DE3831865A1 - Eislochbohrer mit sauerstoffeintragseinrichtung zur vermeidung von fischverlusten waehrend der frostperiode, in stehenden und fliessenden gewaessern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Eisbohrer mit Sauerstoffeintrags- Einrichtung und bezieht sich auf ein Verfahren, mit dessen Hilfe die Sauerstoffversorgung der im Wasser lebenden Tiere, insbesondere der Fische, im Winter unter geschlossener Eisdecke, in kleinen und großen Gewässern, sichergestellt wird.

Die bisher gebräuchliche Praxis ging lediglich davon aus, daß Löcher in das Eis gehackt wurden und in das manchmal noch ein Strohwisch gestopft wurde, um ein Entweichen von Gasen, die sich zwischen Wasser und Eisdecke bilden, zu veranlassen.

Die Sauerstoffversorgung der Wassertiere ist mit der herkömm­ lichen Methode nicht gewährleistet, so daß es im Winter immer wieder zu Fischverlusten kommt.

Das Schlagen von Löchern in das Eis ist wegen der erzeugten Schallwellen eher abträglich, denn die Fische werden stark beunruhigt. Der Sauerstoffbedarf steigt und das Sauerstoff­ defizit des Wassers wird dadurch noch erhöht, weil die Fische mehr Sauerstoff verbrauchen, wenn der Kreislauf durch heftige Schwimmbewegungen angeregt wird.

Mit Hilfe der Erfindung werden Streßsituationen vermieden. Mit dem Erfindungsgegenstand kann das in den stehenden Gewässern befindliche Wasser aufbereitet und mit den lebensnotwendigen Sauerstoffmengen versorgt werden.

Die Handhabung ist einfach und unkompliziert und kann von jedem Erwachsenen ausgeführt werden.

Das Anlegen der Bohrlöcher in die Eisdecke kann manuell oder maschinell, z. B. durch Bohrmaschine oder Schraubendreher er­ folgen.

Statt des Eisbohrers zum geräuscharmen Herstellen von Bohr­ löchern, kann wahlweise eine Wasserstrahlpumpe angebracht werden, die über Vakuum das Wasser unter der Eisdecke ansaugt mit atmosphärischen- oder mit Industriesauerstoff vermischt und somit den Sauerstoffgehalt des im Teich oder See befind­ lichen Wassers verbessert.

Durch Rohrverlängerungen ist es auch möglich, den Sauerstoff­ gehalt in größeren Tiefen einzutragen und aufzubessern, denn die Fisch, die sich in einem winterschlafähnlichen Zustand befin­ den, halten sich meistens an den tiefsten Stellen der Gewässer auf und stützen sich auf der Gewässersohle ab.

Der für die Wasserstrahlpumpe notwendige Druck kann bei klei­ nen Teichen auch über eine manuell zu betreibende Luftpumpe, die sich in einem Druckbehälter befindet, hergestellt werden, bei größeren Gewässern auch über Druckluft herkömmlicher Kom­ pressoren oder Druckluftflaschen, wobei noch die Möglichkeit besteht, der zugeführten Druckluft Industriesauerstoff aus Flaschen oder Tanks beizumischen.

Der Erfindungsgegenstand, Eisbohrer, ist wegen der erzeugten geringen Schallwellen während der Bohrtätigkeit auch geeignet, Fischern und Anglern dazu zu dienen, geräuscharm Löcher in das Eis zu bohren, um Fische zu fangen, ohne diese vorher zu ver­ scheuchen oder zu beunruhigen.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung und an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt einen Teich, in dessen Eisdecke mehrere Löcher (11) gebohrt sind, durch welche der Erfindungsgegenstand in das Wasser hineingeschoben wird. Mehrere Bohrlöcher (11) dienen auch dazu, die Entgasung größerflächig vorzunehmen.

Fig. 1 und Fig. 2 zeigt, daß die Behälter für Druckluft (8), für Sauerstoff (9) und für den aufpump­ baren Druckkessel (10) am Ufer stehend über Schlauchverbindungen (7) mit dem Erfindungsgegenstand (1; 11; 12) verbunden werden können.

Fig. 2 zeigt, daß der Eisbohrer (7) schräg angesetzte Löcher (11) in jeder Winkelstellung anlegen kann, daß die Wasserstrahlpumpe (6) in jede Tauchtiefe gebracht werden kann und daß über den Vakuumstutzen (6.1) in jeder Tiefe das Teich- oder Seewasser angesaugt wird, ohne daß der eingearbeitete Sauerstoff sofort wieder entweichen kann.

Fig. 3 zeigt, daß der Erfindungsgegenstand mit einem Rohr (1.0), einem Anschlußgewinde (1.1), einem Handgriff (1.2), dem Anschlußteil (4), an den wahlweise der Bohrer (7) oder die Wasserstrahlpumpe (6) angebracht werden können, oder auch ein Ver­ längerungsrohr (5) zwischen das Rohr (1.0) und die Wasserstrahlpumpe (6) befestigt wird.

Claims (8)

1. Der Erfindungsgegenstand erfüllt zwei Funktionen. Nämlich das Bohren von Löchern in die Eisdecke stehender auch fießender großer und kleiner Gewässer, und umgerüstet als Sauerstoffeintragsgerät zur Einarbeitung von Sauerstoff in das unter dem Eis befindliche Wasser hinein.

2. Eisbohrer, dadurch gekennzeichnet, daß der an einem Rohr befestigte Eisbohrer, unter­ schiedlicher Durchmesser und Längen, gegen eine Wasserstrahlpumpe ausge­ tauscht werden kann.

3. Eisbohrer, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstrahlpumpe über Druckluft beschickt, über einen Vakuumansaugstutzen nur das Wasser unter der Eisdecke mit Sauer­ stoff anreichert, ohne daß der eingearbeitete Sauerstoff wegen des schräg angelegten Bohrloches wieder entweichen kann.

4. Eisbohrer, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Ende des Rohres oder am Griffstück ein Schlauchanschlußteil angebracht ist, durch den Druckluft, Sauerstoff oder auch Wasser zu der am unteren Ende des Rohres angeordneten Wasser­ strahldüse geführt wird.

5. Eisbohrer, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rohrverlängerung, auch teleskopartig ausziehbar, zur Verlängerung des Rohres, zwischengekoppelt werden kann, um auch in größeren Wassertiefen die Sauerstoffversorgung sicherzustellen.

6. Eisbohrer, dadurch gekennzeichnet, daß der Eisbohrer über dem an der Bohrspitze ange­ brachten Schneidmesser eine schneckenartige Förderspindelung hat, mit deren Hilfe die Eisbohrspäne aus dem Bohrloch nach außen gebracht werden können und somit das Bohrloch eisfrei wird, um im Bedarfsfalle ein dem Loch in Tiefe und Durchmesser angepaßtes Rohrbündel zur ständigen Entgasung ein­ schieben zu können.

7. Eisbohrer, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Wasserstrahlpumpe zwischen dem Griffstück und dem Schlauchanschlußteil am Oberteil des Rohres angeordnet werden kann, um zusätzlich mit atmosphärischer Luft die zugeführte Sauer­ stoffmenge über Vakuumansaugung zu verdünnen.

8. Eisbohrer, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrvorgang mechanisiert werden kann durch eine Vorrichtung oberhalb des Griffstückes, die den Anschluß an eine Bohr­ maschine oder eines Schraubendrehers ermöglicht.