DE3842186A1 - Verfahren zur gewinnung von 2-alkylverzweigten alkanalen aus alkanalgemischen - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von 2-alkylverzweigten alkanalen aus alkanalgemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von 2-alkylverzweigten
Alkanalen aus Gemischen, die die 2-alkylverzweigten Alkanale neben
n-Alkanalen sowie 3- oder höher alkylverzweigten Alkanalen enthalten. Das
Verfahren eignet sich besonders zur Trennung der siedepunktgleichen
Verbindungen 2-Methylbutanal und 3-Methylbutanal.
Bei technischen Synthesen von Alkanalen durch Hydroformylierung von
Olefinen fallen diese meist nicht in reiner Form sondern als Gemische an.
Aus 1-Alkenen entstehen so die um ein Kohlenstoffatom reicheren Alkanale,
wobei je nach Katalysatorsystem in unterschiedlichen Verhältnissen
n-Alkanale, 2-Methylalkanale sowie weitere Alkanale entstehen:
Obwohl meist das n-Alkanal das erwünschte Produkt ist, besteht häufig
Interesse daran, auch 2-alkylverzweigte Alkanale zu gewinnen und in hoher
Reinheit zu isolieren, da bereits Spuren der isomeren Alkanale bei
nachfolgenden Reaktionen empfindlich stören können.
Meist sind jedoch die Siedepunktsunterschiede der isomeren Alkanale so
gering, daß eine vollständige Trennung durch Destillation nicht möglich
oder unwirtschaftlich ist.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren vorzuschlagen, das es
gestattet, isomere Alkanale mit geringen Siedepunktsunterschieden zu
trennen.
Eine Zusammenstellung der bisher bekannten Verfahren der Reinigung von
Aldehyden kann der Zusammenfassung von J. Weber und P. Lappe in "Methoden
der Organischen Chemie (Houben-Weyl)", Georg Thieme Verlag Stuttgart,
1983, Band E 3, S.654, entnommen werden.
Ferner wird in DE 22 18 305 beschrieben, daß langkettige n-Alkanale aus
Alkanalgemischen durch Trimerisierung in Gegenwart von Säuren, Abtrennung
der festen trimeren n-Alkanale (1,3,5-Trioxane) durch Filtration sowie
durch nachfolgende thermische Spaltung über P₂O₅ rein isoliert werden
können.
Für die Gewinnung von 2-Methyldodecanal und von n-Tridecanal wird gemäß
DE 28 33 538 eine thermische Behandlung des Isomerengemisches während der
Destillation vorgeschlagen. Dabei sollen die geradkettigen Alkanale durch
Kondensation in schwerflüchtige Verbindungen übergehen und im Sumpf der
Destillation verbleiben, während am Kopf 2-Methyldodecanal abgezogen
werden kann. Ob dieses Verfahren auch auf Gemische, welche 3-Alkyl- und
höher verzweigte Alkanale enthalten, anwendbar ist, wird nicht ausgeführt.
Jedoch ist bekannt, daß 2-alkylverzweigte Alkanale in Aldolkondensations
reaktionen bedeutend langsamer reagieren als n-Alkanale bzw. 3- oder höher
verzweigte Alkanale. Dieser Effekt läßt sich jedoch nicht zur selektiven
Abtrennung der 2-alkylverzweigten Alkanale nutzen, da diese in
Alkanalgemischen Co-Kondensationsreaktion eingehen (F.J. Doering und
G.V. Schaefer, J. Mol. Catal. 41 (1987) 313-328.
Dies wird auch aus den hier vorgelegten Vergleichsbeispielen A und B
deutlich, in denen die Gewinnung von 2-Methylbutanal (Kp. 92.5°C/760 mm)
aus einem Gemisch mit 3-Methylbutanal (Kp 92-93°C/760 mm) im Verhältnis
92 : 8 durch basenkatalysierte Kondensation angestrebt wurde. Es zeigte sich
jedoch, daß entweder das unerwünschte 3-Methylbutanal nicht vollständig
abreagiert (Vergleichsbeispiel B) oder aber der überwiegende Teil des
Wertprodukts 2-Methylbutanal durch Kondensation mit 3-Methylbutanal
verlorengeht (Vergleichsbeispiel A):
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man 2-alkylverzweigte Alkanale
aus Gemischen, die die 2-alkylverzweigte Alkanale neben n-Alkanalen und
3-Alkylalkanalen und weiteren Isomeren enthalten, in hoher Reinheit
gewinnen kann, wenn man
- a) das Alkanalgemisch mit einer wäßrigen Formaldehydlösung in Gegenwart eines sekundären Amins und einer Carbonsäure als Katalysator umsetzt,
- b) die wäßrige Phase mit dem Katalysator und gegebenenfalls nicht umgesetzten überschüssigem Formaldehyd abtrennt und
- c) die 2-alkylverzweigten Alkanale durch Destillation von den Kondensationsprodukten der übrigen Alkanale mit Formaldehyd gewinnt.
Die neue Reinigungsmethode findet vor allem Anwendung auf das Gemisch aus
Valeraldehyd mit seinen Isomeren, aus dem nach Vorabtrennung des
Valeraldehyds das 2-Methylbutenal gewonnen wird.
Für die Umsetzung mit Formaldehyd kommen die an sich bekannten Bedingungen
einer Mannichkondensation in Betracht. Insbesondere sind die Bedingungen
des Verfahrens der DE 31 06 557 geeignet, auf die hiermit Bezug genommen
wird. Demgemäß werden vorzugsweise solche Mengen wäßrigen Formaldehyds
eingesetzt, daß die mindestens stöchiometrische Menge Formaldehyd (ber.
100 %) bezogen auf die Summe der in α-Stellung unsubstituierten Aldehyde
des Gemisches vorliegt und daß man 0,05 bis 1,5 Äquivalente Carbonsäure,
d. s. Mono- und Dicarbonsäuren, und 0,5 bis 1 Mol Amin, jeweils bezogen
auf ein Mol eingesetzten Formaldehyd (ber. 100 %) anwendet und die
Umsetzung mit Formaldehyd bei einem pH von 2,5 bis 7 durchführt.
Die in 2-Stellung unsubstituierten Alkanale des Gemisches können jedoch
allgemein mit Formaldehyd im Unterschuß oder Überschuß, vorzugsweise in
der etwa einmolaren Menge oder im Überschuß, d.i. in einer Menge von 0,9
bis 10, vorzugsweise 0,95 bis 5, insbesondere 1,0 bis 2 Mol Formaldehyd je
Mol in 2-Stellung unsubstituierte Alkanale umgesetzt werden.
Der Formaldehyd wird zweckmäßig in wäßriger, vorteilhaft in 20- bis
60gewichtsprozentiger Lösung verwendet. Als Säuren verwendet man
aliphatische Mono-, Di- und Polycarbonsäuren mit 2 bis 10 Kohlenstoff
atomen. Die Dicarbonsäuren und Polycarbonsäuren (darunter vorzugsweise
Tricarbonsäuren) können auch aromatische und araliphatische Carbonsäuren
sein. Dicarbonsäuren und Polycarbonsäuren sind vorteilhafter als
Monocarbonsäuren. Geeignet sind z.B.: Essigsäure, Propionsäure,
Methoxyessigsäure, Buttersäuren, Pentan-, Hexan-, Heptan-, Octan-, Nonan-,
Decansäuren, Pivalinsäure, 2-Ethylbuttersäure, 2-Methylpentansäure,
2-Ethylhexansäure, Isononansäure; Pimelinsäure, Korksäure, Acelainsäure,
Sebacinsäure, Nonandicarbonsäure, Decandicarbonsäure,
Butantetracarbonsäure, Pentan-1,3,5-tricarbonsäure, 3-Hydroxyglutarsäure,
Zuckersäure, α,a′-Dihydroxyadipinsäure, bevorzugt Oxalsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Butan-1,2,4-tricarbonsäure, 3-Ethylpentan-1,3,5-tricarbonsäure,
Zitronensäure, Trimellitsäure, Butantetracarbonsäure, Pyromellitsäure,
Phthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, Fumarsäure und besonders
bevorzugt Oxalsäure.
Als Amine kommen zweckmäßig solche der Formel
in Betracht, worin R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und
einen, vorteilhaft mit einem oder mehreren Heteroatomen, bevorzugt mit
Hydroxyl und/oder sekundärem bzw. tertiärem Amin substituierten Alkylrest
mit 1 bis 12, vorteilhaft 1 bis 10, bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeuten, R² und R³ mit dem benachbarten Kohlenstoffatom auch Glieder
eines vorteilhaft 5- oder 6gliedrigen Ringes, der noch ein
Stickstoff- oder Sauerstoffatom enthalten kann, bilden können. R² kann
auch den Rest
bedeuten, worin R³ und R⁴ gleich oder verschieden sein können und jeweils
einen, gegebenenfalls durch mehrere, vorteilhaft zwei, bevorzugt eine
Hydroxygruppe substituierten Alkylrest mit 2 bis 18, zweckmäßig 2 bis 10,
bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bezeichnen, R3 auch für ein H-Atom
stehen kann und x eine Zahl von 2 bis 6 bedeutet. Vorteilhaft steht bei
Monohydroxyalkylresten die Hydroxygruppe in ω-Stellung. Bevorzugt werden
sekundäre Amine mit einem Siedepunkt oberhalb von 130°C. Besonders
bevorzugt werden sekundäre Amine mit sehr geringer Flüchtigkeit wie solche
Hydroxyalkylamine, die man z.B. aus Ammoniak oder primären Aminen mit
Alkylenoxiden leicht gewinnen kann oder Amine mit zwei oder mehreren
Aminogruppen, von denen mindestens eine sekundär, die anderen sekundär
und/oder tertiär sind.
So kommen als sekundäre Amine im einzelnen in Betracht: N-Methyl-,
N-Ethyl-, N-Propyl-, N-Isopropyl-, N-Butyl-, N-Isobutyl-, N-sek.-Butyl-,
N-tert.-Butyl-, N-Pentyl-, N-Hexyl-, N-Heptyl-, N-Octyl-, N-Nonyl-,
N-Decyl-(hydroxyethylamin); entsprechende durch einen vorgenannten
Substituenten gleich oder unterschiedlich zweimal substituierte Amine;
Piperidin, Morpholin, Pyrrolidin, Piperazin, N-Methylpiperazin; N-Ethyl-,
N-Propyl-, N-Isopropyl-, N-Butyl-, N-Isobutyl-, N-sek.-Butyl-,
N-tert.-Butyl-, N-Pentyl-, N-Hexyl-, N-Heptyl-, N-Octyl-, N-Nonyl-,
N-Decyl-N-Hydroxyethyl-amin; entsprechende durch einen vorgenannten
hydroxylfreien Substituenten und durch die Hydroxypropyl- und
Hydroxybutyl-Gruppe substituierte Amine; gleich oder unterschiedlich durch
vorgenannte Hydroxyalkylsubstituenten zweimal substituierte Amine
N,N,N′-Triethanolethylendiamin, N,N′-Diethanolethylendiamin und homologe
Di- bzw. Tripropanol-Verbindungen bzw. entsprechende Propylen- und
Butylendiamin-Verbindungen. Bevorzugt sind Methylhydroxyethylamin,
Ethylhydroxyethylamin, Isopropylhydroxyethylamin, Butylhydroxyethylamin,
Isobutylhydroxyethylamin, Methylhydroxypropylamin, Ethylhydroxypropylamin,
Propylhydroxypropylamin, Isopropylhydroxypropylamin, Butylhydroxypropyl
amin, Isobutylhydroxypropylamin, Dihydroxyethylamin, Dihydroxypropylamin,
N,N′-Diethanolethylendiamin, Piperazin, N-Methylpiperazin, Dibutylamin.
Man verwendet im Falle von Monocarbonsäuren vorteilhaft zwischen 0,05 bis
1,5, zweckmäßig 0,06 bis 1,4, bevorzugt 0,03 bis 1,25, insbesondere 0,6
bis 1,1 Äquivalente Monocarbonsäure und vorteilhaft 0,05 bis 1,5,
bevorzugt 0,3 bis 1,5, insbesondere 0,6 bis 1,2 Äquivalente Amine je Mol
Formaldehyd. Man verwendet im Falle von Di- oder Polycarbonsäuren
vorteilhaft zwischen 0,01 bis 1,5, bevorzugt 0,05 bis 1,5, insbesondere
0,3 bis 1,25 Äquivalente Di- bzw. Polycarbonsäure und vorteilhaft 0,01 bis
1,5, bevorzugt 0,05 bis 1,5, insbesondere 0,3 bis 1,25 Äquivalente Amine
je Mol Formaldehyd. Das Verhältnis Carbonsäure zu Amin beträgt 1 bis 2,
vorzugsweise 1,05 bis 1,8, insbesondere 1,1 bis 1,5 Äquivalente
Carbonsäure je Äquivalent Amin.
Die Umsetzung wird bei einem pH von 2,5 bis 7, vorzugsweise 3 bis 6,5,
insbesondere 3 bis 6, einer Temperatur von 0°C bis 150°C, vorteilhaft 20
bis 130°C, bevorzugt 30 bis 120°C, insbesondere 40 bis 110°C und drucklos
oder unter Druck oder Unterdruck, kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt.
Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Das Alkanalgemisch wird
zusammen mit Amin, Formaldehyd, Wasser und Säure während 1-300 Minuten,
in der Regel 5-120 Minuten, vorzugsweise 10-90 Minuten bei der
Reaktionstemperatur gehalten. Dann wird aus dem Reaktionsgemisch der durch
Phasentrennung und Destillation der organischen Phase das 2-Alkyl-alkanal
gewonnen.
Wie am Beispiel des Methylbutanalgemisches gezeigt, gelingt es unter den
erfindungsgemäßen Bedingungen aus einem 92 : 8-Gemisch von 2- und
3-Methylbutanal selektiv und vollständig das 3-Methylbutanal mit
Formaldehyd zum Isopropylacrolein umzusetzen, während das 2-Methylbutanal
unverändert bleibt, gemäß der folgenden Reaktion:
Nach Reaktionsende wird die wäßrige Phase, welche unumgesetzten
Formaldehyd sowie den Katalysator (Carbonsäure, sekundäres Amin) enthält,
abgetrennt. Sie kann - nach Ergänzung von Formaldehyd - erneut eingesetzt
werden.
Aus der organischen Phase kann nunmehr 2-Methylbutanal ohne weitere
Schwierigkeiten destillativ in hoher Reinheit, in der Regel über 99 %,
abgetrennt werden, da der Siedepunktsunterschied zum Isopropylacrolein
(Kp 108,5°C/760 mm) 16°C beträgt. Das im Sumpf verbleibende
Isopropylacrolein kann - gegebenenfalls nach Destillation - ebenfalls
genutzt werden.
Das Verfahren läßt sich auf 2-Alkylalkanale mit bis zu ungefähr
20 C-Atomen, bevorzugt auf C4 bis C13-Alkanale zur Abtrennung von den
Alkanalen gleicher C-Zahl anwenden, welche insbesondere bei langkettigen
Alkanalen destillativ schwierig ist. So kann man 2-Methyldecanal
(Kp 63-64°C/0,5 mbar) aus einem Gemisch mit n-Undecanal
(Kp 64-66°C/0,5 mbar), wie es bei der Hydroformylierung von 1-Decen
anfällt, gewinnen. Die destillative Abtrennung des 2-Methyldecanals gelingt
problemlos, da das aus dem n-Undecanal selektiv gebildete 2-Nonylacrolein
mit (Kp 80-82°C/0,5 mbar) einen deutlich höheren Siedepunkt aufweist. Das
im Sumpf verbleibende 2-Nonylacrolein kann - gegebenenfalls nach
Destillation - ebenfalls genutzt werden.
Die Beispiele zeigen, daß die Abtrennung der 2-alkylverzweigten Alkanale
durch das erfindungsgemäße Verfahren unabhängig von der Kettenlänge des
Alkanals bzw. des Alkylrestes in 2-Stellung wesentlich erleichert wird
bzw. überhaupt erst ermöglicht wird.
Zu 100 g eines Aldehydgemisches, bestehend aus 92,2% 2-Methylbutanal,
7,3% 3-Methylbutanal und 0,2 % n-Pentanal, wurden in einem Kolben, der mit
Magnetrührer, Tropftrichter, Rückflußkühler und Innenthermometer ausge
stattet war, 10 ml einer 15%igen methanolischen Lösung von KOH langsam
zugetropft. Die Innentemperatur stieg dabei von Raumtemperatur rasch auf
55°C an und wurde mittels eines Eisbads zwischen 50 und 55°C gehalten.
Nachdem die Kalilauge vollständig zugetropft war, wurde noch eine Stunde
bei 50°C gerührt, dann mit 200 ml Wasser gewaschen und gaschromato
graphisch analysiert. Das Produkt erhielt 0,1% 3-Methylbutanal, 32,4%
2-Methylbutanal sowie 66,9% hochsiedende Kondensationsprodukten. Die
anschließende Destillation über eine 50-cm-Füllkörperkolonne bei
Normaldruck lieferte als Hauptfraktion bei 92,5°C 26,1 g 2-Methylbutanal
mit einem Gehalt von 99,5% sowie 0,4% an 3-Methylbutanal.
Demnach konnten zwar die unerwünschten Produkte 3-Methylbutanal und
n-Pentanal weitgehend aus dem Gemisch entfernt werden, gleichzeitig gehen
jedoch etwa 60% des Wertproduktes 2-Methylbutanal als
Kondensationsprodukt verloren.
Zu 100 g eines Aldehydgemisches gleicher Zusammensetzung wie in
Vergleichsbeispiel A wurden in der gleichen Apparatur 2,4 ml einer
15%igen Lösung von KOH in Methanol zugetropft. Durch Kühlen mit einem
Eisbad wurde die Temperatur bei 50 bis 55°C gehalten. Nach vollständiger
Zugabe der KOH-Lösung wurde noch eine Stunde bei 50°C gerührt, dann auf
Raumtemperatur gekühlt, mit Eisessig neutral gestellt und mit Wasser
gewaschen. Die gaschromatographische Analyse ergab einen Gehalt von 1,1 %
3-Methylbutanal, 64,4% 2-Methylbutanal, 0,01% n-Pentanal und 33,4%
hochsiedende Kondensationsprodukte.
Obwohl bereits etwa 28% des Wertproduktes 2-Methylbutanal als
hochsiedende Kondensationsprodukte verloren gingen, war die Umsetzung des
3-Methylbutanals nicht vollständig. Auf die Destillation des Produktes
wurde daher verzichtet.
Demnach gelingt es mit Hilfe einer basenkatalysierten Aldolkondensation
wegen zu geringer Selektivität der Reaktion nicht, 2-alkylverzweigte
Alkanale in hoher Ausbeute und damit wirtschaftlich abzutrennen.
Zu einem Gemisch aus 15 g Methylethanolamin (0,2 mol), 12 g Essigsäure
(0,2 mol) und 20 g 30%iger Formaldehydlösung (0,2 mol) wurden bei 50°C
100 g eines Aldehydgemisches bestehend aus 91,5 Gew.-% 2-Methylbutanal,
7,8 Gew.-% 3-Methylbutanal und 0,2 Gew.-% n-Pentanal (3-Methylbutanal ±
n-Pentanal: 0,10 mol) gegeben. Nach einstündigem Rühren bei 50°C wurde
eine Probe der organischen Phase gaschromatographisch analysiert; es
wurden 89,6 Gew.-% 2-Methylbutanal, 10,5 Gew.-% Isopropylacrolein
(Kondensationsprodukt aus 3-Methylbutanal und Formaldehyd) sowie
0,2 Gew.-% eines weiteren Produktes, vermutlich Propylacrolein (Konden
sationsprodukt aus n-Pentanal und Formaldehyd) gefunden. Die anschließende
Destillation über eine 50-cm-Füllkörperkolonne (Drahtnetzringe) bei
Normaldruck liefert als Hauptfraktion bei 92,5°C 83,7 g 2-Methylbutanal
mit einem Gehalt von 99,6 Gew.-%.
Zu einem Gemisch aus 112,5 g 40%iger wäßriger Dimethylanilin-Lösung
(1 mol), 60 g Essigsäure (1 mol) und 110 g 30gew.-%iger Formaldehydlösung
(1,1 mol) wurden bei 55 bis 60°C 243 g eines Aldehydgemisches bestehend
aus 7%igem n-Undecanal (1 mol) und 30 gew.-%igem 2-Methyldecanal gegeben.
Nach 3 Stunden Rühren bei dieser Temperatur zeigte eine gaschromato
graphische Analyse der organischen Phase, daß das n-Undecanal vollständig
zum 2-Nonylacrolein umgesetzt ist, während das 2-Methyldecanal unverändert
vorliegt. Die Zusammensetzung betrug: 71,5 Gew.-% 2-Nonylacrolein und
28,5 Gew.-% 2-Methyldecanal. Die anschließende Destillation über eine
60-cm-Füllkörperkolonne (Drahtnetzringe) bei 0,5 mbar lieferte als
Vorlauf bei 63 bis 64°C 62 g 2-Methyldecanal mit einer Reinheit von
99,3%. Im Sumpf verblieb 2-Nonylacrolein.
Zu einer Lösung von 75 g Methylethanolamin (1 mol), 60 g Essigsäure
(1 mol) in 210 g 30gew.-%iger Formaldehydlösung (2,1 mol) wurden bei 50
bis 60°C 386 g eines Gemisches aus 41 Gew.-% 2-Methylhexanal und 59 Gew.-%
n-Heptanal (Sdp. 42 bis 45°C/10 mbar) unter gutem Rühren gegeben. Nach
4 Stunden bei 60°C wurde die organische Phase gaschromatographisch
analysiert. Die organische Phase enthält 38,5 Gew.-% 2-Methylhexanal und
61 Gew.-% 2-Pentylacrolein. Die anschließende Destillation über eine 60-cm-
Füllkörperkolonne ergab 139 g 2-Methylhexanal (Sdp. 39 bis 40°C/10 mbar)
mit einer Reinheit von 99,2 Gew.-%.
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung von 2-alkylverzweigten Alkanalen aus
Gemischen, die die 2-alkylverzweigten Alkanale neben n-Alkanalen und
3-Alkylalkanalen und weiteren Isomeren enthalten, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) das Alkanalgemisch mit einer wäßrigen Formaldehydlösung in Gegenwart eines sekundären Amins und einer Carbonsäure als Katalysator umsetzt,
- b) die wäßrige Phase mit dem Katalysator und gegebenenfalls nicht umgesetzten überschüssigen Formaldehyd abtrennt und
- c) die 2-alkylverzweigten Alkanale durch Destillation von den Kondensationsprodukten der übrigen Alkanale mit Formaldehyd abtrennt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Formaldehyd in der etwa einmolaren Menge oder im Überschuß, bezogen
auf die Summe der in 2-Stellung unsubstituierten Alkanale anwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,05 bis
1,5 Äquivalente Carbonsäure und 0,05 bis 1,5 Mol Amin, bezogen auf ein
Mol eingesetzten Formaldehyd (ber. 100 %), anwendet und die Umsetzung
mit Formaldehyd bei einem pH vom 2,5 bis 7 durchführt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
2-Methylbutanal aus dem Gemisch der isomeren Methylbutanale mit
Valeraldehyd gewinnt.
Priority Applications (6)
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