DE3832298A1 - Verfahren zur halbleiteroberflaechenmessung - Google Patents
Verfahren zur halbleiteroberflaechenmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Halbleiter-
Oberflächenmessung, das insbesondere dazu geeignet ist,
die Grenzflächenfangstellendichte (die Grenzflächenzu
standsdichte) an der Grenzfläche zwischen einem Halbleiter
und einem Isolator, die Menge und die Verteilung der elek
trischen Ladung im Isolator, die Lebensdauer der Ladungs
träger im Halbleiter usw. zu messen, sowie eine Vorrich
tung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Als ein Beispiel eines Verfahrens zur Halbleiter-Oberflächen
messung ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Kapazitäts-
Spannungs- oder C-V-Kennwerte erhalten werden. Zur C-V-
Messung werden das Hochfrequenzverfahren (1 MHz), das Nieder
frequenzverfahren, das quasistatische Verfahren usw. ange
wandt. Die C-V-Kennwerte können gewöhnlich dadurch erhalten
werden, daß eine Isolierschicht 2 auf einem Halbleitersub
strat 1 ausgebildet wird und weiterhin eine Elektrode 3
aus einem Metall, polykristallinem Silizium usw. durch Auf
dampfen oder chemisches Gasphasenabscheiden, d. h. durch das
CVD-Verfahren vorgesehen wird, wie es in Fig. 2 der zugehöri
gen Zeichnung dargestellt ist, um einen sogenannten MOS, d. h.
einen Metalloxidhalbleiteraufbau zu erhalten. Eine C-V-Meß
vorrichtung enthält eine Energieversorgung zum Anlegen einer
Gleichvorspannung.
Ein einfaches Verfahren zum Messen der C-V-Kennwerte besteht
darin, einen Quecksilbertropfen oder einen Tropfen aus einer
Indium-Gallium-Legierung 3 a auf den Isolator 2 aufzubringen,
der auf dem Halbleitersubstrat 1 ausgebildet ist, um einen
MOS-Aufbau zu erhalten, wobei der Tropfen gegen den Isolator
mittels eines leitenden Stabes 5, beispielsweise eines Metall
stabes, gedrückt wird, und eine C-V-Meßvorrichtung 20 benutzt
wird, wie es in Fig. 3 dargestellt ist.
Als ein weiters Halbleiteroberflächen-Meßverfahren ist
ein Verfahren der Oberflächenfotospannungsmessung bekannt,
das im Japanese Journal of Applied Physics, 23 (1984),
Seite 1451-1461 beschrieben ist. Das Grundprinzip dieses
Verfahrens ist in Figur 4 dargestellt. Das heißt, daß ein
lichtdurchlässiger Isolator 6 beispielsweise aus Mylar
als Abstandsstück zwischen einer lichtdurchlässigen Elek
trode 3 b, die von einer Glasplatte 7 gehalten ist, und
einem Isolator 2 angeordnet wird, der auf dem Halbleiter
substrat 1 ausgebildet ist, und der Isolator 2 mit Licht 22
bestrahlt wird, das von einer durch eine Wechselstromquelle
angetriebenen Lichtquelle 21 über ein optisches System 23
ausgegeben wird. Ein mit der Bestrahlung durch das Licht 22
synchronisiertes Signal wird einer Wechselspannungsober
flächen-Foto-EMK-Meßvorrichtung 24 eingegeben, und es wird
eine Oberflächen-Foto-EMK-Messung über die Kapazität bewirkt.
Das Oberflächenphotonenmikroskop, das unter Ausnutzung der
Oberflächenfotospannung arbeitet, ist von Chuske MUNAKATA
in Oyo Butsuri, Bd. 53, Nr. 3 (1984), Seite 176-182 be
schrieben.
Wenn die Elektrode und die Isolierschicht in Kontakt mit
einander stehen, wie es bei den bekannten C-V-Meßverfahren
der Fall ist und in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist,
ist es schwierig, die Ladungsverteilung in der Nähe der
Oberfläche der Isolierschicht zu ermitteln. In diesem Fall
wurde daher die Ladungsverteilung in der Nähe der Oberfläche
der Isolierschicht dadurch approximiert, daß Kurven erhalten
wurden, die die Beziehung zwischen der Stärke und der elek
trischen Ladungsmenge wiedergeben, indem die Isolierschicht
nacheinander durch chemisches Ätzen usw. abgetragen wurde,
um dadurch die Stärke der Schicht zu verändern, und die C-V-
Messungen wiederholt wurden.
Bei dem bekannten Beispiel, das in Fig. 4 dargestellt ist,
können andererseits dünne Abstandsstücke nicht erhalten
werden, da diese wenigstens einige 10 µm stark sind. Wie es
später im einzelnen beschrieben wird, ist es nicht möglich,
exakte Oberflächenmessungen auszuführen, es sei denn, daß
die Stärke der Abstandsstücke kleiner als 2 µm bezogen auf
die Stärke einer Siliziumdioxidschicht ist.
Wenn weiterhin die Isolierschicht auf der Oberfläche des
Halbleitersubstrates sehr dünn ist, und die Elektrode di
rekt auf der Isolierschicht ausgebildet ist, fließt ein
Leckstrom, so daß insofern Probleme bestehen, als die C-V-Kenn
werte nicht exakt gemessen werden können usw.
Durch die Erfindung sollen diese Schwierigkeiten beseitigt
werden.
Das kann dadurch erreicht werden, daß eine Elektrode vorge
sehen wird, deren Luftspalt zur Oberfläche des Halbleiter
substrates variabel ist. Das heißt, daß Messungen dadurch
bewirkt werden, daß der Isolator und ein Luftkondensator in
Reihenschaltung benutzt werden. Die Messungen können in einem
Inertgas wie beispielsweise Stickstoff oder im Vakuum an Stelle
von Luft durchgeführt werden.
Die C-V-Messungen bei einem MOS-Aufbau werden gewöhnlich mit
einer SiO2-Schicht durchgeführt, dessen Stärke kleiner als
1 µm ist, obwohl dieser Wert von der Dotierung des Halbleiter
substrates abhängt. Der Grund dafür besteht darin, daß sich
die Kapazität kaum ändert, wenn die Stärke über 2 µm liegt.
Wenn folglich die spezifische Dielektrizitätskonstante (3,9
für SiO2) berücksichtigt wird, ist es wünschenswert, daß der
Luftspalt kleiner als 0,5 µm ist.
Bei einem Luftspalt kann durch die Messung der Kapazität
der Abstand zwischen der Oberfläche des Halbleiters und
der Elektrode erhalten werden. Bei den meisten SiO2-Schich
ten sind die elektrischen Ladungen so verteilt, daß die
Ladungsverteilung an der Grenzfläche zum Halbleiter (Si)
und an der Außenfläche stark und im mittleren Teil schwach
und nahezu konstant ist. Wenn folglich angenommen wird, daß
die elektrische Ladung an der Grenzfläche und an der Außen
fläche in einer Weise vorhanden ist, die durch eine Delta
funktion wiedergegeben werden kann, und im mittleren Teil
der Schicht gleichmäßig verteilt ist, dann ist es möglich,
die Verteilung der elektrischen Ladung an der Grenzfläche,
an der Außenfläche und im mittleren Teil der Schicht durch
Messung der C-V-Kennwerte an drei Punkten zu erhalten, während
der Spalt der Luftspaltelektrode geändert wird. Selbst wenn
die elektrische Ladung in einer anderen vernünftigen Weise
verteilt ist, ist es möglich, die Verteilung der elektrischen
Ladung in der Isolierschicht zerstörungsfrei unter Verwendung
einer Datenanalyse mittels eines Computers abzuschätzen, nach
dem eine Anzahl von C-V-Messungen durchgeführt wurde, während
der Spalt verändert wurde.
Wenn die C-V-Kennwerte nach dem quasistatischen Verfahren usw.
erhalten werden, und ein Leckstrom in der Isolierschicht vor
handen ist, können genaue Messungen nicht erfolgen. Da jedoch
bei diesem Verfahren notwendigerweise ein Spalt vorhanden
ist, ist es selbst bei einer sehr dünnen Isolierschicht mög
lich, die C-V-Messungen zu bewirken, es sei denn, daß ein
Tunnelstrom oder eine Tunnelentladung auftritt. Auch bei
Halbleitersubstraten ohne Isolierschicht, beispielsweise der
Oberfläche von gespaltenem Si, kann die Oberflächen- oder
Grenzflächenzustandsdichte in einem ultrahohen Vakuum gemes
sen werden. Weiterhin ist dann eine Bewertung der Oberflächen
behandlung der anderen Schichten als der Isolierschicht mög
lich.
Ohne eine Umkehr der Oberfläche des Halbleiters können wei
terhin mit dem üblichen Wechselstromoberflächenfotospannungs
meßverfahren Messungen nicht durchgeführt werden. Das Ver
fahren der Bewertung der Si-Plättchen kann daher nur auf
Si vom N-Leitfähigkeitstyp angewandt werden. Mittels einer
Luftspaltelektrode gemäß der Erfindung kann andererseits die
Oberfläche von P-leitendem Si dadurch umgekehrt werden, daß
eine Gleichvorspannung an die lichtdurchlässige Elektrode ge
legt wird, so daß es möglich ist, auch P-leitendes Si zu be
werten.
Im folgenden werden anhand der Zeichnung besonders
bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrie
ben. Es zeigt
Fig. 1 in einer Querschnittsansicht ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung,
Fig. 2-4 in Querschnittsansichten drei verschiedene bekann
te Verfahren zur Halbleiteroberflächenmessung,
Fig. 5A, 5B schematisch die Arbeitsweise des Ausführungsbei
spiels der Erfindung, wobei Fig. 5A die elektrische
Ladungsverteilung nach dem bekannten Verfahren und
Fig. 5B in entsprechender Weise die Ladungsvertei
lung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zeigen,
und
Fig. 6-10 schematisch den Aufbau verschiedener Ausführungs
beispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Eine
Isolierschicht (Siliziumdioxid) 2 ist auf einem Halbleiter
substrat (Silizium) 1 bis zu einer Stärke von 100 nm ausge
bildet. Dieses Plättchen ist auf einem nicht dargestellten
Probentisch angeordnet. Die C-V-Kennwerte werden dadurch ge
messen, daß eine Elektrode 3 an Stellen, die von der Ober
fläche der Isolierschicht 2 um etwa 100 nm bis etwa 150 nm
entfernt sind, über einen Bewegungsmechanismus 4 angeordnet
wird. Eine C-V-Meßvorrichtung mit einer Energieversorgung,
die die C-V-Kennwerte mißt, ist mit der Elektrode 3 und
dem Substrat 1 verbunden. Da der Abstand zwischen der
Elektrode und der Oberfläche des Substrates leicht dadurch
erhalten werden kann, daß die Kapazität gemessen wird, wie
es bereits erwähnt wurde, ist es möglich, den Abstand zwi
schen der Elektrode und der Oberfläche des Substrates da
durch zu regulieren, daß der Wert der Kapazität von der
C-V-Meßvorrichtung 20 einer Steuerung 25 für den Bewegungs
mechanismus rückgekoppelt wird. Der Mechanismus 4 zum Be
wegen der Elektrode 3 wird durch eine Kombination aus einem
Grobregelteil unter Verwendung einer Mikrometerschraube und
einem Feinregelteil unter Verwendung eines Piezobetätigungs
gliedes gesteuert.
Unter Verwendung des oben beschriebenen Aufbaus ist es mög
lich, die C-V-Kennwerte und die an der Oberfläche des Halb
leiters induzierte elektrische Ladung Q ausgehend von Ab
weichungen von der idealen Kurve für die Ladung Null zu erhal
ten. Dieses Verfahren ist allgemein bekannt.
Der Aufbau der Quecksilbersonde, die in Fig. 3 gezeigt ist,
ist schematisch in Fig. 5A dargestellt.
Wenn eine positive Ladungsverteilung in der Isolierschicht
angenommen wird, wie sie im unteren Teil von Fig. 5A gezeigt
ist, dann ist die an der Oberfläche des Halbleiters induzier
te elektrische Ladung Q gegeben durch:
wobei e die Elementarladung ist, t 0 die Stärke der Isolier
schicht angibt und ρ(x) die Ladungsverteilung in der Isolier
schicht ist.
Wenn die elektrische Ladung im mittleren Teil der Schicht
konstant und gleich q 0 ist, dann kann die Gleichung (1)
in der folgenden Weise umgeschrieben werden:
Wenn andererseits die Luftspaltelektrode gemäß der Erfindung
verwandt wird, dann ist die elektrische Ladung so verteilt,
wie es in Fig. 5B dargestellt ist und gilt die folgende
Gleichung:
wobei ε die spezifische Dielektrizitätskonstante des Isola
tors ist, Qi die Ladungsmenge an der Grenzfläche bezeichnet
und Qs die Ladungsmenge an der Außenfläche bezeichnet.
Dabei ist es möglich, die Werte Qi, q 0 und Qs dadurch zu er
halten, daß der Luftspalt auf t 2 und t 3 geändert wird. Wenn wei
terhin q 0 mit 0 approximiert wird, dann können Qi und Qs
durch zwei Messungen bei t 1 und t 2 erhalten werden.
Die positive Ladungsverteilung, die in den Fig. 5A und 5B
dargestellt ist, wird oft beobachtet, wenn ein Si-Substrat
mit einer SiO2-Schicht auf seiner Oberfläche mit einem Plasma
usw. bestrahlt wird. Der Grund dafür besteht darin, daß eine
elektrische Ladung in der SiO2-Schicht durch die Bestrahlung
mit Ionen, Elektronen oder ultraviolettem Licht im Plasma ge
bildet wird. Die positive Ladungsverteilung bei einem bekann
ten Beispiel, bei dem gemessen wird, indem schrittweise die
SiO2-Schicht geätzt wird, hat gleichfalls den in Fig. 5A
dargestellten Aspekt.
Selbst wenn die positive Ladungsverteilung nicht durch eine
Deltafunktion wiedergegeben werden kann, ist es möglich, die
Ladungsverteilung im mittleren Teil einer Probe mittels einer
Datenverarbeitung durch einen Computer abzuschätzen, indem
die C-V-Kennwerte an einer vernünftigen Anzahl von Meßpunkten
erhalten werden, während t 1 variiert wird, und die Menge der
induzierten elektrischen Ladung auf der Grundlage dieser Meß
werte berechnet wird.
Im folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfin
dung beschrieben.
Bei der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung ist es
wichtig, die Parallelität zwischen der Luftspaltelektrode
und der Halbleiterprobe beizubehalten. Fig. 6 zeigt ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem Hilfs
elektroden 10 und 10′ auf beiden Seiten der Hauptelektrode 3
angeordnet sind. Die Kapazität jeder Elektrode wird mittels
einer C-V-Meßvorrichtung gemessen. Die in dieser Weise erhal
tenen Kapazitäten werden mittels eines Komparators 28 mitein
ander verglichen. Die Parallelität wird dadurch erzielt, daß
das Vergleichsergebnis des Komparators 28 einer Reguliermecha
nismussteuereinrichtung 27 rückgekoppelt wird, um die Kapa
zitäten gleichzumachen, und ein Reguliermechanismus 26 be
trieben wird, der die Neigung des Probentisches 9 reguliert,
auf dem das Halbleitersubstrat 1 mit der darüber angeordneten
Isolierschicht 2 angeordnet ist. In dieser Weise ist es mög
lich, die Parallelität zwischen der Elektrode und der Halblei
terprobe beizubehalten. In Fig. 6 ist weiterhin ein Elektro
denbewegungsmechanismus 4 dargestellt. In Wirklichkeit sind
vier Hilfselektroden 10, 10′, 10′′, 10′′′ vorgesehen und werden
gleichfalls zwei Paare von Reguliermechanismen verwandt.
Die Parallelschaltung ist möglich, wenn mehr als zwei Hilfs
elektroden vorhanden sind.
Es kann gleichfalls daran gedacht werden, die Parallelität
mit optischen Mitteln zu ermitteln beispielsweise die Paral
lelität mittels eines aufgeteilten Lichtstrahles zu er
mitteln, wie er bei einem CD-Plattenspieler usw. verwandt
wird.
Im folgenden wird ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung beschrieben.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde ein
aufgedampfter Goldfilm als Elektrode verwandt. Die Oberfläche
des aufgedampften Filmes kann jedoch stark uneben sein, so
daß nicht von einer ebenen Elektrode gesprochen werden kann.
Daher wird ein Si-Plättchen, das stark mit Störstellen wie
beispielsweise Arsen, Phosphor, Bor usw. dotiert ist, so daß
es halbleitend ist, einen niedrigen spezifischen Widerstand
hat und spiegelpoliert ist, benutzt, wobei zufriedenstellende
Meßergebnisse erhalten werden.
Im folgenden wird ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung beschrieben.
Ein Silizium-Plättchen wird gewöhnlich mit einem natürlichen
Oxidfilm einer Stärke von etwa 2 µm überzogen. Wenn die C-V-
Kennwerte mit einer darauf ausgebildeten Elektrode gemessen
werden, kann aufgrund der Tatsache, daß der Oxidfilm extrem
dünn ist, der Leckstrom so groß werden, daß die Messung im
wesentlichen unmöglich ist. Wenn ein Luftspalt in dem in Fig. 1
dargestellten Aufbau verwandt wird, können die C-V-Kennwerte
mit einem Spalt von etwa 50 µm Stärke erhalten werden. Bei
diesem Ausführungsbeispiel hat es sich bestätigt, daß negative
elektrische Ladung auf der Si-Oberfläche durch eine Si-Ober
flächenbehandlung unter Verwendung von Alkali wie beispiels
weise Hydrazin, Ammoniumperoxyd usw. erzeugt wird. Es läßt
sich somit sagen, daß es möglich ist, die Wirkung der Ober
flächenbehandlung von Si usw. dadurch zu bewerten, daß das
erfindungsgemäße Verfahren angewandt wird. Es ist möglich,
die C-V-Kennwerte von N-leitendem Si mit einem spezifischen
Widerstand von 10 Ω-cm mit einem Luftspalt zu messen, der
kleiner als 0,5 µm ist, wobei zufriedenstellende C-V-Kenn
werte mit einem Luftspalt erhalten werden, der kleiner als
0,1 µm ist.
Im folgenden wird ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung beschrieben, das in Fig. 8 dargestellt ist.
Während bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
die C-V-Meßvorrichtung 20 mit der Elektrode 3 und dem Sub
trat 1 verbunden ist, wird bei dem in Fig. 8 dargestellten
Ausführungsbeispiel eine sich schrittweise ändernde Spannung
zwischen die Elektrode 3 und das Substrat 1 über eine Kapa
zitätsmeßvorrichtung 20 a gelegt. In dieser Weise ist es
möglich, die Lebensdauer und die Oberflächenrekombinations
geschwindigkeit der Ladungsträger im Halbleiter dadurch zu
messen, daß die Änderungen in der Kapazität in Abhängigkeit
von der Zeit gemessen werden. Der Aufbau ist im übrigen iden
tisch mit dem Aufbau der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
Die Kapazitätszeitmessung ist an sich bekannt.
Fig. 9 zeigt ein weiteres sechstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Eine Vorspannung liegt an einer lichtdurchlässigen
Elektrode 3 b, die von einer Glasplatte 7 gehalten ist, deren
Lage über einen Bewegungsmechanismus 4 mittels einer Gleich
stromenergieversorgung 29 gesteuert wird. In dieser Weise ist
es möglich, das Oberflächenpotential des Halbleitersubstrates
(Si) 1 zu steuern, auf dem die Isolierschicht 2 ausgebildet ist,
und die Oberflächenfotospannung zu messen, die dadurch indu
ziert wird, daß das Halbleitersubstrat bei einem willkürlichen
Oberflächenpotential mit Licht 8 bestrahlt wird. Die indu
zierte Oberflächenfotospannung kann in derselben Weise wie
bei dem bekannten Beispiel gemessen werden, das in Fig. 4
dargestellt ist. Das heißt, daß eine Lichtquelle 31 die
Halbleiterprobe mit einem Lichtstrahl 22 konstanter Fre
quenz über ein optisches System 23 mittels einer Wechsel
stromversorgung bestrahlt und gleichzeitig ein Synchron
signal einer Wechselstromoberflächen-Foto-EMK-Meßvorrichtung
24 ausgibt. In dieser Weise ist es möglich, die Foto-EMK
synchron mit der Lichtbestrahlung zu messen. Dabei kann die
Isolierschicht 2 entweder eine natürliche Oxidschicht oder
eine Schicht sein, die durch eine Oberflächenbehandlung er
halten wird, die die Oberfläche des Halbleitersubstrates be
einflußt.
Dieses Ausführungsbeispiel hat zur Folge, daß es leichter
wird, die elektrische Oberflächenladung, die Grenzflächen
zustandsdichte usw. getrennt zu erhalten. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel ist es weiterhin möglich, getrennt die Lebens
dauer der Ladungsträger in massivem Si unter Verwendung der
Kapazitätsmeßvorrichtung statt einer C-V-Meßvorrichtung
zu erhalten. Das Verfahren zum Messen der Oberflächen-Foto-
EMK ist in der oben angegebenen Fundstelle in Japanese Journal
of Applied Physics beschrieben.
Da gewöhnlich Si-Plättchen weiterhin mit Ammoniumperoxid
NH4OH und H2O2 behandelt werden, wird die Leitfähigkeit ihres
Oberflächenbereiches in eine P-Leitfähigkeit geändert. Aus
diesem Grunde war eine Messung der Lebensdauer bei N-leitendem
Si mit dem bekannten Verfahren nach Fig. 4 ohne weiteres
möglich jedoch für P-leitende Si schwierig. Unter Verwen
dung der in Fig. 9 dargestellten Vorrichtung ist es anderer
seits möglich, eine Lebensdauermessung bei P-leitendem Si
durchzuführen, da sich die Si-Oberfläche durch Anlegen einer
positiven Spannung an die leitdurchlässige Elektrode in
einen N-leitenden Typ geändert hat.
Ein weiteres siebtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
in Fig. 10 dargestellt. Wenn versucht würde, das Silizium
substrat 1 von der Vorderseite eines hochintegrierten Si-
Schaltungsplättchens zu betrachten, wäre das gewöhnlich durch
die Verdrahtungsschicht 11 unmöglich, in der die Verdrahtung,
die Steuerelektroden usw. angeordnet sind. Es ist anderer
seits möglich, das Si mit einer Auflösung von etwa 1 µm
durch Bilden einer Aussparung, beispielsweise durch Ätzen
der Rückfläche des Si-Plättchens derart, daß die Stärke des
Siliziumsubstrates etwa 20 µm am Boden der Aussparung beträgt,
wie es in Fig. 9 dargestellt ist, und durch Betrachten der
an der Oberfläche induzierten Wechselfotospannung zu bewerten.
Der Aufbau ist im übrigen identisch mit dem, der in Fig. 9
dargestellt ist.
Im folgenden wird ein achtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben.
Die Messung bei dem vierten Ausführungsbeispiel erfolgte in
der Umgebungsatmosphäre. Es gibt jedoch den Fall, in dem sta
bile, d. h. reproduzierbare Messungen aufgrund von Feuchtig
keit usw. in der Außenluft schwierig sind. Es hat sich bestä
tigt, daß diese Schwierigkeit leicht dadurch gemildert wer
den kann, daß dafür gesorgt wird, daß trockener Stickstoff
durch die Meßanlage strömt. Es hat sich auch bestätigt, daß
stabilere Messungen dann bewirkt werden können, wenn die ge
samte Meßanlage unter ein Vakuum gesetzt wird.
Im folgenden wird ein neuntes Ausführungsbeispiel beschrieben.
In Fig. 1 ist es möglich, die Luftspaltelektrode mit einer
Frequenz von einigen 100 kHz dadurch schwingen zu lassen, daß
der Bewegungsmechanismus aus einem gestapelten oder geschich
teten Betätigungsglied gebildet wird und eine Wechselspannung
daran gelegt wird. Mittels dieses Aufbaus ist es möglich,
das Potential der Oberfläche der Probe nach dem Prinzip
des Schwingzungenelektrometers zu messen.
Im folgenden wird ein zehntes Ausführungsbeispiel beschrieben.
Bei allen vorhergehenden Ausführungsbeispielen war der Spalt
mit Luft oder Stickstoff gefüllt oder evakuiert, er kann je
doch auch mit einer Flüssigkeit gefüllt sein. Unter Verwen
dung von Silikon-Öl (C2H6OSi)4 ist eine C-V-Messung selbst
mit einem Zwischenraum von bis zu 4 µm möglich.
Der Grund dafür besteht darin, daß die spezifische Dielek
trizitätskonstante von Silikon-Öl 2,4 beträgt. Wenn eine
Flüssigkeit mit einer größeren spezifischen Dielektrizitäts
konstante benutzt wird, kann der Spalt noch größer sein.
Es gibt jedoch viele Fälle, in denen ein Trocknen und Reini
gen nach der Messung notwendig sind, und in denen dieses Ver
fahren somit nicht effizient ist.
Obwohl bei den obigen Ausführungsbeispielen Si als Halbleiter
benutzt wurde, ist das erfindungsgemäße Verfahren und die
erfindungsgemäße Vorrichtung auch bei III-V-Legierungshalb
leitern wie GaAs oder II-VI-Legierungshalbleitern anwendbar.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, die elektrische Ladungs
verteilung in einer Isolierschicht auf der Oberfläche eines
Halbleiterkörpers ohne schrittweises Ätzen zu erhalten. Es
ist auch möglich, die Lebensdauer der Ladungsträger, die
Grenzflächenzustandsdichte und die elektrische Oberflächen
ladung im Halbleiterkörper zu erhalten, auf dem eine Isolier
schicht, durch die ein Streustrom oder Leckstrom fließen kann,
oder eine extrem dünne Isolierschicht angeordnet ist.
Beim Oberflächenfotospannungsmeßverfahren, das die induzierte
Oberflächenfotospannung verwendet, kann weiterhin die Grenz
flächenzustandsdichte und die Lebensdauer der Ladungsträger
erhalten werden. Bei der Abnahmeprüfung von Si-Plättchen ist
eine Bewertung sowohl bei N-leitenden als auch bei P-leiten
den Plättchen möglich, so daß das Anwendungsgebiet erweitert
ist. Bei der Fehleranalyse von hochintegrierten Schaltungen
kann eine Information über das Si und die Si-Oberfläche mit
einer Auflösung von etwa 1 µm für einen Aufbau erhalten wer
den, bei dem Si von der Rückseite geätzt wird, so daß eine
Si-Schicht übrig bleibt, deren Stärke zwischen einigen 10 µm
und einigen µm liegt.
Claims (19)
1. Verfahren zur Halbleiteroberflächenmessung zum Messen
der elektrischen Kennwerte der Oberfläche eines Halbleiter
körpers, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elek
trode (3) verwandt wird, deren Oberfläche, die der Oberfläche
des Halbleitersubstrates (1) gegenüberliegt, eben ist, und
der Spalt zwischen der Elektrode (3) und der Oberfläche des
Halbleitersubstrates (1) kleiner als 0,5 µm ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kapazität oder die Kapazitätsände
rungen zwischen dem Halbleitersubstrat (1) und der Elektrode
(3) gemessen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Spannung zwischen das Halbleiter
substrat (1) und die Elektrode (3) gelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand zwischen dem Halbleiter
substrat (1) und der Elektrode (3) verändert wird, so daß
er wenigstens zwei Werte hat, und daß die Kapazitätsspan
nungskennwerte dazwischen gemessen werden, um die Vertei
lung der elektrischen Ladung in Richtung der Stärke des
Halbleitersubstrates (1) zu erhalten.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verteilung der elektrischen Ladung
in Richtung der Stärke einer Isolierschicht (2) ermittelt
wird, die auf der Oberfläche des Halbleitersubstrats (1)
angeordnet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Isolierschicht (2) eine Schicht
aus einem natürlichen Oxid ist.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand zwischen dem Halbleiter
substrat (1) und der Elektrode verändert wird, und daß die
Kapazitätsspannungskennwerte dazwischen gemessen werden,
um die Grenzflächenzustandsdichte im Halbleitersubstrat (1)
zu erhalten.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine sich schrittweise ändernde Spannung
zwischen das Halbleitersubstrat (1) und die Elektrode (3) ge
legt wird, und daß die Änderungen in der Kapazität gemessen
werden, um die Lebensdauer oder die Oberflächenrekombina
tionsgeschwindigkeiten der Ladungsträger im Halbleitersubstrat
(1) zu erhalten.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spannung oder die Änderungen in
der Spannung zwischen dem Halbleitersubstrat (1) und der
Elektrode (3) gemessen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Spannung zwischen das Halbleiter
substrat (1) und die Elektrode (3) gelegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Halbleitersubstrat (1) mit ununter
brochenem oder unterbrochenem Licht bestrahlt wird und die
induzierte Foto-EMK gemessen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Halbleitersubstrat (1) mit Licht
durch die Elektrode (3) bestrahlt wird, die lichtdurchlässig
ist.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ebenen Elektrode (3) aus einem Sili
zium-Plättchen besteht, das stark mit Störstellen wie Arsen,
Phosphor, Bor usw. dotiert und spiegelpoliert ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zwischenraum zwischen dem Halbleiter
substrat (1) und der Elektrode (3) evakuiert gehalten wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zwischenraum zwischen dem Halbleiter
substrat (1) und der Elektrode (3) mit einem Gas oder einer
Flüssigkeit gefüllt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrode (3) in einer Richtung
senkrecht zur Oberfläche des Halbleitersubstrates (1) in
Schwingung versetzt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Einrichtungen zum Feststellen der Pa
rallelität vorgesehen sind, damit die Oberflächen des Halb
leitersubstrates (1) und der Elektrode (3) genau paral
lel sind.
18. Vorrichtung zur Halbleiteroberflächenmessung,
gekennzeichnet durch einen Probentisch, auf
dem eine Halbleiterprobe (1) angeordnet ist, eine Platten
elektrode (3), die so angeordnet ist, daß sie der Halblei
terprobe (1) mit einem derartigen Spalt dazwischen gegen
überliegt, daß sie gleichspannungsmäßig davon getrennt und
wechselspannungsmäßig damit verbunden ist, eine Einrichtung
(4, 25) zum Regulieren des Spaltes zwischen der Plattenelek
trode (3) und der Halbleiterprobe (1), Einrichtungen (10, 10′,
10′′, 10′′′, 20 a, 20 c, 28, 27, 26) zum Beibehalten der Oberflächen
parallelität zwischen der Plattenelektrode (3) und der Halb
leiterprobe (1) und Einrichtungen zum Messen der Kapazität
zwischen der Plattenelektrode (3) und der Halbleiterprobe (1).
19. Vorrichtung zur Halbleiteroberflächenmessung,
gekennzeichnet durch einen Probentisch, auf
dem eine Halbleiterprobe (1) angeordnet ist, eine Platten
elektrode (3), die so angeordnet ist, daß sie der Halbleiter
probe (1) mit einem derartigen Spalt dazwischen gegenüber
liegt, daß sie gleichspannungsmäßig davon getrennt und
wechselspannungsmäßig damit verbunden ist, eine Einrichtung
(4, 25) zum Regulieren des Spaltes zwischen der Plattenelek
trode (3) und der Halbleiterprobe (1), Einrichtungen (10, 10′,
10′′, 10′′′, 20 a, 20 c, 28, 27, 26) zum Beibehalten der Oberflächen
parallelität zwischen der Plattenelektrode (3) und der Halb
leiterprobe (1), eine Einrichtung zum Bestrahlen der Halb
leiterprobe mit Licht durch die Elektrode (3) hindurch,
und eine Einrichtung (24) zum Messen der Spannung, die
durch das Licht an der Oberfläche der Halbleiterprobe (1)
induziert wird.
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