DE3843166A1 - Atemschutzgeraet mit einer schutzhuelle aus einem beschichteten gewebe - Google Patents
Atemschutzgeraet mit einer schutzhuelle aus einem beschichteten gewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Atemschutzgerät mit einer
Schutzhülle, insbesondere einer Rauchschutzhaube,
dessen Atemanschluß mit einem den Wasserdampf und das
CO2 aufnehmenden sowie sauerstoffabgebenden Chemikal
oder mit einem Filter verbunden ist und dessen Hüllen-
bzw. Haubenmaterial aus einem beschichteten
Verbundwerkstoff mit einem Trägergewebe aus
reißfesten, hitzebeständigen und
wasserdampfabweisenden Fasern besteht.
Derartige Atemschutzgeräte mit beispielsweise einer
Rauchschutzhaube als Schutzhülle werden zur Verwendung
in nicht atembaren Atmosphären eingesetzt und sollen
auch dazu dienen, den Träger vor schädlichen
Hitzeeinwirkungen zu schützen. Das Atemschutzgerät
selbst ist an geeigneter Stelle, beispielsweise vor
der Brust oder im Nackenbereich des Geräteträgers
angebracht, und besitzt eine Strömungsverbindung in
das Innere des Haubenraumes. Beim Anlegen des
Atemschutzgerätes und nach Überziehen der Haube
reagiert die sauerstoffabgebende Chemikalie und gibt
ihren Sauerstoff ab.
Das Haubenmaterial selbst besteht aus einem Gewebe aus
reißfestem, hitzebeständigem und
wasserdampfabweisendem Material, wie es z.B.
Glasfasern sind. Dieses ist mit Polytetrafluorethylen
(PTFE) beschichtet. Das Haubenmaterial ist somit
feuerbeständig, leicht und anschmiegsam, so daß die
Haube den Geräteträger möglichst wenig in seiner
Bewegungsfreiheit behindert. Ein derartiges
Atemschutzgerät ist in dem Firmenprospekt AVIA 5287
4/77 der Firma Scott Aviation, Lancaster, N.Y.14086,
USA, beschrieben.
Nachteilig bei bekannten Haubenstoffen ist, daß die
spröden Glasfasern zu leicht brechen und die
gebrochenen Fasern einer nachfolgenden
Reißbeanspruchung nicht standhalten, so daß
unerwünscht Undichtheiten oder gar Löcher entstehen,
die einen wirkungsvollen Atemschutz zunichte machen.
Außerdem ist ein derartiger Haubenstoff nicht gegen
Durchdringung spitzer Gegenstände fest genug. Die
Verarbeitung des bekannten Haubenmaterials ist
aufwendig, da besondere Vorkehrungen für die
Festigkeit der entstehenden Nahtstellen am
Haubenzuschnitt vorgesehen werden müssen; eine Klebung
ist wegen der geringen Haftfähigkeit auf PTFE nicht
beständig und Nähte reißen wegen der Sprödigkeit des
Gewebes häufig ein.
Atemschutzgeräte mit einem Chemikal als
Sauerstoffquelle, welches Kohlensäure und Wasserdampf
aufnimmt und zur Bildung des Sauerstoffs einsetzt
(z.B. KO2) sind feuchteempfindlich, so daß derartige
Atemschutzgeräte wasserdampfdicht und trocken verpackt
werden müssen, damit während der Lagerzeit des
Atemschutzgerätes in die Verpackung diffundierender
oder von den Bauteilen freiwerdender Wasserdampf nicht
zu einem vorzeitigen Aktivieren der Chemikalie und
unerwünschter Freigabe von Sauerstoff führt. Eine
versiegelte Verpackung ist jedoch aufwendig, und die
Trocknung der verschiedenen Bauteile, die mit der
Chemikalie in Strömungsverbindung stehen, erfordert
einen zusätzlichen Trocknungsarbeitsgang. Wird
umfangreiches Hüllenmaterial, wie z.B. eine Kopfhaube,
mitverpackt, kann trotz nach außen hin
wasserdampfdichter Verpackung dennoch der vom
Hüllenmaterial gespeicherte Wasserdampf in das Innere
und an das Chemikal abgegeben werden. Um dies zu
verhindern, müßte auch noch die Chemikalpatrone
versiegelt werden. Derartige Geräte sind in der DE-AS
11 95 602 beschrieben.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, ein Atemschutzgerät der genannten Art so zu
verbessern, daß das Material, welches mit dem Chemikal
in Strömungsverbindung steht, sowohl eine
geringstmögliche Wasserdampfspeicherung bzw. -abgabe
aufweist, und die Schutzhülle dabei trotz ihrer
Elastizität bruch- und reißfest ist und sich leicht
verarbeiten läßt.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß der
Verbundwerkstoff das Trägergewebe aus Glasfasern
besitzt, welches einseitig zur Umgebung hin mit einer
PVC-Beschichtung versehen ist und auf seiner der
PVC-Beschichtung abgewandten Fläche eine
Silikon-Beschichtung aufweist.
Der Vorteil der Erfindung liegt im wesentlichen darin,
daß das an sich spröde Glasfasergewebe durch die
Silikonbeschichtung geschmeidig wird und auch einer
Knickbelastung standhält, welche nicht zum Einreißen
des Gewebes führt. Das silikonbeschichtete
Glasfasergewebe zeichnet sich durch fehlende
Wasserdampfabsorption und -speicherung aus, wodurch
eine spätere unerwünschte Wasserdampfabgabe von
vornherein unterbunden wird. Die äußere, zur Umgebung
hin gerichtete PVC-Beschichtung sorgt für einen
weitestgehend gasundurchlässigen Abschluß nach außen
hin und erleichtert die Verarbeitbarkeit des
Gewebematerials zu einer Schutzhülle, insbesondere zu
einer Schutzhaube. Eine umfassendere Verarbeitung des
Gewebestoffes zu einem vollständigen Schutzanzug,
welcher den ganzen Körper des Geräteträgers
umschließt, ist mit den erfindungsgemäßen Merkmalen
ebenfalls leichter verwirklichbar.
Durch den fehlenden Wasserdampfgehalt und die geringe
Wasserdampfaufnahme des beschichteten Gewebes ist eine
Versiegelung des das Chemikal enthaltenden
Atemschutzgerätes zu den atemgasführenden Leitungen
hin überflüssig, so daß eine Ingebrauchnahme des
Gerätes ohne zeitraubendes Aufbrechen einer
Versiegelung erfolgen kann. Darüber hinaus kann das
gesamte Hüllenmaterial ohne besonderen zusätzlichen
Trocknungsvorgang in die Verpackung eines
Atemschutzgerätes aufgenommen werden, wobei nicht
befürchtet zu werden braucht, daß eine übermäßige
Wasserdampfabgabe zu einer frühzeitigen
Sauerstoffentwicklung aus dem Chemikal führen könnte.
Ein Verbundwerkstoff läßt sich auf einfache Weise
derart herstellen, daß sowohl die PVC-Beschichtung als
auch die Silikon-Beschichtung als eine Imprägnierung
auf das Glasfasergewebe aufgetragen ist.
Man erhält eine besser haftende Beschichtung, wenn mit
Silan ummantelte Glasfasern verwebt werden. Das als
Haftvermittler wirkende Silan sorgt für eine
dauerhaftere Beständigkeit der Beschichtungen.
Um die Wasserdampfabgabe aus dem gesamten
atemgasführenden Teil noch weiter zu verringern, ist
es zweckmäßig, ebenfalls alle diejenigen Bauteile,
welche mit dem Chemikal in Strömungsverbindung stehen,
wie z.B. der Atembeutel oder Anschlußleitungen, aus
dem mit den Beschichtungen versehenen Gewebe entweder
anzufertigen oder auszukleiden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Zeichnung dargestellt und im folgenden näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Schnitt durch ein Teilstück des
Verbundwerkstoffes,
Fig. 2 eine beschichtete Teilfaser des
Glasfasergewebes,
Fig. 3 die Darstellung einer Schutzhülle mit
zugehörigem Atemschutzgerät.
Das in Fig. 1 dargestellte Gewebestück ist dreilagig
ausgeführt, wobei die mittlere Lage ein
Glasfasergewebe (1) ist, dessen einzelne Glasfasern
(2) in ihrer Stirnfläche dargestellt sind. Die bei der
späteren Verarbeitung des Verbundwerkstoffes nach
außen zur Umgebung hin weisende Fläche ist mit einer
PVC-Beschichtung (3) versehen. Die der Beschichtung
(3) gegenüberliegende Fläche des Glasfasergewebes (1)
ist mit einer Silikon-Beschichtung (4) abgedeckt.
Die einzelnen Glasfasern (2) können mit einer
Ummantelung (5) aus Silan als Haftvermittler versehen
sein (Fig. 2) und zu einem Gewebe (1) aus
beschichteten Glasfasern (25) miteinander verkettet
sein.
In Fig. 3 ist eine Hülle (6) dargestellt, die sowohl
den Kopfbereich als auch den Schulter- und Rücken-
bzw. Brustbereich einer nicht dargestellten Person
überdeckt. Im Kopfbereich der Hülle (6) ist ein
Sichtschirm (7) vorgesehen, unterhalb dessen eine
Halbmaske (8) mit einem Anschlußschlauch (9) an ein
Atemschutzgerät (10) angeschlossen ist. Das
Atemschutzgerät besitzt eine nicht dargestellte
Chemikalpatrone mit einem den Wasserdampf und das
CO2 des Ausatemgases aufnehmenden sowie
sauerstoffabgebenden Chemikal.
Claims (4)
1. Atemschutzgerät mit einer Schutzhülle,
insbesondere einer Rauchschutzhaube, dessen
Atemanschluß mit einem den Wasserdampf und das
CO2 aufnehmenden sowie sauerstoffabgebenden
Chemikal oder mit einem Filter verbunden ist und
dessen Hüllen- bzw. Haubenmaterial aus einem
beschichteten Verbundwerkstoff mit einem
Trägergewebe aus reißfesten, hitzebeständigen und
wasserdampfabweisenden Fasern besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbundwerkstoff das
Trägergewebe (1) aus Glasfasern (2) besitzt,
welches einseitig zur Umgebung hin mit einer
PVC-Beschichtung (3) versehen ist und auf seiner
der PVC-Beschichtung (3) abgewandten Fläche eine
Silikon-Beschichtung (4) aufweist.
2. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtungen (3, 4)
beidseitig des Glasfasergewebes (1) als
Imprägnierung aufgetragen sind.
3. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtungen (3, 4) auf
die mit einer Silan-Ummantelung (5) als
Haftvermittler versehenen Glasfasern (2) des
Gewebes (1) aufgetragen sind.
4. Atemschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Chemikal
in Strömungsverbindung vorliegenden Bauteile
(9, 11) ebenfalls aus dem mit den Beschichtungen
(3, 4) versehenen Gewebe (1) bestehen.
Priority Applications (2)
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE3843166A1 (de) |
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DE4011222C1 (de) * | 1990-04-06 | 1991-09-26 | Draegerwerk Ag, 2400 Luebeck, De |
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1989
- 1989-12-16 EP EP89123313A patent/EP0374776A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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