DE3829877A1 - Ringkontaktstueck fuer mittel- und hochspannungsschalter - Google Patents
Ringkontaktstueck fuer mittel- und hochspannungsschalterInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Ringkontaktstück mit den im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Solche
Ringkontaktstücke sind z.B. aus dem Prospekt der Anmelderin
"CUWODUR Kontaktwerkstoffe-Kontaktteile für Mittel- und Hoch
spannungs-Schaltgeräte" bekannt.
Wird in ein solches Ringkontaktstück ein dazu passendes stift-
oder rohrförmiges Gegenkontaktstück, welches vorn konisch oder
gerundet ausgebildet sein kann, eingeführt, dann werden dadurch
die Kontaktfinger nach außen gebogen und das Ringkontaktstück
aufgeweitet. Durch das Aufweiten des Ringkontaktstückes liegen
die Kontaktfinger danach dem Gegenkontaktstück durch Eigen
federung an und bewirken dadurch die erforderliche Kontakt
kraft. Dabei ist nachteilig, daß die Kontaktkraft erst im Ver
lauf des Einschiebevorganges aufgebaut wird, denn solange die
Kontaktfinger nicht nach auswärts gebogen werden, können sie
keine elastische Reaktionskraft auf das Gegenkontaktstück über
tragen. Deshalb ist eine prellfreie Kontaktgabe nicht gewähr
leistet.
Um dem abzuhelfen, ist es bereits bekannt, an der Innenseite
des Ringkontaktstückes eine sich über alle Kontaktfinger er
streckende Ringnut vorzusehen und in diese Ringnut einen Stütz
ring einzufügen, dessen Aussendurchmesser so bemessen ist, daß
er das Ringkontaktstück spreizt und die Kontaktfinger auf seiner
Außenseite federnd aufliegen, so daß sie elastisch vorgespannt
sind. Auf diese Weise hat die Kraft, mit der die Kontakt
finger auf ein Gegenkontaktstück einwirken, welches in das
Ringkontaktstück eingeschoben wird, von Beginn an eine Größe,
die einen vorgegebenen Wert überschreitet. Damit wird gleich
zu Beginn der Kontaktgabe eine ausreichende Kontaktkraft ver
mittelt und die Kontaktgabe erfolgt von Beginn an unter definier
ten, wiederholbaren Bedingungen.
Solche Ringkontaktstücke in Gestalt einer Tulpe oder einer
Düse, deren Finger durch Einsetzen eines Stützringes vorge
spannt sind, erfordern jedoch einen unerwünschten Fertigungs
aufwand. Außerdem ist der Stützring häufig dem Angriff des
Schaltlichtbogens ausgesetzt. Entsprechendes gilt, wenn man
die Kontaktfinger durch eine auf der Außenseite des Ringkontakt
stücks angebrachte Halterung in einer vorgespannten Lage halten
will.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ringkontaktstück
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß ein prell
freies und definiertes Schalten mit geringerem baulichen Aufwand
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Ringkontaktstück mit den
im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Ringkontaktstück benötigt weder einen innen
liegenden Stützring noch eine außen angebrachte Halterung, um
die Kontaktfinger in vorgespanntem Zustand zu halten. Er
findungsgemäß wird vielmehr allein durch eine Formgebung
der Kontaktfinger dafür gesorgt, daß die Kontaktfinger allein
durch Eigenfederung federnd an den jeweils benachbarten Kontakt
fingern anliegen. Auf diese Weise stützen sich die Kontakt
finger gegeneinander ab, jeder Kontaktfinger nämlich an seinen
beiden Nachbarn, so daß ein gesonderter Stützring im Innern
des Ringkontaktstücks oder eine Halterung auf der Außenseite
des Ringkontaktstücks überflüssig sind. Erfindungsgemäße Ring
kontaktstücke sind deshalb im Aufbau sehr einfach und in der
Herstellung preiswert. Sie haben den weiteren Vorteil, daß die
Kontaktfinger vor dem Einführen und nach dem Herausziehen des
Gegenkontaktstückes im Bereich ihrer kontaktgebenden Enden an
einander anliegen, so daß die Schlitze zwischen den Kontakt
fingern dort geschlossen sind. Wegen fehlender oder zumindestens
verringerter Kanteneffekte hat man deshalb an den kontaktgeben
den Enden der Kontaktfinger einen verminderten Lichtbogen-An
griff und erzielt eine höhere Spannungsfestigkeit des Schalters.
Die neuen Ringkontaktstücke eignen sich besonders für Mittel- und
Hochspannungsschalter für Spannungen oberhalb von etwa 1000 V.
Sie können sowohl für Hauptstromkontakte, die durch eine Ver
silberung der Kontaktfinger in ihrem kontaktgebenden Bereich
einen geringen Kontaktübergangswiderstand gewährleisten, als
auch für Lichtbogen-Vorkontakte, die mit einem abbrandfesten
Kontaktwerkstoff bestückt sind (Abbrandkontakte),eingesetzt wer
den.
Anspruch 5 gibt ein besonders geeignetes Verfahren an, um
erfindungsgemäße Ringkontaktstücke herzustellen. Dazu werden
die Kontaktfinger durch Einführen eines Spreizwerkzeuges zu
nächst gespeizt, so daß sie elastisch gespannt sind. Während
sie gespreizt sind, werden sie danach plastisch verformt, und
zwar so, daß sie nach außen ausgebuchtet werden. Dabei
nähern sich ihre kontaktgebenden Enden einander an. Zieht
man danach das Spreizwerkzeug aus dem Ringkontaktstück zurück,
schnappen die Kontaktfinger zusammen und liegen mit ihren
kontaktgebenden Enden aneinander an. Hatten die Schlitze zwi
schen den Kontaktfingern vor dem plastischen Verformen der
Kontaktfinger eine konstante Breite, so hat ihre Breite danach
im Bereich der Ausbuchtung ein Maximum. Vorzugsweise liegt
das Maximum wesentlich näher bei den kontaktgebenden Enden der
Kontaktfinger als bei den dem Sockel benachbarten Enden der
Schlitze, denn dann läßt sich die Vorspannung der Finger gleich
mäßiger und besser reproduzierbar einstellen. Auch das Aus
buchten selbst kann an jener Stelle leichter erfolgen als in
der Nähe des Sockels des Ringkontaktstückes.
Die Vorspannung, mit der die Kontaktfinger im Ringkontaktstück
aneinander anliegen, kann einfach dadurch auf einen vorgegebenen
wählbaren Wert gebracht werden, daß man die Kraft, mit der die
gespreizten Kontaktfinger plastisch verformt werden, entsprechend
wählt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Ringkontaktstück in Gehalt einer
Düse in einer teilweise geschnittenen Seiten
ansicht in halbfertigem Zustand, nämlich vor
dem plastischen Verformen der Kontaktfinger,
Fig. 2 zeigt das Ringkontaktstück aus Fig. 1 in der
Vorderansicht,
Fig. 3 zeigt das Ringkontaktstück aus Fig. 1 in einer
teilweise geschnittenen Seitenansicht nach der
plastischen Verformung seiner Kontaktfinger,
also in erfindungsgemäßer Gestalt,
Fig. 4 zeigt das Ringkontaktstück aus Fig. 3 in der
Vorderansicht, und
Fig. 5 zeigt in einer teilweise geschnittenen Seiten
ansicht ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sich das
in Fig. 1 dargestellte Ringkontaktstück in die
in Fig. 3 dargestellte Gestalt überführen läßt.
Das Ringkontaktstück hat einen zylindrischen Sockel 1, welcher
sich an seinem einen Ende in vier untereinander gleiche Kontakt
finger 2 fortsetzt, welche durch - verglichen mit der Breite der
Kontaktfinger 2 - schmale Schlitze 3 voneinander getrennt sind.
Die Schlitze 3 enden in der Nähe des Sockels 1. Im Mantel des
Sockels befindet sich eine radiale Montagebohrung 6.
Das Ringkontaktstück besteht aus einem für die Verwendung
in Mittel- und Hochspannungs-Schaltgeräten geeigneten Kontakt
werkstoff, beispielsweise aus einem Kupfer-Chrom-Verbundwerk
stoff, wobei die Kontaktfinger 2 an ihren kontaktgebenden
Enden 4 mit Schaltstücken aus einem abbrandfesterem Werkstoff,
insbesondere aus einem Wolfram-Kupfer-Verbundwerkstoff bestückt
sind.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten halbfertigen Ringkontaktstück
haben die Schlitze 3 eine konstante Breite. Nach dem plastischen
Verformen der Kontaktfinger 2 hat die Schlitzbreite in der Nähe
der Schaltstücke 4 ein Maximum 5, denn im Bereich des Maximums 5
sind die Kontaktfinger 2 ausgebuchtet worden mit der Folge, daß
sie an ihren kontaktgebenden Enden 4 nunmehr mit Vorspannung
gegeneinandergedrückt werden, wodurch die Schlitze dort geschlossen
sind (siehe Fig. 4).
Das Werkzeug, mit welchem die Kontaktfinger 4 plastisch verformt
werden, ist in der Fig. 5 dargestellt. Das Werkzeug umfaßt ein
Gesenk 7 mit einer zylindrischen Ausnehmung 8, in welcher in
koaxialer Anordnung ein Zapfen 9 steht. In das Gesenk 7 wird das
Ringkontaktstück mit seinen abbrandfesten Schaltstücken 4 nach
unten weisend eingesetzt, so daß der Zapfen 9 in dem von den
Kontaktfingern 2 umschlossenen Bereich liegt. Der Innendurchmesser
der Ausnehmung 8 ist wenige mm größer gewählt als der Außendurch
messer des kontaktgebenden Endes des Ringkontaktstückes gemäß
Fig. 1. Durch dieses Übermaß der Ausnehmung 8 wird ermöglicht, die
Kontaktfinger 2 im Gesenk zu spreizen. Dies geschieht mittels eines
aus vier Segmenten ähnlich einer Spannzange kranzförmig
zusammengesetzten Spreizwerkzeug 10. Die vier Segmente des
Spreizwerkzeuges 10 werden vor dem Einsetzen des Ringkontakt
stückes um den Zapfen 9 des Gesenks 7 herumgestellt und durch
einen Gummiring zusammengehalten, welcher in eine Ringnut 11
des Spreizwerkzeuges eingelegt wird. Im oberen Bereich des
Spreizwerkzeuges sind dessen Segmente auf der Außenseite
ballig und auf der Innenseite konisch ausgebildet. Über das
Spreizwerkzeug hinweg wird das Ringkontaktstück in das Gesenk
7 eingesetzt und dann von oben her in das Ringkontaktstück
ein an seiner Spitze konischer Spreizdorn bis in den konischen
Abschnitt des Spreizwerkzeugs 10 eingeführt und so stark in
dieses hineingedrückt, daß sich die Segmente des Spreizwerk
zeuges spreizen. Dadurch werden die Kontaktfinger 10 zunächst
elastisch gespreizt, bis sie am Rand der Ausnehmung 8 des Ge
senks 7 zur Anlage kommen. Danach ist ein weiteres Spreizen
der Kontaktfinger nicht mehr möglich. Bei weitergehendem
Spreizen des Spreizwerkzeuges 10 werden die Kontaktfinger viel
mehr ausgebuchtet und dabei bleibend verformt. Dadurch nähern
sich die Schaltstücke 4 einander an und schnappen zusammen,
sobald der Spreizdorn 12 zurückgezogen wird.
Claims (7)
1. Ringkontaktstück, bestehend aus einem Sockel und einem
Kranz von auf einem Kreis angeordneten, durch achsparallele
Schlitze im Ringkontaktstück getrennten, federnden Kontakt
fingern, zur konzentrischen Stromübertragung auf ein stift
oder rohrförmiges Gegenkontaktstück in einem elektrischen
Mittel- oder Hochspannungsschalter, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktfinger (2) so vorgespannt sind, daß ihre kontakt
gebenden Enden (4) allein durch Eigenfederung federnd an den
jeweils benachbarten Kontaktfingern (2) anliegen.
2. Ringkontaktstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Schlitze (3) zwischen dem Sockel (1)
und den kontaktgebenden Enden (4) der Kontaktfinger (2) ein
Maximum (5) hat.
3. Ringkontaktstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Maximum näher bei den kontaktgebenden Enden (4)
der Kontaktfinger (2) als bei den dem Sockel (1) benachbarten
Enden der Schlitze (3) liegt.
4. Ringkontaktstück nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontaktfinger (2) im Bereich jenes
Maximums (5) ausgebuchtet sind.
5. Verfahren zum Umformen eines Ringkontaktstücks, welches
aus einem Sockel und einem Kranz von auf einem Kreis
angeordneten, durch achsparallele Schlitze im Ringkontaktstück
getrennten, federnden Kontaktfingern besteht, welche sich gegen
seitig nicht berühren, in eine Gestalt gemäß einem der vor
stehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ringkontaktstück durch elasti
sches Auswärtsbiegen der Kontaktfinger (2) aufgeweitet und in
diesem aufgeweiteten Zustand gehalten wird, dann die Kontakt
finger (2) unter plastischer Verformung ausgebuchtet werden, so
daß sich ihre kontaktgebenden Enden (4) einander annähern, und
danach die Kontaktfinger (2) durch eigenes Rückfedern zur Anlage
aneinander gebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Kontaktfinger (2) in gleicher Weise ausgebuchtet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Kontaktfinger (2) gleichzeitig ausgebuchtet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829877 DE3829877A1 (de) | 1988-09-02 | 1988-09-02 | Ringkontaktstueck fuer mittel- und hochspannungsschalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829877 DE3829877A1 (de) | 1988-09-02 | 1988-09-02 | Ringkontaktstueck fuer mittel- und hochspannungsschalter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3829877A1 true DE3829877A1 (de) | 1990-03-15 |
DE3829877C2 DE3829877C2 (de) | 1990-09-13 |
Family
ID=6362174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883829877 Granted DE3829877A1 (de) | 1988-09-02 | 1988-09-02 | Ringkontaktstueck fuer mittel- und hochspannungsschalter |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3829877A1 (de) |
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D4 | Patent maintained restricted | ||
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Owner name: AMI DODUCO GMBH, 75181 PFORZHEIM, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |