DE38381C - Presse zum Auspressen des Oels aus Olivenbrei oder anderen ölhaltigen Stoffen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Mittelst der dargestellten Presse soll das OeI aus Olivenbrei öder anderen ölhaltigen Stoffen ohne Anwendung von Prefssäcken gewonnen werden.

Die Presse besteht aus den beiden Prefskasten A und B, Fig. 1 bis 3, am besten von quadratischem Querschnitt, von denen der eine entleert und von neuem beschickt wird, während im anderen das Auspressen vor sich geht. Die beiden Preiskasten sind zu diesem Zwecke einander gegenüber angeordnet und können um die starke stehende Welle oder Säule C gedreht werden. Die Säule C dient in Gemeinschaft mit den beiden schwächeren Säulen" D D dazu, das Kopfstück E der Presse mit dem Untertheil F zusammenzuhalten. Der Theil F bildet den Cylinder einer hydraulischen Presse, deren Tauchkolben F¹ den zu entölenden Brei zusammenprefst. Am oberen Ende ist F mit der Ablaufrinne G versehen. An der Seite des Cylinders F ist noch ein zweiter hydraulischer Cylinder H von kleinerem Durchmesser so angeordnet_% dafs seine Achse in gleichem Abstande von C liegt wie die des Cylinders F. Dieser Cylinder H dient zum Ausheben des geprefsten Inhalts des einen Preiskastens, während der gröfsere Cylinder F das OeI aus dem im anderen Prefskasten befindlichen Brei ausdrückt.

Bei der Drehung der Prefskasten A B um ihre Achse C laufen die Kasten auf Kegelrollen /. Die Wände der Kasten sind innen mit senkrechten Riefen oder Nuthen K versehen, über welche die Filterplatten L gelegt sind, was den gänzlichen Wegfall der bisher zur Aufnahme des Prefsgutes benutzten Prefssä'cke zur Folge hat, indem beim Ausdrücken des Prefsgutes die ölige Flüssigkeit durch die Filterplatten L tritt, in den Riefen K herabfliefst und so in die Rinne G gelangt. Um trockene Oelkuchen in beliebiger, aber gleichmäfsiger Stärke zu erhalten, bedient man. sich der Blechtafeln R, welche man in regelmäfsigen Abständen in den auszupressenden Brei legt.

Die Filterplatten, Fig. 4 bis 9, bestehen aus drei Theilen: einer Platte M aus gelochtem" Stahl, Eisen oder anderem Metall, einem besonderen Filtertuch N und .einer zweiten gelochten Platte oder den Leisten P. Die Platten M, welche eine mittlere Stärke von 17 mm haben, sind auf der Seite, mit welcher sie sich gegen die Riefen K anlegen, flach, während sie an ihrer anderen Seite mit halbrunden Kehlungen zur Aufnahme des aus Haargeflecht, Gewebe oder anderem zweckentsprechenden Stoff bestehenden Filtertuches N versehen sind. Die vorstehenden abgerundeten Rippen zwischen diesen Kehlungen sind bei O mit Löchern von etwa 5 mm Durchmesser zur Ableitung des Saftes in die Riefen K der Kastenwände versehen. Zum Festpressen des Filtertuches N- auf M dienen die halbrunden Leisten P, welche durch Schrauben festgehalten werden. Diese Leisten werden in einem Abstande von 5 bis 6 mrn von einander durch das Querstück T festgehalten.

Statt der Leisten P kann man auch eine

gleichmäfsig gelochte Platte benutzen und durch diese das Filtertuch N auf der gelochten Platte M, welche in diesem Falle an beiden Seiten flach sein mufs, festhalten. Die Anordnung ist dann so zu treffen, dafs die Löcher in der vorderen dünneren Platte gegen die Löcher 0 in der hinteren dickeren Platte M versetzt sind.

Während der Kolben F¹ des Cylinders F den im Preiskasten A enthaltenen Brei auspreist und das OeI durch die Filterplatten L in die Riefen K und die Rinne G abläuft, befindet sich der mit Oelkuchen gefüllte Prefskasten B über dem Kolben H\ welcher die Kuchen aus B heraushebt. Nachdem der Kolben H¹ wieder herabgegangen, wird der Prefskasten B frisch gefüllt, wobei der eingebrachte Brei durch Zwischenlegen der undurchbrochenen Platten R in einzelne Schichten von gleichmäfsiger Dicke getheilt wird. Während des Aufhebens und Neufüllens des Preiskastens B ist auch das Auspressen im Kasten A beendet worden; man läfst nun den Kolben F¹ herabgehen, zieht den die Drehung der Presse verhindernden Vorstecksplint S heraus und dreht die Kasten A. und B um 18o°. Alsdann schiebt man den Splint S wieder ein. Die beiden Preiskasten A B haben nun ihre Plätze gewechselt, und der vorbeschriebene Vorgang wiederholt sich.

Claims (3)

1. Patent-Anspruch:
   Eine Presse zum Auspressen des OeIs aus

   Olivenbrei und anderen ölhaltigen Stoffen, gekennzeichnet durch:

   ι. die Anbringung von nach unten gerichteten Riefen K an den Innenwänden der Preiskasten A B, gegen welche sich die Filterplatten L legen, die aus einem zwischen einer gelochten Metallplatte M und Metallleisten P oder zwischen zwei gelochten Metällplatten eingespannten Filtertuch N bestehen, zu dem Zwecke, die bisher zur Aufnahme des Prefsgutes dienenden Preissäcke zu beseitigen;
2. 2. die Einrichtung der Presse mit den beiden zusammen verbundenen Preiskasten A B von gleicher Gröise, welche sich um eine feststehende Achse C drehen, in Verbindung mit den beiden verschieden kräftigen Wasserdruckcylindern FH, derart dafs, wenn der eine Preiskasten sich zwischen dem stärkeren Preiscylinder F und dem Kopistück E befindet, der andere Preiskasten über dem schwächeren Aushebecylinder H liegt;
3. 3. die Anwendung der waagrechten Einlegeplatten i?, um das Preisgut in gleich starke Schichten einzutheilen und dadurch trockene Oelkuchen von beliebiger, aber gleichmäisiger Stärke zu erzielen.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.