-
Kindertheater. . Für diese Anmeldung ist gemäß dem Gesetz betr. den
Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf Ausstellungen vom 18. März
igo4 die Priorität vom 27. August 1922 (Leipziger Mustermesse einschl. -
. Technischer Messe-- und Baumesse) beansprucht. Die Erfindung betrifft ein Kindertheater
zum Vorführen kinematographischer Bilder, die an einem um eine kantige Welle geführten
Bande befestigt sind, und bezweckt, vermöge einer einfacheren Führung und Antriebsweise
der Bilder als mit den bisherigen 'i\Iitteln den Eindruck eines auf der Bühne des
Kindertheaters bewegten Bildes liervor zubringen.
-
Die Erfindung besteht darin, daß die Bilder einzeln in dein als Kindertheater
ausgebildeten Gehäuse in senkrechter Lage unten durch die am unteren Ende der Schauöffnung
des Gehäuses angeordnete kantige Welle und am oberen Ende durch die Oberkante der
Offnung abgestützt werden, in der Breite der letzteren hingegen Spielraum haben
und durch Drehen der kantigen Welle durch die Schauöffnung hindurch um 9o° auf eine
wagerechte Platte umgelegt und dann über eine zungenartige Verlängerung der letzteren
in (las Innere des Gehäuses zurückgezogen werden.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. i zeigt eine schaubildliche Ansieht des Kindertheaters, Abb.2
einen senkrechten Schnitt und Abb. 3 einen wagerechten Schnitt durch das Kindertheater.
Abb. 4 und 5 zeigen Ansichten von Einzelheiten.
-
Das Theatergehäuse besteht aus einem Kasten i, dessen Vorderwand mit
einer bühnenartigen Schauöffnung 2 und mit einer nach vorn umklappbaren oberen,
aufsatzartigen Verlängerung 3 versehen ist, die im hochgeklappten Zustande mittels
eines in ein Loch der oberen Gehäusewand q. eingreifenden Hakens 5 festgehalten
wird, wie Abb. 2 zeigt. An der Unterkante der Schauöffnung 2 ist eine wagerechte,
nach außen vorspringende Platte 7 angebracht, deren in das Innere des Kastens i
reichender Teil 8 zungenartig nach unten etwas gebogen ist. Die Rückwand 6 des Kastens
i ist umklappbar an dem Boden des Kastens befestigt.
-
An der Rückwand 6 ist auf der, Innenseite eine senkrecht stehende
Platte 9 befestigt, die das Getriebe zum Antreiben und zum Heranführen der Bilder
an die Schauöffnung trägt. Die Bilder sind in bekannter Weise auf Karten io angebracht,
die mit ihren unteren Rändern versetzt zu einem endlosen Bande i i verbunden sind.
Das Getriebe des Kartenbandes besteht aus einer kantigen Welle 12, einer Spannrolle
13 lind an der kantigen Welle 1: angreifenden, mit einer Kurbelwelle 1.4 verbundenen
Zähnen i@. Die Welle 12 ist mit einem Ende in der Platte 9 und mit dein anderen
Ende in einem durch eine Stange 16 mit dieser Platte verbundenen Arm 17 drehbar
gelagert, so daß das Kartenband i i von einer Seite auf die Welle 12 und die Spannrolle
13 gestreift «erden kann. Die Spannrolle 13 ist auf einem Hebel i8 frei drehbar
gelagert, der auf einem Zapfen i9 der Platte g drehbar sitzt und mit einer an der
letzteren befestigten Feder 20 verbunden ist, die bestrebt ist, das über die Welle
12 gestreifte Kartenband i i zu spannen. Auf der Stange 16 sind Führungsscheiben
21 befestigt, zwischen denen das Kartenband i i geführt wird.
-
Die Kurbelwelle 1:I ist in der Platte 9 drehbar gelagert, endigt innerhalb
des Kastens i und wird mit einer Kurbel 22 dadurch verbunden, daß diese durch ein
Loch 23 einer Seitenwand des Kastens auf die Kurbelwelle
14. gesteckt
wird, wodurch gleichzeitig die Rückwand 6 und die Platte 9 in der Wirkungsstellung
verriegelt werden. Auf der Kurbelwelle 14 ist eine Scheibe 24 befestigt, deren Umfang
mit den Zähnen 15 versehen ist. Diese sind federnd ausgebildet und bestehen vorzugsweise
aus von dem Scheibenumfang sich etwas abhebenden,.umgebogenen Enden von Blattfedern,
die mit ihren anderen Enden bei 25 auf dem Scheibenumfang befestigt sind. Die Scheibe
24 ist gegenüber der Welle 12 so angeordnet, daß die Zähne 1 5 beim Drehen der Scheibe
nacheinander an einer Kante der Welle i2 angreifen können, um dieser eine Vierteldrehung
zu erteilen. Anden Angriffsstellen der Kanten der Welle 12 sind kleine Stifte 26
angebracht, urn <las Angreifen der Zähne 15 an den Kanten zu eileichtern. Anstatt
der Stifte können auch Vertiefungen angebracht sein, in welche die Zähne eingreifen.
Die Anzahl der Zähne ist beliebig. An der kantigen Welle 12 liegt eine auf der Platte
9 befestigte zweischenklige Feder 27 (Abb. 5) an, die bestrebt ist, die Welle nach
jeder Vierteldrehung derart festzuhalten, daß eine gerade Fläche der Welle parallel
zur Schauöffnung 2 steht.
-
In dem Kasten i ist ein freier Raum durch eine Leiste 28 abgegrenzt,
in den eine Schachtel eingeschoben werden kann, die zum Aufbewahren von Kartenbändern
dient. Die Vorderwand des Kastens i wird beim Nicht-(Tebrauch des Theaters durch
einen Deckel geschützt, der nach Umklappen der Vorderwandverlängerung 3 auf den
Kasten i aufgesetzt wird. Die Platte 9 wird in der Gebrauchslage der Vorrichtung
(Abl). 2) durch eine auf dem Boden des Kastens i befestigte Klemmfeder 29 gegen
seitliches '\-erschieben gesichert.
-
In. der Wirkungsstellung (Abb. :2) wird durch Drehen der Kurbel 22
die Scheibe 2.1. in der Pfeilrichtung gedreht, wobei die Zähne 15 an einer Kante
der Welle 12 angreifen, wie Abb.4 zeigt, und die Welle nacheinander ie um 9o° drehen.
Dadurch wird die eine Karte io nach der anderen durch die Schauöffnung :2 auf die
Platte 7 herabgeklappt, während jede vorhergehende Karte an die Schauöffnung 2 angedrückt
wird. Beim Weiterdrehen der Kurbel wird die auf der Platte 7 liegende Karte io in
das Gehäuse nach und nach zurückgezogen, wobei die zungenartige Verlängerung 8 der
Platte 7 das Durchbiegen der Karte auf der Platte 7 verhindert, so daß die Karten
auf der Platte stets glatt und flach aufliegen. Soll das Kartenband i i ausgewechselt
werden, so zieht man die Kurbel 22 aus dem Loch 23 und legt die Rückwand 6 in die
in gestrichelten Linien angedeutete Lage um, wodurch die Platte 9 samt dem Getriebe
freigelegt wird, so daß das Kartenband i i von der Welle 12 und der Spannrolle 13
abgestreift und ein anderes Kartenband aufgezogen werden kann. Dann wird die Rückwand
6 in die Gebrauchslage -zurückgeklappt.