen noch vorhandenen Kalisalze vollzogene Verdampfung bei diesem Verfahren ungefähr mit % des Gesamtverbrauchs an Wärme in Rechnung zu setzen ist. Die Zusammensetzung der -Löselaugen wird im allgemeinen so gehalten, daß Mutterlaugen von etwa 27o g Mg C12 2i,i Gewichtsprozent (Michels-Przibylla S. 176) nach der Kristallisation des Rohchlorkaliums erhalten werden, während dem Chlormagnesiumgehalt des Rohcarnallits entsprechende Mengen von Chlormagnesium in Form von verdampften und unter Abscheidung von künstlichem Cärnallit gekühlten Laugen als Endlaugen den Betrieb verlassen müssen. je konzentrierter die fallenden Mutterlaugen aber gewählt werden, desto weniger Wasser wird zu verdampfen sein, desto geringer also mit den Verdampfkosten infolge des gegen den Löseprozeß überwiegenden Einflusses derselben die Gesamtkosten für Wärmeaufwand. Die geringere Lösekapazität der konzentrierten Laugen tritt demgegenüber in den Hintergrund. In der Zeitschrift »Kali« 1920, S. 214 unter I ist eine Bilanz für diesen ganzen Löseprozeß unter Zugrundelegung einer Mutterlauge von 2o,o Gewichtsprozent Mg Cl, -255 g im Liter gegeben und der Wärmeaufwand unter den dort für alle Löseprozesse gleichmäßig festgelegten Bedingungen zu 66,4 kg/Kal. für ioo g den Betrieb verlassende Endlauge berechnet. Bei einer kleinen Abänderung läßt sich der Wärmeverbrauch auf 63,1 Kalorien ermäßigen.
  • Um die Verdampfungskosten zu verringern, ist es also zweckmäßig, die Chlormagnesiumkonzentration der zu verdampfenden Laugen (Mutterlaugen) von vornherein möglichst hoch zu halten. Die Grenze ist gegeben in Mutterlaugen von derjenigen Konzentration, deren geringste Überschreitung die Abscheidung von Carnallit neben Chlorkalium zur Folge hat. Wird dieseGrenzlösung für 25 °, nach v an t H o f f mit Q" bezeichnet, reit 24,6 Gewichtsprozent Mg Clz 315 g im Liter in Rechnung gesetzt, so ergibt sich bei der gleichen Arbeitsweise durch die Decklaugen ein Zuviel an Wasser, das in irgendeiner Weise verdampft werden muß, um ein Weiterarbeiten bei derselben Konzentration zu ermöglichen und ein Wärmeverbrauch, welcher in gleicher Weise wie 1. c. berechnet 65,4 Kalorien entspricht.
  • Hieraus ist zu entnehmen, daß mit der Erkenntnis des überwiegenden Wärmeverbrauchs für den Verdampfprozeß und der dieser Tatsache Rechnung tragenden Wahl einer höheren Laugenkonzentration allein noch nicht die Vorbedingungen für eine günstige Wärmeökonomie geschaffen sind. Es ist die Aufstellung einer vollständigen Bilanz des fraglichen Löseprozesses hierfür erforderlich, die auch einen Überblick über die Möglichkeiten gibt, den Wärmeverbrauch möglichst zu beschränken. Ebenso ergibt eine Berechnung, daß die Verwendung von Endlaugen mit ihrer hohen 1-ösekapazit:t für Chlorkalium die hohen Verdampfkosten des beim Deckprozeß zugeführten Wassers im günstigsten Falle, wie oben berechnet, auf 59 Kalorien herabsetzen. Es ist demnach eine weitere Ersparnis an Verdampfkosten nur zu erzielen, wenn es gelingt, die im Deckprozeß zugeführten Wassermengen herabzudrücken oder ganz dem Betriebe fernzuhalten: Das erste Produkt, dessen Gehalt an KCL durch die geringe Lösekapazität der schwereren Laugenfür KCL gegenüber denLaugen von früher allgemein üblicher Konzentration ungünstig beeinflußt wird, enthält der Berechnung zufolge 4z,1 Prozent Na Cl auf 58,9 KCL, wird also bei einem größeren Verbrauch an Wasser für den Deckprozeß auch eine geringere Ausbeute an reinem Chlorkalium geben. Anders wenn dieses Salz mit Wasser heiß behandelt wird und die Lösung durch Abkühlung zur Kristallisation kommt. Die dann gewonnene Mutterlauge löst neue Mengen des im ersten Produkt enthaltenen Chlorkaliums auf,- das bei der Kristallisation als reines Chlorkalium erhalten wird, während Na Cl ungelöst bleibt. Da die Mutterlaugen immer wieder zum Lösen von neuen Mengen des ersten Produkts verwandt werden können, wird auf diesem Wege den Löselaugen kein Wasser zugeführt. Es gelingt dann, den Wärmeaufwand trotz des für den zweiten Löseprozeß notwendigen Verbrauchs auf 44,9 Cal. 76 Prozent gegenüber dem die günstigsten Bedingungen darstellenden Fall der Mitverwendung von Endlaugen im Löseprozeß herabzudrücken.
  • Das Verfahren bietet aber auch noch die folgenden Vorteile. Die wegen des hohen spezifischen Gewichts der Laugen schwierige Klärung der Rohsalzlösungen braucht keine vollständige zu sein. Die Anwendung von Kühlapparaten oder Kühltürmen, welcher bisher vielfach wegen des feinen Korns des zur Ab= scheidung gelangten Chlorkaliums Schwierigkeiten im Wege standen, ist ohne weiteres möglich. Eine vollständige Klärung und die Erzielung groben Korns ist bei dem zweiten Löseprozeß ohne -weiteres möglich.
  • Die Anwendung des Verfahrens ist natürlich auch auf andere Lösemethoden ausdehnbar, da die durch den Löseprozeß zugeführten Wassermengen in jedem Falle in irgendeiner Weise verdampft werden müssen.
  • Es wurde oben erwähnt, daß eine Mutterlauge vom Lösen des ersten Produkts immer wieder zum Umlösen weiterer Mengen desselben verwandt werden kann, ohne daß das auskristallisierende Chlorkalium mit Na Cl verunreinigt ist. Dies ist aber in der Praxis nur möglich, wenn die dem ersten Produkt anhaftenden Mutterlaugen so vollständig wie möglich vor dem Umlösen entfernt werden. Es kann dies dadurch erreicht werden, daß auf die sonst übliche besondere Aufarbeitung des künstlichen Carnallits verzichtet wird. (Chlorkalium der sonst auf diesem Wege gewonnenen feinen Verteilung zu erhalten, gelingt nach dem vorliegenden Verfahren ohne weiteres, falls entsprechende Maßnahmen getroffen werden, während die Reinheit des erhaltenen Produkts die des auf dem üblichen Wege erhaltenen übertrifft.) Die Verarbeitung kann dem Anspruch 2 entsprechend in einer in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Deckvorrichtung vorgenommen «=erden.
  • Einer möglichst langsam rotierenden Deckschnecke wird am Laugenaustrittsorte, welcher zweckmäßig als Filtertrog ausgebildet ist, der künstliche Carnallit und inmitten der Schnecke an nach den Mengenverhältnissen des erhaltenen ersten Produktes und künstlichen Carnallits entsprechend gewähltem Ort das erste Produkt zugeführt. An der .Austrittsstelle des gedeckten Salzes fließt diesem so viel Wasser entgegen, als notwendig ist, um an Chlormagnesium gesättigte Lösung an der Austrittsstelle der Lauge zu erhalten. Hierdurch wird erreicht, daß, ohne eine Überschreiten der Wassermenge, welche zur Aufnahme des Chlormagnesiums des künstlichen Carnallits in jedem Falle erforderlich ist, eine vollständige Verdrängung der Mutterlauge aus dem die Deckschnecke verlassenden Salze erfolgt, wodurch auch praktisch die dauernde Wiederverwendung der Mutterlauge des umgelösten Salzes gewährleistet ist.
  • Es wird in diesem Falle der Behandlung der Salze in einer Deckschnecke öder ähnlichen Vorrichtung ein weiterer Vorteil erzielt. Bisher hat man aus dem Grunde Bedenken gehabt, an die Höchstkonzentration der Lauge Qzs als Mutterlauge heranzugehen, weil -die im Betriebe unvermeidlichen Schwankungen in den. Mengen- und Konzentrationsverhältnissen bei Salz und Lauge eine Überschreitung der Carnallitgrenze und damit eine Verunreinigung .des ersten Produktes mit Carnallit befürchten ließen. Bei der Behandlung in der Declz-Schnecke - wird dieser kleine Carnallitgehalt durch Umsetzung zu Chlorkalium schnell und vollständig. beseitigt, ohne sich in- der Folge in unangenehmer Weise bemerkbar zu machen, während die hierdurch bedingte etwas erhöhte Wasserzufuhr automatisch für den folgenden Löseprozeß die Konzentration etwas herabdrückt. Endlich soll die neue Arbeitsweise nochmals kurz zusammengefaßt werden. Der in der Kaliindustrie eine sehr allgemeine Anwendung findende Löseprozeß für Carnallit nach der sog. alten Staßfurter Alethode wird derart abgeändert, daß die fallenden kalten Mutterlaugen einen Chlormagnesiumgehalt aufweisen, der an der Grenze liegt, bei deren Überschreitung Carnallit in dem gewonnenen ersten Produkt aufzutreten beginnt. Dieses erste Produkt wird durch zweckmäßige Maßnahmen von der anhaftenden Mutterlauge möglichst vollständig befreit und aus einer immer wieder verwandten Lauge das Chlorkalium durch Umkristallisieren in reiner Form erhalten. Dadurch, daß die Zufuhr des sonst zum Decken erforderlichen Wassers vermieden wird, werden erhebliche Verdampfkosten gespart.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜcHE: i_ Verfahren zur Herstellung von Chlorkalium aus Carnallit, dadurch Bekennzeichnet, daß die Chlormagnesiumkonzentration der zum heißen LÖSen des Rohcarnallits dienenden Laugen derart gewählt wird, daß nach der Abkühlung eine bis oder annähernd bis zur Grenze der Carnallitkristallisation konzentrierte Mutterlauge erhalten wird, und daß das so erhaltene erste Kristallisationsprodukt erneut mit derjenigen Lauge heiß gelöst wird, welche nach der Abkühlung unter Abscheidung von reinem Chlorkalium als Mutterlauge in einem früheren Arbeitsgange dieses zweiten Löseprozesses erhalten wurde.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem umzulösenden Salz die Mutterlauge derart durch Wasser verdrängt wird, daß diese durch Behandlung mit dem künstlichen Carnallit die größtmögliche Konzentration an Chlormagnesium erhält und in dieser Form bei der Lösung Verwendung finden kann.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer möglichst langsam rotierenden Deckschnecke am Austrittsort der Lauge der künstliche Carnallit-und an entsprechend den Mengenverhältnissen .des ersten Kristallisationsproduktes und künstlichen Carnallits gewählten Stelle das erste Xristallisationsprodukt zugeführt wird.
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