DE3829904A1 - Verbessertes verfahren zur herstellung von vinylgruppen enthaltenden polymeren als vorstufen fuer siliciumcarbid-keramiken - Google Patents
Verbessertes verfahren zur herstellung von vinylgruppen enthaltenden polymeren als vorstufen fuer siliciumcarbid-keramikenInfo
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Description
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat
Rechte an dieser Erfindung aufgrund Vertrag Nr. F 33 615-
83-C-5006 nach Übertragung durch die Luftwaffe der
Vereinigten Staaten.
Die vorliegende Erfindung betrifft Vinylgruppen enthaltende
Polysilane der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)
worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis 100 Mol-%
(RSi)-Einheiten sind. Die Erfindung betrifft auch
Vinylgruppen enthaltende Polysilane der allgemeinen
Formel
(RSi)(R₂Si)(R″Si)
worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten, 0,1 bis 99,9 Mol-%
(RSi)-Einheiten und 0,1 bis 99,9 Mol-% (R″Si)-Einheiten
sind. In diesen Formeln bedeutet R einen Alkylrest mit 1
bis 8 C-Atomen; R″ ist ausgewählt aus der Gruppe Alkyl
gruppen mit wenigstens 6 C-Atomen, Phenylgruppen und
Gruppen der Formel A y X(3-y)Si(CH₂) z - worin A für ein
Wasserstoffatom oder für eine Alkylgruppe mit 1 bis 4
C-Atomen, y für eine ganze Zahl von 0 bis 3, X für Chlor
oder Brom und z für eine ganze Zahl gleich oder größer
als 1 stehen. Darüberhinaus sind die verbleibenden Bindungen
am Silicium an andere Silicium-Atome, R′-Gruppen
und Vinylradikale gebunden, worin -R′ eine Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine Phenylgruppe bedeuten.
Außerdem sind die -R′- und Vinylgruppen Endgruppen. Die
Gruppen -R′ sind sowohl an die am meisten reaktive als
auch an die am wenigsten reaktive Bindungsstelle für
Endgruppen und die Phenylgruppen an die Bindungsstelle
für Endgruppen mit mittlerer Reaktivität gebunden. Diese
Vinylgruppen enthaltenden Polysilane werden hergestellt
durch Reaktion eines Chlor- oder Brom-Endgruppen enthaltenden
Polysilans der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)
worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Gruppen und 40 bis 100 Mol-%
(RSi)-Gruppen enthalten sind, mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li und nachfolgend
- (2) einem Vinylgruppen enthaltenden Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ oder mit Vinyllithium, und
- (3) mit einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li unter sorgfältig eingestellten Reaktions- und Verfahrensbedingungen.
In den oben genannten allgemeinen Formeln steht R′ für
einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen oder einen Phenylrest,
X steht für Chlor, Brom oder Jod. Darüberhinaus
werden die am meisten reaktiven und die am wenigsten
reaktiven Endgruppen-Positionen von R′-Gruppen und die
Endgruppen-Positionen von mittlerer Reaktivität von
Vinylgruppe eingenommen.
Die oben genannten Vinylgruppen enthaltenden Polysilane
können alternativ dazu hergestellt werden durch Reaktionen
eines mit Chlor- oder Brom-Atomen an den End-Positionen
substituierten Polysilans der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)(R″Si)
worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten, 0,1 bis 99,9 Mol-%
(RSi)-Einheiten und 0,1 bis 99,9 Mol-% (R″Si)-Einheiten
sind und worin R für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen
steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylgruppen mit wenigstens
6 C-Atomen, Phenylgruppen und Gruppen der Formel
A y X(3-y)Si(CH₂) z - worin A für ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen steht, y eine ganze
Zahl von 0 bis 3 ist, X für Chlor oder Brom steht und z
eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist und worin die
übrigen Bindungen am Silicium an andere Silicium-Atome
und an Brom- oder Chlor-Atome gebundenen sind, mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li und nachfolgend
- (2) einem Vinylgruppen enthaltenden Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ oder mit Vinyllithium, und
- (3) mit einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li unter sorgfältig eingestellten Reaktions- und Verfahrensbedingungen.
In den oben genannten allgemeinen Formeln steht -R′ für
einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen oder einen Phenylrest,
X steht für Chlor, Brom oder Jod. Darüberhinaus
werden die am meisten reaktiven und die am wenigsten
reaktiven Endgruppen-Positionen von -R′-Gruppen und die
Endgruppen-Positionen von mittlerer Reaktivität von
Vinylgruppen eingenommen.
Die Reaktionsbedingungen müssen sorgfältig eingestellt
werden, um sicherzustellen, daß die Vinylgruppen, die
über die Derivatisierungs-Reaktion in das Polysilan eingeführt
wurden, die einzelnen Reaktions- und Verfahrensschritte
unverändert überstehen. Die Reihenfolge der
Derivatisierungsreaktionen, durch die die endständigen
Chlor- oder Brom-Substituenten durch endständige R′-Gruppen
und Vinyl-Gruppen ersetzt werden, wird gewählt, um
sicherzustellen, daß die Vinyl-Gruppen endständige
Positionen von mittlerer Reaktivität besitzen.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur
Herstellung solcher Polysilane unter sorgfältig eingestellten
Bedingungen, wobei sichergestellt wird, daß die
Vinylgruppen das Verfahren überstehen und endständige
Positionen mittlerer Reaktivität besetzen. Die vorliegende
Erfindung betrifft außerdem Siliciumcarbid-Keramiken, die
aus solchen Vinylgruppen enthaltenden Polysilanen hergestellt
werden. Die Vinylgruppen enthaltenden Polysilane
der vorliegenden Erfindung können durch Bestrahlung mit
UV-Strahlung in inerter Atmosphäre vor der Pyrolyse unter
Bildung eines keramischen Materials unschmelzbar gemacht
werden. Derartige Härtungs-Mechanismen können die Bildung
keramischen Materials zur Folge haben, das nur eine begrenzte
Menge an Sauerstoff enthält. Die Vinylgruppen
enthaltenden Polysilane der vorliegenden Erfindung können
auch in Sauerstoff-haltiger Atmosphäre gehärtet werden.
Das resultierende Keramik-Material, das aus solchen luft
gehärteten Polymeren entsteht, enthält jedoch erhöhte
Mengen an Sauerstoff.
Aus den Vinylgruppen enthaltenden Polysilanen der vor
liegenden Erfindung hergestellte Keramik-Fasern weisen
sehr hohe Zerreißfestigkeiten auf. Außerdem kann die
Stöchiometrie des Siliciums und Kohlenstoffs in dem keramischen
Material leicht durch Änderung der Mengen an R′-
Gruppen und Vinylgruppen im Vinylgruppen enthaltenden
Polysilan eingestellt werden.
Haluska beanspruchte in den US-Patenten 45 46 163 (erteilt
am 8. Oktober 1985) und 45 95 472 (erteilt am 17.
Juni 1986) die Herstellung von Vinylgruppen enthaltenden
Polysilanen im Zuge eines Umgruppierungs-Mechanismus
durch Reaktion verschiedener Disilane und Vinylgruppen
enthaltender Silane in Gegenwart eines Umgruppierungs-
Katalysators. Bei sorgfältigeren Arbeiten hat sich nun
herausgestellt, daß die Vinylgruppe selbst in dem resultierenden
Polysilan und den angegebenen Reaktionsbedingungen
nicht mehr enthalten ist. Die bei der Umgruppierungs
reaktion der Disilane und Vinylgruppen enthaltenden
Silane nach Haluska erhältlichen Polysilane enthalten
keine Vinylgruppen. Dies wird im unten angegebenen
Vergleichsbeispiel 1 veranschaulicht.
In den oben angegebenen Patenten beanspruchte Haluska
auch, daß der Gehalt an Vinylgruppen in seinen "Vinylgruppen
enthaltenden" Polysilanen durch Umsetzung der
"Vinylgruppen enthaltenden" Polysilane mit einem Vinyl-
Grignard-Reagens oder mit Vinyl-Lithium erhöht werden
könnte. Es wurde allerdings nun gefunden, daß unter den
von Haluska angewendeten Bedingungen während der Isolation
der Endprodukte (d. h. Temperaturen zwischen 200 und
250°C) die Vinylgruppen nicht bestehen bleiben. Dies
wird im unten angegebenen Vergleichsbeispiel 2
veranschaulicht.
Auf der Grundlage dieser Beobachtung ist es klar, daß die
angeblich "Vinylgruppen enthaltenden" Polysilane der US-
Patente 45 46 163 und 46 95 472 keine Vinylgruppen enthalten.
In den Beispielen beider Patente wurde vielmehr
der Gehalt an Vinylgruppen auf der Grundlage der anfänglich
eingesetzten Reaktanden und der analysierten Nebenprodukte
berechnet, wobei die Annahme zugrunde gelegt
wurde, daß in der Analyse der Nebenprodukte nicht wieder
aufgefundene Vinylgruppen in das Polymer eingebaut wurden.
Der Gehalt an Vinylgruppen wurde nicht experimentell
bestimmt. Wie im unten angegebenen Vergleichsbeispiel 1
gezeigt wird, bestätigt die NMR-Analyse die Abwesenheit
von Vinylgruppen in Polysilanen, die nach dem Verfahren
von Haluska hergestellt wurden.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von der von
Haluska darin, daß die Reaktions- und Verfahrens-Bedingungen,
unter denen das mit Chlor oder Brom in den Endpositionen
substituierte Polysilan und ein Vinyl-Grignard-
Reagens bzw. Vinyl-Lithium miteinander umgesetzt werden,
sorgfältig eingestellt werden. Dadurch soll gesichert
werden, daß die Vinylgruppen in dem resultierenden Polysilan
die Reaktion überstehen. Die vorliegende Erfindung
führt zu Vinylgruppen enthaltenden Polysilanen, die nützlich
zur Herstellung von Keramik-Materialien sind. Die
Polysilane des Verfahrens nach Haluska enthalten die
gewünschten Vinylgruppen nicht. Die Präsenz von Vinylgruppen
in den Polysilanen der vorliegenden Erfindung wird
durch NMR-Analysen bestätigt. Außerdem besetzen in den
Polymeren der vorliegenden Erfindung die endständigen
Vinylgruppen endständige Positionen spezifischer Reaktivität.
Dadurch ist es möglich, daß diese Vinylgruppen enthaltenden
Polysilane Erweichungs-Temperaturen unterhalb
der Temperatur haben, bei der die Vinylgruppen thermisch
vernetzt werden. Die Vinylgruppen enthaltenden Polysilane
der vorliegenden Erfindung können unter Bildung von Fasern
schmelzgesponnen werden, durch Bestrahlung mit UV-
Strahlung gehärtet werden und dann unter Erhalt keramischer
Fasern pyrolysiert werden.
In einer derzeit anhängigen Anmeldung mit dem Titel "Verfahren
zur Herstellung von Polymeren als Vorstufen für
Siliciumcarbid-Keramiken", die am selben Tag wie die
vorliegende Anmeldung eingereicht wurde, offenbaren Bujalski
et al. ein Verfahren zur Herstellung von Vinylgruppen
enthaltenden Polysilanen durch Reaktion eines in endständigen
Positionen mit Chlor oder Brom substituierten Polysilans
mit (CH₂=CH)MgX oder (CH₂=CH)Li. Diese Vinylgruppen
enthaltenden Polysilane haben Erweichungspunkte
oberhalb der Temperatur, bei der die Vernetzungs-Reaktion
der Vinylgruppen vorherrschend wird. Aus diesem Grunde
härten diese Vinylgruppen enthaltenden Polysilane, bevor
sie schmelzen. Dies erschwert es sehr, diese Polysilane
zu verspinnen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde
die Erweichungs-Temperatur dadurch unter die Vernetzungs-
Temperatur der Vinylgruppen gesenkt, daß man die Reaktivität
der durch die Vinylgruppen besetzten endständigen
Positionen in entsprechender Weise einstellte. Daher können
die Vinylgruppen enthaltenden Polysilane der vorliegenden
Erfindung leicht durch Schmelz-Spinnen zu Fasern
geformt werden, durch Bestrahlung mit UV-Strahlung gehärtet
werden und dann durch Pyrolyse in keramische Fasern
überführt werden.
Es wurde nun gefunden, daß Polysilane der allgemeinen
Formel
(RSi)(R₂Si)
oder der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)(R″Si)
die Vinylgruppen als endständige Gruppen in Positionen
mittlerer Reaktivität enthalten, in guter Ausbeute hergestellt
werden können. Die Gegenwart von Vinylgruppen in
den Polysilanen wurde experimentell bestätigt. Diese
Polysilane können bei erhöhter Temperatur in inerter Atmosphäre
unter Herstellung von Siliciumcarbid enthaltenden
Keramiken pyrolysiert werden. Die Polysilane können durch
Bestrahlung mit UV-Strahlung vor dem Pyrolyse-Schritt gehärtet
werden. Diese Polysilane können auch schmelzgesponnen,
durch Bestrahlung mit UV-Strahlung gehärtet und
bei erhöhter Temperatur in einer inerten Atmosphäre zur
Herstellung von Siliciumcarbid enthaltenden Keramikfasern
pyrolysiert werden, die sehr hohe Zugfestigkeits-Werte
aufweisen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Vinylgruppen enthaltenden ersten Polysilans
mit der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)
worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis
100 Mol-% (RSi)-Einheiten sind, R ein Alkylrest mit 1 bis
8 C-Atomen ist und die übrigen Bindungen am Silicium an
andere Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden
sind, wobei R′- für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen
oder eine Phenylgruppe steht, und worin die Gruppen
-R′ sowohl an die am meisten reaktiven als auch an die
am wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymer
und die Vinylgruppen an die endständigen Positionen des
Polymers mit mittlerer Reaktivität gebunden sind, wobei
das Verfahren aus folgenden Verfahrensschritten besteht:
- Umsetzung eines zweiten Polysilans mit Chlor- oder Brom-Substituenten in den endständigen Positionen mit der allgemeinen Formel
- Umsetzung eines zweiten Polysilans mit Chlor- oder Brom-Substituenten in den endständigen Positionen mit der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)
worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis
100 Mol-% (RSi)-Einheiten sind, R ein Alkylrest mit 1 bis
8 C-Atomen ist und die übrigen Bindungen am Silicium an
andere Silicium-Atome, Chloratome oder Bromatome gebunden
sind, unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines
Lösungsmittels mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (2) einem Vinylgruppen enthaltenden Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ oder Vinyllithium bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (3) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C,
worin R′ für eine Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen oder
einen Phenylrest und X′ für Chlor, Brom oder Iod stehen,
und wobei sowohl die am meisten reaktiven als auch die am
wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymeren
mit Gruppen - R′ und die endständigen Positionen mit mittlerer
Reaktivität mit Vinylgruppen besetzt sind, und danach
- Entfernung des Lösungsmittels bei einer Temperatur von weniger als etwa 150°C unter Erhalt eines Vinylgruppen enthaltenden ersten Polysilans.
- Entfernung des Lösungsmittels bei einer Temperatur von weniger als etwa 150°C unter Erhalt eines Vinylgruppen enthaltenden ersten Polysilans.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur
Herstellung eines Vinylgruppen enthaltenden ersten Polysilans
der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)(R″Si)
worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten sind, 0,1 bis 99,9 Mol-%
(RSi)-Einheiten sind und 0,1 bis 99,9 Mol-%
(R″Si)-Einheiten sind, worin R für einen Alkylrest mit 1
bis 8 C-Atomen steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylresten
mit wenigstens 6 C-Atomen, Phenylresten und Resten
der allgemeinen Formel
A y X(3-y)Si(CH₂) z
worin A ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis
4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0 bis 3, X Chlor oder
Brom und y eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist, und
worin die verbleibenden Bindungen des Siliciums an andere
Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden
sind, worin R′ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Atomen
oder eine Phenylgruppe steht, und worin die Gruppen -R′
sowohl an die am meisten reaktiven als auch an die am
wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymer
und die Vinylgruppen an die endständigen Positionen im
Polymer mit mittlerer Reaktivität gebunden sind, wobei
das Verfahren aus folgenden Schritten besteht:
- Reaktion eines zweiten Polysilans mit endständigen Chlor- oder Brom-Atomen und der allgemeinen Formel
- Reaktion eines zweiten Polysilans mit endständigen Chlor- oder Brom-Atomen und der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)(R″Si)
worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten sind, 0,1 bis 99,9 Mol-%
(RSi)-Einheiten sind und 0,1 bis 99,9 Mol-%
(R″Si)-Einheiten sind, worin R für einen Alkylrest mit 1
bis 8 C-Atomen steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylresten
mit wenigstens 6 C-Atomen, Phenylresten und Resten
der allgemeinen Formel
A y X(3-y)Si(CH₂) z
worin A ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis
4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0 bis 3, X Chlor oder
Brom und y eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist, und
worin die verbleibenden Bindungen des Siliciums an andere
Silicium-Atome, Chlor-Atome oder Brom-Atome gebunden
sind, unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines
Lösungsmittels mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (2) einem Vinylgruppen enthaltenden Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ oder Vinyllithium bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (3) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C,
worin R′ für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen oder
einen Phenylrest und X für Chlor, Brom oder Iod stehen,
und worin sowohl die am meisten reaktiven als auch die am
wenigsten reaktiven endständigen Positionen des Polymers
mit Gruppen -R′ und die endständigen Positionen des Polymers
mit mittlerer Reaktivität mit Vinylgruppen besetzt
sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur
Herstellung eines Siliciumcarbid enthaltenden Keramik-
Teils, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- (A) Herstellen eines Teils der gewünschten Form aus einem Vinylgruppen enthaltenden Polysilan der allgemeinen Formel (RSi)(R₂Si)worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis 100 Mol-% (RSi)-Einheiten sind, R ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen ist und die übrigen Bindungen am Silicium an andere Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden sind, wobei R′- für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine Phenylgruppe steht, und worin sowohl die am meisten reaktiven als auch die am wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymer von Gruppen -R′ und die endständigen Positionen des Polymers mit mittlerer Reaktivität von Vinylgruppen besetzt sind,
- (B) Härten des in Schritt (A) gebildeten Teils durch UV-Bestrahlung, und
- (C) Aufheizen des in Schritt (B) gehärteten Teils in einer inerten Atmosphäre oder im Vakuum auf eine Temperatur oberhalb von 800°C, bis das Polysilan in ein Siliciumcarbid enthaltendes Keramik-Teil umgewandelt ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur
Herstellung eines Siliciumcarbid enthaltenden Keramik-
Teils, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- (A) Herstellen eines Teils der gewünschten Form aus einem Vinylgruppen enthaltenden Polysilan der allgemeinen Formel (RSi)(R₂Si)(R″Si)worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten sind, 0,1 bis 99,9 Mol-% (RSi)-Einheiten sind und 0,1 bis 99,9 Mol-% (R″Si)-Einheiten sind, worin R für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylresten mit wenigstens 6 C-Atomen, Phenylresten und Resten der allgemeinen FormelA y X(3-y)Si(CH₂) z worin A ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0 bis 3, X Chlor oder Brom und y eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist, und worin die verbleibenden Bindungen des Siliciums an andere Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden sind, worin R′- für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Atomen oder eine Phenylgruppe steht, und worin sowohl die am meisten reaktiven als auch an die am wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymer mit Gruppen -R′ und die endständigen Positionen im Polymer mit mittlerer Reaktivität mit Vinylgruppen besetzt sind,
- (B) Härten des in Schritt (A) gebildeten Teils durch UV-Bestrahlung, und
- (C) Aufheizen des in Schritt (B) gehärteten Teils in einer inerten Atmosphäre oder im Vakuum auf eine Temperatur oberhalb von 800°C, bis das Polysilan in ein Siliciumcarbid enthaltendes Keramik-Teil umgewandelt ist.
Die in Endstellung mit Chlor- oder Brom-Atomen substituierten
Polysilan-Ausgangsmaterialien, die sehr nützlich
in der Herstellung der Vinylgruppen enthaltenden Polysilane
der vorliegenden Erfindung sind, können durch Reaktion
einer Mischung eines oder mehrerer Chlor oder Brom
enthaltende Disilane mit etwa 0,1 bis 10 Gew.-% eines
Katalysators bei einer Temperatur von 100 bis 340°C
hergestellt werden, wobei man die als Nebenprodukte
anfallenden flüchtigen Stoffe abdestilliert. Dieses
entstehende Polysilan hat die allgemeine Formel
(RSi)(R₂Si)
und enthält 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis
100 Mol-% (RSi)-Einheiten. In diesen Einheiten steht R
für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen. In dem Polysilan
sind die übrigen Bindungen des Siliciums an andere
Silicium-Atome und Brom- oder Chlor-Atome gebunden. Ein
als Ausgangsmaterial bevorzugtes Polysilan hat die allgemeine
Formel
(CH₃Si)((CH₃)₂Si)
und enthält 0 bis 60 Mol-% ((CH₃)₂Si)-Einheiten und 40
bis 100 Mol-% (CH₃Si)-Einheiten. Auch in diesem Polysilan
sind die übrigen Bindungen des Siliciums an andere Silicium-
Atome und Chlor-Atome gebunden.
Die Verfahrensweisen zur Herstellung derartiger Polysilane
sind dem Stand der Technik wohl bekannt. Es ist im
allgemeinen bevorzugt, daß die Chlor- oder Brom-Atome in
den endständigen Positionen enthaltenden Polysilan-
Ausgangsmaterialien, die nützlich zur Herstellung der Vinyl
gruppen enthaltenden Polysilane der vorliegenden Erfindung
sind, durch Reaktion einer Mischung eines oder mehrerer
Chlor- oder Brom-Atome enthaltender Disilane mit
etwa 0,1 bis 10 Gew.-% eines Katalysators bei einer Temperatur
von etwa 220 bis 240°C hergestellt werden. Die
Herstellung der Chlor- oder Brom-Atome in den endständigen
Positionen enthaltenden Polysilan-Ausgangs-Materialien
bei den angegebenen niedrigen Temperaturen ermöglicht
im allgemeinen gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung die Herstellung eines Vinylgruppen enthaltenden
Polysilans, das bessere charakteristische Spinn-Parameter
zur Faser-Herstellung aufweist.
Die Chlor oder Brom enthaltenden Disilane, die nützlich
in der Herstellung der Chlor- oder Brom-Substituenten in
endständigen Positionen enthaltenden Polysilane sind,
weisen eine mittlere Zusammensetzung nach der Formel
(R c X d Si)₂ auf, worin R ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen
ist, c einen Wert von 0 bis 2,5 aufweist, d einen Wert
von 0,5 bis 3 aufweist, die Summe (c+d) gleich 3 ist,
und X für Chlor oder Brom steht. R in dem oben genannten
Disilan kann Methyl, Ethyl, Propyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl
und Octyl sein. Im allgemeinen ist es bevorzugt, daß R
für einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen steht. Besonders
bevorzugt steht R für einen Methylrest.
Es ist nicht erforderlich, daß die Reste R die gleichen
sind. Beispielsweise könnte die Mehrheit der Reste R für
Methylreste stehen, wobei die übrigen Reste n-Octyl-Reste
sein können. Beispiele solcher Disilane sind
(CH₃)₂ClSiSiCl(CH₃)₂, CH₃Cl₂SiSiCl(CH₃)₂,
CH₃Cl₂SiSiCl₂CH₃, (CH₃)₂BrSiSiBr(CH₃)₂,
CH₃Br₂SiSiBr(Ch₃)₂, CH₃Br₂SiSiBr₂CH₃ und dergleichen.
Bevorzugt ist in dem Disilan der oben genannten Formel R
ein Methylrest und X Chlor. Das Disilan kann aus den für
diese Zwecke geeigneten Silanen hergestellt werden.
Alternativ dazu kann das Disilan auch in der Form eingesetzt
werden, wie es als Komponente des Verfahrensrückstandes
der unmittelbaren Synthese von Organochlor-Silanen
erhalten wird. Die unmittelbare Synthese von Organochlor-
Silanen umfaßt das Vorbeileiten von Dämpfen eines
Organochlorids über erhitztes Silicium und einen Katalysator.
Zu diesem Verfahren wird auf "Eaborn, Organosilicon
Compounds, Butterworths Scientific Publication, 1960,
Seite 1 ff." verwiesen. Das Disilan CH₃Cl₂SiSiCl(CH₃)₂
wird in großen Mengen im Rückstand der Reaktion gefunden,
und aus diesem Grunde ist der unmittelbare Rückstand dieses
Verfahrens (Direct Process Residue (DPR)) ein gutes
Ausgangsmaterial zur Herstellung der Polysilan-Polymere
dieser Erfindung.
Monosilane können der verwendeten Mischung der Disilane
zugesetzt werden, um gemäß der vorliegenden Erfindung
nützliche Polysilane herzustellen. Geeignete Monoorgano-
Silane haben die Formel R″SiX₃, worin R″ ausgewählt ist
aus der Gruppe Alkylreste mit wenigstens 6 C-Atomen, Phenyl
reste sowie Reste der allgemeinen Formel
A y X(3-y)Si(CH₂) z , worin A für ein Wasserstoffatom oder
einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, y für eine ganze
Zahl von 1 bis 3, X für Chlor oder Brom und z für eine
ganze Zahl größer oder gleich 1 steht. Die Reste A in der
Formel A y X(3-y)Si(CH₂) z - können gleich oder verschieden
sein. Bevorzugt ist z eine ganze Zahl von 1 bis 10.
Besonders bevorzugt ist z eine 1, 2 oder 3. Beispiele
geeigneter Monoorgano-Silane sind Phenyltrichlorsilan,
n-Hexyltrichlorsilan, n-Octyltrichlorsilan, Phenyltribromsilan,
n-Octyltribromsilan, Cl₃SiCH₂CH₂SiCl₃,
CH₃Cl₂SiCH₂CH₂SiCl₃, (CH₃)₂ClSiCH₂CH₂SiCl₃,
H(CH₃)₂SiCH₂CH₂SiCl₃ und dergleichen. Phenyltrichlorsilan
und n-Octyltrichlorsilan sind die bevorzugten Monoorgano-
Silane. Die Verwendung solcher Monosilane ist in der
ebenfalls anhängigen US-Patentanmeldung, Serial Number
9 45 126, eingereicht am 22. Dezember 1986, genauer beschrieben.
Die Verwendung von Monosilanen in der Disilan-Mischung
führt zu Polysilanen der allgemeinen Formel
(R₂Si)(RSi)(R″Si)
worin R ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen und R″ ausgewählt
ist unter Alkylresten von wenigstens 6 C-Atomen,
Phenylresten und Resten der allgemeinen Formel
A y X(3-y)Si(CH₂) z , worin A ein Wasserstoffatom oder ein
Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0
bis 3, X Chlor oder Brom und z eine ganze Zahl größer
oder gleich 1 ist. In den Polysilanen der oben genannten
allgemeinen Formel finden sich 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten,
0,1 bis 99,9 Mol-% (RSi)-Einheiten und 0,1 bis
99,9 Mol-% (R″Si)-Einheiten. In den Polysilanen sind
außerdem die übrigen Bindungen am Silicium entweder an
andere Silicium-Atome, Chloratome oder Bromatome gebunden.
Bevorzugt enthalten diese Polysilane 0 bis 40 Mol-%
(R₂Si)-Einheiten, 40 bis 99 Mol-% (RSi)-Einheiten und 1
bis 30 Mol-% (R″Si)-Einheiten. Am meisten bevorzugt enthalten
diese Polysilane 0 bis 10 Mol-% (R₂Si)-Einheiten,
80 - 99 Mol-% (RSi)-Einheiten und 1 bis 20 Mol-% (R″Si)-
Einheiten. In der Anwendung der vorliegenden Erfindung
sind die Chlor enthaltenden Polysilane bevorzugt.
Um die Ausgangs-Polysilane mit Chlor oder Brom in den
endständigen Positionen herzustellen, werden die Chlor-
oder Brom-haltigen Disilane in Gegenwart eines Umlagerungs-
Katalysators umgesetzt. Geeignete Umlagerungs-Katalysatoren
sind Ammoniumhalogenide, tertiäre organische
Amine, quartäre Ammoniumhalogenide, quartäre Phosphonium
halogenide, Hexamethylphosphoramid und Silbercyanid.
Bevorzugt als Umlagerungs-Katalysator sind quartäre
Ammoniumhalogenide der allgemeinen Formel R*₄PX und
Hexamethylphosphoramid. In den Verbindungen der soeben
angegebenen Formeln steht R* für eine Alkylrest von 1 bis 6
C-Atomen oder einen Phenylrest und X ist Chlor oder Brom.
Die Menge an eingesetztem Katalysator kann sich im
Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-% bewegen und liegt bevorzugt
im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Ausgangs-Disilans. Die Umsetzung des Katalysators mit
den Ausgangsstoffen erfordert wasserfreie Bedingungen.
Daher muß viel Sorgfalt darauf verwendet werden sicherzustellen,
daß Feuchtigkeit vom Zutritt zum Reaktionssystem
ausgeschlossen ist, wenn die Disilane und der Katalysator
gemischt werden. Im allgemeinen kann dies in der Weise
geschehen, daß man trockenen Stickstoff oder Argon als
Schutzgas über die Reaktionsmischung strömen läßt.
Das Disilan oder die Mischung von Disilanen werden in
Gegenwart von 0,1 bis 10 Gew.-% eines Umlagerungs-Katalysators
bei einer Temperatur von 100 bis 340°C umgesetzt,
wobei man flüchtige Nebenprodukte abdestilliert. Die
Umsetzung erfolgt so lange, bis das Chlor- oder Brom-haltige
Ausgangs-Polysilan der vorliegenden Erfindung hergestellt
ist. Die Reihenfolge des Mischens der Reaktanden ist
nicht kritisch. Bevorzugt bewegt sich die Reaktionstemperatur
von 150 bis 250°C, am meisten bevorzugt im Bereich
von 220 bis 240°C. Typischerweise wird die Reaktion über
einen Zeitraum von etwa 1 bis 48 Stunden ausgeführt, obwohl
auch andere Reaktionszeiten angewendet werden können.
Typischerweise enthält das Chlor oder Brom in endständigen
Positionen enthaltende Polysilan etwa 10 bis
38 Gew.-% hydrolysierbares Chlor oder 12 bis 58 Gew.-%
hydrolysierbares Brom, wobei die Prozentangaben bezogen
sind auf das Gewicht des Polysilans.
Wie im Stand der Technik beschrieben wurde, können diese
Chlor oder Brom in endständigen Positionen enthaltenden
Polysilane in einer inerten Atmosphäre oder im Vakuum
pyrolisiert werden, wobei ein Siliciumcarbid-Keramikmaterial
entsteht. Allerdings erschwert die Reaktivität der
Chlor- oder Brom-Endgruppen die Handhabung dieser Polysilane.
Ersetzen der endständigen Chlor- oder Brom-Substituenten
durch Vinylgruppen, wie es in der ebenfalls anhängigen
Anmeldung von Bujalski et al. mit dem Titel
"Verfahren zur Herstellung von Polymeren als Vorstufen
für Siliciumcarbid-Keramiken" beschrieben ist, führt zu
reaktiven Polysilanen, die nur unter schwierigen Bedingungen
schmelzgesponnen werden können. Dies beruht auf
ihrer erhöhten Vernetzungsfähigkeit. Oft ist das Schmelz
spinnen derartiger Polysilane sogar unmöglich, da die
Vernetzung im allgemeinen eintritt, bevor die Erweichungs
temperatur erreicht ist.
Es wurde nun gefunden, daß ein schrittweises Ersetzen der
endständigen Chlor- oder Brom-Gruppen zu Polysilanen kontrollierbarer
Reaktivität führt. Zuerst werden nämlich
R′-Gruppen, danach Vinylgruppen und letzten Endes R′-
Gruppen eingeführt, wobei R′ für einen Alkylrest mit 1
bis 8 C-Atomen oder einen Phenylrest steht. Derartige
Polysilane können schmelzgesponnen, durch UV-Bestrahlung
gehärtet und danach bei erhöhten Temperaturen in inerter
Atmosphäre unter Bildung hochfester Keramik-Fasern
gebrannt werden.
Bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
werden die am meisten reaktiven endständigen Chlor-
oder Brom-Gruppen durch R′-Gruppen ersetzt. Im nächsten
Schritt werden die endständigen Chlor- oder Brom-Gruppen
mittlerer Reaktivität durch Vinylgruppen ersetzt. Im
Schlußschritt werden die übrigen endständigen Chlor- oder
Brom-Gruppen, nämlich die mit der geringsten Reaktivität,
durch R′-Gruppen ersetzt. Durch diese Vorgehensweise kann
ein Vinylgruppen enthaltendes Polysilan der gewünschten
Reaktivität erhalten werden. Dadurch, daß man die Vinylgruppen
nur an Positionen mittlerer Reaktivität anordnet,
sind die Vinylgruppen in den resultierenden Polysilanen
nicht genügend reaktiv, um bei Temperaturen unterhalb des
Erweichungspunktes oder Schmelzpunktes des Polysilans
thermisch gehärtet zu werden. Sie sind hingegen ausreichend
aktiv, um eine Härtung des Polysilans durch UV-Bestrahlung
zuzulassen. Eine Analogie zu "Goldlöckchen und
die drei Bären" ist nahezu unvermeidlich: hinsichtlich
der Anordnung der Vinylgruppen im Polymer sind die am
meisten reaktiven endständigen Gruppen zu reaktiv, die am
wenigsten reaktiven endständigen Gruppen sind zu inert,
aber die Positionen mittlerer Reaktivität sind "genau
richtig".
Die am meisten reaktiven endständigen Chlor- oder Brom-
Atome werden durch R′-Gruppen in der Weise ersetzt, daß
man das endständige mit Chlor oder Brom substituierte
Polysilan entweder mit einem Grignard-Reagens der allgemeinen
Formel R′MgX′ oder einer lithiumorganischen Verbindung
der allgemeinen Formel R′Li umsetzt, worin R′ ein
Alkylrest von 1 bis 8 C-Atomen oder ein Phenylrest und X′
Chlor, Brom oder Jod ist. Es ist im allgemeinen bevorzugt,
daß die ersten 10 bis 40 Gew.-% der substituierbaren
endständigen Chlor- oder Brom-Atome durch R′-Gruppen
ersetzt werden. Noch mehr bevorzugt ist es, daß die ersten
25 bis 40 Gew.-% der substituierbaren endständigen
Chlor- oder Brom-Atome durch R′-Gruppen ersetzt werden.
Am meisten bevorzugt ist es, daß etwa das erste Drittel
der substituierbaren endständigen Chlor- oder Brom-Atome
durch R′-Gruppen ersetzt wird.
In der praktischen Durchführung dieses ersten Schrittes
kann eine Mischung eines Grignardreagens R′MgX′ oder
einer Lithium-organischen Verbindung R′Li entweder mit
einem Vinyl-Grignardreagens oder mit Vinyllithium umgesetzt
werden, solange die Vinylgruppen enthaltende Verbindung
in der Mischung mit einem Anteil von weniger als
etwa 25 Mol-% enthalten ist. Beispielsweise kann der
erste Schritt unter Verwendung einer Mischung von 75 bis
100 Mol-% CH₃MgCl und 0 bis 25 Mol-% (CH₂=CH)MgBr
durchgeführt werden. Diese Mischung läßt es zu, daß nur
eine begrenzte Zahl von Vinylgruppen in die am meisten
reaktiven Positionen eingebaut wird. Dies führt zu Vinylgruppen
enthaltenden Polysilanen mit höherer Reaktivität,
verglichen mit den Vinylgruppen enthaltenden Polysilanen,
in die im ersten Schritt keine Vinylgruppen eingebaut
wurden. Durch Begrenzung der Menge an Vinylgrupen im ersten
Schritt kann jedoch erreicht werden, daß die resultierenden
Vinylgruppen enthaltenden Polysilane insgesamt
immer noch ausreichend wenig reaktiv sind, so daß sie
schmelzgesponnen werden können. Durch Verwendung einer
begrenzten Zahl Vinylgruppen enthaltender Reaktanden im
ersten Schritt kann man die Herstellung Vinylgruppen
enthaltender Polysilane in der praktischen Durchführung
der vorliegenden Erfindung genau abstimmen auf die Reaktivität,
die für die beabsichtigte Anwendung geeignet
ist. Die Bestimmung der optimalen Reaktivität für eine
gegebene Anwendung kann experimentell erfolgen. Wenn im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung von Einbau von
R′-Gruppen in die am meisten reaktiven Positionen des
Polymeren gesprochen wird, ist die Möglichkeit eingeschlossen,
in diesem Schritt sowohl R′-Gruppen als auch
Vinylgruppen in die am meisten reaktiven Positionen des
Polymeren einzubauen, wie dies im vorliegenden Absatz
beschrieben wird.
Nach Besetzen der am meisten reaktiven endständigen Positionen
des Chlors oder Broms mit R′-Gruppen werden die
endständigen Positionen mittlerer Reaktivität mit Vinylgruppen
besetzt. Dies geschieht dadurch, daß man das im
ersten Schritt erhaltene Polysilan entweder mit (CH₂=CH)MgX′
oder (CH₂=CH)Li umsetzt. Im allgemeinen ist es
bevorzugt, daß etwa 30 bis 70 Gew.-% der ersetzbaren
Chlor- oder Brom-Atome, bezogen auf die gesamte anfängliche
Menge ersetzbarer Chlor- oder Brom-Atome in dem Polysilan,
in diesem zweiten Schritt des schrittweisen Verfahrens
zum Ersetzen der Gruppen durch Vinylgruppen ersetzt
werden. Es ist noch mehr bevorzugt, daß etwa 40 bis
60 Gew.-% der ersetzbaren Chlor- oder Brom-Atome in den
endständigen Positionen durch Vinylgruppen ersetzt werden.
Am meisten bevorzugt ist es, etwa die Hälfte der
ersetzbaren endständigen Chlor- oder Brom-Atome durch Vinyl
gruppen zu ersetzen.
Nach Ersetzen der endständigen Chlor- oder Brom-Atome
mittlerer Reaktivität durch Vinylgruppen werden die übrigen
ersetzbaren Chlor- oder Brom-Atome in endständigen
Positionen durch Gruppen R′ ersetzt. Dies geschieht dadurch,
daß man das Vinylgruppen enthaltende Polysilan des
zweiten Reaktionsschritts entweder mit R′MgX′ oder R′Li
umsetzt, worin R′ und X′ die oben angegebene Bedeutung
haben. Im allgemeinen werden etwa 10 bis 20 Gew.-% der
ersetzbaren Chlor- oder Brom-Atome in den endständigen
Positionen in diesem abschließenden Schritt durch Gruppen
R′ ersetzt.
Jeder der oben beschriebenen Derivatisierungsschritte
sollte im wesentlichen zum Abschluß gekommen sein, bevor
der nächste Derivatisierungsschritt der oben genannten
Sequenz begonnen wird. Es ist nicht erforderlich, nach
jedem Schritt das Derivatisierungsprodukt vor dem Beginn
des nächsten Derivatisierungsschrittes zu isolieren.
Im allgemeinen werden nicht alle Chlor- oder Brom-Atome
des Polysilans entweder durch Gruppen R′ oder durch Vinyl
gruppen ersetzt. Die übrigen Chlor- oder Brom-Atome
beeinflussen im allgemeinen spätere Verfahrensschritte
nicht. Es ist allerdings bevorzugt, daß der Gehalt an
Chlor oder Brom in dem Vinylgruppen enthaltenden Polysilan
gemäß der vorliegenden Erfindung so niedrig wie möglich
gehalten wird.
Die Vinylgruppen und R′ enthaltenden Grignard-Reagenzien,
die für die Durchführung der Verfahrensschritte gemäß
der vorliegenden Erfindung sehr nützlich sind, sind im
Stand der Technik wohl bekannt. Typische Lösungsmittel
für die Durchführung der Grignard-Reaktion können vorliegend
verwendet werden. Bevorzugt sind Alkylether und
Tetrahydrofuran. Für den ersten und dritten Schritt der
Folge von Substitutionsreaktionen kann ein Grignard-Reagenz
der Formel R′MgX′ verwendet werden. R′ kann eine
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-,
Octyl- oder Phenylgruppe sein. Im allgemeinen ist
CH₃MgX′ bevorzugt für die Reaktion der Substitution der
am meisten und am wenigsten reaktiven Chlor- oder Brom-
Atome durch Methylgruppen.
Auch Vinyllithium und Lithium-organische Verbindungen
sind im Stand der Technik wohl bekannt. Geeignete Lösungs
mittel für die Umsetzung mit Lithium-organischen
Verbindungen umfassen Toluol, Xylol, Benzol, Tetrahydrofuran
und Ether. Für die Durchführung des ersten und
dritten Schrittes der Folge von Substitutionsreaktionen
kann eine Verbindung der Formel R′Li verwendet werden.
Darin R′ eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-,
Hexyl-, Heptyl-, Octyl- oder Phenylgruppe sein. Im
allgemeinen ist zur Substitution der am meisten und der am
wenigsten reaktiven Chlor- und Brom-Atome durch Methylgruppen
CH₃Li als Lithium-organische Verbindung bevorzugt.
Unabhängig davon, ob die Substitutionsreaktion im ersten
und dritten Reaktionsschritt unter Verwendung von R′MgX′
oder R′Li durchgeführt wird, ist es bevorzugt, daß der
Rest R′ eine Methylgruppe ist. Im allgemeinen ist CH₃MgX′
der bevorzugte Reaktand für die Umsetzung an den am meisten
und am wenigsten reaktiven endständigen Positionen.
Zur Erzielung optimaler Ergebnisse sollte bei jedem der
Schritte der Reaktionsfolge darauf geachtet werden, daß
trockene Reaktionsbedingungen eingehalten werden. Lösungs
mittel für das Ausgangs-Polysilan mit Chlor oder
Brom in endständigen Positionen kann ein beliebiges organisches
Lösungsmittel sein, in dem die Verbindung löslich
ist und das mit der Verbindung nicht reagiert, mit Ausnahme
der gewünschten Reaktion. Beispiele derartiger
nützlicher Lösungsmittel umfassen Toluol, Xylol, Benzol,
Tetrahydrofuran und Ether. Im besonderen ist Toluol
bevorzugt.
Es wurde herausgefunden, daß es im allgemeinen vorteilhaft
ist, im ersten Reaktionsschritt das Polysilan mit
Chlor- oder Brom-Atomen in den endständigen Positionen
dem gewünschten Grignard-Reagenz oder der gewünschten
Lithium-organischen Verbindung zuzusetzen. Beide Komponenten
sind dabei in einem Lösungsmittel gelöst. Die
Menge an Grignard-Reagenz oder Lithium-organischer
Verbindung, die im ersten Schritt eingesetzt wird, sollte
eine so große Menge sein, wie sie erforderlich ist, um
mit der gewünschten Menge am meisten reaktiver Gruppen in
den endständigen Positionen zu reagieren. Im allgemeinen
ist die Menge an Grignard-Reagenz oder Lithium-organischer
Verbindung äquivalent einer Menge von etwa 10 bis
40 Gew.-% des ersetzbaren Chlors oder Broms im Polysilan.
Es ist bevorzugt, daß die Menge an Grignard-Reagenz oder
Lithium-organischer Verbindung im ersten Schritt einer
Menge von etwa 25 bis 40 Gew.-% der ersetzbaren endständigen
Chlor- oder Brom-Atome in dem Polysilan äquivalent
ist. Am meisten bevorzugt ist es, daß die Menge an Grignard-
Reagenz oder Lithium-organischer Verbindung, die im
ersten Reaktionsschritt eingesetzt wird, einer Menge von
etwa 33 Gew.-% der endständigen ersetzbaren Chlor- oder
Brom-Atome im Polysilan äquivalent ist. Der Zusatz des
Polysilans und die Gesamtreaktion wird unter Rühren der
Komponenten oder anderweitiger Bewegung der Materialien
ausgeführt.
Die Reaktion wird durchgeführt in einer trockenen, inerten
Atmosphäre, beispielsweise in Gegenwart von Stickstoff-
oder Argon-Gas, um dem Zutritt von Wasser in das
Reaktionsgefäß vorzubeugen. Die Reaktion kann bei Temperaturen
von 0 bis 120°C durchgeführt werden. Bevorzugt
wird die Reaktion jedoch bei Raumtemperatur oder einer
Temperatur geringfügig oberhalb von Raumtemperatur durchgeführt,
um unerwünschte Nebenreaktionen zu verhindern
oder ihr Ausmaß zu vermindern. Wenn der Zusatz des
Reagenz beendet ist, wird die Reaktionsmischung für eine
gewisse Zeit gerührt, um einen vollständigen Ablauf der
Reaktion sicherzustellen. Dies kann mit oder ohne Heizen
geschehen. Typischerweise wird die Reaktion über einen
Zeitraum von 1 bis 48 Stunden durchgeführt.
Es ist nicht erforderlich, das partiell mit endständigen
R′-Gruppen substituierte Polysilan aus Schritt (1) zu
isolieren, bevor man zur Vinyl-Substitutionsreaktion von
Schritt (2) kommt. Vielmehr kann das Vinyl-Grignardreagenz
oder Vinyl-Lithium in einem Lösungsmittel der Reaktions
mischung von Schritt (1) zugesetzt werden, nachdem
im Schritt (1) eine ausreichende Menge an Chlor- oder
Brom-Atomen durch Gruppen-R′ ersetzt wurden. Im allgemeinen
ist die zugesetzte Menge an Vinyl-Grignardreagenz
oder Vinyl-Lithium äquivalent einer Menge von etwa 30 bis
70 Gew.-% des ersetzbaren Chlors oder Broms in dem Ausgangs-
Polysilan. Es ist bevorzugt, daß die eingesetzte
Menge an Vinyl-Grignardreagenz oder Vinyl-Lithium in
diesem zweiten Schritt einer Menge von etwa 40 bis 60 Gew.-%
der ersetzbaren endständigen Chlor- oder Brom-Atome
im Ausgangspolymer äquivalent ist. Am meisten ist es
bevorzugt, daß die Menge an Vinyl-Grignardreagenz oder
Vinyl-Lithiumverbindung die in diesem zweiten Schritt
eingesetzt wird, einer Menge von etwa 50 Gew.-% der
ersetzbaren endständigen Chlor- oder Brom-Gruppen im
Ausgangs-Polysilan mit endständigen Chlor- oder Brom-Atomen
äquivalent ist.
Wie auch im vorangehenden Reaktionsschritt, so wird auch
der Zusatz des Reagenz und die Reaktion ausgeführt, während
die Stoffe gerührt oder in anderer Weise bewegt werden.
Die Reaktion wird in einer trockenen, inerten Atmosphäre
durchgeführt, beispielsweise in Gegenwart von
Stickstoff oder Argongas, um den Zutritt von Wasser zum
Reaktions-Gefäß zu verhindern. Die Reaktion kann bei
Temperaturen von 0 bis 120°C durchgeführt werden. Sie wird
jedoch bevorzugt bei Raumtemperatur oder einer Temperatur
geringfügig oberhalb von Raumtemperatur durchgeführt, um
unerwünschte Nebenreaktionen zu verhindern oder in ihrem
Ausmaß zurückzudrängen.
Nach vollständigem Zusatz des Reagenz wird die Reaktions
mischung eine gewisse Zeit gerührt, um sicherzustellen,
daß die Reaktion vollständig abgelaufen ist. Die Reaktion
wird unter Erhitzen oder ohne Erhitzen durchgeführt. In
typischer Weise wird die Reaktion über eine Zeitdauer von
etwa 1 bis 40 Stunden durchgeführt.
Es ist nicht erforderlich, das partiell derivatisierte
Polysilan aus Schritt (2) zu isolieren, bevor man zum
letzten Reaktionsschritt kommt. Vielmehr kann das Organo-
Grignardreagenz oder die Organo-Lithium-Verbindung in
einem Lösungsmittel der Reaktionsmischung aus Schritt (2)
zugesetzt werden, nachdem eine genügende Anzahl Chlor-
oder Brom-Atome in Schritt (2) durch Vinylgruppen ersetzt
wurden. Die Menge an Organo-Grignardreagenz oder Lithium-
organischer Verbindung sollte die Menge an übrigen ersetztbaren
endständigen Chlor- oder Brom-Atomen übersteigen.
Wie auch im vorangehenden Schritt, so wird der Zusatz
und die Reaktion selbst unter Rühren oder anderweitiger
Bewegung des Materials durchgeführt.
Die Reaktion wird außerdem in einer trockenen, inerten
Atmosphäre durchgeführt, beispielsweise in Gegenwart von
Stickstoff- oder Argon-Gas, um dem Zutritt von Wasser zum
Reaktionsgefäß vorzubeugen. Die Reaktion kann bei Temperaturen
von 0 bis 120°C durchgeführt werden. Es ist
jedoch bevorzugt, die Reaktion bei Raumtemperatur oder
einer Temperatur geringfügig oberhalb von Raumtemperatur
durchzuführen, um dem Auftreten von unerwünschten Neben
reaktionen vorzubeugen oder deren Ausmaß zu vermindern.
In jedem Fall darf die Temperatur etwa 150°C nicht über
steigen, um das Bestehen der Vinylgrupen sicherzustellen.
Nach Abschluß der Zugabe des Reagenz wird die Reaktions
mischung eine gewisse Zeit gerührt, um sicherzustellen,
daß die Reaktion vollständig abgelaufen ist. Dies
geschieht mit oder ohne Erhitzen. In typischer Weise wird
die Reaktion über eine Zeitdauer von etwa 1 bis 48
Stunden ausgeführt.
Ein Überschuß an Grignard-Reagenz oder Organo-Lithiumverbindung
wird danach unter Verwendung von Wasser, HCl oder
eines Alkohols zerstört. Die Reaktionsmischung wird auf
Raumtemperatur abgekühlt, danach unter Verwendung
herkömmlicher Vorrichtungen filtriert, und die Lösungsmittel
sowie andere flüchtige Stoffe werden unter Stripping im
Vakuum bei Temperaturen im allgemeinen unter dem
Erweichungspunkt des resultierenden Polysilans entfernt.
Die resultierenden Polysilane sind im allgemeinen Feststoffe
mit Erweichungstemperaturen im Bereich von etwa 40
bis 80°C. Die Vinylgruppen enthaltenden Polysilane enthalten
immer noch etwa Chlor oder Brom. Der Gehalt an
Chlor- oder Brom-Atomen ist jedoch wesentlich reduziert
im Vergleich zu den entsprechenden Werten der Ausgangs-
Polysilane mit Chlor oder Brom in endständigen Positionen.
Die Vinylgruppen enthaltenden Polysilane der vorliegenden
Erfindung können in einer inerten Atmosphäre oder im Vakuum
bei einer Temperatur von wenigstens 800°C gebrannt
werden, bis ein Siliciumcarbid-Keramikmaterial erhalten
wird. Bevorzugt liegt die Pyrolysetemperatur bei 1000°C
oder höher. Am meisten bevorzugt liegt die Temperatur des
Pyrolyse-Schrittes bei 1200 bis 1500°C.
Die Polysilane können vor der Pyrolyse zu Formteilen
verarbeitet werden. Fasern sind eine besonders bevorzugte
Sorte von Formteilen. Fasern können hergestellt werden
durch konventionelle Verfahren des Schmelzspinnens oder
Trockenspinnens. Verfahrens des Schmelzspinnens sind
bevorzugt.
Vor der Pyrolyse können die Vinylgruppen enthaltenden
Polysilane der vorliegenden Erfindung durch Bestrahlung
mit ultraviolettem (UV) Licht gehärtet werden. Das Härten
durch Bestrahlung mit UV-Licht ist möglich geworden durch
die Gegenwart der Vinylgruppe, die in den Polysilanen
eine maximale UV-Absorption im Bereich von im großen und
ganzen 200 bis 245 nm hat. Die Löslichkeit in Toluol kann
als Sichtungstest zur Bestimmung der Dosisleistungen und
die erforderlichen Bestrahlungszeiten für die UV-Bestrahlung
herangezogen werden. Das ungehärtete Disilan ist in
Toluol löslich, während das gehärtete, unschmelzbare Polysilan
unlöslich oder zum größten Teil unlöslich in
Toluol ist.
Die Polysilane der vorliegenden Erfindung können durch
UV-Bestrahlung entweder in einer inerten Atmosphäre oder
an der Luft gehärtet werden. Wenn die Herstellung eines
Keramik-Materials mit verringertem Sauerstoff-Gehalt
erwünscht ist, ist offensichtlich die Durchführung des
Härtungsschrittes durch UV-Bestrahlung in einer inerten
Atmosphäre bevorzugt. Sofern erwünscht, kann die UV-
Härtung in zwei Stufen ausgeführt werden. In der ersten
Stufe können die Fasern einer UV-Bestrahlung in der Form
ausgesetzt werden, wie sie gebildet wurden, aber bevor
sie auf einer Aufnahme-Spule aufgewickelt wurden. Dieser
Härtungsvorgang wird als "Direkthärtung" (on-line curing)
bezeichnet. Mit den derzeit den Erfindern zur Verfügung
stehenden Anlagen ist eine Direkthärtung nicht ausreichend
dafür, die Fasern unschmelzbar zu machen, so daß
sie den Pyrolyseschritt überstehen, ohne zuerst zu
schmelzen oder wenigstens zusammenzukleben. Obwohl in
einigen Fällen die Fasern nach der Pyrolyse zusammengeklebt
waren, sofern sie nur einer Direkthärtung mit
UV-Strahlung ausgesetzt worden waren, waren diese Fasern
ausreichend gehärtet, so daß sie wieder voneinander getrennt
werden konnten. Allerdings ist die Direkthärtung
ausreichend, um ein vollständiges Zusammenkleben der
Fasern auf der Aufwickelrolle zu verhindern. Die Fasern
auf der Aufwickelrolle können dann durch eine zusätzliche
UV-Bestrahlung behandelt werden, um die Fasern so zu härten,
daß sie den Pyrolyseschritt und den Schritt der
Umwandlung in Keramik-Materialien überstehen, ohne ihre
Form zu verlieren. Unter Verwendung von UV-Strahlungs
quellen, die speziell für die effizientere Direkthärtung
der Fasern ausgelegt sind, ist ein zweiter UV-Bestrahlungs
schritt normalerweise nicht erforderlich.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen,
nicht jedoch beschränken.
In den nachfolgenden Beispielen wurden folgende analytische
Verfahren eingesetzt:
Der Chlorgehalt (in Prozent) wurde durch Schmelzen mit
Natriumperoxid und potentiometrischer Titration mit Silber
nitrat bestimmt. Die Gehalte an Kohlenstoff, Wasserstoff
und Stickstoff wurden bestimmt unter Anwendung
eines C-H-N-Elementaranalysators, Modell 240-XA1106
(Hersteller: Control Equipment Corporation of Lowell,
Massachusetts). Der Sauerstoffgehalt wurde bestimmt
unter Verwendung eines Leco-Sauerstoffanalysators,
bestückt mit einem "Oxygen Determinator 316" (Modell
783 700) und einem Elektrodenofen EF100 (Modell 77 600;
Hersteller: Leco Corporation, St. Joseph, Michigan). Das
Verfahren schließt die carbothermische Reduktion zu CO
bei hoher Temperatur unter Analyse des CO durch IR ein.
Der Gehalt an Silicium (in Prozent) wurde über ein
Schmelz-Verfahren bestimmt, das daraus bestand, das
Silicium-Material in lösliche Formen des Siliciums zu
überführen und dann das lösliche Material quantitativ auf
den Gesamtsilicium-Gehalt über Atomabsorptionsspektrometrie
zu analysieren.
Die Erweichungstemperatur wurde bestimmt auf einem "Thermo
mechanical Analyzer", Modell 940 (Hersteller: Dupont
Instruments). Thermogravimetrische Analysen (TGA) wurden
ausgeführt auf einem OmniTherm TGA Instrument (Hersteller:
OmniTherm Corporation, Arlington Heights, Illinois).
Die Polysilane wurden auf hohe Temperatur erhitzt unter
Verwendung eines Astro-Industrieofens 1000A (wassergekühltes,
graphiterhitztes Modell 1000.3060-FP-12) oder
eines Lindbergofens (Modell 54 434).
NMR-Spektren wurden aufgenommen an einem Spektrometer -
Modell EM-390 NMR (Hersteller: Varian Associates, Palo
Alto, California). Der Vinylgruppen-Gehalt der Polysilane
wurde aus den integrierten Intensitäten des Proton-NMR-
Spektrums berechnet.
Die Quelle für UV-Strahlung war ein "Porta-Cure-UV-Strahler",
Modell 1500F (Hersteller: American Ultraviolett
Company).
Die physikalischen Eigenschaften der Keramik-Fasern wurden
unter Verwendung einer Instron-Testanlage, Modell
1122 (Hersteller: Instron Corporation, Canton, Massachusetts)
bestimmt. Die Meßlänge betrug 2,54 cm (1 inch) in
allen Fällen.
In den Beispielen wurde als Methyl-Grignardreagenz
CH₃MgCl und als Vinyl-Grignardreagenz (CH₂=CH)MgBr
verwendet.
Eine Mischung von 414,0 g (1,9 mol) Methylchlordisilan,
21,8 g (0,107 mol) Phenylvinyldichlorsilan und 4,4 g
(0,015 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-Katalysator
wurden unter Argon nach dem Grundverfahren der US-PS
45 95 472 miteinander umgesetzt. Das eingesetzte Methyl
chlordisilan bestand aus dem oben erwähnten umdestillierten
"unmittelbaren Verfahrensrückstand" (DPR), der etwa
50 Gew.-% CH₃Cl₂SiSiCl₂CH₃, 36 Gew.-% (CH₃)₂ClSiSiCl₂CH₃,
12 Gew.-% (CH₃)₂ClSiSiCl(CH₃)₂, und 2 Gew.-% niedrig siedender
Silane enthielt. Hersteller des Katalysators war
die Firma Alfa Products, Danvers, Massachusetts. Die
Reaktionsmischung wurde von Raumtemperatur auf 100°C in
einer Geschwindigkeit von 5°C/min von 100 auf 110°C mit
einer Geschwindigkeit von 2°C/min erhitzt, 17 Minuten
bei 110°C gehalten, von 110 auf 120°C in einer
Geschwindigkeit von 2°C/min und von 120 auf 250°C in
einer Geschwindigkeit von 3°C/min erhitzt. Während des
Aufheiz-Vorgangs wurden flüchtige Nebenprodukte aus der
Reaktionsmischung abdestilliert und aufgefangen. Proben
sowohl der Reaktionsmischung als auch der Nebenprodukte
wurden während der gesamten Reaktion zur analytischen
Untersuchung durch NMR und GC aufgefangen.
Die folgenden Beispiele wurden erzielt: Die Reaktions
mischung hatte bei 50°C ein Molverhältnis Vinylgruppen/
Phenylgruppen von 0,91 (NMR-spektrometrisch); bei 100°C
betrug das Molverhältnis Vinylgruppen/Phenylgruppen 0,88;
bei 110°C betrug das Molverhältnis Vinylgruppen/Phenylgruppen
0,086; bei 150°C betrug das Molverhältnis Vinylgruppen/
Phenylgruppen 0,90; bei 200°C betrug das Molverhältnis
Vinylgruppen/Phenylgruppen 0,73 und das flüchtige
Material enthielt Methylchlordisilan und Phenylvinyldi
chlorsilan. Bei 250°C hatte die gesamte Reaktionsmischung
ein Molverhältnis Vinylgruppen/Phenylgruppen von
0,11. Der flüssige Anteil der Reaktionsmischung (etwa 5%
der gesamten Reaktionsmischung) wies ein Molverhältnis
Vinylgruppen/Phenylgruppen von 0,40 auf, und der flüssige
Anteil enthielt Methylchlordisilane und 1,4 Gew.-% Phenyl
vinyldichlorsilan. Das gesamte Destillat enthielt
Dimethyldichlorsilan, Methyldichlorsilan und Methylchlor
disilan. Bis zu einer Temperatur von 150°C lag das
Molverhältnis Vinylgruppen/Phenylgruppen nahezu konstant bei
0,9. Der Verlust an Vinylgruppen, wie er durch die
Erniedrigung des Molverhältnisses Vinylgruppen/Phenylgruppen
angezeigt wird, begann im Temperaturbereich zwischen
150 und 200°C. Bei 250°C waren nur noch sehr wenige
Vinylgruppen im Molekül übrig geblieben. Es ergab sich
aus der gaschromatographischen Analyse, daß nahezu alle
übrigen Vinylgruppen im nichtumgesetzten Phenylvinyldi
chlorsilan vorlagen und nicht in dem Polysilan. Daraus
ergab sich, daß die Vinylgruppen nicht in das Polysilan
eingebaut worden waren, wie dies von Haluska in den US-
Patenten 45 46 163 und 45 95 472 beansprucht worden war.
Mehrere Polysilane wurden hergestellt und mit einer
Mischung von Methyl- und Vinyl-Grignardreagenzien wie in
Beispiel 1 umgesetzt, mit der Abwandlung, daß die reaktiven
Mengen an Methyl-Grignardreagenz und Vinyl-Grignardreagenz
variiert wurden. In Reaktion (A) wurden 0,118 mol
CH₃MgCl und 0,479 mol (CH₂=CH)MgBr eingesetzt; das
Molverhältnis Vinylgruppen/Methylgruppen lag bei 4,1. In
Reaktion (B) wurden 0,181 mol CH₃MgCl und 0,420 mol
(CH₂=CH)MgBr eingesetzt; das Molverhältnis Vinylgruppen/
Methylgruppen lag bei 2,3. In Reaktion (C) wurden
0,224 mol CH₃MgCl und 0,339 mol (CH₂=CH)MgBr eingesetzt;
das Molverhältnis Vinylgruppen/Methylgruppen
betrug 1,5.
Das Lösungsmittel wurde in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 entfernt, mit der Abwandlung, daß die Stripping-
Bedingungen im letzten Reaktionsschritt wie folgt geändert
wurden: In Reaktion (A) wurde das Polysilan bei
220°C 2 Minuten lang bei 93 mbar (70 mm Hg) gestrippt.
In Reaktion (B) wurde das Polysilan bei 180°C 12 Minuten
lang bei 27 mbar (20 mm Hg) gestrippt. In Reaktion (C)
wurde das Polysilan bei 200°C 14 Minuten lang bei
27 mbar (20 mm Hg) gestrippt. In jedem Fall trat eine
Gelierung des Polymers ein. Die resultierenden Produkte
enthielten überhaupt keine Vinylgruppen, die die Reaktion
überstanden hatten. Die Polysilane waren in üblichen
organischen Lösungsmitteln nicht löslich. Wegen der Unlös
lichkeit der gelierten Polysilane konnte der Verlust der
Vinylgruppen nicht unmittelbar durch Messung der NMR-
Spektren bestätigt werden. Dieses Beispiel zeigt, daß
übermäßig hohe Temperaturen den Verlust der Vinylgruppen
in solchen Polymeren verursachen können, in denen eine
signifikante Zahl der Vinylgruppen endständige Positionen
der höchsten Reaktivität besetzt.
Ein Polysilan wurde hergestellt durch Reaktion einer
Mischung von 436,0 g (2,0 mol) Methylchlordisilan, 6,2 g
(0,025 mol) n-Octyltrichlorsilan und 4,4 g (0,013 mol)
Tetrabutylphosphoniumbromid-Katalysator. Unter Argon
wurde die Mischung auf 230°C mit einer Aufheizgeschwindigkeit
von 2°C/min aufgeheizt. Dabei wurden flüchtige
Nebenprodukte unter Anwendung des grundlegenden, in der
US-PS 45 95 472 beschriebenen Verfahrens entfernt. Die
eingesetzten Methylchlordisilane waren dieselben, wie sie
auch im Vergleichsbeispiel 1 beschrieben wurden. Das
Polysilan wurde in einer Ausbeute von 20,3% erhalten.
- (a) Derivatisierungsschritt 1:
Das Polysilan (89,9 g; 0,506 Mole Chlor) wurde in Toluol gelöst (300 g) und mit einem Eiswasser-Bad gekühlt. Das Methyl-Grignardreagenz (CH₃MgCl; 0,18 Mole, 3,0 M) in Tetrahydrofuran wurde tropfenweise über eine Zeitdauer von etwa 1 Minute unter Argon atmosphäre zugesetzt. Die Temperatur wurde auf etwa 50°C angehoben. Danach wurde die Mischung auf Raum temperatur abgekühlt. - (b) Derivatisierungsschritt 2:
Das Vinyl-Grignardreagenz (CH₂=CH)MgBr (0,28 Mole, 1,0 M) in Tetrahydrofuran wurde über eine Zeitdauer von 6 Minuten in einer Argonatmosphäre zugesetzt. Die Temperatur wurde danach auf etwa 40°C angehoben. Die Temperatur wurde danach auf etwa 90°C für eine Zeit von 16 Minuten erhöht. Danach wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt. - (c) Derivatisierungsschritt 3:
Das Methyl-Grignardreagenz CH₃MgCl (0,10 Mole, 3,0 M) in Tetrahydrofuran wurde in einer Argonatmosphäre über eine Zeitdauer von etwa 30 Sekunden zugesetzt. Die Temperatur wurde auf etwa 100°C über eine Zeit von 30 Minuten erhöht. Danach wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die Mischung mit 68 ml einer gesättigten wäßrigen NH₄Cl-Lösung abgeschreckt. Die organische Schicht wurde aufgefangen, mit wasserfreiem MgSO₄ getrocknet und durch ein Filter mit 0,1 µm Porenweite filtriert. Das Lösungsmittel wurde entfernt, zuerst durch Destillation bei Atmosphäredruck und danach im Vakuum für 5 Minuten bei 200°C und einem Druck von 65 mbar (50 mm Hg). Es wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes Polysilan 58,5 g, 70,7% Ausbeute) erhalten, das 45,0% Silicium, 34,0% Kohlenstoff, 7,88% Wasserstoff, 0,9% Chlor und 4,7% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur von 55°C und eine Viskosität von 32 Pa · s (320 Poise) bei 150°C.
Eine Polysilanprobe wurde in Masse bei 1200°C pyrolysiert.
Das erhaltene Keramik-Material enthielt 0,7%
Sauerstoff und 4,4% Chlor.
Durch Schmelzspinnen bei 140 bis 145°C durch eine Spinndüse
einer Weite von 254 µm (10 mil) wurden aus dem Vinyl
gruppen enthaltenden Polysilan Fasern hergestellt. Die
Fasern wurden unmittelbar aus dem Austreten aus der
Spinndüse UV-Bestrahlung ausgesetzt (Direkthärtung,
"on-line curing") und dann auf einer Aufnahmespule aufgenommen.
Die Fasern auf der Aufnahmerolle wurden von der bei
der Direkthärtung verwendeten UV-Bestrahlung abgeschirmt.
Die Gesamtlänge der Kammer für die UV-Bestrahlung bei der
Direkthärtung betrug 18 cm. Durch Variation der Geschwindigkeit
der Aufnahmerolle konnte die UV-Bestrahlungszeit
verändert werden. Nach Aufnahmen auf der Aufnahmerolle
konnten die Fasern weiter gehärtet werden (Nachhärtung,
"post curing"). Dies geschah durch UV-Bestrahlung im
Batch-Verfahren. Ein schmales Faserbündel wurde durch
zusätzliche UV-Bestrahlung gehärtet. Dies geschah entweder
- (1) durch Bestrahlung des Bündels, das horizontal zur UV-Bestrahlung einer UV-Strahlungsquelle angeordnet war (einseitige Batch-Härtung, "one-sided batch cure") oder
- (2) Bestrahlung eines vertikal angeordneten Bündels mit UV-Bestrahlung aus den vier Kompaß-Richtungen durch Bewegen der UV-Strahlungsquelle um das Bündel herum (Vierseiten- Batch-Härtung, "four-sided batch cure").
Frische Fasern (Durchmesser etwa 16 µm) wurden direkt gehärtet;
die Aufenthaltsdauer betrug 0,11 s. Die gehärteten
Fasern wurden danach einige Male unterschiedlichen
Nachhärteschritten unterworfen. Probe 1-A wurde nicht
weiter UV-bestrahlt. Probe 1-B wurde 6 Minuten lang auf
einer Seite nachgehärtet. Probe 1-C wurde 24 Minuten (6
Minuten auf jeder Seite) der Vierseiten-Batch-Härtung
durch Bestrahlung unterworfen. Die unterschiedlichen
Faserproben wurden dann bei 1200°C mit einer Geschwindigkeit
von 3,0°C/min in einer Argonatmosphäre pyrolysiert,
wobei die Keramikfasern hergestellt wurden. Die
Keramikfasern aus Probe 1-A waren nach der Pyrolyse
geringfügig verschmolzen, konnte aber voneinander
getrennt und in individuelle Fasern aufgeteilt werden
(mittlerer Durchmesser: 11,7 µm; Zugfestigkeit: 157 Ksi;
Modul: 27,9 Msi).
Keramikfasern aus Probe 1-B waren nach der Pyrolyse
geringfügig miteinander verschmolzen, konnten jedoch voneinander
in Einzelfasern getrennt werden (mittlerer
Durchmesser: 12,1 µm; Zugfestigkeit: 180 Ksi; Modul:
26,3 Msi).
Keramikfasern aus Probe 1-C waren nach der Pyrolyse nur
sehr geringfügig miteinander verschmolzen, konnten jedoch
in Einzelfasern getrennt werden (mittlerer Durchmesser:
12,2 µm; Zugfestigkeit: 222 Ksi; Modul: 27,1 Msi).
Fasern guter Qualität wurden in jedem der drei Fälle hergestellt.
Das Ausgangspolysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt,
mit der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung
1178,3 g (5,4 mol) Methylchlordisilan, 66,5 g (0,27 mol)
n-Octyltrichlorsilan und 12,5 g (0,037 mol) Tetrabutyl
phosphoniumbromid-Katalysator enthielt. Unter Argon wurde
die Reaktionsmischung bei einer Aufheizgeschwindigkeit
von 1,5°C/min auf 250°C erhitzt, wobei flüchtige Neben
produkte entfernt wurden. Ein Polysilan wurde in einer
Ausbeute von 19,7% erhalten.
Der in drei Schritten erfolgende Derivatisierungsprozeß
wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt. Im ersten Schritt
wurde das Polysilan (122 g, 0,688 mol Chlor) mit einem
Methyl-Grignardreagenz (17,9 g, 0,24 mol) umgesetzt. Im
zweiten Schritt folgte die Umsetzung mit einem Vinyl-
Grignardreagenz (26,2 g, 0,200 mol). Im dritten Schritt
erfolgte dann eine Umsetzung mit einem Methyl-Grignard-
Reagenz (20,2 g, 0,270 mol). Das resultierende Vinylgruppen
enthaltende Polysilan wurde wie in Beispiel 1 behandelt,
mit der Abwandlung, daß es am Ende der Reaktionsfolge
bei 160°C und einem Druck von 27 mbar (20 mm Hg)
10 Minuten lang gestrippt wurde. Ein festes Vinylgruppen
enthaltendes Polysilan (88,9 g, 80,6% Ausbeute) wurde
erhalten. Dies enthielt 44,0% Silicium, 32,4% Kohlenstoff,
6,72% Wasserstoff, 5,4% Chlor und 2,0% Vinylgruppen.
Der Sauerstoffgehalt wurde nicht bestimmt. Das
Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur von 38°C, ein
Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von 1683, ein
Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 1079 und eine
Viskosität bei 150°C von 1,6 Pa · s (16 Poise).
Eine Probe des Polysilans wurde in der Masse bei 1200°C
pyrolisiert. Das resultierende Keramikmaterial enthielt
65,3% Silicium, 29,2% Kohlenstoff, nicht nachweisbare
Mengen Wasserstoff, 1,7% Sauerstoff und 2,7% Chlor.
Eine Polysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt mit
der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung 654 g (3,0 mol)
Methylchlordisilan, 24,7 g (0,10 mol) n-Octyltrichlorsilan
und 6,5 g (0,019 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-
Katalysators enthielt. Unter Argon wurde die Reaktions
mischung mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 2,0°C/min
auf 250°C erhitzt, wobei flüchtige Nebenprodukte entfernt
wurden. Dadurch wurde ein Polysilan erhalten.
Der in drei Schritten erfolgende Derivatisierungsprozeß
wurde wie in Beispiel 1 für verschiedene unterschiedliche
Proben durchgeführt.
Probe A: Im ersten Schritt wurde das Polysilan (190 g,
1,07 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignard-Reagenz
(22,4 g, 0,30 mol) umgesetzt. Im zweiten Schritt wurde
zur Umsetzung ein Vinyl-Grignardreagenz (45,9 g,
0,35 mol) herangezogen. Im dritten Schritt erfolgte die
Umsetzung mit einem Methyl-Grignardreagenz (33,6 g,
0,45 mol).
Das resultierende Vinylgruppen enthaltende Polysilan wurde
wie in Beispiel 1 behandelt, mit der Abwandlung, daß
es letzten Endes bei 160°C einem Druck von 40 mbar
(30 mm Hg) 10 Minuten lang gestrippt wurde. Es wurde ein
festes Vinylgruppen enthaltendes Polysilan (90,3 g) erhalten,
das 47,9% Silicium, 31,8% Kohlenstoff, 6,75%
Wasserstoff, 3,7% Chlor und 4,3% Vinylgruppen enthielt.
Der Sauerstoffgehalt wurde nicht bestimmt. Das Polysilan
hatte eine Erweichungstemperatur von 50°C, ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichtes von 1554, ein Zahlenmittel
des Molekulargewichtes von 944 und eine Viskosität von
14,2 Pa · s (142 Poise) bei 150°C.
Eine Probe des Polysilans wurde in der Masse bei 1200°C
pyrolisiert. Das resultierende Keramikmaterial enthielt
56,2% Silicium, 32,3% Kohlenstoff, nicht nachweisbare
Mengen Wasserstoff, 0,7% Sauerstoff und weniger als
0,0095% Chlor.
Probe B: Im ersten Derivatisierungsschritt wurde das
Polysilan (107,9 g, 0,609 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignard-
Reagenz (16,8 g, 0,225 mol) umgesetzt. Im zweiten
Schritt erfolgte die Umsetzung mit einem Vinyl-Grignard-
Reagenz (39,0 g, 0,297 mol). Im dritten Schritt wurde mit
einem Methyl-Grignardreagenz (10,8 g, 0,144 mol) umgesetzt.
Proben C und D: Im ersten Derivatisierungsschritt wurde
das Polysilan (213,9 g, 1,207 mol Chlor) umgesetzt mit
einem Methyl-Grignardreagenz (33,3 g, 0,446 mol). Im
zweiten Schritt wurde zur Umsetzung das Vinyl-Grignard-
Reagenz (69,5 g, 0,53 mol) herangezogen. Im dritten
Schritt wurde die Umsetzung mit einem Methyl-Grignard-
Reagenz (525,9 g, 0,346 mol) durchgeführt.
Die jeweils entstandenen resultierenden Vinylgruppen ent
haltenden Polysilane wurde wie in Beispiel 1 behandelt,
mit der Abwandlung, daß sie im letzten Schritt bei je
155°C und einem Druck von 27 mbar (20 mm Hg) über 33
Minuten (Probe B) 15 Minuten (Probe C) bzw. 23 Minuten
(Probe D) gestrippt wurden.
Aus Probe B wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (87,2 g, 88,1% Ausbeute) erhalten, das 45,2%
Silicium, 36,6% Kohlenstoff, 8,72% Wasserstoff, 5,2%
Chlor und 3,0% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt
wurde nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine
Erweichungstemperatur von 71°C, ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichtes von 2738, ein Zahlenmittel des Molekular
gewichtes von 1272 und eine Viskosität von 78,0 Pa · s
(780 Poise) bei 160°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1000°C (thermo
gravimetrische Analyse) und 1200°C pyrolysiert. Für die
Pyrolyse bei 1000°C lag die Keramikausbeute bei 67,1%.
Das bei der Pyrolyse bei 1200°C erhaltene Keramikmaterial
enthielt 1,6% Sauerstoff und 3,6% Chlor.
Aus Probe C wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (83,9 g) erhalten, das 41,0% Silicium, 35,5%
Kohlenstoff, 8,35% Wasserstoff, 5,1% Chlor und 3,1%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 54°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
1846, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 1056
und eine Viskosität von 15,0 Pa · s (150 Poise) bei 150°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1000°C (thermo
gravimetrische Analyse) und 1200°C pyrolysiert. Die
Keramikausbeute bei der Pyrolyse bei 1000°C betrug 66,5%.
Das Keramikmaterial der Pyrolyse bei 1200°C enthielt
1,3% Sauerstoff und 3,1% Chlor.
Aus Probe D wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (86,1 g) erhalten, das 45,7% Silicium, 22,6%
Kohlenstoff, 6,43% Wasserstoff, 5,7% Chlor und 2,9%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 62°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
2111, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 1113
und eine Viskosität von 43,3 Pa · s (433 Poise) bei 150°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1000°C (thermo
gravimetrische Analyse) und 1200°C pyrolysiert. Die Keramik
ausbeute bei der Pyrolyse bei 1000°C betrug 65%.
Das Keramikmaterial aus der Pyrolyse bei 1200°C enthielt
57,2% Silicium, 30,0% Kohlenstoff, nicht nachweisbare
Mengen Wasserstoff, 1,35% Sauerstoff und 3,1% Chlor.
Ein Polysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, mit
der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung 436,0 g (2,0 mol)
Methylchlordisilan, 12,4 g (0,050 mol) n-Octyltrichlorsilan
und 4,4 g (0,013 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-
Katalysator enthielt. Die Reaktionsmischung wurde
unter Argon mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
2,0°C/min auf 250°C erhitzt, während flüchtige Neben
produkte entfernt wurden. Ein Polysilan wurde in einer
Ausbeute von 18,3% erhalten.
Die drei Derivatisierungsschritte wurden wie in Beispiel 1
für einige unterschiedliche Proben durchgeführt.
Probe A: Im ersten Schritt wurde das Polysilan (82,0 g,
0,46 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignardreagenz (13,5 g,
0,180 mol) umgesetzt. Im zweiten Schritt wurde zur Umsetzung
ein Vinyl-Grignard-Reagenz (32,8 g, 0,250 mol) herangezogen.
Im dritten Schritt erfolgte die Umsetzung mit
einem Methyl-Grignard-Reagenz (9,0 g, 0,120 mol).
Das resultierende Vinylgruppen enthaltende Polysilan wurde
wie in Beispiel 1 behandelt, mit der Abwandlung, daß
es im letzten Schritt bei einer Temperatur von 160°C,
einem Druck von 40 mbar (30 mm Hg) 10 Minuten lang ge
strippt wurde. Es wurde ein festes, Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (50,3 g, 66,5% Ausbeute) erhalten, das
43,3% Silicium, 27,2% Kohlenstoff, 6,86% Wasserstoff,
1,7% Chlor und 4,2% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt
wurde nicht bestimmt. Das Polysilan hatte
eine Erweichungstemperatur von 70°C, ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichtes von 1790, ein Zahlenmittel des
Molekulargewichtes von 1029 und eine Viskosität von
60 Pa · s (600 Poise) bei 150°C.
Eine Polysilanprobe wurde in der Masse bei 1200°C pyrolysiert.
Das resultierende Keramikmaterial enthielt
50,7% Silicium, 31,4% Kohlenstoff, nicht bestimmbare
Mengen Wasserstoff, 0,74% Sauerstoff und 1,23% Chlor.
Unter Verwendung der Schmelzspinntechnik wurden ausgezeichnete
Fasern mit mittleren Durchmessern von etwa
10 µm erhalten.
Proben B, C und D: Im ersten Derivatisierungsschritt
wurde das Polysilan (220,6 g, 124 mol) mit einem Methyl-
Grignard-Reagenz (35,9 g, 0,48 mol) umgesetzt. Im zweiten
Schritt erfolgte die Derivatisierung mit einem Vinyl-
Grignard-Reagenz (87,9 g, 0,67 mol). Im dritten Schritt
wurde zur Umsetzung ein Methyl-Grignard-Reagenz (17,2 g,
0,23 mol) herangezogen. Die resultierenden Vinylgruppen
enthaltenden Polysilane wurden wie in Beispiel 1 behandelt,
mit der Abwandlung, daß sie im letzten Schritt bei
155°C und einem Druck von 27 mbar (20 mm Hg) 23 Minuten
lang (Probe B) sowie bei 150°C und 27 mbar (20 mm Hg) 10
Minuten lang (Probe C) bzw. 12 Minuten lang (Probe D)
gestrippt wurden.
In Reaktion B wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (88,9 g) erhalten, das 47,4% Silicium, 26,0%
Kohlenstoff, 6,1% Wasserstoff, 5,4% Chlor und 2,5%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 100°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
2531, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 1219
und eine Viskosität oberhalb von 100 Pa · s (1000 Poise)
bei 180°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1000°C (thermo
gravimetrische Analyse) und 1200°C pyrolysiert. Die Keramik
ausbeute bei der Pyrolyse bei 1000°C betrug 69,9%.
Das Keramikmaterial aus der Pyrolyse bei 1200°C enthielt
1,8% Sauerstoff und 4,8% Chlor.
In Reaktion C wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (80,7 g) erhalten, das 47,1% Silicium, 23,1%
Kohlenstoff, 5,8% Wasserstoff, 5,5% Chlor und 2,7%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 55°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
1684, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 1015
und eine Viskosität oberhalb von 64 Pa · s (640 Poise) bei
150°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1000°C (thermo
gravimetrische Analyse) und 1200°C pyrolysiert. Die Keramik
ausbeute bei der Pyrolyse bei 1000°C betrug 69,8%.
Das Keramikmaterial aus der Pyrolyse bei 1200°C enthielt
28,8% Kohlenstoff, nicht nachweisbare Mengen Wasserstoff,
2,6% Sauerstoff und 3,8% Chlor.
In Reaktion D wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (57,7 g) erhalten, das 46,8% Silicium, 21,6%
Kohlenstoff, 6,19% Wasserstoff, 5,9% Chlor und 2,6%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 74°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
1963, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 1064
und eine Viskosität von 99 Pa · s (990 Poise) bei 150°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1000°C (thermo
gravimetrische Analyse) und 1200°C pyrolysiert. Die Keramik
ausbeute bei der Pyrolyse bei 1000°C betrug 69,3%.
Das Keramikmaterial aus der Pyrolyse bei 1200°C enthielt
41,7% Kohlenstoff, nicht nachweisbare Mengen Wasserstoff,
1,18% Sauerstoff und 3,5% Chlor.
Proben E und F: Im ersten Derivatisierungsschritt wurde
das Polysilan (151 g, 0,85 mol Chlor) mit einem Methyl-
Grignard-Reagenz (26,2 g, 0,35 mol) umgesetzt. Im zweiten
Schritt erfolgte die Derivatisierung mit einem Vinyl-
Grignard-Reagenz (60,4 g, 0,46 mol). Im dritten Schritt
wurde zur Umsetzung ein Methyl-Grignard-Reagenz (9,7 g,
0,13 mol) herangezogen. Die resultierenden Vinylgruppen
enthaltenden Polysilane wurden wie in Beispiel 1 behandelt,
mit der Abwandlung, daß sie im letzten Schritt bei
160°C und einem Druck von 40 mbar (30 mm Hg) 5 Minuten
lang (Probe E) bzw. 10 Minuten lang (Probe F) gestrippt
wurden.
In Reaktion E wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (55,1 g) erhalten, das 45,6% Silicium, 31,5%
Kohlenstoff, 7,46% Wasserstoff, 4,2% Chlor und 2,9%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 74°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
1270, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 770 und
eine Viskosität von 57 Pa · s (570 Poise) bei 150°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1200°C pyrolysiert.
Das resultierende Keramikmaterial enthielt 1,1%
Sauerstoff und 3,0% Chlor.
In Reaktion F wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (59,3 g) erhalten, das 47,2% Silicium, 35,6%
Kohlenstoff, 8,88% Wasserstoff, 4,1% Chlor und 3,1%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 73°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
1287, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 786 und
eine Viskosität von 92,5 Pa · s (925 Poise) bei 150°C.
Polysilanproben wurden in der Masse bei 1200°C pyrolysiert.
Das resultierende Keramikmaterial enthielt 1,1%
Sauerstoff und 3,0% Chlor.
Proben G und H: Im ersten Derivatisierungsschritt wurde
das Polysilan (170 g, 0,96 mol Chlor) mit einem Methyl-
Grignard-Reagenz (26,9 g, 0,36 mol) umgesetzt. Im zweiten
Schritt erfolgte die Derivatisierung mit einem Vinyl-
Grignard-Reagenz (52,5 g, 0,40 mol). Im dritten Schritt
wurde zur Umsetzung ein Methyl-Grignard-Reagenz (22,4 g,
0,30 mol) herangezogen. Die resultierenden Vinylgruppen
enthaltenden Polysilane wurden wie in Beispiel 1 behandelt,
mit der Abwandlung, daß Probe G im letzten Schritt
bei 155°C und einem Druck von 53 mbar (40 mm Hg) 3 Minuten
lang und Probe H bei 180°C und 27 mbar (20 mm Hg) 1
Minute lang gestrippt wurden.
In Reaktion G wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (72,3 g) erhalten, das 52,7% Silicium, 34,8%
Kohlenstoff, 7,90% Wasserstoff, 3,7% Chlor und 2,5%
Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde nicht
bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 43°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von
1072, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes von 726 und
eine Viskosität von 57,5 Pa · s (575 Poise) bei 150°C.
In Reaktion H wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (80,2 g) erhalten, das 48,9% Silicium, 35,5%
Kohlenstoff, 7,96% Wasserstoff und 2,2% Vinylgruppen
enthielt. Die Gehalte an Sauerstoff und Chlor wurden
nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 82°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
von 1310, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes
von 788 und eine Viskosität von über 100 Pa · s
(1000 Poise) bei 150°C.
Ein Polysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, mit
der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung 436,0 g (2,0 mol)
Methylchlordisilan, 12,4 g (0,050 mol) n-Octyltri
chlorsilan und 4,4 g (0,013 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-
Katalysator enthielt. Die Reaktionsmischung wurde
unter Argon mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
2,0°C/min auf 220°C erhitzt, während flüchtige Neben
produkte entfernt wurden. Ein Polysilan wurde in einer
Ausbeute von 21,6% erhalten.
Die drei Derivatisierungsschritte wurden wie in Beispiel 1
für einige unterschiedliche Proben durchgeführt.
Probe A: Im ersten Schritt wurde das Polysilan (97,0 g,
0,55 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignardreagenz (15,0 g,
0,200 mol) umgesetzt. Im zweiten Schritt wurde zur Umsetzung
ein Vinyl-Grignard-Reagenz (39,4 g, 0,300 mol) herangezogen.
Im dritten Schritt erfolgte die Umsetzung mit
einem Methyl-Grignard-Reagenz (7,5 g, 0,100 mol).
Das resultierende Vinylgruppen enthaltende Polysilan wurde
wie in Beispiel 1 behandelt, mit der Abwandlung, daß
es im letzten Schritt bei einer Temperatur von 160°C und
einem Druck von 33 mbar (25 mm Hg) 5 Minuten lang gestrippt
wurde. Es wurde ein festes, Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (55,2 g, 61,7% Ausbeute) erhalten, das
45,7% Silicium, 37,2% Kohlenstoff, 8,27% Wasserstoff,
0,58% Chlor und 5,3% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoff
gehalt wurde nicht bestimmt. Das Polysilan hatte
eine Erweichungstemperatur von 46°C, ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichtes von 1183, ein Zahlenmittel des
Molekulargewichtes von 715 und eine Viskosität von
17,0 Pa · s (170 Poise) bei 150°C.
Probe B: Im ersten Derivatisierungsschritt wurde das
Polysilan (102,3 g, 0,58 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignard-
Reagenz (15,7 g, 0,210 mol) umgesetzt. Im zweiten
Schritt erfolgte die Derivatisierung mit einem Vinyl-
Grignard-Reagenz (36,7 g, 0,280 mol). Im dritten Schritt
wurde zur Umsetzung ein Methyl-Grignard-Reagenz (10,5 g,
0,140 mol) herangezogen. Das resultierende Vinylgruppen
enthaltende Polysilan wurde wie in Beispiel 1 behandelt,
mit der Abwandlung, daß es im letzten Schritt bei 160°C
und einem Druck von 40 mbar (30 mm Hg) 5 Minuten lang
gestrippt wurde.
Es wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes Polysilan
(62,7 g, 66,8% Ausbeute) erhalten, das 46,6% Silicium,
38,0% Kohlenstoff, 8,59% Wasserstoff, 5,8% Chlor und
4,8% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde
nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungstemperatur
von 47°C, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
von 1151, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes
von 751 und eine Viskosität von 13,0 Pa · s (130 Poise)
bei 150°C.
Ein Polysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, mit
der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung 436,0 g (2,0 mol)
Methylchlordisilan, 12,4 g (0,050 mol) n-Octyltrichlorsilan
und 4,4 g (0,013 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-
Katalysator enthielt. Die Reaktionsmischung wurde
unter Argon mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
2,0°C/min auf 230°C erhitzt, während flüchtige Neben
produkte entfernt wurden. Ein Polysilan wurde in einer
Ausbeute von 22,7% erhalten.
Die drei Derivatisierungsschritte wurden wie in Beispiel 1
für einige unterschiedliche Proben durchgeführt.
Proben A und B: Im ersten Schritt wurde das Polysilan
(101,7 g, 0,57 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignardreagenz
(15,7 g, 0,210 mol) umgesetzt. Im zweiten Schritt
wurde zur Umsetzung ein Vinyl-Grignard-Reagenz (36,7 g,
0,280 mol) herangezogen. Im dritten Schritt erfolgte die
Umsetzung mit einem Methyl-Grignard-Reagenz (10,5 g,
0,140 mol).
Das resultierende Vinylgruppen enthaltende Polysilan wurde
wie in Beispiel 1 behandelt, mit der Abwandlung, daß
die Proben A und B im letzten Schritt bei einer Temperatur
von 160°C und einem Druck von 40 mbar (30 mm Hg) 15
bzw. 8 Minuten lang gestrippt wurden.
In Reaktion A wurde ein festes, Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (56,7 g, 60,7% Ausbeute) erhalten, das 47,3%
Silicium, 36,2% Kohlenstoff, 8,69% Wasserstoff, 5,6%
Chlor und 5,3% Vinylgrupen enthielt. Der Sauerstoffgehalt
wurde nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine
Erweichungstemperatur von 67°C, ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichtes von 1319, ein Zahlenmittel des Molekular
gewichtes von 768 und eine Viskosität von 87,0 Pa · s
(870 Poise) bei 150°C.
In Reaktion B wurde ein festes, Vinylgruppen enthaltendes
Polysilan (51,3 g, 55,2% Ausbeute) erhalten, das 47,0%
Silicium, 42,6% Kohlenstoff, 9,74% Wasserstoff, 5,2%
Chlor und 5,0% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt
wurde nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungs
temperatur von 62°C, ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichtes von 1541, ein Zahlenmittel des
Molekulargewichtes von 830 und eine Viskosität von 52,0 Pa · s
(520 Poise) bei 150°C.
Unter Anwendung desselben Verfahrens wie in Beispiel 1
wurden bei etwa 113°C aus Probe B Fasern schmelzgesponnen.
Die resultierenden Fasern hatten einen mittleren
Durchmesser von etwa 23 µm.
Die Fasern von Probe B-1 wurden nicht weiter durch
Direkthärtung oder Nachhärtung durch UV-Bestrahlung behandelt.
Die Fasern der Probe B-2 wurden 0,36 s lang der
Direkthärtung und 6 min lang der einseitigen Nachhärtung
unterworfen, wobei dieselben Verfahrensweisen wie in Beispiel 1
angewandt wurden. Die unterschiedlichen Faserproben
wurden dann bei 1200°C mit einer Geschwindigkeit von
3,0°C/min in einer Argonatmosphäre pyrolysiert, wobei
Keramikfasern hergestellt wurden. Die Keramikfasern aus
Probe B-1 waren nach der Pyrolyse verschmolzen, konnten
aber voneinander getrennt und in individuelle Fasern aufgeteilt
werden (mittlerer Durchmesser: 9,7 µm; Zugfestigkeit:
67 Ksi; Modul: 8,1 Msi).
Keramikfasern aus Probe B-2 waren nach der Pyrolyse
geringfügig miteinander verschmolzen, konnten jedoch voneinander
in Einzelfasern getrennt werden (mittlerer
Durchmesser: 19,6 µm; Zugfestigkeit: 187 Ksi; Modul:
18,6 Msi).
Probe C: Im ersten Derivatisierungsschritt wurde das
Polysilan (100,1 g, 0,56 Mole Chlor) mit einem Methyl-Grignard-
Reagenz (20,2 g, 0,270 mol) umgesetzt. Im zweiten
Schritt erfolgte die Derivatisierung mit einem Vinyl-
Grignard-Reagenz (28,9 g, 0,220 mol). Im dritten Schritt
wurde zur Umsetzung ein Methyl-Grignard-Reagenz (10,5 g,
0,140 mol) herangezogen. Das resultierende Vinylgruppen
enthaltende Polysilan wurde wie in Beispiel 1 behandelt,
mit der Abwandlung, daß es im letzten Schritt bei 160°C
und einem Druck von 40 mbar (30 mm Hg) 10 Minuten lang
gestrippt wurde.
Es wurde ein festes Vinylgruppen enthaltendes Polysilan
(48,2 g, 53,0% Ausbeute) erhalten, das 46,6% Silicium,
35,7% Kohlenstoff, 9,3% Wasserstoff, 6,0% Chlor und
3,7% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde
nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungs
temperatur von 60°C, ein Gewichtsmittel des Molekular
gewichtes von 1201, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes
von 774 und eine Viskosität von 19,0 Pa · s (190 Poise)
bei 150°C.
Ein Polysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, mit
der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung 436,0 g (2,0 mol)
Methylchlordisilan, 18,6 g (0,075 mol) n-Octyltrichlorsilan
und 4,4 g (0,013 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-
Katalysator enthielt. Die Reaktionsmischung wurde
unter Argon mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
2,0°C/min auf 235°C erhitzt, während flüchtige Neben
produkte entfernt wurden. So wurde ein Polysilan erhalten.
Die drei Derivatisierungsschritte wurden wie in Beispiel 1
durchgeführt. Im ersten Schritt wurde das Polysilan
(93,8 g, 0,53 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignardreagenz
(15,7 g, 0,210 mol) und einem 06360 00070 552 001000280000000200012000285910624900040 0002003829904 00004 06241Vinyl-Grignard-Reagenz
(6,6 g, 0,05 mol) umgesetzt. Im zweiten Schritt wurde zur
Umsetzung ein Vinyl-Grignard-Reagenz (26,2 g, 0,200 mol)
herangezogen. Im dritten Schritt erfolgte die Umsetzung
mit einem Methyl-Grignard-Reagenz (9,0 g, 0,120 mol).
Das resultierende Vinylgruppen enthaltende Polysilan
wurde wie in Beispiel 1 behandelt, mit der Abwandlung, daß
die Probe im letzten Schritt bei einer Temperatur von
155°C und einem Druck von 47 mbar (35 mm Hg) 10 Minuten
lang gestrippt wurde.
Es wurde ein festes, Vinylgruppen enthaltendes Polysilan
(63,9 g, 74,3% Ausbeute) erhalten, das 39,8% Silicium,
35,8% Kohlenstoff, 8,38% Wasserstoff, 5,4% Chlor und
5,0% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde
nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungs
temperatur von 44°C, ein Gewichtsmittel des Molekular
gewichtes von 1305, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes
von 768 und eine Viskosität von 16,0 Pa · s (160 Poise)
bei 150°C.
Unter Anwendung derselben Verfahrensweise wie in Beispiel 1
mit der Abwandlung, daß eine Spinndüse von 152,4 µm
(6 mil) Weite eingesetzt wurde, wurde dieses Polysilan
bei etwa 120°C zu Fasern schmelzgesponnen. Die resultierenden
Fasern hatten einen mittleren Durchmesser von etwa
20 bis 30 µm. Die Fasern wurden mit einer Verweilzeit von
0,56 s unter Anwendung derselben Verfahrensweise wie in
Beispiel 1 direktgehärtet. Eine Bestrahlung unter Nach
härtung wurde nicht durchgeführt. Die Fasern wurden dann
mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 3,0°C/min auf
1200°C aufgeheizt und bei dieser Temperatur in einer Argon-
Atmosphäre unter Erhalt von Keramik-Fasern pyrolysiert.
Die resultierenden Keramik-Fasern waren nach der
Pyrolyse geringfügig miteinander verschmolzen, konnten
aber wieder unter Erhalt einzelner Fasern voneinander
getrennt werden. Diese hatten einen mittleren Durchmesser
von 24,9 µm, eine Zugfestigkeit von 93 Ksi und ein Modul
von 12,9 Msi.
Ein Polysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, mit
der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung 436,0 g (2,0 mol)
Methylchlordisilan, 10,6 g (0,043 mol) n-Octyltrichlorsilan
und 4,4 g (0,013 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-
Katalysator enthielt. Die Reaktionsmischung wurde
unter Argon mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
2,0°C/min auf 235°C erhitzt, während flüchtige Neben
produkte entfernt wurden. So wurde ein Polysilan in einer
Ausbeute von 21,7% erhalten.
Die drei Derivatisierungsschritte wurden wie in Beispiel 1
durchgeführt. Im ersten Schritt wurde das Polysilan
(96,7 g, 0,56 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignardreagenz
(15,7 g, 0,210 mol) und einem Vinyl-Grignard-Reagenz
(6,6 g, 0,05 mol) umgesetzt. Im zweiten Schritt wurde zur
Umsetzung ein Vinyl-Grignard-Reagenz (26,2 g, 0,200 mol)
herangezogen. Im dritten Schritt erfolgte die Umsetzung
mit einem Methyl-Grignard-Reagenz (10,0 g, 0,140 mol).
Das resultierende Vinylgruppen enthaltende Polysilan wurde
wie in Beispiel 1 behandelt, mit der Abwandlung, daß
die Probe im letzten Schritt bei einer Temperatur von
155°C und einem Druck von 53 mbar (40 mm Hg) 6 Minuten
lang gestrippt wurde.
Es wurde ein festes, Vinylgruppen enthaltendes Polysilan
(59,3 g, 66,9% Ausbeute) erhalten, das 47,7% Silicium,
35,2% Kohlenstoff, 8,13% Wasserstoff, 4,9% Chlor und
4,6% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde
nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungs
temperatur von 53°C, ein Gewichtsmittel des Molekular
gewichtes von 1110, ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes
von 677 und eine Viskosität von 41,0 Pa · s (410 Poise)
bei 140°C.
Ein Polysilan wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, mit
der Abwandlung, daß die Reaktionsmischung 872,0 g (4,0 mol)
Methylchlordisilan, 24,8 g (0,100 mol) n-Octyltrichlorsilan
und 8,7 g (0,026 mol) Tetrabutylphosphoniumbromid-
Katalysator enthielt. Die Reaktionsmischung wurde
unter Argon mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
2,0°C/min auf 235°C erhitzt, während flüchtige Neben
Produkte entfernt wurden. So wurde ein Polysilan in einer
Ausbeute von 23,9% erhalten.
Die drei Derivatisierungsschritte wurden wie in Beispiel 1
durchgeführt. Im ersten Schritt wurde das Polysilan
(216,0 g, 1,22 mol Chlor) mit einem Methyl-Grignardreagenz
(31,4 g, 0,420 mol) und einem Vinyl-Grignard-Reagenz
(13,1 g, 0,100 mol) umgesetzt. Im zweiten Schritt wurde
zur Umsetzung ein Vinyl-Grignard-Reagenz (52,5 g,
0,400 mol) herangezogen. Im dritten Schritt erfolgte die
Umsetzung mit einem Methyl-Grignard-Reagenz (29,9 g,
(0,400 mol).
Das resultierende Vinylgruppen enthaltende Polysilan wurde
wie in Beispiel 1 behandelt, mit der Abwandlung, daß
die Probe im letzten Schritt bei einer Temperatur von
160°C und einem Druck von 40 mbar (30 mm Hg) 10 Minuten
lang gestrippt wurde.
Es wurde ein festes, Vinylgruppen enthaltendes Polysilan
(116,3 g, 59,0% Ausbeute) erhalten, das 47,6% Silicium,
37,7% Kohlenstoff, 9,30% Wasserstoff, 0,6% Chlor und
7,7% Vinylgruppen enthielt. Der Sauerstoffgehalt wurde
nicht bestimmt. Das Polysilan hatte eine Erweichungs
temperatur von 43°C und eine Viskosität von 10,2 Pa · s
(102 Poise) bei 140°C.
Unter Anwendung derselben Verfahrensweise wie in Beispiel 1
wurde dieses Polysilan bei etwa 115°C zu Fasern
schmelzgesponnen. Die resultierenden Fasern hatten einen
mittleren Durchmesser von etwa 20 µm. Die Fasern wurden
mit einer Verweilzeit von 0,22 s unter Anwendung derselben
Verfahrensweise wie in Beispiel 1 direktgehärtet. Danach
wurden sie 60 min lang (15 min pro Seite) unter Anwendung
der Vierseiten-Methode nach Beispiel 1 nachgehärtet.
Die Fasern wurden dann mit einer Aufheizgeschwindigkeit
von 3,0°C/min auf 1200°C aufgeheizt und bei dieser
Temperatur in einer Argon-Atmosphäre unter Erhalt von
Keramik-Fasern pyrolysiert. Die resultierenden Keramik-
Fasern waren nach der Pyrolyse geringfügig miteinander ver
schmolzen, konnten aber wieder unter Erhalt einzelner
Fasern voneinander getrennt werden. Diese hatten einen
mittleren Durchmesser von 15,3 µm, eine Zugfestigkeit von
175 Ksi und ein Modul von 30,9 Msi.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung eines Vinylgruppen enthaltenden
ersten Polysilans mit der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis
100 Mol-% (RSi)-Einheiten sind, R ein Alkylrest mit 1 bis
8 C-Atomen ist und die übrigen Bindungen am Silicium an
andere Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden
sind, wobei R′- für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen
oder eine Phenylgruppe steht, und worin die Gruppen
-R′ sowohl an die am meisten reaktiven als auch an die
am wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymer
und die Vinylgruppen an die endständigen Positionen des
Polymers mit mittlerer Reaktivität gebunden sind, wobei
das Verfahren aus folgenden Verfahrensschritten besteht:
- Umsetzung eines zweiten Polysilans mit Chlor- oder Brom-Substituenten in den endständigen Positionen mit der allgemeinen Formel(RSi)(R₂Si)worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis 100 Mol-% (RSi)-Einheiten sind, R ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen ist und die übrigen Bindungen am Silicium an andere Silicium-Atome, Chloratome oder Bromatome gebunden sind, unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines Lösungsmittels mit
- Umsetzung eines zweiten Polysilans mit Chlor- oder Brom-Substituenten in den endständigen Positionen mit der allgemeinen Formel(RSi)(R₂Si)worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis 100 Mol-% (RSi)-Einheiten sind, R ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen ist und die übrigen Bindungen am Silicium an andere Silicium-Atome, Chloratome oder Bromatome gebunden sind, unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines Lösungsmittels mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (2) einem Vinylgruppen enthaltenden Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ oder Vinyllithium bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (3) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen Verbindung der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C,
worin R′ für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen oder
einen Phenylrest und X′ für Chlor, Brom oder Iod stehen,
und wobei sowohl die am meisten reaktiven als auch die am
wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymeren
mit Gruppen - R′ und die endständigen Positionen mit mittlerer
Reaktivität mit Vinylgruppen besetzt sind, und danach
- Entfernung des Lösungsmittels bei einer Temperatur von weniger als etwa 150°C unter Erhalt eines Vinylgruppen enthaltenden ersten Polysilans.
- Entfernung des Lösungsmittels bei einer Temperatur von weniger als etwa 150°C unter Erhalt eines Vinylgruppen enthaltenden ersten Polysilans.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die übrigen Bindungen
des Siliciums im zweiten Polysilan an andere Silicium-
Atome und Chloratome gebunden sind und worin R sowohl im
ersten als auch im zweiten Polysilan eine Methylgruppe
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, worin das zweite Polysilan
umgesetzt wird mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′, mit
- (2) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ und mit
- (3) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′.
4. Verfahren nach Anspruch 3, worin das zweite Polysilan
umgesetzt wird mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₃)MgX′, mit
- (2) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ und mit
- (3) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₃)MgX′.
5. Verfahren nach Anspruch 3, worin das Grignard-Reagens
in Verfahrensschritt (1) in einer Menge zugegen ist, die
ausreichend ist, um mit 10 bis 40 Gew.-% des ersetzbaren
Chlor im zweiten Polysilan zu reagieren, und worin das
Grignard-Reagens in Verfahrensschritt (2) in einer Menge
zugegen ist, die ausreichend ist, um mit 30 bis 70 Gew.-%
des ersetzbaren Chlor im zweiten Polysilan zu reagieren,
und worin das Grignard-Reagens in Verfahrensschritt (3)
im Überschuß gegenüber der Menge zugegen ist, die erfor
derlich ist, um mit dem nach den Verfahrensschritten (1)
und (2) übrigen ersetzbaren Chlor im zweiten Polysilan zu
reagieren.
6. Verfahren nach Anspruch 3, worin das Grignard-Reagens
in Verfahrensschritt (1) in einer Menge zugegen ist, die
ausreichend ist, um mit 25 bis 40 Gew.-% des ersetzbaren
Chlor im zweiten Polysilan zu reagieren, und worin das
Grignard-Reagens in Verfahrensschritt (2) in einer Menge
zugegen ist, die ausreichend ist, um mit 40 bis 60 Gew.-%
des ersetzbaren Chlor im zweiten Polysilan zu reagieren,
und worin das Grignard-Reagens in Verfahrensschritt (3)
im Überschuß gegenüber der Menge zugegen ist, die erfor
derlich ist, um mit dem nach den Verfahrensschritten (1)
und (2) übrigen ersetzbaren Chlor im zweiten Polysilan zu
reagieren.
7. Verfahren nach Anspruch 3, worin das Grignard-Reagens
in Verfahrensschritt (1) in einer Menge zugegen ist, die
ausreichend ist, um mit etwa 33 Gew.-% des ersetzbaren
Chlor im zweiten Polysilan zu reagieren, und worin das
Grignard-Reagens in Verfahrensschritt (2) in einer Menge
zugegen ist, die ausreichend ist, um mit etwa 50 Gew.-%
des ersetzbaren Chlor im zweiten Polysilan zu reagieren,
und worin das Grignard-Reagens in Verfahrensschritt (3)
im Überschuß gegenüber der Menge zugegen ist, die erfor
derlich ist, um mit dem nach den Verfahrensschritten (1)
und (2) übrigen ersetzbaren Chlor im zweiten Polysilan zu
reagieren.
8. Verfahren zur Herstellung eines Vinylgruppen enthaltenden
ersten Polysilans der allgemeinen Formel
(RSi)(R₂Si)(R″Si)worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten sind, 0,1 bis 99,9 Mol-%
(RSi)-Einheiten sind und 0,1 bis 99,9 Mol-%
(R″Si)-Einheiten sind, worin R für einen Alkylrest mit 1
bis 8 C-Atomen steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylresten
mit wenigstens 6 C-Atomen, Phenylresten und Resten
der allgemeinen FormelA y X(3-y)Si(CH₂) z -worin A ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis
4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0 bis 3, X Chlor oder
Brom und y eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist, und
worin die verbleibenden Bindungen des Siliciums an andere
Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden
sind, worin R′ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Atomen
oder eine Phenylgruppe steht, und worin die Gruppen -R′
sowohl an die am meisten reaktiven als auch an die am
wenigstens reaktiven endständigen Positionen im Polymer
und die Vinylgruppen an die endständigen Positionen im
Polymer mit mittlerer Reaktivität gebunden sind, wobei
das Verfahren aus folgenden Schritten besteht:
- Reaktion eines zweiten Polysilans mit endständigen Chlor- oder Brom-Atomen und der allgemeinen Formel(RSi)(R₂Si)(R″Si)worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten sind, 0,1 bis 99,9 Mol-% (RSi)-Einheiten sind und 0,1 bis 99,9 Mol-% (R″Si)-Einheiten sind, worin R für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylresten mit wenigsten 6 C-Atomen, Phenylresten und Resten der allgemeinen FormelA y X(3-y)Si(CH₂) z -worin A ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0 bis 3, X Chlor oder Brom und y eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist, und worin die verbleibenden Bindungen des Siliciums an andere Silicium-Atome, Chlor-Atome oder Brom-Atome gebunden sind, unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines Lösungsmittel mit
- Reaktion eines zweiten Polysilans mit endständigen Chlor- oder Brom-Atomen und der allgemeinen Formel(RSi)(R₂Si)(R″Si)worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten sind, 0,1 bis 99,9 Mol-% (RSi)-Einheiten sind und 0,1 bis 99,9 Mol-% (R″Si)-Einheiten sind, worin R für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylresten mit wenigsten 6 C-Atomen, Phenylresten und Resten der allgemeinen FormelA y X(3-y)Si(CH₂) z -worin A ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0 bis 3, X Chlor oder Brom und y eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist, und worin die verbleibenden Bindungen des Siliciums an andere Silicium-Atome, Chlor-Atome oder Brom-Atome gebunden sind, unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines Lösungsmittel mit
- (1) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (2) einem Vinylgruppen enthaltenden Grignard-Reagens der allgemeinen Formel (CH₂=CH)MgX′ oder Vinyllithium bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, und nachfolgend mit
- (3) einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R′MgX′ oder einer Lithium-organischen der allgemeinen Formel R′Li bei einer Temperatur von 0 bis 120°C,
worin R′ für eine Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen oder
einen Phenylrest und X für Chlor, Brom oder Iod stehen,
und wobei sowohl die am meisten reaktiven als auch die am
wenigsten reaktiven endständigen Positionen des Polymers
mit Gruppen - R′ und die endständigen Positionen des Polymers
mit mittlerer Reaktivität mit Vinylgruppen besetzt
sind.
9. Vinylgruppen enthaltendes Polysilan, hergestellt nach
dem Verfahren nach Anspruch 8.
10. Verfahren zur Herstellung eines Siliciumcarbid
enthaltenden Keramik-Teils, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfaßt:
- (A) Herstellen eines Teils der gewünschten Form aus einem Vinylgruppen enthaltenden Polysilan der allgemeinen Formel (RSi)(R₂Si)worin 0 bis 60 Mol-% (R₂Si)-Einheiten und 40 bis 100 Mol-% (RSi)-Einheiten sind, R ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen ist und die übrigen Bindungen am Silicium an andere Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden sind, wobei R′- für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine Phenylgruppe steht, und worin sowohl die am meisten reaktiven als auch die am wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymer von Gruppen -R′ und die endständigen Positionen des Polymers mit mittlerer Reaktivität von Vinylgruppen besetzt sind,
- (B) Härten des in Schritt (A) gebildeten Teils durch UV-Bestrahlung, und
- (C) Aufheizen des in Schritt (B) gehärteten Teils in einer inerten Atmosphäre oder im Vakuum auf eine Temperatur oberhalb von 800°C, bis das Polysilan in ein Siliciumcarbid enthaltendes Keramik-Teil umgewandelt ist.
11. Siliciumcarbid enthaltendes Keramikteil, hergestellt
nach dem Verfahren gemäß Anspruch 10.
12. Verfahren zur Herstellung eines Siliciumcarbid
enthaltenden Keramik-Teils, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfaßt:
- (A) Herstellen eines Teils der gewünschten Form aus einem Vinylgruppen enthaltenden Polysilan der allgemeinen Formel (RSi)(R₂Si)(R″Si)worin 0 bis 40 Mol-% (R₂Si)-Einheiten sind, 0,1 bis 99,9 Mol-% (RSi)-Einheiten sind und 0,1 bis 99,9 Mol-% (R″Si)-Einheiten sind, worin R für einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen steht, R″ ausgewählt ist unter Alkylresten mit wenigstens 6 C-Atomen, Phenylresten und Resten der allgemeinen FormelA y X(3-y)Si(CH₂) z -worin A ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, y eine ganze Zahl von 0 bis 3, X Chlor oder Brom und y eine ganze Zahl größer oder gleich 1 ist, und worin die verbleibenden Bindungen des Siliciums an andere Silicium-Atome, R′-Gruppen und Vinylgruppen gebunden sind, worin R′- für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Atomen oder eine Phenylgruppe steht, und worin sowohl die am meisten reaktiven als auch an die am wenigsten reaktiven endständigen Positionen im Polymer mit Gruppen -R′ und die endständigen Positionen im Polymer mit mittlerer Reaktivität mit Vinylgruppen besetzt sind,
- (B) Härten des in Schritt (A) gebildeten Teils durch UV-Bestrahlung, und
- (C) Aufheizen des in Schritt (B) gehärteten Teils in einer inerten Atmosphäre oder im Vakuum auf eine Temperatur oberhalb von 800°C, bis das Polysilan in ein Siliciumcarbid enthaltendes Keramik-Teil umgewandelt ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, worin beide Gruppen -R
und -R′ Methylgruppen sind und R″ ausgewählt ist unter
Alkylresten mit wenigstens 6 C-Atomen und Phenylresten.
14. Siliciumcarbid enthaltendes Keramik-Teil, hergestellt
nach dem Verfahren gemäß Anspruch 12.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US07/093,434 US4824918A (en) | 1987-09-04 | 1987-09-04 | Method of producing silicon carbide preceramic vinyl-containing polymers |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3829904A1 true DE3829904A1 (de) | 1989-03-16 |
DE3829904C2 DE3829904C2 (de) | 1996-05-09 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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