DE3830752A1 - Zusammenklappbarer kinderwagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen zusammenklappbaren Kinderwagen ge­ mäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Ein derartiger Kinderwagen ist bekannt z.B. aus dem DE-GM 86 05 653 oder DE-GM 86 00 079. Diese Kinderwagen zeichnen sich vor allem dadurch aus, daß der Griffbügel wahlweise in eine vordere oder hintere Schwenklage gebracht werden kann, so daß es möglich ist, den Kinderwagen sowohl in Blickrichtung als auch entgegen der Blickrichtung des darin sitzenden Kindes zu ver­ schieben. Im ersten Falle geht die schiebende Person hinter dem sitzenden Kind, während im zweiten Fall das Kind rückwärts fährt und zu der schiebenden Person aufschaut. Vorzugsweise ist die Rückenlehne an einem in der Neigung verstellbaren Rücken­ lehnengestänge abgestützt, derart, daß mehrere, jeweils wahl­ weise leicht einstellbare Liege- bzw. Sitzpositionen ein­ stellbar sind. Hinsichtlich der Handhabung der dem Griff­ bügel zugeordneten Rastelemente zeichnet sich die Konstruk­ tion nach dem DE-GM 86 00 079 gegenüber derjenigen nach dem DE-GM 86 05 653 dadurch aus, daß beiden Rastelementen eine einheitliche, am Griffbügel angeordnete Betätigungs­ einrichtung, nämlich Betätigungshebel gemeinsam ist. Dieser Betätigungshebel ist ähnlich wie der Griffbügel ausgebildet und umfaßt einen sich parallel zum Handgriff erstreckenden Betätigungsstab, der bei Richtungsänderung des Griffbügels lediglich mit den Fingern angezogen werden muß, so daß die zugeordneten Rastelemente gelöst werden. Durch den erwähn­ ten Betätigungsstab wird der Freiraum zwischen den beiden Schenkeln des Griffbügels eingeengt mit der Folge, daß eine Richtungsänderung des Griffbügels bei etwas größerer Aus­ bildung eines am oberen Ende der Rückenlehne befestigten Regen- oder Sonnendaches nicht mehr möglich ist. Das Dach würde bei Richtungsänderung des Griffbügels mit dem erwähn­ ten Betätigungsstab kollidieren. Außerdem stellt der Betä­ tigungsbügel eine weitere Quelle für ein Verhaken des Kin­ des oder von Gegenständen,wie Tragetaschen oder dergleichen, am Kinderwagen dar.

Schließlich ist bei den bekannten Konstruktionen von Nach­ teil, daß für das Verriegeln des Kinderwagens im zusammen­ geklappten Zustand ein gesondert betätigbarer Verriegelungs­ mechanismus vorgesehen ist, welcher einer bequemen Handha­ bung hinderlich ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Kinderwagen-Konstruktion dahingehend zu verbessern, daß bei unverändert einfacher Handhabung der Betätigungs­ einrichtung für die dem Griffbügel zugeordneten Rastelemente zusätzlich vorstehende Teile vermieden werden. Desweiteren liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gesonderte Betätigungseinrichtung für die Entriegelung des zusammengeklappten Kinderwagens zu vermeiden.

Die erstgenannte Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst, wobei bevorzugte Details in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben sind. Das letztgenannte Ziel wird durch die Maßnahmen nach Anspruch 4 erreicht.

Dadurch, daß die den Rastelementen zugeordnete Betätigungs­ einrichtung einen innerhalb des Griffbügels angeordneten Seilzug umfaßt, der mittels eines aus dem Handgriff heraus­ ragenden Druckelementes unter Lösung der Rastelemente be­ aufschlagbar ist, ist vermieden, daß zusätzliche durch die Betätigungseinrichtung der Rastelemente bedingte Konstruk­ tionsteile nach außen treten. Insbesondere wird der Frei­ raum zwischen den beiden Schenkeln des Griffbügels durch die den Rastelementen zugeordnete Betätigungseinrichtung nicht beeinträchtigt. Der Griffbügel läßt sich also auch bei höherer Dachkonstruktion problemlos verschwenken.

Die Handhabung der Betätigungseinrichtung ist ähnlich ein­ fach wie die nach dem DE-GM 86 00 079. Das aus dem Griff­ bügel im Bereich des Handgriffes herausragende Betätigungs­ element braucht zum Lösen der Rastelemente lediglich mit den Fingern in den Handgriff hineingedrückt zu werden, dann läßt sich der Griffbügel mühelos in die gewünschte Lage verschwenken.

Von besonderem Interesse sind noch die Maßnahmen nach An­ spruch 4. Diese machen eine gesonderte Vorrichtung zum Entriegeln des zusammengeklappten Kinderwagens entbehrlich. Insofern handelt es sich um eine besonders elegante Kon­ struktion. Die erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung zeichnet sich diesbezüglich durch eine echte Doppelfunk­ tion aus, für die ein Vorbild fehlt.

Nachstehend wird eine Ausführungsform eines erfindungsge­ mäßen Kinderwagens anhand der beigefügten Schemazeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kinderwagen mit hinten verschwenktem Griffbügel und einem ausgebreite­ ten Verdeck in perspektivischer Ansicht;

Fig. 2 einen Kinderwagen nach Fig. 1 im zusammenge­ klappten Zustand; und

Fig. 3 den den Handgriff umfassenden Teil des Griff­ bügels unter Darstellung der erfindungsgemäßen Seilzugverbindung zwischen den dem Griffbügel zugeordneten Rastelementen.

Der dargestellte zusammenklappbare Kinderwagen besteht aus einem Fahrgestell 10 und einem daran befestigten Aufsatz mit einer Sitzfläche 11 und einer Rückenlehne 12. Zu bei­ den Seiten des Kindersitzes 11 ragen von Gelenken des Fahr­ gestelles 10 aus parallele Bügelholme bzw. Schenkel 13 eines U-förmigen Griffbügels 14 schräg nach oben, die in den einen Handgriff 15 bildenden U-Steg des Griffbügels 14 übergehen. Der gesamte Griffbügel 14 ist somit um die Gelenke 16 am Fahrgestell verschwenkbar, wobei er sich in einer vorderen Endstellung und in einer hinteren Endstel­ lung - wie in Fig. 1 dargestellt - in seiner Verschwen­ kung verstellen läßt. Die Gelenke 16 sind am Fahrgestell 10 des Kinderwagens jeweils im Bereich der Anlenkung der seitlichen Begrenzungsholme 17 des der Rückenlehne 12 zu­ geordneten Rahmens angeordnet, wobei in diesem Bereich auch die Anlenkung der Rückenlehne bzw. deren Rahmen am Fahrgestell 10 erfolgt. Die Verschwenkung der schräg auf­ ragenden Schenkel 13 kann beispielsweise um 90° erfolgen, während die Schenkel 13 in ihren Endstellungen gegenüber der Horizontalen einen Winkel von etwa 45° bzw. 135° bilden. Das Fahrgestell 10 besteht aus in zwei parallelen senk­ rechten Ebenen aneinander angelenkten (Gelenke 18), zum Teil scherenartig angeordneten Gestellholmen, nämlich ei­ nem vorderen Gestellholm 19 und hinteren Gestellholm 20. Die entsprechenden Gestellholme der beiden Ebenen bilden jeweils ein Paar.

Für die einfache, schnell lösbare Befestigung der Bügel­ holme bzw. Schenkel 13 des Griffbügels 14 in den Endstellun­ gen am Fahrgestell 10 befindet sich an jedem Schenkel 13 etwa in der Höhe der Armstütze 21 des Kindersitzes 11 ein Rastelement 22, welches jeweils parallelverschieblich am zugeordneten Schenkel 13 angeordnet ist (Doppelpfeil 23 in Fig. 1) und welches in der vorderen Endstellung an ei­ nem vorderen Rastvorsprung 24 bzw. in der hinteren Endstel­ lung an einem hinteren Rastvorsprung 25 einrasten kann. Diese Rastvorsprünge 24, 25 sind am Fahrgestell 10 befestigt und ragen etwa horizontal quer zur Fahrtrichtung von dem Fahrgestell 10 aus nach außen. Die beiden Rastelemente 22 sind entgegen der Wirkung eines nicht näher dargestellten federelastischen Elementes 26, hier vorzugsweise in Form einer innerhalb der Bügelholme bzw. Schenkel 13 angeordne­ ten Schrauben-Zugfeder, außer Eingriff mit dem jeweiligen Vorsprung 24 oder 25 bringbar, so daß der Griffbügel 14 mühelos in die gewünschte Schwenklage bringbar ist. Zu die­ sem Zweck ist den Rastelementen 22 eine gemeinsame Betäti­ gungseinrichtung 27 zugeordnet, die im vorliegenden Fall eine innerhalb des Griffbügels 14, der durch einen entspre­ chend gebogenen Hohlprofilholm gebildet ist, angeordnete Seilzugverbindung 28 zwischen den beiden Rastelementen 22 sowie eine im Bereich des Handgriffes 15 aus dem Griffbü­ gel 14 herausragende Handhabe in Form eines Druckelemen­ tes, wie Druckscheibe 29 oder dergleichen umfaßt. Mittels dieser Handhabe ist auf die Seilzugverbindung 28 derart einwirkbar, daß die Rastelemente 22 lösbar bzw. in Außer- Raststellung bringbar sind. Wie Fig. 1 erkennen läßt, ist die Handhabe 29 etwa mittig am Handgriff 15 angeordnet. Sie ragt im Bereich zwischen den beiden Schenkeln 13 des Griffbügels 14 aus dem Handgriff 15 heraus und ist in Rich­ tung etwa parallel zu den beiden Schenkeln 13 betätigbar. Durch Druck auf die Handhabe 29 in Richtung des Pfeiles 30 in Fig. 1 erfolgt die Lösung der beiden Rastelemente 22.

Seitlich am Fahrgestell sind noch jeweils Verriegelungs­ vorsprünge 31 vorgesehen, mit denen die beiden Rastelemen­ te 22 im zusammengeklappten Zustand des Kinderwagens ent­ sprechend Fig. 2 korrespondieren, wobei die Entriegelung ebenfalls mittels der oben beschriebenen, den beiden Rast­ elementen 22 gemeinsamen Betätigungseinrichtung 27 erfolgt. Konkret sind die Verriegelungsvorsprünge 31 jeweils an einer Verbindungsstrebe 32 zwischen dem zugeordneten vor­ deren Fahrgestellholm 19 und einem am hinteren Ende der Armstütze 21 angelenkten Seitenholm 33 des Fahrgestells 10 angeordnet, wobei die Verbindungsstrebe 32 mit ihren Enden an den genannten Holmen ebenfalls jeweils angelenkt ist. Zwischen der Verbindungsstrebe 32 und dem hinteren Fahrgestellholm 20 ist eine weitere Verbindungsstrebe 34 vorgesehen, so daß jede Fahrgestellseite in sich stabil ist, sowohl im zusammengeklappten als auch im auseinander­ geklappten Zustand. Die Anlenkung des Griffbügels 14 (Ge­ lenke 16) sowie der Rückenlehne 12 erfolgt jeweils am unte­ ren Ende der erwähnten Seitenholme 33. Geringfügig ober­ halb dieser Anlenkung ist jeweils die Verbindungsstrebe 32 angelenkt. Im auseinandergeklappten Zustand gemäß Fig. 1 erstreckt sich die weitere Verbindungsstrebe 34 parallel zum hinteren Fahrgestellholm 20.

Alle übrigen Teile des dargestellten Kinderwagens sind be­ kannt, so daß auf eine nähere Beschreibung dieser Teile verzichtet werden kann.

Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merk­ male werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

Claims (4)

1. Zusammenklappbarer Kinderwagen mit einem Fahrgestell (10), welches aus zwei parallelen senkrechten Ebenen aneinander angelenkten, zum Teil scherenartig angeordneten Gestell­ holmen (19, 20) und einem U-förmigen Griffbügel (14) be­ steht, wobei entsprechende Gestellholme der beiden Ebenen jeweils ein Paar bilden, und mit einem Aufsatz, der eine Sitzfläche (11) und eine Rückenlehne (12) aufweist, wobei der U-förmige Griffbügel (14) mit seinen die Bügelholme bildenden Schenkeln (13) am Fahrgestell (10) vorzugsweise im Bereich der Anlenkung einer neigungsverstellbaren Rückenlehne (12), angelenkt ist derart, daß der Griffbügel (14) in zwei Schwenklagen bringbar ist, in denen er jeweils mittels an seinen beiden Schenkeln (13) parallelver­ schieblich angeordneten und mit am Fahrgestell (10) vorgesehenen Vorsprüngen (24, 25) korrespondierenden Rastelementen (22) lösbar gehalten ist, wobei die Ent­ rastung entgegen der Wirkung eines die Rastelemente (22) in Raststellung drängenden federelastischen Elemen­ tes (26) durch eine den beiden Rastelementen (22) ge­ meinsame, am Griffbügel (14) angeordnete Betätigungs­ einrichtung (27) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (27) eine innerhalb des Griffbügels (14) angeordnete Seilzugverbindung (28) zwi­ schen den beiden Rastelementen (22) sowie eine im Be­ reich des Handgriffes (15) des Griffbügels (14) zugäng­ liche Handhabe (29) umfaßt, mittels der auf die Seil­ zugverbindung (28) derart einwirkbar ist, daß die Rast­ elemente (22) lösbar sind.

2. Kinderwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (29) ein etwa mittig am Handgriff (15) herausragendes Druckelement, wie Druckknopf, Druckscheibe oder dergleichen ist.

3. Kinderwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (29) im Bereich zwischen den beiden Schenkeln (13) des Griffbügels (14) aus dem Handgriff (15) herausragt und in Richtung (Pfeil 30) etwa parallel zu diesen betätigbar ist.

4. Kinderwagen, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eines der beiden Rastelemente (22) im zu­ sammengeklappten Zustand des Kinderwagens mit einem seit­ lich am Fahrgestell angeordneten Verriegelungsvorsprung (31) korrespondiert, wobei die Entriegelung ebenfalls mittels der den beiden Rastelementen (22) gemeinsamen Betätigungseinrichtung (27) erfolgt.