DE385139C

DE385139C - Verfahren zum Betrieb von Kompressionskaeltemaschinen

Info

Publication number: DE385139C
Application number: DEK81595D
Authority: DE
Original assignee: PAUL KNUER
Current assignee: PAUL KNUER
Priority date: 1922-04-13
Filing date: 1922-04-13
Publication date: 1923-11-16

Description

Verfahren zum Betrieb von Kompressionskältemaschinen. Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zum Betriebe von Kompressionskältemaschinen, bei welchem der Wärmeaustausch zwischen der vom Kondensator kommenden und der hinter dem Verdampfer ausgeschiedenen Flüssigkeit im Flüssigkeitabscheider vor sich geht. Gegenüber den bekannten Verfahren, bei welchen die Abkühlung der vom Kondensator kommenden Flüssigkeit vor ihrem Eintritt in das Regelventil durch Verdampfung der in den aus dem Verdampfer austretenden Dämpfen enthaltenen Flüssigkeit vor sich geht, besitzt das vorliegende Zerfahren den Vorzug, daß die Verdampfung erst bei gesammelter Flüssigkeit erfolgt, wodurch eine vollkommenere Wirkung erreicht wird, weil die Wärme der vom Kondensator kommenden Kälteflüssigkeit an siedende Flüssigkeit übergeht und nicht an ein Dampfflüssigkeitsgemisch. Der Flüssigkeitsabscheider hat hier also im Gegensatz zu anderen mit Flüssigkeitsabscheidern arbeitenden Überhitzungsanlagen neben seiner ursprünglichen Bestimmung die Aufgabe, gleichzeitig zur Verdampfung der abgeschiedenen Flüssigkeit und zur Abkühlung der vom Kondensator kommenden Kälteflüssigkeit zu dienen.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind zwei Ausführungen zur Anwendung des neuen Verfahrens zur Veranschaulichung gebracht.
Abb. i zeigt eine Einrichtung, bei welcher der N'erdampfungskörper als Rohrschlange a in dem Flüssigkeitsraum des Abscheiders b eingebaut ist. Die strichpunktiert gezeichneten Linien bedeuten Rohrleitungsteile und Absperrorgane für eine zeitweilige Umgehung der Einrichtung. Anstatt durch eine Rohrschlange kann der Wärmeaustausch zwischen dem vom Kondensator kommenden und dem abgeschiedenen Kältemittel auch durch ein Doppelrohrgegenstromsystem erfolgen.
Abb. 2 zeigt eine Ausführungsform bei Anwendung eines Zentrifugalflüssigkeitsabscheiders mit doppelten Wandungen a, b und einer innen liegenden gewundenenBlechspirale c, dergestalt, daß die gegen die innere Wandung a geschleuderte, hinter dein Verdampfer abgeschiedene Flüssigkeit infolgeErwärinungdurch die den Raum zwischen beiden Wandungen zweckmäßig im Gegenstrom durchfließende, vom Kondensator kommende Kälteflüssigkeit verdampft.
Bei entsprechender Regelung sowie Abstufung der Größenverhältnisse einzelner Teile der neuen Einrichtung kann man bestimmen, ob sich die Wirkung mehr auf eine Überhitzung ini Kompressor oder auf eine Verbesserung tles Wirkungsgrades des Verdampfers oder auf beide erstrecken soll. Das neue Verfahren ist gleshalb geeignet sowohl für Ammoniak a1; auch für jedes andere Kältemittel. Die Wirkungsweise des neuen Verfahrens ist folgen: e: Bevor die vom Kondensator kommende Flüssigkeit in das Regelventil eintritt, durchströmt s.ie mit dem ihr nach vorangegangenen Wärmeaustausch ;nit (!ein Kühlwasser verbliebenen Wärmeinhalt eineu finit dein Flüssigkeitsabscheider vereinigten Verdampfungskörper, wo sie ihre Wärme an die im Flüssigkeitsabscheider hinter dem Verdampfer angesaminette Kälteflüssigkeit abgibt und deren Verdampfung bewirkt. Die dabei sich bildenden Dämpfe werden zusammen mit den getrockneten Dämpfen vom Kompressor abgesaugt, uni'. die vom Kondensator kommende Flüssigkeit strömt mit entsprechend vermindertem Wärmeinhalt zum Regelventil. Die Menge der in den Verdampfer eintretenden Flüssigkeit wird so geregelt, daß sich eine solche Menge Flüssigkeit hinter dem Verdampfer abscheidet, daß ihre Verdampfungswärme dem Wärmeinhalt der vom Kondensator kommenden Flüssigkeit die Waage hält. Der Verdampfer arbeitet also immer, auch in seinem letzten Teil, gänzlich mit nassen Dämpfen und Flüssigkeitsteilen bei trockenem Gang des Kompressors. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden, daß ein Teil der hinter dem Verdampfer ausgeschiedenen Flüssigkeit in den Verdampfer wieder zurückgeführt wird. Auch kann eine Umgehungsleitung zur zeitweiligen Ausschaltung der Einrichtung Anwendung finden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Betriebe von Kompressionskältemaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Verdampfer das noch flüssige Kältemittel von dem verdampften Kältemittel getrennt, das verdampfte Kältemittel dem Kompressor zugeführt und das noch flüssige Kältemittel durch Wärmeaustausch mit dein aus dein Kondensator nach dem Verdampfer fließenden, noch nicht entspannten Kältemittel verdampft wird, worauf es in verdampftem Zustande ebenfalls dem Kompressor zustrÖmt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeaustausch zwischen dem vom Kondensator kommenden Kältemittel und dem abgeschiedenen Kältemittel durch einen geschlossenen Wärmeaustauscher erfolgt.
3. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Zentrifugalflüssigkeitsabscheider mit doppelten Wandungen, in welchem das gegen die innere Wandung geschleuderte, aus dem verdampften Kältemittel abgeschiedene flüssige Kältemittel infolge Erwärmung durch die den Raum zwischen beiden Wandungen vorteilhaft im Gegenstrom durchfließende, vom Kondensator kommende Kälteflüssigkeit verdampft.