DE815264C - Stereobild-Betrachter - Google Patents

Description

• Stereobild-Betrachter Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stereo-1>ild-13etrachter mit am Kassettenhoden angelenktem Objektivträger und Bildträger. Stereobild-Betrachter sind in verschiedenen Ausführungen bekanntgeworden, und zwar gibt es solche mit feststehendem Objektivträger und parallel verschieblichetn Bildträger, ferner solche, bei denen der Ol>-jektivträger und Bildträger in der Ruhestellung einkIappbar ist. Bei den bekannten Stereobild-Betrachtern wird die Stereowirkung durch Annähern oder Entfernen des Bildträgers im Verhältnis zum Objektivträger erzielt. Der Nachteil besteht aber hierbei darin, daß das Auge sich jeweils nur langsam an das stereoskopische Sehen anpaßt; außerdem ist das Längsbewegen des Bildträgers durchweg unbeduem, weil neben dem Halten des Geräts zugleich leide Hände die Verschiebung vornehmen müssen, um ein Klemmen zu vermeiden. Betrachter, bei denen der Objektivträger eine.andere als die go°-Stellung beim Betrachten einnehmen kann, sind abzulehnen, weil eine konstante Lage der Objektive zu den Augen für gutes Betrachten unbedingtes Erfordernis ist. Aus diesen Erkenntnissen heraus und auf Grund der Nachteile der bekannten Stereobild-Betrachter ist die vorliegende Erfindung entstanden. Beim erfindungsgemäßen Betrachter ist sowohl der Ol>jektivträger als auch der Bildträger gelenkig mit dem Kassettenboden verbunden, und zwar besteht das Neue im wesentlichen darin, daß der Objektivträger durch eine Rückholfeder dauernd in Öffnungsstellung gedrückt und mit einem Anschlag versehen ist, der in Gebrauchslage eine Senkrechtstellung des Objektivträgers bewirkt, und daß der Bildträger im Bereich von mehr als 9o° frei ausschwingbar ist. Dadurch ergibt sich die fortschrittliche Wirkung, daß bei einklappbarem, in Gebrauchsstellung senkrecht aufgestelltem Objektivträger der Bildträger frei um eine untere Achse verschwenkt werden kann, so daß sich nicht alle Bildteile gleichzeitig dem Auge nähern, d. h. auf diese Weise der stereoskopische Effekt nicht auf einmal, sondern in mehreren Intervallen zustande kommt. Aus diesem Grund stellt sich das Auge sehr rasch auf das stereoskopische Sehen ein, so daß das bisher übliche lange, krampfhafte Hindurchsehen zum Zweck des Erfassens des Stereobildes beim Erfindungsgegenstand nicht erforderlich ist. Der räumliche Bildeindruck wird vielmehr durch leichtes Verschwenken des Bildträgers mühelos und rasch gewonnen. Infolge des erfindungsgemäßen Verdrehens des Bildträgers um die tiefliegende Drehachse stellt sich das Auge sofort auf Einzelheiten stereoskopisch ein und bekommt dann rasch den gesamten Bildeindruck, wenn durch langsames Bewegen des Bildes um die Drehachse weitere Bildteile in den richtigen Abstand gebracht werden.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten Schnitt durch einen Betrachter in Gebrauchsstellung, Fig.2 eine Seitenansicht in Ruhestellung (zusammengeklappt).
• Auf dem Einbanddeckel i o. dgl. ist der Boden 2 einer Kassette i i befestigt. In einem Gelenk q des Kassettenbodens ist der die Objektive io enthaltende Objektivträger 3 angelenkt, der in dem in Fig. i gezeichneten Gebrauchszustand mittels eines Anschlages 6 eine Senkrechtstellung einnimmt. Durch eine an sich bekannte Rückholfeder 5 wird der Objektivträger 3 dauernd in die Senkrechtlage gedrückt. Der Bildträger 7 ist durch ein tiefliegendes Gelenk oder, wie gezeichnet, durch eine aus elastischem Werkstoff bestehende Verbindung 8 nach Art eines Bucheinbandes mit dem Kassettenboden mittelbar oder unmittelbar verbunden. Dadurch ist eine Winkelbewegung des Bildträgers im Bereich von mehr als 9o° möglich. Am Bildträger 7 ist eitle Tasche 9 zur Einlage des zu betrachtenden Bildes 13 vorgesehen. Der Bildträger 7 ist als Verschlußdeckel ausgebildet, so daß sich im zusammengeklappten Zustand das Bild gemäß Fig. 2 ergibt. In dieser Lage nimmt das Betrachtergerät einen sehr geringen Raum ein, so daß es ohne weiteres in ein Buch eingelegt oder bequem in der Tasche getragen werden kann. Durch eine Verschlußschlaufe 12 erfolgt das Zusammenhalten des im Ruhestand befindlichen Betrachtergerätes; die Festhaltung der Schlaufe an der Außenfläche des Bildträgers 7 kann mittels Druckknopfes oder auf sonst geeignete Weise erfolgen.
• Soll der Stereobild-Betrachter aus der Lage der Fig. 2 in Gebrauchsstellung genommen werden, so wird die Schlaufe 12 gelöst und der Bildträger 7 aufgeklappt. Gleichzeitig springt infolge der Wirkung der Rückholfeder 5 der Objektivträger 3 selbsttätig in die Senkrechtstellung gemäß Fig. i. Nach Einstecken des gewünschten Bildes 13 in die Tasche 9 ist das Gerät zum Gebrauch fertig. Durch leichtes Verschwenken des Bildträgers 7 in der angegebenen Pfeilrichtung wird sodann rasch die stereoskopische Bildwirkung, wie eingangs geschildert, erreicht. Die Kassette i i dient in üblicher Weise zur Aufbewahrung der Stereobilder.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Stereobild-Betrachter mit am Kassettenboden angelenktem Objektivträger und Bildträger, dadurch gekennzeichnet, daß der Objektivträger (3) durch eine Rückholfeder (5) dauernd in Öffnungsstellung gedrückt und mit einem Anschlag (6) versehen ist, der in Gebrauchslage eine Senkrechtstellung des Objektivträgers (3) bewirkt, und daß der Bildträger im Bereich von mehr als 9o° frei ausschwingbar ist.
2. 2. Stereobild-Betrachter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildträger (7) durch einen elastischen `'Werkstoff (8) mit dem Kassettenboden verbunden ist.
3. 3. Stereobild-Betrachter nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildträger (7) zugleich als Kassettendeckel ausgebildet ist, der im zusammengeklappten Zustand (7) am Kassettenboden durch eine Verschlußschlaufe(12) mit bekannten Befestigungsmitteln gehalten ist.