DE3843028A1 - Verfahren und vorrichtung zur trennung schlecht filtrierbarer suspensionen in einer filterpresse - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur trennung schlecht filtrierbarer suspensionen in einer filterpresse

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D35/00Filtering devices having features not specifically covered by groups B01D24/00 - B01D33/00, or for applications not specifically covered by groups B01D24/00 - B01D33/00; Auxiliary devices for filtration; Filter housing constructions
    • B01D35/06Filters making use of electricity or magnetism
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D25/00Filters formed by clamping together several filtering elements or parts of such elements
    • B01D25/12Filter presses, i.e. of the plate or plate and frame type

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  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrich­ tung zur Trennung der festen und flüssigen Bestandteile schlecht filtrierbarer Suspensionen in einer Filterpresse.
Filterpressen weisen eine große Anzahl von mit Filtertü­ chern bespannten Filterplatten, die jeweils Filtrationsräu­ me begrenzen, sowie Vorrichtungen für den Zulauf der Sus­ pension und den Ablauf des Filtrats auf. Als treibende Kraft für die Trennung der Fest/Flüssig-Phasen wirkt der Suspensionsdruck, der im Regelfall mittels einer Pumpe aufgebracht wird. Filterpressen arbeiten diskontinuier­ lich und können nahezu universell eingesetzt werden.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet ist die Filtration schlecht filtrierbarer, feinkörniger Suspensionen. Im Vergleich zu anderen Fest/Flüssig-Trennverfahren und Ein­ richtungen hierfür, wie Trommelfilter, Dekanter und Siebbandpressen, werden im allgemeinen eine weitgehendere Entwässerung und damit eine geringere Restfeuchtigkeit im Filterkuchen bei derartigen Suspensionen erreicht.
Langsam und sehr langsam filtrierende Suspensionen fallen in unterschiedlichsten Bereichen der Technik an. Bei­ spiele finden sich in der Behandlung von Abwässern (Klär­ schlamm aus kommunalen und industriellen Kläranlagen), Aufbereitung von Bauxit in der Aluminiumindustrie und z.B. bei der Herstellung von Pigmenten und Abtrennung bio­ logischer Produkte. Es handelt sich hierbei häufig um kom­ pressible, feinkörnige, aus Agglomeraten aufgebaute Fil­ terkuchen und auch um voluminöse gallertartige Schlämme.
Bei der Filtration derartiger Suspensionen in einer Filter­ presse fällt die Filtrationsleistung rasch auf einen sehr geringen Wert ab. Infolgedessen ergeben sich lange Filter­ zeiten, und die Restfeuchte des Filterkuchens ist hoch. Daher sind die Investitions- und Betriebskosten für die Entwässerung solcher Suspensionen sehr hoch, und es ist zudem wegen der hohen Restfeuchte für die weitere Verar­ beitung des Filterkuchens eine energieintensive Trock­ nung erforderlich. Maßnahmen, die zur Erhöhung der Fil­ trationsleistung und zu einer weitgehenderen Entfeuch­ tung des Filterkuchens führen, kommt folglich eine besondere Bedeutung zu.
Eine wichtige apparative Weiterentwicklung der Filter­ pressen erfolgte in den letzten Jahren durch Einbau von Membranen, mit denen die Filterkuchen vor dem Entleeren der Presse zusätzlich mechanisch ausgepreßt werden. Hier­ bei kommt es jedoch durch den hohen Druck zu einer Ver­ dichtung der Filterkuchen und zu einer Verschließung der Poren. Hierdurch wird wiederum eine weitergehende Entwäs­ serung behindert.
Weiter ist bekannt, daß die Filtrationsleistung schwer ent­ wässerbarer Schlämme wie z.B. Schlamm aus kommunalen Klär­ anlagen durch Zusatzstoffe wie Branntkalk, Asche u.ä. verbessert werden kann. Gleichzeitig kann hierdurch die Restfeuchte vermindert werden. Es fallen jedoch direkte Betriebskosten für diese zuzusetzenden Stoffe an; dar­ über hinaus wird das zu transportierende und deponierende Schlammvolumen durch diese Stoffe erhöht. Da sie im Filter­ kuchen verbleiben, ist diese Maßnahme zudem nur auf Abfall­ schlämme anwendbar.
Reicht die mit den oben aufgeführten Maßnahmen erzielte Reduzierung der Restfeuchte noch nicht aus, z.B. wenn der Klärschlamm anschließend zur Beseitigung deponiert oder verbrannt werden soll, können weitere Maßnahmen ge­ gebenenfalls auch außerhalb der Filterpresse erforderlich werden. Im Regelfall kommen hier thermische Nachbehand­ lungsverfahren zur Anwendung, wobei jedoch der hohe appa­ rative Aufwand und vor allem der hohe Energieaufwand von Nachteil sind.
Weiterhin ist die Anwendung elektrischer Felder zur Tren­ nung von Supensionen bekannt. Eine Beschreibung dieser elektrophoretische und elektroosmotische Kräfte aus­ nutzenden und als Elektrofiltration bezeichneten Maßnahme findet sich z.B. im Abschnitt "Electrokinetics and Elec­ trofiltration" von P. Krishnaswamy und P. Klinkowski in Advances in Solid/Liquid Separation, herausgeg. v. H.S. Muralidhara. In einer elektrochemischen Zelle, die durch ein Diaphragma geteilt ist, wandern Teilchen unter dem Einfluß eines elektrischen Feldes und werden dort als Fil­ terkuchen abgeschieden. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß hierbei nur geladene Teilchen wandern und die Wanderungsgeschwindigkeit zudem von Art und Größe der Teil­ chen abhängt. Insbesondere bei Suspensionen mit einer breiten Teilchengrößenverteilung wie z.B. beim Klärschlamm kann es zu einer unerwünschten Klassierung der unter­ schiedlichen Teilchen kommen. Somit ist die Anwendung die­ ses Verfahrens weitgehend auf monodisperse Systeme be­ schränkt.
Auch die US-PS 45 61 953 befaßt sich mit den Besonderhei­ ten bei der elektrophoretischen Filtration. Dort wird vorgeschlagen, zur Unterstützung der Filtration gleich­ zeitig ein elektrisches Feld und ein akustisches Feld (Schall und Ultraschall) anzuwenden, wobei sich bei dieser gleichzeitigen Anwendung beider Felder sowohl die Filtrationsleistung erhöht als auch die Restfeuchte erniedrigt und der Energiebedarf geringer ist als im Fall der Anwendung nur eines elektrischen oder nur eines akustischen Feldes.
Jedoch ist in technischen Einrichtungen zur Fest/Flüssig- Trennung die simultane Erzeugung elektrischer und aku­ stischer Felder nur unter großen Schwierigkeiten zu reali­ sieren. Insbesondere bei den hier betrachteten Filter­ pressen mit Filterflächen bis zu 2m×2m sind die Erzeugung eines gleichförmigen Ultraschallfeldes und die notwendige Anpassung an wechselnde Filterkucheneigenschaften nur mit hohem technischen Aufwand möglich. Weiterhin ist bei der sehr kompakten Bauweise von Filterpressen der für die Maß­ nahmen zur Schallfelderzeugung benötigte Raum wahrschein­ lich nicht verfügbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Verfahren zu überwinden und ein Verfahren anzugeben, das die Entwässerung schlecht fil­ trierbarer Suspensionen in einer Filterpresse mit deut­ licher Erhöhung der Filtrationsleistung und vor allem mit einer merklich geringeren Restfeuchte des Filterkuchens ermöglicht. Ferner soll eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens angegeben werden.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 bzw. 4 gelöst.
Durch die im erfindungsgemäßen Verfahren gleichzeitige Wirkung einer Druckdifferenz und eines elektrischen Feldes ergibt sich in überraschender Weise allein durch diese Maßnahmen eine deutliche Erhöhung der Filtrationsleistung im Vergleich zu einer normalen Filterpresse. Ohne bisher nach dem Stand der Technik für notwendig gehaltene zusätzliche Maßnahmen, wie die Verwendung von Zusatzstoffen oder die Kombination des elektrischen Feldes mit einem akustischen Feld, wird eine unerwartet hohe Filtrations­ leistung, die praktisch während der gesamten Filtrations­ dauer konstant ist und erst am Ende nach vollständiger Füllung der Filterkammern langsam abfällt, erzielt.
Im Vergleich zur Filtration unter ausschließlich wirkender Druckdifferenz ist die durch den gleichzeitigen Einfluß des elektrischen Feldes erreichte Restfeuchte im Filterkuchen deutlich geringer. Es kann allein durch Anlegen des zusätz­ lichen elektrischen Feldes eine weitgehende Entfeuchtung des Filterkuchens erzielt werden. Anschließende Maßnahmen zur Reduzierung der Restfeuchtigkeit können infolgedessen in vielen Anwendungsbereichen entfallen.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß die Verwendung von Zusatzstoffen und/oder Chemikalien sich erübrigt. Einmal werden somit direkte Betriebskosten ein­ gespart, zum anderen wird die Menge des Abfalls nicht erhöht.
Ein wichtiger Vorteil aus dem erfindungsgemäß möglichen Verzicht auf den Zusatz von Chemikalien besteht darin, daß auch Suspensionen filtriert werden können, bei denen der Zusatz von Chemikalien oder anderen Stoffen nicht zulässig ist, weil diese z.B. bei der Weiterverarbeitung der Pro­ dukte störend wirken können.
Auch kann die konstant hohe Filtrationsleistung ohne eine in Filterpressen technisch kaum realisierbare Einrichtung zur Überlagerung eines akustischen Feldes erzielt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist technisch einfach und kostengünstig realisierbar. Es können bereits vorhandene Filterpressen mit geringem Aufwand modifiziert werden, ohne daß grundsätzliche Umbauten nötig wären.
Die außerhalb des Filtrationsraums angeordneten Elektroden, die vorzugsweise als Kathoden geschaltet sind, unterliegen keiner direkten Anströmung der bewegten Teilchen. Durch Anordnung einer Mittelelektrode, die vorzugsweise als Anode geschaltet ist, jeweils in der Kammermitte reichen während der gesamten Filtrationsdauer geringe Spannungswerte aus, um einen konstanten Strom einzustellen. Durch Anlegen einer Wechselspannung kann die sich gegebenenfalls nachteilig auswirkende feste Bewegungsrichtung bei Teilchen gleicher Ladung ausgeschaltet werden.
Im folgenden werden das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ein Diagramm, in dem die mit der Vorrichtung aus Fig. 1 in einem ersten Versuch ohne und in einem zweiten Versuch mit zusätzlicher Einwirkung eines elektrischen Feldes ermittelten Werte der Fitrationsleistung in Ab­ hängigkeit von der Zeit aufgetragen sind, und
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die mit der Vorrichtung aus Fig. 1 in einem dritten Versuch, in dem das elektrische Feld erst nach Abfall der Filtrationsleistung auf einen geringen Wert zugeschaltet wurde, ermittelten Werte der Filtrations­ leistung in Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen sind.
Im in Fig. 1 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in einem Filter­ rahmen 1 in an sich bekannter Weise einen Filtrationsraum 6 einschließende, mit Filtertüchern 3 bespannte Filterplatten 4 vorgesehen. In der Mitte des Filterrahmens 1 und Filtra­ tionsraumes 6 ist darüber hinaus eine Elektrode 2, die wie in der Zeichnung vorzugsweise als Anode ausgebildet und geschaltet ist, angeordnet. Es werden zwei Gegenelektroden 5, die wie im dargestellten Ausführungsbeispiel vorzugs­ weise als Kathoden ausgebildet und angeschlossen sind, ver­ wendet, wobei jeweils eine Kathode 5 auf der dem Filtra­ tionsraum 6 abgewandten Seite jeder der bespannten Filter­ platten 4 außerhalb des Filtrationsraumes angeordnet ist.
Der Zulauf der zu filtrierenden Suspension in den Filtra­ tionsraum 6 sowie auch der Ablauf des Filtrats erfolgen durch in den gebräuchlichen Filterpressen verwendete Kanäle, die durch fluchtende Bohrungen im Filterrahmen und in den Filterplatten realisiert sind und auf deren Dar­ stellung verzichtet wurde.
Als Elektroden eignen sich Netze oder Streckmetalleinsätze mit großer Maschenweite, die den Filtratfluß nicht oder nur außerordentlich wenig behindern. Als Anodenmaterial werden vorzugsweise platiniertes Titan oder Tantal verwendet, Materialien, die ausreichend korrosionsbeständig sind und nahezu für alle Suspensionsmedien einsetzbar sind. Für die außerhalb des Filtrationsraumes angeordneten Kathoden können bei nicht allzu aggressiven Medien auch Edelstahl­ netze oder ebenfalls Netze oder Streckmetall aus Titan oder Tantal eingesetzt werden. Im Ausführungsbeispiel wurde eine in den Rahmen mittig eingebaute Anode 2 aus platiniertem Streckmetall verwendet. Die Kathoden 5 bestanden aus Edel­ stahlgewebe.
In den im folgenden beschriebenen Versuchen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde nur eine Filter­ kammer mit den oben angegebenen Elektrodenanordnungen benutzt. Die Kammerbreite der verwendeten Laborfilterpresse betrug 25mm, wobei sich mit einer Filterfläche von 2×190cm2 ein Filterkuchenvolumen von 475cm3 ergab. Der nach gebräuchlichen Verfahren, z.B. mit Hilfe einer Pumpe, erzeugte Filtrationsdruck betrug 12 bar.
Als Beispiel für eine schlecht filtrierbare Suspension wurde Klärschlamm aus einer kommunalen Kläranlage, und zwar Schlamm nach dem Faulturm eingesetzt. Dieser Schlamm hat einen Feststoffgehalt von ungefähr 5 Masse-% und kann mit einem Vakuumtrommelfilter bis zu einem Feststoffgehalt von 20 Masse-% bis zu 30 Masse-% und in einer gebräuchlichen Filterpresse bis zu einem Feststoffgehalt von 25 Masse-% bis zu 40 Masse-% entwässert werden. Im letztgenannten Fall liegt die Restfeuchte des Filterkuchens bei ungefähr 60% bis 70%. Die Betriebszeit der Filterpresse, d.h. die Zeit bis zur vollständigen Füllung des Filtrationsraumes mit dem Filterkuchen, ist von der Art der Suspension und der gewünschten Restfeuchte des Filterkuchens abhängig und beträgt für derart schlecht filtrierbare Suspensionen im Regelfall mehrere Stunden.
Als wichtige Kenngrößen zur Beurteilung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens wurden die Filtrationsleistung und die Restfeuchte des Filterkuchens bestimmt. Dabei wurde die Filtrationsleistung durch Messung der leicht zugänglichen Filtratmenge in Abhängigkeit von der Filtrationsdauer bestimmt. Die Feuchtigkeit des Filterkuchens, die während des Filtrationsversuchs immer weiter abnimmt, ist einer direkten Messung nicht ohne weiteres zugänglich. Sie kann während der Filtrationsdauer aus Versuchsdaten, wie der in die Kammer zugeführten Suspensionsmenge und der gewonnenen Filtratmenge, lediglich abgeschätzt werden. Die genaue Be­ stimmung der Restfeuchte erfolgte daher nach Beendigung der Versuche gravimetrisch durch Trocknung einer Probe.
Im ersten Versuch wurde der oben angegebene Klärschlamm aus einem Vorratsbehälter in die Kammer der in Fig. 1 skizzierten Vorrichtung bzw. Laborfilterpresse eingeleitet und mit einem Druck von 12 bar beaufschlagt. Als Referenz­ versuch zur Gewinnung der Daten des Betriebsverhaltens einer gebräuchlichen Filterpresse wurde im ersten Versuch keine Spannung an die Elektroden angelegt.
In Fig. 2 ist die in diesem Versuch durch Messung der Fil­ tratmenge in Abhängigkeit von der Versuchszeit ermittelte Filtrationsleistung in l/(m2h) auf der Ordinate gegen die Versuchszeit in Stunden auf der Abszisse aufgetragen. Die zugehörige Kurve I zeigt deutlich, daß die Filtrations­ leistung innerhalb kurzer Zeit auf einen geringen Wert abfällt. Bereits nach vier Stunden ist die Filtrations­ leistung auf unter ein Drittel ihres anfänglichen Wertes abgesunken. Für eine angestrebte weitgehende Entwässerung ergeben sich damit unwirtschaftlich lange Filtrationszeiten und eine zu hohe Restfeuchte.
Im zweiten Versuch wurde unter sonst gleichen Bedingungen entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren, zusätzlich zur wirksamen Druckdifferenz, ein elektrisches Feld ange­ legt. Zunächst wurde der Spannungswert auf 9 V eingeregelt und es wurde der infolge dieser Spannung fließende Strom von 1,4 A konstant gehalten. Mit zunehmendem Feststoffgehalt in der Filtrationskammer 6, d.h. mit zunehmendem Wider­ stand, stieg die anzulegende Spannung während der Versuchs­ dauer von insgesamt 24 h auf über 50 V an.
Die Kurve II in Fig. 2 stellt die im zweiten Versuch gewon­ nenen Ergebnisse dar. Der Einfluß des elektrischen Feldes ist beim Vergleich der Kurven I und II deutlich zu er­ kennen. Nach einem deutlich geringeren und weniger steilen Abfall der anfänglich gemessenen Filtrationsleistung als in Kurve I in den ersten vier Stunden bis auf ungefähr 15 l/(m2h), bleibt die Filtrationsleistung über einen langen Zeitraum von ungefähr weiteren 14 Stunden praktisch konstant auf diesem relativ hohen Wert. Erst gegen Ende der Versuchszeit ist ein allmählicher Abfall der Filtrations­ leistung - bei bereits hohem erzielten Feststoffgehalt - zu beobachten. Die Filtrationsleistung nimmt in diesem Ab­ schnitt langsam ab und weist noch nach insgesamt 24 h einen deutlich höheren Wert auf als den im Versuch 1 bereits nach acht Stunden beobachteten und aufgetragenen Wert.
Als Ergebnis der insgesamt hohen Filtrationsleistung wird nicht nur eine größere Suspensionsmenge filtriert, sondern auch der Feststoffgehalt des Filterkuchens merklich erhöht und die Restfeuchte entsprechend erniedrigt.Dies wird auch durch den Vergleich des durch Trocknung bestimmten Fest­ stoffgehalts vom Filterkuchen für beide Versuche bestätigt.
Im Versuch I wurde nach einer Versuchszeit von 12 h ein Feststoffgehalt von 30 Masse-% erzielt, d.h. eine Rest­ feuchte von 70% erreicht. Dieser Wert entspricht der praktischen Erfahrung bei der Entwässerung von Klärschlamm mit gebräuchlichen Filterpressen. Auch bei einer Verdopp­ lung der Versuchszeit würde dieser Wert aufgrund der geringen Filtrationsleistung nur noch wenig ansteigen.
Im Versuch 2 wurde am Ende der Versuchszeit ein Fest­ stoffgehalt von 56,6 Masse-%, entsprechend einer Rest­ feuchte von 43,4%, erreicht. Dieser Wert kann auch aus der Suspensionsmenge und der Filtrationsleistung abgeschätzt werden. Der hohe Feststoffgehaltwert liegt weit oberhalb und der niedrige Wert der Restfeuchte weit unterhalb aller mit gebräuchlichen Filterpressen erzielbaren Werte.
Um den Einfluß einer möglichen Alterung des Schlamms auf das Versuchsergebnis auszuschließen, wurde in einem dritten Versuch zu Anfang, wie im Versuch 1, nur mit Druckbeaufschla­ gung und ohne elektrisches Feld filtriert. Nach 4 Stunden Versuchszeit, nachdem die Filtrationsleistung bereits auf den oben erwähnten niedrigen Wert abgefallen war, wurde das elektrische Feld zugeschaltet.
Das Ergebnis dieses dritten Versuchs ist in Fig. 3 darge­ stellt, wobei wiederum die ermittelte Filtrationsleistung in l/(m2h) gegen die Versuchszeit in Stunden aufgetragen ist.
Der rasche Abfall der ermittelten Kurve in den ersten 4 Stunden ohne zusätzlich wirkendes elektrisches Feld entspricht im wesentlichen dem von Kurve I in Fig. 2. Wird nach Ablauf der vier Stunden das elektrische Feld einge­ schaltet, so steigt die Filtrationsleistung sprunghaft auf den hohen Wert von ungefähr 15 l/(m2h) an, der bereits in Kurve II der Fig. 2 zu diesem Zeitpunkt beobachtet wurde, und hält diesen Wert im weiteren Verlauf wie in Kurve II.
Der dritte Versuch zeigt somit klar, daß die vorteilhaft hohe und konstant bleibende Filtrationsleistung, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung erzielt wird, allein auf die kombinierte Wirkung der Druck­ differenz und des elektrischen Feldes zurückzuführen ist.
Im Ausführungsbeispiel wurde eine Gleichspannung an die Elektroden angelegt. Diese Spannung wird zu Beginn der Filtration so eingestellt, daß im Verlauf der Filtration mit ansteigendem Feststoffgehalt im Filterkuchen ein vorher betimmter Spannungsgrenzwert nicht überschritten wird.
Anstelle der Verwendung der Gleichspannung ist es auch möglich, eine pulsierende Gleichspannung oder eine Wechsel­ spannung an die Elektroden anzulegen. Dies kann von Vorteil sein, wenn aufgrund auftretender unterschiedlicher Ladungs­ träger eine vorbestimmte Bewegungsrichtung ungünstig wäre und eine einheitliche Bewegung für alle Ladungsträger mit wechselnder Bewegungsrichtung erzielt werden soll. Auf diese Weise kann gegebenenfalls auch eine nachteilige Abscheidung von Ladungsträgern auf der Elektrode im Fil­ trationsraum vermieden werden.

Claims (8)

1. Verfahren zur Trennung der festen und flüssigen Bestand­ teile schlecht filtrierbarer Suspensionen in einer Filter­ presse, in der eine in die Filterkammer geleitete Suspen­ sion einer Druckdifferenz ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung der Suspension in der Filterkammer unter gleichzeitiger Einwirkung der Druckdifferenz und eines elektrischen Feldes durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschaltung des elektrischen Feldes in der Anfangs­ phase der Trennung durch Anlegen einer elektrischen Gleich­ spannung an in jeder Kammer der Filterpresse angeordnete Elektroden erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschaltung des elektrischen Feldes in der Anfangs­ phase der Trennung durch Anlegen einer elektrischen Wech­ selspannung oder einer pulsierenden Gleichspannung an in jeder Kammer der Filterpresse angeordnete Elektroden erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder zwei mit Filtertüchern (3) bespannte Filter­ platten (4), die einen Filtrationsraum begrenzen, aufwei­ senden Filterkammer eine Elektrode (2) in der Mitte der Kammer und jeweils eine Gegenelektrode (5) auf der dem Filtrationsraum abgewandten Seite jeder Filterplatte außer­ halb dieses Raums angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden in Form von Metallnetzen oder aus Streckmetall ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Elektrode (2) in der Mitte der Filterkammer als Anode und die Gegenelektroden (5) außerhalb der Fil­ trationskammer als Kathoden geschaltet ist bzw. sind.
7. Verfahren und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 bzw. 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Verfahren bzw. der Vorrichtung filtrier­ ten Suspensionen Schlämme und insbesondere Klärschlämme aus kommunalen und industriellen Anlagen sind.
8. Verfahren und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 bzw. 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Verfahren bzw. der Vorrichtung filtrier­ ten Suspensionen Kohleslurry, Hefesuspensionen, Papier­ pulpe, Torf, Keramikschlamm, Hafenschlick und ähnliche schwer filtrierbare Suspensionen umfassen.
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