DE388285C

DE388285C - Verfahren zum Auskleiden von Bauwerken mit Beton

Info

Publication number: DE388285C
Application number: DEP41839D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-04-03
Filing date: 1921-04-03
Publication date: 1924-01-17
Also published as: CH96147A

Description

Verfahren zum Auskleiden von Bauwerken mit Beton. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auskleiden von Druckstollen, Brunnen und ähnlichen unter innerem Überdruck stehenden Bauwerken mit Beton. Das Neue besteht darin, daß die aufgebrachte, noch frische Betonschicht unter einen gleichen oder höheren Druck als den späteren Arbeitsdruck, der im Druckstollen usw. herrschen wird, gesetzt wird. Hierdurch wird die Auskleidung fugenlos, drucksicher und dauernd von Rissen freibleibend gestaltet. .
In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführung beispielsweise erläutert, und zwar in Abb. i in einem senkrechten Querschnitt und in Abb.2 in einem senkrechten Langschnitt durch einen im Bau befindlichen Druckstollen. Eine in der Querrichtung nicht starre, sondern durch eine Liderung e auf der ganzen Längsnaht mittels Innendruck- aufweitbare Schalung a wird in den ausgebrochenen Stollen eingebracht. Diese Schalung a ruht auf einer zweiten .Schalung b, welche später eingebracht und an den Enden mittels Dichtungsringen c gegen die äußere Schalung a abgedichtet wird, so .daß ein Ringraum d zwischen den beiden Schalungen entsteht.
Nun wird der zwischen der äußeren Schalung a und den Gebirgswänden verbliebene Hohlraum f in beliebiger Weise durch eingedrückten Mörtel oder Beton ausgefüllt. Alsdann werden die aus Luftschläuchen bestehenden Dichtungsringe c aufgepumpt, und der Druckraum d wird unter einen so hohen Luft- oder Wasserdruck gesetzt, daß er dem künftig nm Druckstollen herrschenden Wasserdruck mindestens gleichkommt oder besser ihn noch übertrifft.
Diese Druckäußerung überträgt sich nun auf die aufspannbare äußere Schalung d, die infolge der Liderung e nachgibt und in ihrer ganzen Ausdehnung 'den kurz vorher eingebrachten frischen Beton gegen die Gebirgswände drückt.
Man läßt nun den Beton einige Zeit unter diesem Druck stehen, läßt dann den Druck aus dem Druckraum d und aus den Dichtungsringen c entweichen und entfernt die innere Schalung b. Hingegen beläßt man die äußere Schalung a noch ferner auf den frischen Betonflächen, um sie erst später abzunehmen. Man kann sie aber auch dauernd als Blechmantel oder als Eisenbetonhaut in den Stollen sitzen lassen.
Eine andere Ausführung des neuen Verfahrens besteht darin, daß nur eine einfache Schalung a angewendet wird. Hierbei werden dann die Wandungen der dehnbahren Schalung unmittelbar durch Druckschrauben, Spannringe, hydraulische Druckstempel o. dgl. gegen die frischen Betonmassen angedrückt. Um bei diesem einfacheren Verfahren die Höhe des hinter- der Schalung ausgeübten Druckes deutlich zu erkennen und zu regeln, .drückt man gleichzeitig mit der Ausweitung der Schalung flüssigen Mörtel hinter die Schalungswände, bis dort sämtliche Hohlräume mit flüssigem Mörtel angefüllt sind. In diesem Falle lassen die an der ,Druckleitung oder auch an beliebigen.Stellen der Schalung selbst angebrachten Meßvorrichtungen den hinter den Schalungswänden herrschenden Innendruck erkennen.
Endlich kann man auch die Betonauskleidung beispielsweise in der Weise herstellen, daß man den ganzen ringförmigen Hohlraum zwischen Gebirgswandung und Schalung vollständig mit flüssigem Beton oder Mörtel volldrückt, oder indem man zunächst den Ringraum mit Steinschlag, Kiies u. dgl. ausfüllt und dann erst die Hohlräume. zwischen diesen mit Zementmörtel volldrückt, und zwar in beiden Fällen mittels eines so hohen Druckes, wie der spätere Innendruck beträgt, oder noch besser mittels eines letzterem überlegenen Drukkes.

Claims

PATENT-ANspRUcHE-. i. Verfahren zumAuskleiden vonDruckstollen, Brunnen und ähnlichen unter inneremÜberdruck stehendenBauwerken mit Beton, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebrachte, noch frische Betonschicht unter einen gleichen oder höheren Druck als den späteren Arbeitsdruck, der im Druckstollen usw. herrschen wird, gesetzt wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Schalung mit aufspannbaren Wänden a .
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum einer Doppelschalung aus einer äußeren dehnbaren und einer inneren festen Haut (a und b) und nachgiebig abgedichteten Enden mit einem Druckmittel (Druckwasser und Druckluft) gefüllt ist. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch Liderungen (e) in der Schalung (a).