DE3831855A1 - Haspelanlage - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Haspelanlage zum Wickeln von
Metallbändern mit einem spreizbaren Haspeldorn, auf dem
ein auswechselbarer Bezug angeordnet ist.
Haspeldornbezüge bestehen gewöhnlich aus elastomerem
Material und werden in der bandverarbeitenden und
veredelnden Industrie zum Auf- und zum Abwickeln von
Coils eingesetzt. Die Haspeldornbezüge dienen zum
Ausgleich des Freiraums zwischen der Innenfläche des
Coils und der Außenfläche des Haspeldorns und sollen
gleichzeitig das Metallband schützen, damit sich die
vorspringenden Kanten der Haspeldornbacken bzw. die
Schnittkante des Bandanfanges nicht in die darüber
liegenden Coilwindungen durchdrücken.
Die Haspeldornbezüge sind durch die gestiegenen Qua
litätsanforderungen insbesondere bei dünnen, kaltgewalz
ten und veredelten Bändern heute wesentlicher Bestandteil
einer modernen Haspelanlage, da sich bei diesen Produk
ten bereits geringste Unebenheiten durch mehrere
Windungen durchdrücken und somit am Bandanfang bzw.
Bandende unbrauchbare Bandabschnitte ergeben.
Bei den bekannten Haspeldornbezügen besteht das Problem,
daß die reversible Dehnbarkeit aufgrund des verwendeten
elastomeren Materials begrenzt ist. Wird das Material
beim Spreizen des Haspeldornes zum Ausgleich größerer
Toleranzen um mehr als etwa 10% gedehnt, ergeben sich
bleibende plastische Verformungen des Bezuges, so daß
einerseits der Haspeldorn mit dem Bezug nicht mehr fest
genug im Inneren eines Coilauges anliegen kann, zum
anderen besteht durch die bleibende plastische Verfor
mung die Gefahr, daß beim Abziehen der Coils vom
Haspeldorn der Bezug mit dem Coil vom Dorn entfernt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haspelan
lage der gattungsgemäßen Art derart weiterzuentwickeln,
daß sich das elastomere Material des Bezuges selbst bei
größeren Dehnungen nicht mehr bleibend verformt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Bezug mindestens einen seine beiden Enden verbinden
den durchgehenden Schlitz aufweist, der sich auch in
Umfangsrichtung des Bezuges erstreckt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung kann sich der
Bezug beim Spreizen des Dornes durch eine Relativbe
wegung der aneinander angrenzenden Schlitzkanten etwas
aufdrehen, so daß trotz erheblicher Durchmesserver
größerung eine unzulässige Dehnung des Bezugmateriales
verhindert wird. Beim Auseinanderspreizen des Haspeldor
nes weitet sich der Bezug durch eine Verschiebung seiner
Innenfläche auf der Außenseite des Haspeldornes auf,
ohne daß die Schutzwirkung des Bezuges für das Coil
verringert wird.
Die Formstabilität des Bezuges ist außerordentlich so
groß, daß er nach dem Zusammenfahren des Haspeldornes
wieder genau seine Ausgangsform annimmt. Dadurch ist ein
sicherer Sitz auf der Haspeldornoberfläche gewähr
leistet.
Zur Erreichung der federnden Eigenschaften des Bezuges
sollte sich der durchgehende Schlitz mindestens um 180°
um die Krümmungsfläche des Bezuges herum erstrecken.
In einer bevorzugten Ausführung des Haspeldornbezuges
umläuft der Schlitz die Mittelachse des Bezuges etwa
schraubenlinienförmig. Ein derart ausgestalteter Schlitz
garantiert eine hohe Elastizität des Bezugkörpers und
ist bei der Herstellung der Haspeldornbezüge einfach zu
realisieren.
Zweckmäßig erstreckt sich der schraubenlinienförmige
Schlitz mehrfach um den Bezug herum. Je nach dem
Verhältnis von Länge zu Durchmesser des Bezuges läuft
der Schlitz etwa zwei- bis viermal um den zylindrischen
Bezugkörper herum.
Der Schlitzanfang bzw. das Schlitzende kann parallel zur
Mittelachse des Bezuges verlaufen. So ist gewährleistet,
daß der Bezug am Schlitzanfang bzw. Ende mit einer
genügend großen Fläche auf den Haspeldorn aufliegt, so
daß Beschädigungen beim Aufschieben der Coils bzw. beim
Auf- und Abziehen des Haspeldornbezuges auf den Haspel
dorn vermieden werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Bezug ist ein niedriger
Reibbeiwert zwischen der Haspeldornoberfläche und der
inneren Krümmungsfläche des Bezuges sowie zwischen
dieser und der inneren Windung des Coils wünschenswert,
damit ein Gleiten der auseinanderfedernden Bezugteile
auf der Haspeldornoberfläche bzw. am Coil leicht
erfolgen kann. Die Innenseite und die Außenseite des
Haspeldornbezuges bestehen daher vorzugsweise aus einem
Material, das einen geringen Reibbeiwert in bezug auf
Stahl aufweist.
Darüber hinaus ist es möglich, zwischen Bezug und
Haspeldorn und zwischen Bezug und Coil Gleitmittel
einzubringen, die als feste oder flüssige Mittel den
Reibbeiwert zwischen dem elastomeren Material und dem
Stahl des Haspeldornes bzw. des Coils verringern können.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen anhand
der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Haspel
anlage mit aufgewickeltem Coil, bei der der
Haspeldorn mit einem Bezug versehen ist und
Fig. 2 in gegenüber Fig. 1 vergrößerter perspektivi
scher Darstellung eine bevorzugte Aus
führungsform des Haspeldornbezuges.
Die in Fig. 1 dargestellte Haspelanlage ist mit einem
fliegend gelagerten, spreizbaren Haspeldorn 1 versehen,
der antriebsseitig in einem Maschinengestell 2 gelagert
ist. Auf dem Haspeldorn 1 ist zum Auf- bzw. Abwickeln
ein Coil 3 angeordnet. Zwischen dem Haspeldorn 1 und der
inneren Fläche des Coilauges befindet sich ein Haspel
dornbezug 4 mit einem Schlitz 5. Der Haspeldornbezug 4
schützt das Coil 3 vor Beschädigungen durch die
Haspeldornbacken 6. Aufgrund des Schlitzes 5, der sich
etwa schraubenlinienförmig um den Bezug herum erstreckt,
kann sich der Haspeldornbezug 4 während des Spreizvor
ganges des Haspeldorns 2 aufweiten, ohne daß zu hohe
Dehnungen des Bezugmaterials auftreten.
In Fig. 2 ist der Haspeldornbezug 4 in gegenüber Fig. 1
vergrößerter perspektivischer Darstellung gezeigt. Der
schraubenlinienförmig ausgebildete Schlitz 5 erstreckt
sich dreimal um den zylindrischen Bezugkörper herum und
verläuft am vorderen bzw. hinteren Ende des Haspeldorn
bezuges 4 parallel zur Mittelachse des Bezuges 4.
Dadurch weisen die Anfangs- bzw. Endsegmente des
Haspeldornbezuges 4 eine genügend große Steifigkeit auf,
um vor Beschädigungen geschützt zu sein, die beim
Aufschieben bzw. Abziehen des Coils durch verrutschte
Coilwindungen oder beispielsweise bei ungenauer
Zentrierung des Coils auftreten können.
Bezugszeichenliste:
1 Haspeldorn
2 Maschinengestell
3 Coil
4 Haspeldornbezug
5 Schlitz
6 Haspeldornbacken
2 Maschinengestell
3 Coil
4 Haspeldornbezug
5 Schlitz
6 Haspeldornbacken
Claims (7)
1. Haspelanlage zum Wickeln von Metallbändern mit einem
spreizbaren Haspeldorn, auf dem ein auswechselbarer
Bezug angeordnet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bezug (4) min
destens einen seine beiden Enden verbindenden
durchgehenden Schlitz (5) aufweist, der sich auch in
Umfangsrichtung des Bezuges (4) erstreckt.
2. Haspelanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich der Schlitz (5) in
Umfangsrichtung um mindestens 180° um den Bezug (4)
herum erstreckt.
3. Haspelanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlitz (5) die
Mittelachse des Bezuges (4) etwa schraubenlinien
förmig umläuft.
4. Haspelanlage nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich der schraubenli
nienförmige Schlitz (5) mehrfach um den Bezug herum
erstreckt.
5. Haspelanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlitzanfang und das Schlitzende etwa parallel zur
Mittelachse des Bezuges (4) verlaufen.
6. Haspelanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Bezug (4) auf seiner inneren, auf dem Haspeldorn (1)
aufliegenden Krümmungsfläche und/oder an seiner
Außenfläche eine den Reibwert zwischen Bezug (4) und
Haspeldorn (1) bzw. zwischen Bezug (4) und Coil (3)
mindernde Gummimischung aufweist.
7. Haspelanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen Bezug (4) und Haspeldorn (1) bzw. zwischen
Bezug (4) und Coil (3) den Reibwert mindernde
Gleitmittel vorgesehen sind.
Priority Applications (5)
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AT89909712T ATE112535T1 (de) | 1988-09-20 | 1989-09-14 | Haspelanlage. |
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Cited By (2)
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AT397953B (de) * | 1991-12-04 | 1994-08-25 | Pfauser Alexander | Aufwickelmaschine und aufwickelverfahren für bahnförmiges material, insbesondere für bandagen |
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- 1989-09-14 DE DE58908479T patent/DE58908479D1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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Legal Events
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