DE3838397A1 - Verfahren zur erzeugung pechaehnliche bituminoese stoffe enthaltender schmelzbarer vorprodukte - Google Patents
Verfahren zur erzeugung pechaehnliche bituminoese stoffe enthaltender schmelzbarer vorprodukteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung von Vorprodukten in Form von Fasern oder
feinteiligen Formkörpern unter Mitverwendung hochsie
dender pechartiger bituminöser Stoffe, wie beispiels
weise Steinkohlenteerpech, Petrolpech und Synthese
peche.
Derartige Vorprodukte werden dazu verwendet, mittels
verschiedener chemischer Reaktionen daraus Kohlen
stoffasern, Graphitfasern, Elektroden, Aktivkohlen
und Interkalationsverbindungen herzustellen.
Je nachdem für welchen Verwendungszweck die Vorpro
dukte eingesetzt werden sollen, werden verschiedene
Anforderungen an ihre Eigenschaften gestellt. Diese
sollen z.B. einen geringen Gehalt an niedrigsieden
den oder niedrigschmelzenden Stoffen haben oder sie
sollen hochgradig anisotrop oder isotrop sein oder
sie sollen in molekulardisperser gleichförmiger
Mischung mit anderen Stoffen vorliegen, oder die Ober
fläche der Vorprodukte soll antiadhäsiv ausgerüstet
sein.
Neben den genannten Pechen werden als weitere Rohstoffe,
u.a. Porphine, Azaporphine und deren Schwermetallkom
plexe eingesetzt.
Weil die genannten Stoffe hohe Schmelzviskositäten,
hohe Schmelzpunkte, die oftmals im Bereich der Zer
setzungstemperaturen liegen, haben und noch dazu un
tereinander unter Normaldruckbedingungen weder mit
einander noch mit den meisten Lösungsmitteln mole
kulardispers mischbar sind, wurde vorgeschlagen, die
Vorprodukte aus den Rohstoffen unter Anwendung über
kritischer Lösungsmittelphasen herzustellen. In der
Gegenwart überkritischer Lösungsmittelphasen wurden
dabei die folgenden Effekte gefunden, mittels derer
überhaupt die qualitativ hochwertigen Vorprodukte er
zeugt werden können:
- - Übergang fester Rohstoffphasen in lösungsmittel haltige flüssige Phasen weit unter dem Rohstoff schmelzpunkt,
- - Übergang zähviskoser Rohstoffphasen in niedrigvis kose lösungsmittelhaltige flüssige Phasen,
- - Übergang nicht ineinander löslicher fester Roh stoffphasen oder fester und flüssiger Rohstoff phasen in eine homogene lösungsmittelhaltige flüs sige Phase,
- - Übergang von Rohstoffphasen unvollständi ger Anisotropie oder mesogener isotroper Rohstoff phasen in lösungsmittelhaltige flüssige Phasen voll ständiger Anisotropie.
Diese Effekte können dazu genutzt werden, chemische
Reaktionen in der gebildeten flüssigen Phase vorzuneh
men. In der Gegenwart überkritischer Lösungsmittelpha
sen können zum Beispiel isotrope oder anisotrope Syn
thesepeche durch chemische Reaktion erzeugt werden,
wie in der Deutschen Patentanmeldung P 38 36 180.9 be
schrieben wird. In der Deutschen Patentanmeldung
P 38 33 851.3 wird die Herstellung anisotroper Ladungs
übertragungs-Molekülkomplexe in der Gegenwart über
kritischer Lösungsmittelphasen beschrieben. Nach der
Lehre der letztgenannten Patentanmeldung gelingt es
überhaupt nur in der Gegenwart der überkritischen
Lösungsmittelphase bestimmte Reaktionspartner mit
einander in einen homogenen Lösungszustand zu über
führen. Die Aufgabe, zwei miteinander nicht molekular
dispers unter Normaldruck vermischbare Stoffe in eine
gegenseitige molekulardisperse Verteilung zu bringen,
wird nach der Lehre der Deutschen Patentanmeldung
P 38 36 180.9 ebenfalls durch die Anwendung überkriti
scher Lösungsmittelphasen gelöst. In der Deutschen
Patentanmeldung P 37 41 482.8 wird die Herstellung hoch
anisotroper Peche aus Pechen unvollkommener Anisotro
pie und deren Verflüssigung weit unter ihrem natürli
chen Erweichungspunkt sowie deren Verspinnung zu Fi
lamenten in der Gegenwart überkritischer Lösungsmittel
phasen oder nach Einstellung des Lösungs
gleichgewichtes der flüssigen Phase mit der überkri
tischen Lösungsmittelphase beschrieben.
Die Viskositätsherabsetzung in der flüssigen Pechphase
in der Gegenwart überkritischer Lösungsmittelphasen
kam nach der Deutschen Offenlegungsschrift P 36 36 560.2
auch dazu benutzt werden, die flüssige Pechphase so
dünnflüssig zu machen, um sie einem Extraktionsprozeß
zu unterziehen. So gelingt die Extraktion von Asche
bestandteilen aus der flüssigen Pechphase mit einer
überkritischen Gasphase, die Kohlendioxid und Wasser
enthält.
Nach der Lehre dieser Veröffentlichungen erstreckt
sich die Verwendung der die überkritischen Gasphasen
bildenden Lösungsmittel auch auf niedrigsiedende und
unter normalen Druck- und Temperaturbedingungen gas
förmige Verbindungen. Diese Verbindungen sind sogar
in der Regel Bestandteile dieser überkritischen Gas
phasen. Nach diesen Lehren werden die Niedrigsieder
in den meisten Fällen im Gemisch mit höhersiedenden
Lösungsmitteln verwendet, den sog. "Schleppmitteln",
um der überkritischen Gasphase spezielle Lösungs
eigenschaften zu geben.
Neben den genannten Vorteilen, die durch die Verwen
dung der überkritischen Lösungsmittelphasen bei den
zitierten Verfahren unzweifelhaft bestehen, hat die
Anwendung der überkritischen Gasphasen hier auch ei
ne Reihe von Nachteilen, auf die nachfolgend hinge
wiesen wird.
Die Verwendung niedrigsiedender Lösungsmittel bedingt
einen hohen Aufwand bei der Prozeßabgasaufarbeitung.
Die Rückgewinnung der leichtflüchtigen Abgase, die
ja aus den gebildeten Vorprodukten herausdiffundieren,
ist sehr aufwendig, gleich welches Rückgewinnungsver
fahren zum Einsatz gebracht wird: Adsorptionsverfahren,
Abgaswäsche durch Absorption oder Tieftemperaturkonden
sation oder Kondensation durch Anwendung hoher Drücke
bzw. Verfahrenskombinationen aus den genannten Verfah
ren.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Verfahren liegt auch
darin, insbesondere dann, wenn diese Verfahren konti
nuierlich zum Einsatz kommen, daß die aufzubereitende
überkritische Gasphase, z.B. bei dem Ascheextraktions
prozeß aus Pech, nach der Aufbereitung, die in vielen
Fällen mit einer Druckabsenkung verbunden sein muß,
rekomprimiert werden muß, was mit hohem Energieaufwand
verbunden ist.
Überkritische Lösungsmittelphasen haben hinsichtlich
ihrer Stoffaustauschkapazität eher Ähnlichkeit mit
flüssigen Extraktionsmitteln als mit gasförmigen. Da
gegen haben sie aber die Eigenschaft das ihnen zur Ver
fügung stehende Volumen wie eine Gasphase in jedem
Fall vollständig auszufüllen. Diese Eigenschaften be
dingen, daß die Zusammensetzung der flüssigen Phase
und der darüber liegenden überkritischen Lösungsmittel
phase sehr stark von dem Verhältnis des von der flüs
sigen Phase eingenommenen Volumens zu dem gesamten
Behältervolumen bzw. dem von der überkritischen Phase
eingenommenen Volumen abhängt. Abhängig von diesem
Verhältnis ergeben sich sehr unterschiedliche Zusammen
setzungen in den beiden koexistierenden Phasen. Während
es bei Flüssig-Flüssig-Extraktionsprozessen genügt,
das Mengenverhältnis der beiden Flüssigphasen zu kennen,
ohne daß hierauf das Extraktionsbehältervolumen einen
prinziellen Einfluß hätte, hat das Extraktionsbehälter
volumen bei der Flüssig-Überkritische Gasphase-Extrak
tion eine entscheidende Bedeutung für das Mengenver
hältnis der beiden Extraktionsphasen. Das bedeutet für
die Praxis, daß die jeweilige Rezeptur immer sehr ge
nau auf das jeweils zur Verfügung stehende Behälter
volumen einzustellen ist.
Ein weiteres Problem bei der oben beschriebenen Anwen
dung überkritischer Gasphasen ist die starke Abhängig
keit der Löslichkeit der Stoffe in diesen Phasen von
der Dichte und der Temperatur der Phasen. Besonders in
der Nähe der kritischen Daten haben Druck-und Tempera
turschwankungen geringen Ausmaßes starke Auswirkungen
auf die Löslichkeit der Stoffe in den überkritischen
Lösungsmittelphasen. Speziell bei den Prozessen, bei
denen eine hohe Anforderung an die Konstanz der Stoff
parameter gestellt wird, wie es bei der Verspinnung
von Pechen der Fall ist. Bereits geringe Druck- und
Temperaturschwankungen im vorgeschalteten Druckbehäl
ter, in dem flüssige und überkritische Gasphase koexis
tieren führen daher zu schwankender Zusammensetzung
der zu verspinnenden flüssigen Phase. Es ist aber auf
wendig, die geforderte hohe Druck- und Temperaturkon
stanz im Druckbehälter einzuhalten.
Ein weiteres Problem ergibt sich, weil bei den genann
ten Verfahren in den Fällen, in denen flüssige
Phasen gehandhabt werden, die mit überkritischen Pha
sen im Gleichgewicht stehen, es bei geringfügigem Tem
peraturanstieg und/oder Druckabfall innerhalb der
flüssigen Phase spontan zur Bildung von Blasen aus
überkritischer Phase kommen kann. Dazu genügen zum
Beispiel geringe hydrostatische Druckunterschiede oder
strömungs- bzw. strömungswirbelbedingte Druckveränderun
gen. Deshalb ist es in der Regel erforderlich, mittels
zusätzlicher Maßnahmen zur nachträglichen Drucksteige
rung derartige Phasenneubildungen zu vermeiden, die
zum Beispiel bei den Spinnprozessen zu Störungen füh
ren können. Selbst dann, wenn die überkritischen Gas
phasenblasen wieder verschwinden, können sie doch eine
schlierenförmige inhomogene Stoffverteilung in der sonst
homogenen flüssigen Phase hinterlassen, wenn eine hoch
gradig gleichförmige Stoffverteilung in den Vorproduk
ten erwünscht ist.
Die o. g. störenden Effekte sind selbst dann relevant,
wenn es sich um unterkritische Gasphasen handelt, die
auf Grund ihres hohen Druckes und ihrer hohen Dichte
bereits die Löslichkeitseigenschaften auf
weisen, die erwünscht sind, die in der bereits oben ge
nannten Deutschen Offenlegungsschrift P 36 36 560.2 ge
nannt werden.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Her
stellung der Vorprodukte und Rohstoffe zu entwickeln,
bei dem auf die Anwendung überkritischer oder unter
kritischer Gasphasen verzichtet werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die pechartigen bituminösen Stoffe und die mit diesen
zu vermischenden oder in chemischer Reaktion umzusetzen
den Stoffe bei erhöhtem Druck und bei erhöhter Tempe
ratur so vermischt werden, daß dabei weder eine Gas
phase noch eine überkritische Gasphase entsteht. Er
findungsgemäß soll das entstehende Gemisch ausschließ
lich aus einer oder mehreren flüssigen Phasen und ggf.
dispergierten oder sedimentierten festen Phasen beste
hen. Als Vermischungs- und Verflüssigungshilfsmittel
dienen dabei Lösungsmittel, die mit den pechartigen
bituminösen Stoffen einerseits homogene flüssige Lö
sungen bilden und andererseits dort, wo es erwünscht
ist, mit untereinander nicht homogen vermischbaren
Stoffen als Lösungsvermittler homogene flüssige Lösun
gen bilden.
Dabei hat sich überraschend gezeigt, daß einwandfreie
Vorprodukte unter dem Ausschluß von überkritischen Lö
sungsmittelphasen hergestellt werden können. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es überdies, Lö
sungsmittelgehalte in den zu verflüssigenden oder/und
zu vermischenden Stoffen konstant einzustellen und
zwar unabhängig von jenen Lösungsmittelkonzentrationen
die sich im Gleichgewicht mit jeweiligen überkriti
schen Lösungsmittelphasen in der Abhängigkeit von dem
jeweiligen Druck und der jeweiligen Temperatur und dem
jeweiligen Behältervolumen einstellen würden. Es hat
sich also nicht nur überraschend gezeigt, daß die über
kritische Lösungsmittelphase als solche nicht erfor
derlich ist und daß Lösungsmittelkonzentrationen in
den zu verflüssigenden und zu homogenisierenden Phasen
abweichend von Konzentrationen, die sich im Gleich
gewicht mit überkritischen Phasen einstellen würden,
genügen, um die Verflüssigung, Homogenisierung und
ggf. chemische Reaktion und Formgebung bzw. Feststoff
abtrennung zu erreichen, sondern auch, daß es möglich
ist, diese Effekte auch dann zu erzielen, wenn sich Tem
peratur und Druck außerhalb des Bereiches bewegen, inner
halb dessen das Lösungsmittel allein überhaupt überkri
tisch ist.
Um das Auftreten überkritischer Gasphasen auch inner
halb des Bereiches zu verhindern, in dem das Lösungs
mittel oder das Lösungsmittel mit dem niedrigsten Siede
punkt im Fall eines Lösungsmittelgemisches, überkritisch
ist, muß erfindungsgemäß nach dem Zusammengeben der
Rezepturbestandteile mit dem Vermischungshilfsmittel,
nämlich dem Lösungsmittel oder einem Gemisch verschie
dener Lösungsmittel, und nach Erwärmen des Gemisches
bis auf eine Temperatur unterhalb der kritischen Tem
peratur des Lösungsmittels in dem Vermischungshilfs
mittel mit der niedrigsten kritischen Temperatur, das
bis dahin freigewordene Gas abgelassen werden, das
physikalisch im Lösungsmittel oder in den Rohstoffen
gelöst war und/oder mechanisch beim Einfüllen der Roh
stoffe mit eingebracht wurde oder aufgrund der Behäl
tergeometrie beim Schließen des Behälters eingeschlos
sen wurde. Werden chemische Reaktionen vorgenommen, bei
denen sich komprimierte Gasphasen oder überkritische
Gasphasen entwickeln, werden auch diese nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren aus der Reaktionsapparatur aus
geschleust. Die mit den entfernten Gasen aus dem Reak
tor entwichenen kondensierbaren Phasen können wieder in
den Reaktor zurückbefördert werden.
Vorzugsweise erfolgt die Verdrängung von Gasphasen
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mittels hydrau
lischer Vorrichtungen, die eine Volumenveränderung
des Reaktionsbehälters mittels verschiebbarer Kolben
oder dehnbarer Membranen zulassen. Mittels dieser
Einrichtungen läßt sich überdies auch der Druck in
dem Behälter empfindlich konstant halten und auch
die Entleerung des Behälters vornehmen.
Die als Vermischungs- beziehungsweise Verflüssigungs
hilfsmittel zu verwendenden Lö
sungsmittel können erfindungsgemäß durchweg diejenigen
Lösungsmittel Verwendung finden, die auch als Bestand
teile der überkritischen Gasphasen nach den o.g. bekann
ten Verfahren zur Anwendung gelangen. Vorzugsweise wer
den erfindungsgemäß aber solche zur Anwendung gebracht,
deren Siedepunkte unter Normaldruck über 40°C liegen.
Die angewendeten Temperaturen liegen erfindungsgemäß
vorzugsweise unterhalb der thermischen Zersetzungstem
peraturen der jeweiligen Rohstoffe. Bei den einzusetzen
den Drücken werden keine Grenzen nach oben vorgegeben.
Vorzugsweise werden aber Drücke zwischen 100 bar und
400 bar angewendet.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Prozeß näher
erläutern, ohne die Erfindung darauf zu beschränken.
Die in diesem und allen weiteren Beispielen beschriebe
ne Herstellung von bituminöse Stoffe enthaltendem Vor
produkt wird in einer
Druckapparatur vorgenommen, deren Aufbau zunächst be
schrieben wird. Die Apparatur besteht aus einem Druck
behälter mit ca. 1,5 l Inhalt, in dem die Verflüssigung
und Phasenscheidung vorgenommen wird. Der Behälter
enthält im unteren Teil ein Rührorgan, das über eine
Welle im Behälterboden bewegt werden kann. Im oberen
Teil des Behälters ist ein zweiter Behälter angeord
net, der eine Quecksilberfüllung enthält. Mittels druck
sensorgesteuerter Hochdruckpumpe, Rohrleitungen und
Armaturen kann die Quecksilberfüllung des zweiten Be
hälters und unter Einbeziehung eines außerhalb liegen
den Vorratsbehälters variiert werden. Das wird möglich
durch die besondere Gestaltung und Anordnung des inne
ren Behälters, der aus zahlreichen kreisförmigen dünnen
Blechscheiben mit konzentrischen Ausnehmungen besteht,
die alternierend jeweils innen und außen miteinander
verschweißt sind und am Anfang und Ende des Scheiben
stapels jeweils mit einer Scheibe ohne Ausnehmung ver
schweißt sind. Der Quecksilberbehälter im Inneren des
Druckbehälters erhält dadurch die Form eines zylindri
schen Faltenbalges, der sich je nach Füllvolumen in
Richtung der Zylinderachse ausdehnen und zusammenzie
hen kam. Je nach Ausdehnung des inneren Behälters läßt
sich das Nutzvolumen des Druckbehälters zwischen 1,5 l
und 0,1 l variieren. Der Druckbehälter hat einen äuße
ren thermostatisierbaren Mantel, ein Gasablaßventil an
der Oberseite und zwei Produktablaßrohre an der Unter
seite, die durch Ventile geöffnet werden können. Ein
Ablaßrohr dient zur Behälterentleerung. Es mündet unter
halb des Rührorgans am Behälterboden. Das andere Ablaß
rohr ist mit einem innerhalb des Behälters spiralförmig
an der Innenwand flexibel angeordneten Rohr verbunden,
wobei das flexibel angeordnete Rohr im Behälterinneren
beweglich an der Außenseite des Bodenblechs des queck
silbergefüllten Ausdehnungsbehälters befestigt ist.
Das Rohr dient dem Produktauslaß. Es ist außerhalb des
Behälters gleichfalls thermostatisierbar und mündet
dort in einem kleinen konischen Gefäß, das an seinem
oberen Ende ebenfalls ein Gasablaßventil enthält. In
dem Gefäßinneren ist eine Filtervliesschicht angeord
net, mit der das Produkt von Feststoffen befreit wer
den kann. Das Gefäß geht an seiner Unterseite in ei
nen zylindrisches Rohr über, das mit Ventil verschließ
bar ist und so gestaltet ist, daß je nach Bedarf eine
Spinndüsenplatte oder eine Sprühdüse angeflanscht wer
den kann. Der konische Behälter ist ebenfalls mit einem
thermostatisierbaren Mantel versehen, der so gestaltet
ist, daß auch noch die Düsen ausreichend beheizt werden.
500 g Steinkohlenteernormalpech mit einem Aschegehalt
von 0,23 Gew.-% werden zusammen mit 70 g Toluol auf ei
ne Temperatur von 290°C erwärmt und auf einen Druck
von 200 bar gebracht durch Einpressen von Quecksilber
in das Ausdehnungsgefäß, sodann entgast und unter die
sen Bedingungen 15 min belassen. Unter Beibehalten von
Druck und Temperatur wird 30 min absitzen lassen, dekan
tiert, filtriert und mittels Sprühdüse in eine auf 20°C
temperierte Stickstoffatmosphäre entspannt. Die erhal
tenen sphärischen Pechteilchen haben einen Aschegehalt
von kleiner 0,1 Gew.-%.
Derart entaschtes Pech eignet sich als Rohstoff für Syn
thesepeche, als Vorprodukt für Elektrodenbinder und
für aschearme hydrophobe Aktivkohlen.
500 g eines aschereichen Steinkohlenteerpeches mit ei
nem Aschegehalt von 0,58 Gew.-% werden in der in Bei
spiel 1 beschriebenen Apparatur zusammen mit 60 g Tolu
ol und 300 g Wasser auf eine Temperatur von 280°C
und auf einen Druck von 300 bar gebracht, entgast und
unter Rühren 30 min belassen. Danach wird unter sonst
unveränderten Bedingungen 30 min absitzen lassen, zu
nächst die Wasserphase entfernt, danach die Ölphase
über ein Faserfilter filtriert und mittels Sprühdüse
in eine auf 20°C temperierte Stickstoffatmosphäre ent
spannt. Auch die hiermit erhaltenen sphärischen Pech
teilchen haben einen Aschegehalt von kleiner 0,1 Gew.-%.
500 g eines Synthesepechs, das durch thermische Behand
lung bei 420°C eines Steinkohlenteernormalpechs erzeugt
worden ist und das über 80 Vol.-% Mesophase enthält mit
einem Erweichungspunkt von 370°C, einem Aschegehalt von
0,3 Gew.-%, einem Chinolinunlöslichen-Gehalt von 58 Gew.-%
und einem Erweichungspunkt von 370°C wird mit 140 g
Benzol auf eine Temperatur von 250°C aufgewärmt und
auf einen Druck von 250 bar gebracht. Nach 10 min Rühren
läßt man absitzen und läßt entgasen. Danach wird auf
300°C aufgewärmt unter sonst gleichen Bedingungen. Un
ter diesen Temperatur- und Druckverhältnissen wird
dann 30 min rühren lassen. Danach läßt man 60 min ab
sitzen, dekantiert dann die zuoberst abgeschiedene
Flüssigphase ab und dekantiert dann die gewünschte da
runter liegende flüssigkristalline Phase von der zuun
terst liegenden sedimenthaltigen Phase ab. Die anisotro
pe Phase wird filtriert und über eine Spinndüsenplatte
mit 9 Spinndüsen mit kreisförmigen Düsenöffnungsquer
schnitten mit jeweils 0,2 mm Innendurchmesser in ein
darunter angeordnetes Methanolbad entspannt. Die gebil
deten Filamente werden mit einer Geschwindigkeit von
5 m/s abgezogen, nach Durchlaufen des Methanolbades
aufgespult und getrocknet. Die erhaltenen Synthesepech
fasern haben einen Aschegehalt von kleiner 0,1 Gew.-%,
einen Chinolinunlöslichen-Anteil von 45 Gew.-%, einen
Erweichungspunkt von 370°C und eine vollständige op
tische Anisotropie.
Das erhaltene Vorprodukt eignet sich als Vorprodukt für
die Herstellung hochfester Kohlenstoff- und Graphitfa
sern, als Vorprodukt für die Erzeugung von Vorprodukten,
aus denen elektrokatalytisch aktive Elektroden, nicht
metallische Elektronenleiter und elektrisch leitfähige
Verstärkungsfasern erzeugt werden können.
500 g der in Beispiel 3 gewonnenen anisotropen Pechfila
mente werden zusammen mit 160 g Pyridin und 40 g Benzol
auf eine Temperatur von 250°C und einen Druck von 300
bar gebracht. Nachdem das Gemisch 10 min gerührt wurde,
wird absitzen lassen und entgast. Danach wird weiterge
rührt und unter sonst gleichen Bedingungen die Tempe
ratur auf 300°C angehoben. In einem zweiten Rührauto
klaven, der ebenfalls in seinem Aufbau dem in Beispiel
1 beschriebenen analog ist, wird ein Gemisch aus 500 g
meso-Tetra(9-anthryl)porphin-Kupfer, das entsprechend
der in der Deutschen Patentanmeldung P 38 33 851.3 genann
ten Methode hergestellt wurde, und 190 g Pyridin auf
eine Temperatur von 300°C und einen Druck von 300 bar
gebracht und unter diesen Bedingungen 30 min gerührt.
Dann wird absitzen lassen und entgast. Unter Beibehal
tung von Druck und Temperatur werden die beiden flüssi
gen Lösungen durch mehrfaches Überführen von einem
Druckbehälter in den anderen solange vermischt, bis die
erhaltene Lösung homogen ist. Nach 15minütigem Ab
sitzen lassen wird die Lösung über ein feinmaschiges
Metallfaserfilter filtriert und anschließend über
Spinndüsen entspannt. Unter sonst gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 3 werden die Filamente durch eine
0,5%ige methanolische Schwefelsäure geleitet. Anschlie
ßend werden die aufgespulten Filamente mit Wasser gewa
schen und getrocknet. Die erhaltenen Filamente haben voll
ständige optische Anisotropie und einen Erweichungspunkt
von über 370°C.
Die erhaltenen Filamente eignen sich als Vorprodukte für
die Erzeugung elektrisch leitfähiger hochfester Verstär
kungsfasern, katalytisch aktiver Elektroden und chemisch
und thermisch beständiger Interkalate.
500 g Steinkohlenteernormalpech mit einem Erweichungs
punkt von 70°C, 40 g Aluminiumisopropylat und 100 g
Toluol werden in der beschriebenen Druckapparatur auf
280°C erwärmt und auf einen Druck von 200 bar gebracht.
Nach 10 min Rühren wird entgast und nochmals 20 min
weitergerührt. Unter Beibehaltung der Druck- und Tem
peraturbedingungen wird dann 60 min sedimentieren las
sen. Danach wird die obere sedimentfreie Phase abdekan
tiert, über ein Metallfaserfilter geleitet und mittels
einer Sprühdüse mit 0,2 mm Düsenöffnungsdurchmesser
entspannt. Die Vorproduktteilchen werden in eine auf
20°C temperierte bei 17°C mit Wasser gesättigte Stick
stoffatmosphäre entspannt. Dabei umhüllen sich die Pech
teilchen mit einer dünnen Aluminiumhydroxidhaut. Die
Stickstoffbehandlung der Pechteilchen wird solange fort
gesetzt, bis der Geruch nach Isopropanol verschwunden
ist. Nach dieser Behandlung können die Pechteilchen auf
Temperaturen über ihren Erweichungspunkt erwärmt werden,
ohne miteinander zu verkleben.
Die hier vorgestellte Methode zur Umhüllung der Pech
formkörper ist von Bedeutung für die Behandlung von
pechhaltigen Fasern, um deren Verklebung während des
Schrittes der Unschmelzbarmachung zu verhindern. Darü
ber hinaus kann die Inkorporation von Bor, Silizium und
Aluminium in Form geeigneter organischer oder anorga
nischer Verbindungen in die pechhaltigen Vorprodukte
auch dazu angewendet werden, um oxidationsbeständige
Graphit-, Kohlenstoff- oder Interkalatfasern zu er
zeugen, die sich bei der Oxidation mit glasartigen oder
keramischen Schutzschichten überziehen. Durch die Be
schichtung kann auch die Haftung in Bindemittelver
bunden verbessert werden, bei denen Bindemittel zur
Anwendung kommen, die entweder eine höhere chemische
oder physikalische Affinität zu der Faserbeschichtung
haben als zu dem Fasermaterial oder die das unbeschich
tete Fasermaterial auflösen würden. Für spezielle kata
lytische Anwendungen werden Aktivkohlen benötigt, die
ebenfalls eine Beschichtung aus hydrophilem anorgani
schem Material haben. Auch für derartige Anwendungen
wird das hier vorgestellte Verfahren vorgeschlagen.
Ein Gemisch aus 500 g isotropem steinkohlenteerstämmi
gem Synthesepech, das durch Verblasen von Normalpech
nach einer Methode erzeugt wurde, die von Winkler in
Der Steinkohlenteer und seine Aufarbeitung, Verlag
Glückauf G.m.b.H., Essen, (1951), Seite 205 unten, be
schrieben wird, mit einem Erweichungspunkt von 200°C
100 g Phthalocyanin-Eisen, 200 g Chinolin und 100 g
Benzol wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Druck
und Rührapparatur auf eine Temperatur von 250°C und
einen Druck von 300 bar gebracht, 10 min absitzen las
sen, und danach entgast. Anschließend wird wieder unter
Rühren auf 300°C erwärmt unter Beibehaltung des
Druckes. Dabei wird unter Beibehaltung von Druck und
Temperatur 40 min belassen. Unter sonst gleichen Be
dingungen wird dam 30 min sedimentieren lassen. Die
sedimentfreie Phase wird unter gleichen Druck- und Tem
peraturbedingungen über ein feines Metallfaserfilter
filtriert und mittels einer Düse mit einem Düsenöff
nungsdurchmesser von 0,2 mm durch Versprühen entspannt.
Das verdüste Vorprodukt wird in einem Methylalkoholbad
aufgefangen, das auf einerTemperatur von ca. 20°C ge
halten wird. Das Methylalkoholbad enthält ca. 1% bis
2% Schwefelsäure. Die gewaschenen und getrockneten
Partikel haben weniger als 0,2 mm Durchmesser. Sie eig
nen sich als Vorprodukt für die Herstellung katalytisch
aktiver Aktivkohlen.
500 g filtriertes Anthracenöl, eine hochsiedende Frakti
on, die bei der Steinkohlenteerdestillation anfällt,
mit einem Aschegehalt von kleiner 0,05 Gew.-%, einem
Chinolinunlöslichen-Gehalt von kleiner 0,5 Gew.-% und
einem Erweichungspunkt von unter 20°C, 200 g Schwe
felkohlenstoff und 130 g Schwefelblüte werden unter ei
nen Druck von 300 bar gesetzt, entgast und langsam auf
180°C aufgewärmt. Bei der Temperatur setzt Schwefel
wasserstoffentwicklung ein. Danach wird langsam auf ei
ne Temperatur von 290°C erwärmt. Die Aufheizgeschwin
digkeit wird dabei in Abhängigkeit von der Schwefel
wasserstoffentwicklung geregelt. Die Gasentwicklung kul
miniert bei ca. 250°C. Die mit dem überkritischen
Schwefelwasserstoff herausgeschleppten kondensierbaren
Anteile werden kondensiert, indem der Schwefelwasser
stoff auf 80°C gekühlt und auf 80 bar entspannt
wird. Das überwiegend Schwefelkohlenstoff enthaltende
Kondensat wird wieder in den Reaktor zurückgegeben.
Gegebenenfalls werden Lösungsmittelverluste ersetzt.
Das Reaktionsgemisch wird unter dem Druck von 300 bar
und einer Temperatur von 290°C 2 h lang belassen. Un
ter sonst unveränderten Bedingungen läßt man danach
30 min sedimentieren, filtriert die sedimentfreie
Flüssigphase und entspannt dann die isotrope Lösung
mittels einer Düse mit 0,5 mm Düsenöffnungsdurchmesser
in ein gerührtes Methylalkoholbad von 10°C. Die als
Tröpfchen auf die Badoberfläche geschleuderten Vorpro
dukte erstarren zu Teilchen von weniger als 0,5 mm
Durchmesser.
Die getrockneten Synthesepechteilchen haben einen Er
weichungspunkt von über 300°C und einen Chinolinunlös
lichen-Gehalt von größer 30 Gew.-%.
Claims (23)
1. Verfahren zur Herstellung überwiegend polycyclische
überwiegend aromatische Kohlenwasserstoffe enthaltender
Vorprodukte aus überwiegend aromatischen und überwiegend
hochsiedenden Rohstoffen durch Verflüssigung und/oder
Filtration und/oder Sedimentation und/oder Extraktion
und/oder Vermischung und/oder chemische Reaktion und
Verformung durch Anwendung von Verflüssigungs- und/oder
Vermischungs-Hilfsmitteln und/oder Extraktionsmitteln
unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anwendung der Vermischungshilfs
mittel und/oder Verflüssigungshilfsmittel unter erhöhtem
Druck und erhöhter Temperatur unter Ausschluß sowohl
überkritischer Gasphasen als auch unterkritischer kom
primierter Gasphasen vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die angewendeten Temperaturen unterhalb der Zer
setzungstemperatur der zu vermischenden und/oder zu ver
flüssigenden und/oder zu extrahierenden und/oder zu for
menden Komponenten und/oder der chemischen Reaktionspro
dukte und/oder der Extraktionsmittel und der Verflüssi
gungs- und/oder Vermischungshilfsmittel liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die angewendeten Drücke mindestens so hoch
sind, daß die jeweils zur Anwendung gebrachten Verflüs
sigungs- und/oder Vermischungshilfsmittel und die je
weils gegebenenfalls zur Anwendung gebrachten Extrak
tionsmittel sowie die zu verflüssigenden und/oder ver
mischenden und/oder zu extrahierenden Komponenten in der
jeweils zur Anwendung gebrachten Lösungs- und/oder Ver
mischungskonzentration bei den zur Anwendung gebrachten
Temperaturen im flüssigen Aggregatzustand vorliegen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die angewendeten Temperaturen mindestens so
hoch sind, daß die jeweils zur Anwendung gebrachten Ver
flüssigungs- und/oder Vermischungs- und/oder Extraktions
mittel in der jeweils zur Anwendung gebrachten Lösungs
und/oder Vermischungskonzentration den erwünschten Ver
flüssigungs- und/oder Vermischungs- und/oder Extraktions
effekt und/oder Formgebungseffekt hervorrufen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die angewendeten Verflüssigungs- und/oder Ver
mischungshilfsmittelkonzentrationen in den zu verflüs
sigenden und/oder zu vermischenden und/oder zu extra
hierenden und/oder chemisch umzusetzenden und zu formen
den Komponenten mindestens so hoch sind, daß sie den
erwünschten Verflüssigungs- und/oder Vermischungs- und/
oder Extraktionseffekt und Formgebungseffekt hervorrufen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasphase aus den zur Verwendung kommenden Druck
behältern mittels fluiddynamisch oder mechanisch beweg
ter Verdrängungsvorrichtungen verdrängt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasphase aus den zur Verwendung kom
menden Druckbehältern mittels eines hydraulisch betrie
benen Gefäßes mit veränderbarem Volumen verdrängt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die für die Verdrängung der Gasphase vorgesehe
ne Vorrichtung auch zur Verdrängung der Flüssigphase
aus den zur Verwendung kommenden Druckbehältern ver
wendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die angewendeten Temperaturen unterhalb der Zer
setzungstemperatur der verwendeten Mischungskomponenten
einschließlich der verwendeten Vermischungs- und/oder
Verflüssigungs- und/oder Extraktionsmittel liegen.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Viskosität der verflüssigten und/oder ver
mischten Rohstoffe oder Rohstoffgemische soweit ernied
rigt wird, daß suspendierte Feststoffe durch Sedimenta
tion und/oder Filtration abgeschieden werden können und/
oder daß Bestandteile durch Flüssig-Flüssig-Extraktion
abgetrennt werden können und daß die verflüssigten und/
oder vermischten und/oder von Feststoffen abgetrennten
und/oder extrahierten und/oder chemisch umgesetzten Roh
stoffe durch Düsen versprüht oder versponnen werden kön
nen.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß pechartige bituminöse Rohstoffe enthaltende
Mischungen zur Herstellung der Vorprodukte Verwendung
finden.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Formgebung des Vorproduktes durch
Sprühdüsen zu feinen Teilchen oder durch Spinndüsen zu
dünnen Filamenten erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zu feinen Teilchen oder dünnen Fila
menten geformten heißen Vorprodukte in einem Fluid so
weit abgekühlt werden, bis sie erstarrt sind.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Verflüssigungs- und/oder Vermischungs
hilfsmittel Aromaten verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Extraktion anorganischer Bestand
teile aus dem verflüssigten Rohstoff oder Rohstoffge
misch mit flüssigen wäßrigen Lösungen geschieht.
16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß mesogene pechartige bituminöse Rohstoffe
eingesetzt werden, aus denen nach der Verflüssigung sich
reine flüssigkristalline Phasen abscheiden und/oder bil
den aus denen reine anisotrope Vorprodukte entstehen.
17. Verfahren nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß mesogene pechartige bituminöse Rohstoffe
und Porphin- und/oder Azaporphinderivate als Rohstoffe
vermischt und zur Reaktion gebracht werden unter Ab
scheidung eines flüssigkristallinen chemischen Reak
tionsproduktes, aus dem ein anisotropes Vorprodukt
entsteht.
18. Verfahren nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß pechartige bituminöse Stoffe, hydrolyse
stabile öllösliche Bor- und/oder Siliziumverbindungen
als Rohstoffe vermischt und daraus Vorprodukte gewonnen
werden, aus denen beschichtete oxidationsstabile Fasern
gewonnen werden können.
19. Verfahren nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß pechartige bituminöse Stoffe enthaltende
Gemische und hydrolysierbare öllösliche Aluminium- und/
oder Siliziumverbindungen und/oder andere öllösliche
hydrolysierbare und stabile wasserunlösliche Hydrolyse
produkte bildende sonstige Verbindungen als Rohstoffe
vermischt und daraus Vorprodukte gewonnen werden, aus
denen hydrolyseproduktbeschichtete Fasern oder Teilchen
aus Vorprodukt entstehen, wobei die Hydrolyseproduktbe
schichtung durch Eintauchen der geformten Vorprodukte in
ein wasserhaltiges flüssiges oder gasförmiges oder über
kritisches Fluid entsteht.
20. Verfahren nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeich
net, daß bituminöse pechartige Rohstoffe oder diese ent
haltende Gemische, die frei sind von anisotropen bzw.
flüssigkristallinen Bestandteilen und/oder mesogenen Be
standteilen, die anisotrope Bestandteile während der nach
folgenden Behandlung zu bilden vermögen zusammen mit Por
phin- und/oder Azaporphinderivate enthaltenden Gemischen
als Rohstoffe vermischt und daraus Vorprodukte gewonnen
werden, aus denen katalytisch aktive Aktivkohlen erzeugt
werden können.
21. Verfahren nach Anspruch 1 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß aromatische Kohlenwasserstoffe enthal
tende Stoffgemische zu pechartigen bituminösen Vor
produkten durch unkatalysierte oder durch katalysier
te Polymerisation und Polykondensation oder durch de
hydrierende Oxidation umgesetzt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 1 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß aromatische Kohlenwasserstoffe enthal
tende Stoffgemische zu pechartigen bituminösen Vorpro
dukten durch dehydrierende Oxidation mit Schwefel um
gesetzt werden.
23. Verwendung der nach Anspruch 1 gewonnenen Vorproduk
te zur Herstellung von
Synthesepechen
Elektrodenbindemitteln
Aktivkohlen
katalytisch aktiven Elektroden
Elektroden
elektrischen Leitern
thermisch und chemisch beständigen Interkalaten
Graphitfasern
Kohlenstoffasern
beschichteten Pechfasern
beschichteten Kohlenstoffasern
beschichteten Graphitfasern.
Synthesepechen
Elektrodenbindemitteln
Aktivkohlen
katalytisch aktiven Elektroden
Elektroden
elektrischen Leitern
thermisch und chemisch beständigen Interkalaten
Graphitfasern
Kohlenstoffasern
beschichteten Pechfasern
beschichteten Kohlenstoffasern
beschichteten Graphitfasern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883838397 DE3838397A1 (de) | 1988-11-12 | 1988-11-12 | Verfahren zur erzeugung pechaehnliche bituminoese stoffe enthaltender schmelzbarer vorprodukte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883838397 DE3838397A1 (de) | 1988-11-12 | 1988-11-12 | Verfahren zur erzeugung pechaehnliche bituminoese stoffe enthaltender schmelzbarer vorprodukte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3838397A1 true DE3838397A1 (de) | 1990-05-17 |
Family
ID=6367036
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883838397 Withdrawn DE3838397A1 (de) | 1988-11-12 | 1988-11-12 | Verfahren zur erzeugung pechaehnliche bituminoese stoffe enthaltender schmelzbarer vorprodukte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3838397A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0763586A2 (de) * | 1995-09-15 | 1997-03-19 | Schunk Kohlenstofftechnik GmbH | Pyrolisierbare Zusammensetzung zur Herstellung von borhaltigen Polyaromatenmesophasenmaterial und Kohlenstoffen und Verfahren zum Herstellen von Polyaromatenmesophasen und Kohlenstoff |
-
1988
- 1988-11-12 DE DE19883838397 patent/DE3838397A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0763586A2 (de) * | 1995-09-15 | 1997-03-19 | Schunk Kohlenstofftechnik GmbH | Pyrolisierbare Zusammensetzung zur Herstellung von borhaltigen Polyaromatenmesophasenmaterial und Kohlenstoffen und Verfahren zum Herstellen von Polyaromatenmesophasen und Kohlenstoff |
EP0763586A3 (de) * | 1995-09-15 | 1998-02-04 | Schunk Kohlenstofftechnik GmbH | Pyrolisierbare Zusammensetzung zur Herstellung von borhaltigen Polyaromatenmesophasenmaterial und Kohlenstoffen und Verfahren zum Herstellen von Polyaromatenmesophasen und Kohlenstoff |
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