DE3844908C2 - Katalysator zur Herstellung von Dialkylnaphthalinen - Google Patents

Katalysator zur Herstellung von Dialkylnaphthalinen

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Description

Die Erfindung betrifft einen Katalysator zur Herstellung von Dialkylnaphthalinen, insbesondere von 2,6-Dialkylnaphthalin, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 19 41 234 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Fluorierungskatalysators bekannt, der poröses Aluminiumfluorid enthält und dadurch gekennzeichnet ist, daß saure aktive Aluminiumoxidteilchen mit einem Gehalt von 2 bis 20 Gew.-% Kieselsäure mit Fluorwasserstoff bei einer Temperatur von 200 bis 430°C behandelt werden.
Wie sich aus Seite 7, Zeilen 13-17 der DE-OS 19 41 234 ergibt, handelt es sich um einen Katalysator mit einem sehr hohen Anteil an HF pro Al₂O oder SiO₂ (6-12 mol HF/mol Al₂O₃). Die aktive Komponente besteht zu etwa 90% aus AlF₃, wobei SiF₄ während der Fluorierung entfernt wird.
Dieser Katalysator ist zur Fluorierung mit HF, jedoch nicht zur Alkylierung von Naphtalinen, geeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Katalysator zur Herstellung von Dialkylnaphthalinen, insbesondere zur Herstellung von 2,6-Dialkylnaphthalin, bereitzustellen, der über einen langen Zeitraum hohe Ausbeuten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Katalysator 0,1 bis 15 Gew.-% Fluor enthält.
Vorzugsweise weist der Katalysator einen Fluorgehalt im Bereich von 0,5 bis 13 Gew.-% auf.
Für die Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators können käufliche Siliciumdioxid- Aluminiumoxid-Katalysatoren verwendet werden. Der Fluorgehalt des Katalysators liegt innerhalb von 0,1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt innerhalb von 0,5 bis 13 Gew.-%. Dies liegt darin begründet, daß ein Fluorgehalt von weniger als 0,1 Gew.-% eine geringere Behandlungswirkung des Fluors ergibt und ein Fluorgehalt von größer als 15 Gew.-% die Zerstörung der Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Kristallstruktur durch die Bildung von AlF₃ ergibt.
Als fluorierende Mittel für das Siliciumdioxid-Aluminiumoxid können Fluor-enthaltende Verbindungen wie Ammoniumfluorid, Fluorwasserstoff, Methylammoniumfluorid, ein Metall-Fluorid oder ein Fluorkohlenstoff verwendet werden. Falls das fluorierende Mittel als Flüssigkeit oder als Lösung vorliegt, kann ein herkömmliches Tauchverfahren angewendet werden.
Falls das fluorierende Mittel als Feststoff vorliegt, kann dieser zusammen mit dem Siliciumdioxid-Aluminiumoxid pulverisiert, vermischt und anschließend mechanisch geformt werden. Falls das fluorierende Mittel ein Gas ist, wird es zur Fluorierung in die Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Schicht unter Erhitzen auf 300 bis 600°C eingeleitet.
Ausgangsstoffe, die der Alkylierung unterworfen werden, können Naphthalin oder Monoalkylnaphthaline mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatome, oder einer Mischung hiervon sein. Weiterhin können sie Di-, Tri- oder Tetra-Alkylnaphthaline enthalten.
Um die Gesamtausbeute von Dialkylnaphthalin, insbesondere von 2,6-Dialkylnaphthalin, zu erhöhen, ist es günstig, die Mischung von Naphthalin, Mono-, Di-, Tri- und Tetra-Alkylnaphthalinen, welche nach der Abtrennung des gewünschten Dialkylnaphthalins bzw. der Dialkylnaphthaline aus den Reaktionsprodukten erhalten wurden, im Reaktionsprozeß wieder zu verwerten und der Reaktion wieder zu unterwerfen.
Die Abtrennung des gewünschten Dialkylnaphthalins bzw. der Dialkylnaphthaline von den Reaktionsprodukten kann durch Destillation, Kristallisation oder mittels einer Adsorptions-Methode durchgeführt werden.
Als Alkylierungsmittel wird ein Olefin mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, bevorzugt Propylen, benützt.
Das Molverhältnis des Olefins zum Naphthalin und/oder zu den Monoalkylnaphthalinen sollte 0,1 bis 10, bevorzugt 0,3 bis 5 und besonders bevorzugt 0,5 bis 3, sein.
Die Reaktionstemperatur sollte 200 bis 450°, bevorzugt 220 bis 350°C sein, da eine zu niedrige Temperatur eine unvollständige Transalkylierung hervorruft und eine geringe Ausbeute von Dialkylnaphthalinen, insbesondere von 2,6-Dialkylnaphthalin, ergibt. Im Gegensatz dazu führt eine zu hohe Temperatur neben der Alkylierung zu einer Dealkylierung und die Reaktion neigt dann dazu, die Polymerisation der Reaktionspartner zu induzieren.
Der Reaktionsdruck sollte 2-30 × 10⁵ Pa sein, bevorzugt 3-15 × 10⁵ Pa. Die Raumgeschwindigkeit (LHSV) sollte 0,2 bis 10 h-1, bevorzugt 0,2 bis 5 h-1, sein.
Beispiel 1
10 cm³ Siliciumdioxid-Aluminiumoxid (Al₂O₃ : 28 Gew.-%) die pulverisiert und auf eine Partikelgröße von 6-14 × 10-4 m eingestellt sind, wurden für 24 Stunden mit Decalin, welches 2000 Volumen ppm 1-Fluorhexan enthält, durchströmt, und zwar bei 400°C (10 × 10⁵ Pa) und einer LHSV von 1,0 h-1. Anschließend wurden sie in einem Luftstrom für 3 Stunden bei 530°C kalziniert. Es wurde so ein Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysator erhalten, welcher 0,6 Gew.-% Fluor enthält.
6 cm³ dieses Fluor-enthaltenden Katalysators wurden in ein kleines Gerät zur Prüfung der Katalysator-Aktivität eingefüllt und Naphthalin und die zweifache Molmenge von Propylen zur Alkylierung hinzugefügt, wobei die Bedingungen 280°C, 7,0 × 10⁵ Pa und die LHSV 1,0 h-1 waren.
Vergleichsbeispiel 1
Das in Beispiel 1 benutzte Siliciumdioxid-Aluminiumoxid ohne die dort beschriebene Fluor-Behandlung wurde als Katalysator benützt und die Alkylierung unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Ergebnisse der Alkylierungen von Beispiel 1 und vom Vergleichsbeispiel 1 sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1
Durch die Verwendung des Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysators, enthaltend 0,6 Gew.-% Fluor, wurde die Ausbeute von Diisopropylnaphthalinen, besonders von 2,6-Diisopropylnaphthalin, verbessert und die Lebensdauer des Katalysators verlängert.
Beispiele 2 bis 8 und Vergleichsbeispiel 2
100 g des gleichen, bereits in Beispiel 1 benutzten Siliciumdioxid-Aluminiumoxids wurden mit 70 cm³ einer 10%igen wäßrigen Lösung von HF getränkt. Anschließend wurden sie bei 120°C für 24 Stunden getrocknet und in einer Luft-Atmosphäre bei 530°C für drei Stunden kalziniert. Die Zusammensetzung eines solchermaßen hergestellten Katalysators 1 war Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, enthaltend 4,3 Gew.-% Fluor [in Tabelle 2 als F(4.3)SiO₂ · Al₂O₃ beschrieben].
Auf die gleiche Weise wie der Katalysator 1 wurde der Katalysator 2 mit einer Zusammensetzung aus F(2.1)SiO₂ · Al₂O₃ [Siliciumdioxid- Aluminiumoxid-Katalysator, enthaltend 2,1 Gew.-% Fluor] und der Katalysator 3 mit einer Zusammensetzung aus F(1.0)SiO₂ · Al₂O₃ [Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysator, enthaltend 1,0 Gew.-% Fluor] hergestellt.
100 g des gleichen, bereits in Beispiel 1 benutzten Siliciumdioxid-Aluminiumoxids wurden mit einer Lösung aus 80 cm³ destilliertem Wasser, in der 7 g NH₄F gelöst waren, getränkt. Anschließend wurde das Produkt bei 21°C für 24 Stunden getrocknet und in einer Luft-Atmosphäre bei 530°C für drei Stunden kalziniert. Die Zusammensetzung dieses Katalysators 4 war F(1.6)SiO₂ · Al₂O₃ [Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysator, enthaltend 1,6 Gew.-% Fluor].
In gleicher Weise, wie oben beschrieben, wurde der Katalysator 5 mit der Zusammensetzung F (12.6)SiO₂ · Al₂O₃ [Siliciumdioxid- Aluminiumoxid-Katalysator, enthaltend 12,6 Gew.-% Fluor] und der Katalysator 6 mit der Zusammensetzung F(16)SiO₂ · Al₂O₃ [Siliciumdioxid- Aluminiumoxid-Katalysator, enthaltend 16 Gew.-% Fluor] hergestellt. Der Katalysator 6 lag außerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs, da er 16 Gew.-% Fluor enthielt.
Die oben angeführten Katalysatoren 1 bis 6 wurden jeweils in kleine Geräte zum Test auf die Katalysatoraktivität gefüllt und nacheinander demselben Rekaktionstest wie in Beispiel 1 unterzogen, mit der Ausnahme, daß die LHSV und die Reaktionstemperatur verändert wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Tabelle 2 zusammengefaßt.
Tabelle 2
Wie in Tabelle 2 gezeigt, war die Ausbeute an Diisopropylnaphthalinen, besonders an 2,6-Diisopropylnaphthalin im Vergleichsbeispiel 2 gering.
Vergleichsbeispiele 3 bis 7
In den Vergleichsbeispielen 3 und 4 wurde ein Siliciumdioxid- Aluminiumoxid-Katalysator der gleichen Art wie im Vergleichsbeispiel 1 benutzt.
Im Vergleichsbeispiel 5 wurde ein Aluminiumoxid-Katalysator benützt, der 2,3 Gew.-% Fluor [in Tabelle 3 als F(2.3)Al₂O₃ beschrieben] enthielt, und wie folgt hergestellt wurde: 85 g handelsüblicher Aluminiumoxid-Katalysatorpartikel wurden mit einer wäßrigen Lösung von Ammoniumfluorid (8,4 g NH₄ F + 75 g reines Wasser) getränkt, anschließend für 24 Stunden bei 120°C getrocknet und in Luftatmosphäre bei 530°C für drei Stunden kalziniert.
Im Vergleichsbeispiel 6 wurde ein Siliciumdioxid-Titandioxid (TiO₂:90 Gew.-%)-Katalysator benützt, enthaltend 3,1 Gew.-% Fluor [in Tabelle 3 als F(3.1)SiO · TiO₂ bezeichnet], der durch das gleiche Verfahren wie oben beschrieben hergestellt wurde.
Im Vergleichsbeispiel 7 wurde ein Aluminiumoxid-Botrioxid (B₂O₃:20 Gew.-%)-Katalysator benützt, enthaltend 2,6 Gew.-% Fluor [in Tabelle 3 als F(2.6)Al₂O₃ · B₂O₃ bezeichnet], der in gleicher Weise wie oben beschrieben hergestellt wurde.
Die Versuchsergebnisse wurden in gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, bestimmt, mit Ausnahme der in der Tabelle 3 ausgeführten Veränderungen in der LHSV und in der Reaktionstemperatur.
Tabelle 3
Wie in Tabelle 3 gezeigt, waren die Ausbeuten an Diisopropylnaphthalinen, besonders an 2,6-Diisopropylnaphthalin, in jedem der Vergleichsbeispiele gering.
Damit ist offensichtlich, daß der Fluor-enthaltende Aluminiumoxid-Katalysator des Vergleichsbeispiels 5 für die Dialkylierung, speziell für die 2,6-Dialkylierung von Naphthalin, wesentlich weniger geeignet ist. Auch der Aluminiumoxid-Bortrioxid-Katalysator des Vergleichsbeispiels 7 zeigte die gleiche Tendenz.
Beispiel 9
Die Alkylierung von β-Isopropylnaphthalin mit Propylen wurde unter Verwendung des Katalysators 1 (Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysator, enthaltend 4,3 Gew.-% Fluor) in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter den in Tabelle 4 beschriebenen Bedingungen ausgeführt.
Vergleichsbeispiel 8
Es wurde das in Beispiel 9 verwendete Siliciumdioxid-Aluminiumoxid ohne die Fluor-Behandlung als Katalysator verwendet und die Alkylierung von β-Isopropylnaphthalin mit Propylen unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 9 ausgeführt.
Die Versuchsergebnisse der Alkylierungen von Beispiel 9 und von Vergleichsbeispiel 8 sind in der Tabelle 4 zusammengestellt.
Tabelle 4
Beispiel 10
Die Alkylierung von α-Isopropylnaphthalin mit Propylen wurde unter Verwendung des Katalysators 1 (Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, enthaltend 4,3 Gew.-% Fluor) in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter den in Tabelle 5 beschriebenen Bedingungen durchgeführt.
Vergleichsbeispiel 9
Hierfür wurde das gleiche Siliciumdioxid-Aluminiumoxid wie in Vergleichsbeispiel 8 benutzt und die Alkylierung des α-Isopropylnaphthalins mit Propylen unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 10 beschrieben ausgeführt.
Die Versuchsergebnisse der Alkylierungen von Beispiel 10 und von Vergleichsbeispiel 9 sind in der Tabelle 5 zusammengestellt.
In Beispiel 10 ist gezeigt, daß die Transalkylierungs-Aktivität des erfindungsgemäßen Katalysators 1 im Vergleich zu dem Siliumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysator, der im Vergleichsbeispiel 9 benutzt wurde, ausgezeichnet ist.
Tabelle 5
Beispiel 11
400 cm³ des oben beschriebenen Katalysators 1 (Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, enthaltend 4,3 Gew.-% Fluor) wurden in einen Reaktor gefüllt und ein Langzeitversuch auf die Lebensdauer des Katalysator durchgeführt. Die Versuchsbedingungen waren folgendermaßen: in den Reaktor wurden Naphthalin und die 2fache Molmenge Propylen zum Naphthalin gegeben, wobei die LHSV 1,0 -1 und der Druck 7,0 × 10⁵ Pa betrugen. Die Temperatur wurde schrittweise von 255°C auf 300°C erhöht. Im Ergebnis fiel die Ausbeute von 2,6-Diisopropylnaphthalin nach 3100 Stunden ab Reaktionsbeginn auf weniger als 13 Mol-%.
Vergleichsbeispiel 10
Bei Verwendung des gleichen Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysators, der im Vergleichsbeispiel 1 benutzt wurde, wurde ein Langzeitversuch auf die Lebensdauer des Katalysators unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 11 beschrieben durchgeführt.
Im Ergebnis fiel die Ausbeute an 2,6-Diisopropylnaphthalin nach 2700 Stunden ab Reaktionsbeginn auf weniger als 13 Mol-%.

Claims (2)

1. Katalysator zur Herstellung von Dialkylnaphthalinen durch Alkylierung von Naphthalin und/oder Monoalkylnaphthalinen, die eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen enthalten, mit einem 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Olefin, erhältlich durch Zugaben eines fluorierenden Mittels zu einem 10 bis 80 Gew.-% Al₂O₃ enthaltenden Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 13 Gew.-%, Fluor enthält.
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zur Herstellung von 2,6-Dialkylnaphthalin.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1941234A1 (de) * 1968-08-14 1970-02-26 Kureha Chemical Ind Co Ltd Verfahren zur Herstellung eines Fluorierungskatalysators

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DE1941234A1 (de) * 1968-08-14 1970-02-26 Kureha Chemical Ind Co Ltd Verfahren zur Herstellung eines Fluorierungskatalysators

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