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Quecksilbermotorzähler, bei welchem die Pole eines Dauermagneten innerhalb
des Quecksilbergefäßes liegen. Die Erfindung betrifft ein Elektrizitätsmeßinstrument
von der unter der Bezeichnung Quecksilbermotorzähler bekannten Art, bei welchem
ein in Quecksilber tauchender glockenförmiger Leiter sich im magnetischen Feld eines
Dauermagneten dreht, dessen Pole innerhalb des Quecksilbergefäßes untergebracht
sind. Der zu messende Strom wird durch das Quecksilber und den glockenförmigen Anker
hindurchgeschickt und bewirkt eine Drehung des letzteren, die auf ein Zählwerk übertragen
wird.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer vereinfachten, verbilligten
und gedrungeneren Bauart solcher Quecksilbermotorzähler, gleichzeitig aber auch
die Erzielung einer erhöhten Empfindlichkeit und Genauigkeit der Messung. Dies wirb
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der ganze Dauermagnet vollständig innerhalb
des glockenförmigen Ankers untergebracht und sein magnetischer Stromkreis durch
einen aus magnetischem Material bestehenden Ring vervollständigt wird, welcher eine
Wand des Quecksilbergefäßes bildet, in dem der Glockenanker sich dreht.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar sind die Abb. i und a zwei um 9o° voneinander verschiedene Längsschnitte,
während die Abb..3 und ¢ einen Einzelteil in zwei Ansichten zeigen.
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Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Dauermagnet a aus Kobaltstahl
oder anderem Material von hoher Koerzitivkraft hergestellt und kann daher in so
kleinen Abmessungen ausgeführt werden, daß er sich vollständig innerhalb des glockenförmigen
Ankers b unterbringen läßt: Der äußere magnetische Stromkreis des Dauermagnetena
ist dabei durch einen die Glockeb umgebenden Ring c aus weichem Eisen oder anderem
gut magnetischen Material vervollständigt, zu welchem die Dauermagnetpole zweckmäßig
konzentrisch gestaltet sind. Die Oberflächen der genannten Teile, die genügend Spielraum
zwischen sich zur Ermöglichung der freien Drehung der Glocke b lassen müssen, sind
dabei mittels Papier, Schellackfirnis o. dgl. isoliert.
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Der Ring c stellt erfindungsgemäß gleichzeitig eine Wand des Quecksilbergefäßes
dar, das im übrigen von einer oben an diesem Ring befestigten Deckplatte f und einer
unten mit ihm verbundenen Grundplatte d gebildet wird, «-elch letztere unter Zwischenschaltung
einer Isolierung e den Dauermagneten a trägt. Der so hergestellte
geschlossene Raum dient zur Aufnahme der Quecksilberfüllung des Messers, in welche
der Glockenanker b eintaucht. Die freie Drehbarkeit der Glocke b unter der Einwirkung
des magnetischen Feldes und des zu messenden Stromes wird z. B. durch Edelsteinlager
g, 1a für die Glockenspindel i ermöglicht.
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Die Drehbewegung der Glockenspindel i wirfl beim Ausführungsbeispiel
mittels einer Schnecke k und eines Schneckenrades 1 auf eine Anzeigevorrichtung
in übertragen, die in beliebiger Weise ausgebildet und entweder
auf
der Deckplatte f oder ün irgendeiner anderen Weise befestigt sein kann. Damit der
Meßapparat ohne Beschädigung oder Störung von einem Platz zum anderen gebracht «=erden
kann und jederzeit wieder zur sofortigen Aufstellung und Verwendung bereit ist,
ist Sorge getroffen, daß der Quecksilberbehälter an der Durchtrittsstelle der Spindel
i dicht verschlossen und somit ein Entweichen von OOuecksilber verhindert werden
kann. Zu diesem Zweck kann die Deckplatte f eine die Glockenspindel i umgebende
Büchse iz tragen, welche den Sitz für einen Abschlußkegel o bildet, der durch eine
Federe für gewöhnlich in der Offenstellung gehalten wird zwecks Verschließens des
Quecksilbergefäßes, jedoch durch irgendein Mittel auf seinen Sitz gedrückt werden
kann. Hierzu ist z. B. ein Hebel q vorgesehen, der durch einen auf einem Hebels
angebrachten drehbaren Nockenkranz r betätigt werden kann. Das Ende
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des Hebels s liegt in einer unten am Meßapparat befindlichen, durch einen
Deckel v verschließbaren Kammer zc und kann mit einer Bezeichnung (z. B. »offen«
und »geschlossen«, vgl. Abb. 3 und q.) versehen sein, welche angibt, ob das Quecksilbergefäß
auf oder zu, der Meßapparat also für die Installation oder für den Transport bereit
ist.
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Die Zuleitung des zu messenden Stromes zum Quecksilber im Quecksilberbehälter
erfolgt beim Erfindungsgegenstaird in besonders einfacher Weise dadurch, daß außen
auf dem Quecksilberbehälter, z. B. auf der Grundplatte d desselben, zwei
Kupferplatten w oder andere geeignete Leiter als Stromzu- bzw. -ableitungsmittel
mit Hilfe aufgeschraubter Klemmstücke i befestigt sind. Dadurch werden Öffnungen
-- in der Grundplatte d des Quecksilberbehälters flüssigkeitsdicht geschlossen und
ein inniger Kontakt zwischen dein Quecksilber im Gefäß und den Leitern ze, hergestellt.
Durch diese Anordnung werden also besondere, in das Quecksilbergefäß eindringende
Stromzu- bzw. -ableitungen und ihre Abdichtungen entbehrlich gemacht.
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Oben am Quecksilbergefäß sind ungefähr gegenüber den unteren Kontakten
w Kupferstöpsel i (vgl. Abb. z) oder andere geeignete Leitungsmittel vorgesehen,
die, unten amalgamiert, mittels eines Leiters von geringem Widerstand verbunden
und mit der Quecksilberfüllung des Gefäßes in Berührung sind, so daß hierdurch der
Weg des Stromes durch das Quecksilber verkürzt wird. Der Strom wird also lokalisiert,
seine Intensität verstärkt und eine Steigerung des ausgeübten Drehmoments erreicht
mit der Wirkung, daß die Empfindlichkeit des Instruments erhöht wird.
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Der erfindungsgemäß gleichzeitig als Wand für das Quecksilbergefäß
.dienende magnetische Ring c kann so bemessen werden, daß sein Widerstand praktisch
gleich Null wird, so daß in Verbindung mit der Anordnung des Dauermagneten diametral
quer durch den Innenraum des Ringes c der Widerstand für den ganzen magnetischen
Stromkreis auf ein Mindestmaß herabgedrückt werden kann.
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Statt das Quecksilbergefäß durch Aufschrauben einer Deck- und einer
Grundplatte auf den Ring c herzustellen, kann man den magnetischen Ring c und gegebenenfalls
auch den Dauermagneten a auch in einen Block aus Isoliermaterial 'eingießen, wobei
für die Aufnahme des Quecksilbers und des drehbaren Glockenankers ein Ringkanal
frei zu lassen ist.