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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Außenhautformen bzw. Schiffsrümpfe für Wasserfahrzeuge
und genauer gesagt auf Längsaußenhautabschnitte
und das Design dafür.
Längsaußenhautabschnitte
für gleitende
Wasserfahrzeugen der existierenden Art bieten einen relativ niedrigen
Auftriebsbeiwert ebenso wie bescheidene Auftrieb/Widerstand-Verhältnisse.
Die vorliegende Erfindung beschreibt alternative Längsschnitte,
die höhere
Auftriebsbeiwerte haben, während
auch wesentlich höhere
Auftrieb/Widerstand-Verhältnisse
erzielt werden.
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Es
wird ersichtlich werden, dass sich der Ausdruck „Längsschnitt", wie er vorstehend und nachfolgend
in Bezug auf eine Außenhautform
bzw. einen Schiffsrumpf verwendet wird, ebenso wie er im Stand der
Technik verstanden wird, auf den Schnitt der Außenhautform, ausgerichtet zu
der Längsachse der
Außenhautform,
bezieht und das Profil der Unterseite der Außenhautform enthält.
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Die
Druckverteilung entlang eines typischen Längsaußenhautformschnitts nach dem
Stand der Technik ist in 1 dargestellt. Der Druckkoeffizient PC
erreicht eine Einheitlichkeit an dem Stagnationspunkt 1 der
Vorderkante, der schnell abfällt
und sich asymptotisch Null an der Hinterkante 2 annähert. Die Mitte
des Auftriebs liegt an einem Punkt ungefähr 30% entlang der Sehne (d.h.
die benetzte Länge)
der Außenhautform.
In der Praxis fällt
der Druckkoeffizient PC für
typische Längsschnitte
von Außenhautformen
der bekannten Art schneller ab, als dies dargestellt ist. (Dieses
Phänomen
bewegt auch die Mitte des Auftriebs nach vorne). Dies erfolgt aufgrund
des niedrigen Seitenverhältnisses
und der V-Anfangsform von gleitenden Außenhautformen für bekannte Wasserfahrzeuge
nach dem Stand der Technik.
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Wasserfahrzeuge
sind bekannt, die eine oder mehrere Klappen oder „Trimmklappen" an der hinteren
Kante des Längsrumpfschnitts
einsetzen. Solche Klappen sind allgemein unter einem relativ kleinen
Winkel zu der Horizontalen geneigt, wie dies zum Beispiel in der
US 5,806,455 , der
US 5,215,029 und der EP-A-0
071 763 dargestellt ist. Die Druckverteilung für einen typischen Längsrumpfschnitt,
der eine solche Klappe an der hinteren Kante einsetzt, ist in
2 dargestellt.
In diesem Fall wird eine zweite Druckspitze vor der hinteren Kante
bei 3 erzielt. Dies hat den Effekt, dass der Druck entlang nahezu
des gesamten Schnitts erhöht
wird, was wesentlich den Auftrieb erhöht und die Mitte des Auftriebs
nach hinten um ungefähr
48% der Rumpftiefe (Hull Chord) bewegt. Allerdings besitzen Klappen
dieses Typs normalerweise keine geeignete Wasserlinie (d.h. die Länge des
benetzten Bereichs der Klappe), und wenn der Druck normal auf die
Oberfläche
der Klappe einwirkt (weg von einem kleinen Reibungselement, das
entlang der Oberfläche
der Klappe wirkt), wird die Erhöhung
im Auftrieb auf Kosten einer wesentlichen Erhöhung des Widerstands erreicht,
wenn der Klappenwinkel (d.h. der Winkel der Klappe relativ zu der
Horizontalen) nennenswert ist. Zusätzlich erstrecken sich die
meisten Klappen an der hinteren Kante dieses Typs nicht über die
gesamte Breite der Außenhautform
und dies führt
zu sehr hohen Spitzenverlusten und einer ungleichmäßigen Druckverteilung über die
Außenhautform.
Demzufolge ist die Verwendung solcher Klappen teuer erkauft, um
die Lage und die Leistung des Wasserfahrzeugs zu korrigieren, die
ansonsten nur schwer auszubalancieren sein würden.
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Ein
weiteres Problem, das häufig
bei gleitenden Schiffsrümpfen
der bekannten Art vorgefunden wird, ist die Längsinstabilität bei hoher
Geschwindigkeit, wobei ein Grund dafür der Effekt des Bugs ist, der
in ersichtlicher Weise in eine sich annähernde Welle hinein „gesaugt" wird. Dieser letztere
Effekt verursacht einen wesentlichen Widerstand, da sich der Bug
nur dann anheben kann, wenn eine ausreichende Verdrängungsanhebung
erzeugt worden ist oder wenn die Welle passiert wurde. Demzufolge stellt 3 einen
gleitenden Rumpfabschnitt nach dem Stand der Technik dar, bei dem
der vordere Abschnitt aufgrund eines Eintauchens über den
Design- bzw. Kostruktions-Wert hinaus abgerundet ist. Die entsprechende
Druckverteilung (Druckkoeffizient), Pc gegenüber Tiefe) entlang des Schnitts
ist in 4 dargestellt. Nach Erreichen eines Einheitswerts
an dem Stagnationspunkt 1 fällt der Druckkoeffizient Pc schnell
ab, wird bei 10% der Tiefe negativ und wird nur wieder positiv bei
35% entlang der Tiefe bzw. Wasserlinie. Diese Situation verschlechtert
sich mit einer erhöhten
Krümmung,
so dass das Kippmoment negativ werden kann, was zu einer negativen
Anhebung führt,
wenn sich der Steven anhebt. Aufgrund des negativen Anhebens über den
gekrümmten
Abschnitt beträgt
das Auftrieb/Widerstand-Verhältnis des
Schnitts, der dargestellt ist, nur ungefähr 1/5 des Werts für denselben
Schnitt an seiner Konstruktionshöhe,
die in 1 dargestellt ist.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen oder mehrere der
vorstehenden Nachteile zu vermeiden oder zu minimieren.
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Die
Wo 99/55577, die effektiv einen Stand der Technik nur gemäß Art. 54(3)
EPÜ ist,
offenbart eine Außenhautform,
die eine niedrigere Oberfläche, die
nach oben in den Steven der Außenhautform übergeht,
und eine Klappeneinrichtung, die an dem Steven befestigt ist, besitzt.
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Die
WO 96/20106 offenbart eine Außenhautform
für ein
gleitendes oder halbgleitendes Wasserfahrzeug, wobei die Außenhautform
eine Unterfläche und
einen steil nach unten abfallenden Hinterkantenteil hat.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine solche Außenhautform
dadurch gekennzeichnet, dass die Unterfläche an einem Punkt in den abfallenden
Hinterkantenteil übergeht,
an dem der Hinterkantenteil in Richtung nach unten von der Außenhautform
absteht.
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Der
Hinterkantenteil kann integral in der Außenhautform gebildet sein.
Vorzugsweise ist der Hinterkantenteil in der Form einer Klappeneinrichtung vorgesehen,
die im Wesentlichen nach unten von der Außenhautform vorsteht. Die Klappeneinrichtung
ist vorzugsweise unter weniger als 45 Grad zu der normalen der Konstruktionswasserlinie
gewinkelt und kann im Wesentlichen normal zu der Konstruktionswasserlinie
liegen. Die Klappeneinrichtung erstreckt sich vorzugsweise über die
gesamte Breite des Bogenträgers
der Außenhautform.
Der Winkel der Klappeneinrichtung ist vorzugsweise festgelegt, kann
allerdings alternativ variabel gebildet und ausgelegt werden.
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Die
Klappeneinrichtung steht vorzugsweise über die Ebene eines unmittelbar
an die Klappeneinrichtung angrenzenden Teils der Unterseite der
Außenhautform
um eine Länge
oder „Tiefe" vor, die ein kleiner
Bruchteil der Länge
der Außenhautform
ist, typischerweise um weniger als 1 % der vollständigen Länge der
Außenhautform.
Die Tiefe der Klappeneinrichtung kann in vorteilhafter Weise durch
Gleiten der Klappeneinrichtung nach oben oder nach unten entlang
einer geneigten Achse, auf der die Klappeneinrichtung gleitfähig befestigt
ist, variiert werden. Mechanische, elektrische und/oder hydraulische
Einrichtungen können
zum Kontrollieren dieser Bewegung der Klappeneinrichtung vorgesehen
sein.
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Die
Außenhautform
kann einen Nasenbereich haben, der eine vordere Fläche besitzt,
die sich nach hinten und nach unten von einer Nase der Außenhautform
zu dem Hinterkantenteil erstreckt, wobei die vordere Fläche leicht
so abgeschrägt
ist, dass, in dem Längsschnitt
der Außenhautform,
der Winkel der vorderen Fläche
relativ zu der Wasserlinie, in Benutzung der Außenhautform, progressiv entlang
der Länge
des Nasenbereichs reduziert ist. Der leicht schräg verlaufende Nasenbereich
geht vorzugsweise glatt in einen hinteren Abschnitt der Unterseite
der Außenhautform über, die
normalerweise eingetaucht ist, wenn sich das Wasserfahrzeug unter
seiner ausgelegten Betriebsgeschwindigkeit bewegt. Dieser hintere
Bereich der Unterseite des Hinterkantenteils ist vorzugsweise auch
abgeschrägt,
so dass der Neigungswinkel der Unterseite relativ zu der Konstruktionswasserlinie,
an dem Punkt, wo die Unterseite die vordere Fläche des Nasenbereichs trifft
(an der Konstruktionswasserlinie), in dem Längsschnitt der Außenhautform,
sehr klein ist, vorzugsweise geringer als 2 Grad, und kann 1 Grad
oder geringer sein.
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Die
abgeschrägte
Fläche
der normalerweise eingetauchten Unterseite kann weich in den im
Wesentlichen aufsteigenden Teil der Unterseite übergehen. Dieser aufsteigende
Hinterkantenteil der Unterseite kann zu der vorgesehenen Wasserlinie,
in Benutzung der Außenhautform,
unter einem positiven oder negativen Winkel, in Abhängigkeit
von dem Typ des Wasserfahrzeugs, bei dem die Außenhautform eingesetzt ist,
und der vorgesehenen Geschwindigkeit und den Lastbedingungen der
Außenhautform, geneigt
sein.
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Es
wird ersichtlich werden, dass sich der Ausdruck „Wasserlinie", wie er hier verwendet
wird, auf den ebenen Schnitt der ungestörten Wasseroberfläche mit
der Außenhautform
bezieht. Die statische Wasserlinie ist die Position der Wasserlinie
relativ zu der Außenhautform,
wenn sich die Außenhautform
in Ruhe befindet. Die Gleitwasserlinie ist der Bereich der Wasserlinie
relativ zu der Außenhautform
bei einem Abheben. Die „Design-Wasserlinie" ist die Position
der Wasserlinie relativ zu der Außenhautform unter Design-Bedingungen
(d.h. wenn die Außenhautform
bei der vorgesehenen Geschwindigkeit fährt).
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Es
wird weiterhin ersichtlich werden, dass sich „Abheben" auf den Zeitpunkt bezieht, zu dem das
Wasserfahrzeug, das die Außenhautform
einsetzt, seine minimale Gleitgeschwindigkeit erreicht.
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Der
aufsteigende Hinterkantenteil der eingetauchten Unterseite der Außenhautform
befindet sich vorzugsweise unmittelbar vor dem steil nach unten abfallenden
Hinterkantenteil der Außenhautform.
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Der
Längsschnitt
der Außenhautform,
die Länge
oder „Tiefe" („Chord") des eingetauchten
Abschnitts der Länge
der Außenhautform,
ist, in Benutzung der Außenhautform unter
vorgesehenen Bedingungen, vorzugsweise geringer als ein Zehntel
der gesamten Länge
der Außenhautform.
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Wie
bereits beschrieben ist, erfordern herkömmliche Gleitabschnitte, dass
das Wasserfahrzeug einen positiven Antriebswinkel bietet, um ein Abheben
hervorzurufen. Ein Vorteil von Außenhautformen entsprechend
der Erfindung ist derjenige, dass sie bei einem Anstellwinkel von
Null unter der Konstruktionsgeschwindigkeit arbeiten können und so
angeordnet werden können,
um eine geringe oder keine Stellungsänderung über den Geschwindigkeitsbereich
des Wasserfahrzeugs zu zeigen.
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Zusätzlich bieten
die Außenhautformen
der Erfindung verbesserte Auftriebskoeffizienten und ein zweidimensionales
Auftrieb/Widerstand-Verhältnis. Der
erhöhte
Auftriebskoeffizient führt
zu einem verringerten Oberflächenbereich,
der in Kontakt mit dem Wasser steht, der sich, für Außenhautformen mit einem gleichen
Beam zu einer Verringerung in der durchschnittlichen Tiefe der sich
anhebenden Oberfläche
und folglich zu einer Erhöhung
in der Froude-Zahl (Vs/√(g × L)) überträgt, wobei
Vs die Bootsgeschwindigkeit durch das Wasser ist, L die lokale Tiefe
ist und g die Beschleunigung aufgrund der Schwerkraft ist. Dies
verringert sowohl den Widerstand durch Spritzwasser als auch den
durch Wellen hervorgerufenen Widerstand. Demzufolge bieten Außenhautformen
gemäß der vorliegenden
Erfindung wesentliche Energieeinsparungen verglichen mit herkömmlichen
Außenhautformen
eines identischen Gewichts und einer identischen Größe, während sowohl
eine gestörte
Strömung
als auch Spritzen wesentlich verringert werden. Die Verringerung
der Erzeugung eines Spritzens der Außenhautform dieser Erfindung
macht das Befestigen von Spritzschienen und anderen Vorrichtungen,
die dazu ausgelegt sind, das Anheben durch Ablenken der Spritzfläche nach außen zu erhöhen, unnötig.
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Ein
weiterer Vorteil, der durch den erhöhten Auftriebskoeffizienten
erzielt wird, ist derjenige, dass das Wasserfahrzeug in der Lage
ist, unter wesentlich verringerten Geschwindigkeiten zu gleiten,
während das
höhere
Auftrieb/Widerstand-Verhältnis
weiterhin die Leistung verringert, die erforderlich ist, die Gleitgeschwindigkeit
zu erreichen. Für
ein mittels Propeller angetriebenes Wasserfahrzeug erzeugt die erhöhte Geschwindigkeit
unter der Außenhautform
aufgrund eines Propulsor-Gleitens eine wesentliche Erhöhung im
Auftrieb. Dieser Effekt ist noch markanter als bei herkömmlichen
Außenhautformen
aufgrund der stark verringerten Wasserlinie bzw. Tiefe und der erhöhten Druckverteilung über die
hinteren Abschnitte. Auch ist, aufgrund des höheren Auftriebskoeffizienten
und der entsprechend niedrigeren Gleitgeschwindigkeiten, das Propulsor-Gleiten
größer. Dies erhöht die lokale
Geschwindigkeit relativ zu dem Wasserfahrzeug, so dass der dynamische
Druck auch erhöht
wird. Der zusätzliche
Auftrieb, der erzeugt ist, kann die Leistung, die erforderlich ist,
um die Gleitgeschwindigkeit zu erreichen, um 30% oder mehr verringern.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nun anhand nur eines Beispiels und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 zeigt
eine graphische Darstellung eines Druckkoeffizienten Pc gegenüber der
Tiefe in % für
einen typischen Schnitt einer Längs-Außenhautform
nach dem Stand der Technik;
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2 zeigt
eine graphische Darstellung eines Druckkoeffizienten Pc gegenüber der
Tiefe in % für
einen typischen Schnitt einer Längsaußenhautform
nach dem Stand der Technik, wobei eine Hinterkantenklappe an der
Außenhautform
befestigt ist;
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3 zeigt
eine graphische Darstellung des Eintauchens einer Außenhautform
gegenüber
der Tiefe in % für
einen Schnitt einer gleitenden Längsaußenhautform
bei einer Lage außerhalb
des Designs:
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4 zeigt
eine graphische Darstellung eines Druckkoeffizienten Pc gegenüber der
Tiefe in % für
dieselbe Außenhautform
wie 3;
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5 zeigt
einen Längsschnitt
einer Außenhautform
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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6 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
eines hinteren Bereichs des Außenhautformschnitts
der 5;
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7 zeigt
eine hintere, perspektivische Ansicht einer Außenhautform gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung;
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8 zeigt
eine graphische Darstellung eines Druckkoeffizienten Pc gegenüber der
Tiefe in % für
einen Längsschnitt
einer Außenhautform
gemäß der Erfindung,
die für
Reisebedingungen optimiert worden sind; und
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9 zeigt
eine graphische Darstellung eines Druckkoeffizienten Pc gegenüber der
Tiefe in % für
einen Längsschnitt
einer Außenhautform
gemäß der Erfindung,
die für
Abhebe-Bedingungen optimiert worden ist.
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Ein
typischer Längsschnitt 4 einer
Außenhautform
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in 5 dargestellt. Es sollte angemerkt
werden, dass diese nicht im Maßstab
vorliegt, da die vertikale Achse in 5 tatsächlich zur
Deutlichkeit vergrößert worden
ist.
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Der
Längsschnitt 4 der
Außenhautform
besitzt eine vordere Fläche 5,
die sich nach unten von der Nase des Längsschnitts zu der Hinterkante
des Längsschnitts
hin erstreckt. Diese Fläche
ist allgemein leicht angeschrägt,
um so einen kleinen Neigungswinkel α1 an
dem Punkt 9 zu haben, an dem sie die statische Wasserlinie 6 schneidet.
Eine weitere, allgemein leicht abgeschrägte Fläche 10, die tangential
zu der Fläche 5 an
einem Punkt 9 fortlaufend ist, schneidet die Wasserlinie 7,
an der die Außenhautform
ihre anhaltende Gleitgeschwindigkeit am Punkt 11 erreicht.
Der Tangentenwinkel α2 der Fläche 10 relativ
zu der GleitWasserlinie 7 ist vorzugsweise so klein wie
möglich,
mit den anderen Beschränkungen übereinstimmend.
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Eine
vergrößerte Ansicht
des hinteren Teils des Längsschnitts 4 der
Außenhautform
ist in 6 dargestellt. Eine im Wesentlichen leicht abgeschrägte Fläche 12,
die tangential zu der Fläche 10 an
dem Punkt 11 fortlaufend ist, trifft die vorgesehene Wasserlinie
an dem Punkt 13. Der Neigungswinkel α3 an dem
Punkt 13 ist vorzugsweise so ausgelegt, um sehr klein zu
sein, und kann 1 Grad oder geringer sein. Unter der vorgesehenen
Geschwindigkeit fährt das
Wasserfahrzeug auf der Fläche 14,
die tangential zu der Fläche 12 an
dem Punkt 13 fortlaufend ist. Diese Fläche ist bevorzugt leicht abgeschrägt und endet
vorzugsweise in einer nach unten abfallenden hinteren Kante an dem
Punkt 15. Der Tangentenwinkel αTE des
nach oben ansteigenden Bereichs der Fläche 14 zu der Konstruktionswasserlinie 8 kann von
leicht negativ (nach unten abfallend) bis zu 10 Grad oder noch positiver
(nach oben ansteigend), in Abhängigkeit
von dem Typ eines Wasserfahrzeugs und der vorgesehenen Geschwindigkeit
und den Lastzuständen,
reichen. Normalerweise wird der Wert von αTE in
dem Bereich von –1
Grad bis + 1 Grad liegen.
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An
der nach oben ansteigenden Hinterkante 15 endet die Außenhautform
durch eine steil nach unten abfallende Klappe 18, die unmittelbar
bei 16 endet. Die Tiefe CF der
Klappe 18 (d.h. die benetzte Länge der Klappe ist die Länge der
Klappe, die über die
nach oben ansteigende Hinterkante 15 hinaus vorsteht) ist
ein kleiner Prozentsatz der Länge
L des Schnitts 4 der Außenhautform. Für die meisten
Hochgeschwindigkeits-Wasserfahrzeuge
wird dieser Prozentsatz geringer als 1 % sein, kann allerdings in
einem speziellen Fall von gleitenden oder halbgleitenden, schwereren
Wasserfahrzeugen, die hier nachfolgend beschrieben sind, höher sein.
Die Klappe 18 ist vorzugsweise so variabel, dass, durch
Einstellen der Position der Klappe positiv oder negativ in der Richtung
des Pfeils A, die Tiefe CF variiert wird.
Ein kleiner Übergang
wird an dem Punkt 15 zwischen der Fläche 14 und der Klappe 18 angewandt.
Der Winkel β der
Klappe relativ zu der Normalen zu der Konstruktionswasserlinie 8 kann
positiv oder negativ sein und wird vorzugsweise geringer als 45° sein.
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Die
Länge,
oder Tiefe, des eingetauchten Abschnitts des Längsschnitts (d.h. die benetzte
Länge)
ist, während
sie statisch ist, als C1 dargestellt. Die Tiefe
unter der Geschwindigkeit, unter der das Wasserfahrzeug beginnt
zu gleiten (d.h. abzuheben), ist als C2 dargestellt.
Das Verhältnis
einer Tiefe C2 zu der Länge L des Wasserfahrzeugs ist
wesentlich verglichen mit Außenhautformen
nach dem Stand der Technik aufgrund des erhöhten Auftriebskoeffizienten
verringert, wobei der Effekt davon derjenige ist, eine Reibung,
Spritzwasser und einen Wellenwiderstand zu verringern. Für Hochgeschwindigkeits-Wasserfahrzeuge wird
die vorgesehene Tiefe C3 (d.h. die Tiefe
bei der vorgesehenen Geschwindigkeit) sehr niedrig sein und normalerweise
geringer als 10% der Länge
L des Wasserfahrzeugs sein. Die Signifikanz eines niedrigen Werts
von C3 ist das Erhöhen der Froude-Zahl, wie dies
hier zuvor beschrieben ist.
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Eine
Variante, die für
schwerere, gleitende oder halbgleitende Wasserfahrzeuge geeignet
ist, ist in 7 dargestellt, die einen Längsschnitt 4 einer Außenhautform
darstellt, bei der αTE ein viel größerer, positiver Winkel ist
als es in den 3 und 4 dargestellt
ist, so dass der Punkt 15 oberhalb der vorgesehenen Wasserlinie 8 liegt.
In diesem Fall wird die Klappen-Tiefe CF auch
größer sein.
Randleisten 20 können
in vorteilhafter Weise auch auf den Seiten 21 des Außenhautschnitts 4 angebracht
werden, um einen Druckverlust zu verringern. Schnitte dieses Typs können mit
einem Auftriebskoeffizienten über
0,4 und einem Auftrieb/Widerstand-Verhältnis von über 40 ausgelegt werden.
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In
den 3, 4 und 5 sind die
Wasserlinien 6, 7, 8 als gerade Linien
zur Vereinfachung dargestellt und beziehen sich auf ungestörte Wasserlinien
unter einem bestimmten Abstand von dem Wasserfahrzeug.
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Der
Ausdruck „leicht
abgeschrägt", wie er zuvor verwendet
ist, ist dazu vorgesehen, vermitteln, dass entlang im Wesentlichen
des gesamten Schnitts abgeschrägt
ist, wobei die Krümmung
an irgendeinem Punkt so minimiert ist, dass der Druckkoeffizient Pc
nicht negativ unter irgendeinem normalen Zustand wird. Der niedrige
Wert des Verhältnisses
der vorgesehenen Tiefe C3 über die
Länge L
bedeutet, dass, durch Anwenden eines niedrigen Krümmungswerts,
ausgedrückt
als δa/δc, wobei α der Wert
des Tangentenwinkels zu der Wasserlinie an irgendeinem Punkt entlang
irgendeiner der Flächen 5, 10, 12, 14 ist und
C die entsprechende Tiefe ist, wie die 1 zeigt,
ausreichend hohe Werte der Bughöhe
H und des Bugwinkels αn erreicht werden.
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Es
wird ersichtlich werden, dass die Ausdrücke „Druckkoeffizient", „Auftriebskoeffizient" und „Widerstandskoeffizient" wie üblich verwendet
werden und ausreichend verstandene Ausdrücke im Stand der Technik sind,
die Standard-Definitionen in dem allgemeinen Ingenieurwesen wie
folgt haben:
Der Druck, erzeugt an der Fläche der Außenhautform, wirkt normal zu
der lokalen Fläche
der Außenhautform.
Der Druckkoeffizient Pc ist gleich zu dem Druck, der auf eine Fläche einer
Einheitsfläche,
dividiert durch den dynamischen Druck, wirkt, wobei: dynamischer
Druck = [Wasserdichte × (Va2/2)], wobei Va die lokale Wasser-Geschwindigkeit
relativ zu dem Wasserfahrzeug ist;
der Auftriebskoeffizient
ist der vertikale Auftrieb, der durch eine Fläche, dividiert durch (der ebene
Flächenbereich
der Fläche,
projiziert auf die Wasserlinie × der
dynamische Druck) erzeugt ist, und ist gleich zu dem Integral von
[(Druckkoeffizient × Kosinus
des lokalen Winkels der Außenhautform
zu der Horizontalen) – (Reibungskoeffizient × Sinus
des lokalen Winkels der Außenhautform
zu der Horizontalen)] über den
Flächenbereich;
und
der Widerstandskoeffizient ist der horizontale Widerstand,
der durch eine Fläche,
dividiert durch (der Flächenbereich
der Oberfläche × dem dynamischen Kopf)
erzeugt ist, und ist gleich zu dem Integral von [(Druckkoeffizient × Sinus
des lokalen Winkels der Außenhautform
zu der Horizontalen) – (Reibungskoeffizient × Kosinus
des lokalen Winkels der Außenhautform
zu der Horizontalen)] über
den Oberflächenbereich,
wobei
der lokale Winkel der Außenhautform
zu der Horizontalen positiv ist, wenn die Tangente der Fläche der
Außenhautform
nach unten in der Richtung nach hinten weist, und
wobei der
Reibungskoeffizient die Widerstandskraft aufgrund einer Oberflächenreibung,
erzeugt durch eine Fläche
eines Einheitsflächenbereichs,
dividiert durch den dynamischen Druck, ist.
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Das
Auftrieb/Widerstand-Verhältnis
ist als das Verhältnis
definiert von: Auftriebskoeffizient/Widerstandskoeffizient.
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Die
Arbeitsweise der Außenhautform,
die den verbesserten Längsschnitt,
der vorstehend beschrieben ist, besitzt, wird unter Bezugnahme auf
die Druckkoeffizienten- Verteilung,
dargestellt in 8 und 9, ersichtlich
werden, wobei 8 Ergebnisse eines Längsschnitts
einer Außenhautform
gemäß dieser
vorliegenden Erfindung zeigt, die für Reisefahrbedingungen optimiert
worden ist, unter Vorgabe eines Auftriebskoeffizienten von 0,15
und eines Auftrieb/Widerstand-Verhältnisses von 25:1. Die Klappen-Tiefe
CF für
diesen Fall beträgt
0,5% der vorgesehenen Tiefe C3. Wie für Schnitte
nach dem Stand der Technik erreicht der Druckkoeffizient einen Einheits-Wert
an dem vorderen Stagnationspunkt 1. Die Fläche an diesem
Punkt 13 befindet sich unter einer verringerten Neigung
verglichen mit einem Schnitt nach dem Stand der Technik, dargestellt
in 1, der vertikal wirkende Bestandteil (oder Auftrieb)
wird nur unwesentlich erhöht,
während
der nach hinten wirkende Teil (Widerstand) verringert wird. Unmittelbar
nach diesem Stagnationspunkt 1 fällt der Druckkoeffizient Pc
unwesentlich schneller als für
den Schnitt nach dem Stand der Technik aufgrund der nach oben gerichteten
Biegung der Fläche 14 ab,
so dass der Auftrieb, der durch diesen Abschnitt erzeugt ist, nur
unwesentlich verringert wird. Allerdings verringert ein Verringern
der negativen Schräge
dieses Abschnitts weiterhin den Widerstands-Anteil. Unter Fortschreiten
entlang der Tiefe bzw. Wasserlinie beginnt der Druckkoeffizient
Pc damit, sich aufgrund des zunehmenden Einflusses der sich nach
unten erstreckenden Hinterkantenklappe 18 zu erhöhen, während der
Druckkoeffizient für
den Schnitt nach dem Stand der Technik fortfährt abzufallen. Gleichzeitig
flacht die Fläche
der Außenhautform ab
und beginnt vorzugsweise damit, sich so anzuheben, dass der Druck,
der auf die Fläche
einwirkt, nicht nur einen wesentlichen Auftrieb relativ zu dem Schnitt
nach dem Stand der Technik erzeugt, sondern auch einen Kraftanteil
erzeugt, der tatsächlich das
Wasserfahrzeug nach vorne drückt.
An dem Biegungspunkt 23 nähert sich der Druckkoeffizient
wieder der Einheit an (der präzise
Wert hängt
von der Unmittelbarkeit der Ablenkung ab). Es wird ersichtlich werden,
dass diese Fläche
einen wesentliche Widerstand dahingehend erzeugt, dass praktisch
die Gesamtheit des (hohen) Drucks, der erzeugt ist, einen Widerstandsanteil
aufgrund der vertikal nach unten gerichteten Verlängerung
der Fläche
bildet. Diese Widerstandskraft muss gegenüber dem erhöhten Auftrieb, der erzeugt
ist, und der nach vorne gerichteten Kraftkomponenten, die durch
den hinteren Teil der Fläche 14 erzeugt
ist, ausbalanciert werden. Es wird durch einen Vergleich der Bereiche
unter der Kurve der 8 mit demjenigen der 1 ersichtlich werden,
dass der Bereich unter der Kurve, entsprechend zu dem Auftrieb,
der erzeugt ist, ungefähr
um das Dreifache erhöht
worden ist. Das Auftrieb/Widerstand-Verhältnis ist ungefähr verdoppelt
worden.
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9 stellt
Ergebnisse für
den Längsschnitt einer
Außenhautform
gemäß der vorliegenden
Erfindung dar, die für
Gleitzustände
optimiert worden ist, unter Vorgabe eines Auftriebskoeffizienten
von 0,25 und eines Auftrieb/Widerstand-Verhältnisses von 15:1. Die Klappen-Tiefe
CF für
diesen Fall ist auf 2,0% der Gleit-Tiefe T2 erhöht. Die
erhöhte
Klappen-Tiefe als ein Prozentsatz der Schnitt-Tiefe verbreitert
den Peak 23 in dem Druckkoeffizienten nahe der Hinterkante
der Außenhautform
und hebt wesentlich den Wert des Druckkoeffizienten über die
gesamte Tiefe der Außenhautform
an. Es wird durch Vergleichen der Bereiche unter der Kurve der 9 mit
denjenigen der 2 ersichtlich werden, dass der
Bereich unter der Kurve, entsprechend zu dem Auftrieb, der erzeugt
ist, ungefähr
um das Dreifache erhöht
worden ist. Das Auftrieb/Widerstand-Verhältnis ist im Wesentlichen dasselbe
geblieben. Während in
diesem Fall der mit Klappe versehene Abschnitt nach dem Stand der
Technik die Mitte des Auftriebs nach hinten um ungefähr 16% der
Tiefe mit dem Anwenden der Klappen bewegt ist, bewegt sich die Mitte
des Drucks des neuen Schnitts nach vorne um 7% der Tiefe bzw. Wasserlinie.
Diese verringerte Verschiebung ist ein wesentlicher Vorteil, um
den Trimm des Wasserfahrzeugs beizubehalten.
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Die
Auftriebskoeffizienten und Auftrieb/Widerstand-Verhältnisse,
die hier vorstehend angegeben sind, beziehen sich auf Daten eines
zweidimensionalen Schnitts (für
den Längsschnitt
von Außenhautformen
bzw. Bootsrümpfen).
Die dreifache Erhöhung
in dem Auftriebskoeffizienten des Schnitts bedeutet, dass die vorgesehene
Tiefe C3 um denselben Faktor für eine Außenhautform
desselben Gewichts und mit demselben Beam (Balken) verringert ist.
Die Froude-Zahl wird um √(3)
erhöht
werden. Die verringerten Spitzenverluste, die aus dem erhöhten Breiten/Tiefen-Verhältnis der
Gleitfläche
zusammen mit der Verringerung der Spritz- und Wellenbildungsverluste
aufgrund der erhöhten
Froude-Zahl resultieren, besitzen
einen Nebenwirkungseffekt, so dass in der Praxis die neuen, verbesserten
Schnitte eine Erhöhung
in dem Auftriebskoeffizienten und eine Erhöhung in dem Auftrieb/Widerstand-Verhältnis um
einen Faktor von ungefähr
5 zeigen, wenn eine dreidimensionale Außenhautform angewandt wird.
Der Effekt der nach vorne weisenden Spritzplatte, wobei der kleine
Neigungswinkel α3 mit dem hohen Breiten-Tiefen-Verhältnis der
Auftriebsfläche
gekoppelt ist, bedeutet, dass der Hauptteil der Spritzplatte an dem
Bug nach vorne vorsteht, im Gegensatz dazu, dass er zur Seite hin
abgelenkt ist, wie in dem Fall von Außenhautformen nach dem Stand
der Technik. Dieser Effekt bewirkt, dass die Außenhautform über die
gebildete Spritzplatte „läuft", die Luftblasen
mitreißt,
was weiterhin die Außenhautreibung
verringert.
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Es
wird ersichtlich werden, dass, um den maximalen Vorteil zu erreichen,
Außenhautformen,
die neue Schnitte einer Außenhautform
verwenden, optimal mit einer variablen Klappe ausgestattet sein
sollten. Bei Geschwindigkeiten unterhalb eines Gleitens sollte die
Klappe idealerweise so zurückgezogen sein,
um einen Widerstand zu minimieren, während dann, um das Wasserfahrzeug
auf das Gleiten anzuheben, die Klappe so verlängert sein sollte, um ein hohes
Anheben zu erzielen. Unter Reisegeschwindigkeit sollte die Klappe
teilweise zurückgezogen sein,
um einen minimalen Widerstand zu erzielen, und unter Geschwindigkeiten
oberhalb des vorgesehenen Punktes sollten die Klappen weiter zurückgezogen
werden, um die eingetauchte Tiefe nahe an deren vorgesehenem Wert
zu haften.
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Es
wird für
Fachleute auf dem betreffenden Fachgebiet der Hochgeschwindigkeits-Strömung mit freien
Oberflächen-Effekten
ersichtlich werden, dass die präzisen
Anhebungs- und Widerstands-Charakteristiken genau berechnet und
optimiert werden können
und dass kleine Änderungen
in Bezug auf die Querschnittsformen vorgenommen werden können, um
eine Strömung
um tatsächliche,
dreidimensionale Außenhautformen
herum zu optimieren, ohne den Schutzumfang der Erfindung, wie er
in den beigefügten
Ansprüchen
definiert ist, zu verlassen.