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Vorrichtung zur Entnahme von Flüssigkeit aus einem Lagerbehälter in
abgemessenen Teilmengen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Entnahme
von Flüssigkeit aus einem Lagerbehälter in abgemessenen Teilmengen mit einem Meßgefäß,
das nach seiner Füllung durch ein von der Flüssigkeit beeinflußtes, in einer besonderen
Kammer angeordnetes Steuerorgan gegen außen selbsttätig abgeschlossen wird, nach
Patent 375r85. Durch die Vorrichtung nach dem Hauptpatent ist eine verhältnismäßig
hohe Meßgenauigkeit in dem Sinne erreicht, daß die durch die Vorrichtung selbsttätig
abgemessene Flüssigkeitsmenge fast frei von Gasblasen ist und infolgedessen d'em
Rauminhalt des Meßgefäßes nahezu vollständig entspricht. Zur Erreichung dieses Zweckes
werden nach dem Hauptpatent verschiedene Mittel angewendet, um einerseits das nachträgliche
Aufsteigen von Gasblasen aus der Flüssigkeitsförderleitung in das Meßgefäß zu vermeiden
und anderseits einen möb lichst späten Abschluß des Steuerorgans zu bewirken, damit
vorher möglichst alle Gasblasen entweichen können. Bei dieser Vorrichtung können
aber Gasblasen, die sich etwa nach Abschluß des Steuerorgans im :tleßgefäß noch
aus der Flüssigkeit absondern, in die Kammer des Steuerorgans hochsteigen und sich
darin sammeln, nicht mehr entweichen, weil der bei Abschluß des Meßgefäßes darin
entstehende Staudruck sich der Kammer mitteilt und das Abschlußorgan so fest geschlossen
hält, daß das beim Sinken des Flüssigkeitsspiegels zur Wirkung kommende Gewicht
des Schwimmers, der in der Regel zusammen mit einem Absperrorgan das Steuerorgan
bildet, nicht imstande ist, das Absperrorgan wieder zu öffnen.
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Durch die Erfindung ist nun die Möglichkeit gegeben, auch die nachträglich
entstehenden Gasblasen noch aus dem Meßgefäß abziehen zu lassen, wodurch die Meßgenauigkeit
weiter erhöht ist. Dies ist dadurch erreicht, daß das Steuerorgan aus zwei gesonderten
Teilen besteht, von denen der eine wie bei der Vorrichtung nach dem Hauptpatent
die Luftauslaßöffnung der Kammer, der andere eine besondere kleine Nebenauslaßöffnung
steuert, wobei beide Teile unter dem Einfluß der in der Kammer emporsteigenden Flüssigkeit
in Bewegung gesetzt und geschlossen werden. Zum
Antrieb der beiden
Teile des Steuerorgans kann je ein besonderer Schwimmer dienen: es ist aber auch
möglich, mit nur einem Schwimmer für beide Teile auszukommen, wie es bei dem später
beschriebenen Ausführungsbeispiel der Fall ist.
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Wenn nunmehr nach Abschluß der Haupt-und :Nebenöffnungen der Kammer
infolge starker Blasenabsonderung der Flüssigkeitsspiegel in der Kammer wieder sinkt,
so bleibt der erste Teil des Steuerorgans infolge des entstandenen Druckes in seiner
die Hauptöffnung abschließenden Lage, während die Nebenöffnung durch den zweiten
Teil des Steuerorgans wieder freigegeben wird, weil infolge der Eileinheit des Abschlußquerschnitts
die durch den Druck in der Kammer ausgeübte Schließkraft kleiner ist als das Gewicht
dieses zweiten Teils. Infolgedessen können die in der Kammer nachträglich angesammelten
Gasblasen auch noch entweichen.
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Eine besonders einfache Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
besteht darin, daß in dem in der Regel als Ventil ausgebildeten Teil des Abschlußorgans
für die Hauptöffnung der Kammer eine Öffnung, beispielsweise eine Längsbohrung,
vorgesehen ist, mit der ein als zweites Steuerorgan wirkendes Nadelventil zusammen
arbeitet.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung im Längsschnitt durch den oberen Teil des Meßgefäßes mit der Kammer des
Steuerorgans dargestellt.
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Auf dem ließgefäß i ist das Gehäuse 2 mit der Kammer 3 aufgeschraubt,
in welcher sich der Schwimmer :1. befindet. Dieser Schwiminer wirkt mit dem Ventil
5 zusammen, dessen Sitz 6 in dem Deckel 7 mit der Hauptöffnung 8 liegt. Der Durchlaßquerschnitt
des Ventils ist dabei ebenso wie der Zwischenraum zwischen Schwimmer und Gehäuse
2 so wählt, daß die beim Füllen des Gefäßes verdrängte Luft ohne großen Widerstand
abströmt.
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Außer dieser Hauptöffnung ist nun nach der Erfindung die Kammer 3
mit einer Nebenöffnung 18 versehen, die als Längsmittelbohrung des Ventils 5 ausgebildet
und an ihrem unteren Ende durch eine Nadel i9 verschließbar ist, welche fest an
dem Schwimmer sitzt. Unten ist der Schwimmer mit einer Führungsstange 2o versehen,
die in einem Bügel 21 am oberen Ende des Gefäßes i geführt ist.
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Steigt die Flüssigkeit im Innern des -leßgefäßes i und in die Kammer
3 empor, so werden sich zunächst an der engen Stelle zwischen dem unteren Ende des
Schwimmers 4 und der Wand des Gehäuses 2 die in der Flüssigkeit enthaltenen Gasblasen
zum größten Teil absondern und durch das noch geöffnete Ventil 5 und die Hauptöffnung
8 entweichen. Sobald die Flüssigkeit in der Kammer 3 so hoch gestiegen ist, daß
der Schwimmer 4 nach oben mitgenommen wird, drückt dieser mittels des Nadelventils
i 9 das Ventil 5 schlagartig zu. Werden nunmehr in der Flüssigkeit noch so viel
Gasblasen frei, daß der Flüssigkeitsspiegel in der Kammer 3 wieder sinkt und infolgedessen
der Schwimmer 4 nach unten geht, so zieht er die Nadel i9 aus der Bohrung 18 heraus,
so daß diese frei wird und die Gasblasen entweichen läßt, während das Ventil 5 durch
den auf seine untere Stirnfläche wirkenden, in der Kammer 3 herrschenden Druck geschlossen
gehalten wird. Steigt dann die Flüssigkeit in der Kammer 3 wieder, so wird auch
die Nebenöffnung 18 durch die Nadel i i wieder geschlossen.
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Bei der beschriebenen Vorrichtung=--ist die Drosselstelle zwischen
dem Meßgefäß i und der Kammer 3 an den unteren Rand des Schwimmers 4 verlegt, wobei
eine besondere Einrichtung, wie sie zur Erzielung der Drosselung der Flüssigkeit
bei dem Hauptpatent erforderlich ist, fortgelassen werden kann, weil hier nicht
unbedingt nötig ist, daß nach Möglichkeit das gesamte in der Flüssigkeit entlialtene
Gas von vornherein aus dieser abgesondert wird, vielmehr auch später das sich aus
der Flüssigkeit ausscheidende Gas durch die dann freigegebene Nebenöffnung 18 noch
entweichen kann.