DE4205905A1 - Verfahren und anlage zur entsorgung von fluessigen problemabfaellen, insbesondere aus oel- und fettabscheidern, fahrzeug-, maschinen- und behaelter-waschanlagen - Google Patents
Verfahren und anlage zur entsorgung von fluessigen problemabfaellen, insbesondere aus oel- und fettabscheidern, fahrzeug-, maschinen- und behaelter-waschanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung von flüssi
gen Problemabfällen, insbesondere aus Öl- und Fettabscheidern,
Fahrzeug-, Maschinen- und Behälter-Waschanlagen, sowie eine
Anlage zur Ausführung dieses Verfahrens.
Flüssige Problemabfälle, z. B. aus Öl- und Fettabscheidern,
Fahrzeug-, Maschinen- und Behälter-Waschanlagen usw., die für
Recyclingzwecke nicht aufbereitungsfähig sind, führen zu Pro
blemen bei der Entsorgung. Ihr hoher Wassergehalt erschwert die
Verbrennung. Ihr hoher Feststoff- oder Schadstoffgehalt bela
stet die Behandlung in Klärwerken.
Es sind Mikro- oder Ultrafiltrationsanlagen mit Membranen aus
Polymeren, Glas, Keramik oder gesinterten Metallen bekannt.
Diese Membranen neigen bei der Feststoff-/Flüssigtrennung sol
cher flüssiger Problemabfälle zur alsbaldigen Verstopfung der
Poren. Rückspülungen führen nur zu einer graduellen Freispü
lung. Mit diesen Anlagen sind aus den flüssigen Problemabfällen
in Form von Suspension die gelösten Stoffe, z. B. Schwermetal
le, nicht herauszufiltern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Anlage zur Entsorgung von flüssigen Problemabfällen zu
schaffen, die möglichst eine einfache Entsorgung der flüssigen
Problemabfälle ermöglichen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merk
malen des Patentanspruchs 1 oder 11.
Dadurch, daß der flüssige Problemabfall in einen Feststoffan
teil und einen gefilterten Flüssiganteil getrennt wird, kann
der Feststoffanteil, z. B. durch Verbrennen und der gefilterte
Flüssiganteil zumindest durch Einleitung in ein Klärwerk ent
sorgt werden.
Zur Abtrennung des Feststoffanteils aus solchen flüssigen Pro
blemabfällen werden während der Vorbehandlungsphase Stabilisa
toren, Absorbentien, Ionenaustauscher oder Komplexbildner ange
wendet.
Es kann während dieser Vorbehandlungsphase auch eine Änderung
des pH-Wertes, der Viskosität oder der Temperatur durchgeführt
werden.
Vorzugsweise werden zur Vorbehandlung der flüssigen Problem
abfälle flüssige oder feste, vorzugsweise pulverförmige Mittel
verwendet.
Die während der Vorbehandlungsphase angewendeten Stoffe können
auch gelöste Verunreinigungen binden.
Um eine Anpassung an die Bestandteile des flüssigen Problem
abfalls zu ermöglichen, werden, wie an sich bekannt, Mikro- und
Ultrafiltrationsanlagen mit porengrößenmäßig verstellbaren und
rückspülfähigen Edelstahl-Filtermembranen verwendet.
Die abgetrennten Feststoffe werden durch Abtropfen oder Abpres
sen weiter kompaktiert und mit verringertem Wassergehalt, z. B.
durch Verbrennen, entsorgt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Vor
behandlung mehrstufig unter Eindosierung von Trennungs-Hilfs
mitteln, Temperaturänderung, Flotation oder Zentrifugieren
durchgeführt werden.
Die Anlage zur Durchführung des Verfahrens umfaßt wenigstens
einen Vorbehandlungsbehälter und eine Mikro-Ultrafiltrations
vorrichtung.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteran
sprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage
zur Entsorgung von flüssigen Problemabfällen.
Der zu entsorgende flüssige Problemabfall wird als Feed einem
Einlaß 1 am oberen Ende eines Vorbehandlungsbehälters 2 zuge
leitet. Über eine Eingabevorrichtung, z. B. einen Trichter 3 am
oberen Ende des Vorbehandlungsbehälters 2 werden mittels einer
Dosierpumpe 4 Vorbehandlungsmittel dem Vorbehandlungsbehälter 2
zugegeben.
Als Vorbehandlungsmittel können Stabilisatoren, Absorbentien,
Ionenaustauscher oder Komplexbildner verwendet werden. Vorzugs
weise erfolgt die Vorbehandlung durch Stabilisierung des Feed,
z. B. mit pulverförmigen Materialien aus Quarz, Talkum, Glim
mer, Glas, Kohle. Als Adsorbentien können Aktivkohle, aktivier
tes Bentonit oder Mehrschichtsilikate angewendet werden. Auch
sind Molekularsiebe einsetzbar.
Die Stabilisierung des Feed ist auch durch Änderung des pH-
Wertes, der Viskosität oder der Temperatur möglich.
Vorzugsweise ist der Vorbehandlungsbehälter 2 mit einem Rühr
werk 5 mit Rührwerksmotor 6 am oberen Ende des Vorbehandlungs
behälters 2 versehen.
Nach der Komplexierung im Vorbehandlungsbehälter 2 wird das
vorbehandelte Material aus dem Vorbehandlungsbehälter 2 durch
eine Leitung 7, die nahe dem unteren Ende des Vorbehandlungs
behälters 2 abgeht, über eine Pumpvorrichtung 8, z. B. einer
Exzenterschneckenpumpe über die Leitung 9 dem oberen Ende einer
Grobtrennvorrichtung 10 zugeleitet. Als Grobtrennvorrichtung 10
wird z. B. eine Tropfsackeinrichtung 11 verwendet. Die gefüll
ten Tropfsäcke 12 werden nach dem Entnehmen aus der Tropfsackeinrichtung
11 gestapelt. Der verfestigte Schlamm kann gemein
sam mit dem Tropfsack oder in loser Kompaktform entsorgt wer
den.
Es kann als Grobtrennvorrichtung 10 auch eine übliche Schlamm
presse verwendet werden.
Das flüssige Abtropfprodukt wird aus der Grobtrennvorrichtung
10 über eine Leitung 13, ggf. einem weiteren Vorbehandlungs
behälter 15 am oberen Ende eingeleitet. Auch dem weiteren Vor
behandlungsbehälter 15 werden Behandlungsmittel, z. B. pulver
förmige Absorbentien über einen Trichter 16 und einer Dosier
pumpe 17, z. B. zur Eliminierung gelöster Schwermetalle, zu
geleitet. Diese Mittel werden im Behälterinneren mit einem
Rührwerk 18 mit Rührwerksmotor 19 verteilt. Anstelle von Adsor
bentien können auch beliebig andere feste oder flüssige Tren
nungs-Hilfsmittel zudosiert werden.
Aus dem weiteren Vorbehandlungsbehälter 15 wird das mit dem
Trennungs-Hilfsmittel beladene Feed in die Mikro- oder Ultra
filtrationsanlage 20 über eine Pumpvorrichtung 21, z. B. einer
Schneckenpumpe gepumpt. Dort wird es im bekannten Querstromver
fahren oder im energiesparenden, gepulsten Deadend-/Querstrom
verfahren gefiltert.
Die Einleitung des mit dem Trennungs-Hilfsmittel beladenen Feed
in den Filterbehälter 22 erfolgt bei geschlossenem Retentatven
til 23 über die Leitung 22′ unter Druck in das vertikale Fil
trationsmodul von oben. Somit erfolgt das Filtern im Deadend
verfahren. Für das Filtrationsmodul werden vorzugsweise stehen
de, mit Vorbelastung gewickelte, durch eine Mikroein
stellvorrichtung dehn- und zusammenpreßbare Spiralfilter aus
Edelstahl verwendet. Die Größe der Poren zwischen den anein
ander anliegenden Filterwindungen ist den jeweiligen Bedürfnis
sen entsprechend einstellbar. Filterwirksam ist zusätzlich die
sich vor den Poren bildende Deckschicht, die sich aus Bestand
teilen des zu filternden Feed bildet.
Durch Auswahl geeigneter Stabilisatoren und anderer Trennungs-
Hilfsmittel kann von Anfang an eine feste Deckschichtstruktur
vor den Poren der vertikalen Spiralmembranen des Filtermoduls
aufgebaut werden, die die Verwendung verhältnismäßig großer
Poren an der einstellbaren Filtermembran zuläßt. Somit besteht
die Möglichkeit, Membranporen zu wählen, die deutlich größer
sind als die kleinsten, aus dem Feed abzutrennenden Feststoff
partikel, die zum anderen wegen ihrer hohen Transparenz gute
Rückspüleigenschaften haben.
Nachdem der Abfluß des Permeats bei geöffnetem Permeatventil 26
über die Leitung 24 einen über die Prozeßsteuereinrichtung 25
vorzuwählenden Wert unterschritten hat, schließt sich das Per
meatventil 26. Es öffnen sich Rückspülventil 27 und Retentat
ventil 23. Mit einem Rückspülstoß aus Druckluft oder Flüssig
keit wird die Deckschicht von den Spiralfiltern abgehoben und
das Retentat im Querstromverfahren ausgestoßen.
An die Mikro-Ultrafilteranlage 20 schließt sich über eine Lei
tung 28 eine weitere Grobtrennvorrichtung 29 an, die wiederum
als Tropfsackeinrichtung wie bei der Vorrichtung 10 ausgebildet
sein kann.
Die weitere Retentatbehandlung kann, wie bei der Grobtrennvor
richtung 10, auch durch Schlammkompaktierung erfolgen.
Wichtig ist, daß die ein- oder mehrstufige Vorbehandlung für
das Feed so erfolgt, daß in der Mikro- oder Ultrafiltrations
anlage problemlos die Feststoff-Flüssigtrennung durchgeführt
werden kann. Die Vorbehandlung in den Vorbehandlungsbehältern
können neben Zudosiervorrichtungen für pulverförmige oder flüs
sige Stoffe, auch Einrichtungen zur Erwärmung, Abkühlung, Zen
trifugation, Homogenisierung, Flockung, Fällung usw. des Feeds
enthalten.
Vorzugsweise wird die gesamte Anlage für einen mobilen Betrieb
durch Aufbau auf ein Transportfahrzeug mit Eigenenergie-Erzeu
gung ausgelegt, so daß das Trennungsverfahren am Ort des An
falls der Problemabfälle ausgeführt werden kann. Ein Transport
von gefilterter Flüssigkeit und deren Entsorgung erübrigt sich.
Die flüssige, ableitfähige Phase wird an Ort und Stelle, z. B.
in das kommunale Abwassernetz geleitet. Die verfestigte Phase
wird in Behältern oder Säcken gelagert und entsorgt.
Eine sehr einfache Anlage kann lediglich aus Exzenterschnecken
pumpe 21, Mikro- oder Ultrafiltrationsanlage 20 mit Prozeßsteu
ereinrichtung 25 und Grobtrennvorrichtung 29 bestehen. Über die
Zuleitung zur Exzenterschneckenpumpe 21 wird der flüssige Pro
blemabfall als Feed zugeleitet. In die Leitung 22′ kann eine
Dosiervorrichtung eingeschaltet sein, über die Mittel zur Sta
bilisierung, Flockung, Fällung oder Adsorbtion dosiert eingege
ben werden. Das Filtern erfolgt, wie beschrieben, mittels der
Mikro- oder Ultrafiltrationsanlage.
Claims (19)
1. Verfahren zur Entsorgung von flüssigen Problemabfällen,
insbesondere aus Öl- und Fettabscheidern, Fahrzeug-, Maschi
nen- und Behälter-Waschanlagen, dadurch gekennzeichnet,
daß der flüssige Problemabfall zunächst in mindestens einer Vorbehandlungsphase stabilisiert, geflockt, gefällt oder adsorbiert wird und
daß anschließend der mit Stabilisatoren oder Adsorbentien beladene Flüssiganteil unter Verwendung von Mikro- oder Ultrafiltrationsanlagen gefiltert wird.
daß der flüssige Problemabfall zunächst in mindestens einer Vorbehandlungsphase stabilisiert, geflockt, gefällt oder adsorbiert wird und
daß anschließend der mit Stabilisatoren oder Adsorbentien beladene Flüssiganteil unter Verwendung von Mikro- oder Ultrafiltrationsanlagen gefiltert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäh
rend der Vorbehandlungsphase Stabilisatoren, Absorbentien,
Ionenaustauscher, Fällungs- und Flockungsmittel oder Kom
plexbildner angewendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Vorbehandlungsphase eine Änderung des pH-
Wertes, der Viskosität oder der Temperatur erfolgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß als Stoffe zur Vorbehandlung des flüssigen Problem
abfalls flüssige oder feste, vorzugsweise pulverförmige,
verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
während der Vorbehandlungsphase angewendeten Stoffe auch
gelöste Verunreinigungen binden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Mikro- und Ultrafiltrationsanlage mit porengrößenmäßig ver
stellbaren und rückspülfähigen Edelstahl-Filtermembranen
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
abgetrennten Feststoffe durch Abtropfen oder Abpressen wei
ter kompaktiert und mit verringertem Wassergehalt entsorgt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorbehandlung mehrstufig unter Eindosierung von Trennungs-
Hilfsmitteln, Temperaturänderung, Flotation oder Zentrifu
gieren durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
auf einem Fahrzeug durchgeführt wird.
10 Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
gereinigte und abgetrennte flüssige Phase am Entstehungsort
des flüssigen Problemabfalls abgeleitet wird.
11. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine
Zugabevorrichtung (3) für Vorbehandlungsmittel und eine
Mikro-Ultrafiltrationsanlage (20) umfaßt.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Vorbehandlungsbehälter (2) vorhanden ist, der eine Zugabe
vorrichtung (3) für Vorbehandlungsmittel aufweist.
13. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorbehandlungsbehälter (2) eine Einleitvorrichtung (1) für
den flüssigen Problemabfall aufweist.
14. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorbehandlungsbehälter (2) eine Rührvorrichtung (5) auf
weist.
15. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an
schließend an den Vorbehandlungsbehälter (2) eine Pumpvor
richtung (8) für die flüssige Phase des Problemabfalls
vorgesehen ist.
16. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen Vorbehandlungsbehälter (2) und Mikro- oder Ultrafil
trationsanlage (20) eine Abtropf- oder Abpreßvorrichtung
(10) vorhanden ist.
17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß an
schließend an die Abtropf- oder Abpreßvorrichtung (10) ein
weiterer Vorbehandlungsbehälter (15) mit Dosierpumpe (17)
und Rührwerk (18) vorgesehen ist.
18. Anlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mikro- oder Ultrafiltrationsanlage (20) eine Pumpvorrich
tung (21), eine Prozeßsteuereinrichtung (5) und eine Ab
tropf- oder eine Abpreßvorrichtung (29) zugeordnet ist.
19. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mobil auf einem Fahrzeug aufgebaut ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924205905 DE4205905A1 (de) | 1992-02-26 | 1992-02-26 | Verfahren und anlage zur entsorgung von fluessigen problemabfaellen, insbesondere aus oel- und fettabscheidern, fahrzeug-, maschinen- und behaelter-waschanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924205905 DE4205905A1 (de) | 1992-02-26 | 1992-02-26 | Verfahren und anlage zur entsorgung von fluessigen problemabfaellen, insbesondere aus oel- und fettabscheidern, fahrzeug-, maschinen- und behaelter-waschanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4205905A1 true DE4205905A1 (de) | 1993-09-02 |
Family
ID=6452638
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924205905 Ceased DE4205905A1 (de) | 1992-02-26 | 1992-02-26 | Verfahren und anlage zur entsorgung von fluessigen problemabfaellen, insbesondere aus oel- und fettabscheidern, fahrzeug-, maschinen- und behaelter-waschanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4205905A1 (de) |
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