DE3830782C1 - - Google Patents
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- H01H35/14—Switches operated by change of acceleration, e.g. by shock or vibration, inertia switch
- H01H35/147—Switches operated by change of acceleration, e.g. by shock or vibration, inertia switch the switch being of the reed switch type
Description
Die Erfindung betrifft einen Beschleunigungsschalter
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Beschleunigungsschalter wird in der DE 26 44 606 A1 beschrieben, er wird
zur Auslösung eines
Airbags verwendet. Durch die negative Beschleunigung,
die beim Aufprall eines Fahrzeuges auf ein Hindernis
entsteht, wird ein Magnet gegen eine Feder - ggf. auch
gegen Schwerkraft - bewegt und schließt bei seiner Bewegungsbahn
ein Reed-Relais. Mit Beendigung der Beschleunigung
wird der Magnet wieder in seine Ruhelage zurückbewegt.
Durch das Schließen der Kontakte des Reed-Relais wird
ein Airbag gezündet.
Derartige mechanische Beschleunigungsschalter werden
heute bevorzugt als redundante Beschleunigungsmesser,
als sogenannte Sicherheitsschalter, eingesetzt. Neben
hoher Zuverlässigkeit wird von derartigen Schaltern vor
allem eine Mindestschließzeit gefordert. Diese Mindestschließzeit
ist insbesondere bei Beifahrer-Airbag-Systemen
erforderlich, da hier der Beifahrer-Luftsack in zwei
Stufen zeitverzögert angesteuert wird.
Eine Unterschreitung der Mindestschließzeit des mechanischen
Beschleunigungsschalters hätte zur Folge, daß sich
der Beifahrer-Luftsack nicht voll entfaltet und damit
keine Schutzwirkung ausüben kann.
Bisher wurden mechanische Beschleunigungsschalter vorwiegend
als sogenante Quecksilberschalter ausgeführt.
Dabei befindet sich am unteren Ende einer schräggestellten
Röhre ein Quecksilbertropfen. Beim Auftreten einer
entsprechenden Beschleunigung bewegt sich der Quecksilbertropfen
aufgrund seiner Massenträgheit nach oben und
überbrückt zwei dort befindliche Kontakte. Die Mindestschließzeit
wird hier unter anderem durch die Oberflächenspannung
des Quecksilbers erzielt, da diese bewirkt,
daß der Quecksilbertropfen an den Kontakten klebt. Aufgrund
neuerer Forderungen (z. B. Entsorgung) ist man jedoch
bestrebt, Quecksilberschalter möglichst nicht mehr
einzusetzen.
Die im Moment günstigste Alternativlösung stellt der
oben erwähnte Reed-Beschleunigungsschalter dar. Im beschleunigungslosen
Zustand wird hier ein Ringmagnet von
einer Schraubenfeder an einen Anschlag gedrückt. Magnet
und Feder umschließen ein Rohr, in dessen Inneren sich
ein Reed-Kontakt befindet. Beim Auftreten einer Beschleunigung
bewegt sich der Magnet aufgrund seiner
Massenträgheit gegen die Federkraft und schließt bei
genügend hoher Beschleunigung den Reed-Kontakt.
Der Nachteil derartiger Schalter besteht darin, daß ihre
Schließzeiten deutlich geringer sind als die von Quecksilberschaltern.
Prinzipiell wäre es durchaus möglich,
die Schließzeit durch Vergrößern der Magnetmasse bzw.
Verkleinern der Federkraft zu erhöhen. Dies hätte jedoch
zur Folge, daß die Ansprechschwelle des Schalters zu
kleineren Beschleunigungen verschoben wird, der Schalter
wird also empfindlicher. Damit wird ein solcher Schalter
jedoch hinsichtlich seines Einsatzes als Sicherheitsschalter
unbrauchbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Schließzeit eines gattungsgemäßen
Schalters zu erhöhen, ohne daß seine Ansprechschwelle
herabgesetzt wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß durch das Schließen
des Schalters ein zusätzliches Magnetfeld erzeugt wird,
das sich zu dem Magnetfeld des Ringmagneten addiert und
somit das Gesamtfeld erhöht. Der Reed-Kontakt bleibt auf
diese Weise auch dann noch geschlossen, wenn sich der
Ringmagnet bereits wieder über die Einschaltposition in
Richtung seiner Ruhelage bewegt hat.
Bevorzugte Ausführungsformen stehen in den Unteransprüchen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Prinzipdarstellung eines Reed-Beschleunigungsschalters,
Fig. 2 einen Schalter nach Fig. 1 unter Verwirklichung
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung der Erfindung,
Fig. 4 eine Schaltung unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Beschleunigungsschalters
und
Fig. 5 eine weitere Schaltung unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsschalters.
In Fig. 1 ist ein üblicher Reed-Beschleunigungsschalter
vorgesehen, der im Aufbau im wesentlichen ein Rohr 14
aufweist, das an den beiden Stirnseiten mit Platten 10
bzw. 12 versehen ist. Auf diesem Rohr 14 kann ein Permanentmagnet
20, der als Ringmagnet ausgebildet ist, gleiten.
Eine das Rohr 14 umgebende Schraubenfeder 22 stützt
sich an der einen Stirnplatte 12 ab und drückt den Ringmagneten
20 in Anlage an die andere Stirnplatte 10.
Im Inneren des Rohres 14 sind zwei Kontakte 16 und 18
vorgesehen, die durch das Magnetfeld des Magneten 20
geschlossen werden können.
Im Ruhezustand ist der Magnet 20 so weit von den Kontakten
16 und 18 entfernt, daß das Magnetfeld 20 die Kontakte
nicht schließt.
Wenn eine Beschleunigung a aufgewendet wird, die auch in
einer entgegengesetzten Abgrenzung bestehen kann, wird
der Magnet 20 gegen die Kraft der Feder 22 in Richtung
zur Rohrmitte aufgrund seiner Trägheit bewegt, dabei
gleitet er über die Kontaktstelle der Kontakte 16 und
18, und das Magnetfeld schließt die Reed-Kontakte 16 und
18.
Nach Beendigung der Beschleunigung wird der Magnet 20
wieder in seinen Ruhezustand in Anschlag an die Stirnplatte
10 gedrückt, die Kontakte 16 und 18 öffnen wieder.
Bei Verwendung eines derartigen Schalters für ein Air
bag-Systems eines Kraftfahrzeuges gleitet der Magnet 20
kurzzeitig über die Kontakte 16 und 18 während des Aufpralles
des Fahrzeuges, die Schließzeit der Kontakte 16
und 18 ist jedoch sehr kurz.
Zur sicheren Ansprache ist eine längere Schließzeit notwendig.
In Fig. 2 ist eine Möglichkeit dargestellt, diese längere
Schließzeit zu erzielen. Eingebettet in das Rohr 14
ist eine Spule 24, die das Innere des Rohres 14 umgibt.
Werden nun die Kontakte 16 und 18 geschlossen, wird
gleichzeitig ein Stromdurchfluß durch die Spule 24 geschaltet,
der das von dem Permanentmagneten 20 aufgebrachte
Magnetfeld verstärkt und somit
zu einem späteren Öffnen der Kontakte 16 und 18 führt.
Die Spule 24 ist so ausgelegt, daß ihr Magnetfeld alleine
die Kontakte 16 und 18 nicht geschlossen hält, wenn
also der Permanentmagnet 20 wieder in seine Ruhelage
zurückgekehrt ist, öffnen die Kontakte 16 und 18 trotz
des durch die Spule 24 erzeugten Magnetfeldes, dann
fällt auch die Spule 24 ab.
Insgesamt wird also ein Hystereseschaltverhalten erzielt,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Der Magnet 20
muß den Weg S₁ zurücklegen, bis die Kontakte 16 und 18
eingeschaltet werden, die Kontakte 16 und 18 bleiben
eingeschaltet, solange der Auslenkungsweg des Magneten
20 größer S₁ ist, auf seiner Rückführung in die Ruhelage
werden die Kontakte 16 und 18 jedoch auch dann noch
aufgrund zusätzlich eingeschalteten Magnetfeldes geschlossen
gehalten, wenn der Magnet 20 um einen Weg, der
kleiner als S₁ ist, ausgelenkt ist. Erst bei einem Auslenkungsweg
von S₂, der kleiner als S₁ ist, öffnen die
Kontakte 16 und 18 wieder, der Strom auch durch die Spule
24 wird dann wieder abgeschaltet. Insgesamt wird auf
diese Weise die Schaltzeit verlängert.
Alternativ zu der in Fig. 2 dargestellten Spule 24 kann
auch die Schraubenfeder 22 selbst als Spule verwendet
werden, indem sie an ihren Enden Stromzuführungsmöglichkeiten
erhalten; sie wirkt dann ebenfalls als Spule.
Fig. 4 zeigt das Auslösesystem für den Airbag unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Schalters.
Für die in einem Fahrzeug untergebrachten Airbags sind
Transistoren T₁, T₂ bis T n vorgesehen, die aufgrund
elektrischer Sensoren bei einem Aufprall mit hohen Verzögerungswerten
durchgeschaltet werden.
Weiterhin ist ein gemeinsamer Zündtransistor T₃ vorgesehen,
der der Parallelschaltung der Transistoren T₁ bis
T n in Serie geschaltet ist.
In den einzelnen Parallelzweigen der Transistoren T₁ bis
T n sind jeweils Zündpillen ZP₁, ZP₂ bis ZP n vorgesehen,
zu deren Zündung es unerläßlich ist, daß der jeweils in
dem Parallelkreis befindliche selektive Zündtransistor
T₁, T₂ bis T n sowie der gemeinsame Zündtransistor T₃
durchgeschaltet haben.
Zur Sicherheit ist weiterhin ein mechanischer Beschleunigungsschalter
S a vorgesehen, der aus einem Schalter
nach Fig. 1 bestehen kann. Erst ein Ansprechen des Sensors,
der dem gemeinsamen Zündtransistor T₃ zugeordnet
ist, sowie des mechanischen Beschleunigungsschalters
führt zu einem Auslösen der Airbags.
Der mechanische Beschleunigungsschalter S a liegt mit
seinem einen Anschluß an dem masseseitigen Anschluß des
Transistors T₃, mit seinem anderen Anschluß an Masse.
Die Beschaltung des erfindungsgemäßen Beschleunigungsschalters
S a, insbesondere die Erregung der vorgesehenen
Induktivität, geschieht über einen Schaltkreis, der von
der Versorgungsspannung zu dem gemeinsamen Anschlußpunkt
von Transistor T₃ und mechanischem Beschleunigungsschalter
S a führt. In diesem Zweig ist eine Diode D vorgesehen,
deren Anode an der Versorgungsspannung liegt. Von
der Kathode der Diode führt ein Strom durch die Induktivität
L, die in dem Beschleunigungsschalter zusätzlich
vorgesehen ist, und ggf. durch einen Widerstand R zur
Strombegrenzung.
Die Funktion der Schaltung ist folgende:
Nach dem Schließen des mechanischen Beschleunigungsschalters S a fließt durch die Induktivität L im stationären Fall ein Strom der Größe
Nach dem Schließen des mechanischen Beschleunigungsschalters S a fließt durch die Induktivität L im stationären Fall ein Strom der Größe
(unter Vernachlässigung des Spannungsabfalls über der
Diode D), dadurch wird das die Schließzeit erhöhende
Magnetfeld erzeugt. Die Diode D verhindert bei Masseschluß
an L eine Überbrückung des Schalters S a.
Grundsätzlich kann in der Schaltung nach Fig. 4 S a mit
T₃ vertauscht werden. Damit läßt sich die Erhöhung der
Schließzeit über T₃ elektronisch steuern.
In Fig. 5 wird eine Schaltung zur Magnetfeldumpolung
dargestellt. Dadurch kann eine weitere Erhöhung der
Schließzeit erzielt werden, indem das zusätzliche Magnetfeld
bei offenem Reed-Kontakt dem Magnetfeld des
Ringmagneten entgegenwirkt, während es bei geschlossenem
Reed-Kontakt das Feld des Ringmagneten unterstützt.
Bei dieser Schaltung wird an den gemeinsamen Punkt des
mechanischen Beschleunigungsschalters S a und des Zündtransistors
T₃ über einen Widerstand R₁ die Versorgungsspannung
gelegt, und über eine Serienschaltung von einem
Widerstand R₂ und der Induktivität L die halbe Versorgungsspannung
U B/2. Parallel zum Widerstand R₂ ist eine
Diode gelegt, deren Kathode plusseitig und deren Anode
masseseitig ausgeführt ist.
Die Schaltung funktioniert folgendermaßen:
Bei offenem Schalter S a fließt durch L ein Strom der Größe
Bei offenem Schalter S a fließt durch L ein Strom der Größe
(die Diode D ist leitend). Wenn der Schalter S a geschlossen
ist, beträgt der Spulenstrom
wobei die Stromrichtung jetzt entgegengesetzt ist.
Durch Wahl von R₁ bzw. R₂ lassen sich somit Einschalt-
und Ausschaltempfindlichkeit und damit auch die Schließzeit
einstellen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß
sich dadurch das dynamische bzw. statische Ansprechverhalten
des Schalters unabhängig voneinander optimieren
lassen.
Die in Fig. 5 vorgenommene Auslegung auf halbe Versorgungsspannung
ist nur eine Möglichkeit der Darstellung,
andere Teilspannungen sind selbstverständlich ebenfalls
möglich.
Claims (5)
1. Beschleunigungsschalter mit einem bei Beschleunigung
gegen eine Feder oder Schwerkraft aus seiner Ruhelage
bewegbaren Permanentmagneten und Reed-Kontakten, die unter
Einwirkung des aus seiner Ruhelage bewegten Magneten
geschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Induktivität für ein zusätzliches Magnetfeld vorgesehen ist, die die Kontakte
beeinflußt, und die zusätzliche Induktivität
bei Schließen der Reed-Kontakte zugeschaltet wird.
2. Beschleunigungsschalter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch das Magnetfeld schließbaren
Kontakte in einem Reed-Relais bestehen.
3. Beschleunigungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feldstärke des zusätzlichen
Magnetfeldes nicht hinreichend ist, um die
Reek-Kontakte zu schließen.
4. Beschleunigungsschalter nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Induktivität durch eine Spule gebildet wird, die die
Reed-Kontakte umgibt.
5. Beschleunigungsschalter nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Induktivität durch eine die Federkraft für den Permanentmagneten
aufbringende Schraubenfeder gebildet
wird.
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