DE19940774A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von flächenhaften Dichtelementen im Erdboden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von flächenhaften Dichtelementen im ErdbodenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Anordnung zum Herstellen von flächenhaften Dichtelementen im Erdboden, wobei wenigstens eine gesteuerte Pilotbohrung eingebracht und durch diese Pilotbohrung ein Erosionswerkzeug mittels eines Bohrgestänges unter Erodieren von Boden, Einbringen eines Dichtstoffes und Vermischen des erodierten Erdbodens mit dem Dichtstoff zum Herstellen eines Dichtelementabschnittes gezogen wird. Hierbei wird wenigstens ein Führungsgestänge im Erdboden im Abstand zum Bohrgestänge in einem Überschneidungsbereich zwischen zwei benachbarten Dichtelementabschnitten angeordnet, wobei das Erosionswerkzeug (100, 200) während des Ziehens durch eine Pilotbohrung von dem Führungsgestänge geführt wird. Hierdurch ist ein homogener Verbund zwischen benachbarten Dichtelementen gewährleistet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von flächenhaften Dichtele
menten, insbesondere von Unterfangungskörpern bzw. von statisch wirksamen
Körpern oder Gewölben, wie eine Scheitelsicherung im Tunnelbau oder bei einem
Rohrvortrieb, im Erdboden, insbesondere einem Boden unterhalb und/oder ober
halb von Deponien, Altablagerungen, Rohrleitungen oder dgl., wobei wenigstens
eine gesteuerte Pilotbohrung eingebracht und durch diese Pilotbohrung ein Erosi
onswerkzeug mittels eines Bohrgestänges unter Erodieren von Erdboden, Ein
bringen eines Dichtstoffes und Vermischen des erodierten Erdbodens mit dem
Dichtstoff zum Herstellen eines Dichtelementabschnittes gezogen wird, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung betrifft ferner ein Erosionswerkzeug zum Herstellen von flächen
haften Dichtelementen, insbesondere von Unterfangungskörpern bzw. von statisch
wirksamen Körpern oder Gewölben, wie eine Scheitelsicherung im Tunnelbau
oder bei einem Rohrvortrieb, im Erdboden, insbesondere einem Boden unterhalb
von Deponien, Altablagerungen, Rohrleitungen und dgl., mit einem Anschluß zum
Verbinden mit einem Bohrgestänge, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung zum Herstellen von flächenhaften
Dichtelementen, insbesondere von Unterfangungskörpern bzw. von statisch wirk
samen Körpern oder Gewölben, wie eine Scheitelsicherung im Tunnelbau oder bei
einem Rohrvortrieb, im Erdboden, insbesondere einem Boden unterhalb von De
ponien, Altablagerungen, Rohrleitungen oder dgl., mit einer Bohreinrichtung mit
Bohrgestänge zum Herstellen von Pilotbohrungen und einem lösbar mit dem
Bohrgestänge verbindbaren Erosionswerkzeug zum Ziehen durch die Pilotbohrun
gen und Erzeugen von Dichtelementabschnitten, gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 19.
Bei herkömmlichen Verfahren zum Herstellen unterirdischer Dichtelemente (WO
94/25688) werden zur Unterfangung eines Bodenkörpers unterhalb desselben
mehrere horizontal gesteuerte Bohrungen hergestellt und diese Bohrungen durch
Hindurchziehen eines rotierenden Räumwerkzeuges mittels eines Bohrgestänges
entsprechende Dichtelementabschnitte erzeugt, welche in ihrer Gesamtheit das
unterirdische Dichtelement darstellen. Das Querschnittsprofil der Bohrung bleibt
jedoch zwangsläufig immer kreisförmig, und es kommt gegebenenfalls zu einer
mangelnden Überlappung benachbarter Dichtelementabschnitte, so daß die Un
terfangung nicht vollständig dicht ist. Dies ist besonders nachteilig, da derartige
Fehlstellen in dem Bodenkörper nicht kontrollierbar oder nachweisbar sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie ein Erosi
onswerkzeug und eine verbesserte Anordnung der o. g. Art zur Verfügung zu stel
len, welche die vorgenannten Nachteile beseitigen und auf einfache, kostengün
stige und gleichzeitig präzise Weise die Herstellung eines unterirdischen Dichte
lementes erlauben.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der o. g. Art mit den im Anspruch 1 ge
kennzeichneten Merkmalen, durch ein Erosionswerkzeug der o. g. Art mit den im
Anspruch 9 gekennzeichneten Merkmalen und durch eine Anordnung der o. g. Art
mit den in Anspruch 19 gekennzeichneten Merkmalen gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, daß wenigstens ein Füh
rungsgestänge im Erdboden im Abstand zum Bohrgestänge in einem Überschnei
dungsbereich zwischen zwei benachbarten Dichtelementabschnitten angeordnet
wird, wobei das Erosionswerkzeug während des Ziehens durch eine Pilotbohrung
von dem Führungsgestänge geführt wird.
Dies hat den Vorteil, das Entstehen von Fehlstellen zwischen Dichtelement
abschnitten wirksam vermieden ist, da das Führungsgestänge sicherstellt, daß
das Erosionswerkzeug unabhängig von der Genauigkeit der Pilotbohrung oder
eventuell vorhandenen Unregelmäßigkeiten im Erdboden immer in einem derarti
gen Abstand zu einem bereits hergestellten Dichtelementabschnitt geführt wird,
daß eine ausreichende Überschneidung des gerade hergestellten Dichtelemen
tabschnittes mit dem bereits erzeugten, benachbarten Dichtelementabschnitt ge
währleistet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 8 be
schrieben.
Eine besonders exakte, parallele Ausbildung benachbarter Dichtelementabschnitte
erzielt man dadurch, daß das Erosionswerkzeug während des Ziehens durch eine
Pilotbohrung von dem Führungsgestänge seitlich geführt wird.
In einer alternativen Ausführungsform wird das Führungsgestänge in wenigstens
einer Pilotbohrung, insbesondere in jeder zweiten Pilotbohrung, angeordnet, wobei
das Erosionswerkzeug beispielsweise an seinem Umfang an zwei Seiten, insbe
sondere an zwei gegenüberliegenden Seiten, vom Führungsgestänge geführt
wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird während des Ziehens des Erosions
werkzeuges durch eine Pilotbohrung ein Führungsgestänge zum Führen des Ero
sionswerkzeuges bei dem nachfolgenden Ziehen des Erosionswerkzeuges durch
dasselbe eingezogen.
Dadurch, daß das Führungsgestänge nach Herstellung von benachbarten Dichte
lementabschnitten gezogen wird, verbleiben keine Fremdkörper im Dichtelement.
Zweckmäßigerweise werden aufeinanderfolgende Pilotbohrungen erzeugt, und es
wird das Erosionswerkzeug durch diese gezogen, bis die so hergestellten Dicht
elementabschnitte ein gewünschtes Dichtelement ergeben, welches sich bei
spielsweise im wesentlichen horizontal erstreckt.
Bei einem Erosionswerkzeug der o. g. Art ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
am Umfang des Erosionswerkzeuges im Abstand zum Anschluß zum Verbinden
mit dem Bohrgestänge wenigstens eine Vorrichtung zum Eingriff eines Führungs
gestänges angeordnet ist.
Dies hat den Vorteil, daß eine Entstehung von Fehlstellen zwischen das Dichtele
ment bildenden Dichtelementabschnitten wirksam vermieden ist, da das Füh
rungsgestänge sicherstellt, daß das Erosionswerkzeug unabhängig von der Ge
nauigkeit einer zuvor erstellten Pilotbohrung oder eventuell vorhandenen Unre
gelmäßigkeiten im Erdboden immer in einem derartigen Abstand zu einem bereits
hergestellten Dichtelementabschnitt geführt ist, daß eine ausreichende Über
schneidung des gerade hergestellten Dichtelementabschnittes mit dem bereits
erzeugten, benachbarten Dichtelementabschnitt sichergestellt ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erosionswerkzeuges sind in den Ansprüchen 10
bis 18 beschrieben.
Beispielsweise ist die Vorrichtung zum Führen des Führungsgestänges als Füh
rungsring kreisförmig ausgebildet, wobei zum Ausgleich von Bohrungenauigkeiten
der Führungsring nicht exakt kreisförmig, sondern als ausgerundetes Rechteck
ausgebildet sein kann.
Zum Einziehen eines Führungsgestänges ist an einem Umfang des Erosionswerk
zeuges eine Vorrichtung zum Befestigen eines Endes des Führungsgestänges
angeordnet.
Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung zum Befestigen eines Endes des Füh
rungsgestänges am Umfang des Erosionswerkzeuges gegenüber der Vorrichtung
zum Eingriff eines Führungsgestänges angeordnet, so daß sich das neu eingezo
gene Führungsgestänge exakt im Überlappungsbereich des momentan herge
stellten Dichtelementabschnittes mit dem als nächstes herzustellenden Dichtele
mentabschnitt befindet.
Zum zusätzlich mechanischen Abtragen von Erdboden, beispielsweise Gestein
oder Fels, ist an dem Erosionswerkzeug wenigstens eine Bohrkrone angeordnet.
Zum Durchführen des Führungsgestänges ist beispielsweise wenigstens eine der
Bohrkronen als Ringbohrkrone ausgebildet. Das hierbei entstehende Bohrklein
wird bevorzugt hydraulisch laufend entfernt.
Zweckmäßigerweise sind ein Getriebe und eine Antriebswelle vorgesehen, wobei
die Bohrkrone bzw. Bohrkronen über das Getriebe mit der Antriebswelle verbun
den sind und die Antriebswelle in einem Bohrgestänge angeordnet ist. Zum An
trieb der Antriebswelle ist ein in dem Bohrgestänge angeordneter Mud-Motor vor
gesehen.
Zum Abtragen des Erdbodens in einem Querschnitt, welcher eine größere Breite
als Höhe aufweist, ist das Erosionswerkzeug als Erosionsbalken ausgebildet.
Bei einer Anordnung der o. g. Art ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß in einem
Überlappungsbereich zwischen zwei Dichtelementabschnitten ein Führungsge
stänge vorgesehen ist und das Erosionswerkzeug an seinem Umfang im Abstand
zum Bohrgestänge eine Vorrichtung zum Eingriff des Führungsgestänges auf
weist.
Dies hat den Vorteil, daß das Entstehen von Fehlstellen zwischen das Dichtele
ment bildenden Dichtelementabschnitten wirksam vermieden ist; da das Füh
rungsgestänge sicherstellt, daß das Erosionswerkzeug unabhängig von der Ge
nauigkeit zuvor erstellter Pilotbohrungen oder eventuell vorhandener Unregelmä
ßigkeiten im Erdboden immer in einem solchen Abstand zu einem bereits herge
stellten Dichtelementabschnitt geführt ist, daß eine ausreichende Überschneidung
des gerade hergestellten Dichtelementabschnittes zum bereits erzeugten, be
nachbarten Dichtelementabschnitt gewährleistet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Anordnung sind in den Ansprüchen 20 bis 28 be
schrieben.
Beispielsweise ist die Vorrichtung zum Eingriff des Führungsgestänges als Füh
rungsring kreisförmig ausgebildet, wobei zum Ausgleich von Bohrungenauigkeiten
der Führungsring nicht exakt kreisförmig, sondern als ausgerundetes Rechteck
ausgebildet ist.
Zum Einziehen eines Führungsgestänges ist an einem Umfang des Erosionswerk
zeuges eine Vorrichtung zum Befestigen eines Endes eines Führungsgestänges
angeordnet.
Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung zum Befestigen eines Endes eines Füh
rungsgestänges am Umfang des Erosionswerkzeuges gegenüber der Vorrichtung
zum Eingriff eines Führungsgestänges angeordnet, so daß sich das neu eingezo
gene Führungsgestänge exakt im Überlappungsbereich des momentan herge
stellten Dichtelementabschnittes mit dem als nächstes herzustellenden Dichtele
mentabschnitt befindet.
Zum zusätzlich mechanischen Abtragen von Erdboden, beispielsweise Gestein
oder Fels, ist an dem Erosionswerkzeug wenigstens eine Bohrkrone angeordnet,
wobei zum Durchziehen des Führungsgestänges optional wenigstens eine der
Bohrkronen als Ringbohrkrone ausgebildet ist.
Zweckmäßigerweise sind ein Getriebe und eine Antriebswelle vorgesehen, wobei
die Bohrkrone bzw. Bohrkronen über das Getriebe mit der Antriebswelle verbun
den sind, wobei die Antriebswelle in einem Bohrgestänge angeordnet ist. Zum
Antrieb der Antriebswelle ist ein in dem Bohrgestänge angeordneter Mud-Motor
vorgesehen.
Zum Abtragen des Erdbodens in einem Querschnitt, welcher eine größere Breite
als Höhe aufweist, ist das Erosionswerkzeug als Erosionsbalken ausgebildet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese
zeigt in:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Erosionswerkzeug in Draufsicht,
Fig. 2 in Vorderansicht und
Fig. 3 in Seitenansicht,
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform des Erosionswerkzeuges in
Draufsicht,
Fig. 5A
bis 9A eine Abfolge von Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens in
Draufsicht und
Fig. 5B
bis 9B die entsprechenden Verfahrensschritte gemäß Fig. 5A bis 9A im
Schnitt,
Fig. 10A
und 11A eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens in Draufsicht,
Fig. 10B
und 11B die entsprechenden Verfahrensschritte gemäß Fig. 10A und Fig. 11A
im Schnitt,
Fig. 12
bis 14 aufeinanderfolgende Verfahrensschritte beim Herstellen einer Un
terfangung unterhalb eines Bodenkörpers in jeweiligen Schnittan
sichten.
Wie aus Fig. 1 bis 3 ersichtlich, ist das dargestellte Erosionswerkzeug als Erosi
onsbalken 100 und Düsenträger ausgebildet und umfaßt Düsen 10 in einem Ge
häuse 12, einen Anschluß 14 für ein ansonsten nicht dargestelltes Bohrgestänge,
einen am Umfang des Gehäuses 12 angeordneten Führungsring 16 und eine
ebenfalls am Umfang gegenüber dem Führungsring 16 angeordnete Vorrichtung
18 zum Befestigen eines Endes eines ansonsten nicht dargestellten Führungsge
stänges.
Dieser Erosionsbalken 100 dient zum Ziehen durch eine zuvor erstellte Pilotboh
rung, wobei durch die Düsen 10 unter hohem Druck ein Dichtstoff ausgestoßen
wird, welcher einerseits Bodenmaterial erodiert und sich andererseits mit dem Bo
denmaterial vermischt sowie nach einer vorbestimmten Zeit aushärtet. Auf diese
Weise werden sequentiell nebeneinanderliegende Bodenbereiche bearbeitet und
die entsprechende Pilotbohrung durch den Erosionsbalken 100 in einem Quer
schnitt aufgeweitet, welcher eine größere Breite als Höhe aufweist; diese einzel
nen Körper werden nachfolgend als Dichtelementabschnitte bezeichnet und erge
ben in ihrer Gesamtheit ein Dichtelement. Der Führungsring 16 umgreift beim Zie
hen des Erosionsbalkens 100 durch eine Pilotbohrung ein Führungsgestänge,
welches vorher in einem Randbereich eines hergestellten Dichtelementabschnittes
zuvor angeordnet wurde. Dadurch ist sichergestellt, daß sich der Erosionsbalken
100 immer in einem derartigen Abstand zum bereits hergestellten Dichtelemen
tabschnitt befindet, daß eine ausreichende Überlappung des bereits hergestellten
Dichtelementabschnittes mit dem momentan vom Erosionsbalken 100 hergestell
ten Dichtelementabschnitt erfolgt. Es sind daher benachbarte Dichtelementab
schnitte homogen miteinander verbunden und das aus den Dichtelementab
schnitten zusammengesetzte Dichtelement bildet eine entsprechend geschlosse
ne und abdichtende Unterfangung aus.
Die in Fig. 4 dargestellte abgewandelte Ausführungsform des Erosionswerkzeuges
ist ebenfalls als Erosionsbalken 200 ausgebildet, umfaßt jedoch statt der Düsen
10 Bohrkronen 20 zum Abtragen von härterem Bodenmaterial, wie beispielsweise
Stein und Fels. Das hierbei entstehende Bohrklein wird bevorzugt hydraulisch
laufend entfernt, wobei eine derartige Spülung auch bereits eine Abbindesuspen
sion sein oder beinhalten kann. Der Anschluß 14 ist als Anschlußstück für Dop
pelgestänge oder einen Mud-Motor ausgebildet. Ferner ist eine Antriebswelle 22
vorgesehen, welche über ein Getriebe 24 mit den Bohrkronen 20 verbunden ist
und diese antreibt. Ein sogenannter "Mud-Motor" ist eine besondere Einrichtung
zum Antreiben der Antriebswelle 22, wobei der Mud-Motor zwischen dem Bohrge
stänge und dem Erosionsbalken 200 angeordnet ist und durch die hydraulische
Energie einer durchströmenden Bohrspülung angetrieben wird. In der dargestell
ten Ausführungsform ist eine seitliche Bohrkrone 20 als Ringbohrkrone 52 ausge
bildet, welche somit als Vorrichtung zum Eingriff des Führungsgestänges 38 dient.
Der Führungsring 16 ist dann entbehrlich. In dieser Ausführungsform mit Mud-
Motor reicht die Antriebswelle 22 vom Erosionsbalken bis zum Mud-Motor. Bei
einer Ausführungsform ohne Mud-Motor erstreckt sich die Antriebswelle 22 vom
Erosionsbalken durch einen gesamten Bohrstrang bis in ein Bohrgerät, welches
einen Drehkopf für die Antriebswelle 22 aufweist.
Beide zuvor beschriebenen Ausführungsformen des Erosionsbalkens 100, 200
gemäß Fig. 1 bis 4 sind mit dem seitlichen Führungsring 16 versehen, welcher
über das in der Nachbarbohrung befindliche Führungsgestänge gezogen wird. Um
ein Verklemmen von Führungsgestänge und Führungsring 16 zu verhindern, ist
der Ring 16 zweckmäßigerweise mit zusätzlichen Düsen ausgerüstet. Beim Ein
satz von rotierenden Bohrkronen 20 wird zweckmäßigerweise die äußere Bohr
krone 20 als auf einer Hohlwelle befindliche Ringbohrkrone ausgeführt, so daß
das Führungsgestänge durch die Ringbohrkrone und die Welle läuft. Auf diese
Weise kann auch ein festgewordenes Führungsgestänge von der Führungsein
richtung 16 am Erosionsbalken 200 "überwaschen" werden.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme auf die
Fig. 5A, B bis 9A, B beschrieben. Wie aus Fig. 5A ersichtlich, wird zunächst in
Bohrrichtung 26 mittels eines Bohrgestänges 28 im Erdboden 30 eine gesteuerte
Horizontalbohrung als Pilotbohrung 32 hergestellt. Diese Pilotbohrung 32 wird bei
spielsweise mittels eines bekannten vollverlaufsgesteuerten Bohrverfahrens her
gestellt. Die steuerbare Horizontalbohrtechnik wird üblicherweise zur Unterque
rung von Bauwerken und Verkehrswegen eingesetzt. In der Bohrtechnik ist sie als
eigenständiges Verfahren eingeordnet. Folgende Verfahren finden beispielsweise
Anwendung: Mikrotunneln, bei dem mittels Pressen gesteuert wird, steuerbare
Horizontalbohrungen (bevorzugte Technik), bei denen mittels "Jet Bit" bzw. "Mud-
Motor" gesteuert wird, steuerbare Tiefbohrungen, bei denen mittels eines "Mud-
Motors" gesteuert wird, automatisch vertikal oder geneigt gesteuerte Bohrungen,
bei denen ein selbständig steuerndes Zielbohrsystem vorgesehen ist, sowie unge
steuerte Flachbohrungen.
Bei steuerbaren Horizontalbohrungen wird die geplante Bohrlochachse als Raum
kurve zunächst als Pilotbohrung im direkten Spülbohrverfahren hergestellt. Es
entsteht ein flüssigkeitsgestütztes Bohrloch, dessen Durchmesser durch ein- oder
mehrfache Räumvorgänge aufgeweitet wird. Hierzu werden Aufweitköpfe vom
Zielpunkt der Pilotbohrung aus entgegen der Bohrrichtung zum Bohrgerät hin
durch die Pilotbohrung gezogen. Dem Räumer nachlaufend wird grundsätzlich
eine weitere Gestängegarnitur in die Bohrung eingesetzt, die zum Durchziehen
des nächstgrößeren Räumers oder schließlich zum Einziehen eines Produktrohres
dient.
Die aktuelle Lage des Pilotbohrkopfes wird abhängig von der Mächtigkeit der Bo
denüberdeckung und von dem Vorhandensein magnetischer Störeinflüsse auf
unterschiedliche Weise festgestellt. So wird bis zu einer maximalen Überdeckung
von ca. 7 m als Ortungsverfahren der sogenannte "walk over" verwendet, bei dem
ein Sender im Bohrkopf Impulse zu einem Empfänger über Tage überträgt, welche
Aufschluß über Tiefe, Richtung und Neigung des Bohrkopfes geben.
Bei einer Überdeckung von bis zu ca. 25 m erfolgt ein elektromagnetisch übertägi
ges Ortungsverfahren, wobei eine Kabelschleife zum Aufbau eines elektromagne
tischen Feldes mit definierten Eckpunkten ausgelegt wird. Am Bohrkopf mitge
führte Sonden ermitteln Verdrehen und Neigen des Kopfes (in km) und Lage rela
tiv zum ausgelegten Gitter (Magnetometer). Die Daten werden per Kabel im Ge
stänge zum Leitstand am Bohransatzpunkt übermittelt, wobei dort die Lage des
Kopfes relativ zum Ansatzpunkt per EDV berechnet wird. Alternativ zur Kabel
schleife kann sich die Sonde auch am natürlichen Magnetfeld orientieren. Die
Meß- bzw. Steuergenauigkeit dieses Verfahrens beträgt ca. ±2% der Überdec
kung von der Bohrachse.
Bei Überdeckungen von < 1000 m erfolgt das Ortungsverfahren elektromagnetisch
mit einer Referenzbohrung (MGT = Magnetics Guide Tool). Hierzu kommt eine
Inklinometer-Magnetometersonde zum Einsatz, jedoch wird das Magnetfeld an
stelle der übertägigen Kabelschleife hier mit einer Spule in einer der Sollachse
benachbarten, vorlaufend hergestellten Referenzbohrung erzeugt. Die Referenz
bohrung wird unter Billigung größerer Ungenauigkeiten hergestellt und im An
schluß mit einem Kreiselkompaß vermessen. Dadurch kann die Spule an defi
nierten Koordinaten positioniert werden. Eine fertiggestellte Pilotbohrung kann zur
Herstellung weiterer benachbarter Parallelbohrungen gegebenenfalls als Referenz
benutzt werden. Die hierbei erzielbaren Meß- bzw. Steuergenauigkeiten betragen
< ±20 cm von der Bohrachse.
Zum Steuern der Pilotbohrung kommt bevorzugt der "Mud-Motor" zum Einsatz,
welcher besonders bei Festgestein und dichtgelagertem Lockergestein angewen
det wird. Dieser Mud-Motor funktioniert nach dem umgekehrten Moineau-Prinzip
(Exzenter-Schneckenpumpen). Der Motor besteht aus einem festen Gehäuse,
dessen Innenraum mit einem elastischen Material schneckenförmig ausgekleidet
ist (Stator). In diesem Innenraum befindet sich ein Rotor mit einer schneckenför
migen Oberfläche. Die Welle des Rotors ist mit der Bohrkrone verbunden. Die
Statorseite des Motors wird an das Bohrgestänge angeschlossen. Das Bohrge
stänge wird während des Bohrens nicht gedreht. Die Bohrspülung durchströmt
den schneckenförmigen Spalt zwischen Rotor und Stator und die hydraulische
Energie wird in den Rotor geleitet und als kinetische Energie (Rotation) auf die
Bohrkrone übertragen. Durch Verwendung eines sogenannten "Bent Sub" kann
der Mud-Motor in einem festen oder veränderbaren Winkel relativ zur Gestänge
achse eingebaut werden, analog zu dem Winkel fährt der Bohrstrang einen ent
sprechenden Radius.
In Lockergestein kommt alternativ als Steuerwerkzeug ein sog. "Jet Bit" zum Ein
satz. Dies ist im wesentlichen eine modifizierte Bohrkrone. Die Schneide der Kro
ne ist einseitig angeschrägt. Zusätzlich tritt der Spülstrahl nicht in Richtung der
Bohrstrangachse aus der Krone aus, sondern ist mit einem geringen Winkel relativ
zur Bohrstrangachse angeordnet, so daß der Strahl eine leichte Auskolkung in die
Bohrlochwandung wäscht, wenn das Gestänge nicht gedreht wird. Wird in diesem
Moment der Strang weiter abgetäuft, so wird der Bohrkopf mit Hilfe der auf der
Krone befindlichen Schräge aus der bisherigen Richtung abgelenkt. Die aktuelle
Strahl- bzw. Ablenkrichtung des Bohrkopfes wird dem Bohrgeräteführer anhand
der Ortungsdaten angezeigt. Durch partielles Drehen des Stranges kann die Bohr
richtung verändert werden. Bei kontinuierlicher Rotation des Gestänges findet kei
ne Ablenkung statt.
Wie bereits erwähnt, beginnt die Pilotbohrung 32 an der Oberfläche, unterfährt
beispielsweise eine Altlast und endet wiederum an der Oberfläche. An diesem En
de bzw. Zielpunkt der Pilotbohrung 32 wird der erfindungsgemäße Erosionsbalken
100, 200 mit dem Bohrgestänge 28 verbunden und dieses entgegen der Bohr
richtung 26 in Ziehrichtung 34 zurückgezogen, wie in Fig. 6A, B dargestellt. Hier
bei weitet der Erosionsbalken 100, 200 mittels Düsenstrahlen oder Bohrkronen die
Pilotbohrung 32 auf und bringt gleichzeitig einen entsprechenden Dichtstoff ein,
welcher mit dem erodierten Erdboden gemischt wird und später zu einem Dichte
lementabschnitt 36 aushärtet. Gleichzeitig mit dem Ziehen des Erosionsbalkens
100, 200 wird ein an der Vorrichtung 18 befestigtes Führungsgestänge 38 einge
zogen. Hierbei wird das Führungsgestänge 38 derart eingezogen, daß es sich be
nachbart zu einem seitlichen Ende des Dichtelementabschnittes 36 befindet, an
dem der nächste Dichtelementabschnitt 36 hergestellt werden soll.
Fig. 7A, B zeigt die Situation, bei der der erste Dichtelementabschnitt 36 mit dem
eingezogenen Führungsgestänge 38 fertiggestellt ist, wobei jedoch die einge
brachte und aushärtende Dichtungsmasse derart ausgewählt ist, daß zu diesem
Zeitpunkt der Dichtelementabschnitt 36 noch nicht ausgehärtet ist. Es wird sodann
die nächste Pilotbohrung 32 benachbart zum Dichtelementabschnitt 36 einge
bracht.
Wie aus Fig. 8A, B ersichtlich, greift beim erneuten Ziehen des Erosionsbalkens
100, 200 der Führungsring 16 auf das Führungsgestänge 38, so daß der Erosi
onsbalken 100, 200 derart geführt ist, daß er einen konstanten Abstand eng be
nachbart zum zuvor hergestellten Dichtelementabschnitt 36 beibehält. Hierdurch
ist sichergestellt, daß es zu einer innigen und homogenen seitlichen Verbindung
zwischen dem zuvor hergestellten Dichtelementabschnitt 36 und dem momentan
hergestellten Dichtelementabschnitt 36 kommt. Gleichzeitig wird mit dem Ziehen
des Erosionsbalkens 100, 200 das nächste Führungsgestänge 38 eingebracht.
Wie aus Fig. 9A, B ersichtlich, wird sodann ein dritter Dichtelementabschnitt 36
hergestellt, welcher ebenfalls eng benachbart zum zuvor hergestellten Dichtele
mentabschnitt 36 ist, da wiederum der Führungsring 16 über das Führungsge
stänge 38 greift. Gleichzeitig wird wiederum ein neues Führungsgestänge 38 ein
gezogen, welches an der Vorrichtung 18 des Erosionsbalkens 100 befestigt ist.
Durch Wiederholen der Verfahrensschritte gemäß Fig. 7A, B bis 9A, B wird aus
mehreren Dichtelementabschnitten 36 ein vollständiges Dichtelement gebildet. Bei
dem zuvor beschriebenen Verfahren werden also, wie aus Fig. 5A, B bis Fig. 9A,
B anschaulich ersichtlich, abwechselnd eine Pilotbohrung 32 und ein Dichtele
mentabschnitt 36 hergestellt.
Bei der abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ge
mäß Fig. 10A, B und 11A, B werden zunächst sämtliche Pilotbohrungen 32 ne
beneinander ausgebildet (Fig. 10A, B), und in jeder zweiten Pilotbohrung 32 wird
ein Führungsgestänge 38 angeordnet. Daraufhin wird durch alle Pilotbohrungen
32 ohne Führungsgestänge 38 der Erosionsbalken 100, 200 gezogen, so daß sich
wiederum nebeneinanderliegende Dichtelementabschnitte 36 ergeben, welche
durch die beidseitige Führung des Erosionsbalkens 100, 200 mittels der Füh
rungsgestänge 38 seitlich eng und homogen miteinander verbunden sind und so
mit ein geschlossenes Dichtelement ausbilden. In diesem Fall weist das Erosi
onswerkzeug 100, 200 zwei gegenüberliegende Führungsringe 16 auf.
Fig. 12 bis 14 veranschaulichen die Anwendung des beschriebenen Verfahrens
und der beschriebenen Vorrichtung zum Unterfangen einer Altlast 40, aus der ein
Schadstoffaustrag 42 erfolgt, welcher ein Grundwasser 44 gefährdet. Ausgehend
von einer Bohrstelle 46 wird zuerst mittels des Bohrgestänges 28 (Fig. 12) die Pi
lotbohrung 32 zu einem Zielpunkt 48 hergestellt. Am Zielpunkt 48 wird am Bohr
gestänge 28 der Erosionsbalken 100, 200 angebracht.
Danach wird der Erosionsbalken 100, 200 in Pfeilrichtung 34 gezogen (Fig. 13),
wobei ein Dichtelementabschnitt 36 unter Aufweitung des Bohrloches 32 ausge
bildet wird. Dies wird nebeneinander so oft wiederholt, bis genügend Dichtele
mentabschnitte 36 vorhanden sind, die einen die Altlast 40 vollständig unterfan
genden Dichtkörper 50 (Fig. 14) ausbilden. Dieser Dichtkörper 50 schottet die Alt
last 40 und deren Schadstoffaustrag 42 vom Grundwasser 44 ab, so daß das
Grundwasser 44 nicht mehr durch die Schadstoffaustragung 42 gefährdet ist.
Das derart hergestellte Dichtelement ist stattdessen auch konstruktiv, z. B. als
Scheitelsicherung oder Gewölbe beispielsweise im Tunnelbau, verwendbar.
Die Erfindung gewährleistet, daß der vom Erosionswerkzeug 100, 200 erfaßte
gesamte Bodenquerschnitt behandelt wird, da das Werkzeug 100, 200 diesen
Raum durchfahren muß. Ferner können zwischen nacheinander behandelten Bo
denbereichen keine Fehlstellen entstehen, da der am Werkzeug 100, 200 ange
brachte Führungsring 16 über das Führungsgestänge 38 greift, das in den vorher
behandelten Bodenbereich eingezogen wurde. Auch ergibt sich aufgrund der be
schriebenen Ausbildung des Erosionswerkzeuges 100, 200 die Möglichkeit, den
Querschnitt der Bohrung derart zu verändern, daß ein im wesentlichen rechtecki
ges Profil entsteht. Das Werkzeug 100, 200 wird anstelle eines herkömmlichen
Werkzeuges mit Hilfe des Bohrgestänges 28 durch die Bohrung 32 gezogen. Eine
Horizontalbohrung 32 kann somit zu einer annähernd horizontal im Boden befind
lichen Lamelle 36 modifiziert werden. Durch die Verwendung eines erhärtenden
Spülmediums, das sich während der Bearbeitung des Bohrloches mit dem gelö
sten Boden vermischt, kann ein fester und relativ wasserdichter Körper 50 erzeugt
werden. Überschüssiges Gemisch aus Boden und Spülung kann durch den auf
geweiteten Bohrlochquerschnitt in Richtung Zielpunkt 48 oder durch einen Ring
raum zwischen Bohrgestänge 28 und Bohrlochwand in Richtung Bohransatzpunkt
46 zur Geländeoberfläche hin entweichen. Werden mehrere dieser Lamellen 36
nebeneinander hergestellt, so kann ein bestimmter Bodenhorizont in-situ als Flä
che verfestigt oder abgedichtet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sind keine Baugruben, Schächte oder
Schlitzwände erforderlich. Die Bohransatzpunkte 46 haben einen gewissen Ab
stand zu dem zu behandelnden Bodenbereich, so daß die Bauausführung außer
halb eines gegebenenfalls durch eine Altlast 40 kontaminierten Bereichs stattfin
det. Es können wahlweise auch gewölbte Dichtflächen (Paraboloid, U-Profile usw.)
hergestellt werden, da sich die Fläche 50 aus einzelnen Streifen 36 zusammen
setzt. Da jeweils nur vergleichsweise schmale Bodenbereiche vom Erosionswerk
zeug 100, 200 behandelt werden, sind die frisch behandelten (temporär verflüs
sigten) Bodenbereiche weniger einsturzgefährdet. Hierdurch kann man die Ge
wölbewirkung bzgl. großer Breiten besser nutzbar machen. Die Standorte der Ge
räte können wahlweise oberhalb des Grundwassers angeordnet werden, so daß
nicht gegen drückendes Grundwassers gearbeitet werden muß. Der erfindungs
gemäße Erosionsbalken 100, 200 wirkt nicht nur mittels der Düsenstrahlen aus
den Düsen 10 oder mittels der Bohrkronen 20, sondern bildet gleichzeitig einen
mechanischen "Pflug", der für eine vollständige Bearbeitung des durchzogenen
Bodenbereiches sorgt. Strahlschatten bei der Herstellung der Lamellen 36 durch
Hindernisse im Boden 30 sind somit ausgeschlossen, da jedes Hindernis ver
drängt oder zerstört wird.
Durch Aneinanderreihung unterschiedlich gekrümmter Bohrungen und damit un
terschiedlich geneigter und gekrümmter Dichtelementabschnitte 36 je Bohrung
entsteht eine im Raum entsprechend gekrümmte Abdichtungsfläche.
Claims (28)
1. Verfahren zum Herstellen von flächenhaften Dichtelementen, insbesondere
von Unterfangungskörpern bzw. von statisch wirksamen Körpern oder Ge
wölben, wie eine Scheitelsicherung im Tunnelbau oder bei einem Rohrvor
trieb, im Erdboden, insbesondere einem Boden unterhalb und/oder ober
halb von Deponien, Altablagerungen, Rohrleitungen oder dgl., wobei we
nigstens eine gesteuerte Pilotbohrung eingebracht und durch diese Pilot
bohrung ein Erosionswerkzeug mittels eines Bohrgestänges unter Erodie
ren von Erdboden, Einbringen eines Dichtstoffes und Vermischen des ero
dierten Erdbodens mit dem Dichtstoff zum Herstellen eines Dichtelemen
tabschnittes gezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Führungsgestänge im Erdboden im Abstand zum Bohr
gestänge in einem Überschneidungsbereich zwischen zwei benachbarten
Dichtelementabschnitten angeordnet wird, wobei das Erosionswerkzeug
während des Ziehens durch eine Pilotbohrung von dem Führungsgestänge
geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erosions
werkzeug während des Ziehens durch eine Pilotbohrung von dem Füh
rungsgestänge seitlich geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Füh
rungsgestänge in wenigstens einer Pilotbohrung, insbesondere in jeder
zweiten Pilotbohrung, angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Erosionswerkzeug an seinem Umfang an zwei Seiten,
insbesondere an zwei gegenüberliegenden Seiten, vom Führungsgestänge
geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Ziehens des Erosionswerkzeuges durch eine Pilotbohrung ein Führungsge
stänge zum Führen des Erosionswerkzeuges bei einem nachfolgenden
Ziehen des Erosionswerkzeuges durch das Erosionswerkzeug eingezogen
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Führungsgestänge nach Herstellung von benachbarten
Dichtelementabschnitten gezogen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß aufeinanderfolgend Pilotbohrungen erzeugt werden und das
Erosionswerkzeug durch diese gezogen wird, bis die so hergestellten
Dichtelementabschnitte ein gewünschtes Dichtelement ergeben.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Dichtelement im wesentlichen horizontal erstreckt wird.
9. Erosionswerkzeug (100, 200) zum Herstellen von flächenhaften Dichtele
menten (50), insbesondere von Unterfangungskörpern bzw. von statisch
wirksamen Körpern oder Gewölben, wie eine Scheitelsicherung im Tunnel
bau oder bei einem Rohrvortrieb, im Erdboden (30), insbesondere einem
Boden unterhalb von Deponien, Altablagerungen (40), Rohrleitungen oder
dgl., mit einem Anschluß (14) zum Verbinden mit einem Bohrgestänge (28),
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Umfang des Erosionswerkzeuges (100, 200) beabstandet
vom Anschluß (14) zum Verbinden mit dem Bohrgestänge (28) wenigstens
eine Vorrichtung (16) zum Eingriff eines Führungsgestänges (38) angeord
net ist.
10. Erosionswerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor
richtung zum Eingriff des Führungsgestänges als Führungsring (16) kreis
förmig oder als ausgerundetes Rechteck ausgebildet ist.
11. Erosionswerkzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
am Umfang des Erosionswerkzeuges (100, 200) eine Vorrichtung (18) zum
Befestigen eines Endes eines Führungsgestänges (38) angeordnet ist.
12. Erosionswerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (18) zum Befestigen eines Endes des Führungsgestänges (38)
am Umfang des Erosionswerkzeuges (100, 200) gegenüber der Vorrichtung
(18) zum Eingriff eines Führungsgestänges (38) angeordnet ist.
13. Erosionswerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß an diesem wenigstens eine Bohrkrone (20) angeordnet ist.
14. Erosionswerkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Getriebe (24) und eine Antriebswelle (22) vorgesehen sind, wobei die Bohr
krone bzw. Bohrkronen (20) über das Getriebe (24) mit der Antriebswelle
(22) verbunden sind.
15. Erosionswerkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebswelle (22) in einem Bohrgestänge (28) angeordnet ist.
16. Erosionswerkzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Antrieb der Antriebswelle (22) ein in dem Bohrgestänge (28) angeordneter
Mud Motor vorgesehen ist.
17. Erosionswerkzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens eine der Bohrkronen (20) als Ringbohrkrone (52)
ausgebildet ist.
18. Erosionswerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß es als Erosionsbalken (100, 200) ausgebildet ist.
19. Anordnung zum Herstellen von flächenhaften Dichtelementen (50), insbe
sondere von Unterfangungskörpern bzw. von statisch wirksamen Körpern
oder Gewölben, wie eine Scheitelsicherung im Tunnelbau oder bei einem
Rohrvortrieb, im Erdboden (30), insbesondere einem Boden unterhalb von
Deponien, Altablagerungen (40), Rohrleitungen oder dgl., mit einer Bohrein
richtung mit Bohrgestänge (28) zum Herstellen von Pilotbohrungen (32) und
einem lösbar mit dem Bohrgestänge (28) verbindbaren Erosionswerkzeug
(100, 200) zum Ziehen durch die Pilotbohrungen (32) und Erzeugen von
Dichtelementabschnitten (36),
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Überlappungsbereich zwischen zwei benachbarten Dichtele
mentabschnitten (36) ein Führungsgestänge (38) vorgesehen ist und das
Erosionswerkzeug (100, 200) an seinem Umfang im Abstand zum Bohrge
stänge (28) eine Vorrichtung (16) zum Eingriff des Führungsgestänges (38)
aufweist.
20. Anordnung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich
tung (16) zum Eingriff des Führungsgestänges (38) als Führungsring kreis
förmig oder als ausgerundetes Rechteck ausgebildet ist.
21. Anordnung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß am
Umfang des Erosionswerkzeuges (100, 200) eine Vorrichtung (18) zum
Befestigen eines Endes des Führungsgestänges (38) angeordnet ist.
22. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich
tung (18) zum Befestigen eines Endes des Führungsgestänges (38) am
Umfang des Erosionswerkzeuges (100, 200) gegenüber der Vorrichtung
(16) zum Eingriff eines Führungsgestänges (38) angeordnet ist.
23. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß am Erosionswerkzeug (200) wenigstens eine Bohrkrone (20) angeord
net ist.
24. Anordnung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine der Bohrkronen (20) als Ringbohrkrone (52) ausgebildet ist.
25. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Getriebe (24) und eine Antriebswelle (22) vorgesehen sind, wobei
die Bohrkrone bzw. Bohrkronen (20) über das Getriebe (24) mit der An
triebswelle (22) verbunden sind.
26. Anordnung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs
welle (22) in einem Bohrgestänge (38) angeordnet ist.
27. Anordnung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb
der Antriebswelle (22) ein Mud Motor vorgesehen ist.
28. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß das Erosionswerkzeug (100, 200) als Erosionsbalken ausgebildet ist.
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DE1999140774 DE19940774C2 (de) | 1999-08-27 | 1999-08-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von flächenhaften Dichtelementen im Erdboden |
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