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irinfädige Spitzenklöppelmaschine. Die Erfindung bezieht sich auf
eine einfädige Spitzenklöppelmaschine derjenigen Art, bei welcher unter jedem Teller
ein Haupttreiber mit kurzen Flügeln und ein he13-und senkbarer Hilfstreiber mit
langen Flügeln angeordnet ist, und wobei das Stillsetzen der vom Haupttreiber mitgenommenen
Klöppel dadurch erfolgt, daß die Klöppel durch eine besondere Gestaltung der Teller
aus dein Bereich des Haupttreibers entfernt werden, wohingegen
der
Hilfstreiber nach seinem Anlir-ben die Klöppel erneut in Bewegung setzt, so daß
sie durch die Gestaltung des Tellers wieder in den Bereich des Haupttreibers gelangen.
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Bei den bekannten ',pitzenklöppelinaschinen dieser Art (v g1. Patent
237948) dient zur Sicherung der Klöppel in der Stillsetzstellung und zur Steuerung
bei der Weiterleitung der hlöl>pel eine unter Federwirkung stehende, auf den Klöppelfuß
einwirkende Rolle. Diese Einrichtung hat jedoch einerseits den Mangel, daß sowohl
heim Durchlaufen als auch beim Wiedereinriicken der Klöppel jedesmal die Federkraft
der Rolle vom Klöppel iiberwimden werden muß, und cla diese Arbeit nicht :wiedergewonnen
wird, einen wesentlichen Mehrverbrauch an Triebkraft bedingt. Andererseits wird
auch der Lauf des Klöppels unruhig, da keine geschlossene Führungsbahn für die Klöppel
vorhanden ist und leicht Klemmungen auftreten.
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Diese Mängel werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermieden,
daß zur Steuerung der Klöppel abgestumpfte Zungenweichen dienen, «-elche jedoch
nicht, wie sonst üblich, lediglich von einer Endlage in die andere geschwungen werden,
sondern für gewöhnlich in ihrer Mittelstellung festgehalten sind und dabei mit ihrer
abgestumpften Spitze einen Anschlag für die stillzusetzenden Klöppel bilden, während
sie zum Weiterleiten und Steuern der Klöppel durch finit den Hilfstreibern hell-
und senkbare und finit ihnen unilaufende Nockenscheiben derart verstellt werden,
daß sie den Teilgang, zu dem der jeweils angehobene Hilfstreiber gehört, gegen die
benachbarten Teilgänge abschließen. Dadurch wird bei Klöppelmaschinen der eingangs
heschriehenen Art einerseits ein sicheres Festhalten der Klöppel an den Stillsetzstellen,
andererseits ein ruhiger Lauf und eine zwangläufige, zuverlässige Steuerung heim
Weiterführen erreicht, so daß die unangenehmen Stöße vermieden sind und auch ein
Verlaufen der Klöppel ausgeschlossen ist.
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Die 'Maßnahme, bei Stillsetzvorrichtungen das Steuerglied von Nocken
der Treiber aus zu bewegen, ist zwar hei Klöppelmaschinen anderer Art bereits bekannt
geworden. Für dieses 'Merkmal wird deshalb ein Schutz nur beansprucht in Verbindung
mit der gleichzeitigen Ausbildung der Zungenweichen als Anschläge für die Klöppel
bei Klöppelinaschinen der eingangs erwähnten besonderen Bauart, weil erst durch
diese Vereinigung die erstrebten Vorteile zur Geltung kommen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigen Abb. i und 2 einen Pfeiler der Klöppelniaschine finit darauf gelagertem
Haupt- und ldilf;treiber in Seitenansicht bei gehobenem tui-1 gesenktem Hilfstreiber.
Dabei ist in A1>],. i der. Schnitt durch die Gangplatte zwischen zwei Tellern und
in Abb.2 durch die 1littelehene eines Tellers hindurchgeführt.
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Ab". 3 ist eine Draufsicht auf drei benachbarte Teller, wobei am unteren
Teller die `Weichenstellung heim Stillsetzen eines Klöppels, am oberen Teller dagegen
die Weichenstellung beim Weiterleiten bzw. Durchlaufen eines Klöppels gezeichnet
ist und die Treiber der Deutlichkeit halber bei den beiden unteren Tellern weggelassen
sind.
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Ahb.4 veranschaulicht die zu diesen drei Tellern gehörigen Treiber
in Draufsicht.
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a, a sind die auf einem Kreise angeordneten Teller, welche
in der Umfangsrichtung jenes Kreises länger sind als in dessen radialer Richtung.
Unter jedem Teller a ist ein Haupttreiber b mit kurzen Flügeln angeordnet, welcher,
wie bekannt, auf dem den ztigeliörigen Teller tragenden Pfeiler d drehbar lagert
uni durch ein auf seiner :labe f befestigtes Stirnrad g stetig in Umlauf versetzt
wird. Auf der Nahe eines jeden Haupttreibers ist ein Hilfstreiber c mit langen Flügeln
heb- und senkbar angeordnet, der mit dein Haupttreil)er durch eine daran vorgesehene,
in einen senkrechten Schlitz i der Nalie zr. des Hilfstreibers c eingreifende Nase
h. <lauernd gekuppelt ist, so daß der Hilfstreiber finit dem Haupttreiber stetig
umläuft.
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Die Hilfstreiber c werden gewöhnlich durch ihr Eigengewicht in der
unteren Endlage (Ahb.2) gehalten, in. welcher ihre Flügel unter den Klöppelfußstiften
sich hinweghewegen. Das Anhel:en der Hilfstreiber erfolgt unter Vermittlung einer
in eine Ringabt in der Treibernabe ir, eingreifende Gabel k und einer diese tragenden,
in Gangplatte o und Grundplatte p geführten Stange q durch das Musterwerk. In der
angehobenen Stellung nehmen die Flügel des Hilfstreibers die an den Kreuzungsstellen
der Gangbahn, d. h. zwischen je zwei Tellern stillgesetzten Klöppel mit, wobei letztere
durch die eigenartige Form der Teller a in den Bereich der Flügel der Haupttreiber
b zurückgeführt werden. Alsdann senken sich die vom Musterwerk freigegebenen. Hilfstreiber
durch ihr Eigengewicht wieder, wobei an der Unterseite der Treiberräder g vorgesehene
keilförmige Nokken r, «-elche auf an der Stange q befestigte Arine
s einwirken, die Ahwärtshewegung der Hilfstreiber zwangläufig sicherstellen. Die
numnehr von den Haupttreibern c mitgenoinmenen Klöppel werden an der nächsten Kreuzungsstelle
dadurch wieder stillgesetzt, daß sie durch die Form der Teller a aus dem
$ereich
der Treiberflügel des Haupttreibers herausgeführt werden.
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Damit die stillzusetzenden Klöpp--1 die Stillsetzstelle nicht überlaufen,
sind die an sich bekannten, in der Fortbewegungsrichtung der Klöppel hinter den
Kreuzungsstellen angeordneten Zungenweichen v erfindungsgemäß gleichzeitig als Anschläge
für die Klöppel ausgebildet. Zu diesem.Zwecke werden die Zungenweichen v unter Vermittlung
von durch Federn ze, belasteten Druckstükkei x, die mit ihrem gewölbten Kopf in
bogenförmige Ausschnitte oder Drucksättel y am Rücken der Weichen v eingreifen,
gewöhnlich in ihrer Mittelstellung (s. Abb.3, unten) gehalten. Die Verstellung der
Weichen entsprechend dem gewünschten Klöppellauf erfolgt durch mit den Hilfstreibern
c heb- und senkbare und mit ihnen umlaufende, beispielsweise durch einen unteren
Flansch der Treibernabe n gebildete Nockenscheiben z, «-elche auf Arme 2 einwirken,
die auf den in Gangplatte o und Grundplatte p gelagerten senkrechten Drehachsen
3 der Weichen v sitzen. Die Arme 2 sind in solcher Höhe angeordnet, daß sie durch
die Nockenscheiben z unbeeinflußt bleiben, wenn die Hilfstreiker c in ihrer unteren
Endstellung sich befinden. Wird dagegen der eine oder andere Hilfstreiber, beispielsweise
der zu dem in Abb.3 oben gezeichneten Teller gehörige Hilfstreiber, durch das Musterwerk
angehoben, so gelangt gleichzeitig die zugehörige Nockenscheil,e z in den Bereich
der Arme :2 der zugehörigen Weichenachsen 3, von denen in Abb.3 nur die auf %der
einen Tellerseite liegende Weiche gezeichnet ist. Die zugehörigen Weichen werden
dann durch die Nokkenscheibe z so verstellt (s. Abb. 3, oben), daß sie den oberen
Teller a in der Üblichen Weise gegen den Nachbarteller abschließen, so daß der Klöppel
den oberen Teller umlaufen kann. Die Nocken der Scheiben z müssen natürlich gegenüber
den Flügeln der Hilfstreiber c, wie aus Abt-. 3, oben, ersichtlich ist, um
einen solchen '\`'inkel versetzt sein, daß die Verstellung der Weichen v erfolgt,
bevor die Klöppel von den Hilfstreibern ,c mitgenommen werden. Sobald die Klöppel
an den Weichen vorbei sind, geben die Nocken der Nockenscheil)e z die Arme 2 wieder
frei, woraltf die Weichen unter Wirkung der Druckstückes in ihre Mittellage zurückkebren,
in welcher sie wieder als Anschläge für die erneut stillzusetzenden Klöppel die
:en.
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Natürlich sind mancherlei Abänderungen des gezeichneten Beispiels
möglich. Instesondere könnte die Kupplung der Hilfstre1er mit den Haupttreibern
auch durch Feder und Nut Eewirkt sein. Ferner könnten an Stelle der durch einen
Flansch der Hilfstreibernaben gebildeten Nockenscheiben auch besondere, mit den
Hilfstreibern heb- und senkbare Nockenscheiben für die Steuerung der Weichen vorgesehen
werden. Für das Festhalten der Weichen in der Mittelstellung können an Stelle der
Druckstücke auch Spiralfedern angeordnet sein, die sich in die bogenförmigen Ausschnitte
am Rücken der Weichen einlegen. Die Druckstücke oder die sie ersetzenden Spiralfedern
können in der Gangplatte oder an deren Unter- oder Oberseite angebracht sein.