DE3841701A1 - Verfahren zur in situ-messung von schwefelsaeuretroepfchen in luftgetragenen zustand - Google Patents
Verfahren zur in situ-messung von schwefelsaeuretroepfchen in luftgetragenen zustandInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur in situ-Mes
sung von Schwefelsäuretröpfchen in luftgetragenen Zustand.
Die bisher bekannten allgemeinen Meßverfahren sind nicht zur
in situ-Messung von Schwefeltröpfchen in luftgetragenen Zustand
geeignet. Ebenso das bekannte Infrarot-Absorptions-Meßver
fahren zur Bestimmung von Strömungsparametern in einer in
stationären H2O Zweiphasennebelströmung bei simulierten
Kühlmittelverlustunfällen (Neumann N., Desertation,
Universität Karlsruhe 1980).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den luftgetragenen
Schwefelsäuregehalt in Flüssigkeitsphase zu ermitteln.
Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches aufgeführten Merkmale gelöst. Durch die
in situ-Meßmethode ist es möglich, die Bestimmung des
Schwefelsäureflüssigkeitsgehaltes auf die Messung einfacher
Grundgrößen wie Temperatur und Extinktion zurückzuführen.
In der nachfolgenden Beschreibung sind die einzelnen Ver
fahrensschritte zur in situ-Messung von Schwefelsäuretröpfchen
in luftgetragenen Zustand dargestellt und in den Fig. 1
bis 3 schematisch veranschaulicht.
Die luftgetragene H2SO4 Flüssigkeitskonzentration vor und nach
dem Wäscher der REA (RCA-Verfahren) soll gemessen werden.
Neben Meßmethoden, die eine Probenahme erfordern, soll auch
ein in situ-Meßverfahren entwickelt werden.
Folgende Randbedingungen sind gegeben: ln der Nähe des
Wäschereingangs hat sämtliches SO3b mit dem vorhandenen
Wasserdampf zu H2SO4 reagiert. H2SO4 liegt in Form feiner
Tröpfchen vor. Aufgrund der katalytisch wirkenden Gase und
Feststoffpartikeln, welche als Kondensationskerne wirksam sind,
kann vorausgesetzt werden, daß diese Umsetzung nahezu
vollständig erfolgt ist. Die angegebenen Temperaturen liegen
bei ca. 200°C nach dem E-Filter, bzw. bei ca. 130°C nach
einem zwischen E-Filter und Wäschereingang gelegenen
Wärmetauscher. Dies ist etwa auch die Eintrittstemperatur am
Eingang des Wäschers. Am Wäscherausgang beträgt die Temperatur
ca. 60°C. Das nachfolgend vorgeschlagene Meßprinzip geht von
dieser von NOELL vorgegebenen Voraussetzung aus.
Schwefelsäure ist hydroskopisch. Die H2SO4 Tröpfchen nehmen in
der Wasserdampfatmosphäre bei einem bestimmten Wasserdampf
sättigungsverhältnis bzw. relativen Feuchte und einer
gebenenen Temperatur eine definierte Gleichgewichtströpfchen
größe ein, die von der im Tropfen enthaltenen H2SO4Menge bzw.
Konzentration abhängt. Da die H2SO4Menge unverändert bleibt,
ist es möglich, durch in situ-Messungen der Tropfengröße bei
zwei Temperaturen die H2SO4Konzentration zu ermitteln. Das
Grundprinzip des vorgeschlagenen Meßverfahrens ist nachfolgend
am Beispiel von NaCl erläutert.
Entsprechend den hygroskopischen Eigenschaften von H2SO4
werden sich ähnlich wie bei dem Beispiel NaCl bei vorgegebenem
Wasserdampfangebot bei unterschiedlichen Temperaturen T 1 und
T 2 unterschiedliche Tropfengrößen d 1 und d 2 einstellen. Dieser
Effekt soll für die H2SO4-Flüssigkeitsgehaltbestimmung genutzt
werden. Die sich im Gleichgewicht einstellenden Tropfengrößen
hängen von der Schwefelsäurekonzentration ab.
Fig. 1 bis 3 zeigen die einzelnen Verfahrensschritte. Die
Darstellung ist ein rein qualitatives Beispiel und bezieht
sich auf NaCl.
In Fig. 1 (Hinds, 1984) sind für verschiedene NaCl-Mengen die
Sättigungsverhältnisse über der Tropfengröße aufgetragen.
In Fig. 2 sind die Sättigungsverhältnisse über der Temperatur
für verschiedene Wasserdampfkonzentrationen qualitativ aufge
tragen.
Aus Extinktionsmessungen bei verschiedenen Wellenlängen und
begleitenden MIE-Rechnungen wird nach der-
Dispersionsquotientenmethode (DQM) der Tropfendurchmesser be
stimmt (Neumann, 1980) . Der schematische Ablauf dieser Methode
ist in Fig. 3 dargestellt. Aus den Messungen an unterschied
lichen Orten bei den Temperaturen T 1 und T 2 ergeben sich
hieraus die Durchmesser d 1 und d 2.
Im ersten Schritt wird bei einer angenommenen H2SO4
Konzentration im Tropfen und bei dem aus der DQM bekannten
Tropfengröße d 1 ein Sättigungsverhältnis S 1 abgeleitet.
In der Darstellung S=f (T) für Wasserdampf kommt man bei S 1
und T 1 auf eine bestimmte Wasserdampfkonzentrationskurve zu
liegen. Diese wird verfolgt bis T 2 und führt zu S 2.
Aus dem Verhältnis d 1/d 2 und der Anzahlkonzentration der
Tropfen, die aus den Extinktionsmessungen ebenfalls bekannt
ist, sowie unter der Annahme, daß kein Kondensat anderweitig
verlorenging, welches gegebenenfalls gemessen werden mußte,
läßt sich die an den H2SO4 Tröpfchen angelagerte Wassermenge
bestimmen. Diese und die eventuell vorhandene Kondensatmenge
führen zu einer Erniedrigung des Sättigungsverhältnisses von
S 2 auf S 3 (siehe Fig. 2) .
Mit S 3 ergibt sich aus der ursprünglich angenommenen H2SO4-
Konzentration im Tropfen ein korrespondierender
Tropfendurchmesser d 2,theor . Dieser Durchmesser d 2,theor muß
mit dem Durchmesser d 2, der aus der DQM ermittelt wurde,
übereinstimmen. Falls d 2,theor , ungleich d 2 ist, erfolgt ein
nächster Iterationsschritt, indem in Schritt 1 eine andere
H2SO4 Konzentration angenommen wird. Diese Prozedur wird
solange fortgeführt, bis d2,theor und d 2 innerhalb einer
vorgegebenen Grenze übereinstimmen.
In der Praxis soll diese Ermittlung numerisch durchgeführt
werden und in den Meßakt integriert werden. Deshalb ist es
notwendig, ein iteratives Verfahren zu verwenden, welches
schnell konvergiert. Die Wahl des Verfahrens und die
Genauigkeit hängen von der Form der Kurven in Fig. 1 ab. Die
Beziehungen zwischen S und d (Fig. 1) und S und T (Fig. 2)
können entweder analytisch oder in Form einer Datenbank
dargestellt werden. Damit können die Werte von S bei gegebener
Temperatur und Tropfengröße bestimmt werden. In der Ent
wicklungsphase soll in einem ersten Schritt eine Fehleranalyse
des Rechenverfahrens durchgeführt werden.
Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens ist, daß es sich um
eine in situ-Methode handelt, welche die Bestimmung des
Schwefelsäureflüssiggehaltes auf die Messung einfacher Grund
größen wie Temperatur und Extinktion zurückführt. Der zunächst
kompliziert erscheinende Verfahrensablauf wie in Fig. 1 darge
stellt, kann vollständig von einem Rechner gesteuert werden.
Die einzusetzenden Tabellen oder Funktionen sind genau
berechenbar.
Claims (1)
- Verfahren zur in situ-Messung von Schwefelsäuretröpfchen in luftgetragenen Zustand, gekennzeichnet durch folgende Ver fahrensschritte:
- a) Ein Schwefelsäuretröpfchen mit der Tropfengröße d 1 und d 2 in situ wird bei Temperaturen t 1 und t 2 gemäß dem Diagramm Fig. 2 gemessen,
- b) mit der gemessenen Tröpfchengröße d 1 wird anhand eines Diagramms Fig. 1 (Sättigungsverhältnis, relative Feuchte über der Tropfengröße in Fig. 1) das Sättigungsverhält nis, relative Feuchte s 1 gemäß Schritt 1 bestimmt,
- c) mit der Größe S 1 und der Temperatur T 1 wird anhand des Diagramms gemäß Fig. 2 (Sättigungsverhältnis, relative Feuchte über der Temperatur gemäß Fig. 2) der Scharkurven punkt S 1/T 1 auf der Scharkurve (Wasserdampfkonzentration) C 3 bestimmt,
- d) auf der Scharkurve C 3 wird bis zum Temperaturpunkt T 2 ent langgefahren und der Kurvenpunkt S 2/T 2 bestimmt,
- e) aus dem Verhältnis d 1/d 2 und der Tropfenanzahlkon zentration wird die an den Schwefelsäuretröpfchen ange lagerte Wasserstoffmenge bestimmt, die dann zu einer Erniederung des Sättigungsverhältnisses, relative Feuchte gemäß Diagramm Fig. 2, Verfahrensschritt 3, führt und mit dem daraus bestimmten Sättigungsverhältnis S 3, relative Feuchte, wird anhand des Diagramms Fig. 1 und der Scharkurve (Sättigungsverhältnis/Tröpfchengröße) gemäß Ver fahrensschritt 4 ein zweiter Durchmesser d 2 des Tröpfchens H2SO4 bestimmt,
- f) dieser Meßzyklus wird iterativ solange wiederholt, bis d 2 und d2theor innerhalb vorgegebener Grenzen übereinstimmen.
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- US-Z: Applied Optics, Vol. 15, No. 10, 1976, S. 2454-2456 * |
- US-Z: Chemical Abstracts, 1982, Ref. 96 89016m * |
US-Z: Applied Optics, Vol. 25, No. 7, 1986, S. 1226-1229 * |
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