DE3829409C2 - Verfahren zur Herstellung von Fluorkohlenstoffcarbonsäuren oder -sulfonsäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Fluorkohlenstoffcarbonsäuren oder -sulfonsäurenInfo
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Description
Fluorkohlenstoff-carbonsäuren der Formel Rf(COOH)m mit 1
bis 10 Kohlenstoffatomen in der Rf-Gruppe sind industriell
wichtige Materialien, da einfache Derivate dieser Säuren
verschiedene Anwendungszwecke erfüllen. Beispielsweise sind
einige Fluorkohlenstoff-carbonylchloride Rf(COCl)m als Zwischenprodukte
für Arzneimittel und Agrikulturchemikalien
oder bei niedrigen Temperaturen wirkende Polymerisationsinitiatoren
brauchbar, und es können ausgezeichnete oberflächenaktive
Stoffe auf Rf(COOH)m, welches eine relativ
große Anzahl von Kohlenstoffatomen besitzt, abgeleitet werden.
Außerdem können einige Fluorkohlenstoffverbindungen
mit speziellen Anwendungsmöglichkeiten in einfacher Weise
durch thermische Zersetzung von Salzen von Rf(COOH)m erhalten
werden. Beispielsweise ergibt die thermische Zersetzung
von C₃F₇COOAg die Verbindung C₆F₁₄, was eine große Dimerisierung
der Perfluoralkylgruppe bedeutet, und die thermische
Zersetzung von C₃F₇COONH₄ ergibt einen Fluorkohlenwasserstoff
C₃F₇H. Die erhaltenen Fluorkohlenwasserstoffe
können als Kühlmittel oder Wärmeübertragungsmedium
verwendet werden.
Für die Herstellung von Rf(COOH)m ist die elektrolytische
Fluorierung eine allgemeine Methode, welche für die Anzahl
der Kohlenstoffatome in der Rf-Gruppe nicht grundsätzlich
hinsichtlich Apparatur und Verfahrensweise modifiziert werden
muß. In der JP-OS 31-268 (1956) ist die elektrolytische
Fluorierung von Carbonylchloriden oder -fluoriden, R(COF)m
oder R(COCl)m, wobei R ein nichtsubstituierter, dem Rest
Rf entsprechender Alkylrest ist, in wasserfreiem Fluorwasserstoff
beschrieben. Das Reaktionsprodukt Rf(COF)m wird
als Gas, vermischt mit als Nebenprodukt gebildetem Wasserstoff,
oder im Falle eines hohen Siedepunktes des Produktes
als Flüssigkeit gewonnen, welche von dem Fluorwasserstoff
abgetrennt und aus dem unteren Teil der Elektrolysezelle
extrahiert werden. Im allgemeinen sind die Verbindungen
Rf(COF)m in Wasser leicht löslich und erfahren eine
Hydrolyse unter Bildung der entsprechenden Fluorkohlenstoff-
carbonsäuren Rf(COOH)m. Bei konventionellen Verfahrensweisen
wird ein Wasserwäscher eingesetzt, um Rf(COF)m in
Wasser zu absorbieren und das Fluorid zu hydrolysieren,
und die erhaltene wäßrige Lösung wird der Destillation
zur Isolierung der gewünschten Säure Rf(COOH)m unterworfen.
In der industriellen Praxis ist bei dieser zuvor beschriebenen
Verfahrensweise jedoch der Nachteil gegeben, daß eine
beträchtliche Menge von HF zusammen mit dem aus der Elektrolysezelle
gewonnenen Rf(COF)m vorliegt. Die drastische Verminderung
des gleichzeitig vorliegenden HF ist durch bloße
Trenneinrichtungen wie Niedertemperaturkondensatoren und
Dekantiereinrichtungen nicht möglich. Es wäre vorstellbar, das gleichzeitig
vorliegende HF durch Durchleiten des Mischgases durch
einen mit NaF gefüllten Turm zu entfernen, diese Verfahrensweise
ist jedoch für die industrielle Anwendung wegen der
hohen Kosten und Probleme hinsichtlich der Verstopfung des
Turms und der Regenerierung von NaF nicht geeignet. Darüber
hinaus wird HF durch die Hydrolysereaktion des Carbonylfluorides
gebildet, wie dies durch die Gleichung (1) dargestellt
ist, so daß die Existenz von HF in der erhaltenen
Säurelösung unvermeidlich ist:
Rf(COF)m + H₂O → Rf(COOH)m + HF (1)
Daher sind gewöhnliche Metalle oder Glasmaterialien für
die Hydrolyse- und Destillationsapparatur nicht anwendbar,
und es müssen sehr kostspielige Gerätematerialien, wie mit
Fluorkunstharzen beschichtete Materialien, verwendet werden.
Darüber hinaus ist eine vollständige Entfernung des gleichzeitig
vorliegenden HF selbst mittels Destillation schwierig,
so daß hinsichtlich der Reinheit der erhaltenen Fluorkohlenstoff-
carbonsäure Probleme gegeben sind.
Bei der Herstellung von Rf(COOH)m mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
in der Rf-Gruppe nach der zuvor beschriebenen Verfahrensweise
tritt die Schwierigkeit bei dem abschließenden
Destillationsvorgang auf, daß die Siedepunkte der gewünschten
Verbindungen im Bereich von 70°C bis 160°C liegen,
z. B. CF₃COOH 71°C, n-C₃F₇COOH 119°C und C₅F₁₁COOH 156°C;
diese Siedepunkte liegen nicht sehr weit von dem Siedepunkt
von Wasser entfernt. Aus diesem Grund ist es erforderlich,
eine große Wassermenge unter Verwendung eines sehr groß
dimensionierten Destillationsturms zu entfernen, wobei eine
große Energiemenge verbraucht wird.
In der japanischen Zeitschrift Kogyo Kagaku Zasshi, 64 (1961),
1397, ist eine Verfahrensweise beschrieben, welche die Stufen
der Bildung eines Perfluoralkylcarbonylfluorids durch
elektrolytische Fluorierung eines Alkohols in wasserfreiem
Fluorwasserstoff, die Zwangsabsorption des Carbonylfluorids
in Wasser mit anschließender Zugabe von Siliziumdioxid und
Natriumcarbonat und die Abtrennung des Natriumsalzes der
gewünschten Fluorkohlenstoff-carbonsäure durch Extraktion
mit Alkohol umfaßt. In der Praxis ist diese Verfahrensweise
jedoch nicht wirtschaftlich, da komplizierte Arbeitsvorgänge
für die Lösungsmittelextraktion notwendig sind und weiterhin
ein Isoliervorgang wie eine Destillation im Anschluß
an die Lösungsmittelextraktion erforderlich ist.
Fluorkohlenstoff-sulfonsäuren der Formel RfSO₃H mit 1 bis
3 Kohlenstoffatomen in der Rf-Gruppe sind als Katalysatoren
für verschiedene Reaktionen einschließlich Friedel-
Crafts-Reaktionen, Nitrierungsreaktionen und Polymerisationsreaktionen
brauchbar.
Gemäß der JP-OS 30-4 218 (1955) wird eine Fluorkohlenstoff-sulfonsäure
der zuvorgenannten allgemeinen Formel aus einem
entsprechenden Sulfonylfluorid hergestellt. Das Fluorid
RfSO₂F wird durch elektrolytische Fluorierung eines Kohlenwasserstoffsulfonylchlorids RSO₂Cl, wobei R ein nichtsubstituierter
Alkylrest ist, hergestellt. Das Fluorid ist
bei Zimmertemperatur gasförmig und als Produkt der elektrolytischen
Fluorierung mit einer großen Menge als Wasserstoffgas
verdünnt. Daher wird das Fluorid zuerst durch Abkühlen
auf eine ausreichend niedrige Temperatur wie -180°C kondensiert,
und das Kondensat wird einer Hydrolysereaktion mit
einer KOH-Lösung unter Druck in einem Reaktor vom Autoklaventyp
unterworfen. Diese Reaktion dient der Umwandlung des
Fluorids in das Kaliumsalz RfSO₃K, und die gewünschte RfSO₃H
wird durch Umsetzung von RfSO₃K mit einer Überschußmenge
an nahezu 100%iger Schwefelsäure und Destillation des Reaktionsproduktes
erhalten.
Bei dieser Verfahrensweise ist jedoch die Kondensation von
RfSO₂F bei der industriellen Durchführung nachteilig, da
eine sehr intensive Kühlung unter großem Einsatz von Kühlmittel
und elektrischer Leistung für die Abkühlung erforderlich
ist, weiterhin weil der Arbeitsvorgang notwendigerweise
ansatzweise durchgeführt werden muß. Außerdem bedingt die
Hydrolyse von RfSO₂F unter Druck in einem Autoklaven oder
einer ähnlichen Vorrichtung hohe Kosten hinsichtlich Ausrüstung
und Reaktionsdurchführung. Da diese nachteiligen
Arbeitsvorgänge erforderlich sind, ist die Durchführung
des Gesamtverfahrens in kontinuierlicher Weise sehr schwierig,
und die Produkte werden unvermeidlich sehr teuer.
Aus der US-PS 39 19 295 ist ein Verfahren bekannt zur Herstellung
von Salzen der Perfluorkohlenstoff-sulfonsäuren.
Die Perfluorkohlenstoff-sulfonylchloride werden dabei mit
einer ersten Base, z. B. Kaliumhydroxid, in Gegenwart einer
zweiten Base, z. B. Calciumoxid, umgesetzt. Die zugegebenen Mengen an
erster und zweiter Base sind jeweils etwa äquivalent zur
Menge des Perfluorkohlenstoff-sulfonylchlorids. Bei der
Umsetzung fällt Calciumfluorid aus. Nach der Abtrennung
dieses Salzes und Abkühlung des Filtrats kristallisiert
das Salz der Perfluorkohlenstoff-sulfonsäure aus. Die Mutterlauge
kann in das Verfahren zurückgeführt werden. Eine
kontinuierliche Verfahrensführung ist nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
industriell vorteilhaften Verfahrens zur Herstellung von
Fluorkohlenstoff-carbonsäuren Rf(COOH)m oder Fluorkohlenstoff-
sulfonsäure RfSO₃F bei reduzierten Kosten hinsichtlich
Apparaturen und Reaktionsdurchführung.
Gegenstand der Erfindung sind somit die in den nachstehenden
Ansprüchen 1 und 5 angegebenen Verfahren.
Im Fall der Herstellung einer Fluorkohlenstoff-carbonsäure
Rf(COOH)m mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in dem Rf-Rest
umfaßt die Behandlung in der Anfangsstufe (a) die Hydrolyse
eines Fluorkohlenstoff-carbonylfluorids Rf(COF)m mit Wasser,
um hierdurch eine saure, wäßrige Lösung zu erhalten, und
in Stufe (b) dann das Vermischen der sauren Lösung mit einer
wäßrigen Lösung von KOH.
Im Fall der Herstellung einer Fluorkohlenstoff-sulfonsäure
RfSO₃H mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in dem Rf-Rest umfaßt
die Behandlung in der Anfangsstufe (a) das Inkontaktbringen
eines gasförmigen Fluorkohlenstoff-sulfonylfluorids RfSO₂F
mit einer wäßrigen Lösung von KOH unter Normaldruck. Bei
dieser Stufe wird die Einspeisungsrate des Sulfonylfluorids
in die KOH-Lösung pro Flächeneinheit des Gas-Flüssigkeit-Kontakts
auf einem Wert von nicht mehr als 0,5 mol/h · m² gehalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt keine Reaktion oder
Behandlung, welche unter hohem Druck durchgeführt werden
müßte, und der gesamte Verfahrensablauf kann in kontinuierlicher
Weise unter Rückführung der KOH-Lösung durchgeführt
werden. Das Verfahren besteht aus relativ einfachen Arbeitsvorgängen,
wobei keine sehr teuren Apparaturen verwendet
werden, und es können entweder Rf(COOH)m oder RfSO₃H von
sehr hoher Reinheit mit hoher Ausbeute hergestellt werden.
Die Erfindung wird im folgenden mehr ins einzelne gehend
erläutert.
Perfluoralkylcarbonylfluoride Rf(COF)m, wie sie bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Fluorkohlenstoff-
carbonsäuren verwendet werden, werden üblicherweise
durch elektrolytische Fluorierung von R(COF)m oder
R(COCl)m, welche die entsprechenden Alkylgruppen (R) aufweisen,
hergestellt, obwohl auch zahlreiche andere Verfahrensweisen
alternativ eingesetzt werden können. Die Methode
der elektrolytischen Fluorierung ergibt Rf(COF)m in Gasform,
vermischt mit H₂-Gas, wenn der Rf-Rest nicht mehr als 4
Kohlenstoffatome besitzt, und in flüssiger Form, wenn der
Rf-Rest mehr als 4 Kohlenstoffatome aufweist. Beispielsweise
ist die Zusammensetzung des aus der elektrolytischen
Zelle gelieferten Mischgases im Falle von n-C₃F₇COF grob
wie folgt, angenommen, daß der Rückflußkühler für die Wiedergewinnung
von HF auf -35°C gehalten wird:
n-C₃F₇COF: | |
3,3 Vol.-% | |
C₂F₅COF: | 0,2 Vol.-% |
C₃F₈: | 6,2 Vol.-% |
COF₂: | 6,2 Vol.-% |
H₂O: | 74,2 Vol.-% |
HF: | 9,9 Vol.-% |
Ein solches Mischgas wird der Hydrolyse unter Verwendung
eines Wasserwäschers unterworfen, um auf diese Weise Rf(COOH)m
zusammen mit HF zu bilden. Gleichzeitig wird koexistierendes
COF₂ zu CO₂ und HF hydrolysiert, wobei jedoch CO₂ aus einer
solchen Reaktion leicht aus dem Reaktionssystem entfernt
wird, da die Hydrolysereaktionsflüssigkeit sauer ist.
COF₂ + H₂O → CO₂ + 2 HF (2)
Die Hydrolyse kann bei einer beliebigen Temperatur unter
dem Siedepunkt der erhaltenen wäßrigen Lösung durchgeführt
werden, vorzugsweise wird die Absorption an dem Mischgas
in Wasser bei einer nicht höheren Temperatur als 40°C im
Hinblick auf die Dampfdrücke von HF und Rf(COOH)m, das durch
die Hydrolyse gebildet wird, durchgeführt.
Für den Wasserwäscher wird ein säurebeständiges Kunstharz,
beispielsweise Polytetrafluorethylen, verwendet, da saure
Bedingungen hierin erzeugt werden. Es ist möglich, einen
Alkaliwäscher für die Absorption der als Folge der Hydrolysereaktion
gebildeten Gase zu verwenden, dies ist jedoch nicht
vorteilhaft, da der Verbrauch von KOH als Folge der Reaktion
des aus dem COF₂ herrührenden CO₂ unter Bildung von Kaliumcarbonat
zunimmt und weil die Reinheit des anschließend
ausgefällten Rf(COOK)m durch Einschluß von Kaliumcarbonat
erniedrigt wird.
Der nächste Arbeitsvorgang ist die Neutralisation der bei
dem zuvor beschriebenen Vorgang erhaltenen, wäßrigen Lösung.
Erfindungsgemäß wird eine wäßrige KOH-Lösung als alkalische
neutralisierende Lösung verwendet, wodurch Rf(COOH)m und
HF in der sauren Lösung zu Rf(COOK)m bzw. KF umgewandelt
werden. Die Temperatur der alkalischen Lösung ist willkürlich,
sie sollte jedoch niedriger als der Siedepunkt
liegen.
KOH ist eine leicht als industrielles Material zugängliche
Alkaliverbindung, und ein wesentlicher Vorteil der Verwendung
von KOH bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt darin,
daß durch den Neutralisationsvorgang gebildetes KF eine
sehr hohe Löslichkeit in Wasser besitzt, 0,92 kg KF/kg
H₂O bei 18°C, während Fluoride von anderen Metallen im allgemeinen
eine geringe Wasserlöslichkeit besitzen. Bei Verwendung
von NaOH für den Neutralisationszweck wird HF zu
NaF umgewandelt. Die Löslichkeit von NaF in Wasser, 0,04 kg/kg
H₂O bei 25°C, ist weit niedriger als diejenige von KF,
und die tatsächliche Löslichkeit von NaF wird noch niedriger
als Folge des Aussalzeffektes von Rf(COONa)m. Daher wäre
es unvermeidlich, daß eine beträchtliche Menge an ausgefälltem
NaF sich mit dem Rf(COONa)m vermischen würde, was die
Verschlechterung der Reinheit des Endproduktes bedingen
würde.
Rf(COOK)m besitzt im allgemeinen gute Löslichkeiten in Wasser,
wobei die Löslichkeiten höher sind, je weniger Kohlenstoffatome
vorliegen. Jedoch nimmt die Löslichkeit von jedem
Rf(COOK)m stark ab, wenn die Konzentration an gleichzeitig
vorliegendem KOH ansteigt. Beispielsweise beträgt bei Normaltemperatur
die Löslichkeit von n-C₃F₇COOK mehr als
3 kg/kg H₂O bei Abwesenheit von KOH, jedoch nimmt sie auf
nur 0,1 kg/kg H₂O bei Anwesenheit von 0,43 kg KOH in 1 kg
H₂O zu. Ein Weg zur Ausfällung von Rf(COOK)m aus der neutralisierten
wäßrigen Lösung besteht in der weiteren Zugabe
von KOH zu der Lösung. Der beste Weg besteht jedoch darin,
die wäßrige Lösung zur Erhöhung der Konzentration an
Rf(COOK)m wie auch der Konzentration von KOH einzuengen.
Das Einengen oder Konzentrieren kann nach einer üblichen
Hitzeverdampfungsmethode unter Verwendung eines aus einem
gewöhnlichen Material, wie gewöhnlichem oder rostfreiem
Stahl, hergestellten Verdampfers durchgeführt werden, und
für eine schnellere Durchführung kann wahlweise die Verdampfung
unter vermindertem Druck oder unter Durchblasen
eines Trägergases durchgeführt werden.
Das Kaliumcarboxylat kann während des Eindampfvorganges
ausgefällt werden, jedoch wird die konzentrierte oder eingeengte
Lösung bevorzugt abgekühlt, da eine größere Niederschlagsmenge
in einer für den nachfolgenden Filtrationsvorgang
geeigneten Form erhalten wird. Aus der eingeengten
und abgekühlten Lösung fällt das Kaliumsalz in Form von
Kristallen von 0,1 bis 2 oder 3 mm aus, diese können in
einfacher Weise durch Zentrifugenfiltration oder Absaugfiltration
oder nach beinahe jedem anderen Filtrationsverfahren
abgetrennt werden. Insbesondere ergibt die Zentrifugenfiltration
einen Kuchen mit einem Gehalt von nur etwa
5 Gew.-% Wasser.
Beim Start mit einem Mischgas der zuvor gezeigten Zusammensetzung
wird ein Kuchen mit folgender (typischer) Zusammensetzung
erhalten:
n-C₃F₇COOK: | |
86,0 Gew.-% | |
C₂F₅COOK: | 4,9 Gew.-% |
KF: | 3,1 Gew.-% |
KOH: | 1,0 Gew.-% |
H₂O: | 5,0 Gew.-% |
Im Hinblick auf die Reinheit des Kaliumsalzes reicht es
aus, den Kuchen in der zuvor angegebenen Zusammensetzung
lediglich zu trocknen. Obwohl KF und KOH hierin enthalten
sind, ist die Anwesenheit solch kleiner Mengen an Verunreinigungen
kaum für die nachfolgende Säurezersetzung der Kaliumcarboxylate
störend. Falls erforderlich, kann das KF bei
geringer Auflösung der Carboxylate durch Waschen des Kuchens
mit einer an Kaliumionen reichen, wäßrigen Lösung wie einer
KOH-Lösung fast vollständig entfernt werden.
Nach diesen Verfahrensschritten gebildetes und abgetrenntes
Rf(COOK)m kann in einfacher Weise zu Rf(COOH)m durch Zersetzung
mit Schwefelsäure umgewandelt werden. Durch Destillation
wird das gewünschte Rf(COOH)m aus der die Schwefelsäure
enthaltenden Reaktionsflüssigkeit isoliert.
Bei Durchführung der Säurezersetzungsreaktion ist es möglich,
den Gehalt an freiem Fluor in dem Rf(COOK)m durch
Behandlung des Carboxylates mit Siliciumdioxid
oder einer Silikat
enthaltenden Substanz sehr stark herabzusetzen. In Anwesenheit
von Schwefelsäure reagiert in dem Kaliumsalz enthaltenes,
freies Fluor mit Siliziumdioxid und wandelt sich
in SiF₄-Gas um, das leicht aus dem behandelten Material
entfernt werden kann. Unter Durchführung dieser Behandlung
kann der Gehalt an freiem Fluor in dem Endprodukt Rf(COOH)m
auf weniger als 1 ppm reduziert werden.
SiO₂ + 4 HF → 2 H₂O + SiF₄↑ (3)
Vorteilhafterweise wird 80%ige oder noch stärker konzentrierte
Schwefelsäure verwendet, und die Menge an Schwefelsäure
ist geeigneterweise nicht weniger als das Äquivalent
des der Behandlung unterworfenen Carboxylats und nicht mehr
als das 3fache dieses Äquivalents. Falls die Schwefelsäuremenge
für ein gutes Durchmischen mit dem Carboxylat nicht
ausreicht, bleibt die Reaktion von freiem Fluor unvollständig.
Andererseits scheint die Verwendung eines großen Schwefelsäureüberschusses
den Effekt der Entfernung von Fluor
nicht nennenswert zu verbessern.
Beispiele von silikathaltigen Substanzen, die anstelle von
Siliciumdioxid eingesetzt werden können, sind Diatomeenerde,
Natriumsilikat und einige Glassorten. Vorteilhafterweise
ist die Siliciumdioxidmenge das 4fache bis 20fache wie
die theoretische Menge entsprechend der Gleichung (3). Falls
die Siliciumdioxidmenge geringer ist, bleibt die gewünschte
Reaktion unvollständig. Andererseits verbessert der Einsatz
eines noch größeren Siliciumdioxidüberschusses das Ergebnis
der Behandlung zur Entfernung von Fluor nicht nennenswert.
Die Behandlung zur Entfernung von Fluor kann selbst bei
Zimmertemperatur durchgeführt werden, jedoch wird diese
Behandlung bevorzugt bei 80-150°C während 0,5-6 Stunden
unter kontinuierlichem Rühren durchgeführt. Die Behandlung
kann bei Normaldruck durchgeführt werden, vorzugsweise wird
die Behandlung jedoch unter vermindertem Druck zur Verbesserung
der Entfernung von Fluor als SiF₄-Gas durchgeführt.
Zum gleichen Zweck kann ein Trägergas wie Luft oder Stickstoffgas
in die der Reaktion unterworfenen Aufschlämmung
eingeblasen werden.
Im folgenden wird auf die Mutterflüssigkeit eingegangen,
welche als Filtrat nach Abtrennung des ausgefällten Rf(COOK)m
zurückbleibt. Die Mutterflüssigkeit enthält KOH und geringe
Mengen an Rf(COOK)m als nützliche Materialien zusammen mit
dem nicht gewünschten KF. Es wurde festgestellt und bestätigt,
daß KF in wirksamer Weise aus der Mutterflüssigkeit unter
Ausnutzung einer doppelten Zersetzungsreaktion, wie sie
durch die folgende Gleichung wiedergegeben wird, entfernt
werden kann:
nKF + M(OH)n → nKOH + MFn↓ (4)
worin M ein unlösliches Fluorid oder ein Fluorid mit geringer
Löslichkeit in Wasser bedeutet und n die Wertigkeit
des Metalls M ist.
Für die industrielle Durchführung ist es vorteilhaft, das
Metall M unter Alkalimetallen und Erdalkalimetallen auszuwählen,
insbesondere unter Na, Li, Mg und Ca. Dies bedeutet,
daß die Entfernung von KF unter Verwendung eines billigeren
Metallhydroxides als KOH durchgeführt werden kann. Weiterhin
ergibt diese Reaktion KOH, welches ein für das erfindungsgemäße
Verfahren unerläßliches Material ist. Da die
zuvor beschriebene Reaktion in Anwesenheit einer großen
Menge an KOH durchgeführt wird, wird die Löslichkeit des
bei der Reaktion gebildeten Metallfluorides praktisch Null.
Beispielsweise besitzt bei Verwendung von NaOH als Metallhydroxid
gebildetes NaF eine Löslichkeit von etwa 0,04 kg/kg
H₂O in reinem Wasser, jedoch nimmt die Löslichkeit auf nur
0,0016 kg/kg H₂O ab, wenn 0,52 kg KOH in 1 kg Wasser enthalten
sind. Daher kann eine fast stöchiometrische Entfernung
von Fluorid erreicht werden.
Die Doppelzersetzungsreaktion schreitet selbst bei Zimmertemperatur
fort, jedoch wird die Reaktion bevorzugt bei
einer nicht niedrigeren Temperatur als 60°C durchgeführt,
um die Ausfällung von MFn als feine, für eine Abtrennung
durch Filtration nicht geeignete Kristalle zu vermeiden.
Vorteilhafterweise ist die bei dieser Reaktion eingesetzte
Menge an M(OH)n annähernd die theoretische Menge, bezogen
auf Fluoridionen in der Mutterflüssigkeit, oder weniger
als diese theoretische Menge. Die Zugabe einer mehr als
theoretischen Menge an M(OH)n ergibt die Ausfällung von
unerwünscht feinen Kristallen von MFn, und ein Teil des
MFn bleibt in der behandelten Mutterflüssigkeit zurück und
tritt in das Rf(COOK)m über, wenn die Mutterflüssigkeit
erneut als alkalische Lösung zur Neutralisation der bei
der Hydrolyse in der Anfangsstufe des Verfahrens erhaltenen,
sauren Lösung verwendet wird. Vorteilhafterweise beträgt
die Fluorionenkonzentration in der von Fluorid zu befreienden
Mutterflüssigkeit nicht mehr als 100 g/l, da die Neigung
für eine Zunahme der Menge an feinen Kristallen an
ausgefälltem MFn besteht, wenn die Fluorionenkonzentration
in der behandelten Lösung zu hoch liegt.
Falls feine Kristalle von MFn gebildet werden, ist ein
Wachsenlassen der Kristalle bis auf ein geeignetes Maß für
die Filtration durch Erhitzen der behandelten Mutterflüssigkeit
auf eine Temperatur im Bereich von etwa 80°C bis zum
Siedepunkt für wenigstens 1 Stunde und vorzugsweise für
2-15 Stunden möglich.
Nach Entfernung des KF durch die zuvor beschriebene Behandlung
werden Ergänzungsmengen an
KOH und Wasser zu der Mutterflüssigkeit zugesetzt, um diese
zu der Neutralisationsstufe der bei der Hydrolyse erhaltenen,
sauren Lösung rückzuführen.
Die zuvor gegebene Beschreibung der Herstellung von
Rf(COOH)m aus gasförmigem Rf(COF)m ist ebenfalls im Fall
der Verwendung eines flüssigen Rf(COF)m ohne irgendwelche
wesentlichen Unterschiede anwendbar. Der einzige Unterschied
besteht lediglich darin, daß das flüssige Fluorid zu dem
Wasser zugesetzt wird, anstatt daß das gasförmige Fluorid
in Wasser absorbiert werden muß.
Im folgenden wird die Herstellung von Fluorkohlenstoff-sulfonsäuren
näher beschrieben.
Perfluoralkylsulfonylfluoride, RfSO₂F, wie sie bei der Erfindung
eingesetzt werden, werden üblicherweise durch elektrolytische
Fluorierung von RSO₂F oder RSO₂Cl, welche die
entsprechenden Alkylgruppen (R) aufweisen, hergestellt.
Im Fall der Verwendung
von RSO₂F ist die einzige Verunreinigung, die in
Betracht zu ziehen ist, das als Fluorierungsmittel verwendete
HF. Im Fall von RSO₂Cl müssen nicht nur das das RfSO₂F
begleitende HF, sondern ebenfalls bei der elektrolytischen
Fluorierung gebildetes HCl und HClO entfernt werden. Der
größte Teil des HF wird aus einem Rückflußkühler, der am
Auslaß der Elektrolysezelle vorgesehen ist, rückgeführt,
ein Teil des HF wird jedoch aus der Zelle abgegeben. Es
ist möglich, den größten Teil der mit dem RfSO₂F vermischten
Halogenverbindungen durch Absorption in einem Wasserwäscher
zu entfernen. Möglicherweise werden die Verbindungen
RfSO₂F kaum in Wasser und insbesondere kaum in saurer
wäßriger Lösung absorbiert. Bei Verwendung von Wasser als
Absorbens ist es vorteilhaft, die Absorption der Verunreinigungen
bei einer nicht höheren Temperatur als 40°C im Hinblick
auf die Dampfdrücke von HF, HCl und HClO durchzuführen.
Darüber hinaus können die Dampfdrücke dieser Verunreinigungen
unterdrückt und damit die Absorptionswirksamkeit
verbessert werden, wenn eine verdünnte wäßrige Lösung einer
Alkaliverbindung als Absorbens verwendet wird, welche die
Funktion einer fortwährenden Neutralisation der absorbierten
sauren Verunreinigungen hat. Verbindungen RfSO₂F werden
in alkalischen wäßrigen Lösungen kaum absorbiert. Die Alkaliverbindung
wird unter Hydroxiden und Oxiden von Alkalimetallen
und Erdalkalimetallen wie Na, K, Li, Ca und Mg
ausgewählt, und die Alkalikonzentration in der wäßrigen
Lösung beträgt wenigstens 0,1 g/l, und vorzugsweise liegt
sie im Bereich von 1 bis 2 g/l. Die Absorption der Verunreinigungen
in einer alkalischen Lösung kann in einem gewöhnlichen
Absorptionsturm wie einem Wandrieselturm oder
einem gepackten Turm durchgeführt werden. Die Wirksamkeit
der Absorption kann durch Kühlen der Absorptionslösung gefördert
werden, der gewünschte Zweck kann jedoch selbst
bei Normaltemperatur vollständig erreicht werden. Durch
Verwendung einer alkalischen Absorptionslösung ist es möglich,
von Verunreinigungen fast freies RfSO₂F zu erhalten,
so daß RfSO₃K sehr hoher Reinheit in der Anfangsstufe a) des
erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten werden kann.
Die Anfangsstufe besteht darin, RfSO₂F in Kontakt mit einer
wäßrigen Lösung von KOH zur Hydrolyse des Sulfonylfluorides
zu dem Sulfonat RfSO₃K zu bringen. Gemäß dem Stand der Technik
wird RfSO₂F in Form von Kondensat mit einer KOH-Lösung
unter Druck in einem Autoklaven umgesetzt. Der Grund hierfür
ist, daß die Hydrolyserate von RfSO₂F in einer KOH-Lösung
bei Normaldruck sehr niedrig liegt. Unter Verwendung
eines gewöhnlichen Wäschers wie eines Naßfilmturmes oder
eines gepackten Turmes war es sehr schwierig, einen wesentlichen
Teil des in Gasform angelieferten RfSO₂F zu hydrolysieren,
und die Ausbeute an RfSO3K betrug bestenfalls 20
bis 30%.
Im Hinblick auf die Absorption von gasförmigem RfSO₂F in
einer wäßrigen alkalischen Lösung bei Normaldruck wurde nun
festgestellt, daß die Wirksamkeit von Absorption und Hydrolyse
beträchtlich verbessert werden, wenn die Oberfläche
von Absorptionsflüssigkeit pro Einheitsmenge an zugeführtem
Gas stark erhöht wird. Anders ausgedrückt, die Zuführrate des
RfSO₂F pro Flächeneinheit des Gas-Flüssigkeits-Kontakts
wird auf einen sehr niedrigen Wert begrenzt. Hierdurch wurde
es möglich, eine fast vollständige Absorption und Hydrolyse
des zugeführten gasförmigen RfSO₂F zu erreichen. Beispielsweise
wird im Fall des Kontaktes von gasförmigem CF₃SO₂F
mit einer KOH-Lösung die Ausbeute an CF₃SO₃K etwa 65%,
wenn die Zuführrate von CF₃SO₂F pro Flächeneinheit des
Gas-Flüssigkeit-Kontakts G auf nicht mehr als 0,5 mol/h · m² eingeregelt
wird, um die Absorption und Hydrolyse laufen fast stöchiometrisch
ab, wenn der Wert G auf 0,15 mol/h · m² oder darunter
eingeregelt wird.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Temperatur der
alkalischen Lösung. Die Flüssigkeitstemperatur sollte nicht
niedriger als Zimmertemperatur liegen, und für die Wirksamkeit
der Absorption ist es erforderlich, die Flüssigkeitstemperatur
im Bereich von 60 bis 90°C zu erhalten. Die Wirksamkeit
der Absorption wird nicht weiter durch ein Anheben
der Flüssigkeitstemperatur auf über 90°C als Folge des scharfen
Anstieges des Wasserdampfdruckes erhöht.
Als Alkaliverbindung wird vorteilhafterweise ein Kaliumsalz
verwendet, da KF eine wesentlich höhere Löslichkeit in Wasser
als andere Metallfluoride besitzt, und KOH wird im Hinblick
auf die Bildung von störenden Gasen aus anderen üblichen
Kaliumsalzen wie KHCO₃ und K₂CO₃ bevorzugt. In der
wäßrigen KOH-Lösung, welche als absorbierende und hydrolysierende
Flüssigkeit eingesetzt wird, sollte die Kaliumkonzentration
wenigstens 5 g/l betragen und bevorzugt im
Bereich von 70 bis 300 g/l liegen. Der Kontakt Gas/Flüssigkeit
wird in einem Wäscher durchgeführt, und ein Wäscher
vom Typ eines mit einer Packung gefüllten Turms ist bevorzugt.
Die Packung kann von beliebigem Typ sein, sofern sie
eine ausreichend große Oberfläche besitzt, beispielsweise
können Raschig®-Ringe verwendet werden.
Unter den zuvor beschriebenen Bedingungen ist es möglich,
eine kontinuierliche Hydrolyse von RfSO₂F (mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
in dem Rf-Rest) in einem alkalischen Wäscher
unter Normaldruck durchzuführen. Die Hydrolysereaktion wird
durch folgende Gleichung wiedergegeben:
RfSO₂F + 2 KOH → RfSO₃K + KF + H₂O (5)
Die Verbindungen RfSO₃K besitzen im allgemeinen hohe Löslichkeit
in Wasser. Beispielsweise lösen sich etwa 1 kg
CF₃SO₃K in 1 kg Wasser bei Normaltemperatur auf. Jedoch
nimmt die Löslichkeit jeder RfSO₃K-Verbindung stark ab,
wenn ein Kaliumsalz, insbesondere KOH, zu dem Wasser zugesetzt
wird. Wenn die Konzentration an KOH beispielsweise
0,83 kg/kg H₂O beträgt, lösen sich nur 0,09 kg CF₃SO₃K in
1 kg Wasser auf. Außerdem hängen die Löslichkeit von RfSO₃K-
Verbindungen in starkem Maße von der Temperatur ab, und
sie nehmen mit höheren Temperaturen zu.
Unter Berücksichtigung dieser Eigenschaften der Löslichkeit
von RfSO₃K-Verbindungen besteht ein wirksamer Weg zur
Ausfällung von RfSO₃K aus der in der Anfangsstufe erhaltenen
wäßrigen Lösung in der weiteren Zugabe von KOH zu der
Lösung. Eine weitere erforderliche Maßnahme
ist ein teilweises Verdampfen von Wasser aus der Lösung
durch Erhitzen der Lösung unter Normaldruck oder vermindertem
Druck, um die Konzentration an RfSO₃K wie auch die Konzentration
an Kaliumionen zu erhöhen, und anschließendes
Abkühlen der Lösung. Durch eine solche Behandlung fällt
RfSO₃K in Form von Kristallen von 0,1 bis 2 oder 3 mm aus,
diese können in einfacher Weise durch Zentrifugenfiltration,
Absaugfiltration oder nach fast jeder anderen Filtrationsmethode
abfiltriert werden. Insbesondere die Zentrifugenfiltration
ergibt einen Kuchen, welcher nur etwa 5 Gew.-%
Wasser enthält, so daß RfSO₃K mit einer Reinheit von höher
als 95% durch einfaches Trocknen des Kuchens erhalten wird.
Obwohl KF und KOH hierin enthalten sind, ist die Anwesenheit
von solch kleinen Mengen dieser Verunreinigung bei der
nachfolgenden Säurezersetzung des Kaliumsulfonates kaum
störend. Erforderlichenfalls ist es möglich, das KF fast
vollständig unter schwachem Auflösen der Sulfonate durch
Waschen des Kuchens mit einer an Kaliumionen reichen, wäßrigen
Lösung, z. B. einer KOH-Lösung, zu entfernen.
Das in Pulverform nach diesen Arbeitsvorgängen gebildete
und abgetrennte RfSO₃K kann in einfacher Weise in RfSO₃H
durch Zersetzung mit Schwefelsäure umgewandelt werden. Durch
Destillation wird das gewünschte RfSO₃H aus der die Schwefelsäure
enthaltenden Reaktionsflüssigkeit isoliert. Da RfSO₃H-
Verbindungen relativ hohe Siedepunkte besitzen, z. B. CF₃SO₃H:
K = 162°C, ist es vorteilhaft, die gewünschte Säure durch
Destillation unter vermindertem Druck zu isolieren.
Vor der Säurezersetzungsreaktion ist es möglich, den Gehalt
an freiem Fluor in den RfSO₃K-Verbindungen durch Behandeln
des Sulfonates mit Schwefelsäure und Siliciumdioxid oder
einer Silikat enthaltenden Substanz zu entfernen, wie dies
zuvor mit Bezug auf die Herstellung von Fluorkohlenstoffcarbonsäuren
beschrieben wurde. Durch eine solche Behandlung
kann der Gehalt an freiem Fluor in dem letztlich erhaltenen
RfSO₃H auf weniger als 1 ppm herabgesetzt werden.
Im folgenden wird auf die als Filtrat nach der Abtrennung
des ausgefällten RfSO₃K verbliebene Mutterflüssigkeit eingegangen.
Die Mutterflüssigkeit enthält KOH und geringe
Mengen an RfSO₃K, welches brauchbare Materialien sind, zusammen
mit dem nichterwünschten KF. Wie zuvor unter Bezugnahme
auf die Herstellung von Rf(COOH)m beschrieben, wird
KF in der Mutterflüssigkeit unter Verwendung einer Doppelzersetzungsreaktion,
wie sie durch die Gleichung (4) wiedergegeben
wird, entfernt. Die Bedingungen für diese Reaktion
wurden zuvor beschrieben. Auch in diesem Falle ist es nicht
erwünscht, eine größere als die theoretische Menge an Metallhydroxid
M(OH)n zu verwenden, da neben den zuvor beschriebenen
Nachteilen die Rückführung der behandelten KOH-Lösung
zu dem Wäscher ein Verstopfen des Wäschers durch Ausfällen
von MFn bewirken könnte.
Nach Entfernung des KF durch die zuvor beschriebene Behandlung
werden komplementäre Mengen an KOH und Wasser zu der
Mutterflüssigkeit für deren Rückführung zur Stufe der Hydrolyse
von RfSO₂F zugesetzt.
Die Herstellung von Fluorkohlenstoff-carbonsäuren oder -sulfonsäuren
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird anhand
der folgenden Beispiele näher erläutert.
Es wurde eine elektrolytische Fluorierungsbehandlung durch
kontinuierliches Einführen von 110 g/h an n-C₃H₇COCl und
310 g/h an wasserfreiem Fluorwasserstoff in eine Elektrolysezelle
unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Zellentemperatur = 15°C;
Spannung und Stromstärke: 5,5 V und 500 A;
Temperatur des Rückflußkühlers: -35°C.
Spannung und Stromstärke: 5,5 V und 500 A;
Temperatur des Rückflußkühlers: -35°C.
Ein Mischgas folgender Zusammensetzung wurde mit einer Rate
von 420 g/h erhalten:
In einem mit Polyethylenfüllkörpern gepackten Wasserwäscher
wurde das Mischgas zuerst mit Wasser (600 g pro 419,7 g
des Mischgases) hydrolysiert, um eine saure Lösung der im
folgenden angegebenen Zusammensetzung zu erhalten, und dann
wurde diese saure Lösung der Neutralisationsreaktion mit
einer KOH-Lösung (einer rückgeführten Lösung der im folgenden
angegebenen Zusammensetzung) unterzogen, wobei diese
bei 30°C zu dem Wäscher mit einer Rate von 2,1 kg/h zugeführt
wurde:
Die Neutralisationsreaktion ergab eine Carboxylatlösung
folgender Zusammensetzung, welche aus dem Wäscher mit einer
Rate von 2,9 kg/h entnommen wurde. Am Gasaustritt des Wäschers
wurden keine Spuren von n-C₃F₇COF in dem abgegebenen Gas
festgestellt.
Als nächstes wurden in einem Verdampfer aus rostfreiem Stahl
unter Verwendung von Dampf als Heizmedium 236,5 kg der zuvor
genannten neutralisierten Lösung bis zu ihrem Siedepunkt
und bis zur Verdampfung von 88,8 kg Wasser erhitzt. Die
Abkühlung der verbliebenen Flüssigkeit auf 30°C bewirkte
die Ausfällung von Kristallen mit einer Größe von 0,3 bis
1 mm. Die erhaltene Aufschlämmung wurde in einem Zentrifugenseparator
filtriert, und die abgetrennten Feststoffe wurden
mit 12 kg einer 36gew.-%igen KOH-Lösung gewaschen und bei
120°C während 10 h getrocknet, wobei 11,6 kg eines Kristallpulvers
erhalten wurden. Durch Analyse wurde festgestellt,
daß dieses Pulver aus 91,4 Gew.-% n-C₃F₇COOK, 5,1 Gew.-%
C₂F₅COOK, 0,3 Gew.-% KF, 2,9 Gew.-% KOH und 0,3 Gew.-% H₂O
bestand.
Als nächstes wurden 11,6 kg dieses Kristallpulvers mit 10,7 kg
einer 98%igen Schwefelsäure und 40 g Pulver von aktivem
Siliziumdioxid vermischt, und die erhaltene Aufschlämmung
wurde auf 100°C erhitzt gehalten und während 5 h unter vermindertem
Druck von 2000 Pa (15 Torr) gerührt, wobei Stickstoffgas
kontinuierlich in die Aufschlämmung zur Beschleunigung
der Verdrängung von bei der Reaktion gebildeten SiF₄-
Gas eingeblasen wurde. Nach dieser Behandlung wurde die
Reaktionsflüssigkeit zur Gewinnung von gereinigtem n-C₃F₇COOH
destilliert. Die erhaltene Säure besaß eine Reinheit von
99,98%, enthielt 200 ppm Feuchtigkeit und wies einen Gehalt
von weniger als 1 ppm an freiem Fluor auf.
Zur Entfernung von Fluorid aus der bei der zuvor beschriebenen
Zentrifugenfiltration abgetrennten Mutterflüssigkeit
wurden 89,6 kg einer wäßrigen Aufschlämmung mit einem Gehalt
von 30 Gew.-% an Ca(OH)₂ zu 135 kg der auf 100°C erhitzt
gehaltenen Mutterflüssigkeit zugesetzt, um auf diese
Weise die Ausfällung von Kristallen von CaF₂ zu bewirken.
Die Entfernung des Niederschlages in einer Filterpresse
ergab 174 kg einer von Fluorid befreiten alkalischen Lösung
der im folgenden angegebenen Zusammensetzung. Die Filtration
ergab einen Kuchen mit einem Gewicht von 50,8 kg, dieser
bestand aus 28,3 kg (55,7 Gew.-%) CaF₂, 0,7 kg (1,3 Gew.-%)
KF, 6,4 kg (12,7 Gew.-%) KOH und 15,4 kg (30,3 Gew.-%) H₂O.
Durch Zugabe komplementärer Mengen von KOH und Wasser konnte
die von Fluorid weitgehend befreite Mutterflüssigkeit als KOH-Lösung
zur Neutralisierung der bei der anfänglichen Hydrolysebehandlung
erhaltenen Säurelösung erneut verwendet werden.
Zuerst wurden 2 kg einer Mischung von CF₃(CF₂)₆COF (95 Gew.-%)
und HF (5 Gew.-%) mit 0,6 l Wasser unter Rühren vermischt.
Das Gemisch wurde mit 2,4 l einer 500 g/l KOH enthaltenden
KOH-Lösung vermischt, und die erhaltene Mischung wurde unter
Rückfluß während 30 min bei 80°C erhitzt gehalten. Danach
wurde diese Reaktionsflüssigkeit auf ihrem Siedepunkt bis
zum Verdampfen von 1,6 kg Wasser erhitzt. Die verbleibende
Flüssigkeit wurde auf 30°C abgekühlt, dies bewirkte die
Ausfällung von Kristallen. Der Niederschlag wurde durch
Zentrifugenfiltration abgetrennt und mit 1000 g einer 36%igen
KOH-Lösung gewaschen und anschließend getrocknet. Das getrocknete
Kristallpulver wog 2,095 kg und enthielt 2,020 kg
(96,4 Gew.-%) CF₃(CF₂)₆COOK, 0,006 kg (0,3 Gew.-%) KF,
0,063 kg (3,0 Gew.-%) KOH und 0,006 kg (0,3 Gew.-%) H₂O.
Die Gesamtmenge des Kristallpulvers wurde mit 1,1 kg 98%iger
Schwefelsäure und 8 g Pulver von aktivem Siliciumdioxid
vermischt, und die erhaltene Aufschlämmung wurde auf 150°C
erhitzt gehalten und für 3 Stunden unter vermindertem Druck
von 2000 Pa (15 Torr) gerührt, während Stickstoffgas kontinuierlich
in die Aufschlämmung zur Förderung der Verdrängung
des bei der Reaktion gebildeten SiF₄-Gases eingeblasen
wurde. Nach dieser Behandlung wurde die Reaktionsflüssigkeit
zur Gewinnung von CF₃(CF₂)₆COOH mit einer Reinheit
von höher als 99,9% in Form des Destillates destilliert.
In der erhaltenen Säure betrug der Feuchtigkeitsgehalt 200 ppm,
und der Gehalt an freiem Fluor war weniger als 1 ppm.
Es wurde eine elektrolytische Fluorierung durch kontinuierliches
Einführen von 289 g/h an CH₃SO₂Cl und 320 g/h an
wasserfreiem Fluorwasserstoff in eine Elektrolysezelle unter
folgenden Bedingungen durchgeführt:
Zellentemperatur: 10°C;
Spannung und Strom: 5,5 V und 500 A;
Temperatur des Rückflußkühlers: -40°C.
Spannung und Strom: 5,5 V und 500 A;
Temperatur des Rückflußkühlers: -40°C.
Ein Mischgas folgender Zusammensetzung wurde mit einer Rate
von 609 g/h erhalten:
In einem Wäscher mit einer Flüssigkeitsoberfläche von
0,01 m² pro Liter an Gas wurde das Mischgas mit einer
wäßrigen 0,1gew.-%igen NaOH-Lösung bei 30°C zur vollständigen
Entfernung von HF und Cl₂ gewaschen. Das gewaschene
Gas wurde in einen Stahlwäscher, der mit aus rostfreiem
Stahl bestehenden Raschig®-Ringen gepackt war, eingeführt,
während auf 70°C erhitzte KOH-Lösung kontinuierlich
in den Wäscher zur Absorption der Gase und zur Hydrolyse
des hierin enthaltenen Sulfonsäurefluorids eingeführt
wurde. Die Zuführrate des Gases pro Flächeneinheit
des Gas-Flüssigkeits-Kontaktes G wurde auf 0,15 mol/h · m²
eingeregelt. Die KOH-Lösung war eine rückgeführte Lösung
folgender Zusammensetzung, und die Einspeisungsrate dieser
Lösung betrug 2,9 kg/h.
Durch Absorption der Gase und Hydrolyse des in dem Gas enthaltenen
Sulfonsäurefluorids wandelt sich die KOH-Lösung
in eine Sulfonatlösung folgender Zusammensetzung um, welche
aus dem Wäscher mit einer Rate von 3,2 kg/h abgezogen wurde.
Am Gasauslaß des Wäschers wurden keine Spuren von CF₃SO₂F
in dem abgegebenen Gas festgestellt.
Als nächstes wurden in einem Verdampfer aus rostfreiem Stahl
unter Verwendung von Dampf als Heizmedium 32 kg der zuvor
beschriebenen Sulfonatlösung auf ihren Siedepunkt bis zur
Verdampfung von 1,88 kg Wasser erhitzt. Das Abkühlen der
verbleibenden Flüssigkeit auf 30°C ergab die Ausfällung
von Kristallen von 0,5 bis 1 mm Größe, die daher für eine
Filtration geeignet waren. Die erhaltene Aufschlämmung wurde
in einem Zentrifugenseparator filtriert, und die abgetrennten
Feststoffe wurden während 10 h bei 120°C getrocknet, wobei
3,95 kg eines Kristallpulvers folgender Zusammensetzung
erhalten wurden:
Als nächstes wurden 3 kg dieses Kristallpulvers mit 1,05 kg
98%iger H₂SO₄ und 1,9 kg rauchender 26%iger Schwefelsäure
vermischt, und das Gemisch wurde bei 120°C während 1 h gerührt,
um auf diese Weise die Säurezersetzung des Kaliumsulfonates
durchzuführen. Danach wurde die Reaktionsflüssigkeit
einer einfachen Destillation unter vermindertem Druck
von 5330-3330 Pa (40-25 Torr) unterzogen. Als Destillat
bei 130-110°C wurden 2,32 kg CF₃SO₃H mit einer Reinheit
von höher als 99% erhalten. In diesem Produkt betrug der
Gehalt an freiem Fluor 0,5%.
Ein anderer Teil des Kristallpulvers wurde in einer unterschiedlichen
Weise für die extreme Herabsetzung des Gehaltes
an freiem Fluor in dem Endprodukt behandelt. In diesem Fall
wurden 3 kg des Kristallpulvers mit 2,0 kg 98%iger H₂SO₄
und 40 g pulverförmigem aktiven Siliciumdioxid vermischt,
und die erhaltene Aufschlämmung wurde auf 150°C erhitzt
gehalten und während 3 h unter vermindertem Druck von 2000 Pa
(15 Torr) gerührt, während Stickstoffgas kontinuierlich
in die Aufschlämmung zur Förderung der Verdrängung von bei
der Reaktion gebildetem SiF₄-Gas geblasen wurde. Nach dieser
Behandlung wurde die Reaktionsflüssigkeit in der zuvor
beschriebenen Weise destilliert. In dem als Destillat erhaltenen
CF₃SO₃H betrug der Gehalt an freiem Fluor weniger
als 1 ppm.
Als experimentelle Behandlung zur Fluoridentfernung aus
der bei der zuvor beschriebenen Zentrifugenfiltration abgetrennten
Mutterflüssigkeit wurde 160 g einer 48gew.-%igen
NaOH-Lösung zu 917 g der auf 90-100°C erhitzt gehaltenen
Mutterflüssigkeit zugesetzt, um die Ausfällung von NaF-
Kristallen herbeizuführen. Die Entfernung des Niederschlages
durch Filtration ergab 982 g einer Lösung mit nachstehender
Zusammensetzung. Dieser Test zeigte, daß durch Zugabe von
komplementären Mengen oder Ergänzungsmengen von KOH und
Wasser die von Fluor befreite Mutterflüssigkeit erneut als
Gasabsorptionslösung in dem Alkaliwäscher eingesetzt werden
konnte.
202 g gasförmiges C₂F₅SO₂F wurden in einen mit Raschig®-Ringen
aus rostfreiem Stahl gepackten Stahlwäscher eingeführt,
während eine auf 70°C erhitzte 30gew.-%ige wäßrige KOH-
Lösung im Umlauf in den Wäscher eingepumpt wurde. Die Einspeisungsrate
des Sulfonylfluoriddampfes, ausgedrückt in
Werten von G, wurde auf 0,4 mol/h · m² eingeregelt. Die Absorption
des Dampfes in der KOH-Lösung und die Hydrolyse
des absorbierten Dampfes ergaben eine wäßrige Lösung, die
sich auf insgesamt 1322 g belief und aus 238 g C₂F₅SO₃K,
224 g KOH, 58 g KF und 802 g Wasser bestand.
Die erhaltene Lösung wurde zum Sieden bis zur Verdampfung
von 402 g Wasser erhitzt, und die verbleibende Flüssigkeit
wurde auf 30°C abgekühlt, um die Ausfällung von Kristallen
mit einer Größe von 0,5 bis 1 mm zu bewirken. Der Niederschlag
wurde durch Absaugfiltration abgetrennt und getrocknet,
wobei 230 g eines kristallinen Pulvers erhalten wurden,
diese bestanden aus 223,1 g (97,0 Gew.-%) C₂F₅SO₃K, 5,5 g
(2,4 Gew.-%) KOH und 1,4 g (0,6 Gew.-%) KF. Die Säurezersetzung
dieses Sulfonatpulvers und die Destillation des
Reaktionsproduktes wurden in derselben Weise wie in Beispiel
3 durchgeführt. Als Ergebnis wurde C₂F₅SO₃H mit einer
Reinheit von größer als 99% erhalten.
Die als Filtrat der zuvor genannten Absaugfiltration verbliebene
Mutterflüssigkeit bestand aus 680 g einer wäßrigen Lösung,
diese bestand aus 14,9 g (2,2 Gew.-%) C₂F₅SO₃K,
218,5 g (32,1 Gew.-%) KOH, 56,6 g (8,3 Gew.-%) KF und 390 g
(57,4 Gew.-%) H₂O. Zu dieser Lösung wurden 39 g NaOH zugesetzt,
und die Lösung wurde gerührt, dies ergab die Ausfällung
einer kristallinen Substanz. Der Niederschlag wurde
durch Filtration abgetrennt und mit 20 g Wasser gewaschen,
anschließend getrocknet, wobei 34 g NaF erhalten wurden.
Nach dieser Behandlung betrug das Gewicht der Mutterflüssigkeit
699 g, sie bestand aus 14,9 g (2,1 Gew.-%) C₂F₅SO₃K,
273,1 g (39,1 Gew.-%) KOH, 1,0 g (0,1 Gew.-%) NaF und 410 g
(58,7 Gew.-%) H₂O.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Fluorkohlenstoff-carbonsäuren
der allgemeinen Formel
Rf(COOH)mworin Rf einen gesättigten oder ungesättigten
Perfluoralkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder m 1 oder 2 bedeutet, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) ein Säurefluorid der allgemeinen Formel Rf(COF)mworin Rf und m die vorstehenden Bedeutungen haben, mit Wasser unter Normaldruck hydrolysiert,
- b) die erhaltene wäßrige Fluorkohlenstoff-carbonsäurelösung mit einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung versetzt,
- c) aus der in b) erhaltenen wäßrigen Lösung, in der das Kaliumsalz der Fluorkohlenstoff-carbonsäure und Kaliumfluorid gelöst sind, Wasser teilweise verdampft, die Lösung danach abkühlt und das ausgefällte Kaliumsalz der Fluorkohlenstoff-carbonsäure abtrennt,
- d) das in c) abgetrennte Kaliumsalz der Fluorkohlenstoff-carbonsäure mit Säure in die Fluorkohlenstoff-carbonsäure überführt,
- e) der in c) nach Abtrennung des Kaliumsalzes erhaltenen wäßrigen Lösung ein Alkali- oder Erdalkalihydroxid, ausgenommen Kaliumhydroxid, zusetzt und das ausgefällte Alkali- oder Erdalkalifluorid abtrennt und
- f) der in e) nach Abtrennung des Alkali- oder Erdalkalifluorids erhaltenen wäßrigen Lösung Kaliumhydroxid zusetzt und in die Stufe b) als wäßrige Kaliumhydroxidlösung zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe d) Schwefelsäure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Stufe d) unter Zusatz von Siliciumdioxid
oder silikathaltigen Substanzen durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Fluorkohlenstoff-carbonsäure durch
Destillation aus dem Reaktionsprodukt der Stufe d)
gewinnt.
5. Verfahren zur Herstellung von Fluorkohlenstoff-sulfonsäuren
der allgemeinen Formel
RfSO₃Hworin Rf einen gesättigten oder ungesättigten Perfluoralkylrest
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) ein gasförmiges Säurefluorid der allgemeinen Formel RfSO₂Fworin Rf die vorstehende Bedeutung hat, mit einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung unter Normaldruck bei 60 bis 90°C in Kontakt bringt, wobei man die Zuführrate des Säurefluorids zu der Lösung pro Flächeneinheit des Gas-Flüssigkeit-Kontakts bei nicht mehr als 0,5 mol/h · m² hält,
- b) aus der in a) erhaltenen wäßrigen Lösung, in der das Kaliumsalz der Fluorkohlenstoff-sulfonsäure und Kaliumfluorid gelöst sind, Wasser teilweise verdampft, die Lösung danach kühlt und das ausgefällte Kaliumsalz der Fluorkohlenstoff-sulfonsäure abtrennt,
- c) das in b) abgetrennte Kaliumsalz der Fluorkohlenstoff-sulfonsäure mit Säure in die Fluorkohlenstoffsulfonsäure überführt,
- d) der in b) nach Abtrennung des Kaliumsalzes erhaltenen wäßrigen Lösung ein Alkali- oder Erdalkalihydroxid, ausgenommen Kaliumhydroxid, zusetzt und das ausgefällte Alkali- oder Erdalkalifluorid abtrennt und
- e) der in d) nach Abtrennung des Alkali- oder Erdalkalifluorids erhaltenen wäßrigen Lösung Kaliumhydroxid zusetzt und in die Stufe a) als wäßrige Kaliumhydroxidlösung zurückführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Zuführrate in Stufe a) bei nicht mehr
als 0,15 mol/h · m² hält.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe a) eine wäßrige Kaliumhydroxidlösung
mit einer Alkalikonzentration von 70 bis
300 g/l verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe c) Schwefelsäure verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man Stufe c) unter Zusatz von Siliciumdioxid
oder silikathaltigen Substanzen durchführt.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Fluorkohlenstoff-sulfonsäure durch
Destillation aus dem Reaktionsprodukt der Stufe c)
gewinnt.
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