DE3841621C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Meßzelle
zum Nachweis gasförmiger Komponenten mit einem
Elektrolyten, welcher sich zwischen einer
Gegenelektrode und einer mit gasdurchlässigen Poren
versehenen Meßelektrode befindet.
Eine elektrochemische Meßzelle der genannten Art ist
in der DE-OS 36 09 402 beschrieben worden. Bei der
bekannten Meßzelle dringen die nachzuweisenden
Gasmoleküle durch die Poren der Meßelektrode bis zu
einem gelförmigen Elektrolyten vor und bewirken an der
Dreiphasengrenze Elektrode-Gelelektrolyt-Gas eine
elektrochemische Reaktion. Der damit verbundene
Elektronentransfer bewirkt einen Stromfluß, welcher
ein Maß für die Konzentration des nachzuweisenden
Gases ist. Bei diesem amperometrisch arbeitenden
Sensor werden dessen Eigenschaften, neben den reinen
Materialeigenschaften von Membran, Elektrode und
Elektrolyt, wesentlich durch die Geometrie des
Sensorkopfes bestimmt. Bei den hier vorliegenden
kleinen Porenlänge-Querschnittsverhältnissen reagiert
die Nachweiskomponente (oder Meßspezies) nicht
vollständig in den Porenkanälen ab. Sie kann sich im
Elektrolytraum lösen und durch Rückdiffusion
Drift- und/oder Memoryeffekte auslösen. Weiterhin
führt das ungünstige Verhältnis zwischen aktiver
Meßfläche und elektrolytbedeckter Elektrodenfläche zu
einem unnötig hohen Grundstrom. Die großen, weit
auseinanderliegenden Poren führen zu einer kleinen
effektiven Meßfläche, woraus sich eine kleine
flächenbezogene Sensorempfindlichkeit ergibt. Als
Diffusionsmembran wird beim genannten Sensor eine
relativ dicke Folie verwendet, was zu hohen
Ansprechzeiten und reduzierter Meßempfindlichkeit
führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Meßzelle der genannten Art so zu verbessern, daß
Drift- und Memoryeffekte unterdrückt werden, die
Meßempfindlichkeit erhöht und die Ansprechzeit sowie
der Grundstromwert verringert werden.
Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, daß die Poren
als zumindest teilweise oder sogar vollständig mit dem
Elektrolyten gefüllte Kanäle ausgebildet sind, deren
Durchmesser nicht mehr als etwa 10 Mikrometer bei
einer Kanallänge von bis zu 300 Mikrometer,
insbesondere bis 50 Mikrometer, und deren Stegbreite
nicht mehr als 5 Mikrometer beträgt.
Die Vorteile der Erfindung liegen im wesentlichen in
den verbesserten Stofftransporteigenschaften. Bei den
gewählten großen Längen-Durchmesser-Verhältnissen
reagiert die Meßspezies praktisch vollständig in den
Porenkanälen ab und kann sich somit nicht im
Elektrolytraum anreichern. Drift- und Memoryeffekte
werden so weitgehend unterdrückt.
Durch die Strukturierung der Kanäle im
Mikrometerbereich ergeben sich in der Elektrode
einheitliche und kurze Diffusionswege, die zu kleinen
Anstiegszeiten führen. Die gut definierte
Oberflächengeometrie führt zu einheitlich
einstellbaren Sensorempfindlichkeiten und erlaubt
weiterhin durch die Wahl der Kanalzahl der Elektrode
die quantitative Einstellung der Sensorempfindlichkeit
bei deren Herstellung unter Beibehaltung der äußeren
Elektrodenabmessungen. Bei der Verwendung kleiner
Stegbreiten ergibt sich durch die nun erreichbare
große Kanalflächendichte und die kleine, nicht dem
Meßgas ausgesetzte Elektrodenrückseite ein günstiges
Verhältnis von Signal- zu Grundstrom und eine höhere
flächenbezogene Empfindlichkeit.
Die beschriebenen Elektrodenstrukturen lassen sich
durch geeignete Mikrostrukturierungsverfahren
herstellen, wie z.B. das LIGA-Verfahren. Hierbei
handelt es sich um eine Kombination aus
Röntgenlithografie und Galvanoformung
(DE-PS 35 37 483, Micro-Electronic-Engineering 4
(1986) 35). Eine mit dem LIGA-Verfahren gewonnene
Mikrostrukturform läßt in besonders günstiger Weise
reproduzierbare, gleichmäßig verlaufende Wandflächen
der Kanäle zu, wobei ein besonders kleines
Durchmesser-Längen-Verhältnis von 1 : 3 bis 1 : 30
erreicht werden kann. Die in der DE-OS 36 09 402
angegebenen Öffnungen können mit Hilfe der Ätztechnik
oder mittels Photolithographie für entsprechende
Porendurchmesser nur bis zu einem
Durchmesser-Längen-Verhältnis von 1 : 1 hergestellt
werden. Vgl. hierzu Datenblatt der Firma
Metrigraphics, Wilmington, Massachusetts, USA,
M-3011 3.5 M 686. Das Elektrodenmaterial kann aus
Nickel oder Gold bestehen, eine besonders
preisgünstige Ausführung jedoch bildet eine
carbonisierte Kunststoffstruktur.
Der in der Meßzelle eingefüllte Elektrolyt kann
entweder polymer, gelförmig oder auch flüssig,
organisch oder wasserhaltig sein. Die vorteilhafte
Wirkungsweise der Meßzelle mit der mikrostrukturierten
Meßelektrode ist davon unabhängig. Durch die
definierte Elektrodenstruktur ergeben sich im
Elektrolyten einheitliche und kurze Diffusionswege.
Wegen der günstigen geometrischen Verhältnisse ergibt
sich ein guter Stoffaustausch im Bereich der
Grenzfläche zwischen Meßelektrode und Elektrolyten
einerseits und dem Elektrolytraum andererseits, d.h.
durch die elektrochemische Meßreaktion oder durch
Austausch des im Elektrolyten evtl. vorhandenen
Lösemittels mit der Gasphase bedingte
Konzentrationsänderungen wirken sich nur in geringem
Maße aus. Der Elektrolyt in den Kanälen kann auf Grund
dieser Eigenschaften mit zur Stofftransportkontrolle
herangezogen werden, so daß sehr dünne Membranen für
eine evtl. Abdeckung der Elektrode gegenüber der
Umgebung eingesetzt werden können. Es werden somit
höhere Empfindlichkeiten und kürzere Ansprechzeiten
erreicht.
Die gasseitige Elekrodenoberfläche wird bevorzugt mit
einem hydrophoben Belag überzogen, so daß die
Stirnflächen der Kanalstege einen Überzug tragen,
welcher einen flüssigen oder gelförmigen Elektrolyten
dank der Kapillarkräfte besser zurückhalten können. Da
dabei nur wenig Kunststoffmasse genügt, kann auch nur
wenig Meßgas darin gespeichert werden. Außerdem sind
mechanische Deformierungen weniger zu befürchten als
bei einer membranartigen Abdeckung.
Um jedoch einen besseren Schutz vor Staubpartikeln
oder sonstigen Fremdkörpern zu erhalten, die in die
Kanäle eindringen oder sie zusetzen könnten, ist der
Belag als eine Membran ausgebildet, welche die
Kanalöffnungen abdeckt. Mit abnehmender Membrandicke
wird der Stofftransport bei gegebenem Elektrolyten in
zunehmendem Maße durch die Kanalgeometrie bestimmt.
Bei hinreichend dünnen Membranen hängt die Länge des
effektiven Diffusionswegs im wesentlichen vom
Kanaldurchmesser ab. Bei Kanaldurchmessern <10
Mikrometer lassen sich in wäßrigen Elektrolyten
Ansprechzeiten unterhalb einer Sekunde erreichen.
Hierfür sind Kanallängen von etwa 50 Mikrometer
geeignet.
Als ein für die Aufbringung sehr dünner porenfreier
Membranen geeignetes Verfahren bietet sich die
Plasmapolymerisation an. Für eine Membranabscheidung
werden die Kanäle zuvor mit einer Matrixstruktur oder
einem Formstempel gefüllt, der nach Ausbildung der
Membran wieder entfernt wird. Hat man durch
Plasmapolymerisation die Kanalöffnungen zur Gasseite
hin mittels einer Membran verschlossen, wird
verhindert, daß sich ein Elektrolytfilm zwischen
Stirnfläche der Kanalstege und der Membran ausbildet.
Eine einfach über die Kanäle aufgespannte Membran
würde mikroskopische Elektrolytschichten erlauben, die
undefinierte Zusatzreaktionsflächen neben den
Innenwandungen der Kanäle entstehen ließen.
Um sowohl die Empfindlichkeit der Meßzelle zu erhöhen
und diese erhöhte Empfindlichkeit auch bei teilweisem
Aktivitätsverlust der Elektrodenoberfläche zu
stabilisieren und zu erhalten sowie die Selektivität
der Meßzelle auf verschiedene Gasbestandteile zu
vergrößern, ist vorgesehen, dem Elektrolyten ein eine
Reaktion mit dem nachzuweisenden Gas eingehendes
Reagens beizufügen. Solche Zusätze sind
vorteilhafterweise ein Porphyrin-Komplex oder auch ein
Phthalocyanin-Komplex, wobei zum Nachweis von
Sauerstoff als Reagens Kobalt-Porphyrin vorzusehen
ist. Wenn dem Elektrolyten ein derartiges Reagens
zugesetzt ist, werden durch selektive Reaktion der
nachzuweisenden Gasmoleküle mit dem Reagens zunächst
Primärprodukte gebildet. In einer nachfolgenden
Reaktion werden diese an der Elektrodenoberfläche in
Folgeprodukte umgewandelt. Somit können die
Gasmoleküle unmittelbar bei Eintritt des
nachzuweisenden Gases in den Elektrolyten mit dem
Reagens abreagieren, ohne daß sie erst an die
Meßelektrodenoberfläche gelangen müssen, um eine
meßbare Reaktion herbeizuführen, wie es bei einem
Elektrolyten ohne Reagenszusatz notwendig wäre.
Hieraus ergibt sich ein steilerer
Konzentrationsgradient an der gesamten
Membranoberfläche, der zu einer Erhöhung der
Empfindlichkeit führt. Auch wenn es zu einer
partiellen Vergiftung der Meßelektrodenoberfläche
kommt, bleibt die Reaktionsfähigkeit der Gasmoleküle
mit dem Reagens erhalten, so daß sich der
Aktivitätsverlust nur zu einem Bruchteil auf die
Nachweisempfindlichkeit der Meßelektrode überträgt.
Durch Wahl eines geeigneten Reagens, welches
spezifisch mit einem nachzuweisenden Gas reagiert,
kann die Selektivität der Meßzelle erhöht werden. So
ist z. B. für die selektive O2-Messung als Reagens
das Kobalt-Porphyrin geeignet. Bevorzugt die in den
Elektrolyten diffundierenden Sauerstoffmoleküle sind
in der Lage, mit dem Kobalt-Porphyrin ein
Primärreaktionsprodukt zu bilden.
Trägt man das Reagens als Innenbeschichtung auf die
Kanalwände auf, hat man den Bereich für die Erzeugung
der Primärreaktionsprodukte günstig in die Nähe der
Reaktionsoberfläche gebracht.
Eine mechanisch besonders stabile, im Gebrauch robuste
Meßzelle erhält man, wenn man Meß- und Gegenelektrode,
im gleichen Herstellungsverfahren erzeugt und von
gleicher Struktur gebildet, sandwichartig mit einem
Polymer-Elektrolyten in der Mitte zusammenpackt. Man
erhält eine auslaufsichere, leicht handhabbare
Meßzelle, die dabei die gleich guten Meßeigenschaften
wie andere, aufwendiger aufgebaute Meßzellen zeigen.
Sowohl Meß- als auch Gegenelektrode sind in Verbindung
mit der Umgebung, so daß insbesondere bei der
O2-Messung der im Elektrolyten an der Meßelektrode
zu Wasser gebildete Sauerstoff an der Gegenelektrode
zu Sauerstoff zurückgebildet und an die Umgebung
wieder abgegeben wird. Dadurch wird eine Anreicherung
von Wasser im Elektrolyten vermieden.
Hat man in der Meßzelle einen Elektrolyten mit einem
Zusatz als Reagens versehen, das mit dem
nachzuweisenden Gas eine irreversible Reaktion
eingehen kann und deren Meßelektrode von der
Gegenelektrode bezüglich eines Stofftransportes sowohl
des Reagens als auch der Primärreaktionsprodukte im
Elektrolyten entkoppelt ist, kann eine derartige
elektrochemische Meßzelle auch als Probenahmegerät
oder Dosimeter benutzt werden. Durch die genannten
Maßnahmen wird verhindert, daß während der Probenahme
Reagensmoleküle oder Primärreaktionsprodukte an die
Gegenelektrode gelangen. Ein solches Gerät kann dafür
eingesetzt werden, die zeitlich gewichtete
Konzentration des Meßgases in der Umgebung des
Geräteträgers zu bestimmen.
Hierzu läßt man bei nichtpolarisierten Elektroden das
Meßgas mit dem Reagens zu den Primärprodukten
reagieren, die in der Meßzelle bis auf weiteres
akkumuliert werden. Nach abgeschlossener Sammelzeit
werden die Elektroden an eine Spannungsquelle
angeschlossen und die Primärprodukte elektrochemisch
in die Folgeprodukte umgesetzt. Die coulometrisch
bestimmte Ladung ist ein Maß für die in der Sammelzeit
aufgenommene Gasmenge.
Um Auswertezeiten im Sekundenbereich und eine
ausreichende Reagenskapazität zu gewährleisten, werden
vorzugsweise enge Kanäle mit Längen bis 300 Mikrometer
verwendet. Besonders vorteilhaft ist es, als Reagens
eine Substanz zu wählen, welche mit dem Nachweisstoff
zu einem solchen Primärprodukt reagiert, das durch die
Elektrodenreaktion wieder zu dem Reagens
zurückgebildet wird. Ein derartiges Dosimeter ist in
seinem Reagensvorrat fast unerschöpflich und zeichnet
sich durch lange Gebrauchsdauer aus.
Als ein derartiges Reagens ist das Kaliumjodid
besonders gut geeignet. Es eignet sich gut zur
Chlorbestimmung. Darüberhinaus führt es bei der
angegebenen Reaktion mit dem Nachweisstoff in
Gegenwart von Stärke zu einer Blaufärbung. Somit kann
der Dosimeterträger sofort erkennen, ob
nachzuweisender Stoff vorhanden ist, und wenn ja, an
dem Verfärbungsgrad beurteilen, in welchem Maße der
Stoff vorliegt, um evtl. Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Eine Verbesserung des Dosimeters wird dadurch erzielt,
daß das Reagens dem Elektrolyten in gelöster Form
zugesetzt ist und die Stofftransportentkopplung
zwischen den Elektroden durch eine
Ionentauscher-Membran bewirkt wird. In gelöster Form
ist das Reagens besonders beweglich, so daß sich eine
nur dünne Reaktionsfront an der Membran ausbilden
kann. Dies gewährt während der Meßzeit annähernd
konstante Stofftransportverhältnisse. Die
Ionentauscher-Membran ermöglicht einerseits einen
schnellen Austausch des Leitelektrolyten und
verhindert andererseits ein Durchdringen der
Reaktionsprodukte zur Gegenelektrode und damit einen
unerwünschten Ladungsträgeraustausch. Als
Membranmaterial hat sich ein Kationenaustauscher auf
der Basis von perfluorosulfoniertem PTFE, bekannt
unter dem Handelsnamen Nafion, als günstig erwiesen.
Die Ionenaustauschermembran kann zweckmäßigerweise
entweder auf der Gegenelektrode oder der Meßelektrode,
jeweils elektrolytseitig, aufgetragen sein.
Eine weitere zweckmäßige Ausbildungsform wird dadurch
erzielt, daß auf der Meßelektrode eine Schicht aus
einem leitfähigen Polymer vorgesehen ist. Die durch
die Membran diffundierenden Nachweisstoffe reagieren
mit dem Polymer, wobei sich dessen Ladungszustand
ändert; der geänderte Ladungszustand bildet quasi ein
immobilisiertes Reaktionsprodukt. Als ein geeignetes
Polymer hat sich Polyanilin erwiesen.
Zur weiteren Erhöhung der elektrokatalytischen
Aktivität kann das Polymer mit einem Katalysator als
Reagens versetzt sein. Ein solcher Katalysatorzusatz
ist vorzugsweise Ferrocen.
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnung im
folgenden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen nicht maßstäblichen Schnitt durch
eine Meßzelle
Fig. 2 einen stark vergrößerten Schnitt durch
einen Teil der Meßelektrode.
In Fig. 1 ist ein becherförmiges Meßzellengehäuse (1)
mit einem Elektrolyten (2) gefüllt, der sich zwischen
einer Meßelektrode (3) und einer Gegenelektrode (4)
befindet. Die Meßelektrode (3) ist über die offene
Seite des Meßzellengehäuses (1) gespannt und mittels
eines O-Ringes (5) auf die Stirnflächen des Gehäuses
(1) gedrückt. Zur Aufrechterhaltung der Spannkraft ist
ein Spannring (6) auf das Gehäuse (1) aufgeschraubt
und preßt mit seinem Kragen (7) die Meßelektrode (3)
dicht gegen die Stirnfläche des Meßzellengehäuses (1).
Die Meßelektrode (3) ist mit einer Vielzahl von
Kanälen (8) durchzogen, welche den Elektrolyten (2)
mit dem nachzuweisenden Gas verbinden, das durch die
vom Spannring (6) freigelassene Öffnung (9) an die mit
einer Membran (10) beschichtete Meßelektrode (3)
gelangen kann. Die Kanäle (8) sind wegen ihrer
geringen, nicht darstellbar kleinen Dimensionierung
durch vertikale Striche angedeutet. Die Meßelektrode
(3) kann aus einer Wabenstruktur bestehen, deren
Kanäle (8) einen sechseckigen Querschnitt haben und
aus leitfähigem Material geformt sind. Sowohl an der
Meßelektrode (3) als auch an der Gegenelektrode (4)
sind elektrische Anschlüsse (14) zum Abgriff eines
Meßsignales an ein nicht dargestelltes Auswerte- und
Anzeigegerät aus dem Gehäuse (1) durchgeführt.
Zum Gebrauch als Probenahmegerät ist die Meßelektrode
(3) elektrolytseitig mit einer Ionenaustauschmembran
(15) versehen, die einen Stofftransport zwischen den
Elektroden (3,4) verhindert. Der Elektrolyt (2)
besitzt einen Zusatz an Reagens (17), dargestellt
durch Kreissymbole.
In Fig. 2 ist ein stark vergrößert gezeichneter
Ausschnitt aus der in Fig. 1 dargestellten Meßzelle
gezeigt, welcher im Schnitt zwei Kanäle (8) der
Meßelektrode (3) mit ihren Stegen (12) den
Stirnflächen (13) und Kanalwänden (11) zeigt. Die den
Kanälen (8) benachbarten Kanäle (8′) sind nur
unvollständig dargestellt, jedoch setzen sie sich
beidseitig der Kanäle (8) in einer Vielzahl von
identischen Kanälen fort. Die Kanäle (8) besitzen eine
Wandlänge von etwa 300 Mikrometer und sind vollständig
mit dem Elektrolyten (2) gefüllt. Der flüssige
Elektrolyt (2) besitzt einen Zusatz an einem Reagens
(17) (dargestellt durch Kreissymbole) und ist als
Gemisch in das Meßzellengehäuse (1) gefüllt, in
welches die Gegenelektrode (4) eintaucht.
Claims (17)
1. Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis gasförmiger
Komponenten mit einem Elektrolyten, welcher sich
zwischen einer Gegenelektrode und einer mit
gasdurchlässigen Poren versehenen Meßelektrode
befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die Poren
als zumindest teilweise oder sogar vollständig mit
dem Elektrolyten (2) gefüllte Kanäle (8, 8′)
ausgebildet sind, deren Durchmesser nicht mehr als
etwa 10 Mikrometer bei einer Kanallänge von bis zu
300 Mikrometer, insbesondere bis 50 Mikrometer,
und deren Stegbreite nicht mehr als 5 Mikrometer
beträgt.
2. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanäle (8, 8′) durch ein
Mikrostrukturierungsverfahren, welches durch ein
Lithographieverfahren, vorzugsweise ein
Röntgenlithographieverfahren mit
Synchrotronstrahlung, und eine nachfolgende
Galvanoformung bestimmt ist, gebildet sind.
3. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (8, 8′)
gasseitig im Bereich der Stirnflächen (13) der
Kanalstege (12) mit einem hydrophoben Belag (10)
versehen sind.
4. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als hydrophober Belag eine
Membran (10) über die Kanäle (8, 8′) gelegt ist.
5. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (10) mit
Hilfe des Verfahrens der Plasmapolymerisation auf
die Stirnflächen (13) der Kanalstege (12)
abgeschieden ist und die Meßelektrode (3)
gasseitig abschließt.
6. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Elektrolyten (2) ein eine Reaktion mit dem
nachzuweisenden Gas eingehendes Reagens (17)
beigefügt ist.
7. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Reagens (17) ein
Porphyrin-Komplex vorgesehen ist.
8. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Reagens (17) ein Fe- oder
Co-Phthalocyanin-Komplex vorgesehen ist.
9. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche
6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Reagens
(17) als eine Innenbeschichtung auf die Kanalwände
(11) aufgetragen ist.
10. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein polymerer
Elektrolyt zwischen der Meßelektrode (3) und der
in dem gleichartigen Herstellungsverfahren
gewonnenen Gegenelektrode (4) sandwichartig
aufgenommen ist.
11. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche
6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Benutzung
als ein Dosimeter der Elektrolyt (2) mit einem
solchen Reagens (17) versetzt ist, das mit dem
nachzuweisenden Gas eine irreversible Reaktion
eingeht, daß die Kanäle (8, 8′) vorzugsweise eine
Länge von etwa 200 Mikrometer bis 300 Mikrometer
besitzen und gasseitig mit einer porenfreien
Membran (10) abgeschlossen sind, und daß die
Meßelektrode (3) und die Gegenelektrode (4)
bezüglich eines Stofftransportes des Reagens (17)
sowie des aus der Reaktion des Reagens (17) mit dem
Nachweisstoff gebildeten Primär-Reaktionsproduktes
voneinander entkoppelbar sind, und daß durch
Anlegen einer Spannung an die Meßelektrode (3) und
die Gegenelektrode (4) erst nach abgeschlossenem
Sammelvorgang das Reaktionsprodukt durch eine
Redox-Reaktion an der Meßelektrode (3) quantitativ
in ein Folgeprodukt umsetzbar ist.
12. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt
durch die Redox-Reaktion in das Reagens (17)
als Folgeprodukt umsetzbar ist.
13. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 11 oder
12, dadurch gekennzeichnet, daß das Reagens (17)
ein in einem Phosphatpuffer gelöstes Kaliumjodid
ist.
14. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche
11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Reagens
als Katalysatorzusatz (17) in einem leitfähigen
Polymer gebunden ist.
15. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysatorzusatz
(17) Ferrocen ist.
16. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche
11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Reagens
(17) ein leitfähiges Polymer ist.
17. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche
11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegenelektrode (4) durch eine
Ionenaustauschermembran (15) von der Meßelektrode
(3) bezüglich des Stofftransportes entkoppelt ist.
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