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Verfahren zum Betrieb von Bierdruckapparaten. Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die den Zweck haben, beim- Betrieb-. von
Bierdruckapparaten an Kohlensäure zu sparen. Nach der Erfindung kommt zur Erzeugung
des Druckes ein Gemisch von Luft und Kohlensäure zur Verwendung, dessen Kohlensäuregehalt
j e nach den Umständen geregelt wind. Wie der Anmelder gefunden hat, genügt es zum
Frischhalten des Biers, wenn bei starkem Betrieb das Druckmittel nur 1o Prozent
Kohlensäure enthält; bei schwächerem Betrieb, bei dein das Bier längere Zeit dem
Druclnnittel ausgesetzt bleibt, ist der Kohlensäuregehalt des Druckgemisches entsprechend
zu steigern.
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Nach der Erfindungwird das Druckgemisch in der Weise hergestellt,
daß in ein Druckgefäß .Luft durch- eine selbsttätig arbeitende Vorrichtung eing.epurnpt
und Kohlensäure aus einer in üblicher Weise mit einem Reduzierventil_ versehenen
Kohlensäureflasche zugelassen wird.. Als .Antriebsvorrichtung für die Luftpumpe
kommt vorzugsweise ein Wassermotor zur Verwendung, der in an sich belcannter, °
Weise derartig mit der. Hauswasserleitung in Verbindung gebracht wird, daß das sämtliche
im Hause verbrauchte Wasser durch ihn hirndurchströmt. Während der Zeit des größten
Bierverbrauches ist im - allgemeinen auch der Wasserverbrauch erheblich,
so daß während dieser Zeit eine größere Menge Luft ,in das Druckgefäß gepumpt wird.
- Wenn während der Zeit -.des schwächeren Wasserverbrauches die eingepumpte Luft
zur Aufrechterhaltung des Betriebsdruckes nicht mehr ausreicht, strömt durch:-das
Reduzierventil eine entsprechende Menge Kohlensäure nach.. Der Wassermotor dient
gleichzeitig dazu, eine Rührvorrichtung in Bewegung zu setzen, die eine gute Vermischung
von Luft :und Kohlensäure miteinander bewirkt. Die Vorrichtung nach der Erfindung
ist weiterhin noch finit einer Einrichtung versehen,. die es ermöglicht, die in
den leeren Fässern zurückbleibende Kohlensäure wieder nutzbar zu machen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der - Vorrichtung nach
der Erfindung schematisch .dargestellt.. _ Eine Luftpumpe i öder ein System von
Luftpumpen wird durch einen Wassermotor a beliebiger Anordnung angetrieben- Vorzugsweise
kommt hier ein bereits bekannter Wassermotor zur Verwendung, der aus .-einem feststehenden
Zylinder-3--und.-zwei -in. :dem-. selben beweglichen Kolben :i- und 5 besteht, die
durch. - Stangen .6 miteinander verbunden sind. Die eine .dieser Stangen trägt in
der Mitte, eine Zahnstange 7, die in ein Zahnrad 8
eingreift, auf
dessen Welle 9 der zum Umsteuern des Motors dienende Schieber gelagert ist. Das
Wasser strömt durch eine Leitung io in die Einströmungsöffnung I I
und aus
der Ausströmungsöffnung 12 in einen Abfluß 13. Die Leitungen io und 13 werden so
mit der Hauswasserleitung in Verbindung gebracht, daß das im Hause verbrauchte Wasser
durch sie hindurchströmt, so daß der Motor jedesmal dann in Tätigkeit tritt, wenn
aus der Hauswasserleitung Wasser entnommen wird. Um beim Außerbetriebsetzen des
Motors den Betrieb der Wasserleitung nicht zu stören, ist zwischen der Zu- und Abflußleitung
eine mit einem Absperrhahn versehene Umgehungsleitung 14. angeordnet.
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Die Luftpumpe i drückt die Luft durch eine Leitung 17, die am Ende
mit einem Rückschlagventil 18 versehen ist, in ein Druckgefäß i9. In das Druckgefäß
mündet ferner mit einem Rückschlagv entil 2o eine Leitung2i, durch die aus .einer
Kohlensäureflasche 22 Kohlensäure über ein Reduzierv entil 23 zugeführt wird. Die
Welle g des Motors ist nach unten hin verlängert und durch eine Stopfbüchse in das
Druckgefäß i9 eingeführt, und dort mit Flügeln 24 versehen. Beim Arbeiten des Wassermotors
werden diese Flügel in hin und her gehende oder umlaufende Bewegung versetzt, so
daß sie die Kohlensäure mit der Luft vermischen und verhindern, daß sich die schwerere
Kohlensäure im unteren Teil des Gefäßes ansammelt. Aus dem Druckgefäß tritt das
Gemisch aus Luft und Kohlensäure durch eine Leitung 25 zu dem in üblicher Weise
mit der Steigleitung 26 verbundenen Stechhahn 27 bzw. zu einem Verteiler, von dem
Leitungen zu den einzelnen Fässern führen. Ein zu starkes Anwachsen des Druckes
im Gefäß i9 wird durch ;ein Ventil 28 verhindert.
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Die Ansaugleitung 3o der Luftpumpe führt zu einer Leitung 3 i, durch
die in üblicher Weise reine, filtrierte Luft angesaugt wird. Um das ,in den leeren
Fässern zurückgebliebene kohlensäurehaltige Gemisch wieder verwenden zu können,
ist die Anordnung getroffen, daß die Leitung 31 durch einen Hahn 32 abgesperrt und
die Leitung 3o alsdann nach öffnen des Hahnes 33 mit einem Schlauch 3¢ in Verbindung
gesetzt werden kann. Der Schlauch 3q. ist mit einer Verschraubung versehen, durch
die er mit dem Stechhahn eines leeren Fasses verbunden werden kann, so daß die Luftpumpe
aus diesem das kohlensäurehaltige Gemisch herauspumpt. Etwa mit angesaugtes Bier
wird durch einen Bierfänger 35 aufgefangen.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise soll angenommen werden, daß zum
Drücken des Bieres in die Steigleitung 0,7 Atm. Überdruck erforderlich seien.
Das Reduzierventil23 der Kohlensäureflasche wird alsdann auf o,9 bis i,o Atm. Überdruck
eingestellt. Der Wassermotor ist alsdann so einzustellen, daß er bei starkem Betrieb
einen Überdruck von etwa 1,5 Atin. im Druckgefäß herstellt. Dieser Druck wird fortwährend
steigen und fallen, je nachdem der Wasserverbrauch oder die Bierentnahme überwiegt.
Fällt der Druck im Gefäß i9 unter eine Atmosphäre, so strömt eine entsprechende
Menge Kohlensäure nach. Da der Betrieb der Wasserleitung bei Tage am stärksten ist,
des Abends abnimmt und während der Nacht fast ganz aufhört, wird bei Tage der Luftgehalt
des Druckgemisches überwiegen und während des Abends der Kohlensäuregehalt zunehmen
und daher das -während der Nacht in den Fässern verblei= bende Bier unter dem Druck
eines größtenteils aus Kohlensäure bestehenden Gemisches stehen.