DE3874309T2 - Verfahren zur wiedergewinnung von alpha-amino-alkoholen. - Google Patents

Verfahren zur wiedergewinnung von alpha-amino-alkoholen.

Info

Publication number
DE3874309T2
DE3874309T2 DE8888203018T DE3874309T DE3874309T2 DE 3874309 T2 DE3874309 T2 DE 3874309T2 DE 8888203018 T DE8888203018 T DE 8888203018T DE 3874309 T DE3874309 T DE 3874309T DE 3874309 T2 DE3874309 T2 DE 3874309T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
amino alcohol
process according
extraction
amino
schiff base
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE8888203018T
Other languages
English (en)
Other versions
DE3874309D1 (de
Inventor
Wilhelmus Hubertus Jos Boesten
Mathieu Johannes Antoi Roberts
Catharina Hubertina M Schepers
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DSM IP Assets BV
Original Assignee
DSM NV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DSM NV filed Critical DSM NV
Publication of DE3874309D1 publication Critical patent/DE3874309D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3874309T2 publication Critical patent/DE3874309T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C213/00Preparation of compounds containing amino and hydroxy, amino and etherified hydroxy or amino and esterified hydroxy groups bound to the same carbon skeleton
    • C07C213/10Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C215/00Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton
    • C07C215/02Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton
    • C07C215/22Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being unsaturated
    • C07C215/28Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being unsaturated and containing six-membered aromatic rings
    • C07C215/30Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being unsaturated and containing six-membered aromatic rings containing hydroxy groups and carbon atoms of six-membered aromatic rings bound to the same carbon atom of the carbon skeleton

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Gewinnen von α-Aminoalkoholen durch Extraktion aus wässerigen Lösungen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren, das es ermöglicht, α-Aminoalkohole aus wässerigen Lösungen in technischem Maßstab zu extrahieren. Das Verfahren ist besonders bedeutend für die Gewinnung von optisch reinen D- oder L-α-Aminoalkoholen, wie beispielsweise D- oder L-Phenylglycinol, -Phenylalaninol, -Valinol und -Methionol.
  • Optisch reine α-Aminoalkohole sind bedeutend als Zwischenprodukte beispielsweise für Pharmazeutika und Agrochemikalien. So wurde beispielsweise gefunden, daß die von natürlichen Aminosäuren stammende Aminoalkohole starke reversible Inhibitoren für die Proteinsynthese sind (siehe beispielsweise B.J. Hansen et al., J.Biol.Chem. 247, S. 3854 (1972)).
  • Die Reduktion von Aminosäuren oder von Estern hievon unter Bildung von Alkoholen ist tatsächlich bereits ein klassisches chemisches Verfahren. P. Karrer et al. beschrieben bereits 1921 die Reduktion von α-Aminosäureestern mit Natrium und Alkohol unter Bildung von α-Aminoalkoholen (P. Karrer et al., Helv. 4, S. 76 (1921)). Seit damals wurde an derartigen Reduktionen viel Syntheseforschung durchgeführt und viele Reduktionsmittel und Reduktionsbedingungen wurden versucht, um bessere Ausbeuten und geringere Razemisierung zu erzielen. Gute Ergebnisse wurden mit Lithiumaluminiumhydrid in Äther erhalten (siehe beispielsweise P. Karrer et al., Helv. XXXI, S. 1617-1623 (1948)).
  • In US-A-3 935 280 ist die Reduktion von Aminosäuren zu Aminoalkoholen unter Verwendung von Bortrifluorid und Diboran, eines Boran/Äther- oder Boran/organischen Sulfid-Komplexes beschrieben. Der betreffende Aminoalkohol wird im Verfahren nach Hydrolyse der Reaktionsmischung erhalten. Das Bortrifluorid bildet offensichtlich zuerst einen Komplex mit der Aminogruppe der Aminosäure, worauf die Carbonsäuregruppe durch die Boranverbindung reduziert wird. Die betreffende Reaktion kann in vielen Lösungsmitteln durchgeführt werden. Bei der Gewinnung aus dem wässerigen Medium hat sich eine Vielzahl von Extraktionsschritten als notwendig erwiesen, um zu einer guten Isolationsausbeute (60 bis 85 %) zu gelangen. Die hohe Löslichkeit der Aminoalkohole in Wasser und der ungünstige Verteilungskoeffizient machen ihre Gewinnung aus wässerigen Medien zu einem arbeitsaufwendigen Verfahren, wie aus den erforderlichen wiederholten Extraktionen hervorgeht; siehe beispielsweise auch D.A. Evans et al. in J.A.C.S. 108, S. 6758 (1986), wo die Gewinnung von (2S)-2-Amino-3-phenylpropanol durch fünf Extraktionen beschrieben ist.
  • Ziel der Erfindung ist es daher, ein einfaches Verfahren zum Gewinnen von α-Aminoalkoholen durch Extraktion aus wässerigen Medien vorzusehen, ohne daß arbeitsaufwendige wiederholte Extraktionen oder ein kontinuierliches Extraktionsverfahren, das in technischem Maßstab kaum zu verwirklichen ist, angewandt werden müssen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Gewinnung von (optisch aktiven) α-Aminoalkoholen aus wässerigen Medien mit hohen Ausbeuten und auf einfache Weise vor sich geht, wenn zuerst der α- Aminoalkohol im wässerigen Medium in eine Schiff'sche Base übergeführt, diese aus der wässerigen Phase extrahiert und anschließend mit Säure hydrolysiert wird, wobei der Aminoalkohol im Verfahren in Salzform ausgefällt wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zum Gewinnen eines α- Aminoalkohols durch Extraktion aus einer wässerigen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein aromatischer Aldehyd bei erhöhtem pH einer wässerigen Lösung eines Aminoalkohols zugesetzt, die erhaltene Mischung unter Bildung der Schiff'schen Base des Aldehyds und des Aminoalkohols umgesetzt und die erhaltene wässerige Lösung unter Verwendung eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels extrahiert wird, worauf die Schiff'sche Base im erhaltenen Extrakt hydrolysiert und der α-Aminoalkohol oder ein Salz hievon gewonnen wird.
  • Das Ziel der Erfindung wird so auf einfache Weise erreicht, wobei die Gewinnungsausbeute zumindest so hoch ist wie in den bisher üblichen Verfahren.
  • Wässerige Lösungen von α-Aminoalkoholen werden beispielsweise bei der Herstellung dieser Verbindungen durch die Reduktion von α- Aminosäuren oder Estern hievon mit Natriumborhydrid, Lithiumaluminiumhydrid oder Kombinationen von Bortrifluorid mit Diboran, Boran/Äther- oder Boran/organisches Sulfid-Komplexen erhalten. Nach Reduktion und Hydrolyse des Reduktionsmittelüberschusses beispielsweise mit Natriumhydroxid wird die erhaltene Reaktionsmischung oft durch Destillation vorgereinigt, beispielsweise durch azeotrope Entfernung von Wasser und organischem Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran, bevor mit der Extraktion des Aminoalkohols begonnen wird. Bis zu diesem Punkt gibt es im allgemeinen keinen Unterschied zwischen den Verfahren des Standes der Technik und dem Verfahren gemäß der Erfindung. Im Reduktionsschritt gibt es jedoch verschiedene Varianten der bekannten Durchführungsweise.
  • Im Verfahren gemäß der Erfindung wird nun der pH der erhaltenen wässerigen Lösung, wenn noch erforderlich, auf vorzugsweise über 9,5 hinaus erhöht und der wässerigen Phase wird ein aromatischer Aldehyd, vorzugsweise in einer zumindest äquimolaren Menge in bezug auf die bei der Reduktion verwendete Menge der α-Aminosäure oder des Esters hievon, zugesetzt. Die Bildung der Schiff' schen Base des α-Aminoalkohols und des aromatischen Aldehyds läuft während des Rührens der Reaktionsmischung bei einer Temperatur von 0 bis 100ºC quantitativ ab, bis der Reaktant, der in einer substöchiometrischen Menge vorhanden ist, vollständig übergeführt ist. Die Rate, bei der diese Reaktion abläuft, hängt selbstverständlich von den gewählten Reaktionsbedingungen ab. Bei einem pH von niedriger als 9,5 gibt es gewöhnlich keine quantitative Bildung einer Schiff'schen Base. Die quantitative Bildung einer Schiff'schen Base ist nur möglich, wenn die Aminogruppe des Aminoalkohols unprotoniert ist, d.h. nur bei pH-Werten gleich dem oder höher als der natürliche pH der Aminoalkohole. Bei einem pH höher als 13 finden oft unerwünschte Nebenreaktionen statt, insbesondere bei höheren Temperaturen, wie Disproportionierung des verwendeten Aldehyds. Was den pH betrifft, werden Werte von 10,5 bis 13 bevorzugt. Die gewählte Temperatur beträgt vorzugsweise 40 bis 60ºC, umsomehr, als dann, ohne weiteres Kühlen, die im vorhergehenden Schritt erhaltene Ausgangsmischung nach der azeotropen Entfernung von Wasser und organischem Lösungsmittel verwendet werden kann. Die Zeit, während der die Mischung für die Bildung der Schiff'schen Base gerührt wird, beträgt gewöhnlich mindestens 10 Minuten. Bei kürzeren Rührzeiten erfolgt gewöhnlich keine vollständige Überführung. Gewöhnlich erfolgt Rühren während 10 bis 120 Minuten. Unter den bevorzugten Bedingungen hinsichtlich pH und Temperatur beträgt die Rührzeit 20 bis 80 Minuten. Um eine vollständige Überführung des α-Aminoalkohols in die Schiff'sche Base zu erzielen, muß die Menge des aromatischen Aldehyds der Menge des α-Aminoalkohols zumindest äquivalent sein. Tatsächlich wird mit subäquimolaren Mengen des Aldehyds in bezug auf den α-Aminoalkohol die Schiff'sche Base gebildet, doch bleibt in diesem Fall der Überschuß des α-Aminoalkohols in Lösung, ohne anschließend geeignet gewonnen zu werden. Der Vorteil der Verfahrensführung unter Verwendung zumindest einer äquimolaren Menge an aromatischem Aldehyd in bezug auf den α-Aminoalkohol liegt darin, daß der Aminoalkohol durch Extraktion der Schiff'schen Base in sehr hoher, faktisch quantitativer Ausbeute gewonnen wird.
  • In der Praxis ist ein kleiner Überschuß an aromatischem Aldehyd, bezogen auf den α-Aminoalkohol, bereits ausreichend, um ein ausgezeichnetes Ergebnis zu erzielen. Da die Reduktion der α- Aminosäure oder des Esters hievon zum α-Aminoalkohol nicht quantitativ verläuft, wird dieser kleine Überschuß automatisch erhalten, wenn eine äquimolare Menge an Aldehyd in bezug auf die Ausgangsmenge der zu reduzierenden α-Aminosäure oder des Esters hievon gewählt wird.
  • Die verwendeten aromatischen Aldehyde können Benzaldehyde sein, die gegebenenfalls mit Alkyl, Aryl, Halogen, Alkoxy und Dialkylamino substituiert sind. Vorzugsweise wird der Benzaldhyd auf Grund des Preises, der Verfügbarkeit und der Handhabung verwendet.
  • Durch Rühren der Mischung unter den oberwähnten Bedingungen, unter denen die Schiff'sche Base gebildet wird, wird eine wässerige Phase erhalten (oder möglicherweise sogar ein Zweiphasensystem, wenn ein wesentlich größerer Überschuß an Benzaldehyd verwendet wird), aus der die Schiff'sche Base anschließend mittels eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels, in dem sich die Schiff'sche Base gut löst, extrahiert werden kann.
  • Im Verfahren ist im Prinzip eine Extraktion ausreichend, da gefunden wurde, daß diese bereits eine sehr hohe Extraktionsausbeute ergibt. Wenn gewünscht, kann jedoch die Extraktion noch einmal wiederholt werden, um den Rest der Schiff'schen Base aus der wässerigen Phase zu entfernen.
  • Als Extraktionsmittel für die Schiff'sche Base können verschiedene organische Lösungsmittel verwendet werden, beispielsweise Ester (z.B. Äthyl- oder Butylacetat), Ketone (z.B. Methylisobutylketon), Äther (wie Methyl-tert.butyläther) und chlorierte Kohlenwasserstoffe (z.B. Dichloräthan), doch kann auch Benzaldehyd selbst als Extraktionsmittel verwendet werden. Diese letztgenannte Verwendung kann bereits realisiert werden, wenn ein mehrfacher Überschuß an Benzaldehyd bei der Bildung der Schiff'schen Base verwendet wird.
  • Das verwendete Extraktionsmittel ist vorzugsweise ein Lösungsmittel für die Schiff'sche Base, in dem, wenn die Schiff' sche Base hydrolysiert wird, der Aminoalkohol in Form eines Derivates gut abgetrennt werden kann. Als derartige Ester sind beispielsweise Äthyl- und Butylacetat gut geeignet.
  • Die Hydrolyse der Schiff'schen Base im Extraktionsmittel kann auf bekannte Weise durchgeführt werden, insbesondere durch Ansäuern der Lösung beispielsweise mit Salzsäure. In einer ersten Ausführungsform wird es bevorzugt, daß die Wassermenge in dieser Lösung nicht viel größer ist als die für die Hydrolyse erforderliche äquivalente Menge, da sonst die Kristallisation des gebildeten Salzes beeinträchtigt wird. Eine Art und Weise, die Säure ohne viel Wasser zuzusetzen, besteht beispielsweise im tropfenweisen Zusetzen von säuregesättigtem Extraktionsmittel oder durch Eindosieren beispielsweise von gasförmigem Chlorwasserstoff. Wenn notwendig, muß dennoch eine begrenzte Wassermenge zugegeben werden, um die Hydrolyse vollständig zu machen.
  • In einer anderen Ausführungsweise kann die Säure, beispielsweise Salzsäure, in Form einer wässerigen Lösung zugesetzt werden. Es trifft zu, daß in diesem Fall keine Rede vom direkten Abtrennen des Salzes des α-Aminoalkohols ist, doch kann nun eine gute Abtrennung durch Entfernen des überschüssigen Wassers durch azeotrope Destillation erreicht werden. Auch hier sind auf Grund der vorteilhaften Azeotropbildung während der Destillation die Ester als Lösungsmittel hoch geeignet.
  • Wie oben erläutert, wird eine sehr gute Gewinnung von α- Aminoalkoholen aus einem wässerigen Medium in einem Extraktionsschritt bewerkstelligt, indem das Verfahren gemäß der Erfindung durchgeführt wird. Wie aus der Literatur hervorgeht (und auch aus dem von der Anmelderin im nachstehenden angegebenen Vergleichsbeispiel), erfordert die direkte Extraktion der freien α-Aminoalkohole aus wässerigen Lösungen eine Vielzahl von (5 oder 6) aufeinanderfolgenden Extraktionen (Äthylacetat, Dichlormethan oder Äther), um eine gute Extraktionsausbeute (60 bis 85 %) zu erzielen. In industriellem Maßstab ist dies kaum möglich.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung sieht ein technisch einfacheres Verfahren zum Gewinnen von α-Aminoalkoholen vor und erzielt außerdem die gleichen Extraktionsausbeuten wie jene der direkten Extraktionsmethode und oft sogar bessere. Das Verfahren ist zum Gewinnen von optisch reinen D- oder L-α-Aminoalkoholen besonders geeignet.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele weiter erläutert, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein.
  • Versuchsteil:
  • Alle Beispiele setzen zu dem Zeitpunkt ein, wenn der gewünschte α-Aminoalkohol in wässerigem Medium erhalten wurde. Dies kann beispielsweise durch das nachstehende Reduktionsverfahren erreicht werden. Die beschriebenen Ausbeuten, einschließlich Extraktion, wurden in bezug auf die zu reduzierende Ausgangsverbindung berechnet.
  • Rezept zum Reduzieren einer α-Aminosäure zu einem α-Aminoalkohol
  • In einen 2 l-(Dreihals) Kolben mit Rührer und Heizvorrichtung werden (eine Lösung von) 0,25 Mol einer α-Aminosäure in 200 ml Tetrahydrofuran oder Dioxan eingebracht und es werden 60 ml Bortrifluoridätherat (0,5 Mol BF&sub3;) zugesetzt worauf die Mischung 45 min am Rückfluß erhitzt wird (etwa 75ºC). Die Mischung wird dann im Kolben auf 3ºC gekühlt (mit Eis/in einem Eisbad) und der gekühlten Reaktionsmischung werden 19 g Natriumborhydrid (fest, 0,5 Mol) in einem Schritt zugesetzt. Es bildet sich eine wesentliche Menge an Gas, wobei die Temperatur der Mischung als Folge der exothermen Reaktion auf etwa 25ºC steigt. Sobald der Temperaturanstieg faktisch beendet ist, wird am Rückfluß erhitzt und die Reaktion weitere 2 Stunden fortgesetzt. Die gesamte Aminosäure ist dann übergeführt.
  • Der noch vorhandene Überschuß an Natriumborhydrid wird nun durch vorsichtiges tropfenweises Zusetzen von 200 ml Wasser zersetzt. Um den gesamten vorhandenen Feststoff zu lösen, werden 150 ml 5n Natriumhydroxid zugesetzt und die Mischung weitere 1 ½ h am Rückfluß erhitzt. Schließlich werden noch einmal 200 ml Wasser zugesetzt und das Azeotrop Tetrahydrofuran- oder Dioxan-Wasser wird im Vakuum abdestilliert (etwa 50ºC, 12 mm Hg). Die Gesamtmenge des Destillats beträgt etwa 240 ml. Der wässerige Rückstand wird danach als Ausgangsmaterial zur Gewinnung des α-Aminoalkohols verwendet.
  • Beispiel I (L-Phenylglycinol):
  • Das oberwähnte Reduktionsrezept wurde ausgehend von 37,8 g (0,25 Mol) L-Phenylglycin in 200 ml Dioxan durchgeführt.
  • Zur Gewinnung des gebildeten Aminoalkohols, der im wässerigen Rückstand verblieb, wurden 25,4 ml (0,26 Mol) Benzaldehyd tropfenweise bei einem pH von 10,5 zugesetzt und diese Mischung weitere 1 h bei 50ºC gerührt.
  • Danach wurde die erhaltene Mischung unter Verwendung von 250 ml Butylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde dann für Neutralisationszwecke mit 50 ml Wasser gewaschen und wieder abgetrennt.
  • Die dabei erhaltene organische Phase wurde zur Entfernung des noch vorhandenen Wassers im Vakuum destilliert (50ºC, 12 mm Hg). Danach wurden der so getrockneten organischen Phase 4,5 ml Wasser zugesetzt (entsprechend der theoretisch berechneten Menge, die für die Hydrolyse der quantitativ gebildeten Schiff'schen Base des Benzaldehyds und L-Phenylglycinols erforderlich ist), worauf der so erhaltenen Mischung mit gasförmigem Chlorwasserstoff gesättigtes Butylacetat tropfenweise bei Raumtemperatur zugesetzt wurde. Es wurde eine Gesamtmenge von 350 ml desselben zugesetzt.
  • Es bildete sich ein feiner weißer Niederschlag, der abfiltriert, mit Äther gewaschen und getrocknet wurde. Das erhaltene trockene Produkt wog 35,8 g; bei Analyse wurde gefunden, daß es das Salzsäuresalz von L-Phenylglycinol war. Die optische Reinheit wurde mit [α]²&sup0;D = + 24,3 (c = 1, H&sub2;O) berechnet, was etwa +25 mit c = 8,79 entspricht. Vergleichsweise beträgt der Literaturwert (Dict. of Org. Compounds, Bd. I, S. 309, Chapman and Hall, New York, 5. Aufl., 1982) [α]¹&sup7;D = + 25,3 (c 8,79, H&sub2;O).
  • Die Ausbeute von 35,8 g entsprach 0,206 Mol und stellte eine Ausbeute nach Gewinnung, einschließlich Hydrierung, von 82,5 % dar.
  • Beispiel II (L-Phenylalaninol):
  • Das oberwähnte Reduktionsverfahren wurde ausgehend von 41,2 g (0,25 Mol) L-Phenylalanin in 200 ml Tetrahydrofuran durchgeführt. Nach Abdestillieren des Azeotrops Tetrahydrofuran-Wasser im Vakuum (50ºC, 12 mm Hg) wurden etwa 650 ml Destillationsrückstand erhalten. Bei einem pH von 10,5 wurden 27,5 ml (0,28 Mol) Benzaldehyd tropfenweise zugesetzt, worauf die Mischung 1 h bei 50ºC gerührt wurde. Die erhaltene wässerige Phase wurde bei dieser Temperatur mit 250 ml Butylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde dann mit 50 ml Wasser gewaschen und wieder abgetrennt.
  • Danach wurden 25 ml konz.Salzsäure (36 Gew.%) tropfenweise unter Rühren zugesetzt, worauf wiederum 250 ml Butylacetat zugesetzt wurden, um eine geeignete Kristallisation des Salzes zu erzielen. (NB: Im Prinzip kann diese Menge an Butylacetat bereits im Extraktionsschritt zugegeben werden, ohne das Ergebnis zu beeinträchtigen.) Das Azeotrop Butylacetat/Wasser wurde dann im Vakuum abdestilliert (50ºC, 12 mm Hg). Eine Gesamtmenge von 290 ml Destillat wurde gesammelt, davon 25 ml Wasser. Am Ende des Destillationsprozesses begann im Rückstand ein weißer Niederschlag auszukristallisieren. Nach Abkühlen des Rückstandes wurde der gebildete Niederschlag abfiltriert, mit 50 ml Äther gewaschen und getrocknet.
  • Es wurde gefunden, daß das so isolierte Produkt (41,3 g) das Salzsäuresalz von L-Phenylalaninol war entsprechend 0,233 Mol oder einer Ausbeute von 89,5 %.
  • Die optische Reinheit wurde mit [α]²³D = - 19,2 (c = 1, 1n HCl) bestimmt. In J.Chem.Soc.Chem.Comm. 1979, S. 876, ist [α]²³D = - 18,0 (c = 0,98, 1n HCl) angegeben.
  • Vergleichsbeispiel:
  • Um die Extraktionsausbeute des Verfahrens gemäß der Erfindung, in dem die Extraktion indirekt über eine Schiff'sche Base durchgeführt wird, mit der entsprechenden Extraktionsausbeute des direkten Extraktionsverfahrens zu vergleichen, wurden 200 ml einer 7 gew.%igen Lösung von L-Phenylglycinol in Wasser hergestellt. Diese Konzentration ist in der Größenordnung der Konzentration, die im Verfahren gemäß der Erfindung im Destillatrückstand auftritt (nach Reduktion und weiterer Behandlung der Reaktionsmischung), d.h. im Ausgangsprodukt für die Extraktion.
  • a. 100 ml dieser 7 gew.%igen Lösung von L-Phenylglycinol in Wasser wurden mit jeweils 50 ml Äthylacetat extrahiert. Nach der ersten Extraktion waren noch 70 % des L-Phenylglycinols in der wässerigen Phase vorhanden. Es wurde gefunden, daß nach insgesamt fünf Extraktionen unter Verwendung von jeweils 50 ml Äthylacetat 70 % der ursprünglichen Menge des L-Phenylglycinols in die organische Phase einverleibt worden waren.
  • b. Der gleiche Versuch wurde mit den anderen 100 ml der 7 gew.%igen L-Phenylglycinollösung durchgeführt, doch wurden nun jeweils 50 ml Dichloräthan verwendet. Nach der ersten Extraktion waren nur 18 % und nach fünf Extraktionen ingesamt nur 60 % der ursprünglichen Menge des L-Phenylglycinols in die organische Phase einverliebt.
  • In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß die Extraktionsausbeuten im Vergleichsbeispiel (70 bzw. 60 % nach fünf Extraktionen) gegen die Ausbeuten der Beispiele I und II von 82,5 bzw. 89,5 % insgesamt, einschließlich Reduktionsschritt, gesetzt werden müssen.

Claims (9)

1. Verfahren zum Gewinnen eines α-Aminoalkohols durch Extraktion aus einer wässerigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß ein aromatischer Aldehyd bei erhöhtem pH einer wässerigen Lösung eines α-Aminoalkohols zugesetzt, die erhaltene Mischung unter Bildung der Schiff'schen Base des Aldehyds und des Aminoalkohols umgesetzt und die erhaltene wässerige Lösung unter Verwendung eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels extrahiert wird, worauf die Schiff'sche Base im erhaltenen Extrakt hydrolysiert und der α-Aminoalkohol oder ein Salz hievon gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aromatische Aldehyd bei einem pH von höher als 9,5, insbesondere von 10,5 bis 13, zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung der wässerigen Lösung des Aminoalkohols und des aromatischen Aldehyds mindestens 10 Minuten, insbesondere 10 bis 120 Minuten, umgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung der wässerigen Lösung des Aminoalkohols und des aromatischen Aldehyds 20 bis 80 Minuten umgesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung der Schiff'schen Base unter Rühren bei einer Temperatur von 0 bis 100ºC, insbesondere 40 bis 60ºC, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aldehyd in zumindest einer äquimolaren Menge in bezug auf den Aminoalkohol verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein kleiner Überschuß des aromatischen Aldehyds in bezug auf den Aminoalkohol verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel ein Ester ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der aromatische Aldehyd Benzaldehyd ist.
DE8888203018T 1987-12-30 1988-12-27 Verfahren zur wiedergewinnung von alpha-amino-alkoholen. Expired - Fee Related DE3874309T2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL8703159A NL8703159A (nl) 1987-12-30 1987-12-30 Werkwijze voor de winning van alfa-aminoalkoholen.

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3874309D1 DE3874309D1 (de) 1992-10-08
DE3874309T2 true DE3874309T2 (de) 1993-04-08

Family

ID=19851166

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE8888203018T Expired - Fee Related DE3874309T2 (de) 1987-12-30 1988-12-27 Verfahren zur wiedergewinnung von alpha-amino-alkoholen.

Country Status (6)

Country Link
US (1) US5087753A (de)
EP (1) EP0322982B1 (de)
JP (1) JP2669874B2 (de)
AT (1) ATE80150T1 (de)
DE (1) DE3874309T2 (de)
NL (1) NL8703159A (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4232505A1 (de) * 1992-09-29 1994-03-31 Degussa Verfahren zur Reduktion von Carbonsäuren oder Carbonsäurederivaten sowie neue Verbindungen
DE10022744B4 (de) * 2000-05-10 2004-07-08 Wella Ag Mittel zur Färbung von Haaren und Verfahren zum temporären Färben von Haaren sowie Mehrkomponenten-Kits zum Färben und/oder Entfärben von Haaren
EP2438039B1 (de) * 2009-06-02 2013-07-31 Huntsman Corporation Hungary ZRt. Verfahren zur trennung von n,n-dialkylbisaminoalkylether aus gemischen enthaltend n,n-dialkylbisaminalkylether und n,n,n'-trialkylbisaminoalkylether und/oder n,n,n',n'-tetraalkylbisaminoalkylether
US8785695B2 (en) * 2009-12-17 2014-07-22 Basf Se Method for purifying compounds containing amino groups

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE875948C (de) * 1950-07-02 1953-05-07 Aladar Dr Skita Verfahren zur Herstellung von diastereomeren primaeren 1, 3-Diphenyl-3-amino-propanolen-(1)
US3935280A (en) * 1975-01-10 1976-01-27 Aldrich-Boranes, Inc. Reduction of amino acids in the presence of boron trifluoride
NL187110C (nl) * 1976-11-10 1991-06-03 Stamicarbon Werkwijze voor het scheiden van een mengsel van een optisch aktief fenylglycine-amide en een optisch aktief fenylglycine.

Also Published As

Publication number Publication date
EP0322982A2 (de) 1989-07-05
EP0322982B1 (de) 1992-09-02
EP0322982A3 (en) 1990-04-11
ATE80150T1 (de) 1992-09-15
JPH02742A (ja) 1990-01-05
DE3874309D1 (de) 1992-10-08
JP2669874B2 (ja) 1997-10-29
US5087753A (en) 1992-02-11
NL8703159A (nl) 1989-07-17

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69110917T2 (de) Verfahren zur Herstellung von links- und rechtsdrehendem Fenfluramin.
EP0153615B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Tetronsäure
DE3874309T2 (de) Verfahren zur wiedergewinnung von alpha-amino-alkoholen.
EP0037584A1 (de) 2.4-Dialkyl-2.6-heptadienale und -heptadienole, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Anwendung als Geruchs- und Geschmacksstoffe
DE3875291T2 (de) Verfahren zur optischen trennung der (+)-cis- oder (+)-trans-permethrinsaeure.
DE3015641C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2',6'-Dialkyl-N-(alkoxymethyl)-2-chloracetaniliden
EP0003825A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxyphenylessigsäure
DE2607294A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2-amino-1-butanol
EP0067409B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Tetronsäure
EP0518013A2 (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Alkoxy-2-dialkylaminoethanen
EP0010656A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Acyloxy-2-methyl-crotonaldehyden
DE2721265C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Di- n-propylacetonitril
EP0093511A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer optisch aktiven 2,2-Dimethylcyclopropancarbonsäure
DE1963991B2 (de) Verfahren zur Gewinnung eines Derivates von L-3,4-dihydroxyphenylalanin
DE2207098A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2,5-dimethyl-furan-3-carbon-saeureestern
DE707426C (de) Herstellung von ungesaettigten Aldehyden
DE2954237C2 (de)
DE19505992C2 (de) Verfahren zur Herstellung von racemischen Aminoalkoholen
DE892442C (de) Verfahren zur Reinigung von o-Methoxyphenylaceton
DE2601782C3 (de) Verfahren zur Herstellung von o-Dialkylaminomethylphenolen
US4376871A (en) Method for purification of cyclopentenolones
DE3874166T2 (de) Verfahren zum herstellen und isolieren von estern der (r)-2-hydroxyphenylbuttersaeure.
EP0474057A1 (de) Verfahren zur Herstellung von N-(2-Chlor-pyridin-5-yl-methyl)-ethylendiamin
DE69005317T2 (de) Verfahren und Zwischenprodukte zur Herstellung von Isopropylestern von 3S-amino-2R-hydroxyalkansäuren.
DE2422065C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem 4-Hydroxy-2,4,6-trimethyl-23-cyclohexadien-1-on

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: DSM IP ASSETS B.V., HEERLEN, NL

8339 Ceased/non-payment of the annual fee