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Siebwerk zum sauberen Klassieren beliebigen Siebgutes. Bekannt sind
Trommel- und Zylindersiebe, welche in der Weise arbeiten, daß das Siebgut zuerst
auf das feinste Sieb fällt, welches den Staub ausscheiden soll, und dann weitere,
immer größere Siebe passiert. Um saubere Körnungen zu erhalten, muß jede Siebklasse
sehr lang sein, es ergeben sich daher bei einer größeren Klassenzahl schwer ausführbare
Baulängen. Ein weiterer Nachteil des Zylindersiebes ist der, daß die feinsten Siebe
die ganze zu scheidende Materialmenge aufnehmen müssen und daher sehr starker Abnutzung
unterliegen. Man hat diesem Übelstand vorzubeugen versucht durch Einbau eines Vorsiebes,
welches das kleinste Sieb einigermaßen schützt, jedoch immer noch nicht verhütet,
daß gerade diesem die größte Materialmenge zufließt.
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Wenn man den entgegengesetzten Weg einschlägt und von grob nach fein
siebt, müssen _lie Zvlindersiebe nicht hintereinander, sondern übereinander angeordnet.
werden. Dann liegen die gröbsten Siebe innen und die feinen außen. Nachteile dieser
Anordnung sind schwere Zugänglichkeit und Kontrolle der inneren Siebe, ferner bei
größerer Klassenzahl schwer ausführbare, große Siebdurchmesser, besonders in Rücksicht
darauf, daß die feineren Siebe bei größerer Umfangsgeschwindigkeit nicht mehr arbeiten.
Außerdem werden leicht die inneren
Siebe von außen her bestreut
und die gröberen Körnungen werden nicht staubfrei.
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Ein weiterer bekannter Weg, von grob nach fein zu sieben, ist der,
die einzelnen Siebtrommeln nicht mehr auf dieselbe Achse zu bauen, sondern ganze
Trommelreihen untereinander anzuordnen. Nachteile dieser Anlage sind Kostspieligkeit
und außerordentlich große Bauhöhe.
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Es sind auch Siebwerke bekannt, bei denen die einzelnen Siebeinrichtungen
in einer Troniinel sternförmig um den Mittelpunkt derselben angeordnet sind ;(Patentschrift
23o817). Eine solche Anordnung ergibt jedoch sehr große Trommeldurchmesser sowie
einen starken Verschleiß der Siebe infolge der hohen Belastung derselben. Auch bietet
diese Konstruktion keinen Schutz gegen Zurückfallen des ausgesiebten Gutes in das
ungesiebte.
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Zur Vermeidung aller vorgenannten Nachteile wird durch die Erfindung
eine Siebanordnung angegeben, bei welcher im Trommelquerschnitt die Sieblinien aus
geraden, gebrochenen oder gebogenen Seiten eines Vielecks entstehen, wobei jede
einzelne Seite des Vielecks in (er Drehrichtung der Trommel verschoben ist, zu dem
Zweck, daß durch die ein dein einen Ende der Vielecksseite entstehende Verkürzung
ein Durchgang oder Einlauf für das Material gebildet wird, während durch die Verlängerung
an dem anderen Ende ein Auffang für das ankommende Gut geschaffen wird.
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Die Vorteile, die durch die vorliegende Siebanoranung gegenüber den
bekannten Einrichtungen erhalten werden, bestehen zunächst in der zwangläufigen,
schnellen. und reinen Klassierung des Gutes bei geringem Verschleiß der Siebe. Ferner
bietet die Anordnung Schutz gegeit Wiederzurückfallen des bereits ausgesiebten Gutes,
weil die Siebe in einem Winkel zueinander stehen. Ferner sind als weitere Vorteile
leichte Zugänglichkeit und :'Auswechselbarkeit der Siebe, wie kleine Baumasse, bei
der vorliegenden Anordnung hervorzuheben.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
im Querschnitt. Das Siebwerk besteht aus einer rotierenden Trommel, weMie in Kammern
eingeteilt ist, entsprechend der Atiz2ilil der gewünschten Körnungen und Siebklassen.
Bei (lein vorliegenden Ausführtings'.;eispiel sind fünf Körnungen und dementsprechen
l vier Sielte a, b, c, (I gewählt, von denen (I ;las griihste
und (r ;las feinste Sieb ist. Diese Siebe sind so in die Trommel eingesetzt, @laß
sie Teilstücke von;Sehnenebenen der Trommel bilden, wobei sie parallel zur Trommelachse
oder etwas geneigt dazu stehen können. Das urgesiebte Gut wird durch bekannte Vorrichtungen
einer Kammer f zugeführt, die zentral oder am Uistfang der Trommel liegen kann.
Beim Drehen der Trominel in Richtung des gezeichneten Pfeiles fällt das Gut zunächst
auf das gröbste Sieb d uns bewegt sich quer über die Siebfläche, wodurch eine außerordentlich
schnelle Scheidung eintritt. Die Korngröße, größer als die Maschenweite des Siebes
d, fällt bei weiterer Drehung der Trommel in den Winkel zwischen Sieb d und der
Wand der Kammer g, später auf den Boden der Kammer und stürzt schließlich wieder
auf das Sieb d zurück, indem es sich mit dem neu hinzukommenden Material vermischt,
und -der Absiebvorgang beginnt von neuem. Das durch das Sieb d passierte Gut fällt
auf das Sieb c von etwas feinerer Maschenweite, wobei sich in der Kammer h wieder
Material von der Korngröße zwischen der Maschenweite des Siebes d und des Siebes
c ansammelt. Der gleiche Prozeß spielt sich während einer Umdrehung der Trommel
auf den übrigen Sieben b und a und in den Kammern i und k ab, so daß
eine außerordentlich schnelle und gründliche Durchsiebung und Scheidung des Materials
stattfindet. Die feinste Korngröße sammelt sich schließlich in der Kammer in an.
Am Ende des Siebvorganges werden die Kammern geschlossen, und das Material wird
am Umfang der Trommel, am Stirnende oder nach innen durch bekannte Vorrichtungen
in Klassen getrennt, entnommen und weitergeleitet.
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Am Umfang der Trommel sind Klappen vorgesehen, durch welche die Siehe
von außen leicht zugänglich sind und ausgewechselt werden können.