DE3435724C2 - - Google Patents
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- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Betonierverfahren zur Herstel
lung unterirdischer Tunnelbauwerke gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Bei den bekannten Betonierverfahren dieser Art (DE-OS
22 40 091) wird das Einbringen des Frischbetons in den Scha
lungsraum so bewerkstelligt, daß die Betonierarbeiten auch
bei großen Vortriebsleistungen rasch und zügig durchgeführt
werden können, indem der eingebrachte Frischbeton nur im
Bereich des die Stirnschalung bildenden Druckringes durch
an der Schalung angeordnete Filtermittel entwässert und vor
zeitig verfestigt wird, so daß die verdichtete Betonzone
vor dem endgültigen Abbinden des Betons als Widerlager für
den Druckring und damit für den Vortriebsschild benutzt
werden kann. Werden in dem Schalungsraum Armierungskörper
benötigt, so werden diese vor dem Schließen des Schalungs
raumes eingebracht, d.h., bevor die Schalungshaut bzw.
deren Schalungselemente in die zur Bildung des Schalungs
raums vorbereitete Position geschoben bzw. gezogen worden
sind. Dies setzt voraus, daß zunächst der die Stirnschalung
bildende Druckring um die Länge des neuen Schalungsraumes
vorwärtsbewegt, der Schalungsraum darauf mit den Armierungs
körpern besetzt und danach die Gleitschalung nachgeführt
werden, um den Schalungsraum zu schließen. Dadurch ist je
doch ein dichtes Anschließen des mit solchen Einbauten
zu versehenden Betons im Schalungsraum erschwert, wenn
nicht unmöglich gemacht, weil die Anschlußfläche des zu
letzt eingebrachten Betonabschnittes beim Verfahren der
Gleitschalung bzw. Abziehen des Druckringes beschädigt
wird.
Für eine Vermeidung dieses Nachteils gibt auch die DE-
OS 32 18 643 keine Handhabe, obgleich bei diesem Ver
fahren zwischen dem anstehenden Gebirge und Stahlblech
profiltafeln Stahlbetonbewehrungen in Form von geschlos
senen Körpern angeordnet werden, über deren Einbau
nichts ausgesagt ist. Die Füllung des Schalungsraums
durch die Stirnschalung hindurch läßt darüberhinaus Ne
sterbildung zu, also Hohlräume innerhalb des herzustel
lenden Betonkörpers, weil sich der Frischbeton nicht in
der gewünschten Weise im Schalungsraum verteilen kann,
so daß Festigkeitsminderungen der Betonkonstruktion nicht
nur durch Mängel beim Anschließen des Frischbetons an
dem eingebrachten Betonabschnitt verursacht werden, son
dern auch durch eine solche Nesterbildung.
Eine Lösung der genannten Probleme bietet auch das in
der DE-AS 12 20 460 beschriebene Herstellungsverfahren
für eine Tunnelröhre nicht, bei dem Beton mittels Roh
ren in den Raum zwischen dem Schwanz des Vortriebsschil
des und der im Tunnelinneren verschiebbaren Schalung
eingebracht wird, ohne daß über den eventuellen Einbau
von Armierungen etwas mitgeteilt wird.
Bei dem Einsatz eines Vortriebsschildes zum Herstellen
einer unterirdischen Strecke, mit dem sich die DE-AS
28 48 616 befaßt, wird der Raum zwischen der Ausbruchs
wandung und der Gleitschalung mit Beton gefüllt. Die in
der Gleitschalung vorhandene Öffnung dient dabei zur
Verfüllung des Schalungsraumes mit Hilfe einer an die
Öffnung angeschlossenen Leitung, nicht jedoch zum Ein
bau von Armierungskörpern.
Aus dem DE-GM 79 17 563 ist eine Betoniervorrichtung mit
einem Vortriebsschild und einer Außenschale bekannt, die
unter der Einwirkung einer Vorschubvorrichtung vorrückbar
sind, welche an einem mit dem bereits eingebrachten Aus
bau zusammenwirkenden Druckring fest ist. Dieser Druck
ring begrenzt mit einer Innenschalung, der Abschlußfläche
des zuletzt eingebrachten und ausgehärteten Betonausbaus,
und einem äußeren, sich gegen das Innere der Außenschale
legenden Schild den zur Füllung mit Beton bestimmten Scha
lungsraum. Bei dieser Verfahrensweise wird die verlorene
Schalung nach Vorfahren der Stirnschalung eingebaut und
dann erst die Innenschalung nachgezogen, wie dies bei Um
setzschalungen üblich ist. Im Gegensatz dazu wird bei dem
erfindungsgemäßen Betonierverfahren mit einer Gleitscha
lung gearbeitet, so daß Hinweise auf die Lösung des ge
nannten Problems nicht gegeben werden können.
Letzteres gilt auch für die aus der DE-OS 30 25 922 be
kannte Steuerung hydraulischer Stirnschalungszylinder
beim Einbringen einer Ortsbetonauskleidung, welche von
einer Innenschalung sowie einer Stirnschalung begrenzt
wird. Die Innenschalung ist mit keinerlei Öffnungen aus
gestattet, so daß angenommen werden muß, daß für den Fall
der Verwendung von Armierungskörpern im Betonausbau diese
in der üblichen Weise in den Schalungsraum eingebracht
werden, d.h. vor dem Vorziehen der Gleitschalung.
Bei der in der AT-PS 2 51 022 beschriebenen Vorrichtung
zum Auskleiden von Tunnelröhren und Stollen mit Pumpen
oder Spritzbeton sind in den Seitenteilen der Schalung in
verschiedenen Höhen Fenster angebracht, durch die hindurch
der Schalungshohlraum mit Beton gefüllt wird, woraufhin
die Fenster mit Blenden verschlossen werden. Ein Einbringen
von Armierungskörpern durch diese Fenster ist nicht vorge
sehen und scheitert auch daran, daß die Größe der Fenster
relativ klein ist, so daß schon aus diesem Grund größere
Armierungskörper auf diese Weise nicht eingebaut werden
können. Vorkehrungen zur Vermeidung einer Beschädigung der
Anschlußfläche des eingebrachten Betonabschnitts beim
Versetzen der Schalung sind ebenfalls nicht erkennbar.
Ähnliche fensterartige Öffnungen in einer stehenden Scha
lung sind auch aus der Veröffentlichung "Straßen-und Tief
bau" 1/1956, Seiten 24 und 25 bekannt. Auch diese Öffnun
gen dienen der Einfüllung des Betons in den Schalungsraum
und nicht dem nachträglichen Einbringen von Armierungs
körpern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betonierver
fahren der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, daß ein
dichtes Einbringen und Anschließen des mit Einbauten zu
versehenden Betons im Schalungsraum ermöglicht wird, wobei
jegliche Beschädigung der Anschlußfläche des zuletzt ein
gebrachten Betonabschnitts beim Verfahren der Gleitscha
lung bzw. beim Abziehen des Druckrings vermieden werden soll.
Diese Aufgabe wird gemäß den Kennzeichen des Anspruchs
gelöst.
Während bisher in derartigen Schalungsräumen angeordnete
Armierungskörper vor dem Schließen des Schalungsraums ein
gebracht worden sind, d.h., bevor die Schalungshaut bzw.
deren Schalungselemente in die zur Bildung des Schalungs
raumes vorbereitete Position geschoben bzw. gezogen worden
sind, erfolgt dies nun erfindungsgemäß im nachhinein, d.h.,
nach der Herstellung des neugebildeten Schalungsraums, der
zu diesem Zweck teilweise geöffnet wird, um die Armierungs
körper und/oder Fugenausbildungskonstruktionen einzubauen,
woraufhin die Öffnungen wieder verschlossen werden. Dies
bringt den großen Vorteil, daß die Anschlußfläche des ein
gebrachten Betonabschnitts nicht beschädigt oder zerstört
wird, weil die Gleitschalung zunächst unabhängig vom Druck
ring vorwärtsbewegt wird, der danach seitlich weggedreht
wird, um sich von der Betonoberfläche zu lösen. Dieses Weg
drehen stellt sicher, daß die Anschlußfläche des einge
brachten Betonabschnittes unbeschädigt bleibt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung unter
einander sechs Verfahrensstufen beim Betonieren eines
Tunnelbauwerks, und zwar jeweils anhand eines Längsab
schnittes eines Teils einer Seite des Tunnels.
Zur Verfahrensdurchführung dient eine Vorrichtung mit
einer Vortriebsmaschine, die mittels schematisch ange
deuteter hydraulischer Pressen vorpreßbar ist und mit
einer in Vortriebsstellung mitgeführten, die Schalungs
haut bildenden Gleitschalung 8, die einen den Schalungs
raum 5 stirnseitig schließenden Druckring 9 aufweist,
an dem sich die Pressen abstützen. In der zeichnerischen
Darstellung ist der Druckring 9 mit der Stirnschalung
identisch.
Der Schalungsraum 5 wird nach außen durch die ausgebro
chene Wand 7 des Tunnels und nach innen durch die Gleit
schalung 8 begrenzt, die in Tunnellängsrichtung aus auf
einanderfolgenden Schalungselementen besteht, welche in
Längsrichtung bewegbar sind. Die Stirnschalung bildet
den Druckring 9 zur Abstützung der Pressen 2. Die Ele
mente 1 der Gleitschalung sind mit Öffnungen 10 zum Ver
füllen des Schalungsraums 5 mit Frischbeton versehen.
Das Betonieren erfolgt nun in der Weise, daß zunächst
die Gleitschalung 8 und die Stirnschalung zur Bildung
des Schalungsraums 5 in die vorbereitete Position ge
schoben bzw. gezogen werden, nachdem, falls erforderlich,
die in der zeichnerischen Figur in der Verfahrensstufe
d) dargestellten Armierungskörper 11 und/oder Fugenaus
bildungskonstruktionen in diesem Raum angeordnet worden
sind. Diese Verfahrensstufe ist in der Zeichnungsfigur
mit a) bezeichnet.
Daraufhin wird durch die Betonieröffnungen 10 in der
Gleitschalung 8 Frischbeton entlang der gesamten Länge
des Schalungsraums eingefüllt und danach mit Hilfe der
Pressen 2 komprimiert und gleichzeitig mittels Rüttler
gerüttelt und dabei entwässert, wie dies bei b) in der
Zeichnung dargestellt ist.
Nachdem der Beton eine ausreichende Standfestigkeit er
reicht hat, werden, wie in der Verfahrensstufe c) darge
stellt, die Gleitschalung 8 bzw. deren Schalungselemente
1 vorgezogen, und zwar zweckmäßigerweise unter Rütteln,
so daß sich die Schalung sauber vom Beton löst, wobei
die Stirnschalung an Ort und Stelle belassen wird. So
bald die Gleitschalung 8 vorgezogen worden ist, wird
der die Stirnschalung bildende Druckring in die in der
Stufe d) gezeigte Position nachgeführt. Zu diesem Zweck
wird die Stirnschalung durch schraubenförmiges Wegdrehen
in Umfangsrichtung von der Betonoberfläche gelöst, so
daß die Betonoberfläche nicht beschädigt wird.
Der dann bereits vorhandene neue Schalungsraum läßt sich
mit Armierungskörpern und/oder Fugenausbildungskonstruk
tionen besetzen, wie in den Verfahrensstufen d) und f)
gezeigt ist. Letzteres geschieht dadurch, daß die Scha
lungselemente 1 bzw. die aus ihnen gebildete Gleitscha
lung 8 zumindest teilweise geöffnet wird, indem ein
Teil dieser Schalung von einem stehenbleibenden Teil ab
gekoppelt wird, so daß eine große Zugangsöffnung für den
seitlichen Einbau der Armierungskörper und/oder Fugen
ausbildungskonstruktionen entsteht. Dieses Öffnen des
Schalungsraums kann durch Vorrücken eines abgetrennten
Teils der Gleitschalung 8 geschehen oder durch Anbrin
gung von Türen geeigneter Größe in der Schalungshaut,
die wegklappbar und nach erfolgtem Einbau der Körper
wieder schließbar sind. Ebenso läßt sich im Falle des
Wegfahrens der Gleitschalung diese nach erfolgtem Ein
bau wieder zurückfahren und an den stehen gebliebenen
Teil der Schalungshaut ankoppeln. Dieses Schließen des
Schalungsraums zeigt die Verfahrensstufe e).
Schließlich wird, wie oben bereits erläutert, der Scha
lungsraum durch die seitlich vorhandenen Betonieröffnun
gen 10 mit Frischbeton gefüllt und anschließend, wie in
der Verfahrensstufe b) gezeigt, über den Druckring auf
die Betonmasse eine Preßkraft übertragen, um den Beton
zu verdichten und zu entwässern.
Wie in der Verfahrensstufe f) gezeigt, wird im Falle des
Einbaus einer Fugenausbildungskonstruktion beidseitig
dieser Konstruktion der Frischbeton bei 10 dem Schalungs
raum zugeführt.
Das oben beschriebene Verfahren gibt die Möglichkeit,
den Schalungsraum vollständig und gleichmäßig mit Frisch
beton zu füllen, ohne daß das Herstellungsprinzip sol
cher Tunnelbauwerke und damit auch die zur Herstellung
dienenden Maschinen und Vorrichtungen grundlegend geän
dert werden müssen, wobei gleichzeitig der wesentliche
Vorteil des dichten Einbringens und Anschließens des
mit Einbauten zu versehenden Betons im Schalungsraum an
den zuletzt eingebrachten Betonabschnitt erzielt wird.
Claims (3)
1. Betonierverfahren zur Herstellung unterirdischer Tun
nelbauwerke mit einer Vorrichtung, die insbesondere mit
einer Vortriebsmaschine gekoppelt ist und die mittels hyd
raulischer Vorschub-Pressen vorpreßbar ist, sowie mit ei
ner in Vortriebsrichtung mitgeführten Gleitschalung, wobei
in einem teilweise ringförmigen, stirnseitig durch einen
als Stirnschalung ausgebildeten Druckring geschlossenen
Schalungsraum seitlich durch die Schalungshaut Frischbeton
eingebracht wird, der mittels der am Druckring angreifen
den Vorschubpressen komprimiert wird und wobei die Scha
lungshaut und der Druckring anschließend zur Bildung eines
neuen Schalungsraumes vorwärtsbewegt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß nach Einbrin
gen des Betonabschnittes zunächst die Gleitschalung (1, 8)
unabhängig vom Druckring (9) vorwärtsbewegt wird und da
nach der Druckring (9) durch schraubenförmiges Wegdrehen
in Umfangsrichtung von der Betonfläche gelöst und nachge
zogen wird, und daß der so gebildete neue Schalungsraum (5)
durch Abkuppeln und Vorrücken eines Teils der Schalungshaut
zum Einbringen von Armierungskörpern (11) und/oder einer
Fugenausbildungskonstruktion geöffnet und danach durch An
kuppeln dieses Teils wieder geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfüllen
des Schalungsraums (5) beidseitig einer Fugenkonstruktion
gleichzeitig erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vor
wärtsbewegen der Schalungshaut (1, 8) zur Bildung des
neuen Schalungsraums (5) unter Rütteln vorgenommen wird,
wobei die Stirnschalung an Ort und Stelle belassen wird.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19843435724 DE3435724A1 (de) | 1984-09-28 | 1984-09-28 | Betonierverfahren zur herstellung unterirdischer tunnelbauwerke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3435724C2 true DE3435724C2 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=6246666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843435724 Granted DE3435724A1 (de) | 1984-09-28 | 1984-09-28 | Betonierverfahren zur herstellung unterirdischer tunnelbauwerke |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3435724A1 (de) |
Families Citing this family (2)
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1984
- 1984-09-28 DE DE19843435724 patent/DE3435724A1/de active Granted
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