DE3841403C2 - Verfahren zum Abdichten von Grundflächen, vorzugsweise von bestehenden Mülldeponien oder kontaminierten Flächen - Google Patents

Verfahren zum Abdichten von Grundflächen, vorzugsweise von bestehenden Mülldeponien oder kontaminierten Flächen

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    • E02DFOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
    • E02D31/00Protective arrangements for foundations or foundation structures; Ground foundation measures for protecting the soil or the subsoil water, e.g. preventing or counteracting oil pollution
    • E02D31/002Ground foundation measures for protecting the soil or subsoil water, e.g. preventing or counteracting oil pollution
    • E02D31/006Sealing of existing landfills, e.g. using mining techniques

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von Grund­ flächen, vorzugsweise von bestehenden Mülldeponien oder von kontaminierten Flächen, bei dem unter die Flächen fortschreitend im Abstand voneinander Rohre oder Stangen unter größtmöglicher Parallelität zueinander eingezogen und mit den Rohren oder Stangen oder mit durch die Rohre verlegten Zugelementen, wie Seilen oder Ketten, ein Schild, vorzugsweise ein sogenanntes Jet-Schild, vorgezogen wird, und bei dem eine dichtende Folien­ bahn zwischen die von dem Schild getrennten Schichten eingezogen wird, wobei die jeweils zuletzt eingezogene Folienbahn mit einer Zunge oder dgl. in einem Schloß oder dgl. bzw. einer schloßartigen Führung der zuvor eingezogenen Folienbahn dichtend greift.
Verfahren dieser Art sind aus der EP-Offenlegungsschrift 189 158 bekannt. Nach diesen bekannten Verfahren werden in einem ersten Arbeitsgang die Rohre durch sogenannte Bodenraketen oder durch Bohren eingezogen. Dabei können zum Einziehen der Rohre die Bohrungen nicht nur ausgehend von auf gegenüberliegenden Seiten der zu unterfangenden Fläche ausgehobenen Baugruben oder Gräben aus vorgetrieben werden, sondern unmittelbar auch ausgehend von der Oberfläche der Fläche, und zwar durch steuerbare Bohrköpfe, die bogenförmige Bohrungen ermöglichen. Nun ergibt sich bei den bekannten Verfahren das Problem, daß sich die Rohre nicht genau parallel zueinander einbringen lassen, so daß davon ausgegangen wird, daß der mit Hilfe der Rohre oder der in diesen verlegten Zugelemente vorgezogene Schild das äußere Rohr, also das Rohr, das auf der Seite der später einzuziehenden Folienbahnen liegt, in die richtige Lage zieht, also derart quer verschiebt, daß die erforderliche Parallelität gegeben ist. Laufen die Rohre jedoch beispielsweise in Vorzugrichtung des Schildes keilförmig auseinander, wird auf die Zungen-Schloß-Verbindung der einge­ zogenen Folienbahnen ein so starker Zug ausgeübt, daß mit einem Ausreißen oder Sprengen des Schlosses zu rechnen ist. Ausge­ rissene Folienbahnen lassen sich aber überhaupt nicht oder aber nur mit einem unvertretbar hohen Aufwand wieder abdichten.
Die Zungen-Schloß-Verbindungen sehen dabei so aus, daß ein Folienrand mit einem im Querschnitt maulförmigen Schloß mit nach innen weisenden Schenkeln oder Haken versehen ist, die joch­ artige Querteile des zugenartigen Teils des Randes der anderen Folienbahn hintergreifen. Im übrigen können Schloß-Zungen- Verbindungen derart ausgestaltet sein, wie in der EP-OS 1 89 158 beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, das aus der EP-OS 1 89 158 bekannte Verfahren derart zu verbessern, daß ein Ausreißen der einge­ zogenen Folien in ihrem Verbindungsbereich mit Sicherheit vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß durch Ziehen von zunächst zwei der zuvor eingezogenen Rohre an diese angehängte Zugmittel, wie Seile oder Ketten, eingezogen werden, daß sodann durch Ziehen dieser Zugmittel der Schild, an dem wiederum Zugmittel angehängt sind, vorgezogen, aus dem Schild ein die von dem Schild geteilten Grenzschichten gegeneinander abstützendes und die Gleitfähigkeit erhöhendes Material ejiziert wird, und mit dem Schild weitere an dieses angehängte Zugmittel eingezogen werden, und daß in einem letzten Arbeitsgang mit den von dem Schild eingezogenen Zugmitteln erneut ein Schild o.dgl. durchgezogen wird, an dem die jeweils einzuziehende Folienbahn angehängt ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also zunächst zwei oder mehrere Rohre oder Stangen unter größtmög­ licher Parallelität zueinander eingezogen, die dann durch Ziehen dieser Rohre oder Stangen dem Einziehen von Zugmitteln, wie Seilen oder Ketten dienen. Mit diesen Zugmitteln wird anschlie­ ßend ein Schild vorgezogen, aus dessen hinterem Bereich Gleit­ mittel ejiziert werden. Mit diesem Schild werden wiederum Zug­ mittel, beispielsweise Seile oder Ketten, eingezogen, die dann erst dem Einziehen der Folienbahn dienen. Dabei greift die jeweils zuletzt eingezogene Folienbahn mit Führungsmitteln in komplementäre Führungsmittel der Außenkante der zuvor eingezo­ genen Folienbahn, so daß die jeweils nebeneinander liegenden Ränder der eingezogenen Folienbahnen durch die kuppelnden Teile von Schlössern miteinander verbunden sind.
Bei dem erfindgsgemäßen Verfahren ist ein Ausreißen der inein­ ander geführten kuppelnden Elemente der Schlösser nicht zu befürchten, weil auf diese kein größerer Seitenzug mehr ausgeübt wird. Denn die Schicht, in die die Folienbahn eingezogen wird, ist durch eine eingebrachte Gleitschicht soweit vorbereitet worden, daß ein Nachziehen der Folienbahn in Richtung auf die zuvor eingezogene und bereits in ihrer endgültigen Position liegende Folienbahn ohne größeren Widerstand möglich ist. Noch entscheidender ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß zum Vorziehen der Schilde Zugmittel, vorzugsweise in Form von Ketten oder Seilen, verwendet werden, die auf den Boden eine fräsende und/oder schneidende Wirkung ausüben und sich daher selbsttätig in ihre zueinander parallele Lage hinziehen. Da beim Einziehen der Folie die innere Folienkante bzw. auch der innere Rand des diese vorziehenden Schildes in der schloßartigen Führung der zuvor eingezogenen Folienbahn geführt und in dieser gehalten ist, richtet sich das äußere Zugmittel aufgrund seiner schnei­ denden und fräsenden Wirkung parallel zu dem Rand der zuvor eingezogenen Folienbahn aus, ohne daß dieses Zugmittel noch große Kräfte quer zur Einzugsrichtung auf den die Folienbahn einziehenden Schild oder die Folienbahn auszuüben vermag.
Weiterhin wird die Parallelität der Zugmittel gegenüber den zuvor eingezogenen Rohren schon bei dem ersten Durchzug des Schildes zum Einbringen der Gleitschicht verbessert, wobei dieses Schild noch nicht mit der zuvor eingezogenen Folienbahn verbunden ist und daher auf diese auch keinen Zug ausüben kann.
Bei dem ersten Durchzug des Schildes wird vorzugsweise ein sogenannter Jet-Schild verwendet, wie er seinem grundsätzlichen Aufbau nach in der EP-OS 1 89 158 beschrieben worden ist. Zweck­ mäßigerweise wird dieser Jet-Schild bei dem ersten Durchzug kontrollierbar und steuerbar ausgestaltet, wobei die Kontroll- und Steuermittel bekannt sind, beispielsweise bei steuerbaren Bohrköpfen.
Als stützendes und die Gleitfähigkeit erhöhendes Material können Betonite verwendet werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Folien in eine vorbereitete stützende Schicht eingezogen, deren Gleiteigen­ schaften verbessert sind. Ein noch verbleibender Zug kann daher in einem Bereich gehalten werden, den die eingezogenen Folien bzw. deren Schlösser aufzunehmen vermögen.
Zweckmäßigerweise wird auch beim zweiten Durchzug ein soge­ nannter Jet-Schild verwendet, der es gestattet, verbliebene restliche Hindernisse zu bewältigen. Je nach Bodenverhältnissen ist es auch möglich, im zweiten Durchzug einen ein­ fachen schwertartigen mit einer Schneide versehenen Schild zu verwenden. Da auch bei der zweiten Fahrt der Schild mehr Boden verdrängt als die nachgezogene Folienbahn anschließend ausfüllt, wird zweckmäßigerweise auch bei dieser zweiten Fahrt mit Boden­ ersatz gearbeitet, also zusätzlich stützender Boden eingebracht, der sich sonst bildende Hohlräume füllt. Als Bodenersatz können Tone und Betonite verwendet werden, die zusätzlich dichtend wirken.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß aus dem erstmals durchgezogenen Schild eine mineralische Dichtungsmasse ejiziert wird. Diese mineralische Dichtungsmasse ermöglicht eine sogenannte Kombinationsdichtung, wenn anschlie­ ßend in diese die dichtende Folienbahn eingezogen wird. Denn die mineralische Dichtungsmasse wirkt selbst schon aufgrund ihrer äußerst geringen Wasserdurchlässigkeit als Dichtung, wobei sie die nachfolgend eingezogene Folienbahn zusätzlich schützt.
Die ejizierte mineralische Dichtungsmasse kann eine Schicht mit einer Mächtigkeit von etwa 30 bis 60 cm bilden. Neben ihrer guten Schmierfähigkeit soll diese Dichtungsmasse eine hohe Dichtigkeit gegen Wasserdurchtritt bei einer eventuellen Nachhärtung besitzen.
Als Folienbahnen werden zweckmäßigerweise mehrlagige Folien­ bahnen und/oder armierte Folienbahnen eingezogen. Weisen die Folienbahnen einen sandwichartigen Aufbau auf, sind diese zweckmäßigerweise von harten Deckplatten eingefaßt. Zur Armierung der Folien können Gewebeeinlagen, beispielsweise Drahtgewebe, Kohlefasergewebe und/oder Glasfasergewebe, vorgesehen werden.
Um ein paralleles Einziehen der jeweils zuletzt eingezogenen Folie zu ermöglichen, muß die Führung dieser Folie in dem schloß­ artigen Kupplungselement der zuvor eingezogenen Folienbahn stärker sein als die von dem außenliegenden Zugelement ausge­ übten Zug- oder Druckkräfte. Um eine solche Führung zu ermög­ lichen, kann das jeweils außen liegende Zugelement, beispiels­ weise ein Seil oder eine Kette, umlaufend geführt und mit Zähnen oder anderen Schneid- und/oder Fördereinrichtungen versehen sein, die einen Bodenabtrag ermöglichen und dadurch den Wider­ stand quer zur Vorzugrichtung herabsetzen. Derartige schneidende Zugmittel sind beispielsweise als Steinsägen bekannt.

Claims (8)

1. Verfahren zum Abdichten von Grundflächen, vorzugsweise von bestehenden Mülldeponien oder von kontaminierten Flächen, bei dem unter die Flächen fortschreitend im Abstand vonein­ ander Rohre oder Stangen unter größtmöglicher Parallelität zueinander eingezogen und mit den Rohren oder Stangen oder mit durch die Rohre verlegten Zugelementen, wie Seilen oder Ketten, ein Schild, vorzugsweise ein sogenanntes Jet-Schild, vorgezogen wird und bei dem eine dichtende Folienbahn zwischen die von dem Schild getrennten Schichten eingezogen wird, wobei die jeweils zuletzt eingezogene Folienbahn mit einer Zunge o. dgl. in ein Schloß o. dgl. bzw. eine schloß­ artige Führung der zuvor eingezogenen Folienbahn dichtend greift, dadurch gekennzeichnet, daß durch Ziehen von zunächst zwei der zuvor eingezogenen Rohre an diese angehängte Zugmittel, wie Seile oder Ketten, eingezogen werden, daß sodann durch Ziehen dieser Zugmittel der Schild, an dem wiederum Zugmittel angehängt sind, vorge­ zogen, aus dem Schild ein die von dem Schild geteilten Grenzschichten gegeneinander abstützendes und die Gleit­ fähigkeit erhöhendes Material ejiziert wird, und mit dem Schild weitere an dieses angehängte Zugmittel eingezogen werden und daß in einem letzten Arbeitsgang mit den von dem Schild eingezogenen Zugmitteln erneut ein Schild o. dgl. durchgezogen wird, an dem die jeweils einzuziehende Folien­ bahn angehängt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch im zweiten Arbeitsgang die Folienbahn mit einem sogenannten Jet-Schild eingezogen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als stützendes, die Gleitfähigkeit erhöhendes Material Betonite verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der erste Durchzug des Jet-Schildes mit einem kontrollierbaren und steuerbaren Jet-Schild ausgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der zweite Durchzug des Jet-Schildes mit dem Einzug der Folienbahn unter Ersatz des den Jet-Schild verdrängten Bodens ausgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem erstmals durchgezogenen Schild eine mineralische Dichtungsmasse ejiziert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmasse zwischen den von dem Schild getrennten Grenz­ schichten eine Schicht mit einer Dicke von 30 bis 60 cm bildet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Folienbahnen mehrlagige Folien­ bahnen und/oder armierte Folienbahnen eingezogen werden.
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