DE3838425A1 - Rahmen in sandwichbauweise - Google Patents
Rahmen in sandwichbauweiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rahmen in Sandwichbauweise,
insbesondere aus Kunststoff, der sich insbesondere für Mo
torräder, Fahrräder od. dgl. eignet. Sandwichbauweise be
deutet eine Leichtbauweise, bei der zwei leichte, flache
Deckteile, oder -platten, zwischen denen sich Füllstoffe
befinden, durch Kleben, Löten od. dgl. miteinander verbun
den sind.
Derartige Rahmen sind bei Fahrrädern bekannt (vgl. das un
ter der Rollennummer G 81 33 605.5 eingetragene Gebrauchs
muster) und aus einem Stück gefertigt oder aus zwei Schalen
zusammengesetzt. Bei der ersteren, einstückigen Ausbildung
besteht der Rahmen aus einer Einlage aus Blech, welche mit
Kunststoff ummantelt ist. Bei der Schalenbauweise sind die
miteinander verbundenen Schalen aus Kunststoff gebildet,
wobei zwischen diesen ein Versteifungsprofil, z. B. CFK-
Rohrprofil (kohlenstoffaserverstärkt) eingelegt ist. Die
Herstellung solcher Fahrradrahmen erfordert die Verarbei
tung von in Muldenformen gepreßten, faserverstärkten Kunst
stoffmatten. Die mithin für die Herstellung notwendigen
Schalenformen stellen allerdings ein teures und auf eine
einzige Rahmenausbildung spezialisiertes und somit nicht
flexibles Herstellungswerkzeug dar. Zudem eignen sich die
Schalenformen bei der Herstellung in erster Linie nur für
großflächige Fahrradrahmen, was einen hohen Verbrauch an
Werkstoff sowie eine außerordentliche Empfindlichkeit des
entsprechend ausgeführten Zweirads gegenüber Seitenwind mit
sich bringt.
Bei einem anderen bekannten, aus Rohren gebildeten Rahmen
für Motorräder (Gebrauchsmustereintragung 84 09 217) sind
zwei zusammenlaufende Rohrenden mit Hilfe eines Verbin
dungsteils mit einem weiteren Rohr verbunden. Dieser Ver
bindungsteil besitzt zwei Rohreinsteckausnehmungen für die
beiden erstgenannten Rohrenden und eine weitere Bohrung für
das zuletzt genannte Rohr. Hierfür ist der Verbindungsteil
hohlzylindrisch ausgebildet und realisiert mithin eine Muf
fenverbindung, welche für in leichter Sandwich-
/Schalenbauweise gefertigte Fahrradrahmen ungeeignet ist.
Zudem erschwert die Rohrbauweise eine gezielte Versteifung
des Fahrradrahmens in der vertikalen Ebene.
Nach alledem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen gattungsgemäßen Rahmen zu schaffen, bei dem die ein
gangs genannten Nachteile beseitigt sind, eine einfache und
kostengünstige sowie an diverse Rahmenformwünsche flexibel
anpaßbare Herstellung ermöglicht sowie im Falle der Verwen
dung für Motor-, Fahrräder od. dgl. ein hoher Fahrkomfort
unter ausreichender Betriebssicherheit gewährleistet ist.
Zur Lösung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Rahmen
im wesentlichen aus einzelnen Holmen zu bilden, die an ih
ren Enden mittels ein oder mehrerer Verbindungsstege anein
andergefügt gehalten sind und dort gegebenenfalls innen
und/oder außen gebildete Aussparungen aufweisen, in welche
die Verbindungsstege fugenüberlappend geklebt sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Rahmen sind also die Holme sepa
rat voneinander gefertigt, in der Rahmengröße entsprechen
den Abmessungen abgelängt, an den Enden auf passende Füge
winkel zugeschnitten und dort mittels Verbindungselemente
aneinandergehalten. Die Verbindungselemente sind als die
Trennspalte/-fugen der aneinandergrenzenden Holmenden über
brückende bzw. überführende Stegkörper ausgebildet und
durch Klebstoff oder wirkungsgleichen Mitteln an den anein
andergrenzenden Holmenden fixiert. In diesen sind innen
und/oder gegebenenfalls auch außen Materialausnehmungen
vorgenommen, welche der Aufnahme der Verbindungsstege die
nen. Die so gebildeten Aussparungen haben die Funktion,
eine besonders stabile Halterung und Verankerung der Ver
bindungsstege an den Holmen zu gewährleisten. Die Fertigung
des Rahmens aus Holmen in Sandwichbauweise mit fugenüber
lappenden Verbindungsstegen ermöglicht bei geringem Gewicht
eine große Steifigkeit, inbesondere in der Vertikalebene.
Außerdem besitzt der so ausgeführte Rahmen eine hohe Ela
stizität mit stoßdämpfenden Eigenschaften, vor allem in
vertikaler Richtung, welche bei Verwendung für Zweiräder
den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit erhöhen.
Um bei der Herstellung der Holme deren Ablängen zu verein
fachen, sind in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rahmens
die Enden miteinander verbundener Holme aneinanderstoßend
ausgebildet, wobei jeder Holm im Stoßbereich mit zwei läng
lichen, parallel zueinander verlaufenden Aussparungen ver
sehen ist, welche mit denen des benachbarten Holmes eine
gemeinsame Flucht bilden. Dies ermöglicht auch die einfache
Ausbildung der Verbindungsstege als entsprechend längliche,
ggf. geradlinig verlaufende Körper. Eine an die Sandwichform
der Holme besonders angepaßte Bauweise besteht in schmalen,
flachen Verbindungsstegen in Streifenform. Wichtig ist, daß
die Verbindungsstege aus steifem Material gebildet sind.
Ein zweckmäßiger Werkstoff hierfür ist Fiberglas.
Zur Erzielung der außerordentlichen Steifigkeit des Rahmens
in vertikaler Richtung liegt es im Bereich der Erfindung,
die Holme mit einem in horizontaler Richtung schmalen, in
vertikaler Richtung länglich ausgedehnten Querschnitts
profil zu versehen. Besonders geeignet hierfür ist eine
Rechteckform oder eine oval gerundete (ggf. elliptische)
Form. Insbesondere mit der letztgenannten Form wird der
Vorteil erzielt, daß insbesondere bei Fahrradrahmen scharfe
Ecken und Kanten, von denen bei Stürzen eine beträchtliche
Verletzungsgefahr für den Radfahrer ausgeht, vermieden wer
den.
Heutzutage sind Rahmen, insbesondere für Fahrradräder, mit
möglichst wenig Gewicht erwünscht. Dem trägt eine weitere
Ausbildung der Erfindung Rechnung, wonach im Inneren der
Holme ein oder mehrere Hohlräume angeordnet sind, welche -
vor allem der einfachen Herstellbarkeit wegen - sich vor
zugsweise entlang der Holm-Längsachse erstrecken. Mit die
ser Ausführung wird auch der Verbrauch an Material und
Werkstoff vermindert.
Eine auf der Erfindung basierende Realisierung der Sand
wichbauweise der Holme besteht darin, diese in ihrem Inne
ren mit Holz, Wabenkörpern aus Metall oder Kunststoff
und/oder Schaumstoffen als Füll- bzw. Kernmaterial zu ver
sehen, welches von außen mit Armierungsmaterial, wie z. B.
faserverstärktem Kunststoff oder aufklebbaren Metallfolien
und/oder -platten sandwichartig beschichtet ist. Vor allem
die mittels Metallplatten realisierte Armierung schafft
eine hohe Steifigkeit und gleichzeitig Elastizität auch ge
genüber horizontal gerichteten Kräften und Stößen, wobei
durch die Verwendung der genannten Kernmaterialien die Aus
bildung von Holmen mit geringem Gewicht ermöglicht ist. Die
mechanische Festigkeit läßt sich noch weiter erhöhen, wenn
im Holminneren eine verstärkende Einlage beispielsweise aus
elastischem Fiberglas oder Metallplatten angeordnet ist.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein Fahrrad mit
erfindungsgemäßem Rahmen,
Fig. 2 den in Fig. 1 gestrichelt umrandeten
Teilbereich in stark vergrößerter,
auseinandergezogener Darstellung,
Fig. 3a eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen
Rahmenverbindungsstelle,
Fig. 3b eine auseinandergezogene Darstellung der
Ausbildung nach Fig. 3a,
Fig. 4a eine der Fig. 3a entsprechende Darstellung
einer anderen Ausbildung des in Fig. 1
gestrichelt umrandeten Teilbereichs,
Fig. 4b eine Fig. 3b entsprechende Darstellung
der Ausbildung nach Fig. 4a,
Fig. 5 einen Holmquerschnitt entsprechend der
Linie Y-Y in Fig. 1, und
Fig. 6 einen weiteren Holmquerschnitt entsprechend
der Linie Y-Y in Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Fahrrad schematisch angedeutet, welches
mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Rahmen 1 versehen
ist. Dieser ist aus einer Mehrzahl von Holmen 2 zusammenge
setzt, welche an ihren Enden untereinander verbunden sind.
Zur Schaffung der Verbindungsstellen sind die Enden der
Holme mit (gestrichelt angedeuteten) Aussparungen 3 verse
hen, wobei gegenüberliegend angeordnete Aussparungen 3 a
bzw. 3 b aneinander gefügter Holme 2 a bzw. 2 b sich miteinan
der etwa in Deckung befinden und dabei eine gemeinsame
Fluchtrichtung 4 bilden. In die Aussparungen 3 sind Verbin
dungsstege 5 eingesetzt, welche mit Klebemitteln od. dgl.
dort befestigt sein können. In Fig. 2 ist die in Fig. 1 ge
strichelt umkreiste Verbindungsstelle durch eine auseinan
dergezogene Darstellung weiter verdeutlicht. Hiernach sind
ferner bezüglich der Horizontalen 6 die aneinanderstoßenden
Endseiten 7 a bzw. 7 b der miteinander verbundenen Holme 2 a
bzw. 2 b auf einen gemeinsamen Fügewinkel α zugeschnitten,
um die Holmenden bündig aneinanderpassen bzw. -halten zu
können.
Gemäß Fig. 3a und 3b sind zwei aneinanderzufügende Holme 2 a
bzw. 2 b jeweils mit zwei parallel verlaufenden Aussparungen
3 versehen, wobei im aneinandergefügten Zustand der Holme
2 a bzw. 2 b gemäß Fig. 3a die Aussparungen unterschiedlicher
Holme miteinander fluchten. Die Verbindungsstege 5 sind in
die Aussparungen 3, die im Inneren der Holme 2 a bzw. 2 b an
geordnet sind, hineingeklebt. Da sich in zwei miteinander
fluchtenden Aussparungen unterschiedlicher Holme 2 a bzw. 2 b
jeweils ein einstückiger Verbindungssteg 5 befindet, wird
eine stabile Halterung der aneinandergrenzenden Holme 2 a
bzw. 2 b erzielt. Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4a
bzw. 4b unterscheidet sich von dem nach Fig. 3a bzw. 3b
dadurch, daß die Verbindungsstege 5 und die diese aufneh
menden Aussparungen 3 nicht im Holminneren sondern an der
Holmaußenwand ausgebildet sind.
Gemäß Fig. 5 besitzt der Holm 2 im Querschnitt ein Profil
mit einem mittleren, langgestreckten Längsabschnitt 9, wel
cher an entgegengesetzten Enden in die beiden gerundeten
Endbereiche 8 übergeht. Im Bereich des Längsabschnitts 9
ist in die gegenüberliegenden Außenwände des Holms 2 eine
Armierungsbeschichtung 10, beispielsweise aus GFK, CFK oder
Metall zur Versteifung eingelassen. Etwa im Holmquerschnitt
zwischen den beidseitigen Armierungsbeschichtungen 10 mit
tig angeordnet sind Hohlräume 11, welche im dargestellten
Beispiel als kreisrunde Bohrungen realisiert sind, die in
Richtung der Längsachse des Holmes 2 (in die Zeichenebene
verlaufend) sich erstrecken. Der Unterschied des demgegen
über abgewandelten Holmquerschnitts nach Fig. 6 besteht
darin, daß anstelle der Bohrungen eine verstärkende Einlage
12 angeordnet ist, welche sich etwa mittig zwischen den
beiden außen angebrachten Armierungsbeschichtungen 10 be
findet und sich geradlinig von einem Endbereich 8 a zum ent
gegengesetzten Endbereich 8 b erstreckt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungs
beispiele beschränkt. So liegt es im Rahmen der Erfindung,
bei den Holmen auf Aussparungen zu verzichten, und die de
ren Trennfugen überbrückenden Verbindungsstege auf bei
spielsweise die diametral gegenüberliegenden Außenwände je
des Holmes aufzukleben, so daß die Verbindungsstege im Be
reich des Übergangs von einem Holm zum anderen auf deren
Außenwänden leichte Erhebungen bilden.
Claims (8)
1. Rahmen in Sandwichbauweise, insbesondere aus Kunst
stoff, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen
aus einzelnen Holmen (2) gebildet ist, die an ihren
Enden mittels ein oder mehrerer Verbindungsstege (5)
aneinandergefügt gehalten sind und gegebenenfalls
dort innen und/oder außen gebildete Aussparungen (3)
aufweisen, in welche die Verbindungsstege (5) fugen
überlappend geklebt sind.
2. Rahmen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch aneinan
derstoßende Enden (7 a, 7 b) verbundener Holme (2 a,
2 b), welche jeweils im Stoßbereich mit zwei längli
chen, parallelen Aussparungen (3) versehen sind, die
mit denen des benachbarten Holmes (2 a bzw. 2 b) eine
gemeinsame Flucht (4) bilden.
3. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
schmale, flache Verbindungsstege (5) im Streifenform.
4. Rahmen nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungstege (5) aus stei
fem Material, vorzugsweise Fiberglas, hergestellt
sind.
5. Rahmen nach einem der vorherigen Ansprüche, gekenn
zeichnet durch einen schmalen, in vertikaler Richtung
länglich (9) ausgebildeten Holmquerschnitt, vorzugs
weise in oval gerundeter (8) oder rechteckiger Form.
6. Rahmen nach einem der vorherigen Ansprüche, gekenn
zeichnet durch einen oder mehrere im Holminneren an
geordnete Hohlräume (11), welche vorzugsweise sich
entlang der Holm-Längsachse erstrecken.
7. Rahmen nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Holm (2) innen mit Holz, Wa
benkörpern aus Metall oder Kunststoff und/oder
Schaumstoff als Kernmaterial (13) ausgefüllt ist,
welches mit Armierungsmaterial (10) wie z. B. faser
verstärkten Kunststoff oder aufklebbaren Metallfolien
und/oder -platten sandwichartig beschichtet ist.
8. Rahmen nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Holzinneren eine verstärkende
Einlage (12) angeordnet ist.
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