DE3843160A1 - Sensor zur messung eines weges oder eines bewegungsverhaltens - Google Patents
Sensor zur messung eines weges oder eines bewegungsverhaltensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sensor zur Messung me
chanischer Bewegungsgrößen, d.h. eines Weges, eines Bewe
gungsverhaltens oder ähnlichem, mit einer in einem Gehäuse
verschiebbar geführten Permanentmagnetanordnung, die durch
die Abstoßungskräfte gleichnamiger Magnetpole in dem Gehäuse
positioniert oder in Schwebe gehalten ist, und mit einer
Meßeinrichtung, die bei Verschieben der Permanentmagnetan
ordnung relativ zu dem Gehäuse ein elektrisches Meßsignal
liefert, nach Patent... (Patentanmeldung P 38 09 887.3).
Solche Sensoren sind z.B. zum Einbau in Kraftfahrzeuge ge
eignet. Es lassen sich mit diesen Sensoren durch entspre
chende Einbaurichtung selektiv Beschleunigungskomponenten in
den verschiedenen Richtungen ermitteln. Die Vertikalbe
schleunigung oder Aufbaubeschleunigung ist eine wichtige
Meßgröße in Systemen zur Fahrwerksregelung, während Informa
tionen über die Beschleunigung in Fahrtrichtung oder senk
recht zur Fahrtrichtung, z.B. für Blockierschutz- und An
triebsschlupfregelungen benötigt werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Sensor
dieser Art zu entwickeln, dessen Verhalten bzw. Kennlinien
sich auf einfache Weise und mit geringem Aufwand den jewei
ligen Forderungen oder dem jeweiligen Anwendungsfall anpas
sen läßt.
Es hat sich nun herausgestellt, daß diese Aufgabe mit einem
Sensor der im Hauptpatent beschriebenen Art gelöst werden
kann, dessen Besonderheit darin besteht, daß die Permanent
magnetanordnung aus einem in das Gehäuse eingepaßten
Gleit- und Führungskörper und aus an den beiden Stirnseiten
dieses Körpers angefügten Permanentmagneten besteht.
Während es bisher große Schwierigkeiten bereitete und mit
erheblichen Kosten verbunden war, den verschiebbaren, in der
Schwebe gehaltenen Permanentmagneten mit den gewünschten,
physikalisch günstigen Abmessungen herzustellen und den je
weiligen Anwendungsfällen anzupassen, werden erfindungsgemäß
durch Verwendung einer Permanentmagnetanordnung mit einem
Gleit- und Führungskörper alle derartigen Schwierigkeiten
überwunden und dadurch die Anwendungsmöglichkeiten dieses
Sensors erheblich erweitert. Der Gleit- und Führungskörper
läßt sich nämlich - im Gegensatz zu den marktgängigen Perma
nentmagneten - sehr einfach bearbeiten und auf jedes ge
wünschte Maß bringen, so daß exakt der günstigste Luftspalt
zwischen dem Gehäuse und dem Gleitkörper eingestellt werden
kann. Die Mantelfläche läßt sich leicht glätten, was eben
falls für die Genauigkeit und Ansprechempfindlichkeit des
Sensors vorteilhaft ist. Der Luftspalt und die Beschaffen
heit der benachbarten Oberflächen haben einen großen Einfluß
auf die Sensorkennlinien.
Der Gleit- und Führungskörper des erfindungsgemäßen Sensors
verhindert ein Verkanten der Permanentmagnetanordnung in dem
Gehäuse und stellt sicher, daß zwischen diesem verschiebba
ren, in der Schwebe gehaltenen Körper und der Innenwandung
des Gehäuses gerade so viel Luft durchströmen kann, daß die
Bewegung der Permanentmagnetanordnungen nicht zu stark be
hindert wird, sondern gerade die für das Meßsystem günstig
ste Schwingungsdämpfung erfährt.
Als Permanentmagneten können nun handelsübliche, z.B. gesin
terte Körper verwendet werden, deren Abmessungen erheblichen
Toleranzen unterliegen, wobei die übliche hohe Rauhigkeit
der Oberfläche keine Rolle spielt. Ein Schleifen oder son
stige Nachbearbeitung der Permanentmagnete ist nicht erfor
derlich. Es genügt, wenn sichergestellt ist, daß die Durch
messer der Permanentmagneten etwas kleiner sind als der
Durchmesser des Gleit- und Führungskörpers.
Es können z.B. Permanentmagnete auf Basis von seltenen Erd
metallen und Kobalt verwendet werden, die in der Material
ausnutzung besonders wirtschaftlich sind, wenn sie in Form
von Scheiben ausgebildet werden können; ohne Führungskörper
wären solche Scheiben schon wegen der Gefahr des Verkantens
unbrauchbar.
Außerdem wird es durch die Verwendung der Gleit- und Füh
rungskörper möglich, die seismisch wirksame Masse unabhängig
von den verfügbaren Permanentmagneten frei zu wählen, näm
lich durch Dimensionierung des Gleit- und Führungskörpers
und durch Wahl des gewünschten Materials.
Nach einer Ausführungsart der Erfindung ist als Gehäuse ein
Hohlzylinder, z.B. ein Glasrohr, vorgesehen, wobei der Luft
spalt zwischen der Innenwandung des Hohlzylinders und dem
Mantel des eingepaßten Gleit- und Führungskörpers derart be
messen ist, daß sich eine vorgegebene Dämpfung des Bewe
gungsverhaltens der Permanentmagnetanordnung einstellt.
Eine weitere Ausführungsart der Erfindung besteht darin, daß
der Gleit- und Führungskörper aus einem weichmagnetischen
Material, z.B. aus weichmagnetischem Stahl (Automatenstahl)
besteht. Andererseits ist es für viele Anwendungsfälle aus
reichend oder von Vorteil, den Gleit- und Führungskörper aus
Kunststoff herzustellen, wobei dann die Permanentmagneten an
den Stirnflächen dieses Körpers angeklebt, mechanisch befe
stigt oder in den Kunststoff eingebettet sind. Das geringe
Gewicht eines Gleit- und Führungskörpers aus Kunststoff ist
für manche Messungen besonders günstig.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus der folgenden Darstellung eines Ausfüh
rungsbeispiels und der beigefügten Abbildung hervor, die in
schematischer Vereinfachung einen Längs- bzw. Axialschnitt
durch einen Sensor der erfindungsgemäßen Art wiedergibt.
Nach der Abbildung besteht der erfindungsgemäße Sensor im
wesentlichen aus einem Gehäuse 1, das hier die Form eines
Glasrohres aufweist, aus einer Permanentmagnetanordnung
2, 3, 4 und aus einer Meßanordnung 5, nämlich einer etwa in
der Mitte des Sensors auf dem Glasrohr 1 angeordneten Meß
wicklung. Ferner gehören zu dem Sensor noch zwei weitere
Permanentmagnete 6, 7, die an den Enden des Glasrohres 1 ein
geklebt sind. Das ganze, nämlich die beschriebenen Bestand
teile, befinden sich im Inneren eines Stahlgehäuses 8, das
gleichzeitig als Abschirmung gegen äußere Magnetfelder
dient, die die Meßergebnisse beeinflussen könnten.
Die Permanentmagnetanordnung setzt sich aus einem Gleit- und
Führungskörper 2 und aus zwei Permanentmagneten 3, 4 zusam
men, die an den beiden Stirnflächen des zylinderförmigen
Gleit- und Führungskörpers 2 angefügt sind. Besteht der Kör
per 2 aus weichmagnetischem Material, z.B. aus Automaten
stahl, genügt die Magnetkraft zum Halten der beiden Perma
nentmagnete 3, 4 an den Stirnflächen der Permanentmagnetan
ordnung. Besteht der Gleit- und Führungskörper 2 aus magne
tisch neutralem Material, beispielsweise Kunststoff oder
Messing, müssen die Permanentmagnete 3, 4 auf den Stirnflä
chen festgeklebt oder mechanisch, beispielsweise durch Füh
rungsstifte oder dergl., befestigt werden. Die Permanentma
gnete 3, 4 lassen sich auch in manchen Anwendungsfällen an
den Stirnflächen in den Kunststoff des Gleit- und Führungs
körpers 2 einbetten.
Die fest in das Glasrohr 1 angeklebten Permanentmagnete 6, 7
und die benachbarten, zu der Permanentmagnetanordnung gehö
renden Permanentmagnete 3, 4 stehen sich jeweils mit ihren
gleichnamigen Polen gegenüber. Bei den Permanentmagneten 3
und 6 stehen sich die Südpole S, bei den Magneten 4 und 7
die Nordpole N gegenüber. Die dadurch bedingten Abstoßungs
kräfte sorgen für die "elastische" Positionierung der Perma
nentmagnetanordnung 2 bis 4 in der dargestellten Lage. Da es
sich in dem abgebildeten Ausführungsbeispiel um einen auf
rechtstehenden, auf Vertikalbeschleunigungen ansprechenden
Sensor handelt, wirkt auch die Schwerkraft auf die Perma
nentmagnetanordnung ein.
Das Gehäuse bzw. das Glasrohr 1 des dargestellten Sensors
besitzt schließlich noch eine Luftausgleichsöffnung 9.
Wie die Abbildung zeigt, wird der äußere Durchmesser der
Permanentmagnete 3, 4 kleiner gewählt als der Außendurchmes
ser des Gleit- und Führungskörpers 2. Die Durchmesser könn
ten natürlich auch gleich sein. Das Gleit- und Dämpfungsver
halten der Anordnungen 2 bis 4 im Inneren des Glasrohres 1
wird daher ausschließlich oder vornehmlich durch den Außen
durchmesser und die Oberfläche des Gleit- und Führungskör
pers 2 bzw. durch die Größe des Luftspaltes zwischen diesem
Körper 2 und der Innenwandung des Glasrohres 1 bestimmt. Die
äußere Form und die Abmessungen der Permanentmagnete 3, 4
sind daher in weiten Grenzen wählbar und ohne Einfluß auf
die Kennlinie.
Das Material des Gleit- und Führungskörpers 2 ist an sich
beliebig. In der Praxis ist ein weichmagnetisches Metall we
gen der größeren seismischen Masse in vielen Fällen vorzu
ziehen. Besonders günstig ist weichmagnetischer Stahl, weil
in diesem Fall auf eine besondere Befestigung der Permanent
magnete 3, 4 an den Stirnflächen des Körpers 2 verzichtet
werden kann. Es genügt ein einmaliges Zentrieren der Perma
nentmagnete 2, 3 auf dem Körper 2, um nach dem Einsetzen in
das Glasrohr 1 die Funktion des Sensors auf Dauer zu gewähr
leisten. Die am Gehäuse befestigten Permanentmagnete 8, 7 un
terstützen die Haltekräfte der Magnete 3, 4 an dem Körper 2,
weil die Abstoßungskräfte zusätzlich in Richtung zu dem
Gleit- und Führungskörper 2 auf die Permanentmagnete 3, 4
einwirken.
In einem weiteren, nicht abgebildeten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wurden die Permanentmagnete (3, 4) in "Gegen
reihe" geschaltet bzw. an den Gleit- und Führungskörper 2
angeordnet. Die an den beiden Stirnflächen des Körpers 2 an
liegenden Pole der Permanentmagnete (2, 3) sind in diesem
Falle gleichnamig. Die feststehenden Permanentmagnete (6, 7)
wurden derart gedreht bzw. angeordnet, daß sich wiederum die
Permanentmagnetanordnung (2-4) und die feststehenden Per
manentmagnete (6, 7) mit gleichen Magnetpolen gegenüberste
hen.
Wird in der zuletzt beschriebenen Ausführungsart ein Stahl
körper ausreichender Länge als Gleit- oder Führungskörper
(2) verwendet, haften die Permanentmagnete (3, 4) trotz der
Gegenreihenschaltung an den Stirnflächen. In einem Ausfüh
rungsbeispiel betrug der Durchmesser der schwebend angeord
neten Permanentmagnetanordnung 2,5 mm, der Gleit- und Füh
rungskörper hatte eine Länge von 10 mm, die Permanentmagnete
jeweils eine Länge bzw. Dicke von 2,5 mm.
Mit einer solchen Gegenreihenschaltung läßt sich eine für
viele Anwendungsfälle günstige Magnetfeldverteilung errei
chen.
Der beschriebene und abgebildete Sensor arbeitet wie folgt:
In seiner Ruhestellung nimmt der Schwebekörper, nämlich die
Permanentmagnetanordnung 2 bis 4, die dargestellte Position
in dem Gehäuse 1 ein. Tritt eine Beschleunigung in axialer
Richtung bzw. mit einer Komponenten in axialer Richtung auf,
wird die Permanentmagnetanordnung 2 bis 4 aufgrund ihrer
seismischen Masse axial verschoben. Dadurch wird in der Meß
wicklung 5 eine Spannung induziert, die mit Hilfe einer
nicht dargestellten elektronischen Schaltung in ein zur Be
schleunigung oder Verschiebung der Permanentmagnetanordnung
relativ zu dem Gehäuse proportionales elektrisches Signal
umgesetzt wird. Bei jeder Bewegung der Permanentmagnetanord
nung muß ein Luft- oder Druckausgleich über den Mantel des
Gleit- und Führungskörpers 2 erfolgen, weshalb sich die
Größe des Luftspaltes zwischen diesem Körper 2 und der In
nenwandung des Glasrohres 1 auf die Bewegung des Körpers
bzw. auf die Dämpfung dieser Bewegung auswirkt. Die Rauhig
keit der Außenfläche des Körpers 2 und/oder der Innenfläche
des Glasrohres 1 spielen ebenfalls eine Rolle.
Claims (4)
1. Sensor zur Messung mechanischer Bewegungsgrößen, d.h. ei
nes Weges, eines Bewegungsverhaltens oder ähnlichem, mit
einer in einem Gehäuse verschiebbar geführten Permanent
magnetanordnung, die durch die Abstoßungskräfte gleichna
miger Magnetpole in dem Gehäuse positioniert oder in
Schwebe gehalten ist, und mit einer Meßeinrichtung, die
bei Verschieben der Permanentmagnetanordnung relativ zu
dem Gehäuse ein elektrisches Meßsignal liefert, nach Pa
tent... (Patentanmeldung P 38 09 887.3), dadurch ge
kennzeichnet, daß die Permanentmagnetanord
nung (2-4) aus einem in das Gehäuse (1) eingepaßten
Gleit- und Führungskörper (2) und aus an den beiden
Stirnseiten dieses Körpers angefügten Permanentmagneten
(3, 4) besteht.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Gehäuse (1) ein Hohlzylinder, z.B. ein
Glasrohr, vorgesehen ist und daß der Luftspalt zwischen
der Innenwandung dieses Hohlzylinders und dem Mantel des
Gleit- und Führungskörpers (2) derart bemessen ist, daß
sich eine vorgegebene Dämpfung des Bewegungsverhaltens
der Permanentmagnetanordnung (2-4) einstellt.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gleit- und Führungskörper (2)
aus einem weichmagnetischem Material, z.B. aus weichma
gnetischem Stahl, besteht.
4. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gleit- und Führungskörper (2)
aus Kunststoff besteht und daß die Permanentmagneten an
den Stirnflächen des Körpers (2) angeklebt, mechanisch
befestigt oder in die Stirnflächen eingebettet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883843160 DE3843160A1 (de) | 1988-03-24 | 1988-12-22 | Sensor zur messung eines weges oder eines bewegungsverhaltens |
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ID=25866316
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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