DE3831468A1 - Segelyacht - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Segelyacht nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Segelyachten, insbesondere Hochleistungssegelyachten, sind hin
sichtlich Ausnutzung der Windkräfte, Minimierung des Wasserwi
derstandes sowie hinsichtlich der Steuerbarkeit und Stabilisie
rung günstig ausgelegt. Dabei ist es wünschenswert, daß die
betreffenden Eigenschaften bekannter Segelyachten weiter verbes
sert werden.
Aus der GB-Z The Times, Thursday, July 7, Titelseite, ist eine
Yacht bekannt, im wesentlichen bestehend aus einem Schiffsrumpf
und einem Segel, mit einem Bug- und einem Heckkiel, deren untere
Enden je mit einem Auftriebssteuerflügel versehen sind, wobei
seitlich am Schiffsrumpf je ein Auslegerarm angeordnet ist,
dessen Ende einen nach unten ragenden Flügelstiel aufweist, der
mehrere Auftriebssteuerflügel trägt, wobei die Auftriebssteuer
flügel ein Vier-Punkt-Tragflächensystem zur Auftriebserzeugung
sowie zur Steuerung und zur Stabilisierung bilden. Das Schiff
ist im Hochgeschwindigkeitszustand dargestellt, wobei sich der
Rumpf und die Auslegerarme oberhalb der Wasserlinie befinden.
Diese Yacht zeigt keinerlei Mittel zur Beschleunigung der
Transitionsphase vom eingetauchten in den Hochgeschwindigkeits
zustand. Dies wirkt sich so aus, daß beim Start, wenn eine
ausreichende Tragfähigkeit des Tragflügelsystems noch nicht
gegeben ist, erheblich instabile Fahrtzustände eintreten können.
Weiterhin lassen die gezeigten Flügelkonfigurationen relativ
hohe Werte bezüglich des induzierten Widerstandes erwarten.
Dabei ist die benetzte Fläche der Unterwasserkonfiguration
keineswegs minimiert.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gat
tungsgemäße Segelyacht derart auszubilden, daß diese bezüglich
Ausnutzung der Windkräfte, Minimierung des induzierten Wasser
widerstandes und Reduzierung der benetzten Fläche sowie hin
sichtlich der Stabilisierung deutliche Verbesserungen aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Segelyacht durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Dabei ist insbesondere von Vorteil, daß ein kombiniertes
Tandemkiel-Ruder-System mit kleinsten Hochgeschwindig
keits-Steuerflächen angewendet wird, und die Yacht ein
verbessertes Stabilitätsverhalten zeigt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und in der
Beispielbeschreibung näher erläutert.
Die Figur zeigt perspektivisch eine Segelyacht 1 in Am-Wind-Se
gelkonfiguration, im wesentlichen bestehend aus einem Schiffs
rumpf 2, einem Segel 3, das als Vollprofilsegel ausgebildet ist
sowie einem Tandemkielsystem, bestehend aus einem Bugkiel 13 und
einem Heckkiel 14 und einem Vier-Punkt-Tragflügelsystem,
bestehend aus zwei seitlichen Auftriebssteuerflügeln 8, 8′ und
zwei Auftriebssteuerflächen, die an den Kielen 13, 14 angeordnet
sind. Der zum Segeln vor dem Wind übliche Spinnacker und
zusätzliche Spezialsegel für Raumwind und Halbwindkurse sind
hier nicht gezeigt. Seitlich des Schiffsrumpfes 2 sind
Auslegerarme 6, 6′ angeordnet, an deren Enden sich Flügelstiele
zur Aufnahme der seitlichen Auftriebssteuerflügel 8, 8′ befinden.
An den Enden der Auslegerarme 6, 6′ ist jeweils ein Schwimm
körper 12, 12′ von hydrodynamischer Formgebung angeordnet. An den
Kielen 13, 14 ist je eine Bugauftriebssteuerfläche 9 bzw. eine
Heckauftriebssteuerfläche 10 angeordnet. Unterhalb dieser
Flächen befinden sich je ein Hochgeschwindigkeitsbugruder 15
bzw. ein Hochgeschwindigkeitsheckruder 16, die mit dem
jeweiligen Kiel und der jeweiligen Auftriebssteuerfläche 9, 10
eine Kreuzkonfiguration bilden. Die Auslegerarme 6, 6′ sind
schmalflächig und nach vorn flügelartig gepfeilt.
Der Bugbereich 5 des Rumpfes 2 ist von schlanker Formgebung. Das
betreffende Unterwasserschiff weist im Querschnitt eine konkav
gekrümmte V-Form auf. Durch diese wasserabweisende Form wird
Spritzwasser zu den Seiten abgelenkt. Das Segel 3 ist etwa
mittschiffs angeordnet, wo sich annähernd auch die Wurzeln der
Auslegerarme 6, 6′ befinden. Das Cockpit 4 befindet sich
achterwärts des Segels 3 und ist von breiter Form, so daß auch
nach vorn gute Sichtverhältnisse bestehen. An das Cockpit 4
schließt sich ein Hecksteuerungsträger 7 an, dessen Ende den
Heckkiel 14 trägt. Dieser Träger 7 ist aus Gewichtsgründen sowie
aus Gründen der Aerodynamik von minimalem Querschnitt. Das
Segel 3 weist eine geometrische Verwindung auf, die an die
regionalen Windverhältnisse anpaßbar ist. Weiterhin zeigt das
Segel 3 eine Endscheibe 17 zur Verringerung des induzierten
Widerstandes.
Die seitlichen Lateralsteuerflügel 11, 11′ sind positiv, also
nach achtern gepfeilt. Werden diese Flügel 11, 11′ jedoch nach
vorn gepfeilt, so ergibt sich bei einer vorbestimmten Elasti
zität der Auslegerarme 6, 6′ durch deren Zusammenwirken mit den
seitlichen Auftriebssteuerflügeln 8, 8′ eine stabilisierende
Wirkung. Diese beruht darauf, daß aus einer erhöhten Last an dem
betreffenden Steuerflügel infolge der Elastizität des Ausleger
arms eine Vergrößerung des Anstellwinkels dieses Flügels
resultiert, so daß sich hieraus eine erhöhte Tragkraft des
Flügels ergibt.
Die seitlichen Auftriebssteuerflügel 8, 8′ bilden mit den unteren
Enden der seitlichen Lateralsteuerflügel 11, 11′ eine L-Form
derart, daß die Enden der Auftriebssteuerflügel 8, 8′ zur Boots
mittelebene zeigen. Hierbei ist sehr vorteilhaft, daß die L-Form
gegenüber einer T-Form hinsichtlich des induzierten Widerstandes
niedrigere Werte liefert.
Bei der gezeigten Yacht sind die Schwimmkörper 12, 12′ hydro
dynamisch geformt, damit diese bei Fahrt mit eingetauchten
Schwimmkörpern 12, 12′ einen minimalen Wasserwiderstand
aufweisen. Diese Körper werden weiterhin als Ballasttanks
genutzt. Hierzu ist ein staudruckbetriebenes Aufnahmesystem
vorgesehen, wodurch die Tanks im Bedarfsfall schnell gefüllt
werden können. Zum Entleeren der Tanks sind diese an ihrer
Unterseite oder am Heck jeweils mit mindestens einer Schnell
ablaßklappe versehen. Bei dem Aufnahmesystem sind an geeigneten
Staupunkten, vorzugsweise im Kreuzungsbereich der Bug- und
Hecksteuerflächen entsprechende Eintrittsöffnungen vorgesehen.
Es können aber auch ausfahrbare Aufnahmeeinrichtungen an anderen
Stellen der Schiffskörper angeordnet werden, beispielsweise
direkt bei den Schwimmkörpern 12, 12′.
Vor dem Start liegt die Yacht mit den Schwimmkörpern 12, 12′ und
den Kielen 13, 14 im Wasser. Mit zunehmender Fahrt werden die
vier Flügel wirksam, so daß die Schiffskörper von der
Wasseroberfläche abheben. Diese Transitionsphase wird durch die
hydrodynamische, auf maximale Auftriebserzeugung ausgelegte
Formgebung des Rumpfes und der Schwimmkörper 12, 12′ beschleu
nigt. Zur Erleichterung des Abhebevorganges sind alle bekannten
Mittel der Hydrodynamik, wie stufen- oder s-förmige Unterwasser
konturen und dgl. anwendbar. Das Bild zeigt die Yacht bei
Hochgeschwindigkeitsfahrt am Wind. Dabei befindet sich der
gesamte Rumpf oberhalb der Wasserlinie. Es sind nur die
Kiele 13, 14 und der backbordseitige Lateralsteuerflügel 11′
eingetaucht. Das Schiff wird somit von den Bug- und Heckauf
triebssteuerflächen 9 bzw. 10 und dem leeseitigen Auftriebs
steuerflügel 8′ getragen. Der Luvflügel 8 ist ausgetaucht. Die
Yacht weist in diesem Fahrtzustand eine minimale benetzte Fläche
auf, wodurch der Wasserwiderstand erheblich reduziert ist. Bei
Stampfbewegungen ergibt sich eine dämpfende Wirkung dadurch, daß
der Bugkiel 13 und der Heckkiel 14, insbesondere in ihren
oberen Bereichen, derart ausgebildet sind, daß ihre Quer
schnittsfläche nach unten stetig abnimmt. Diese Form bewirkt,
daß die Verdrängung der Kiele mit tieferem Eintauchen rasch
zunimmt, so daß die Kiele als hydrostatische Stabilisatoren
wirken.
Die Achsen der seitlichen Auftriebssteuerflügel 8, 8′ bilden in
der Frontansicht eine V-Form. Hierdurch wird erreicht, daß sich
die vertikal projizierte Fläche des jeweils eingetauchten
leeseitigen Auftriebssteuerflügels vergrößert, wenn sich die
Yacht unter der Windlast stärker neigt. Dies ergibt eine
stabilisierende Wirkung um die Längsachse.
Aufgrund des durch die vorgenannten Maßnahmen an den Ausleger
armen und an den Kielen 13, 14 erreichten Stabilitätsverhaltens
sind automatische Mittel zur Lagestabilisierung weitgehend
entbehrlich. Dennoch verfügt die Yacht über zahlreiche Mittel
zur schnellen Manöversteuerung. Hierzu ist vorgesehen, daß die
Kiele 13, 14 um ihre Profilachsen schwenkbar ausgebildet sind.
Hierdurch ergibt sich eine sehr wirksame Steuerung um die
Hochachse. Weiterhin ist vorgesehen, daß die Lateralsteuerflü
gel 11, 11′ sowie die Auftriebssteuerflügel 8, 8′ jeweils um ihre
Profilachse schwenkbar ausgebildet sind.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Konfiguration der
Yacht sowie auf die beschriebenen Beispielausführungen be
schränkt. Sie erstreckt sich vielmehr auf alle Ausgestaltungen,
die im Rahmen der Ansprüche denkbar sind.
Claims (19)
1. Segelyacht nach dem Tragflächenprinzip, im wesentlichen
bestehend aus einem Schiffsrumpf und einem Segel, mit einem Bug-
und einem Heckkiel, deren untere Enden je mit einem Auftriebs
steuerflügel versehen sind, wobei seitlich am Schiffsrumpf je
ein Auslegerarm angeordnet ist, dessen Ende einen nach unten
ragenden Flügelstiel aufweist, der einen Auftriebssteuerflügel
trägt, wobei die Auftriebssteuerflügel ein Vier-Punkt-
Tragflächensystem zur Auftriebserzeugung sowie zur Steuerung und
zur Stabilisierung bilden, dadurch gekennzeich
net, daß die Auslegerarme (6, 6′) als schmalflächige, negativ
gepfeilte flügelartige Träger von vorbestimmter Elastizität
ausgebildet sind, an deren Enden je ein Schwimmkörper (12, 12′)
angeordnet ist und die Flügelstiele als seitliche Lateralsteuer
flügel (11, 11′) wirken.
2. Segelyacht nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die seitlichen Auftriebssteuer
flügel (8, 8′) mit den unteren Enden der seitlichen Lateral
steuerflügel (11, 11′) eine L-Form derart bilden, daß die Enden
der Auftriebssteuerflügel (8, 8′) zur Bootsmittelebene zeigen.
3. Segelyacht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwimmkörper (12, 12′) und der zen
trale Schiffsrumpf (2) eine zur hydrodynamischen Auftriebs
erzeugung ausgelegte Formgebung aufweisen.
4. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schwimmkörper (12, 12′) als
Ballasttanks ausgebildet sind.
5. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Aufnahme von Wasserballast ein
staudruckbetriebenes Aufnahmesystem vorgesehen ist.
6. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schwimmkörper (12, 12′) an
ihrer Unterseite jeweils mindestens eine Schnellablaßklappe
aufweisen.
7. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bugkiel (13) und der Heck
kiel (14) insbesondere in ihren oberen Bereichen derart ausge
bildet sind, daß deren Querschnittsfläche nach unten stetig so
abnimmt, daß diese Kiele als hydrostatische Stabilisatoren
wirken.
8. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Heckbereich (7) des Rump
fes (2) als Hecksteuerungsträger vom minimalem Querschnitt
ausgebildet ist.
9. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Achsen der Auftriebssteuer
flügel (8, 8′) in der Frontansicht eine V-Form bilden.
10. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Unterwasserschiff des
Rumpfes (2) eine wasserabweisende Formgebung zeigt.
11. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb der Bugauftriebs
steuerfläche (9) und der Heckauftriebssteuerfläche (10) ein
Hochgeschwindigkeitsbugruder (15) bzw. ein Hochgeschwindigkeits
heckruder (16) angeordnet ist.
12. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lateralsteuer
flügel (11, 11′) eine positive Pfeilung aufweisen.
13. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lateralsteuer
flügel (11, 11′) eine negative Pfeilung aufweisen.
14. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Cockpit eine breite Form
aufweist.
15. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Segel (3) als
Vollprofilsegel mit geometrischer Verwindung ausgebildet ist.
16. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Segel (3) an seinem oberen
Ende eine Endscheibe (17) aufweist.
17. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Heckkiel (14) und der
Bugkiel (13) um ihre Profilachsen schwenkbar ausgebildet sind.
18. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lateralsteuerflügel (11,
11′) um ihre Profilachsen schwenkbar ausgebildet sind.
19. Segelyacht nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auftriebssteuerflügel (8,
8′) um ihre Profilachsen schwenkbar ausgebildet sind.
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