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Übertragungsgetriebe für Letterngießmaschinen. Mit Rücksicht auf eine
gedrängte Ausführung der Letterngießmaschinen hat es sich als erwünscht gezeigt,
das Einstellgetriebe für die Gießform an einer Stelle anzubringen, welche von der
Gießform entfernt liegt, und eine Übertragungsvorrichtung anzuwenden. Eine solche
Anordnung bietet nicht nur bei der Herstellung der Maschine Vorteile und macht die
einzelnen Teile zugänglicher, sondern gibt noch den weiteren Vorteil, daß Einstellmöglichkeiten
anwendbar sind, um gleichmäßig die Größen der Typenkörper zu verändern, so daß eine
äußerste Genauigkeit erreicht werden und die Typenbreite durchgängig geändert werden
kann, ohne die Leistungsfähigkeit des Einstellgetriebes hinsichtlich der Veränderung
der Größe der Typen-und Ausschlußstücke zu beeinträchtigen.
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Bei einem Übertragungsgetriebe für den angegebenen Zweck, beidem.
äußerste Genauigkeit wesentlich ist, muß dafür gesorgt werden, daß
nicht
durch Temperaturänderungen oder -unterschiede in der lebendigen, von den sich bewegenden
Teilen der Steuervorrichtung angenommenen Kraft Ungenauigkeiten in der Einstellung
eintreten. Mit Rücksicht auf diese Gesichtspunkte hat sich als praktischer Weg zur
Lösung der Aufgabe die Anwendung eines doppelten Keiles erwiesen, welcher die durch
das Einstellgetriebe bewirkte Einstellung zu messen gestattet. Die bei jeder Einstellung
auftretende gegenseitige Bewegung der Keile verändert sich je nach der Einstellung
durch das Einstellgetriebe. Die Veränderungen, die durch Unterschiede in der Größe
der gegenseitigen Bewegung und der Verschiedenheit des dabei entstehenden Trägheitsmomentes
eintreten könnten, werden durch eine gegenseitige Bewegung der Keile und eine schließliche
Abmessung unter gleichförmigem Druck und mit gleichförmiger Relativgeschwindigkeit
ausgeglichen. Diese gegenseitige Bewegung und endgültige Einstellung findet nach
jeder anfänglichen Einstellung statt und infolgedessen kann keine Veränderung, die
durch Unterschiede in der Schnelligkeit der ursprünglichen Einstellungsbemessung
hervorgebracht ist, die endgültige Einstellung beeinflussen.
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Die gegeneinander beweglichen Keile, welche die Abmeßvorrichtung bilden,
sind an den Enden je einer Stange vorgesehen, welche am entgegengesetzten Ende mit
einer schrägen Fläche versehen ist, deren Neigung die gleiche Richtung hat wie der
Keil am messenden Ende. Die Keile und Stangen bilden ein Paar, und die gegenseitige
Bewegung, welche von der Einstellung der Widerlager durch das Einstellgetriebe abhängt,
dient dazu, ein Widerlager einzustellen, welches die Lage des Formblattes bestimmt.
Die beiden Glieder des Paares dehnen sich bei Veränderungen der Temperatur aus und
ziehen sich zusammen, und zwar in gleichem Maße, so daß eine Temperaturveränderung
keine Ungenauigkeit in der M irkung verursachen kann. Auch die Länge der die beiden
Keilpaare verbindenden Stangen kann somit keinen Einfluß ausüben, so daß das ursprüngliche
und das endgültige Einstellgetriebe in großer Entfernung voneinander angeordnet
werden können.
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Eine Ausführungsform des Getriebes ist auf der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i eine Draufsicht auf die ganze Einstellvorrichtung einer beispielsweisen
Ausführungsform einer Typengießmaschine, Abb. 2 eine schaubildliche Ansicht des
Getriebes, Abb. 3 die Keile in größerem Maßstabe und Abb. 4 und 5 Einzelheiten der
Keileinstellung. Ein Paar von Keilen 237 und 2,38 ist zwischen dem festen
Widerlager 44, 44a und dem einstellbaren Widerlager 43-2io eingefügt. Das einstellbare
W iderlager wird durch das rechts in Abb. i angedeutete Einstellgetriebe eingestellt.
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Die beiden Keile 237, 238 sind an den Enden der Stangen 239 und 24o
angeordnet, die sich quer über die Maschine erstrecken und am entgegengesetzten
Ende wieder mit Keilen 241, 242 versehen sind. Die Keile befinden sich zwischen
einem festen Anschlag 243 und einem beweglichen Anschlag 244, welcher das W'iderlager
für das Formblatt 3 bildet, durch welches die Rückwärtsbewegung des Formblattes
und damit die Breite des Gußkörpers bestimmt wird.
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Die Keile 237, 238 und 241, 242 sind so ausgebildet, daß die mit dem
Widerlager zusammentreffenden Flächen parallel stehen, während die einander zugekehrten
Flächen abgeschrägt sind. Eine gegenseitige Bewegung der Keile in der einen Richtung
bringt eine spreizende Bewegung auf beiden Seiten hervor und umgekehrt. Da die Abschrägungen
unter gleichen M inkeln erfolgt sind, treten an beiden Seiten genau gleiche Verschiebungen
ein.
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Zur Bewegung der Keile sind die Stangen mit Ausspannungen 246, 247
versehen, in welche Vorsprünge 248, 249 an Bewegerschiebern 25o, 251 eingreifen.
Diese sind an einem Ende in dem Maschinengestell geführt und am entgegengesetzten
Ende drehbar mit Winkelhebeln 252, 253 (Abb. 4) verbunden, die um feste Achsen schwingen.
Der Hebel 252 ist ein verhältnismäßig langer Hebel und wird durch Federdruck in
einer Richtung bewegt, in welcher er den Keil 237 vorschiebt, so daß dieser zusammen
mit dem Keil 238 den Raum zwischen den Anschlägen 43 und 44 ausfüllt. Der
Hebel 253 ist zweckmäßig ein kurzer Hebel und fallt mit einer Rolle 254 in einen
Exzenterschlitz 255 an einem Arm 256, der sich auf der Achse des Hebels 252 dreht
(vgl. Abb. 4 und 5).
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Ein Krafthebel 257 wird durch Exzenter auf der Antriebswelle der Maschine
in geeignetem Zeitverhältnis zu den anderen Getrieben bewegt und dreht mittels einer
Lenkstange 258 den Hebel 252. Eine Totgangverbindung ist eingeschaltet, so
daß der Keil zurückgezogen wird, aber sich unter der « irkung seiner Antriebsfeder
verschieben kann. Die Totgangverbindung wird zweckmäßig durch einen Stift 259 gebildet,
der in einem Schlitz 26o der Lenkstange 258 (s. Abb. 5) verschiebbar ist. Der Arm
257 ist ferner mit dem Hebel 256 durch eine Totgangverbindung verbunden, weiche
durch eine Lenkstange 261 gebildet wird, die an dem Arm verzapft ist und einen Schlitz
262 zur Aufnahme eines Stiftes am Ende des Hebels 257 besitzt.
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Somit bewegt der Hebel 257 den Arm 256 in jeder Richtung mit einer
Pause in der Bewegung des Armes nach jeder Umkehrung der Bewegungsrichtung des Hebels
257. Die Form des Exzenterschlitzes 255 ist so gewählt, daß der Keil 2.38
gegen ein Ausweichen unter dem
Druck oder Stoß des Keiles 237 gehalten
wird, aber, wenn der Hebel 253 bewegt wird, den Keil um ein beschränktes
Stück zurückzieht. Nachdem die Einstellung und die Rückbewegung des Keiles 237 vollendet
ist, führt die Rückbewegung des Hebels 253 den Keil 238 wieder in vorgeschobene
Lage zurück.
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Ein federnder Drücker 266 (Abb. 5) liegt gegen den Hebel 256, um der
Bewegung desselben einen nachgiebigen Widerstand entgegenzusetzen und eine Übermessung
zu verhindern und gleichzeitig die Rückbewegung des Hebels und Keiles hervorzubringen
oder zu unterstützen, so daß die Rückbewegung stattfindet, sobald der Druck des
Keiles 237 durch eine Rückwärtsbewegung aufgehoben wird.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Nachdem die gegenseitige Stellung
der W iderlager geregelt ist und während der Keil 238 sich in seiner vorderen Lage
befindet, geht der Hebel 257 vor, so daß der Keil 237 sich zwischen den Keil
238 und das M'iderlager einschieben kann. Der Keil 237 bewegt sich um eine
größere oder kleinere Strecke, die von der Entfernung zwischen den Widerlagern abhängt,
und nimmt je nach der Länge seiner Bewegung eine größere oder geringere Geschwindigkeit
an. Infolgedessen ist vermöge der innewohnenden Elastizität des Gestelles usw. notwendigerweise
ein veränderlicher Faktor vorhanden.
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Unmittelbar nachdem der Keil 237 eingestellt ist, macht der Keil 238
eine Rückwärtsbewegung und da der Keil 237 jetzt durch eine gleichbleibende
und gleichförmige Kraft gezwungen wird, dem Keil 238 zu folgen, und die Geschwindigkeit
der beiden Keile praktisch gleichförmig ist, nehmen die Keile eine bestimmte Lage
gegeneinander bei der endgültigen Einstellung an, so daß der veränderliche durch
die lebendige Kraft bedingte Faktor beseitigt wird.
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Die Nachfolgebewegung des Keiles 237 wird zweckmäßig durch eine federnde
Belastung gleichförmig gemacht, deren Spannung durch ein Gewicht auf gleicher Höhe
gehalten wird. Zu diesem Zweck ist der Hebel 252 mit einem wagerechten Arm
252a versehen, der ein Gewicht 263 trägt, in dem sich eine Kammer für eine
Schraubenfeder 264 befindet (s. Abb. 5). Eine Stange 265 mit einem Kopf am unteren
Ende geht durch das Gewicht hindurch und ist mit dem Arm 252a verbunden. Das Gewicht
wird somit durch die Feder getragen und übt einen praktisch gleichförmigen Druck
auf den Keil aus, ohne Rücksicht auf die Lage des Keiles zwischen den Widerlagern.
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Der Anschlag 244 für das Formblatt 3 (s. Abb. 2) wird durch die Keile
241 und 242 an den Enden des Übertragungsgetriebes eingestellt und umfaßt einen
nabenähnlichen Teil 267, der einen festen mit Kopf versehenen Stift 268 unter Einschaltung
einer Feder umschließt. Durch diese Feder wird der Anschlag in Berührung mit den
Keilen und die Keile in Berührung mit dem festen Widerlager 243 erhalten.
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Der Anschlag 244 kann sich auf dem Stift 268 drehen, und der
nabenähnliche Teil 267 desselben ist mit einer Verzahnung versehen, die in
Eingriff mit einer Zahnstange steht. Letztere kann von Hand hin und her geschoben
werden, um den Anschlag so einzustellen, daß einer von mehreren Vorsprüngen 244a,
244, , 24q. mit dem hinteren Ende des Formblattes zusammenwirkt. Diese Vorsprünge
haben verschiedene Höhe, so daß die Vorrichtung zum Gießen von Typen sehr verschiedener
Breite benutzbar ist.
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Gewöhnlich wird das Formblatt in beiden Richtungen unter Einschaltung
einer oder mehrerer Federn bewegt und kann in jeder Lage seiner Bewegung angehalten
werden, während der Antriebshebel seinen vollen Hub ausführt. Somit kann das Formblatt
durch die Einstellvorrichtung in jede Stellung gebracht werden, die notwendig ist,
um eine Type richtiger Größe zu bilden, worauf es in dieser Stellung gegen jeden
Druck festgehalten wird, so daß genaue Gußstücke entstehen.